Entwicklungen

90303
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Beitrag von 90303 »

Ich möchte hier ein bisschen weiterschreiben - auch wenn ich generell fortfahren möchte, weniger im Internet präsent zu sein. Eine Übung, weil ich hier wahnsinnig nach Rückmeldungen giere - Rückmeldungen, die ich mir draußen suchen sollte.

Otterchen, falls Du hier mitliest

Die Beschreibung von Gestalttherapie bei Wikipedia ist ein grober Anriss. eigentlich ist diese Therapieform sehr vielfältig, wird sehr unterschiedlich angewandt. Es gibt bestimmte Übungen (heißer Stuhl, Stuhlarbeit, TopDog, Underdog) die aber immer wieder damit in Verbindung gebracht werden. In meiner ersten Therapie wurde so aber gar nicht gearbeitet. Viel wert auf die emotionale Seite gelegt, der Therapeut hat aber auch viele tiefenpsychologische Elemente mit hinein gebracht. Über "gestalt" selbst habe ich mehr in Büchern gelernt. Und "Gestalt" ist überall, ist aber schwer zu beschreiben
Vorder- und Hintergrundübungen können aber sehr hilfreich sein. Irgendwo gab es mal ein Beispiel mit einem Schrank: Der Schrank kann im VORDERgrund sein. Dann geht es darum wie er aussieht, aufgebaut ist, wo er stehen soll, etc. Alles andere ist dann im HINTERgrund (Ich selbst z.B.) es kann aber auch die Farbe des Raumes im Vordergrund sein. Der Schrank selber ist dann als Hintergrundelement zwar wichtig (passt er hinein?) hat aber nicht die primäre Bedeutung. Vorder- und Hintergrund wechseln ständig und meist nicht bewusst.

Habe mich selber damit oft verfranst

Müsste ich beschreiben, welche Gestalt ich habe, wäre es vielleicht primär die "aufnehmende", wenig "abgebende". Das kann ich gerade schwer präzisieren, aber es hat viel mit einer mir angeeigneten Opferhaltung und Hilflosigkeit zu tun. Entsprechend begegne ich der Welt und gestalte Kontakte. Vielleicht macht es das Prinzip ein bisschen verständlicher? Aber es spielt auch viel Existentialismus, Buddhismus, etc. eine Rolle - je nach Ausprägung eine Rolle. Daher werden Dir wahrscheinlich viele Dinge bekannt vorkommen - zumindest kam mir vieles was ich bei Dir las sehr bekannt vor

Ich wollte eigentlich gar nicht mehr hier reinschauen. Weiß nicht, ob ich einfach nur wenig Lust hatte oder alles beiseite schieben wollte. Ich habe Urlaub und will unbedingt was ändern. Was reißen... wenigstens die Jobgeschichte in den Griff bekommen - und bin so hilflos. Kann mir nicht trauen - das Problem bleibt bestehen.
Und ja, ich möchte einfach mehr Geld. Klar dafür werde ich was tun müssen - das will ich. Aber an dieser Stelle hakt es. Komme (ich weiß, ist alt - nicht weiter)...

Die Freundin, mit der ich mich gestern traf - eine tolle Frau - spiegelte mir, wie es um mich bestellt ist. Obwohl sie mich bat, nicht zu idealisieren (tue ich das überhaupt? Und wie tue ich es nicht?) Ich bin so unsicher bzgl. meiner Innenwelt. Ich hörte ihr zu, versuchte zu verstehen - und es war so schwer...Alles was sie sagte - so reif. Ich schämte mich so. Und dennoch weiß ich keine Lösung. Und dann immer wieder dieser Satz. Du entscheidest, ob du so weitermachst. In diesem Moment kam mir der Gedanke: ich will kein Opfer mehr sein. Ich will mir nicht mehr selber einreden nichts zu können. Und dennoch: Ich weiß nicht wie da raus. Das Loch - die Unfähigkeit zur Selbstkritik, das eigenständige Denken. Es ist nicht da. Ich spule ab - gelesenes, gehörtes, aber ich "denke" nicht selber. Und am Ende komme ich immer wieder zu der Erkenntnis, dass ich keinen Ausweg weiß.

Ich weiß, dass ich kündigen will bei meiner jetzigen Stelle. Aber kann ich mich nur nicht durchbeißen? Hau ich schon wieder ab? Muss ich mir nach mehreren Monaten mehrfachbelastung beweisen, dass ich das kann? eigentlich schon - wo ich doch nichts abgeschlossen hab - und eigentlich auch keine Wahl hab.

Beruf als Berufung...meine Freundin glaubte nicht daran. Sie wolle Geld verdienen um sich schöne Sachen leisten zu können. Freiheit. Und dafür arbeite sie und befolge gewisse Regeln. Wenn ich merke, dass ich das bis Heute nicht verstanden habe, möchte ich aufgeben... Dann glaube ich keine Chance zu haben.
Ich will raus aus diesem Karrussell. Will Verantwortung übernehmen - ohne mich zu kasteien.
Will verdammt nochmal lernen zu differenzieren!

Kurz kam das Thema Wohngemeinschaft auf. Sie sprach es von sich an, ich sagte, ich suche - um Geld zu sparen. Das Angebot steht im Raum. Einerseits wäre das super - tolle Wohnung, ich wäre nicht mehr alleine. Andererseits - ich fürchte, ein altes Muster. Immer Freunde/innen, die aktiv waren, für sich sorgten und alles stellten. Und ich kam quasi ins gemachte Nest und hab für Unordnung gesorgt. meinen Frust ausgelebt.
Teilweise konnte ich das (für mich) klären. Und dann wieder: Wohne so lange allein, und hab es nicht geschafft aus meiner Wohnung was zu machen und wirklich allein zu LEBEN. Und ich will nicht schon wieder ne eigentlich sehr nette Freundin verlieren, weil ich mich andocke, anfange sie zu hassen, weil sie ihr Leben lebt. Und ich mich abwerte. Andererseits: Vielleicht ist ein Problem auch, dass ich mich schlimmer sehe als ich bin?

wie führt man eine Freundschaft? Will es nicht komplizierter machen als es ist - aber ich glaube, dass ich es echt nicht weiß. Vielleicht mag jemand was dazu schreiben?

Liebe Grüße
Fabelwesen
Kronstadt
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Kronstadt »

Hallo Phoenia
wir reden gerade bei Salvatore über Freundschaften. Vielleicht hast du schon mal gelesen.
Du fragst wie man eine Freundschaft führt? ich glaube, es ist schon ein Geben und Nehmen.
Wenn du mit in diese WG ziehen würdest, müsstest du dir also dafür etwas vornehmen, was du einbringen willst. So wie du klingst, müßte das vielleicht eine ständige Aufgabe sein, also etwas, was gerade du nicht aus dem Blick verlieren solltest, ohne dich aber zu verkrampfen und selber zu terrorisieren. Ich könnte mir vorstellen, daß du dich dazuins Gespräch begibst, vorbereitend und begleitend.
Wäre es nicht schon gut, wenn du bekennst, daß du Schwierigkeiten mit Gemeinschaft hast, sie aber suchst und brauchst und dir wünscht, daß man dir dabei hilft?
Du schreibst von Hass. Jusi hat vorhin auch gerade Hass bekannt. Ein menschliches Gefühl, völlig normal, wenn man attackiert wird und alle guten Wege verstellt werden. Bei dir ist das noch ein bißchen anders gelagert, wie du schreibst. Mit wem hast du das mal thematisiert? Wollte ich dich auch schon fragen als du von Neid geschrieben hast, vor einiger Zeit.
Gerade , wenn ich deine Beschreibungen lese, denke ich, daß das unbedingt besprochen werden sollte. Oder gab es das schon?
Dann hat es aber wohl nicht gereicht. Und es könnte sein, daß Besprechen alleine nicht hilft.
Es sind starke Gefühle und schmerzhafte und deshalb will man sie nicht behalten. Aber offenbar wirst du allein damit nicht fertig und das könnte daran liegen, daß du nur hier davon schreibst, aber nicht in der Therapie benennst.
Schlaf erstmal gut und träume was schönes.
Isala
90303
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Re: Entwicklungen

Beitrag von 90303 »

Hallo Isala,

Danke für Deine Antwort

Du sprichst da wohl etwas ganz wichtiges an: Statt zu sagen ich brauche Hilfe - und diese dann auch aktiv anzunehmen - beschließe ich lieber, für mich alleine rum zu dümpeln. es scheint ein altes Problem: Hilfe habe ich mir immer geholt, aber schön nach dem Motto "Wasch mich, aber mach mich nicht nass." Die positiven Seiten - bitte, ja - aber alles andere - nein!

Ich habe Angst, etwas kapputt zu machen, was noch im entstehen ist - aber auch, mich nicht zu beherrschen. Was aber ja "nur" der Fall ist, wenn ich den anderen wieder mal missachte. Und das tue ich. Oft. Immer wieder. Immer nach den gleichen Mustern.

Im Moment liege ich wach. Weil mir die Frage im Kopf herumschwirrt, warum ich keine Kritik annehmen kann und will. Ein weiteres Problem - oder alles das Gleiche. es hängt alles sehr eng miteinander zusammen.

Mehr und mehr "vergesse" ich das aber - und bin dann schon wieder bei etwas Neuem. Da gibt es wohl keinen einfachen Weg raus. Und ich weiß, dass mein damaliger Therapeut schon oft davon sprach, dass ich mit viel Aufwand Rückmeldungen und Kritik ausweiche. Ein weiterer Punkt: Wieder und wieder kreist der Gedanke in meinem Kopf: Ich vertsehe es doch eh nie, ich verstehe es doch eh nie. Ich MUSS da jetzt ran. Ich glaube ich überdramatisiere nicht, wenn ich sage, mir geht hier alles den Bach runter. Langsam. Urlaub, kurze Auszeiten, können den gröbsten Druck nehmen. Aber alles andere bleibt.

Das Thema Neid habe ich oft angesprochen. Aber - und das kreide ich mir an - ich verstehe die "Wurzel" nicht. Es ging und geht darum, das GEfühl da sein zu lassen. Oder zu schauen, was davon will ich wirklich. Ich weiß ja, dass ich es als Ansporn nutzen kann. Aber in mir ist immer nur der Wunsch mich zu verstecken. Wut. Selbstmitleid. Nicht sehen, was der Andere auf sich nimmt, etc. Überall gelesen. Aber ich komm nicht raus. Und wie soll ich das Thema noch ansprechen? Bin wirklich ratlos, wobei ich weiß, dass es auch hier weiter um Aktion gehen muss.

Ich bin nicht umsonst da, wo ich bin.

Edit: Memo an mich selbst: Wie schlimm ist das wirklich? Ja, ich habe einige Beweise! Aber wann reagiere ich wie? Bin ich nur schlecht? Mache ich nur alles schlecht? Verallgemeinere ich gerade nicht wieder? Woran könnte ich Fortschritte bemerken (wichtigstes "Problem")? Bin ich wieder zu streng? (Immerhin - Gedanken darüber auch, weil ich HEute ein Gespräch mit meinem Bruder hatte und der eine Begebenheit von sich erzählte...

Und nicht zu vergessen (rauskopiert aus einem Ratgeber): "sie beobachten sich sehr kritisch und versuchen Ihr gesamtes Tuen zu analysieren. Das ist sicher sehr anstrengend für Sie, dem Versuch geschuldet alles was man begreift ändern zu können.
Veränderungsproseße brauchen jedoch eine lange Zeit und sind durch den Wechsel von Gelingen und Scheitern gekennzeichnet seien Sie nicht so streng mit sich, geben Sie sich Zeit."

Gelingen, Scheitern, gelingen, scheitern...
Fabelwesen
otterchen
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Re: Entwicklungen

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen!

Nur ganz kurz, muss gleich weg zur Arbeit:

Du schreibst, Du traust Dir selbst nicht.

Ich glaube, da könnte der Schlüssel liegen.
Du WEISST sehr viel, aber Du SPÜRST Deine innere Führung noch nicht.

Das muss doch hinzubekommen sein!

"Gefühle haben immer Recht" fällt mir da ein - sofern es wirklich GEFÜHLE sind und keine zweifelnden Gedanken.

Hin zum Körperlichen, zur Achtsamkeit, zum Wahrnehmen,
würde ich meinen.

Sich Zeit geben. "Ich lerne noch".

Etwas probieren dürfen. Eine Entscheidung treffen - nicht für die Ewigkeit, sondern um das auszuprobieren. Wer A sagt, muss nicht unbedingt B sagen. Wer einen Weg einschlägt, darf auch wieder zurück. Oder es sich irgendwann später auch anders überlegen.

Deine Zweifel bezüglich der WG würde ich mit der Freundin besprechen! Mach bitte nicht alles mit Dir selbst aus.
Vielleicht ein paar Fragen oder wichtige Punkte notieren, und dann ausgiebig darüber unterhalten?
Welche Aspekte könnten eine Rolle spielen für / gegen diese Entscheidung?

Und nach diesem Gespräch wieder hinfühlen: sagt Dein Körper Ja zu dieser Sache oder eher Nein?


So, ich muss mich fertig machen - später mehr.

mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Kronstadt
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Kronstadt »

...
Ich habe Angst, etwas kapputt zu machen, was noch im entstehen ist - aber auch, mich nicht zu beherrschen. Was aber ja "nur" der Fall ist, wenn ich den anderen wieder mal missachte. Und das tue ich. Oft. Immer wieder. Immer nach den gleichen Mustern.


Wer hat dich das Missachten gelehrt?
Was in dir willst du beherrschen?
timmie2002
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Re: Entwicklungen

Beitrag von timmie2002 »

liebste phoenia,

dein gedankenkarussell rattert mal wieder ganz schön. da hab ich selber beim lesen probleme, noch mitzukommen.

wieder zweifelst du. du könntest keine kritik annehmen und bist doch dein schärfster kritiker.

oje. mehr greife ich nicht auf. es tut schon beim lesen weh, wie ergeht es dir da innerlich!?

mein therapeut hat mich heute wieder sehr zum weinen gebracht. er meinte, dass ich das bedürfnis hätte, dass man mich so akzeptiert, wie ich bin. rational konnte ich dem gar nicht richtig folgen, aber die tränen sagten alles. und er meinte, dass es ja ein grundbedürfnis sei, also eines, dass jeder mensch hat.

du ganz sicher auch. der anfang muss aber wohl sein, dass du dich selber akzeptierst, wie du bist. hm, ich vermute, damit steht es bei dir noch schlechter als bei mir.

ich fühle ganz doll sehr mit dir, phoenia.


glg final
Zarra
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Zarra »

Liebe Phoenia,

... ich habe dieser Tage etwas Probleme mit dem konsistenten Lesen, auch wenn es mir nicht immer schlecht ging.

Nur zu diesem einen Punkt:

Manchmal muß man zwar Chancen ergreifen, die sich bieten (WG); doch allgemein und zumindest so, wie Du Dich hier präsentierst ...: Überlege gut! Bei mehr Nähe verändern sich Beziehungen, werden u.U. schwieriger. Nicht umsonst bringen manchmal gemeinsame Urlaube Menschen auseinander, die sich vorher gut verstanden haben. Und: Du kennst sie ja nicht gerade gut und lange. Und: Du gibst auch etwas auf.

Manchmal muß man was riskieren. Manchmal muß man vorsichtig sein, auch sich selbst zuliebe. Patentrezepte gibt es nicht.

Liebe Grüße, Zarra
90303
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Re: Entwicklungen

Beitrag von 90303 »

Hallo ihr,

Danke für eure Antworten.

Ich kann nicht auf alles eingehen, nicht sofort. Habe nicht auf alles eine Antwort. Vielleicht geht es darum (auch darum) mir zu vertrauen - in manchen Bereichen. Was die WG anbelangt (@Zarra) Die Ersparnis wäre wahrscheinlich nicht so groß. Sie zahlt sehr viel, ich würde aber nicht mehr zahlen wollen, als ich jetzt zahle. Ich denke es geht auch darum, mir sagen zu DÜRFEN (!) - ja, ich habe Vorteile wenn ich alleine wohne. Mich dafür nicht zu schämen und mich trotzdem auch nicht darauf auszuruhen. Schön wäre, wenn ich lockerer wäre mit der/einer Entscheidung für eine WG. Mich also nicht aus einer inneren Not heraus entscheide, sondern weil ich Gesellschaft möchte, etwas geben möchte (und kann) und nicht wieder jemanden brauche, an dem ich mich orientiere. Derzeit wäre es aber so. Es geht für mich darum, mich bei MIR einzurichten. Solange ich das nicht kann, werde ich woanders immer Schwierigkeiten haben. Alleine zu bleiben - das sage ich mir gerade - heißt aber nicht, dass ich ein schlechter Mensch bin. Kann das gerade schwer beschreiben - aber so sehe ich mich dann irgendwie. Soweit meine momentane Interpretation.
Gerade habe ich ja Besuch bei mir - was sehr angenehm ist. Aber der Besuch ist vom Typ her sehr anders. da kommen keine Konkurrenzgefühle auf - und die Wohnung gehört ja auch "mir".
Nein, eine WG möchte ich erstmal nicht.

Hallo Final,
tut mir weh von Dir das zu lesen - wobei ich verstehe was Du meinst. Ich ärgere mich, dass ich so durcheinander schreibe.
Ja, es geht um Akzeptanz. Ähnlich wie Du kann ich das rational nicht erfassen. Weiß nicht was das bedeutet, bzw. habe es wohl mal auf eine Art und Weise interpretiert, die mich hat sehr rücksichtslos werden lassen (bzw. ne Grundtendenz vielleicht verstärkt.
Versuche immer noch zu differenzieren, zwischen mir als Mensch und meinem Verhalten - es bleibt halt wenig übrig. Mir tut das weh, aber es ist nicht so selbstabwertend gemeint, wie es klingt. Es ist eine Wut auf mich, ja. Warum verstehe ich so schwer. Warum habe ich das mit mir gemacht. wie soll ich da rauskommen? wie ist man/ich authentisch (damit meine ich, mich zu spüren, da sein zu lassen, was gerade da ist, aber es dann in einen Kontext einordnen zu können). Wann habe ich eine Grundlinie? werte? Eigene Definitionen? Ich WILL nicht mehr das Fähnchen im Wind sein, aber ich weiß nicht, wie ich es ändern kann. Ich WILL nicht mehr die Eigenbrötlerin sein, aber ich weiß nicht, wie ich anders sein kann.

Ich will einfach nur zu dem stehen, was ich bin und tue - aber nicht mal das gelingt mir bisher. Und sei es nur, dass ich sagen kann: Ich bin faul und das ist gut so

Isala und Otterchen,

Danke auch für das was ihr geschrieben habt. Das is ne andere Ebene. Da komm ich denkend schwer weiter - ich werde schauen, wie mich das weiterbringen kann - denn noch verstehe ich das irgendwie nicht so richtig :/

Ansonsten geht es übrigens weiter. Es ist nicht so, dass ich nichts tue. Ich strukturiere mehr oder weniger meine Tage. Ausbildung (Bewerbungen) stehen wieder im Raum. Aber auch hier: Ich kann keine vernünftige Entscheidung treffen. Mach einfach wild drauf los gerade. Irgendwas muss doch dabei rauskommen...?

Liebe Grüße
Fabelwesen
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Hallo und guten Abend,

Ich bin wieder da :)

Gerade komme ich von einem 35 Minuten Lauf und Schritt für Schritt ging es mir ein Stückchen besser. Angeregt durch einen Text den ich im Internet gelesen habe (der mich heulen ließ, weil ich mich so darin wiederfinden konnte) habe ich Morgen erstmal wieder Themen für meine Therapiestunde.

Geht es euch manchmal auch so, dass sich Erkenntnisse (oder solche die es werden wollen) einstellen, wenn ihr etwas tut, das euch entspannt - und sie dann wieder vergesst? Gibt es einen Trick, da wieder ranzukommen (beim Joggen zu schreiben finde ich extrem kompliziert...)

Ich hatte ein gutes Gefühl, bei dem Gedanken, mir positive Gewohnheiten anzueignen. Nicht falsch verstehen, ich weiß dass das im Motivationsthread quasi Thema Nummer eins ist, aber ich tue mich oft schwer mit diesem "klein klein" und habe wohl auch den positiven Effekt für mich nicht sehen können/wollen. Jetzt gerade kam mir der Gedanke, es mit dingen zu tun, die mir entsprechen (was bin ich doch für ein kluges Kerlchen) - wollt ich vorher nicht sehen, bzw. mir fiel nie was ein.
Den Grundstein habe ich gestern gelegt, als mir vor Hunger der Appetit überschoss (das kenne ich sonst nur von früheren Fressanfällen) und ich mir mit derartiger Inbrunst einen Obstsalat zubereitete, dass ich glaubte, ich könne nie wieder etwas besseres, tolleres essen. Ein geiles Gefühl - dabei wollte ich vorher seit Wochen gesünder essen und habe es einfach nicht geschafft.
In der Form werde ich wohl nicht dabei bleiben, aber ähnlich kann ich mir das schon vorstellen. Daran schloss sich gleich ein weiterer Gedanke an: Wenn ich am Wochenende auf dem Markt arbeite, beneide ich immer die Menschen, die dort einkaufen. Für mich hat das etwas entspanntes, ein Ruhepol im Alltag - und ich selber.....grrrr - stehe auf der anderen Seite. Und vorhin fiel der Groschen: Wenigstens an einem Tag in der Woche kann ich das genau so machen. Und endlich mal umsetzen, dass ich in der Woche wenigstens ein oder zweimal etwas schönes kochen möchte. Da hab ich dann auch Zeit und Muse einzukaufen.

Meine Wohnung ist das reinste Chaos - das muss ich einfach so sagen. Und ich kann das auch nicht positiv finden. In Minischritten geht das vorwärts, aber langsam nervt es mich wirklich. Der fehlende Stauraum, der Krimskrams, der offen rumsteht, ein halb abgeschmiergelter Tisch und kahle Wände. Letztes Wochenende habe ich etwas Deko gekauft und es fühlt sich an, als würde ich damit die richtige Richtung einschlagen. Aber es passt eben alles noch nicht zusammen und ich verliere ein bisschen die Geduld, weil ich wenigstens alle zwei Tage von vorne anfangen muss. Immerhin: Seit ich eigene Wohnungen habe (seit dreieinhalb Jahren), habe ich es nicht geschafft, meine Küche länger als einen Tag in der Woche ordentlich zu halten. Jetztb weitet sich das aus und ich schaffe es wenigstens drei Tage in der Woche Ordnung zu halten. Keine riesigen Geschirrberge mehr - und regelmäßig gewaschene Wäsche :) Gut - darauf bin ich einfach mal stolz!

Ab und an schaffe ich es sogar mir Pausen zu erlauben und bewusst den Unterschied "vorher - nachher" zu erleben. In dieser Form lange Zeit undenkbar. Pausen waren für mich lange "verboten", bzw. Grund für schlechte Laune, weil ich eben nicht perfekt war. Ich musste immer Pausen machen, aber meist habe ich sie dann verschleppt - bin also ins komplette Gegenteil gekippt. Jetzt versuche ich sie bewusst zu machen, mich zu begrenzen - und es eben "in Ordnung" zu finden. Klar, geht auch nicht immer und wird wohl auch wieder schwieriger. Je mehr Ablenkung um mich rum, je mehr Einfluss, desto schwieriger isses und ich merklich "verwirrt".

Ich konnte in den letzten Wochen immer wieder "angenehme Freizeitaktivitäten" einbauen. Das erwähne ich, weil ich das länger schon tue, aber NIE ohne schlechtes Gewissen oder Relativierungen. Derzeit geht es und ich habe neulich gemerkt, wie gut es mir tut - und wie sehr ich mich selber (wenn auch teilweise gerechtfertigt) durch inneren Druck und Sorgen selber ziemlich kapputt gemacht habe. Aber auch - und das is bitter - weil ich meine Ängste nicht angegangen bin. Das Muster zieht sich leider immer noch stark durch, teilweise immer noch unbemerkt und ich bin immer noch gut darin riesig aufgeplusterte Ausreden zu finden.( fjjjjjjh7777777777777777 j
,r5%V44449 --> das hat eine meiner Ratten gerade geschrieben, habe aber keine Ahnung, was das heißen soll ;) ) und mich selber zu bescheißen. Derzeit wieeder massiv in Bezug auf meine (auslaufende) Ausbildung. Klar, weil quasi ne definitive entscheidung ansteht, aber auch ne Bewertung in der Schule, einige Arbeiten, etc. Ich haue also ab - gleichzeitig weiß ich natürlich, dass ich ja shcon Monate gar nicht mehr richtig in der Ausbildung bin. Meine aber jetzt, ich müsse sie unbedingt durchziehen und mich meinen Ängsten stellen. Gleichzeitig kommen wieder jede Menge Gegenargumente. Ich denke ich muss die Argumente verschriftlichen - weil ich so tatsächlich ratlos vor mir selber dastehe und hin- und hergerissen bin (Is das normal, dass man innerlich so mitschwankt und jeweils die eine und dann die andere Seite im Vordergrund ist und man der jeweiligen glaubt?)

Noch etwas anderes arbeitet gerade in mir. Ich habe (hier) und auch in vielen anderen Foren) immer wieder gelesen, man solle sich Dinge "erlauben". Ich weiß nicht, warum ich sowas nie auf anhieb verstehe - ich habs irgendwie vielleicht auch mystifiziert - keine Ahnung. Vorhin hatte ich gerade das Gefühl, dass es einen Unterschied gibt, zwischen der rationalen Erlaubnis und der emotionalen. So als würde da nach und nach ein altes Programm, das ja bei den meisten in der Kindheit gelegt wurde, überschrieben.
Ich spreche nicht von diesem (mich ehrlich gesagt nervenden!) motivationalen "ich darf"statt "ich muss" Gesülze (auch wenn es damit vielleicht anfängt). Das was ich meine hat mit der erweiterung von selbst gesetzten Begrenzungen zu tun, vielleicht auch mkit einer erweiterten Wahrnehmung von sich. Leider ist das auch ein Gefühl, das ich nicht durchgängig empfinde, insofern merke ich, dass es noch nicht wirklich gesackt ist. Kennt ihr das? Oder könnt was dazu sagen?

Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung warum ich hier gerade vor Elan sprühe, weil ich bis vor zwei Stunden noch das komplette Gegenteil war. Aber es tut mir gut zu merken, dass ich das durchaus (Laufen) bewirken kann. Danke auch an Lerana (falls Du hier mitliest, Lerana) - für Deine Auflistung in einem anderen Thread und die Erinnerung DASS man Einfluss hat!

Irgend ne Frage hatte ich noch - aber die schieb ich nach.

Liebe Grüße an alle die hier noch mitlesen *wink* (und sorry für den vielleicht wirklich etwas abgehobenen Post :ugeek: )
Zarra
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Zarra »

Liebe Mim,

mal abgesehen davon, daß irgendwo noch eine Viertelsantwort für Dich gespeichert sein muß - mal schauen, ob ich das wieder finde, wenn die Frage wieder auftaucht, ... vielleicht war es auch nicht so wichtig, war ja anscheinend auch noch nicht absendereif gewesen ;) .

Aktuell war ich an Deinem "Erlauben", dem "rationalen" und dem "emotionalen" hängengeblieben (inkl. der Beispiele von Pause-Machen, angenehme Freizeitaktivitäten etc.). Ich glaube, ich kenne das. Und letztendlich hängt wahrscheinlich alles an dem "emotionalen" Erlauben, denn das "rationale" ist wohl eigentlich keins - man joggt oder geht ins Kino ("rationales" Erlauben), hat aber doch zumindest teilweise ein schlechtes Gewissen oder ein schlechtes Gefühl ("emotionales" Verbot). Einerseits kann vielleicht das "rationale" ein Anfang sein ... und bei Gewohnheit ... vielleicht ... ; andererseits glaube ich, daß es letztendlich um das "emotionale" geht.
Das Beispiel, bei dem bei mir mal durch eine Reaktion eines Therapeuten etwas "emotional" ins Lot gerückt wurde, kann ich schwer beschreiben, würde vermutlich viel zu "banal" klingen, wirkte als punktueller Verstärker aber glücklicherweise so. - Damit ist es auch in die damals "angesprochene" Richtung nicht "ein für allemal gut", aber ich weiß, wohin es gehen sollte, wie es sein sollte, wie es sich anfühlen DARF.

Ach ja, Nachklapp zu dem AD-Dilemma (im anderen Thread von Dir beschrieben): Ich gehe jetzt mal davon aus, daß doch ein Kommentar "erwünscht" ist, weil sonst hättest Du es ja vielleicht einfach gar nicht eingestellt (?!?). Ich will Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber ein bißchen wirken diese Hin- und Her-Überlegungen und vor allem dann aber (relativ) festen Überzeugungen ein bißchen wie "magisches Denken" (... hast nicht Du selbst mal davon gesprochen??). Weißt Du, wenn "unfähige" Menschen oder "an sich unkonzentrierte" "nur" ein AD nehmen müßten, um besser (!!) zu sein, als sie eigentlich sind, dann hätten ADs leicht reißenden Umsatz, und zwar bei einem anderen Klientel als momentan. Dem ist aber nicht so. Und Du wirkst momentan so, als ob Du, wenn das AD bei Dir positiv wirken würde, nicht so, wie vielleicht die meisten, sagen würdest: "Oh, da gibt's also tatsächlich eine biochemische Komponente, oh, so schwer bin ich doch von der Depression betroffen", sondern Du würdest wohl sagen: "Was bin ich für ein schlechter Mensch, hier nun der Beweis". Ist das logisch?

LG, Zarra
Mim
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Registriert: 21. Dez 2013, 19:41

Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Guten Morgen, Zarra,
letztendlich hängt wahrscheinlich alles an dem "emotionalen" Erlauben, denn das "rationale" ist wohl eigentlich keins - man joggt oder geht ins Kino ("rationales" Erlauben), hat aber doch zumindest teilweise ein schlechtes Gewissen oder ein schlechtes Gefühl ("emotionales" Verbot).
Vielleicht hängt es auch davon ab, wie sehr man sich der Konsequenzen (nicht negativ zu werten) bewusst ist. Also, wenn ich definitiv keine Zeit für etwas habe und ein Schaden durhc mein Verhalten entstehen würde - ich das aber weiß - ist es wohl schwer mit einer "emotionalen" - sich richtig anfühlenden Erlaubnis.

Ja klar, dass Thema ADs kann gerne kommentiert werden. Es nervt mich selber, auch dass ich für mich so schlecht einen Weg finde und andere wieder so sehr ins Boot hole :/

Hmm... feste Überzeugungen - Du nennst da was, was ich so für mich noch nicht benennnen konnte - was aber Thema ist. Diese unumstößlichen Überzeugungen. Wohl um die eigene Unsicherheit zu überspielen. Daher rührt wohl auch, "im außen" nach Antworten zu suchen, die einem die Entscheidung erleichtern? Also ein bisschen Selbstbeschiss. schwer zu beschreiben: Z.B. die Einnahme von äußeren Umständen abhängig machen oder einzelne Geschehnisse heranziehen um zu glauben man hätte falsch gehandelt?

Hm. Ich sehe mich nicht als schlechten Menschen. Punkt. Und das glaube ich mir einfach mal selber. Ich habe Eigenschaften, die für mich und für andere nicht gut sind und ich stehe mir damit selber im Weg. Massiv. Oft aus Angst und Bequemlichkeit. Ich würde mir erhoffen, durch ADs damit besser umgehen zu können. Meine eigenen Fallen besser, schneller zu erkennen, weil ich emotional nicht mehr so verstrickt bin und ad hoc in meine gewohnten Muster verfalle. Schrieb hier doch auch mal jemand: Durch ADs überhaupt erst in die Lage versetzt werden, an sich zu arbeiten.
Wenn das nicht funktioniert - das stimmt - dann bin ich tatsächlich ratlos.

Ratlos - wenngelich ich eine tiefere Beschäftigung damit gerade abblocke - war ich auch Heute. Habe mich vorhin endgültig von der Schule abgemeldet. Und im Nachhinein merke ich, dass wohl (haha) wieder einmal (normale) Ängste den Weg dafür geebnet haben. Auch bezüglich meiner Integration im Klassenverband, meiner Leistungen, etc.
Insbesondere eine Schülerin, von der ich immer dachte, sie mag mich gar nicht (ich sie auch nicht, sie war mir zu tussig - ich bin leider schnell sehr oberflächlich), war Heute unerwartet sehr nett, kam auf mich zu (ich hätte mich nie zu ihr gestellt). Hat auch ein bisschen von sich und ihren Schwierigkeiten erzählt, und ich dachte nur: Toll, wieder jemand, der reifer mit seinen Problemen umgeht und sie LÖST - während ich kneife (in Bezug auf Gespräch suchen, sich einlassen, Probleme angehen). Hätte ich mich da nicht schon abgemeldet gehabt, hätte ich mich in dem Moment wohl wieder umentschieden. Auch das Gespräch mit meiner Klassenlehrerin verunsicherte mich, da sie wohl weniger Ansprüche an mich zu haben schien, als ich, auch eine Arbeit von mir weniger kritisch sah als ich. (Toll, wieder reingefallen).

Im Moment versuche ich mir zu sagen: Is jetzt so. Ich kann mich für den Sommer nochmal bewerben (muss es dann auch) und versuchen, neue Erkenntnisse dann umzusetzen.

Vielleicht versuche ich auch wieder ein schwarz/weiß Szenario zu kreeiren, um meine Entscheidung auszuhalten? ich meine - ich kann/darf ja auch was beenden, obwohl ich Chancen gehabt hätte. Doof irgendwie.
Werde mich jetzt (m)einer längst überfälligen Arbeit (für einen anderen Bereich) widmen. Und versuchen zu akzeptieren, was JETZT ist. Auch, dass nicht DIE befreiende Erleichterung und Erkenntnis eingetreten ist, die ich mir erhofft habe. Punkt.
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Entwicklungen

Beitrag von Zarra »

Hallo Mim,

boah, ich sehe gerade zum ersten Mal Schriftfarben!! (@"Technikbastler"); ... auch wenn das nicht so wesentlich für mich ist (mal' hier ja nicht)
Mim hat geschrieben:Vielleicht hängt es auch davon ab, wie sehr man sich der Konsequenzen (nicht negativ zu werten) bewusst ist. Also, wenn ich definitiv keine Zeit für etwas habe und ein Schaden durhc mein Verhalten entstehen würde - ich das aber weiß - ist es wohl schwer mit einer "emotionalen" - sich richtig anfühlenden Erlaubnis.
Ich verstehe wieder mal nur die Hälfe ;) , bitte verzeihen. - Also wenn ich Schaden mit meinem Verhalten anrichte, gibt's auch keine rationale Erlaubnis - da müßte schon viel dagegenstehen, pure Unlust oder Faulheit oder eine kleine Unpäßlichkeit reicht sicher nicht, "richtige" Krankheit, Unwetter o.ä. müßte das schon sein. - ... oder verwischst Du da wieder mal alle Kategorien??

Ich wünsche Dir, daß Du mit Deiner Entscheidung hinsichtlich der Ausbildung noch besser Dich arrangierst. Immerhin sind jetzt erst mal Fakten geschaffen. Halbherzige Sachen sind halt nie so richtig gut. Ich denke, man muß nicht immer alles toll und gut finden, und 100-%-ig überzeugende Sachen sind eh selten, aber man muß sich insgesamt halbwegs sicher sein, daß man das durchziehen will.

Liebe Grüße und alles Gute!

Zarra
Mim
Beiträge: 1383
Registriert: 21. Dez 2013, 19:41

Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Huhu und Hallo,
Also wenn ich Schaden mit meinem Verhalten anrichte, gibt's auch keine rationale Erlaubnis - da müßte schon viel dagegenstehen, pure Unlust oder Faulheit oder eine kleine Unpäßlichkeit reicht sicher nicht, "richtige" Krankheit, Unwetter o.ä. müßte das schon sein. -
Ich denke, das meinte ich aber. Und ich weiß, dass ich auf die Art und Weise schon Schaden angerichtet habe - wohl aus Faulheit und Bequemlichkeit. Kann man sicher auch Erklärungen für finden, aber das ist ein Wesenszug, den ich bitteschön ganz schnell bearbeiten möchte (nein, keine Sorge, ich habe niemanden umgebracht!) Mag auch sein, dass mein Verhalten Resultat meines bisherigen Lebens war/ist - für mich war mein Verhalten einfach schlüssig und ich merke, dass Strömungen davon in mir noch vorhanden sind (eher egozentrisches Verhalten, aber auch unachtdsames Verhalten, wenn ich nicht kann, dann sollen andere auch nicht. Wie weit ich das aktiv ausgelebt habe - dazu bin ich zu feige - sei mal dahingestellt. Aber bis vor kurzem habe ich da noch keinen Dreh gekriegt. Auch keinen inneren. War hier ja häufiger Thema. Eigene Werte, Neid, selber leben, etc... Für mich zieht sich da ein roter Faden durch...)

Hm. Verwisch ich Kategorien? Ne, glaub ich nicht. Drück mich vielleicht vor ner klaren Aussage.

Hab vorhin mal "halbherzig" gegooglet. Also den Begriff. Ich glaub, in meinem Leben hab ich bisher alles halbherzig gemacht. ich merke tatsächlich, dass es besser geht, wenn man sich voll auf das einstellt, was man tut. Das kann aber auch nur eine temporäre Lösung sein. Weils eben auch Kraft kostet. Und "das halbe Herz" ist vielleicht manchmal auch berechtigt? Weil einem eben etwas wirklich nicht entspricht - man will es nur nicht wahrhaben?

Ich bin Heute im wahrsten Sinne des Wortes "unheimlich" gut drauf. Arbeit gestern war erschöpfend, aber toll! Vor allem, weil ich in der Woche davor gepatzt habe und gemerkt habe wie das Unwohlsein, die Fluchtgedanken da waren, die Müdigkeit, die Unlust. Isses normal, das man dann keinen Zugang zu den "positiven" Momenten hat?
Habe danach stramm abgearbeitet, was ich noch vorhatte, eigeninitiativ ein brachliegendes Projekt aufgegriffen ein bisschen Haushalt gemacht (hier siehts immer noch "kagge" aus, aber ich weiß, dass ich dran bin und bleibe. Das tut mir gut. Danke an dieser Stelle an Otterchen, die die richtigen Worte mit ihrem "alles hinter sich wegräumen Projekt" gefunden hat :)

Außerdem habe ich letzte Woche alle überfälligen Rechnungen und Telefonate durchgeführt.

Heute war ich Joggen, habe Sperrmüll rausgebracht, den Projektvorschlag abgegeben, die Rattis gesäubert und versuche gerade einem kranken Hamster das Leben zu retten. Jaaaa - ich werde aktiv! Ein neues Projekt Heute besprochen, werde gleich mit meiner Abschlussarbeit beginnen. Deadline ist Ende März. Gerade fühlt es sich an, als sei ein Schalter umgeschlagen - in Wahrheit geht es aber wohl darum, dass ich lerne zu akzeptieren wie ich bin und damit zu arbeiten. D.h. auch zu akzeptieren, dass mir lernen und schreiben schwer fällt, dass ich Fristen brauche und immer wieder anfangen muss. Anfangen, anfangen, anfangen. Und auch lernen, dass kleine einfache Sachen deswegen nicht doof und unnütz sind. Mir hilft es gerade enorm, mir Struktur zu geben.

Ich plane wieder. Werde mich aktiv "be"-werben - als Illustratorin - was aber nur nebenbei funktionieren wird. Aber bis ich mich besser aufstellen kann, kann ich jetzt schon ein paar Dinge vorbereiten. Ich habe im Hinterkopf, auch das zweite Modul meiner abgeschlossenen Weiterbildung anzuschließen. Allerdings muss ich das finanzieren können und das wird auch noch dauern.
Gleichzeitig werde ich mich weiter darin üben, "angenehme" Gewohnheiten zu etablieren und lernen zu dem zu stehen, was ich sage. ich will weg von meiner "Fähnchen im Wind" Mentalität, die ich bewusst wahrnehme, die ich aber nicht ablegen konnte/noch nicht kann. Klar, wenn man sich alle Möglichkeiten offen hält - warum sollte man dann Konsequent sein.

Ich weiß, dass erst die Praxis zeigen wird, wieviel ich davon wirklich umsetzen kann. Hab ich auch Schiss vor...

Mir ist Heute noch etwas aufgefallen. Ich hatte ein Gespräch, mit einem Freund, der mir in beruflicher Hinsicht weiterhelfen wollte. Ichhatte mir in den letzten Wochen schon wiede einen wahnsinnigen Kopf darüber gemacht, hatte wohl auch wieder zu hohe Erwartungen an seine Hilfe. Meine Entscheidung die Ausbildung abzubrechen, hat das sicher mit-beeinflusst, auch wenn ich vorher erst noch dachte: Nee, jetzt mach ich erst recht weiter, er soll nicht das Gefühl haben, als hätt ich nur auf seine Hilfe gewartet.

Heute sickerte dann aber durch, dass er erstmal keine Zeit hat, wir uns erst irgendwann im april sehen udn sprechen können. Habe mich abgewimmelt gefühlt, aber auch gemerkt, dass er mein Leben (logo) nicht in die Hand nehmen wird. Ich steck weiter in meinem Job, oder muss mich um was Neues bemühen, Entscheidungen treffen, etc. Meine komplette Orientierung war für diesen Moment flöten.
Ich merkte, wie ich innerlich wieder zusammensackte und dachte "Dann kann ich auch gleich liegen bleiben. Was soll ich denn in der Zeit machen? Dann bleibt ja alles beim alten..." Schwer zu beschreiben, was in mir vorging.
Im Moment glaube ich, ich hab mich gefangen. Versuche mich selber aus dieser Abhängigkeit zu holen und gegen das schwarz-weiß Denken anzugehen. Ob es mir gelingt, weiß ich nicht. Merke aber auch, je erschöpfter und kapputter ich bin, desto mehr Angriffsfläche für negative Gedanken und Depressionen sind da. Endlich kapier ich das mal ;)

Liebe Grüße von einer irgendwie glücklichen Mim :D
Zarra
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Zarra »

Liebe Mim,

ich verstehe sicher nicht alles, muß ich ja aber auch nicht ;) ...

Erst mal Gratulation zu allen Erledigungen und dem, wie es insgesamt scheint, Positiv-Angehen!!!

Ich glaube schon, daß man bestimmte Dinge auch halbherzig machen darf; oft ist das Tun halt einfacher, wenn man mehr dahinter steht - doch viele Mathearbeiten werden halbherzig geschrieben worden sein, viele Flure halbherzig geputzt, ..., manches Geschenk aus Konvention besorgt, ...

Das mit den verwischten Kategorien, die ich ansprach: Meist geht es bei dem Sich-Erlauben (im allgemeinen; so, wie es zumeist "diskutiert" wird) ja eher um Dinge, die an sich moralisch völlig unbedenklich sind (außer man geht von irgendetwas Superstrengem auf, das z.B. keine Minute Hinlegen gestattet, - wenn man solch eine "Über-Moral" noch Moral nennen will), die nur demjenigen zig Skrupel bereiten.

Ich könnte mir vorstellen, daß es Dir gut tut, wenn Du Deine Ausgangslage besser würdigen kannst - wie es momentan scheint.

Ciao! Zarra
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Huhu Zarra,
Ich könnte mir vorstellen, daß es Dir gut tut, wenn Du Deine Ausgangslage besser würdigen kannst - wie es momentan scheint.
Lustig....ein bissl ist das gerade Thema bei mir. Ob ich die Ausgangslage bewusst würdige? Nee, sicher nicht.
Würd mir wünschen, das ginge. Für mich fühlt(e) sich das alles einfach toll an, aber ein wenig macht sich schon Ernüchterung breit, da ich mit meiner Abschlussarbeit nicht weiterkomme. Knoten im Kopf und ich seh keine Möglichkeit den zu lösen. In Minibereichen scheine ich mich ja zu akzeptieren - nur irgendwie werd ich das Gefühl nich los, dass ich trotzdem eigentlich gar nix verstanden habe. Nur - je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr verknotet sich mein Hirn. Leider.

Außerdem habe ich wirklich das Gefühl, mich selbst zu bescheißen...Gibt da so Anzeichen...Sollte mich vielleicht weniger mit Eso-Scheiß und alle ham alle lieb Mist auseinandersetzen (Sorry).

Ich schau mal was ich noch reißen kann. Notfalls pack ich die Sachen für Heute weg :/
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

*mal wieder hochhol*

Ich mache gerade eine merkwürdige Erfahrung - weiß nicht, wie ich es anders nennen soll. Ein bisschen peinlich ist es mir auch.

Ich sitze ja noch an meiner Abschlussarbeit. Komme schlecht voran. Formulierungsschwierigkeiten, schaffe es nicht dran zu bleiben. Mein Thema kriegt keinen Sinn - naja ...

Vor einiger Zeit habe ich im Internet die Seite eines Coachs gefunden. die hat verschiedene ihrer Bereiche näher erklärt. Unter anderem gab es einen kleinen Text über das Thema Vertrauen und auch darüber, dass man sich vielleicht angewöhnen solle, nicht über alles Erleben sofort ein Urteil zu fällen.

Als ich das las, hatte ich wieder das Gefühl etwas zu verstehen - nur kurz - nicht wirklich ein "Aha-Effekt". Aber ich merke, dass ich das mache. Dieses überschnelle urteilen. So und so ist es. Da hat dann nichts anderes Bestand.

Momentan lese ich ein bisschen quer in meiner Literatur. Da gibt es ein Buch, in dem ganz viele praktische Übungen vorgestellt werden. Damals - während der Weiterbildung hab ich es ganz schnell überflogen - es standen wohl zu wenig "Antworten" drin. Jetzt gerade stechen mir Passagen ins Auge, in denen es darum zu gehen scheint: Aufmerksam darauf werden, dass Eigenschaften einer Situation von ihrem Kontext abhängig sind (ich habe einen massiven(!) Widerstand in mir, wenn es darum geht, das zu verstehen - warum????)
Es wird noch einmal deutlich gemacht, dass auch Betrachtungsweisen reine Angewohnheiten sind. Das heißt also, man kann umlernen, auch wenn sie uns richtig erscheinen. Angst, wenn man sich andere Möglichkeiten vorstellt - warum ist die sofort da?

Was mich gerade traurig macht: Mein eigenes hin und her - und auch das ausleben dessen. Nicht in der Lage sein, zu verharren und gegensätzliche Gefühle zuzulassen, ohne innerlich "durchzudrehen".

In dem Buch gab es auch ein Beispiel von einem Mann, der "offiziell" seine Freude eröffnete, endlich seine Freundin zu heiraten. Sich dann bewusst vorstellte, dann keine anderen Frauen mehr haben zu können. Und merkte, dass an dem Wunsch ein Körnchen Wahrheit war (was ihn wütend machte).

Mir ging/geht es ähnlich. Diese Gedanken haben mich verrückt gemacht - und ich mir suggeriert, dass ich meinen Partner dann ja nicht lieben könne.

Und ein bisschen hatte ich dieses Ambivalenzproblem wohl auch bei meiner Ausbildung?

Werde gerade wieder mutlos, weil ich mich so schlecht verstehe ...

Immerhin, mein Thema scheint ja zu sein, Situationen nicht (zu schnell) zu bewerten, mich von verfestigten Vorstellungen zu lösen und dem Impuls zu widerstehen, der gerade wieder die Hoffnung aufgeben möchte.

Ich wollt gerade sagen: Ich bin dumm ... Nein, nur blockiert ...
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Beim stöbern habe ich folgendes gefunden:

"Mit zu den häufigsten Problemschilderungen, die wir in Therapien und Beratungen angeboten bekommen, gehören bei uns (zumindest als Begleitbeschwerden, oft als Hauptbeschwerden), dass Menschen sehr darunter leiden, bei für sie wichtigen Fragen keine klare Position einnehmen zu können.

Sie gehen davon aus, dass sie sich in bestimmten existenziell wichtigen Fragestellungen endlich eindeutig entscheiden müssten.Gleichzeitig erleben sie sich massiv hin- und her gerissen zwischen verschiedenen Positionen und Perspektiven und suchen verzweifelt danach, endlich die "wirklich richtig richtige, echt wirklich richtig richtige" Entscheidung treffen zu können. Dies allerdings mit dem für sie äußerst frustrierenden Ergebnis, dass sie diese offenbar nicht finden. Denn kaum haben sie den Eindruck, jetzt endlich Klarheit für eine der möglichen Optionen gewonnen zu haben, meldet sich schnell wieder eine andere innere Stimme/ Seite etc., die gerade für das Gegenteil der gerade gewählten Position eintritt.

Diese immer wieder auftauchenden Ambi- oder gar Multi- Valenzen werden von ihnen dann aber als Zeichen eigener Unfähigkeit, als Beweis tiefer eigener Gestörtheit, Inkompetenz etc. gewertet. Das mündet dann in Lösungsversuche ein, endlich und am besten endgültig diese Ambi-/ Multi- Valenzen aufzulösen. Eine Entscheidung wird von ihnen auch erst dann als "richtig" angesehen, wenn sie ohne Ambivalenzen erlebt wird und außerdem den Eindruck macht, dass man schon zum Zeitpunkt der Entscheidung sicher weiß, dass das gewünschte Ergebnis damit herauskommt."
(http://www.meihei.de/dateien/seminare/a1_ambivalenz.htm" onclick="window.open(this.href);return false;)


Das ist ein massives Problem bei mir.
Ist als Seminar ausgeschrieben du ich habe allen ernstes überlegt, ob ich mich anmelde. Ist aber zu teuer.
Hat irgendwer damit Erfahrung, kann mir Bücher (keine Lebenshilfen, Ratgeber) oder Übungen empfehlen?
Es ist sicher nur ein Teil den es zu bewältigen gilt - aber ich würde gern in der Lage sein, die Spannungen auszuhalten ohne mich selber permanent in Frage stellen zu müssen.

Liebe Grüße,
Mim
Zarra
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Zarra »

Liebe Mim,

keine Ahnung, ob das an Deinem Problem komplett vorbeigeht oder paßt:
http://www.amazon.de/Die-Entscheidung-l ... gt+bei+dir" onclick="window.open(this.href);return false;
... fiel mir zumindest dazu ein, - es ist aber Jahre her, daß ich es per Zufall gelesen und damals allerdings für gut befunden habe. Es geht um Entscheidungen. ... aber natürlich nicht um spezielle krankheitsbedingte psychische Querlagen.

LG, Zarra
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Guten Morgen, Zarra

Nein - ich denke das trifft mein Thema schon. ich würd auch sagen, dass ich mich im Grunde schon ewig mit genau der Problematik beschäftige. Will auch nicht immer alles auf psychische Querelen schieben.

Vielleicht ist das größte Problem, dass ich einfach nicht "mache" - einerseits, bzw. wenn ich "mache", dann habe ich immer noch das Gefühl es ist nicht richtig, oder zweifle, oder, oder. Finde Zusammenhänge nicht oder setz mich zu sehr unter Druck. Weiß nicht, wie ich es beschreiben soll.

Ich fürchte irgendwie auch, ich werf hier ganz viel durcheinander :| - net gut.
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Hm ... habe gerade was gelesen, was ich sehr ... nachdenkenswert, sackenswert .... finde.

Da schrieb jemand, eine (Liebes-)Beziehung sei eine Ergänzung zu seinem eigentlichen interessanten Leben, das ansonsten mit Kollegen, Hobbies, Arbeit ausgefüllt ist. Dürfe aber keine Belastung darstellen - er komme auch ohne gut zurecht.

Vor Jahren hat mir das schonmal jemand gesagt. Ich hielt den für nen Spinner. Aber irgendwie - ich halte gerade zig lose Fäden in der Hand. Weiß irgendwie - warum ich so massiv an eine Beziehung klammere. Weiß irgendwie warum ich so massiv an KArriere und Erfolg klammere (wobei - kann nicht davon lassen, muss aber ein Mittelding - realistisch - finden, denn real sieht es derzeit schlecht aus für mich ...)

Warum kann das bei mir nicht alles ein bisschen fließender sein ;) - seufzzzz ....

Weiter mit meiner AB. Ich schlure schon wieder, weil "sooooooo" wichtig isses ja eigentlich gar nicht :?
Zarra
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Zarra »

Hi Mim,
Mim hat geschrieben: Ich schlure schon wieder, weil "sooooooo" wichtig isses ja eigentlich gar nicht :?
Soweit ich mich erinnere, setzt Sprenger gerade an solchen Punkten an!

Und vielleicht an der Erkenntnis, daß "ALLES, ALLES, ALLES" nicht geht (!!!); daß es um Entscheidungen UND um Kompromisse geht, aber eben Kompromisse, hinter denen man eher 100%-ig steht (als Entscheidung, nicht unbedingt als tiefe Überzeugung).

LG, Zarra
Mim hat geschrieben: dass Eigenschaften einer Situation von ihrem Kontext abhängig sind (ich habe einen massiven(!) Widerstand in mir, wenn es darum geht, das zu verstehen - warum????)
Vielleicht schlicht, weil Du es gerne EINFACHER hättest? Lieber eine "Patentlösung" à la Situation 1 immer -> Lösung/Reaktion 2, Sit. 3 immer -> 4? ... und nicht Situation 1 + Variante 10 -> Reaktion 11, Sit. 1 + Var. 11 -> 12, 1 + 14 -> 15b, ...
Daß die Welt komplex ist und daß man möglichst differenziert reagieren sollte, daß man aber nie alles Gegebene berücksichtigen kann und sich IMMER auf der Grundlage unvollständigen Wissens entscheiden muß! Und daß man manchmal oder öfters ;) Prioritäten setzen muß, um sich nicht zu verzetteln.
Mim hat geschrieben:Es wird noch einmal deutlich gemacht, dass auch Betrachtungsweisen reine Angewohnheiten sind. Das heißt also, man kann umlernen, auch wenn sie uns richtig erscheinen. Angst, wenn man sich andere Möglichkeiten vorstellt - warum ist die sofort da?
Weil Gewohntes Sicherheit gibt, beruhigt.

...
... Du fragst wahrscheinlich auch zuviel nach dem Warum (wie ich - ist dank meines Therapeuten aber hoffentlich schon um einiges besser geworden); denn das Warum, selbst wenn Du die Antwort erfährst, hilft nur bedingt weiter. Wichtiger ist doch die Frage: Wie kann ich es ändern? (Will ich es überhaupt ändern?)
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Hey Zarra (Du kluge :P )

Das komische/blöde is ja ... ich glaube ich verstehe es (noch) nicht so - mit allen Zusammenhängen (Transfer), so wie Du es offensichtlich kannst. aber ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Es is immer noch wahnsinnig viel aus dem Zusammenhang gerissen (na gut, deshalb schreib ich auch kein Buch!) und ich denk manchmal, dass gaaaaanz langsam ne Erkenntnis tröpfelt - und dann "Crash" doch wieder nicht. Ich finde schon, dass es sich lohnt da hinzuschauen (von mir) Was läuft da im Hintergrund ab? Blöd nur, dass es eben wirklich kaum "praxisnah" ist - oder ich anhand dieser ganzen Theorien und Konzepte (sofern ich denn erkenne, dass ich mich da grad drin verrenne) gerne auch zu Schnellschüssen/Schnellabstürzen führen.
In meinem Denken ist glaube ich keine richtige Struktur, ich prüfe nicht oder ... ja was ...?

Deine Erklärung zu dem Buch finde ich aber spannend! Dieses ganze "Absolutheitsding" scheint ein größeres Thema zu sein als ich möchte. Doof nur ... wie verinnerliche ich das? Und ... ich neige bei solchen Büchern mit schlechtem Gewissen, Selbstabwertung und Hilflosigkeit zu reagieren, weil ich die Essenz dann wohl wirklich nicht rausziehe?

Hui - hier gibt's grad nen Platzregen :shock:

Liebe Grüße und Danke :)

(danke kann ich übrigens leichter sagen und es auch meinen. Meist war ich wohl schon in der Zukunft oder bei der abstrakten Frage - was wenn die Person doch nicht so intelligent ist, oder ich den Rat gar nicht umsetze, oder bin ich wirklich dankbar?)

Also Danke! :)
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Gerade gelesen:

"Deine Antwort sagt ja genau das aus, was ich vermutet habe. Dich befähigt nicht, der Mut langsam zu gehen und die dinge zu hinterfragen, also das was vielleicht Heilung bringen würde, sondern nur der Wunsch 'fix fix' fertig zu werden. Also, leider irgendwie der Holzweg.
Ich wünsche es Dir sehr, dass Du lernst woran es liegt und einen Weg findest nicht stolpernd rennend durchs Leben zu kommen, sondern bewußt Schritt für Schritt! Man verpasst soviel Gutes, wenn man immer gedanklich 2 Schritte weiter ist als das Leben!! Aber das merkt man leider oft erst hinterher..."

Merken, merken, merken ...

Ich glaub heute ist irgendwie "Tag der Erkenntnisse" - wenn auch nicht so angenehm und auch nicht im Sinne von "Erkenntnis --> nächster Schritt". Eher so generelle. Als wenn man etwas einfach mal "genau" lesen würde.

Vielleicht passt das gerade in das Konzept Schritte? N bissl geht's aufwärts, irgendwas macht nen Sprung. Und dann wieder endlose Stagnation. Vielleicht lieg ich auch falsch - is ja nichts anders als sonst :?
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Hallo,

ich schreib hier mal wieder rein, weil das Thema Abschlussarbeit "nur" semi-befriedigend lief, ich kurz davor war wieder alles hinzuschmeißen und ich mich meinen Stimmungen irgendwie ausgeliefert fühle :? Nachdem ich danahc komplett im "www" versackt bin, habe ich ein wutentbranntes Posting geschrieben, mich ziemlich verflucht und Besserung geschworen.

Dann ist das Posting im "www" verschwunden ... Und ich mit ihm ... Meine Ratten hatten es Heute auch schwer :oops: Klar, dass sie in diesem Chaos hier alles umwerfen, was da so rumsteht. Das Frauchen aber auch gleich an die Decke gehen muss, weil ne Kanne Tee sich über Schreibtisch und Boden verteilt. Und in allen Schränken Futtervorräte zu finden sind ... "Reparier doch einfach deinen Schrank, Du menschlicher Futterspender" :twisted: Jut - ne Woche quasi Komplettauslauf bedeutet jetzt eine lange Nacht im Käfig für die beiden ...

Ansonsten: Ich brauche wieder Struktur. Das muss als erste Stütze her. Neben der Arbeit klarere Vorgaben - moderat Auszeiten - aber dann richtige. Rausgehen, Sport - habe ich jetzt 10 Tage gar nicht gemacht - wenn ich ehrlich bin, könnte das meine Gemütsverfassung erklären. Im Grunde ne Woche nur die AbschlussArbeit, oder Sorgen drum machen oder "www". Glanzleistung. ach so - reinsteigern hab ich vergessen :roll:

Gegessen.
Morgen is wieder Normal-Arbeit. Dann ein zwei Telefonate. Danach werde ich bis Abends an der Arbeit basteln und anschließend Joggen gehen. Da muss langfristig was anderes her. Meine Knie machen Stress.
Und dann für jeden Tag/die Woche wieder ein Plan. Schön alles abarbeiten, was sich angesammelt hat. Wie gehabt.


Liebe Grüße von Mim
(die sich jetzt mal schlafen legt und hofft, dass sie nicht durchknallt, irgendwie hat sie in ihrem Kopf seit ner halben Stunde ne merkwürdige Schlachtmusik in Dauerschleife ... :shock: - ich glaube mein Kopf will mir sagen: Geh einfach schlafen. )
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Semi-optimal


Spaziergang gemacht.
Etwas geschrieben. Ansonsten nichts.


Morgen weiter. wird schon.
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