Wie hilft eine Therapie?

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Fee
Beiträge: 2
Registriert: 16. Mai 2003, 09:11

Wie hilft eine Therapie?

Beitrag von Fee »

Hallo an alle,
ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe. Es gibt einem etwas Trost und macht Mut, denn langsam zweifle ich immer mehr an meinem Verstand. Vor einer Woche bin ich total fertig zu meiner Hausärztin, die mir dann bestätigte, dass ich unter einer behandlungsbedürftigen Depression und Angstzuständen (mal wieder) leide. Sie empfahl mir dann auch einen Psychotherapeuten, bei dem ich heute mein erstes Gespräch hatte. Diese Krise dauert jetzt schon über eine Woche, wobei ich heute mal einen halbwegs guten Tag habe. Gestern war es dagegen die Hölle. Ich saß den ganzen Tag da, starrte in ein Loch und heulte. Als ich heute bei meiner Ärztin war, empfahl sie mir einen stationären Aufenthalt, auch da ich inzwischen arge Gewichtsprobleme (Untergewicht) habe. Jetzt habe ich nächste Woche einen Termin in einer Klinik, die ein Freund mir empfahl, der schon mehrmals wegen Depressionen dort war. Letztes Jahr hatte ich schon einmal einen ziemlichen Zusammenbruch. Damals hatte ich aber schon vorher eine Mu-Ki-Kur beantragt, bei der auch psych. Gründe mit angegeben wurden. Der Zusammenbruch kam nach der Genehmigung und ich bin dann zu einem Psychiater in Behandlung gegangen. Der verschrieb mir AD und auch eine sog. Therapie. Das waren Gruppengespräche, in einer Gruppe von 10 – 15 Frauen. Den Grund für diesen Zusammenbruch weiß ich, es war die Trennung von meinem Ex-Mann und der Kampf um unser Kind. Diese Therapieform brachte mir überhaupt nichts, der Arzt schaltete sich sehr wenig ein und die Frauen zeigten sehr viel Mitgefühl mit mir in dieser Situation, was sich aber hauptsächlich darin äußerte, dass sie über meinen Ex herzogen, was ich gar nicht wollte. Meine Probleme änderten sich dadurch nicht, bzw. ich fand dabei keinen Weg, der mir bei der Lösung meiner Probleme helfen kann. Nach der Kur brach ich dann auch dort ab, es ging mir da auch gut. Inzwischen weiß ich auch, dass die Trennung nur der Auslöser für eine erneute Depression war, die Ursache aber viel früher liegt. Die jetzige Krise hat sich auch langsam aber sicher angedeutet und ich habe mal wieder alles ignoriert und mir immer wieder gesagt, es ginge mir doch gut. Bis dann nichts mehr ging. Was mich jetzt beschäftigt, ist die Frage, kann eine Therapie wirklich was ändern? Ich bin doch immer noch derselbe Mensch und kein PC, der ein neues Programm kriegt. Es macht mir Angst, zu hoffen, eine Therapie würde mir helfen und irgendwann merke ich, dass das nicht so ist. Vielleicht kann einer mir sagen, wie es bei ihm war und ob etwas Hoffnung angebracht ist. Ich hatte in den letzten Jahren häufiger Krisen, die zwar nicht so stark ausgeprägt waren, mir aber dennoch schwer zu schaffen machten. Ich sonderte mich immer mehr ab und versuchte dann in guten Zeiten, die Kontakte wieder aufleben zu lassen. Manche Freundschaft ging dabei jedoch zu Bruch. Denn wer kann verstehen, dass jemand, der heute noch lacht, morgen nicht mal guten Tag sagen kann geschweige denn ein Gespräch führen.
Fee
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: Wie hilft eine Therapie?

Beitrag von Xenia »

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ТЪПАЦИ!!!
Subsy
Beiträge: 4
Registriert: 19. Mai 2003, 21:29

Re: Wie hilft eine Therapie?

Beitrag von Subsy »

Hallo Fee,

ich habe vor 11 Jahren nach der Geburt meines Sohnes den totalen Zusammenbruch gehabt. Ich hatte bis dahin manchmal psychosomatische Störungen die aber nie länger als 14 Tage anhielten und massive Kontrollzwänge. Was ich sonst noch hatte, war mir bis dahin noch nicht bewusst. Durch die Geburt wurde in mir etwas ausgelöst und ich hatte nur noch psychosomatische Körpersymtome habe nur noch dahinvegetiert und konnte mich auch dadurch nicht mehr um meinen Sohn kümmern. Seit dieser Zeit machte ich Therapien. Ich war bei mehreren Therapeuten auch über Jahre und es hat nichts geholfen, es wurde teilweise nur noch schlimmer,dann bin ich 10 Wochen in einer psychosomatischen Klinik gewesen, das hat auch nichts gebracht.
Du wirst es nicht glauben, aber ich bin seit einem Jahr kerngesund. Es ist sehr schwer einen richtigen Therapeuten zu finden. Ich war nur ein halbes Jahr bei ihm in Behandlung und habe schon in den ersten Sitzungen gespürt, dass etwas anders war. Er hat mir erklärt was mit mir und in mir geschieht. Er hat gleich zu Anfang einen Test mit mir gemacht und ich hatte das Gefühl, dass er dadurch alles über mich wusste. Selbst die Dinge die ich selber nicht wusste und als er mich darauf aufmerksam machte ich sie nur bestätigen konnte.
Mir wurden sehr schnell Dinge klar die ich z.B. nicht von meiner Mutter übernehmen musste. Das ich zwar erwachsen bin aber dieses Verhaltensmuster was mir meine Mutter in meiner Kindheit beigebracht hat immer noch auf mich anwende. Wenn dir solche und ander Dinge klar werden, brauchst du sie nicht mehr und kannst dich von ihnen trennen. Das ergebnis ist, dass du dadurch anders auf dich selbst schaust und damit deine Probleme wie von selbst verschwinden. So war es zumindest bei mir.

Ich kann dir ja mal seine Adresse schreiben wenn du sie möchtst vielleicht wohnst du ja in meiner Umgebung.

Liebe Grüsse
Sabine

Fee schrieb:
> Hallo an alle,
> ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe. Es gibt einem etwas Trost und macht Mut, denn langsam zweifle ich immer mehr an meinem Verstand. Vor einer Woche bin ich total fertig zu meiner Hausärztin, die mir dann bestätigte, dass ich unter einer behandlungsbedürftigen Depression und Angstzuständen (mal wieder) leide. Sie empfahl mir dann auch einen Psychotherapeuten, bei dem ich heute mein erstes Gespräch hatte. Diese Krise dauert jetzt schon über eine Woche, wobei ich heute mal einen halbwegs guten Tag habe. Gestern war es dagegen die Hölle. Ich saß den ganzen Tag da, starrte in ein Loch und heulte. Als ich heute bei meiner Ärztin war, empfahl sie mir einen stationären Aufenthalt, auch da ich inzwischen arge Gewichtsprobleme (Untergewicht) habe. Jetzt habe ich nächste Woche einen Termin in einer Klinik, die ein Freund mir empfahl, der schon mehrmals wegen Depressionen dort war. Letztes Jahr hatte ich schon einmal einen ziemlichen Zusammenbruch. Damals hatte ich aber schon vorher eine Mu-Ki-Kur beantragt, bei der auch psych. Gründe mit angegeben wurden. Der Zusammenbruch kam nach der Genehmigung und ich bin dann zu einem Psychiater in Behandlung gegangen. Der verschrieb mir AD und auch eine sog. Therapie. Das waren Gruppengespräche, in einer Gruppe von 10 – 15 Frauen. Den Grund für diesen Zusammenbruch weiß ich, es war die Trennung von meinem Ex-Mann und der Kampf um unser Kind. Diese Therapieform brachte mir überhaupt nichts, der Arzt schaltete sich sehr wenig ein und die Frauen zeigten sehr viel Mitgefühl mit mir in dieser Situation, was sich aber hauptsächlich darin äußerte, dass sie über meinen Ex herzogen, was ich gar nicht wollte. Meine Probleme änderten sich dadurch nicht, bzw. ich fand dabei keinen Weg, der mir bei der Lösung meiner Probleme helfen kann. Nach der Kur brach ich dann auch dort ab, es ging mir da auch gut. Inzwischen weiß ich auch, dass die Trennung nur der Auslöser für eine erneute Depression war, die Ursache aber viel früher liegt. Die jetzige Krise hat sich auch langsam aber sicher angedeutet und ich habe mal wieder alles ignoriert und mir immer wieder gesagt, es ginge mir doch gut. Bis dann nichts mehr ging. Was mich jetzt beschäftigt, ist die Frage, kann eine Therapie wirklich was ändern? Ich bin doch immer noch derselbe Mensch und kein PC, der ein neues Programm kriegt. Es macht mir Angst, zu hoffen, eine Therapie würde mir helfen und irgendwann merke ich, dass das nicht so ist. Vielleicht kann einer mir sagen, wie es bei ihm war und ob etwas Hoffnung angebracht ist. Ich hatte in den letzten Jahren häufiger Krisen, die zwar nicht so stark ausgeprägt waren, mir aber dennoch schwer zu schaffen machten. Ich sonderte mich immer mehr ab und versuchte dann in guten Zeiten, die Kontakte wieder aufleben zu lassen. Manche Freundschaft ging dabei jedoch zu Bruch. Denn wer kann verstehen, dass jemand, der heute noch lacht, morgen nicht mal guten Tag sagen kann geschweige denn ein Gespräch führen.
> Fee

Fee schrieb:
> Hallo an alle,
> ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe. Es gibt einem etwas Trost und macht Mut, denn langsam zweifle ich immer mehr an meinem Verstand. Vor einer Woche bin ich total fertig zu meiner Hausärztin, die mir dann bestätigte, dass ich unter einer behandlungsbedürftigen Depression und Angstzuständen (mal wieder) leide. Sie empfahl mir dann auch einen Psychotherapeuten, bei dem ich heute mein erstes Gespräch hatte. Diese Krise dauert jetzt schon über eine Woche, wobei ich heute mal einen halbwegs guten Tag habe. Gestern war es dagegen die Hölle. Ich saß den ganzen Tag da, starrte in ein Loch und heulte. Als ich heute bei meiner Ärztin war, empfahl sie mir einen stationären Aufenthalt, auch da ich inzwischen arge Gewichtsprobleme (Untergewicht) habe. Jetzt habe ich nächste Woche einen Termin in einer Klinik, die ein Freund mir empfahl, der schon mehrmals wegen Depressionen dort war. Letztes Jahr hatte ich schon einmal einen ziemlichen Zusammenbruch. Damals hatte ich aber schon vorher eine Mu-Ki-Kur beantragt, bei der auch psych. Gründe mit angegeben wurden. Der Zusammenbruch kam nach der Genehmigung und ich bin dann zu einem Psychiater in Behandlung gegangen. Der verschrieb mir AD und auch eine sog. Therapie. Das waren Gruppengespräche, in einer Gruppe von 10 – 15 Frauen. Den Grund für diesen Zusammenbruch weiß ich, es war die Trennung von meinem Ex-Mann und der Kampf um unser Kind. Diese Therapieform brachte mir überhaupt nichts, der Arzt schaltete sich sehr wenig ein und die Frauen zeigten sehr viel Mitgefühl mit mir in dieser Situation, was sich aber hauptsächlich darin äußerte, dass sie über meinen Ex herzogen, was ich gar nicht wollte. Meine Probleme änderten sich dadurch nicht, bzw. ich fand dabei keinen Weg, der mir bei der Lösung meiner Probleme helfen kann. Nach der Kur brach ich dann auch dort ab, es ging mir da auch gut. Inzwischen weiß ich auch, dass die Trennung nur der Auslöser für eine erneute Depression war, die Ursache aber viel früher liegt. Die jetzige Krise hat sich auch langsam aber sicher angedeutet und ich habe mal wieder alles ignoriert und mir immer wieder gesagt, es ginge mir doch gut. Bis dann nichts mehr ging. Was mich jetzt beschäftigt, ist die Frage, kann eine Therapie wirklich was ändern? Ich bin doch immer noch derselbe Mensch und kein PC, der ein neues Programm kriegt. Es macht mir Angst, zu hoffen, eine Therapie würde mir helfen und irgendwann merke ich, dass das nicht so ist. Vielleicht kann einer mir sagen, wie es bei ihm war und ob etwas Hoffnung angebracht ist. Ich hatte in den letzten Jahren häufiger Krisen, die zwar nicht so stark ausgeprägt waren, mir aber dennoch schwer zu schaffen machten. Ich sonderte mich immer mehr ab und versuchte dann in guten Zeiten, die Kontakte wieder aufleben zu lassen. Manche Freundschaft ging dabei jedoch zu Bruch. Denn wer kann verstehen, dass jemand, der heute noch lacht, morgen nicht mal guten Tag sagen kann geschweige denn ein Gespräch führen.
> Fee
Subsy
Beiträge: 4
Registriert: 19. Mai 2003, 21:29

Re: Wie hilft eine Therapie?

Beitrag von Subsy »

Hallo

ich bin heute zum ersten Mal in diesem forum und habe glaube ich beim antworten auf einen Beitrag einen Fehler gemacht.
tut mir leid ich glaube ich hatte etwas falsches angeklickt und war sehr erschrocken als ich gesehen habe was ich da gemacht habe als nicht nur meine Antwort da stand, sondern der Beitrag wiederholt wurde.

sorry
Fee
Beiträge: 2
Registriert: 16. Mai 2003, 09:11

Re: Wie hilft eine Therapie?

Beitrag von Fee »

Danke Sabine und Xenia für Eure Antworten. Ich weiß, dass die Therapie Arbeit an mir bedeutet. Ich bin nur sehr unsicher, denn im Moment trau ich mir selbst überhaupt nichts zu. Ich hoffe ja auch darauf, dass mir neue Wege gezeigt werden, aber ich habe Angst, dass mir der Mut fehlt, diese zu gehen. Ich komm mir selbst so blöd vor und sehe nur Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit.
Fee
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: Wie hilft eine Therapie?

Beitrag von Xenia »

Hallo Fee,
dieser Satz von mir sollte keine Antwort auf Deine Frage sein. Ich habe diesen Satz immer unter meinen Beiträgen stehen und anscheinend kann ich ihn nicht löschen. Ich habe meine Antwort nämlich gleich wieder gelöscht, weil ich sie dann doch nicht so besonders toll fand.
was ich sagen wollte ist, daß Du von einem Therapeuten nicht erwarten darfst, daß er Dich rettet. Er hilft Dir, wieder auf die Beine zu kommen, aber er hilft und begleitet Dich eben nur. Letztendlich auf die Beine kannst nur Du selbst kommen. Auch mit dem allerbesten Therapeuten.
Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Subsy
Beiträge: 4
Registriert: 19. Mai 2003, 21:29

Re: Wie hilft eine Therapie?

Beitrag von Subsy »

Hallo Fee,

durch meine Therapie habe ich sehr viel gelernt und habe mich sehr mit dem Thema Psychologie beschäftigt. Sei mir bitte nicht böse wenn ich dir das jetzt schreibe und nimm es nicht persönlich. Nimm es für dich zum Nachdenken. Also es ist so, man kann sich auch für das "Leiden" entscheiden. Das hat unter Umständen auch Vorteile, denn wenn man leidet ist man ja immer so hilflos kann und will oder braucht nichts verändern und meistens sind immer die Anderen, die Umstände oder die Krankheit daran Schuld.
Überleg doch mal was sich ändern würde, wenn du dich für dich entscheiden würdest, denn das ist Vorraussetzung um gesund zu werden. Was würde denn passieren, wenn du nicht mehr leiden würdest und welche Konsequenzen würdest du ziehen wenn du mehr Zeit hättest auf dich zu schauen und nicht auf deine Krankheiten. Ich nehme an du würdest bestimmt viel ändern nur ist die Frage ob du das auch willst. Überleg doch mal. Manche Leute ziehen dann doch die Leiden vor um keine Veränderungen vornehmen zu müssen.

Denk doch mal darüber nach und schau mal für dich was alles passieren würde wenn du gesund wärst.

Liebe Grüße
Sabine
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