HASS

[Salvatore]

Hallo Jusi,

ich möchte dir mein Mitgefühl aussprechen. Wann, wie, warum oder warum nicht ihr in diese Lage geraten seid, ist mir scheißegal. Fakt ist ja wohl, dass ihr nur wenige Tage vor Weihnachten "auf der Straße" sitzt (ob jetzt bildlich gesprochen oder im wahrsten Sinne des Wortes, whatever) und das sollte nicht sein. Tut mir echt leid.

Ich drücke euch die Daumen, dass sich das ganze IRGENDWIE lösen lässt.

Alles Gute für euch,
Salvatore

[Kronstadt]

Jusi,
ich hoffe, die Firmenhalle läßt sich ein bißchen wohnlich
machen . Auf jeden Fall habt ihr erst mal keinen Vermieter
am Hals. Er hat euch angegrinst im Vorbeigehen. Das entspricht dem Verhalten und der Einstellung des Vermieters, von dem ich oben sprach. Er hat alle an der Nase rumgeführt
sogar so, daß es auch die Polizei merken sollte.Er war frech hoch drei und eben gewalttätig, offensichtlich wie subtil. Er wußte, daß er nicht nur ein Haus ersteigert, sondern auch ein Mietverhältnis mit Verpflichtungen wie z.B. Mietrecht bei Langjährigkeit 9 Monate. Das hat er von Anfang an mit Füßen getreten.
Ihr konntet nun nicht zahlen, da liegen die Dinge anders. Das neue Gesetz ab 1. Mai zur fristlosen Kündigung betrifft Vermüllung und Zerstörung des Wohnraums.
Das wird auf euch nicht zutreffen.
Bei Zerstörung von Wohnraum wäre bei mir auch Schluss, wobei die Gesellschaft auch da
human und sozial seine sollte.
Meine Meinung ist, daß in solch einem reichen und kalten Land, angemessner Wohnraum für jeden ein Muss ist.
Wenn du den Wunsch hattest , hier eine schlimmes Problem anzusprechen, so finde ich das in Ordnung. Das machen andere auch, wo das Forum nicht praktisch helfen kann, obwohl es danach schreit.
Dieses Forum ist ein Diskussionsforum , in dem man sich darüber austauschen kann, was Depressionen auslöst und begünstigt und welche Folgen damit noch einhergehen.

Du wolltest mal hören, ob das auch anderen passiert. Leider weiß ich da noch von mehreren Fällen. Und so wie ich diese Fälle sehe, schäme ich mich für derartige Vermieter und die zuständigen Behörden samt Gerichte, die vor solchen Vermietern einknicken.

Ich wünsche euch und uns allen bessere Verhältnisse.
Isala

[Lærke]

Liebe Manuela Roithmeier,

sorgfältiges Lesen hilft manchmal: ich habe Jusi nicht das Gefühl Hass verboten, ich habe mich daran gestört, dass hier ein Mensch, der ganz offensichtlich zu einer Projektionsfigur für eigene Versäumnisse gemacht wird, mit Hass bedacht wird und das in einem Threadtitel.

Die Welt würde sicher um einiges besser aussehen, wenn die Menschen ihren Hass dorthin richten würden, wo er hingehört. Ich hasse meine Mutter, ich hasse aber nicht meinen Vermieter, der mich aktuell verklagt hat, weil ich seine Mieterhöhung nicht akzeptiert habe und mit dem ich mich vor Gericht auseinandersetze. (Ich bin schon mein Leben lang Mitglied im Mieterverein, um mich angemessen wehren zu können.)

Und ja, es stört mich, wenn Menschen unangemessen zu Hassobjekten gemacht werden.

Liebe Jusi,

möchtest Du weiter Deinen Vermieter hassen, oder möchtest Du die Zwangsräumung abwenden?

Heute ist der 3. Dezember, bis zum 19. Dezember sind es noch 17 Tage. In dieser Zeit kann man eine Zwangsräumung abwenden. Dafür müsstest Du aber aktiv werden.

Möchtest Du das?

LG, Lærke

[Clara1234]

Ich weiß nicht wie die Gesetze heute sind, aber wahrscheinlich auch nicht viel anders als vor ein paar Jahren. Bei mir lag es anders, keine langjährigen Mieter. Die bezahlten nicht mal zwei Monate voll und dann gar nichts mehr...bis ich sie raus geklagt hatte vergingen sicher 1,5 Jahre. In der Zeit konnte ich auch nicht sehen was mit der Wohnung ist. Erst bei der Räumung, alles voll Müll und von meiner Renovierung war auch nichts mehr zu sehen...von dem was sie mir schulden + dem was an hohen Kosten sonst noch anfiel sehe ich sicher nie wieder was...dadurch geriet ich selber auch in Not...es fiel mir sehr schwer aber ich habe mir dazu dann Hilfe gesucht, heute habe ich immer noch sehr wenig Geld, aber nicht mehr solche Not wie zu der Zeit. Es gibt die Möglichkeit zur Schuldnerberatung zu gehen, ich weiß wie schwer das ist. Oder falls die Erkrankung es erfordert einen Betreuer zu beantragen. Eine Sache hat immer zwei Seiten. Ich finde es bringt nichts den Vermieter an zu klagen. In unserer Welt dreht sich leider alles um Geld und nicht jeder ist bereit jemand in Not zu helfen. Aber ich habe auch sehr schönes erlebt und es gibt solche Menschen...
Ich wünsche viel Kraft und grüße herzlich

[timmie2002]

guten morgen jusi,

es ist phänomenal, wie gelesen und interpretiert wird, wenn sich jemand mal kritisch äußert. das meine ich nicht böse. ist so eine erfahrung, die ich hier im forum mache.

warum fühlst du dich persönlich angegriffen? was in deinem inneren wurde durch meinen beitrag angesprochen?

also nochmal: ich habe verständnis für deine notlage und ich fühle mit dir. ich denke aber eben auch, dass du dich mit deinem hass in eine opferrolle begibst, die erstens nicht angemessen ist und zweitens vor allem nicht weiterhilft.

ganz pragmatisch: was bringt dir der hass? NICHTS. er macht dich höchstens handlungsunfähig.

gehe aus dieser opferrolle heraus. du musst den status quo akzeptieren und dein mann und du können jetzt nur versuchen, nach vorn zu schauen, um das schlimmste abzuwenden.

die übergangslösung mit der firmenhalle ist sicher nicht angenehm, aber sie gibt euch zeit und die möglichkeit, nach einer passenden wohnung zu suchen, so schwer das sein mag.

ich richte bestimmt nicht darüber, was ihr selber eventuell versäumt oder an fehlern begangen habt. das ist doch ganz menschlich. trotzdem solltest du prüfen, ob es sinn macht, die schuld nur bei anderen zu suchen, besonders bei einem ganz bösen vermieter.

im übrigen bezweifle ich auch nicht deine redlichkeit. ich kann sogar nachempfinden, dass du dich gerade deswegen so verletzt fühlst und die entstandene situation als ungerecht empfindest. das leben ist nicht immer fair, wie man sich das selber vorstellt oder wünscht. das müssen doch viele menschen erleben.

zu deinem letzten beitrag gestern möchte ich dir auch noch etwas schreiben. bitte nicht gleich wieder verletzt sein.

diese reaktion von dir: "bitte laßt mich jetzt in ruhe,
liebe moderatoren löscht diesen thread," kommt mir sehr bekannt vor.

ich hoffe, dass die moderatoren deiner forderung nicht folge leisten und wünsche dir, dass du dich der auseinandersetzung in diesem thread weiterhin stellst und nicht ausweichst.

auch in diesem forum bist du kein opfer! nur weil einige user sich mal kritisch äußern, etwas hinterfragen und dir auch mal eine eventuell realitätsbezogenere außensicht reflektieren, sind sie nicht gegen dich eingestellt. also ich bin es wirklich nicht.

mir geht gerade durch den kopf, wie besonders die weihnachtstage für dich sein werden, wenn du in deiner jetzigen haltung verharrst. neben der schon nicht schönen situation, in eienr firmenhalle zu leben kommt der innere zustand der völligen unzufriedenheit und zermürbtheit dazu. ein trauriger und trostloser ausblick, finde ich.

die äußeren umstände wirst du wohl nicht abwenden können. aber dein inneres kannst du selber beeinflussen, so dass die feiertage für euch vielleicht doch und trotz allem etwas schönes haben können. verstehst du, wie ich das meine?

glg final

[bigappel]

Liebe Jusi,

ich kann Final nur zustimmen;
sicherlich ist es schwer, aus dieser Starre herauszufinden, aber es ist absolutes Fakt, dass die Zwangsräumung überprüft werden kann!

Auch Gerichtsvollzieher und Polizei sind lediglich ausführende Organe, die aufgrund eines Titels handeln und wenn dem Räumungschutzantrag entsprochen wird, werden diese Personen die Letzten sein, die dagegen handeln.

Aber dafür muss ein Räumungsschutzantrag gestellt werden; kein Antrag = keine Chance auf Räumungsschutz von Amts wegen = ggf. weiter Hass, obwohl noch Möglichkeiten ggf.
bestünden gegen zu wirken.

Dafür musst Du aktiv werden; das erscheint mir das Problem zu sein.
Erfahrungsgemäß ist es auch definitiv so, dass die Räumung nicht vom Himmel zeitlich fällt.


Natürlich ist es schwer, mit Hund eine Wohnung zu finden im Sozialbereicht.

Wend Dich bitte an Deinen Anwalt wegen Räumungsschutz; sprech vorher mit Deinen Ärzten und lass Dir ein Attest ausstellen..... dann hat ein Räumungsaufschub eine Chance.... allerdings definitiv nicht für alle Ewigkeit; auch nicht krankheitsbedingt.

Solltest Du krankheitsbedingt Hilfe benötigen für diese Schritte, so wende Dich bitte an eine Hilfsorganisation, wie die Diakonie oder das Gericht ggf.

Wieso kommt Dein Anwalt nicht auf die Idee Räumungsschutz zu beantragen?
Er weiss nichts von Deiner Erkrankung, richtig?

Verständlich, aber falscher Zeitpunkt.

Es ist keine Schande Hilfe anzunehmen, aber es wäre schlimm, wenn Du jetzt am Boden liegen bleibst.

Es gibt definitiv immer eine Lösung; auch in dieser Situation, aber man muss sie angehen.... ggf. mit Unterstützung.

Die Tatsache allein übrigens, dass demnächst Weihnachten vor der Tür steht, ist kein Grund, Räumungsschutz zu gewähren.....

Du hast eine Chance, Jusi,
nutz sie.......

VG
Pia

[blueray]

Ich finde es wesentlich besser, wenn hier im Forum Anregungen und Hilfe zur Selbsthilfe gegeben werden. Natürlich sind auch aufbauende Worte wichtig, aber das beseitigt die Probleme nicht.
Ansprechpartner und Hilfe suchen, caritative Einrichtungen weisen keinen ab, können Hilfestellungen anbieten, oft gibt es dort auch Hilfen an die keiner denkt.
Wie schauts aus beim örtlich zuständigen Pfarrer/Kirche, auch die helfen.
Das Jobcenter ist auch zur Hilfe verpflichtet, da muss man dran bleiben und die Zähne zeigen.
Natürlich ist es hilfreich, wenn man seine Papiere beisammen hat, wenn Papiere fehlen, dauert alles länger. Beim Sachbearbeiter fragen, ihm auf die Nerven fallen, zur Not eine Etage höher gehen, das hat schon Wunder gewirkt.

Dann kenne ich einen Fall von Mietnomaden, da brauche es ein geschlagenes Jahr bis sie aus der Wohnung verwiesen wurden, ich kann mir nicht vorstellen, dass man so etwas nicht aussetzen kann.
Aber man muss sich kümmern, von selber geht da gar nichts.

Aufgeben nützt keinem was.

[Anne Blume]

Liebe Forianer, liebe Jusi,

ich werde den Thread an dieser Stelle beenden. Jusi hat eine Menge hilfreiche Tipps bekommen, um vor Ort reagieren zu können.

Viele Grüße
Anne Blume