Hallo,
ich habe große Probleme, wenn ich kritisiert werde. Natürlich gibt es Momente, in denn es berechtigt ist(Kritik). Mein Kopf sieht das auch so, aber mein Körper nicht. Ich fühle mich,gerade wenn es mir schlecht geht, richtig fertig. Wenn mich z.B. mein Freund kritisiert, dann gehen bei mir die Alarmlampen an, ich denke, er viel mich als Person kritisieren. Ich bin dann abgspannt, müde, kann nicht mehr essen und will mich verkriechen. Ich fühle mich als Belastung, als schwierigen Menschen.
Meien Therapeutin sagt, ich müßte langsam lerne, nicht alles auf mich zu beziehen, aber das ist verdammt schwer. Besonders da mein Freund das alles gar nicht richtig versteht.
Kritik? angegriffen?
Re: Kritik? angegriffen?
Liebe Meta,
leider gehört auch dieses wohl oft in ganz typischer Weise zu einer Depression dazu. Man hat kein dickes Fell mehr, das einen schützen würde gegen eine falsche, zu negative und deshalb auch überzogene Interpretation der Kritik. Und weil man unter dem Fehlen des Selbstwertgefühls so leidet, trifft einen alles, was an Kritik geäußert wird, immer schön mitten rein auf die Zwölf. Irgendjemand gibt eine wirklich harmlose kritische Äußerung von sich, schon missversteht man das dahingehend, dass man heraushört, derjenige würde einem gleich jeglichen Wert als Mensch absprechen. Gerade Kritk wird komischerweise immer überbewertet, wenn man depressiv ist, während man ein Lob immer unterbewertet. Ich denke, es hängt sehr stark mit dem falschen, sehr negativ geprägten Selbstbild zusammen, das einem die Depression aufzwingt.
Kann man was tun? Ich weiß nicht, ob du viel tun kannst, aber ich kann dich trösten: Auch hier verschieben sich die Einschätzungen wieder in eine normale, objektivere Richtung, wenn man die Depression überwunden hat. Vielleicht hilft es dir zu sagen: Ich bin ziemlich verletzt, aber mein Partner hat es nun wirklich nicht so gemeint. Ich überziehe wohl, weil mir meine Krankheit momentan das richtige Augenmaß wegnimmt.
Liebe Grüße, Emily.
leider gehört auch dieses wohl oft in ganz typischer Weise zu einer Depression dazu. Man hat kein dickes Fell mehr, das einen schützen würde gegen eine falsche, zu negative und deshalb auch überzogene Interpretation der Kritik. Und weil man unter dem Fehlen des Selbstwertgefühls so leidet, trifft einen alles, was an Kritik geäußert wird, immer schön mitten rein auf die Zwölf. Irgendjemand gibt eine wirklich harmlose kritische Äußerung von sich, schon missversteht man das dahingehend, dass man heraushört, derjenige würde einem gleich jeglichen Wert als Mensch absprechen. Gerade Kritk wird komischerweise immer überbewertet, wenn man depressiv ist, während man ein Lob immer unterbewertet. Ich denke, es hängt sehr stark mit dem falschen, sehr negativ geprägten Selbstbild zusammen, das einem die Depression aufzwingt.
Kann man was tun? Ich weiß nicht, ob du viel tun kannst, aber ich kann dich trösten: Auch hier verschieben sich die Einschätzungen wieder in eine normale, objektivere Richtung, wenn man die Depression überwunden hat. Vielleicht hilft es dir zu sagen: Ich bin ziemlich verletzt, aber mein Partner hat es nun wirklich nicht so gemeint. Ich überziehe wohl, weil mir meine Krankheit momentan das richtige Augenmaß wegnimmt.
Liebe Grüße, Emily.
Re: Kritik? angegriffen?
Hallo meta,
jepp, mit Kritik umgehen will gelernt sein. Kann ich auch nicht. Jedenfalls nicht wirklich bzw. nicht immer.
Wenn ich im Beruf kritisiert werde, kann ich nach außen hin gut damit umgehen. Klar, ich weiß ja, daß es ein Punkt in einer Mitarbeiterbeurteilung ist: Umgang mit Kritik. *lach*. Also reagiere ich entsprechend.
Aber eigentlich....eigentlich bin ich meist in meinen Grundfesten erschüttert.
"Wieder alles falsch gemacht" "Die denken jetzt, ich bin ein Versager" "Mache ich überhaupt auch mal was richtig?"
Das sind so meine Gedankenabläufe im Groben. Mittlerweile weiß ich, daß da andere Zusammenhänge bei mir bestehen.
Es ist nicht meine Depri, die mich so denken läßt, es ist auch dieses Denken, daß mich Depri werden läßt.
Ich bin (altes Denkmuster) darauf angewiesen, daß ich anerkannt werde. Daß man mich mag, akzeptiert, liebt. Also muß ich alles richtig machen. Bei jedem, überall, in jeder Situation. Völlig klar!
Funktioniert nicht, kann nicht funktionieren. Die Falle schnappt zu, immer wieder.
Mein Elternhaus hat mir diesen Anspruch an mich selbst lernen lassen. Nur wenn ich brav und pflegeleicht war und positiv daher kam, wurde ich akzeptiert, "geliebt".
Tja, und nun, nach 40 Jahren soll/will ich, Profi in diesem Leben, daß auf Anforderungen und Erwartungen anderer ausgerichtet war, anderes lernen. Nämlich, daß ich auch akzeptiert werden kann, wie ich bin. Eben mit meinen Schwächen und Fehlern. Das kann ich bei anderen ganz hervorragend, aber bei mir? Uff!
Und ich habe Bedürfnisse? Erwartungen an andere? Ich habe Ansprüche? Ich soll meinerseits kritisieren? Nochmal Uff!
Na ja, erstmal herausfinden, wie ich eigentlich bin, ohne mich an anderen zu orientieren. Das macht mir sehr oft Angst. Schließlich verlasse ich meine alten Wege, und wohin die neuen führen, weiß ich nicht... Ein weites Feld...
Aber die alten Wege führten in die Dunkelheit und in die Finsternis, in der ich bereits war will ich niiiiiiiiiiiiiiiiie wieder zurück. Also, Protektoren anziehen (Thera) und los gehts...:-/.
Wie, Du findest mich doof? Von mir aus!
Liebe Grüße
Nora
jepp, mit Kritik umgehen will gelernt sein. Kann ich auch nicht. Jedenfalls nicht wirklich bzw. nicht immer.
Wenn ich im Beruf kritisiert werde, kann ich nach außen hin gut damit umgehen. Klar, ich weiß ja, daß es ein Punkt in einer Mitarbeiterbeurteilung ist: Umgang mit Kritik. *lach*. Also reagiere ich entsprechend.
Aber eigentlich....eigentlich bin ich meist in meinen Grundfesten erschüttert.
"Wieder alles falsch gemacht" "Die denken jetzt, ich bin ein Versager" "Mache ich überhaupt auch mal was richtig?"
Das sind so meine Gedankenabläufe im Groben. Mittlerweile weiß ich, daß da andere Zusammenhänge bei mir bestehen.
Es ist nicht meine Depri, die mich so denken läßt, es ist auch dieses Denken, daß mich Depri werden läßt.
Ich bin (altes Denkmuster) darauf angewiesen, daß ich anerkannt werde. Daß man mich mag, akzeptiert, liebt. Also muß ich alles richtig machen. Bei jedem, überall, in jeder Situation. Völlig klar!
Funktioniert nicht, kann nicht funktionieren. Die Falle schnappt zu, immer wieder.
Mein Elternhaus hat mir diesen Anspruch an mich selbst lernen lassen. Nur wenn ich brav und pflegeleicht war und positiv daher kam, wurde ich akzeptiert, "geliebt".
Tja, und nun, nach 40 Jahren soll/will ich, Profi in diesem Leben, daß auf Anforderungen und Erwartungen anderer ausgerichtet war, anderes lernen. Nämlich, daß ich auch akzeptiert werden kann, wie ich bin. Eben mit meinen Schwächen und Fehlern. Das kann ich bei anderen ganz hervorragend, aber bei mir? Uff!
Und ich habe Bedürfnisse? Erwartungen an andere? Ich habe Ansprüche? Ich soll meinerseits kritisieren? Nochmal Uff!
Na ja, erstmal herausfinden, wie ich eigentlich bin, ohne mich an anderen zu orientieren. Das macht mir sehr oft Angst. Schließlich verlasse ich meine alten Wege, und wohin die neuen führen, weiß ich nicht... Ein weites Feld...
Aber die alten Wege führten in die Dunkelheit und in die Finsternis, in der ich bereits war will ich niiiiiiiiiiiiiiiiie wieder zurück. Also, Protektoren anziehen (Thera) und los gehts...:-/.
Wie, Du findest mich doof? Von mir aus!
Liebe Grüße
Nora
Re: Kritik? angegriffen?
Hallo,
erstmal Danke. Klar, weiß ich irgendwie, daß es mehr Menschen gibt, denen es so geht wie mir,aber davon zu hören hilft noch mehr.
Vom Verstand her kann ich es mir auch sagen, man kann mich wohl akzeptieren. Wenn es mir schlecht geht, ist das echt schwer. Hinzu kommt, daß meine Freunde und ganz besonders mein Freund mir dann immer wieder sagen, Du bist halt schwierig oder ich muß Dich doch kritisieren dürfen, dann halt ich es meist nicht aus. Meine Therapeutin sagt, daß es ein langer Weg ist, nicht alles negative auf sich zu beziehen.
gruß meta
erstmal Danke. Klar, weiß ich irgendwie, daß es mehr Menschen gibt, denen es so geht wie mir,aber davon zu hören hilft noch mehr.
Vom Verstand her kann ich es mir auch sagen, man kann mich wohl akzeptieren. Wenn es mir schlecht geht, ist das echt schwer. Hinzu kommt, daß meine Freunde und ganz besonders mein Freund mir dann immer wieder sagen, Du bist halt schwierig oder ich muß Dich doch kritisieren dürfen, dann halt ich es meist nicht aus. Meine Therapeutin sagt, daß es ein langer Weg ist, nicht alles negative auf sich zu beziehen.
gruß meta