Beginnen Neuroleptika sofort nach der Einnahme zu wirken oder brauchen sie wie Antidepressiva einige Tage bis sie wirken? Neuroleptika wirken soweit ich weiß auf das Hormon Dopamin. Können diese einen Dopaminmangel ausgleichen?
MfG
Fragen zu Neuroleptika
Re: Fragen zu Neuroleptika
Hallo beehalf,
Neuroleptika benötigen im allgemeinen ähnlich wie Antidepressiva einige Tage bis Wochen bis sich eine Wirkung einstellt. Einen Dopaminmangel kann man aber mit diesen Pharmaka nicht ausgleichen - im Gegenteil, Neuroleptika sind Dopamin-ANTAGONISTEN, wirken also dämpfend auf die bei schizophrenen Psychosen gesteigerte Dopamin-Transmission. Zudem wirken sie auch an verschiedenen Serotonin-Rezeptoren antagonistisch. Ausnahmen gibt es trotzdem:
Die "atypischen" Neuroleptika Sulpirid (Handelsname z.B. Dogmatil) und Amisulprid (Solian) haben in niedriger Dosierung antidepressive Effekte durch eine Steigerung der Dopaminfreisetzung.
Neuroleptika benötigen im allgemeinen ähnlich wie Antidepressiva einige Tage bis Wochen bis sich eine Wirkung einstellt. Einen Dopaminmangel kann man aber mit diesen Pharmaka nicht ausgleichen - im Gegenteil, Neuroleptika sind Dopamin-ANTAGONISTEN, wirken also dämpfend auf die bei schizophrenen Psychosen gesteigerte Dopamin-Transmission. Zudem wirken sie auch an verschiedenen Serotonin-Rezeptoren antagonistisch. Ausnahmen gibt es trotzdem:
Die "atypischen" Neuroleptika Sulpirid (Handelsname z.B. Dogmatil) und Amisulprid (Solian) haben in niedriger Dosierung antidepressive Effekte durch eine Steigerung der Dopaminfreisetzung.
Re: Fragen zu Neuroleptika
Hallo beehalf,
im großen und ganzen hat Stefan recht, es gibt allerdings durchaus Neuroleptika, die sofort eine Wirkung entfalten. Die meisten wirken sofort sedierend. Dazu muß nicht erst ein Spiegel im Blut aufgebaut werden. Das Neuroleptikum Haldol (Haloperidol)wirkt auch fast sofort. In der psychiatrischen Notfallmedizin wird oft Haldol intravenös gegeben, sowie Valium (Benzodiazepin)zur Sedierung. Es wird auch oft die Kombination zwischen Haldol und Neurocil gewählt, weil Neurocil, das auch ein Neuroleptikum ist, extrem sedierend wirkt.
Leidet man jedoch an einer Erkrankung aus dem Bereich der Psychosen, dann wird man behandelt mit einer Langzeitprophylaxe, die aus mindestens einem Neuroleptikum besteht. Da gibt es dann sog. Depotspritzen, bei denen wird der Wirkstoff nach und nach in den Körper abgegeben. Zumeist muß man alle drei Wochen so eine Spritze bekommen.
Wenn Du eine Wirkung in bezug auf Wahnvorstellungen meinst, ist, glaube ich, Haldol das am schnellsten wirkende Medikament. Nach der ersten Gabe muß dann natürlich weiterbehandelt werden, dies geschieht dann in niedrigeren Dosen.
Ich kenne jedoch keinen Pat., der heutzutage noch eine Langzeitprophylaxe bestehend aus Haldol bekommt. Es hat zu viele sehr unangenehme Nebenwirkungen. da gibt es zwischenzeitlich gottseidank die neueren Neuroleptika, wie z.B. Risperdal (Wirkstoff: Risperidon), und noch einige andere, die mir aber jetzt natürlich nicht einfallen.
Warum willst Du das eigentlich wissen?
Liebe Grüße, Xenia
im großen und ganzen hat Stefan recht, es gibt allerdings durchaus Neuroleptika, die sofort eine Wirkung entfalten. Die meisten wirken sofort sedierend. Dazu muß nicht erst ein Spiegel im Blut aufgebaut werden. Das Neuroleptikum Haldol (Haloperidol)wirkt auch fast sofort. In der psychiatrischen Notfallmedizin wird oft Haldol intravenös gegeben, sowie Valium (Benzodiazepin)zur Sedierung. Es wird auch oft die Kombination zwischen Haldol und Neurocil gewählt, weil Neurocil, das auch ein Neuroleptikum ist, extrem sedierend wirkt.
Leidet man jedoch an einer Erkrankung aus dem Bereich der Psychosen, dann wird man behandelt mit einer Langzeitprophylaxe, die aus mindestens einem Neuroleptikum besteht. Da gibt es dann sog. Depotspritzen, bei denen wird der Wirkstoff nach und nach in den Körper abgegeben. Zumeist muß man alle drei Wochen so eine Spritze bekommen.
Wenn Du eine Wirkung in bezug auf Wahnvorstellungen meinst, ist, glaube ich, Haldol das am schnellsten wirkende Medikament. Nach der ersten Gabe muß dann natürlich weiterbehandelt werden, dies geschieht dann in niedrigeren Dosen.
Ich kenne jedoch keinen Pat., der heutzutage noch eine Langzeitprophylaxe bestehend aus Haldol bekommt. Es hat zu viele sehr unangenehme Nebenwirkungen. da gibt es zwischenzeitlich gottseidank die neueren Neuroleptika, wie z.B. Risperdal (Wirkstoff: Risperidon), und noch einige andere, die mir aber jetzt natürlich nicht einfallen.
Warum willst Du das eigentlich wissen?
Liebe Grüße, Xenia
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ТЪПАЦИ!!!
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- Registriert: 21. Mär 2003, 11:10
Re: Fragen zu Neuroleptika
perfekt...dem ist nichts hinzuzufügen
Gruss
Dr. Niedermeier
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Dr. Niedermeier