Diagnosen, Depression

Lappi
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Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo liebe Forianer.

Muss hier gerade einfach mal meinen Frust loswerden.

Kurz zu mir:

Eigentlich bin ich vor einigen Monaten auf dieses Forum gestoßen, weil die chronische Depression meinen Alltag immer mehr einschränkte und ich auf der Suche war/bin, wie ich aus den tiefen Löchern wieder raus kommen kann. Auch medikamentös, da ich in den letzten 15 Jahren schon arg viele AD ausprobiert habe und irgendwie keines die Burner-Wirkung zeigte.

Akut ändert sich gerade einiges. Aufgrund meiner bereits seit der Jugend bestehenden Essstörung (bin mittlerweile 45)mit früher jahrelanger Bulimie, seit einem Jahrzehnt Anorexie mit extremen Untergewicht, holen mich nun die Langzeitfolgen ein.

Klar, nicht erst seit Neuestem, aber in der letzten Zeit halt geballt.

Körperliche Baustellen:

- desaströse Zähne (bin aktuell in Behandlung und das bei bestehender Zahnarztphobie)
- Verdauungs-/Stoffwechselstörungen (nahezu komplett entfernter Dickdarm, Entfernung von Teilen des Dünndarms, Gallenblase raus), immer wieder Kampf mit Schmerzen, Verstopfung, Durchfall
- permanente Übelkeit
- Polyneuropathie in den Füßen
- Skoliose im vorderen Rippenbereich
- Osteoporose (mit 2 Frakturen von Brustwirbeln und da aktuell gestern den 2. Wirbelbruch diagnostiziert bekommen, MRT steht noch an)

Mit der Anorexie habe ich mich eigentlich arrangiert (wenn sich das auch eher passiv anhört!). Es gab schlimmere Phasen, ich halte meinen Level, alle Blutwerte sind o.k., das Gewicht seit Jahren im unteren Bereich stabil.

Hausärztin, Psychiaterin, Therapeut, Ambulante Psychiatrische Pflege... Mein professionelles Hilfenetz funktioniert.

Damit geht es mir auch schon ein Stück weit besser, kann aufgefangen werden und verkrieche mich nicht mehr so.

Allerdings gibt es kaum noch private soziale Kontakte. Rückzug, weil so viele früher gute FreundInnen wohl auch der vielen Erkrankungen von mir und den damit verbundenen Einschränkungen müde geworden sind. Ich übrigens auch. Muss das nicht thematisieren, will eher Ablenkung vom Alltagsschrott. Aber eigentlich ist keiner mehr da. Aber wenigstens die Professionellen...

Ja, was will ich sagen/fragen?!

Mir fehlen Ziele. Gefühlte und gedachte.
Mir fehlen Wünsche.

Wobei: Ich wünsche/erhoffe mir, wenigstens mal wieder eine Erleichterung im Alltag verspüren zu können. Ein weniger von den körperlichen Wehwehchen geprägtes Sein. Aber auch: Weniger Grübeln, einfach mal spüren können ohne nachdenken bzw. ohne frustrierende Gedanken.

Zur Zeit habe ich nach einigen Wochen Sertralin-Einnahme erst einmal alles abgesetzt. Weiß auch gar nicht, ob es mir ohne oder mit AD besser oder schlechter geht. Wobei ich im Sommer auch seit Jahrzehnten erstmals kein AD genommen hatte, dann aber doch immer tiefer in die schwarzen Löcher gefallen bin und tagelang eigentlich nur noch antriebslos im Bett lag.
Ach ja: Ich bekomme volle Erwerbsminderungsrente (auch schon seit 13 Jahren).

Feststellen kann ich allerdings auch, dass jeder neue Tiefschlag in mir doch auch wieder Bewegung auslöst. Zunächst natürlich in den Frust, dann aber in die Fragestellung, wie ich aus dem Frust wieder raus komme.

So habe ich nach langer Recherche endlich auch eine Begegnungsgruppe hier in der Stadt gefunden (ich wohne leider ziemlich ländlich und bin nicht so mobil - nur ein Skooter). Die zuständige Sozialpädagogin vom Landkreis war schon hier und ich hoffe, dass ich es zum nächsten Gruppentreffen schaffe.

Dann überlege ich auch, ob ich nicht doch noch mal einen stationären Aufenthalt anpeile. Das müsste dann ne Kombi sein, damit auch die somatischen Beschwerden vielleicht effektiver mitbehandelt werden können. Ich war bereits in mehreren psychosomatischen Kliniken und nicht nur wegen der ES.

Es gibt einen Hund, der mich täglich in die Natur auffordert - manchmal leider überfordert (wohne in einer Einliegerwohnung der Familie meiner Schwester und wir machen quasi Hundesharing).

Manchmal gibt es auch little Momente der Freude, Entspannung.

Wenn ein Busfahrer (im Winter bin ich hier oft auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen und meist die einzige Passagierin, da kommt man schon mal ins Plaudern)mich morgens mit dem Hund sieht und mir schon von weitem zuwinkt.
Wenn die Sonne mir ins Gesicht scheint und ich die Wärme tief in mir aufnehmen kann.

Kleine Highlights, die ich mir nicht nehmen lasse, die aber leider nur Momentaufnahmen sind.

Also ich lasse mich nicht nur hängen, komme aber auch nicht wirklich raus. Suche nach neuen Ideen, Zielen, Perspektiven.

Jetzt ist es hier leider ein Endlos-Text geworden. Falls sich jemand durchgekämpft hat, würde ich mich freuen, wenn ihr mir irgendwelche Ideen oder Anregungen raus aus dem Alltagstrott geben könntet!

Besten Dank schon mal.
Lappilady
mime
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Registriert: 6. Sep 2013, 13:28

Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady ,

dann melde ich mich hier mal und antworte gleichzeitig (unten extra) zu deinen anderen Beitrag.

Zu deinen neuen Fragen hier: Mit den Zielen und Wünschen ist das so eine Sache... und zwar keine einfache. Tipps habe ich leider auch keine, ich denke, dass jeder irgendwie auf der Suche ist.

Gibt es denn etwas, das du gerne machst oder eine bestimmte Fähigkeit, etwas, was du gut kannst? Gibt oder gab es früher einmal es ein bestimmtes Hobby, das sich wieder intensivieren bzw. aufleben lässt? Wie sieht es im kreativen Bereich aus? Du wirst bestimmt schon mal das ein oder andere ausprobiert haben – bzw. ich nehme an, es berufsbedingt auch früher selbst schon oft praktiziert haben - vielleicht gibt es da etwas, was du vertiefen könnest/möchtest... (möglicherweise ist das jetzt alles irgendwie voll daneben, ich weiß nicht, ich versuche nur, Anknüpfungspunkte zu suchen).

Malen, Zeichnen, Musik hören, ein Instrument spielen, sich für ein bestimmtes Fachgebiet interessieren z. B. Kunst, Musik, Literatur; Ausstellungen besuchen (OK, auf dem Land ist das schwierig, das kenne ich), neue Eindrücke suchen... Gibt es vielleicht etwas Ehrenamtliches, das dich interessieren könnte (ohne dass es dich körperlich zu sehr fordert oder überanstrengt)?

Für Wünsche und Ziele reicht das natürlich nicht, doch manchmal gibt es in diesen Bereichen auch einen Anstoß, der einen wieder aktiver suchen lässt.

Persönliche Wünsche und Ziele wären vielleicht in Richtung Freundschaften, eine Partnerschaft, vielleicht ein Besuch einer früheren Freundin, die evtl. umgezogen ist – Stichwort: Tapetenwechsel; Freude am Leben wieder empfinden Wollen, Genießenkönnen und –dürfen, ohne schlechtes Gewissen zu haben und ohne dass es viel Geld kosten muss; aus dem Rückzug heraus zu treten, unter Leute gehen usw. Mit Mitte 40 ist man doch noch jung; zu jung, um sich dem Ganzen dauerhaft zu entziehen.

Hm, mehr fällt mir jetzt leider auch nicht ein – ich bin selbst auf der Suche .

Das wäre es erst einmal von mir zu deinem neuen Beitrag.

Lieben Gruß
Mime



****************************************************************************************

Abschließend noch ein paar Anmerkungen zu deinem letzten Beitrag (im Pharma-Thread).

Konntest du zwischenzeitlich schon einen Termin zum Vorstellungsgespräch in der von dir angepeilten Klinik ausmachen? Was das Gruppentreffen Anfang November ist ja nicht mehr ganz sooo lange hin. Es wäre schön, wenn du es schaffen würdest, dort hinzugehen.

Was erhofft sich denn deine Ärztin vom Gastroenterologenbesuch? Gibt es einen bestimmten Verdacht oder ist es nur sicherheitshalber als Kontrolle gedacht? Hm, ja, das ist schwierig, andererseits möchte sie bestimmt das Körperliche soweit es geht ausschließen bzw. überprüfen lassen, du hast ja mit einigem da zu kämpfen... Wenn die Blutwerte größtenteils OK sind, ist das ja schon mal etwas – allerdings kann man anhand des Blutbildes nicht alles feststellen. Die Übelkeit kann auch depressionsbedingt oder vegetativ bedingt sein, wenn auch der vorstehende Facharzt nichts findet.

Hast du dich schon für ein anderes AD entschieden (Cipralex oder Citalopram) oder bist du zur Zeit immer noch „ganz ohne“? Ich denke, es ist nicht unbedingt förderlich bei den von dir geschilderten Depressionsbeschwerden gar nichts zu nehmen, aber klar, das musst du entscheiden. Wichtig finde ich trotzdem, das weiter mit der Fachärztin zu besprechen. Ist die Alternative der eventuell angedachten Jatrosom-Einnahme damit vom Tisch?

Wiedereingliederung mache ich im Übrigen keine (Kündigung i. d. Probezeit) - ich war längere Zeit depressions-bedingt AU geschrieben und versuche gerade, mit AD und neuer Therapie da wieder herauszukommen bzw. einen Job zu suchen.

Dann wünsche ich dir erst einmal noch ein paar weitere Sonnenstunden (wenn möglich) – genieße die Zeit, in der es noch nicht so kalt ist... man friert ja sehr schnell, wenn man nichts zum zusetzen hat – pack’ dich gut ein, ja?!

Das war es jetzt von mir.

Liebe Grüße und alles Gute
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Liebe Mime!

Danke für deine Gedanken.

Ja, es ist leider nicht so, dass ich keine Ideen gegen den Alltagsfrust hätte. Egal ob in sozialen Bereichen (wobei ich da ja gerade im Vergleich mit den letzten Monaten mehr als aktiv bin)oder auch was eigene Hobbys bzw. kreatives Tun betrifft.

Früher war ich aktive Sportlerin, das geht nicht mehr. Schon rein körperlich.

Ich schreibe auch. Leider beschränkt sich das derzeit auf Tagebucheintragungen. Aber sonst schreibe ich auch Gedichte, die ich dann noch mit eigenen Fotos gestalte.

Vor Weihnachten wird es sicher auch die eine oder andere kreative Stunde geben. Da ich einen Adventskalender für meine Mutter mit vielen persönlichen Mini-Geschenken und immer auch ein wenig Text kreieren möchte, werde ich mich dazu aufrappeln können. Das macht mir dann durchaus auch Spaß. Für andere gelingt mir so etwas immer besser als für mich.

Meine Bude räume oder gestalte ich auch immer mal wieder um. Aufräumen, putzen, Möbel rücken... Das sortiert mich meist auch innerlich.

Alle Aktionen sind aber bewusste Entscheidungen gegen antriebslose Momente, die mich lethargisch im Bett fesseln. Mit Freude, Spaß hat das leider wenig zu tun. Aber ich arbeite dran. Und wie gesagt: Für andere gelingt mir das schon manchmal.

Zu deinen anderen Fragen: Mit dem AD warte ich noch. Jatrosom ist gestrichen. In Einvernehmen mit meiner Psychiaterin, die dann auch meinte, dass es nicht so geschickt sei, mir weitere "Esszwänge" aufzudrücken oder zuzumuten.

Erst einmal recherchiere ich weiter, was eine Kombination von somatischen-psychischen Behandlungsoptionen betrifft.

Gleich kommt meine APP-Lady. Vielleicht fahre ich mit ihr in die City. Markt... Kaffeetrinken oder - falls möglich - auch ein Gang zu meiner Krankenkasse, um einfach mal Optionen für eine stationäre Therapie zu erfragen.

Mal schauen.

Wie geht es dir so? Wie geht es dir eigentlich vor einem Wochenende? Ich finde Wochenenden oft anstrengend. Da freut sich zwar die arbeitende Welt drauf, aber vor allem Sonntage können für mich schon mal arg einsam werden.

So, nun muss ich mich langsam mal City-fertig machen!
Bis dahin!
Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

wenigstens einen kurzen, wenn auch wettermäßig gemischten Sonntagsgruß wollte ich dir kurz zukommen lassen - verbunden mit gedanklichen Sonnenstrahlenwünschen .

Wie war dein APP-Termin vergangene Woche?

Das mit den Gedichten und den Fotos (ich bediene mich allerdings immer fremder aus Reisekalendern, weil ich keinen Apparat bzw. kein Talent habe) kommt mir bekannt vor ... Aber momentan bin ich da nicht aktiv (mir fällt da u. U. auch depressionsbedingt momentan nix ein).

Bei uns ist samstags immer Orga-Tag (inkl. Wocheneinkauf), sonntags, naja, ist mal so, mal so. Meistens ist er ruhig, das ist generell ja auch nicht schlecht, nur kennen bestimmt viele den Eindruck, dass einem da die Decke besonders leicht auf den Kopf fallen kann. Aber das ist wohl Gewöhnungssache; hast du niemanden in deinem Umfeld (vielleicht eine Freundin oder Bekannte), der es genauso geht? Dann könnte man sich ja mal treffen, telefonieren usw.

Wie geht es dir mittlerweile? Bist du bei deiner Klinikrecherche ein Stückchen weiter gekommen?

Lieben Gruß
Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime!

Ja, das Wetter lädt heute nicht wirklich ein. Immerhin bin ich gerade - trotz vorsorglicher Regenkutte - bei der Gassirunde trocken geblieben! Hoffe, du kannst auch noch einen trockenen Moment erwischen!

Sonntage haben - besonders für uns Depris - scheinbar immer eine spezielle Atmosphäre. Frag mich nicht warum.

Freundinnen gibt es leider irgendwie nicht mehr wirklich. Zumindest keine, die mal eben auf nem Sonntag Lust auf ein Date hätten. Zumal ich hier ja auch fest sitze. Aber das Telefon rettet da schon manchmal. Gerade heute Morgen habe ich noch über eine Stunde mit einer Bekannten telefoniert. Ebenfalls essgestört und depressiv, leider aber hunderte Kilometer weit weg und mit dem Beamen hat es noch nicht geklappt.

APP am Freitag war ne Einkaufstour und ganz gut so. Der nächste Termin ist erst Mitte nächster Woche und Therapie hab ich nächste Woche auch mal wieder.

Um schreibend aktiv zu werden, fehlt mir der emotionale Zugang. Immerhin habe ich heute Morgen begonnen, den Adventskalender für meine Mutter zu gestalten.

Merkwürdigerweise geht es mir stimmungsmäßig relativ o.k. in den letzten Tagen. Ganz ohne AD... Hmh. Nehme da jeden Tag mit, mal schauen, wie lange es anhält.

Gestern war Geburtstagskaffee bei meinem Neffen unten. War auch gut.

Bin bei der Klinikrecherche auf eine interessante gestoßen, die ein Rundum-Paket auf Basis von Naturheilmedizin anbietet und das als Aktuklinik.

Eilt ja alles nicht, aber einfach mal so rumzuschauen ist auch schon gut. Muss eh erst abwarten, was die Wirbelgeschichte noch nach sich zieht.

Wie geht es dir aktuell?

Ganz liebe Grüße
Lappilady
mime
Beiträge: 1320
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

im Gegensatz zu dir war ich heute gar nicht draußen... morgen muss ich sowieso raus in den Sturm und Regen, da habe ich es mir heute geschenkt. Ich war heute eher (hier) schreibfleißig, aber da muss ich aufpassen, dass es nicht zuviel wird, ansonsten wurschtelt man sich so durch - es geht, ganz OK.

Schön, dass du wenigstens ein bisschen telefonischen Kontakt haben konntest, ich hoffe, das Gespräch war OK und nicht noch zusätzlich belastend für dich.

Ach, stimmt ja, das hatte ich ganz vergessen und wollte es dich noch fragen: Hast du starke Schmerzen bzw. schränkt dich das sehr ein? Wie geht man eigentlich mit Brustwirbelfrakturen um? Wann ist denn der MRT-Termin? Bei Rippenbrüchen müssen die ja meist „von selbst“ heilen, aber wie wird das in deinem Fall gehandhabt? Ich habe oft mit Wirbelblockaden (Hals-, Rücken- und Brustwirbel) zu tun, das reicht mir schon – wenn es knackt, weiß ich zumindest, dass sie sich wieder lösen, aber ganz schmerzfrei ist das trotzdem nicht immer. Da denke ich mir, dass eine Fraktur ziemlich schmerzhaft ist, oder?

Bei dir stehen also auch mindestens 2 Termine an in der nächsten Woche? Ich habe auch drei, zwei hier vor Ort und einen Thera-Termin (da muss ich mit dem Zug hinfahren) – zumindest sind alle mit einem kleineren und zwei größeren Fußmärschen verbunden, da muss ich raus, ob ich will oder nicht .

Dann wünsche ich dir möglichst wenig Stress dabei und ein weiterbringendes Therapiegespräch (zumindest hinsichtlich Klinik o. Ä., aber auch sonst!). Ich finde es gut, dass du dich nach Alternativen umsiehst, die in deinem Fall vielleicht hilfreich werden – klar, es eilt nicht, aber informieren, ggf. vorsorglich Kontakte dahingehend aufnehmen, kann ja nicht schaden. Wird den eine Naturheil-Akutklinik von einem Kostenträger übernommen?

Der Geburtstagskaffee war gut? Das freut mich. Wie alt ist denn dein Neffe geworden?

Lieben Gruß und eine gute kommende Woche wünsche ich dir
Mime
Wir müssen lernen,
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(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Guten Morgen Mime!

Nach einer erneut kurzen Nacht (trotz diesmal Zopiclon), schick ich dir nen lieben Gruß und versuche mal, deine Fragen zu beantworten.

Also meine Schmerzen wegen der Wirbelbrüche sind erträglich, aber permanent da. Sobald ich mich nur ein wenig anstrenge, spüre ich den Rücken und eine darin verborgene Schlappheit ganz gut. Kann also nicht so viel machen. Schmerzmittel habe ich deswegen bisher noch nicht genommen.

Die Klinik in Bochum, die ich zur Zeit favorisiere, ist eine Akutklinik und die Kassen übernehmen die Kosten. Man braucht lediglich eine Einweisung vom Haus-/Facharzt. Aufenthaltsdauer ist dort ca. 16 -18 Tage.

In einem anderen Thread hast du geschrieben, dass das Sertralin bei dir durchaus bereits positive Wirkungen erzielen konnte. Das finde ich ja schon mal gut!!! Da drücke ich dir die Daumen, dass mit richtiger Dosierung weitere Erleichterungen spürbar werden!

Die Termine diese Woche, inklusive Herbst-Blues-Wetter... Das macht nicht unbedingt Laune! Wobei ich im Gegensatz zu dir das Glück habe, nur einmal zwecks Thera raus zu müssen, die APP-Lady kommt ja zu mir.
Andererseits ist da noch so ein Little Dog...

Für mich bedeuten solche Termine zur Zeit zumindest raus aus dem Alltagseinerlei mit immer gleichen Ritualen und Zeiten. Ablenkungen vom Grübeln, Kontakt, Verbindlichkeiten. Alles eher konstruktiv.

Die Telefonate mit anderen Betroffenen ziehen mich nicht runter. Vielleicht kommt da ja meine irgendwann mal professionelle Ader des Abgrenzen-Könnens durch. Keine Ahnung.

Lässt du dich durch die Probleme anderer schnell runter ziehen? Ich erwische mich da leider oft auch in der Rolle einer "Co-Therapeutin"... Ist dann allerdings auch nicht immer easy, weil es schnell ungleich werden kann. Hört sich vielleicht arrogant an?! Aber da ich im Studium auch die theoretischen Kenntnisse erworben, im Job auch angewendet habe, kann ich da meine doppelte Involution manchmal nicht zurück halten, werde aber auch oft um Unterstützung gebeten. Frage mich dann nur, wo ich meinen ganzen Schrott - außerhalb von Therapien - lassen kann.

Wie geht es dir mit deinem dich Mitteilen außerhalb des Forums? Schätze dich da auch eher zurückhaltend und vorsichtig ein.

Mime, guten und hoffentlich trockenen Start in die neue Woche!
Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

wie geht es dir inzwischen? Danke auch für deine Rückmeldung , ich habe sie gleich gelesen, mir aber mit dem Antworten ein wenig Zeit gelassen, bis ich mehr Ruhe habe, um die richtigen Gedanken zu sammeln. Ist dein Schlafrhythmus mittlerweile besser geworden? Puh, wenn du Zopiclon bekommst, muss es ja vorher diesbezüglich recht heftig gewesen sein...

Wie liefen denn deine Termine? Konntest du mit der Thera die Sache mit der Klinik besprechen?

Ich finde es gut, dass du sie auch als abwechselnd und konstruktiv empfinden kannst. Hat sich in puncto SHG schon etwas getan, oder ist das erste Treffen erst in der kommenden Woche? Ich wünsche dir, dass du da ein paar nette Leute triffst.

Ich war die letzte Woche vier Mal unterwegs – d. h. wenigstens genug Bewegung, wenn auch gezwungenermaßen , wobei ich die Termine und das Rausmüssen als Training ansehe. Wenn es kälter wird, kann das ziemlich unangenehm werden (wenn ich mit dem Zug fahre, habe ich immer längere Wartezeiten im Freien – ich wohne auch eher in ländlicher Gegend so wie du , da sind die Fahrten zu gewissen Zeiten nur stündlich getaktet), aber Unkraut vergeht nicht. Was hast du mit der letzte Woche APP-Lady unternommen?

Tja, das Herbst-Blues-Wetter kann schon niederdrückend wirken, allerdings war ja die letzte Woche auch sonnig (und stürmisch – ich hoffe, du hattest am Montag das berühmtberüchtigte Bügeleisen in der Tasche und bist nicht davon geflogen! Da mag der Hund bestimmt auch nicht vor die Tür...).

Ist die Akutklinik noch weiter im Focus (16 – 18 Tage sind ja nicht unbedingt lange, aber das scheint wohl in Akutkliniken üblich zu sein (?))?

Du schriebst von deiner Rolle als „Co-Therapeutin“ – wie macht sich das bemerkbar? Naja, ich denke, wenn du da beruflich in ähnlicher Richtung zu tun hattest, ist das ja auch nichts Ungewöhnliches. Andererseits geht es ja auch um einen selbst, wenn man selbst sehr belastet ist, kann das schwierig werden.

Wie klappt es denn dann in der Therapie oder kannst du da der Therapeutin das Feld überlassen?

Was mich betrifft, ach, ich weiß nicht. Ich konnte schon immer ganz gut zuhören und versuchte, ein offenes Ohr zu haben für (wenige) andere. Das war es schon. Die Probleme von anderen können mich u. U. schon herunterziehen oder längerfristig beschäftigen, allerdings lerne ich auch, mich mehr abzugrenzen. Vorsichtig im Umgang mit anderen bin ich schon, da hast du recht. Ich versuche immer zu filtern, wem ich was zumuten darf oder kann. In letzter Zeit ist es etwas besser geworden mit dem Sich-Mitteilen. Kennst du das Problem auch?

Das, was du vom Schrott der anderen schreibst, ist nachvollziehbar. Das ist ja auch manchmal der Grund für den eigenen Rückzug, dass man zu bestimmten Zeiten nicht auch noch die Probleme von anderen tragen kann – wie gehst du damit um?

Heute ist das Wetter grau in grau, bäx, aber Einkaufen & Co. muss trotzdem sein. Naja.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende mit ein paar innerlichen Sonnenstrahlenmomenten . Bist du schon am Adventskalenderbasteln?

Lieben Gruß
Mime
Wir müssen lernen,
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(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Guten Morgen, Mime!

Nach einer endlich mal wieder etwas schlafreicheren Nacht, fühle ich mich heute gleich viel sortierter.
Die beiden Nächte davor waren der Horror mit weniger als 2 Stunden Schlaf und das nicht mal am Stück. Da bin ich dann immer ein nervliches Wrack.

Zopiclon und Tavor habe ich übrigens als Bedarfsmedi bekommen - bzw. hätte es durchaus regelmäßig nehmen dürfen, wollte ich aber nicht. Wollte nicht in die nächste Abhängigkeit stürzen. Also habe ich immer noch Pillen da, die ich wirklich nur nach einigen schlaflosen Nächten als Bedarf einwerfe.

Zopiclon habe ich dann vorgestern genommen, aber es hat überhaupt nicht geholfen.
Für heute Nacht hatte ich mir Tavor "erlaubt", mir ein zeitliches Limit von 1 Uhr nachts gesetzt, es aber nicht genommen, weil ich schlafen konnte. Hatte auf Globuli zurückgegriffen, die doch tatsächlich besser wirken als die Hammerdrogen. Erstaunt mich immer wieder und nun werde ich die erst einmal regelmäßiger nehmen. Wenn's hilft!

Wie ergeht es dir mit der Schlaferei zur Zeit?

Oh ja. Termine als Training. Genau aus diesem Grund erhalte ich derzeit ja auch die APP. Klar, auch, damit ich nicht ganz im Depri-Sumpf versinke, aber eben auch, damit der Alltag ne Struktur hat.
Vor meinen Terminen würde ich am liebsten immer konsequent absagen, obwohl ich weiß, dass sie mir gut tun. Bin immer total angespannt und gestresst, bis es endlich so weit ist.

Deine Fahrten hören sich mehr als gruselig an. Bei dem Wetter finde ich Wartezeiten in Bahnhöfen arg übel!!! Mich stresst die Logistik oft mehr als der eigentliche Termin...

Und trotz allem warst du ja auch privat noch raus (im anderen Thread gelesen). Respekt!

Zu der Begegnungsgruppe gehe ich morgen früh erstmals. Bin echt gespannt und hoffe, dass ich es auch mache und nicht kneife.

Die APP-Dates waren o.k. Der nächste ist am Dienstag.

Immerhin bin ich nach etlichen Telefonaten nun doch schlauer geworden, wie es wegen der Übelkeit weiter gehen soll. Meine Hausärztin hatte mit meinem Gastro telefoniert und ich soll nun einen Termin beim Chefarzt der Klinik machen, in der ich bereits mehrfach operiert wurde. Das habe ich dann gleich am Freitag noch erledigt und schon für nächste Woche einen Termin bekommen. Wird auch Zeit, die Übelkeit ist immer unerträglicher. Mal sehen, was da noch auf mich zukommt.

Zum Thema Abgrenzen/Co-Therapeutin/eigener Schrott:

Wenn ich deine Beiträge hier so verfolge frage ich mich schon manchmal, wo du deine Sorgen lässt. Du schreibst sehr einfühlsam und versuchst einigen im Forum hier Mut zuzusprechen oder Wege aufzuzeigen. Von dir lässt du hier insgesamt eher weniger in den Zeilen lesen.
Ich weiß, dass du da eher vorsichtig agierst, was Foren betrifft. Verstehe ich auch. Dennoch stelle ich mir oft die Frage - zum Thema Abgrenzung - was du für dich persönlich aus diesem Forum ziehen und mit wem du deine Sorgen und Ängste (vielleicht ja eher im realen Leben) teilen kannst.

Therapie. Klar. Aber sonst? Da scheinst du mir eher vorsichtig und verschlossener zu sein. Was nur eine vage Vermutung von mir aus der Ferne ist und nicht als Vorwurf gemeint ist.

Ich selber kann meinen "Schrott" total bei meinem Therapeuten (übrigens männlich) lassen. Das war auch echt hammer-krass letzte Woche. Schonungslos ehrlich mit all der Hoffnungslosigkeit, Trauer und dennoch Suche.
Erzählen von kleinen Lichtmomenten mit gleichzeitiger Frage, ob es solche Momente retten können oder ob die nicht auch eher nur ein Ausdruck absoluter Depression sind. Klar, positiv: Ich spüre sie. Negativ: Spüre ich sie, weil es sonst keine positiven - zwischenmenschlichen - Momente mehr gibt und die Enttäuschungen einfach zu groß sind?
Ist alles eine reine Farce? Darüber hinwegtäuschen, dass ich eigentlich chronisch im Tief hänge?

Was bringt mir die Therapie? Gut, ich gehe nur alle paar Wochen mal hin, dann kommt mein "Lagebericht" raus und die Stunde ist vorbei. Er ist auch eher ratlos, theoretische Ideen kennen wir beide, gefühlsmäßiges Erleben eines Aufwärtstrends wird noch gesucht...

Sorry, wäre mal ein Thema für einen anderen Thread: Ehrlichkeit zu mir selber, Ehrlichkeit im Umgang mit anderen. Selbstbetrug und -täuschung... Da spielen ja viele Dinge mit hinein.

Jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben... Aber es arbeitet auch einiges in mir.

Thema Akutklinik: Meine Freundin (die am Donnerstag hier war)trifft morgen jemanden, die regelmäßig als Patientin in dieser Klinik ist und schon mal vorab noch einige Fragen aus PatientInnensicht klären kann. Bin gespannt. Aber ich muss eh erst die anderen Baustellen bearbeiten.

Mime, ich wünsche dir einen angenehmen, entspannten Sonntag!

Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

oweh, das mit dem 2-Stunden-Schlaf klingt mehr als grenzwertig. Da wünsche ich dir, dass es mal wieder anders wird, und wenn es nur Globulis sind, umso besser. Bei mir geht es zu Zeit etwas besser – das Wetter macht mich dauermüde.

Wie war das Treffen mit der Begegnungsgruppe? Konntest du hin?

Ja, da hast du recht; das ganze „Drumherum“ stresst mich auch immer sehr, aber ich denke mir, da muss ich halt durch; doch das Überwinden fällt dann natürlich doppelt schwer. Ich kenne das auch, dass ich am liebsten absagen würde, aber das mache ich nie. Nächste Woche stehen bei mir 4 Termine an, seufz (u. a. Agentur f. A., Zahnarzt, brrr) – d. h. zwei Mal bin ich mit dem Auto unterwegs und zweimal mit dem Zug, Abwechslung muss sein .

Naja, gruselig würde ich das alles nicht unbedingt nennen. Wenn es kälter wird, muss ich mir einfach "Zwischen-stationen" (z. B. in einem Geschäft) einbauen, um die Wartezeit im Freien zu minimieren, das wird schon irgendwie gehen.

Ohmann, das mit deiner Übelkeit klingt wirklich übel . Hoffentlich kann dir der Chefarzt helfen – es wäre schön, wenn es einfach mit einem Medikament gelindert werden könnte, ohne Magenspiegelung, OP & Co. Wann ist denn der Termin?

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Das mit den Lichtmomenten kann ich gut nachvollziehen. Andererseits ist es doch auch etwas Schönes, wenn man sich an Kleinigkeiten freuen oder zumindest positiv bemerken kann. Hm, ja, man erwischt sich schon manchmal dabei, dass man denkt: „Und das soll alles gewesen sein?“ Ich denke, dass das vielmehr mit einem Mangelgefühl verbunden ist, das einem durch das ein oder andere Ereignis, die ein oder andere Begegnung schmerzvoll ins Bewusstsein kommt.

Ich weiß nicht, ob das für mich Ausdruck einer absoluten Depression wäre – es ist vielleicht eher Trauer oder ein Wehren / Aufbegehren der Seele gegen das (vermeintlich) Wenige, das man erleben durfte.

Man könnte versuchen, damit Frieden zu schließen, dass man das, was man haben durfte / darf mit ein bisschen mehr Dankbarkeit betrachtet. Freilich klappt das nicht immer und in manchen Bereichen (vielleicht berechtigter-weise) auch gar nicht. Das mit der Dankbarkeit ist kein Patentrezept, aber manchmal eine Möglichkeit, Frieden zu schließen, zumindest teilweise das zu über-/verwinden, was schmerzt .

Vielleicht darf man aber auch in dem ein oder anderen Bereich noch weiter suchen oder anders suchen lernen, keine Ahnung. Vielleicht ist der Schmerz auch Motor, Antrieb, nicht aufzugeben. Manchmal begegnen aber auch noch mal Menschen, die einem da einen neuen Anstoß geben können, oder Mut machen können, dass es sich lohnt, nach Lichtpunkten zu suchen .

Schade, dass die Therapie bei dir meist „nur“ Lagebericht ist, aber, gut, es ist zu verstehen, dass du dahingehend nach der Länger deiner Therapieerfahrungen auch keine ausreichende Puste mehr hast für eine intensivere Therapie. Trotzdem finde ich es gut, dass du ab und zu noch die Möglichkeit hast, mit deinem Therapeuten zu reden. Wie sehen denn die theoretischen Ideen aus? Ließe sich davon nicht etwas umsetzen oder hast du schon alles probiert?

Hm, ja, zu dem anderen Thema (Forum, Abgrenzung & Co.) schreibe ich beim nächsten Mal vielleicht noch etwas, da fällt mir momentan noch keine Antwort ein .

*********************

Ich wünsche dir morgen einen gelingenden Termin mit der APP-Lady und ein gutes Arztgespräch. Ich drücke dir die Daumen, dass es dir vor allem auch im Hinblick auf die körperlichen Aspekte bald ein wenig besser geht – dauerhafte Schmerzen und Übelkeit sind bestimmt nicht depressionsmindernd, insofern wäre eine baldige Linderung sehr wünschenswert.

Alles Gute für alles in dieser Woche und liebe Grüße
Mime
Wir müssen lernen,
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(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime!

Immerhin kein Regen heute!!! Da kommst du hoffentlich auch leichter zu deinen Terminen.

Die Begegnungsgruppe.
9 Leute in einer Kantine in einem Möbelhaus beim Frühstück. Eingeladen von einem Gruppenmitglied, das Geburtstag hatte (wobei solche Aktionen wohl eher unüblich sind).

Alles "Wir ab 60", die jüngste Teilnehmerin (jünger als ich) fehlte. Schnief. Na ja. Ich habe mich weder wohl noch unwohl gefühlt.

Drei Leutchen, denen ihre psychische Erkrankung auf den ersten Blick angesehen werden kann, die anderen eher "Normalos", sprich unauffällig, aber halt älter.

Oberflächliche Kurzgespräche. Aber o.k.

Im Nachhinein folgendes Fazit:

Wie schlecht muss es mir gehen, wenn ich an so einer Gruppe - in dieser Konstellation - teilnehme und den Termin trotz allem eher als Entlastung empfinde, weil ich nicht alleine grübelnd zuhause die Zeit totschlagen muss. Erschreckend...

Ich werde noch mal hingehen. Ob es was regelmäßiges wird, weiß ich aber noch nicht. Abwarten, sich entwickeln lassen.

Den Termin beim Prof habe ich am Donnerstag und hoffe so sehr, dass er endlich eine Idee hat, wie ich aus diesem ganzen Übelkeits-Mist wieder rauskommen kann.

Die APP-Lady kommt gleich irgendwann. So kann ich mich wenigstens nicht ins Bett verkriechen.

Zahnarzt. Hast du auch so Angst vorm Zahnarzt? Ich fahre deswegen immer noch in meinen Heimatort und der liegt über 40 km von hier entfernt. Ist immer ne Weltreise und aktuell müsste ich eigentlich auch schon längst wieder hin, da ich ne neue Prothese brauche. Aber erst sind die anderen Arzttermine wichtiger.

Meine Zahnarztphobie begann im zarten Alter von 12 Jahren und ist ne Endlos-Story.

Welche Zahngeschichten/-Ängste plagen dich? Hast du wenigstens einen Doc, dem du vertraust?

Dankbarkeit. Innerer Friede. Ich glaube, ohne diese doch oft besänftigenden inneren Einstellungen wäre ich schon nicht mehr hier. Würde auch nicht mehr aufstehen können - in mehrfacher Hinsicht...

Eigentlich bin ich recht soft, versöhnlich. Auch mit mir, mit meiner Geschichte. Dennoch hilft es nicht, wenn ich in der Depri-Schleife hänge. Es hilft höchstens in soweit, dass ich immer wieder versuche, mich zu bewegen. Aber irgendwann ist der Energieaufwand einfach so immens hoch, da muss dann mal ein neues Input von außen kommen.

Von daher existiert die Klinik-Alternative weiter in mir. Aber erst einmal ist Abklärung aller körperlichen Wehwehchen angesagt.

Ich finde es so anstrengend, wenn jeden Tag immer wieder diese doofe Satz "Ich hab keinen Bock mehr" in meinem Hirn auftaucht, ich den niederkämpfen muss. Mir sage, vielleicht bringen ja die nächsten Termine wieder Positives... Aber der Satz kommt in letzter Zeit zu oft und das macht mir schon auch Sorge. Wobei ich nicht akut suizidal bin. Nein.

Tiefergehende Gedanken kann ich grad auch nicht von mir geben. Das hole ich noch nach.

Mime, dir auch einen guten Wochenstart - mit effektiven Terminen, vielen Wohlfühl- und Friedensmomenten in dir!

Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

ach, schade, dass die Gruppe von der Altersstruktur nicht so das Wahre zu sein scheint!

Hm, deine Gedanken dazu kann ich verstehen, andererseits gibt die Gruppe dem ein oder anderen vielleicht doch ein wenig so etwas wie Halt. Und wenn es dir eine Entlastung in puncto Grübelstopp gibt, wäre das vielleicht ab und zu auch nicht gänzlich zu verachten. Da ich mir selbst in Gruppen schwer tue, weiß ich allerdings nicht, ob dir das „ab und zu“ auch liegt.

Oja, das wäre gut, wenn der Prof. den richtigen Riecher hätte, was deine Übelkeit angeht, da drücke ich dir die Daumen!

Das mit deinem Zahnarzt klingt wirklich nach Weltreise, puh! Da ich aber annehme, dass er evtl. auf Angst-patienten spezialisiert ist, finde ich es gut, dass du da hin gehst. Ja, da muss man abwägen, was wichtiger ist, die anderen Dinge, die momentan dringender sind oder die Zahngeschichte.

Naja, wenn bei dir die Phobie bereits mit 12 Jahren begann, wirst du schon einige Odysseen hinter dir haben...

Mein Zahnarzt ist dagegen „nur“ 13 km entfernt. Es ist mittlerweile der 3. in dieser Praxis, aber er kennt mich schon mehrere Jahre. Vertrauen – soweit würde ich nicht gehen, aber er behandelt sorgfältig und bestimmt nicht über meinen Kopf hinweg, was zu tun ist (das ist ja auch immer eine Kostenfrage). Bei mir steht (hoffentlich) nur eine Kleinigkeit an, der Termin ist nächste Woche.

Nö, der erste Zahnarzt hat mich als Kind sehr schlampig behandelt und eine zunächst misslungene ambulante Weisheitszahnoperation in der Jugendzeit – das waren die Negativerfahrungen, aber das konnte jeweils ein anderer Zahnarzt/Kieferchirurg wieder hinkriegen. Angst habe ich keine, doch vorsichtiger geworden bin ich dadurch schon (insbesondere was die Kieferchirurgie betrifft).

Den Satz mit Nullbock und das ins-Bett-Verkriechen kann ich gut nachvollziehen. Ja, ich hoffe auch von einen Tag auf den anderen, versuche, das Positive herauszuziehen, auch wenn es da nicht soviel gibt. Ich habe im Nachgang zum Thera-Termin letzte Woche einiges aufgeschrieben – es ist so ungewohnt, sich intensiver mit positiveren Gedanken zu beschäftigen, das hat mich echt gewundert. Aber es hat mich mal eine Stunde abgelenkt, das ist doch schon mal was .

Ach, wegen der tiefschürfenden Gedanken mach’ dir keine Sorgen – es muss ja nicht immer sein, nur wenn sie einem gerade in den Sinn kommen, dann gerne.

Ja, das mit dem Input von außen ist so eine Sache, man sucht ihn ja, aber nicht immer findet man ihn oder er ist zu kurzlebig, dass er Früchte tragen könnte, finde ich... Naja, das ist ein anderes Thema.

Danke für deine netten Wünsche, dito für dich !

Liebe Grüße und bis demnächst mal wieder
Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
Kronstadt
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Kronstadt »

Guten Tag Lappylady,
Du warst das mit den Zähnen, der Übelkeit und den Magendarmproblemen ….grade wiederentdeckt.
Es ist mehr als bei mir, was du schreibst, aber vielleicht hilft dir folgendes:
Zähne: mein ZA konnte mich vor 2 Jahren nicht mehr behandeln und riet mir zu einem Heilpraktiker,
der das Immunsystem stärken sollte - Bioresonanztherapie über viele Monate zum Sonderpreis wohlgemerkt. Das Zuviel an Viren und Bakterien wurde ausgeleitet. Folge: Erschöpfung und immense Müdigkeit ließen nach, was bisher keine Methode geschafft hatte und Zähne konnten wieder behandelt werden , weil Entzündungen weggegangen waren.
Zwischendurch bekam ich allerdings noch Immunglobuline in einer Klinik , weil im Blut entsprechende schlechte Werte festgestellt worden war. Die sind nun stabil und ich brauch keinen Infusionen mehr.
BRTh hatte ich deshalb beendet, erstmal vorbei.
Übelkeit: hatte ich unter Stress lange und stark, Internistin gab mir darauf hin wöchentlich Spritzen,
habe sie angerufen und gefragt wie das Medikament heißt, sie findet es so schnell nicht, weil schon länger her. Aber vielleicht bist du bei einem Internisten und kannst den fragen?
Man muß allerdings aufpassen, daß man zu denen gehört, die das Medikament vertragen!! Mir hat es geholfen, wobei es auch einmal eine Unverträglichkeit gab.
Magen-/darm: hin und wieder findet man gute Selbsthilfegruppen, zu denen auch gern mal Ärzte kommen, das könnte eine Anlaufpunkt für dich sein, habe guten Austausch erlebt und wichtige Informationen erhalten. Glaube aber, daß man da suchen muß, vielleicht auch im Internet.
Du weißt ja, daß Psychosomatik gewaltig und umfassend plagen kann, "Zähne und Psyche" sagte mir vor Jahren ein Psychiater , sind ein besonderes Thema. Die alternative Medizin , ahne ich, muß hier mit angewandt werden, einige Kassen zahlen bestimmte Methoden. Es heißt, man muß mit denen reden.
Ich wünsche Dir gute Besserung und daß du das richtige findest.
Isala
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Isala.

Danke für deine Rückmeldung und die Tipps.

Ich hatte heute einen Termin beim Chefarzt vom Klinikum, in dem ich im März operiert wurde. Am Mittwoch wird dort jetzt erst mal eine Spiegelung gemacht. Magen und auch Darm. Dann mal weiter schauen.

Mit meinen Zähnen ist es eher so, dass ich eigentlich gar nicht mehr so viele besitze und die, die noch da sind, arg von der jahrelangen (Ex-)Bulimie in ihrer Substanz geschädigt sind. Eine Entzündung hatte ich nur kurz in der Wunde, nachdem mir ein Zahn gezogen worden ist. Ansonsten ist dort alles bis auf das Bröselige ruhig.

Meine aktuellen Blutwerte weisen auch keine Entzündungswerte auf und liegen nahezu alle im Top-Bereich.

Ich bin grundsätzlich aber alternativen Heilmethoden durchaus aufgeschlossen. Zur Zeit gehe ich aber erst den Weg der klassischen Schulmedizin, zumal es bei mir ja rein faktisch nicht zu verleugnende Diagnosen gibt (kaum noch Dickdarm, wenig Dünndarm, Reflux und und und...).

Am Mittwoch bin ich hoffentlich schlauer, was da weiter auf mich zukommen wird und wo mögliche Ursachen liegen könnten.

Mein Zahnproblem muss so lange noch warten und wir hoffentlich nicht akuter.

Was meine Schlafstörungen betrifft, greife ich übrigens auch auf Globuli zurück. Bei der Depression waren die Naturmittel leider bisher wenig hilfreich. Und weitere Therapien werden leider ja oft nicht von den Kassen finanziert und mit nur einer geringen Rente, reduziere ich meine Ausgaben für die Gesundheit aufs Minimum und selbst das ist schon groß genug...

Und wie geht es dir neben den Zahngeschichten? So depressionsmäßig? Hast du da für dich schon alternative Wege gefunden oder kannst etwas gegen die Stimmungstiefs empfehlen?

Liebe Grüße
Lappilady
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime.

Melde mich nur kurz. Bin noch ziemlich platt. Die Arzt-Infos hast du ja wahrscheinlich oben gelesen.

Ich muss mich erst mal insgesamt wieder ein wenig sortieren.

Konntest du deinen Thera-Termin für dich mittlerweile besser verarbeiten? Die meiste Therapie läuft ja eh außerhalb der eigentlichen Termine! Was es ja nicht unbedingt leichter macht.

Ich wünsche dir noch einen angenehmen Abend und bis bald.
Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

puh, da hast du ja nächste Woche einiges vor dir, brrr, du Arme. Naja, ist aber wohl notwendig, um die Ursachen herauszufinden.

Ich habe auch schon mehrere Spiegelungen hinter mir – mein Problem war immer das Diäthalten (1 Tag), dann gar nichts essen (auch 1 Tag) und dann die Medikamente auf quasi nüchternen Magen (der hat sich dann natürlich gegen die scharf wirkenden Medikamente nebst literweise Trinken vehement gewehrt und alles wieder ausgespuckt – toll...), ich schiebe die nächste Spiegelung noch raus, solange es geht . Ich hoffe sehr, dass du das alles besser verträgst und gut überstehst!!

Dann erhole dich erst einmal ein bisschen von allem, ja, ich habe deine obenstehenden Infos mitgelesen. Da hast du schon mit einigem zu kämpfen... hoffentlich klärt sich das alles bald, damit es auch Linderungen geben kann für dich.

Was den Theratermin angeht, naja, es geht – ich muss erst einmal eine finanzielle Geschichte verdauen (Rechnung, die höher ausgefallen ist, als erwartet). Das hat mich schon ziemlich beschäftigt, doch das wird auch wieder vorbei gehen. Ja, du hast Recht, das meiste geschieht außerhalb der Therapiestunde.

Ich wünsche dir erst einmal eine möglichst gute Nacht.

Lieben Gruß
Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

diesmal nur ein kurzer, aber herzlich gemeinter Gruß: Alles Gute für morgen! Ich denke an dich - hoffe, es geht dir einigermaßen und drücke dir Daumen.

Ich hoffe, dass du morgen alles gut überstehst und dass sich alles klärt (und sich nichts Ernstes bei der Untersuchung herausstellt).

Lieben Gruß
Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
Kronstadt
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Kronstadt »

Hallo Lappilady,
ja, ich frage auch nach, hast du die Spiegelungen gut überstanden und ein Ergebnis?
Das sind ja immer Ochsentouren.
Du fragst nach dem Umgang mit Depressionen, ob ich Tipps habe. Ja und nein. Hier schreiben viele von Tabletten und Therapien, was ich auch unternommen habe. In schlimmsten Phasen,
zuletzt 2011, bin ich auf anraten meiner Internistin in eine Klinik und ganz schnell wieder raus. Es sind eben nicht nur Depressionen. Und wenn die Doktoren nicht ordentlich diagnostizieren können und dem Patienten seine Kenntnisse absprechen, passiert das Falsche. Das kann ich hier nicht ausführen.

Wenn die Seele Zielscheibe ist, gibt es ja in der Regel psychosomatische Reaktionen. Das war bei mir vor Jahren sehr schlimm und trieb mich zum Heilpraktiker. Als ich die Preise hörte, wollte ich gehen. "Das schaffen sie nicht alleine.", hörte ich und ich wußte, daß ich die Wahrheit hörte.
Damals konnte ich es mir noch leisten Blutwäsche, Eigenblutspritzen, nichts vom Tier essen und das habe ich eisern durchgehalten, weil es so schlecht ging. Es war nicht mal eine Mühe, kein Verzichtsgefühl. Nach und nach wurde es besser. Es dauerte Monate, war nicht gut, aber eben besser.

Oft ist meine Devise "Warten bis es vorbei ist". Das geht nur, wen man nicht mehr in der Erwerbsarbeit ist.
Ich arbeite aber, wenn ich kann, also gesundheitlich kann. Gerade heute konnte ich bis zum Einbruch der Dun kelheit im Garten.
Manchmal klappt auch Gedankenarbeit oder Selbstbefehlen: los, mach das jetzt! Das sind aber alles keine verlässlichen Methoden.

Mime, war es die Stromrechnung? Ich hatte an dem Tag mit dieser zu tun und konnte feststellen, daß ich gegenüber dem Grundversorger 180,00 EURO spare und darüberhinaus 60 € zurückbekomme wegen weniger Verbrauch als angegeben. Der Naturstromhandel Düsseldorf macht Top-Abrechnungen, sehr gut nachprüfbar und exakt. Habe ich mit anderen schon anders erlebt mit Ärger ohne Ende .
Meine Nachbarin will nun auch endlich wechseln nach dem ich ihr mal ein Rechenbeispiel gezeigt habe. Eine Freundin könnte um die 300 € sparen, traut sich aber den Wechsel nicht.
Dafür hab ich kein Verständnis, nur für den Fakt, daß man sich reinarbeiten muß. Ich habe es 3,4 xgemacht und bin nun recht firm. Man braucht nicht mehr soviel Zeit für Kontrolle und Vergleich.
Appropo Tipps: Stromlisten schreiben ist sehr meditativ - geworden!

Lappilady, erhole dich gut, das mach ich jetzt auch nach dieser Schwerarbeit gegen Unkraut und Blätterfall.
Isala
Kronstadt
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Kronstadt »

Guten Tag, Lappylady und Mime,
ich hatte noch eine mir wichtige Frage vergessen: hat man euch Tipps gegeben zur Ernährung und Darmpflege oder unbedingte Muss`? Der Darm gilt ja als Sitz der Gesundheit.
Der Chefarzt der Klinik erklärte das mit dem Fakt, daß der Darm das Organ mit dem größten Umfang, bzw Fläche ist, was eben besondere Pflege erfordert….
Ich habe immer wieder gehört, daß Weizenkleie unerlässlich ist. Ich esse es fast täglich in Joghurt mit Obst und bestätige, daß es sehr gut tut: Kennt ihr noch mehr?
Isala.
PS: L. habe gerade nochmal oben gelesen und frage dich:
was sind Ziele, was Wünsche , wie sind sie zu unterscheiden?
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Isala,

da das jetzt nichts mit dem Thema Depression zu tun hat, versuche ich mich im Antwortschreiben möglichst kurz zu fassen.

Nein, es war nicht die Stromrechnung, aber eine Rechnung, die unerwartet um einiges höher war, als es vorher kommuniziert wurde. Allerdings ist sie völlig korrekt – insofern muss ich da in den sauren Apfel beißen , das ist auch OK. Mehr möchte ich dazu aus Anonymitätsgründen hier noch nicht schreiben; bitte nicht falsch verstehen.

Puh, wenn das Stromlistenschreiben schon mediativ geworden ist bei dir..., dann hoffe ich, dass es weiterhin so gut läuft mit dem Wechsel.

Was die Spiegelungsgeschichte bei mir angeht, es es eine Empfehlung, sie alle 5 Jahre durchzuführen (bei mir lag der Verdacht auf eine chronische Entzündungserkrankung vor) – aber nach der saisonalen Behandlung (mit Kortison) vor einigen Jahren bin ich relativ stabil. Nein, Ernährungstipps etc. habe ich keine bekommen, ich muss selbst testen, was ich vertrage und was nicht (und mich von dem Vorhaben einer „extrem gesunden“ Ernährung verabschieden, weil ich sie nicht vertrage). Trotzdem danke für deinen Tipp.

Hm, das, was du von dir geschrieben hast, klingt so, als hättest du psychosomatisch mit einigem zu kämpfen gehabt... Brrr, das, was du von Heilpraktikermethoden schreibst, klingt auch nicht ohne, aber wenn es geholfen hat, umso besser.

Ich wünsche auch dir gute Besserung.

Viele Grüße
Mime


*******************************************************************************************

@ Lappilady:

Wenn es dir wieder besser geht, wäre es nett, wenn du kurz schreiben könntest, ich mache mir da ein bisschen Gedanken um dich (das soll dich aber nicht unter Druck setzen). Hoffentlich ist alles OK bei dir. Falls nicht, denke ich mir, dass du in der Klinik bleiben musstest und schicke dir gedanklich gute Besserungswünsche. Alles Gute + LG Mime
Wir müssen lernen,
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(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo ihr zwei.
Ja, ich war bis heute in der Klinik... Nerv... Behandlungsplan wurde verschoben, erst noch Unverträglichkeitstests auf Laktose und Fructose gemacht. Heute dann erst die Spiegelungen.

Am Wochenende melde ich mich dann ausführlicher. Jetzt bin ich einfach noch zu schlappo.
Aber danke der Nachfrage!

Isala, weißt du mittlerweile, wie das Medi gegen die Übelkeit heißt? Konnte deine Ärztin das noch recherchieren?
Liebe Grüße und bis bald.
Lappilady
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo.

Nächster Versuch.
Tja, mein KH-Aufenthalt hat dann ja doch länger gedauert. Da war ich nicht wirklich drauf eingestellt und fand es demnach ganz schön anstrengend. Zumal ich auch eigentlich - nach eigener Einschätzung - keine Veranlassung für die Unverträglichkeitstests gesehen habe.

Mime, so viel zum Thema "Ernstgenommen-Werden von Ärzten".

Bei den Spiegelungen ist bis auf Weiteres auch nichts wirklich Aufschlussreiches heraus gekommen. Nur, dass ich eine akute Magenschleimhautentzündung habe, die mit Panthoprazol therapiert werden soll und auch dabei außer Acht gelassen wird, dass ich Panthoprazol ja eh schon ewig nehme...

Meine - noch vorhandenen - Darmschlingen sind vergrößert wie immer, der Darm war auch nicht entleert. Trotz zwei Tagen Nahrungspause!!!! Aber das ist denen ja alles nicht neu. Ursache für die Übelkeit?!?!?! Neuere Therapievorschläge?!?! Nee, Fehlanzeige. Nur noch die ja schon bekannte Diagnose Reizdarm dazugetextet. Toll. Ich bin schwer begeistert.

Fühle mich als "Psycho" stigmatisiert. Weiterer Beweis diesbezüglich: Mir wurde in der 3. Nacht Tavor zum Schlafen verordnet, nachdem das Medi davor nicht gewirkt hat. Im Gespräch mit einem Mitpatienten beklagte sich dieser, dass man zum Schlafen ja eh nur ne "Lulli-Pille" kriegen würde und er dann lieber drauf verzichte, weil die nicht wirkt.
Meine tausend Diagnosen mit Depression, Anorexie, Borderline lassen die Docs also gleich anders reagieren. Immerhin konnte ich dann doch schlafen.
Sorry, musste meinen Frust hier gerade mal loslassen.

Ernährungstipps.
Von den Ärzten dort keine echten Tipps. Außer Nahrungsergänzung per hochkalorischer Flüssignahrung. Aber das krieg ich eh nicht runter.
Isala, ja Weizenkleie ist sicherlich nicht schlecht. Ich packe mir in meinen Sojadrink/joghurt immer Dinkelkleie oder auch Flohsamenschalen. Diese wurden mir für eine ausgeglichenere Darmperistaltik von verschiedenen Ärzten empfohlen. Sollen sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall helfen und die Darmflora beruhigen. Müssen allerdings mit viel Flüssigkeit eingenommen werden. Leinsamen helfen übrigens auch.

Mime.
Gedankarbeit ist mir nicht fremd. Am Tag vor der Spiegelung habe ich mir immer wieder den Satz gesagt: "Du schaffst das". Das Aushalten von Nahrungsentzug ist für mich und meinen Körper echt hammerhart. Der braucht zwar nicht viele Kalos, dafür aber regelmäßig, sonst mache ich schlapp. Da fällt es mir dann mehrfach schwer, mich an die Vorgaben zu halten. Der Satz hat ein wenig geholfen, es gab ja auch einen zeitlichen Countdown.

Leider schleicht sich jetzt zuhause mit dem ganzen KH-Frust im Rücken gleich wieder der Satz ein: "Ich hab keinen Bock mehr". Anstrengend.

Immerhin bin ich erst mal wieder zuhause. Das ist schon ganz gut so.

Das Thema Ziele und/oder Wünsche wäre doch sicher einen eigenen Thread wert. Mal schauen, ob ich noch die Energie finde, mich da einzulassen. Aber vielleicht hat ja eine von euch Lust, diese Fragestellung neu aufzumachen.

So weit erst mal für den Moment.

Trotz des nebligen Novembertages wünsche ich euch ein angenehmes Wochenende!

Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

nett, dass du dich gestern kurz (ich hatte es gestern noch gelesen) und heute länger gemeldet hast.

Puh, da hast du ja einen ziemlichen Marathon hinter dir. Nunja, es ist natürlich nervig, wenn alle möglichen Tests noch gemacht werden, allerdings ist es wahrscheinlich besser, auch solche Dinge vorab zu testen (ggf. auch nur, um die Intoleranz dann auszuschließen). Dass bei den Spiegelungen nichts Neues herauskam, ist einerseits natürlich nervig, weil du quasi die ganze Tortur „umsonst“ gemacht hast, andererseits kann man es auch wiederum beruhigend auffassen, dass nichts gefunden wurde.

Bäx, nee, ich kenne das Gefühl (und bei dir ist es ja tatsächlich mehr als grenzwertig, wenn du gar nichts essen darfst), schlapp zu machen bei 2 Tagen Nahrungsentzug (das ging mir ähnlich – ich kann u. U. kurzzeitig mit relativ wenig Essen auskommen, wenn ich muss, aber nicht mit gar nichts). Daher: Erhole dich bitte mit ein paar Tagen Ruhe und Zeit von dem Stress und den körperlichen Anstrengungen.

Hattest du das mit dem Panthoprazol (gegen die Magenschleimhautentzündung) denn den Ärzten gegenüber erwähnt? (Bestimmt, ich frage mich nur, warum sie dir dann kein anderes Medikament empfohlen haben, wenn es offensichtlich keinen Erfolg bringt). Hättest du ggf. die Möglichkeit, da noch einen anderen Arzt/Internisten zu Rate zu ziehen? Eine dauerhafte Entzündung könnte doch auch die Übelkeit auslösen, oder nicht?

Ich kann nachvollziehen, dass das Ganze ziemlich frustrierend war bzw. ist. Andererseits würde ich mir den Schuh „Psycho“ nicht unbedingt anziehen. Du hast ja diese Beschwerden, und zwar massiv. Wenn die Ärzte nichts keine körperlichen Fehlfunktionen/Ursachen feststellen können – was bleibt ihnen dann anderes übrig, als es als „psychosomatisch bedingt“ in den Raum zu stellen (ich weiß ja nicht, ob es so ist, ist nur eine Vermutung meinerseits)?

OK, damit ist dir jetzt auch nicht geholfen, ich verstehe. Hm, klar, dass auch hochkalorische Flüssignahrung für dich keine Alternative sind, versuche ich nachzuvollziehen. Es ist halt bedauerlich, dass da wohl in körperlicher Hinsicht da bei dir nichts zu machen ist, was u. U. für eine Verbesserung deiner Gesamtkonstitution sorgen könnte. Vielleicht wäre es dann auch mit den Depressionen etwas besser, wer weiß? Aber gut, du bist da eher Profi, und alles Wissen nutzt ja nichts, wenn es für einen selbst einfach nicht durchführbar ist. Sorry, dafür. Mir tut es nur so leid und es fällt mir schwer, mir die anderen Diagnosen noch zusätzlich vorzustellen; das ist schon ein ziemliches Päckchen, was du mit dir herumschleppen musst...

Ja, wenigstens bist du jetzt erst einmal zu Hause. Verständlich, dass da das „ich habe keine Lust“-Prinzip schnell wieder Oberhand gewinnt. Andererseits bist du ja auch ein „Steh-auf-Frauchen“ und ich denke, dass du da, nach einer gewissen Regenerationspause, wieder etwas tiefer durchatmen kannst und Neues versuchst. Vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten, die bis jetzt noch nicht bedacht wurden oder nach hinten verschoben wurden, die dann zum Zuge kommen können.

Gibt es denn irgendetwas, was dich in positiver Weise beeinflussen kann? Vielleicht gibt es das ein oder andere, was du machen oder dir gönnen könntest in den nächsten Tagen, um das Ganze erst einmal wieder ein bisschen hinter dir zu lassen und Abstand zu gewinnen. Ich wünsche es dir – und vor allem, dass es dir bald wieder ein bisschen besser geht.

Liebe Grüße und alles Gute
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime!

Ja, es gibt auch was, das hoffentlich für ein wenig Entspannung sorgen kann. Morgen kommt evtl. meine Ma zu Besuch. Und wir haben uns nun schon länger nicht mehr gesehen. Ich hoffe, sie schafft es gesundheitlich, dann wird wenigstens der Sonntag nicht so trübe.

Noch mal kurz zum Klinikaufenthalt. Es ist ja nicht so, dass sie nichts pathologisches gefunden haben. Nur neben der Magenschleimhautentzündung halt nichts Neues. Es gibt ja diesen Megacolon, der eigentlich seine Verdauungsarbeit verweigert, die Darmschlingen, die zu viel Platz im Bauch haben und somit permanent die Gefahr von Verschlüssen gegeben ist. Die Entleerungsstörungen, die zu Verstopfungen führen. Das sind alles funktionelle Störungen, zu denen dann der psychische Stress manchmal halt obendrauf gepackt wird.

Aber die haben ja keine weiteren Therapievorschläge gemacht, außer, dass ich zu meiner Hausärztin gehen soll und Tropfen gegen die Übelkeit nehmen könnte. Diese vertrage ich aber nicht. Auf Panthoprazol und seine Unwirksamkeit habe ich natürlich hingewiesen. Ohne neue Vorschläge zu erhalten...

Von daher ist mein Frust insgesamt nicht weniger geworden. Die Hoffnungslosigkeit runter zu kämpfen anstrengender...

Montag habe ich dann direkt einen Termin beim Orthopäden. Nachmittags ist das für mich zweite Begegnungsgruppentreffen. Keine Ahnung, ob ich es - auch zeitlich - schaffe, dort hin zu gehen.

Wie geht es dir denn momentan? Du hattest ja auch keine ganz so prickelnde Woche, wenn ich das richtig verfolgt habe. Dann drücke ich dir die Daumen, dass die nächste softer wird.

Ich versuche erst mal, mich auf morgen zu freuen! Dir wünsche ich ebenfalls einen erfreulichen Sonntag!

Lappilady
Kronstadt
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Kronstadt »

Hallo ,Lappylady,
meine Ärztin findet die Notiz zur Übelkeitsspritze nicht mehr. Schade. Sie vermutet, daß es nicht mehr hergestellt wird. Es ist schon 13 Jahre her.
Als ich das bei dir las, erinnerte ich mich sehr an diese Zeit, wo mich das über die Maßen geplagt hat. Es war ein Dauersymptom.
Du hast ja schon eine Reihe von Therapien mitgemacht. Ist dabei rausgekommen, daß die Essstörung auch ein Symptom ist und bestimmte Probleme zugrundeliegen? Die Essstörung löst dann aber wieder psychische Probleme aus. Würdest du das so sehen?
Ich interessiere mich insofern dafür., weil das Thema in den Medien in der Regel nur im Ansatz besprochen wird, bis zu einem bestimmten Punkt, wo ich denke, daß das Gespräch weitergehen müßte. Ich selber habe einige Male essgestörte Mädchen und junge Frauen kennengelernt, die ich jeweils sehr verschwiegen erlebt habe. Bei einer ist mir mal aufgefallen, daß sie leicht unter Druck zu setzen war und dann Dinge zugegeben hat, die sie nie gemacht hat. Sowas beschäftigt mich dann unentwegt.

Panthoprazol nimmt ja das halbe Land. Ich auch. Wollte es schon mal gegen Heilerde ersetzen, gelingt nicht. Sodbrennen habe ich nicht mehr, aber seit Monaten satanisches Aufstoßen, trotz Pantho. Irgendwie muß ich das wieder loswerden. Alle Ärzte sind ratlos.
Bei deinen Diagnosen scheint mir P. wirklich zu wenig. Da muss es doch noch mehr geben. Aber Zweit-/Drittmeinungen scheinst du ja zu haben-?
Hast du schon mal Rollkuren gemacht? Das sind sanfte Mittel, vielleicht muss man sowas
in seine Eigenbehandlung aufnehmen? Ziemlich regelmäßig mach ich zumindest Teekuren.
Und im KH, in das ich ja akut bin, habe ich innige Gespräche mit Magen und Darm geführt. Es galt ja eine OP/Seitenausgang zu verhindern!

Übrigens noch zur Info auch an mime: danach sollte eine Darmspiegelung erfolgen .
Wegen Unterbauchunbehagen hatte ich ein Gespräch mit dem Chefarzt angestrebt und der sagte mir auch, daß es richtig war, die Spiegelung erstmal nicht anzutreten.
Er war es auch, der schon in der Notaufnahme gesagt hatte: „wir tun alles, die OP zu vermeiden.“ Was dann im Verlauf andere Ärzte von sich gegeben hatten, traumatisierte mich schwer - insofern, Lappylady, verstehe ich Deine Enttäuschung.

Osteopathie ist mir auch schon angeraten worden. Das bleibt aber noch Wunsch.
Wenn es echtes Ziel ist, muß ich ja wirklich was tun außer mal gucken, ob meine KK das
zahlt.
Gute Erholung vom Orthopäden und Gute Nacht.
Isala
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