Schnupperstunden beim Therapeuten

hedi
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Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von hedi »

Hallo,
hatte am Donnerstag eine Schupperstunde bei einem Therapeuten.
Im Vorfeld habe ich bei Verschiedenen angerufen und war erst mal platt - Wartezeiten bis zu 1 Jahr - ist das normal???
Ich hatte dann doch noch Glück und bekam einen Termin zum Orientierungsgespräch - allerdings nicht bei der Therapeutin, sondern bei deren Partner. Ich hatte allerdings schon am Telefon ein komisches Gefühl.
Mit riesigem Herzklopfen fuhr ich hin und war gleich etwas abgeneigt. Nach den Formalitäten fragte es mich, was ich den von ihm erwarte, was mein Problem sei (das weiß ich doch selbst nicht so genau!). Dann erzählte er noch, dass die Kasse nur zahlt wenn man krank ist!?!? Den Großteil der ganzen Stunde hat er mich aber nur angeschaut und gewartet, dass ich irgendwas sage. Ich bin aber kein Mensch, der nur so heraussprudelt - eher ein wenig verschlossen. Hätte der Therapeut mir da nicht ein wenig helfen können, statt mich immer nur anzuschauen. Er hat mich ganz nervös gemacht, ich wußte nicht mehr wo ich hinschauen soll, was ich machen soll - es war einfach schrecklich.
Als die Stunde vorüber war (Gott sei dank) hat er gesagt, ich soll mir Gedanken darüber machen, ob eine Therapie was für mich ist und ob ich wieder kommen will.
Jetzt frage ich mich, ist so was normal?
Wollte er mich schocken?
Oder sieht so eine Therapie aus?

Wer weiß was?

Lb. Grüße Hedi
juan
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von juan »

hallo hedi.wahrscheinlich war das ein psychoanalytisch oder tiefenpsychologisch ausgerichteter psychotherapeut.bei diesen therapieformen besonders aber bei der psychoanalyse sizt der therapeut stumm da und hört nur zu.er ist sozusagen eine leinwand auf die du dann wie ein diaprojektor alles übertragen also projezieren sollst.für den patienten peinliche redepausen in denen man nur angestarrt wird sollen einem zum reden animieren .verschollene also unbewußte meist aus der kindheit stammende erlebniße werden hervorkramt.diese art der psychotherapie ist wahrlich nicht jedermanns sache und auch nicht für alle krankheitsbilder geignet.so eine psychoanalyse kann bis zu 2 jahren dauern während denen es einem auch schlechter als vorher gehen kann.bei depressionen und ängsten ist die KOGNITIVE VERHALTENSTHERAPIE in den meisten fällen besser.erkundige dich am besten ganz gezielt nach einer verhaltenstherapie.welche diagnose hat man dir gestellt?welche probleme hast du?
hedi
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von hedi »

Hi Juan,
du hast recht. Wenn ich mich richtig erinnere habe ich am Telefon nach einer Verhaltenstheapie gesprochen (hat mir meine Neurologe empfohlen). Der Therapeut sagte schon am Telefon, er mache Tiefenpsychologie.
Er hat auch tatsächlich begonnen in meiner Kindheit rumzubohren ("wie sind Sie denn aufgewachsen?")
Eine richtige Diagnose hab ich gar nicht - ich wurde halt vom Hausarzt zum Neurologen geschickt - der hat was von Panikattaken, Phobie und "Somatisierungsstörung" oder so ähnlich (was immer das ist) geschrieben.

Lb. Grüße Hedi
gelberosen
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von gelberosen »

Hallo Hedi,
diese Diagnosen gibt es tatsächlich.
Dieses Schweigen kommt mir komisch vor. Ich habe auch Probstsunden gemacht, bei Psychoanalytikern, einer die tiefenpsychologisch arbeitet und bei einer Verhaltenstherapeutin. Keine hat überwiegend geschwiegen. Und alle durfte ich ausfragen. Alle haben mir auch auf die Sprünge geholfen. Nur in der Kindheit rumgebohrt hat auch keiner. Sie hatten alle den Bezug zu dem, was heute bei mir ist.
Die Therapeuten, die wirklich gut sind, scheinen die längsten Wartezeiten zu haben, ist echt Mist so.
Überleg dir auf alle Fälle, ob du lieber zu einer Frau gehen willst. Wenn es so ist, solltest du keinen Millimeter davon abweichen. Manche Frauen können ganz einfach nicht zu männliche Therapeuten, und das ist völlig in Ordnung so.
Ich hoffe, daß ich dir etwas weiter helfen konnte.
Liebe Grüße
die Besserung
sewi
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von sewi »

flora80
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von flora80 »

Hi Sewi!
Ja, das Problem mit Männlein oder Weiblein als Therapeuten, das taucht immer wieder auf. Es ist echt schwer zu sagen, wo du besser aufgehoben bist, aber ich denke, dass deine Entscheidung durchaus verständliche Gründe hat. Weißt du, ich persönlich habe es als verdammt schwierig empfunden, zu meinem Therapeuten Vertrauen aufzubauen, aber ich glaube, dass es für mich egal war, ob ich mit einem Mann oder mit einer Frau rede. Als ich mit der Therapie begonnen habe, war es ein ähnliches Argument, zu ihm zu gehen, wie das, was du für die Frau hast: ich konnte am nächsten Tag anfangen... und weil ich so schnell, wie möglich Hilfe brauchte, habe ich also zugesagt. Im Nachhinein glaube ich, dass ich bei einer Frau nicht unbedingt besser aufgehoben wäre, es kommt eben darauf an, ob und wie weit man zu seinem Therapeuten/ seiner Therapeutin Vertrauen fassen kann und das braucht oft in beiden Fällen Zeit. Vielleicht findest du irgendwann heraus, dass der Therapeut doch mehr über dich wissen sollte, als du jetzt denkst, aber das wird sich zeigen. Ob es notwendig ist, das kann niemand sagen und deshalb finde ich auch, dass du nicht die falsche Entscheidung getroffen hast. Warte ruhig ab bis Oktober und dann wirst du schon sehen. Nicht zu viele Gedanken auf einmal machen! Bis Oktober finde ich es wichtig, dass du Ansprechpartner hast, dich nicht ganz allein fühlst und vielleicht kann das Forum dir ein bisschen Unterstützung bieten. Ich bitte deshalb auch darum, dass dein Zugang nicht gesperrt wird (Das meine ich ernst Doc!!!). Und du weißt sicher selbst, was du dazu beitragen kannst, das zu verhindern...Manche Dinge von dir finde auch ich nicht ganz unproblematisch, wenn es mich persönlicj auch nicht treffen kann. Ich fand deine Postings an Bolek übrigens gut! Und du hast es erfasst: Alle freuen sich, wenn ein Fortschritt bei jemand anderem zu sehen ist, "selbst" bei Bolek (also prinzipiell auch bei dir nicht unmöglich sowas...!
Außerdem: Kein Kopfkino! "Was wäre wenn und was danach und überhaupt" Gedanken sind ziemlich tötlich in eienr Phase, in der man keine Therapie macht und selbst dann ist sowas schwierig. Es klingt jetzt vielleicht albern, aber vielleicht hilft es dir, zu versuchen, bis Oktober einfach ein bisschen in den Tag hinein zu leben, die Gedanken auf Oktober zu verschieben, Leute, die dich belasten, innnerlich fortzuschicken und alles zeitlich zu verlagern. Es gibt für alles seine Zeit und die Therapiezeit ist eben ab Oktober. Bis dahin mach doch "Urlaub".... Ist nicht ganz leicht, ich weiß, aber mir hilft das oft.
Lieber Gruß,
Flora
hedi
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von hedi »

hallo Besserung,
ich glaube wirklich, dass ich bei einer Frau besser aufgehoben bin. Aber wie du schon sagst - gute Therapeuten haben lange Wartezeiten.
Bei einer Frau habe ich mich angemeldet - bis zu einem Jahr Wartezeit.
Ich bräuchte aber jetzt einen Ansprechpartner(in), wer weiß, was in 1 jahr alles passieren kann????????

Hedi
gelberosen
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von gelberosen »

Hallo Hedi,
wenn du dich bei einer Frau viel besser aufgehoben fühlst, dann rück bitte nicht davon ab. Es gibt noch andere Therapeutinnen. Ich finde es immer noch besser, keine Therapie zu haben oder länger warten zu müssen, anstatt eine schlechte Therapie zu haben. Und anderen Frauen geht es ebenso. Manche Frauen können nun mal mit Therapeutinnen besser (ich gehöre auch dazu). Und es gibt Dinge, die manche Frauen erlebt haben, über die können manche Frauen nur mit einer Frau echt und wirklich verarbeiten. Laß dich bitte nicht entmutigen. Ich nehme mal an, daß du nicht sehr viele Therapeutinnen angerufen hast. Bist du dir denn sicher, welche Therapierichtung du machen willst? In München zB erhält man in einer Gruppenberatung Adressen von Therapeutinnen, die nur empfohlen wurden. Bei dieser Beratung kann man sein Anliegen ausführlich vortragen. Zur Überbrückung helfen vielleicht auch Gespräche mit der Caritas oder so. Und eine Wartezeit von einem Jahr erscheint mir sehr lang, das ist nicht bei allen so.
Steh zu dir und such dir die Hilfe, die du wirklich brauchst.
Gruß
die Besserung
gelberosen
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von gelberosen »

Hallo Sewi,
ob du bei einer Frau oder einem Mann besser aufgehoben bist, kannst nur du alleine wissen. Geh dabei nur nach deinem Gefühl. Die Warnung dieser Frau kommt mir schon seltsam vor. Und sicher ist es auch nicht in jeder Lebensphase nötig, über sein Intimleben in der Therapie auszubreiten. Denk doch nochmal drüber nach, ob du es wirklich aussparen willst. Manchmal ist auch der schwieriger Weg besser und erfolgreicher, auch wenn er im ersten Moment noch so viel Angst macht.
Aber - wie gesagt - was du brauchst, kannst nur du alleine wissen.
Gruß
die Besserung
sewi
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von sewi »

rivo
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von rivo »

Hallo Hedi, ich heiße Rita. Ich würde an Deiner Stelle nicht so lange mit einer Therapie warten. Ein Jahr ist verdammt lang. Du scheinst es aus meiner Sicht doch ziemlich eilig zu haben. Man entscheidet sich ja zu Therapie, damit einem geholfen wird. Und dies so schnell wie möglich. Ein Jahr ist da sehr sehr lang. Versuch doch, schneller einen Termin zu bekommen. Wie gesagt, ich weiss nicht, ob es richtig ist, lange zu warten.
Ich wünsche Dir, dass Du an den richtigen Therapeuten gelangst und Dir Deine Sorgen von der Seele reden kannst.
Toi, toi, toi
Rita
R. Volkwein
Greta
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von Greta »

Hallo Juan Cili,
Du kennst Dich gut aus.Hätte gerne von Dir gewußt,ob bei Depression und Ängsten eine VT(habe ich vor Jahren gemacht),oder eine tiefenpsychologische fundierte Therapie besser ist.Möchte nicht die ganze Kindheit hochwürgen.Was soll ich tun,bei uns gibt es keine VT und man muß weit fahren.
Danke und Gruß Greta.
susan
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von susan »

Nachdem ich während meines Klinikaufenthaltes sehr intensiv Therapie hatte, steht mir nun eine erneute Suche nach einem Therapeuten bevor. Ich weiss, dass es sehr mühsam ist, bevor der oder die "Richtige" gefunden ist. Aber es macht mir zunehmend Kopfzerbrechen, weil ich das Gefühl habe, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein.

Mit Schuld an diesem Gefühl ist sicher mein heutiger "Schnuppertermin" bei einer Psychotherapeutin. Das Wichtigste war ihr, so empfand ich, meine Krankenkarte. Anfangs verschwand sie damit für einige Minuten im Hintergrund ihrer Praxis und liess mich warten.

Dann kam sie wieder und forderte mich auf, zu erzählen, was mich zu ihr führt. Ich tat dies, merkte jedoch, dass sie mich desöfteren ungläubig anschaute. Sie machte mehrere Bemerkungen, die mir keineswegs halfen, fragte mich, warum ich denn diese Rente wolle (bei mir läuft ein Antrag auf EU-Rente) und daraufhin schaute ich sie etwas ungläubig an. Wollen??? Ich sagte ihr, dass ich mir das auch anders vorgestellt habe, dass es mir nicht leicht fiel, den Antrag überhaupt zu stellen....

Sie meinte dann noch, an "so jemand"!! kann sich ein Therapeut die Zähne ausbeissen, weil das Rentenverfahren die Therapie ausbremst bezw nur bedingt zulässt. Aber was soll ich tun? Ich fühle mich schlecht und brauche therapeutische Unterstützung, sie wird mir von der Klinik sogar dringend empfohlen. Immerhin ist dort eine Menge aufgewühlt worden. Und wer bringt wieder "Ordnung" in dieses Chaos?? Das Gespräch mit ihr hat mich total runtergezogen. Mir geht es schlecht, weil ich irgendwie wieder am Anfang stehe.

Sie wollte sofort einen Termin für ein 2. Gespräch machen, doch mir ging es so schlecht, so dass ich es mir vorbehalten habe, ob ich mich melde oder nicht. Man hat mir in der Klinik oft gesagt, ich soll mehr auf meine "innere" Stimme hören. Die ist heute total im Negativbereich und sagt, geh' bloss nicht wieder da hin.

Enttäuscht
Susan


Captain Kirk
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von Captain Kirk »

Hi Susan,
sag mal. ganz ehrlich. Diese Therapietretmühle in der Du steckst. Und nun noch eine Psychoanalyse. Ich habe das Gefühl, dass Du erstmal zur Ruhe kommen müßtest. Das wiederholt sich ja alles. Ich kann mich irren. Aber wie wärs denn, wenn Du Dir innerlich sagen würdest ..Ihr könnt mich jetzt alle mal.
Dein Ich wieder aufbauen. Selbstbewußtsein MIT sämtlichen Blässuren und Unzulänglichkeiten aufbaust. Rente Rente sein läßt?
Du läßt soviele Kräfte in diesen Kämpfen, die Du dringlich zur Heilung bräuchtest.

Gruß
c.
juan
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von juan »

@greta: also bei ängsten ist eine VT glaube ich schon besser,aber grundsätzlich weiß ich ja nicht woher deine probleme kommen und kann nicht ausschließen das eine tiefenpsychologische therapie dir helfen kann frag am besten mal einen psychiater was der meint.
susan
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von susan »

Hi captain

schön, dich zu lesen

du irrst ......nicht ganz....
"Therapietretmühle" - nein, im Ernst, diese erneute Suche nach einem Therapeuten ist okay für mich - und klar, sie raubt mir Kraft, aber das wußte ich schon vorher.

Was sich verändert hat, ist die Therapieart. 2 Jahre habe ich nun VT gemacht, in der Klinik wurde ich das erste mal tiefenpsychologisch behandelt. Und da sind halt Dinge aufgetreten, die ich nicht so einfach ruhen lassen kann. Mit denen werde ich allein nicht fertig.

Und dein "Ihr könnt mich jetzt alle mal"
ja, genau danach ist mir! aber es geht nicht, weil ich angefangen habe, einen Weg zu gehen und ich habe mir vorgenommen, ihn bis zum Ende zu gehen.

Lieber Gruß
Susan


gelberosen
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von gelberosen »

Hallo Rita,
jeder muß da seine Entscheidungen selber treffen. Aber ich hatte im letzten Jahr eine Therapie, die für mich eher schädlich als nützlich war. Seitdem habe ich mir geschworen, daß ich leiber keine Therapie mache als eine schlechte. Und das sage ich, eine die sich sicher helfen lassen will und die auch schon sehr viel dafür getan hat, daß es mir besser geht.
Deshalb bin ich dafür, nur noch dort Therapie zu machen, wo es mir wirklich gut geht damit und evlt. die Wartezeit zu überbrücken mit entlastenden Gesprächen anderswo.
Liebe Grüße
die Besserung
kessy4949
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Registriert: 16. Apr 2003, 23:08

Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von kessy4949 »

Hallo Captain,

gerade mit dem Thema Selbstbewußtsein habe ich mich heute den ganzen Tag beschäftigt......
Kleine Frage deshalb: Wie baut man Selbstbewußtsein auf, wenn man selbst Niemanden hat außer sich und sich immer frägt, was gerade Andere von einem denken, ohne sie aber danach fragen zu können ?

Gruß,
Christin
kessy4949
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von kessy4949 »

Hallo Susan,

sag mal, haben Dir die 2 Jahre VT überhaupt bei Dir was verändert oder waren die nur für die Katz' ?? Oder hat letztendlich die Tiefenpsycho mehr gebracht ???
Ich frage nur, weil ich momentan selbst am Überlegen bin, was nun im Bezug auf jetztiges Verhalten und Vergangenheit besser wäre.

Viele Grüße,
Christin
Captain Kirk
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von Captain Kirk »

Hi Christin, da fragst du den richtigen , weil inzwischen Experte im ganz allein sein und aus sich selbst heraus etwas zu schöpfen.

Also, erstmal den Gedanken was andre von Dir denken könnten abschaffen.

Und dann versuche ich mich an mich selber zu erinnern. Wie ich mal war vor dem Fiasko. Ich tue Dinge die ich gut konnte und erlerne sie wieder neu. Ich freunde mich mit mir an, ermutige mich, bin stolz auf das was ich tue und ist es noch so wenig, grenze mich ab, treffe Entscheidungen für mich, suche mir Kontakte die mir guttun, meide Menschen und Situationen die mir nicht guttun, lese und finde Teile von mir dort wieder, gucke mir Filme an und orientiere mich an bestimmten Gestalten, frage mich was ICH eigentlich will, stelle mich vor den Spiegel und sage mir was freundliches, versuche zu verstehen was passiert ist und warum, versöhne mich mit der Realität, und so weiter...
susan
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von susan »

Hallo Christin

die VT hat mir sehr viel gebracht, ich habe es gelernt, anders zu reagieren, habe eine "andere Sicht der Dinge" aufgezeigt bekommen. Ich konnte mich zum Teil auch aus alten Verhaltensmustern lösen, in denen ich jahrelang gefangen war. Das hätte ich allein nicht geschafft. Nun sind wir in der VT aber an Grenzen gestoßen und da ist sie wieder, die Weggabelung, die eine Richtung ist die VT fortzuführen, die andere ist die tiefenpsychologische- fundierte Therapie. Da ich selbst gemerkt habe, dass ich mit der VT auf der Stelle trete, habe ich mich für die 2. Therapieart entschieden, auch auf Anraten der Therapeutin.

Es sind in der Therapie immer mehr Dinge aus der Vergangenheit aufgetaucht, die mir zum Teil sehr bewußt sind, zum anderen habe ich nur so eine Ahnung davon. Es sind u.a. Traumata, die ich nicht verarbeitet habe, unter deren "Spätfolgen" ich gerade jetzt sehr leide. In der Klinik wurde begonnen, diese aufzuarbeiten, was lange Zeit braucht, daher die Empfehlung der Klinik, diese Art der Therapie fortzusetzen.

Hattest du schon eine Therapie oder ist es deine erste und kann dich jemand "beraten" bei der Wahl der geeigneten Therapie?

Lieber Gruß
Susan


rea1956
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von rea1956 »

Liebe Hedi,
hier schreibt Dir die Rea aus Aachen.Leider ist es schon 1:52 Uhr und ich will gleich schlafen gehen.Wollte Dich aber vorher noch fragen,ob Du jetzt mit Deiner Sache nach einem therapeuten weiter gekommen bist?Ich habe nämlich das gleiche Problem gehabt und noch so wie Du.Würde mich freuen von Dir mehr zu hören. Herzliche Grüße Rea
rivo
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von rivo »

Hallo Hedi, die Erfahrung, dass ich einem Therapeuten gegenübersitze und dieser nichts sagt, sondern man selbst erzählen soll, kenne ich auch. Das war damals bei mir in der Klinik in Gengenbach auch der Fall. Mit dieser Art von Therapie komme ich nicht klar. Ich mache zur Zeit eine Verhaltenstherapie. Ob dies die für mich richtige Form ist, weiss ich aber noch nicht. Ich wünsche Dir noch viel Erfolg! Vielleicht wäre eine andere Thera-Form doch besser für Dich?
Viele Grüße
R. Volkwein
christa
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von christa »

Hallo Susan,
ich finde es völlig richtig, nicht wieder zu dieser Therapeutin zu gehen. In der Theorie über Psychotherapie ist anerkannt, dass die Qualität der Beziehung zwischen Patient und Therapeut noch wichtiger für den Erfolg der Therapie als die Wahl der Therapiemethode.

Mein Therapeut, der mir sehr geholfen hat, war auch nicht so begeistert davon, wenn Patienten wegen der Depression Sozialleistungen haben wollten. Ich glaube, die Idee dahinter ist, dass ein "Krankheitsgewinn" den Therapiefortschritt behindert. Aber ich hatte bei Dir den Eindruck, dass Deine materielle Situation vor der Rente besser war, so dass gar kein "Krankheitsgewinn", sondern ein "Krankheitsverlust" vorliegt.

Ich persönlich glaube, dass für eine erfolgreiche Therapie das allerwichtigste ist, dass sich Therapeut und Patient gegenseitig sympatisch sind. Dafür muss der Therapeut den Patienten mögen und umgekehrt.

Ich persönlich hatte bisher das Glück, meine Therapeuten ohne Umwege zu finden. Bei meiner ersten Therapie hätte ich gar nicht lange suchen können. Ich hatte damals das dringende Bedürfnis mich umzubringen. Ich stelle es mir furchtbar schwer vor, diese Leute abklappern zu müssen, während es einem sehr schlecht geht.

Ich wünsche Dir viel Glück mit der Rente und viel Kraft für die Suche nach dem oder der richtigen Therapeutin.

Lotus
hedi
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Re: Schnupperstunden beim Therapeuten

Beitrag von hedi »

Hallo Rea,
hat ein wenig gedauert mit der Antwort. Habe z.Zt. total viel zu tun (was ich vor einigen Wochen gar konnte).
Aber der Reihe nach: nach dem Fiasko bei dem Therapeuten der nur geschaut hat, hatte ich wieder mal einen Termin beim Neurologen (mit dem habe ich glaub ich nen Glücksgriff gemacht). Dort hab ich mein Leid geklagt - er meinte gleich, diese Form der Therapie (Tiefenpsycho) ist überhaut nichts für mich.
Nachdem ich bei ner anderen Therapeutin bis zu 1 Jahr Wartezeit habe, bin ich zur Überbrückung zum SPD (Sozial psychologischer Dienst der Diakonie). Dort hatte ich 2 Besuche, die mich zwar nicht sehr weit brachten, aber es war mal gut sich "auszukotzen" und auszuheulen.
Richtig geholfen haben mir bisher nur die Medis vom Neurolgen. Ich kann jetzt wieder was essen, dadurch habe ich wieder Kraft und nun stopfe ich meinen Tag so voll Aktivitäten, dass ich nicht mehr viel Zeit habe an meine Ängste zu denken. Ist vielleicht nicht richtig alles so zu verdrängen, aber ich komm damit z.Zt. gut klar.

Lb. Grüße Hedi
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