Licht trotz Dunkelheit Teil 8

krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von krimi56 »

Liebe anna,

in Situationen die viel Mut kosten und auch in traurigen Situationen
zauberst du durch Worte, Taten und deine Blumen ein Lächeln in das Gesicht deiner Mitmenschen
und auch in unser Gesicht.

Ein Lächeln ist oft kurz wie ein Blitz...
...aber die Erinnerung daran ist oft unvergänglich.

Danke für dein Lächeln.
Danke dafür, dass du uns Wege zeigst wie auch wir sicher werden können.
Halte an deinen Wegen fest die dir Sicherheit geben. Gerade an Tagen wie dem Heutigen.

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
heute der erste Tag ohne Verpflichtungen.
Ich fühle mich angeschlagen.
Mein Nervenkostüm ist dünn, eben gab es einen schweren Unfall auf unserer Straße,allein die Geräusche und Lichter verwirren.

Morgen fange ich eine neue Woche an,hoffentlich in einem anderen Tempo.
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
heute Sturm,das erinnert an das Chaos am Hof,leider werden wieder Bäume fallen.
Ein Baum,der plötzlich allein steht,fällt irgendwann auch.
Einer schützt den anderen.

Lücken fressen sich weiter.
Der erste Baum der Allee ist vor Jahren gefallen,dann immer der nächste.
Ich kann heute nur ausharren,sehen was da kommt,die Angst zulassen und mich nicht verrückt machen.
Heute räume ich auf,das lenkt ab,das macht die Struktur deutlich.

Nächste Woche kommt unser "Fohlen",jetzt zwei Jahre, von der Sommerweide zurück,darauf freue ich mich.
Er ist einfach unser Hoffnungsträger.

Was ich spüren kann,das pflege ich sorgsam.
Spüren geht so mühsam,wie riechen ohne Riechvermögen.
Ich muss ewig suchen,um das Fühlen zu erkennen.
Ich sehe,aber ich spüre nicht.
Mein Kopf ist dabei,das Gefühl nicht.

Wie z.B. der riesige Sonnenblumenstrauß für die Trauerfeier.
Ich bin eine lange Strecke gefahren,um das Feld zu finden,es ist ein wunderbares Bild,aber ich sehe und fühle nicht.
Dann die Blumen entblättern,Stiele in kochendes Wasser,dann wieder zusammenstecken für die Vase.

Ich war weder stolz,noch hab ich mich gefreut,als der riesige Strauß in der Kirche stand.Wo sind die guten Gefühle?
Es ist nicht die Trauer,es ist die Rückmeldung meiner Empfindungen.

Wie farblose Farben.

Heute suche ich Farbe!
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
gestern ein Tag,fast nur für mich,das war gut.
Ich soll die Waage halten,zwischen Belastbarkeit und Belastungen.
Gute Ratschläge,aber alle nur so gut,wie ich sie anwenden kann.
Die frühe Dunkelheit
das muss ich lernen,damit zurecht zu kommen.
Lichtquellen überprüfen,was kann ich selbst verbessern?

Alles dreht sich wieder um Energie,Lebenskraft,ja---Licht trotz Dunkelheit.
So lange ich selbst gestalte,mich anpassen kann,so lange komme ich klar.
Die dunklen Schatten der Depression erinnern,machen angst.
Ich werde meine Küchenzeiten verändern,morgens mehr draußen sein,Licht tanken.

Wir leben von der Kraft der Sonne,viele nehmen das kaum wahr,ich hüte meine letzten Blumen draußen.
Die letzte Rose blüht an einem Trieb der als Wildtrieb eigentlich abgeschnitten gehört.
Bei mir nicht.
Leben und wachsen lassen,sehen was wird,was die Natur schafft,ja schenkt.
Früher konnte ich wenig damit anfangen,Garten war nur Arbeit,jetzt ist alles Wachsen Kraft und Freude.
Der Sturm gestern war gnädig mit uns,Gott sei Dank.
Angst hatte ich genug.
anna54
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von krimi56 »

Liebe Mitleser,
liebe anna,

das weniger werdende Licht am Abend, das ist auch mein Problem. Die Sonne, die jetzt früher hinter dem Nachbarhaus in Deckung geht. Die früh einsetzende Dunkelheit.
Jetzt Lichtpunkte für mich finden ist schwer. Im Augenblick schweben so einige Probleme im Raum und machen mein Herz schwer.

Ich finde es gut anna, dass du für dich durch bestimmte Tätigkeiten, Rituale eine Balance findest. Daran muss ich für mich noch arbeiten, sie finden.

In meinen Gefühlen bin ich z.Zt. sehr hin und her gerissen.
Vor allem ist es mein Job, meine Einstellung dazu und die frühere Liebe zu meiner Arbeit die mich sehr unsicher machen wie meine Zukunft aussehen soll.
Soll ich ausprobieren wo meine Grenzen sind bzw. ob ich sie ausweiten, überschreiten kann ohne weiteren Schaden zu nehmen?

Ich habe mich darüber geärgert, dass meine Chefin mich gestern fragte, mit wie viel Stunden ich nächste Woche starte. Deshalb habe ich beschlossen ihre Mail als Interesse an mich zu sehen, es so zu verbuchen.

Ich bewundere dich, wie du es für dich immer wieder schaffst deine Stärke zu finden und beizubehalten.

Mich selbst empfinde ich wie ein Blatt im Herbststurm. Ein Schauspiel das im Augenblick in der Natur gut zu beobachten ist und mir meine Gefühle gut vor Augen führt.

Der Herbst führt mir durch die stürmische Wetterlage gut meine wechselnden Gefühle vor Augen.

Wie bekomme ich da Beständigkeit hinein?

Wie bekomme ich meine Probleme, meine Sorgen in den Griff und Struktur in den Alltag, ohne dass ich von anderen verplant werde bzw. mich verplanen lasse?

Ich springe gern auf einen fahrenden Zug auf und helfe sofort.

Dir, liebe anna und allen einen schönen Herbsttag.

krimi
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anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
die Bilder vom Herbst erinnern an die Depression,der Sturm scheint alles zerstören zu können.
Ich tu mich auch schwer damit,noch schwerer ist das fehlende Licht.Ich gehe immer noch einmal in die untergehende Sonne,auch bei trübem Wetter erhasche ich Sonnenstrahlen.

Die frühe Dunkelheit ist wie ein Überfall,ja auch nicht normal---gleich eine ganze Stunde.
Ich verändere meine Zeiten.
morgens mehr draußen,abends mehr drinnen.

Liebe krimi
die fahrenden Züge,die sind gefährlich,du kannst die Richtung nicht ändern.
Ja,zwei Wochen hab ich funktioniert,durch den Todesfall.
Aber es war zu viel,jetzt muss ich aufpassen.
Gestern bin ich an meine Grenzen gestoßen.

Drei Krankenzimmer mit sprachlosen,sterbenden Patienten.
Halt,zurück,falsche Richtung,falsches Tempo.

Ich hab dann meine liebe Nonne getroffen,bewußt meine Wahrnehmung besprochen,dann die "Leichtigkeit" gesucht.

Die schwerste Zeit der Depression war das Scheitern der Berufstätigkeit. Mein Herz hing an dem Beruf---ich hab ihn mir "stehlen" lassen.
Heute würde ich als Erstes mehr Rücksicht einfordern,ein Herzinfarktpatient wird geschont,die Depressiven sollen "sich nicht so anstellen".

Ich überprüfe oft meine Einstellung,meine Wahrnehmung,mache kurze Kompromisse,aber ich mache nur noch mich nährende Dinge.

Gestern war ich schon nah am Abbrechen im Krankenhaus,dann bin ich noch einmal in ein Zimmer gegangen,wo ich den Patienten kannte,er kann auch nicht mehr sprechen.
Die Hilflosigkeit zulassen,die Berührungsängste wahrnehmen,sich etwas Zeit lassen.
Dann kam irgendwann das Wort über seine Lippen,von dem er mir vorher immer erzählt hat: zäh
Wer kennt das Wort noch,alte Menschen benutzen es oft,wenn sie erzählen: wie sie schwierige Zeiten ausgehalten haben.

Es hat den Bann gebrochen,ich konnte plötzlich mit ihm reden,ihn ermutigen---letztlich mich ermutigen.

Ganz früher hab ich mir ein Helfersyndrom fast "einreden" lassen.
Ich hasse das Wort.
Eine andere Erklärung habe ich gefunden.
Wir machen alles,aber auch wirklich alles: für uns selbst.
Wenn ich quatschen will reichen die zufälligen Begegnungen,wenn ich wahrhaftig erfahren möchte,was unser Leben ausmacht,dann muss ich die fragen,die wissen wie vergänglich das Leben ist,wie kostbar.

Spüren,nachfühlen,wieder wahrnehmen---ich suche ,ich finde.
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
spüren-nachspüren
gestern ging es mir schon besser,deutlich spüre ich wie ich wieder etwas Abstand bekomme,von den schweren Dingen.
Bewußt hab ich viel Zeit draußen verbracht,Einkäufe zu Fuß gemacht,der Hund hat sich gefreut.

Dann kam abends wieder ein schwieriger Anruf,erst mal Verständnis zeigen---aber nicht sofort handeln,erst mal eine mail schreiben,sich nicht mitreißen lassen,von den schwierigen Gefühlen.

Sich überfluten lassen von den schweren Gefühlen,das will ich vermeiden,einen Stopp einbauen,so weit das geht.
Immer geht es darum,dass ich selbst gestalte,mache,statt mit mir machen lassen.

Es gibt keinen Weg zum Glück,im hier und jetzt muss ich es finden.Meine Augen offen halten,kleine Dinge pflegen,gibt es das große Glück---ist es nicht eher das kleine Glück,dass sich nähren lässt.

Jeden Tag hab ich auch Schattenzeiten,jetzt ist es die frühe Dunkelheit.
Dann setzte ich bewußt die Gegenspieler ein,gemütliche Leseecke,ein guter Kaffee,Kerzen,eine schöne Blume.

Je mehr ich gefordert bin,um so mehr pflege ich die Selbstfürsorge.
In ganz schlechten Zeiten kann ich weder essen noch trinken,war erst nicht wichtig,jetzt schaffe ich Mittelwege,andere Getränke,Knäckebrot im Auto,Notversorgung.

Notversorgung muss gehen,mir das leichter zu machen,dafür schaffe ich neue Wege,kleine Schritte.
Ich vergesse mich oft---das Gefühl muss ich erkennen,wo es scheinbar egal ist,wie es mir geht.
Irgendwie überprüfe ich mehr und mehr die Gefühlslage,Schleier sind oft im Kopf,wie Nebelschleier---jetzt wird es November.

Novembernebel in meinem Kopf
in meiner Seele.
Bewußt diese Schleier wegwischen,sie beseitigen,das hilft mir.
Jeden Sonnenstrahl suchen,nichts ist egal:
ich bin wichtig.
Selbstfürsorge
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
jetzt ist er da,der blöde November.
Ich will ihn nicht.
Also seh ich den Kalender nicht mehr an,ich Kopf ist noch goldener Oktober.
Auch die fiesen Totensonntage werde ich bunt anmalen.
Früher mussten wir auf dem Friedhof beten und frieren.
Ich lass mir das nicht mehr überstüllpen.
Ich habe meinen eigenen Kalender,wie meine kleine Uhr,die läuft nicht mehr,aber zeigt mir meine Zeit.
Trotzig bin ich heute
anna54
Breizh-izel
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von Breizh-izel »

Hallo Anna,

viel von dir habe ich nicht gelesen.Wie geht es dir? und wie geht es dir mit den Sterbenden und Toten, oder mit dem Tod?

Viele Grüße

Keryvon
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo Keryvon
sei gegrüßt
komische Frage,oder verstehe ich es falsch?
anna54
Breizh-izel
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von Breizh-izel »

Hallo Anna,

möglich dass ich dich falsch verstanden habe.Ich hatte den Eindruck, dass Das Sterben oder der Tod in irgend einer Weise zur Zeit dich belastet oder?

Viele Grüße
Keryvon
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von krimi56 »

Hallo liebe Mitleser,
liebe anna,

dieser unleidliche Monat November für viele Menschen. Auch für mich.
Meinen schönsten November habe ich vor vielen, vielen Jahren im Schwarzwald erlebt.
Trocken, bunt, sonnig.
Daran denke ich ab und zu wenn es mir zu traurig und zu düster wird.

Und was den Tod, die Toten, den Friedhof betrifft.
Der Tod ist nicht zu fürchten – eher der Weg dahin.
Die Toten sind friedlich und tun keinem mehr etwas. Es sind die Lebenden die mich eher bedrücken.
Und den Friedhof – ich mag diesen Ort. Er ist still, friedlich, strahlt eine Form von Würde aus.

Anna, ich denke, du empfindest ähnlich wie ich.

Ich lebte vor Jahrzehnten in einer größeren Stadt. Den großen Friedhof in unserer Nähe sah ich als Parkersatz an.
Er war und ist noch so gestaltet.
Oft bin ich mit meiner Cousine als sie ein Baby bzw. Kleinkind war zum Friedhof gegangen und dort herumspaziert.

In unseren Urlauben ob in Deutschland, Dänemark, Italien, Spanien, Griechenland – Friedhöfe waren immer ein Anziehungspunkt.
Selbst unsere Kinder sind gern mitgegangen.

Wir sind immer an Tagen auf dem Friedhof wann wir es für richtig, für angemessen halten, an unsere Verstorbenen zu denken.
Nicht an einem vorgeschriebenen Tag.

Du tust gut daran, anna, dir bunte Tage zu schaffen. Das ist ein Ritual das dich, uns über die dunkle Zeit rettet.
Wenn der erste Schnee fällt wird es wieder heller, freundlicher.

In diesen Tagen schätze ich meine hell gestrichenen Räume und die bunte Deko am meisten.
Gelbe Vorhänge, sonnengelb, bringen auch an trüben Tagen einen Anflug von Sonne in mein Wohnzimmer.
Strahler von oben, über dem Fenster geben zusätzliches Licht. Meine Lichtpunkte.

Und es kommen bunte Gläser zum Einsatz in denen Teelichter stehen. Das Licht flackert nicht so.

Trotzig ist gut, anna. Ich streiche schon die Tage ab bis zu dem Tag im Dezember, ab dem die Tage wieder länger werden.

Lasst uns die dunklen, düsteren Tage bunt machen. Ich bin dabei.
Wir wollen unsere Lichtpunkte pflegen.
Macht alle mit und schreibt wie ihr Licht in diese Jahreszeit bringt.

LG krimi
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- Elisabeth Tova Bailey -
elas
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von elas »

Liebe anna und liebe krimi.
Liebe stillen MitleserInnen.

"Licht trotz Dunkelheit" ist ein schöner und tiefsinniger Threadtitel.

Wer in unserem Alter ist, liebe Anna und liebe Krimi, ist der Endlichkeit des Lebens schon oft begegnet. Das ist dann die Dunkelheit.
Jetzt erst, anna, der Todesfall Deines Neffen.
So etwas ist schwer.

Und trotzdem auf dem Boden bleiben, auch wenn es ein Novemberboden ist mit viel Laub, das modrig riecht.
Und immer wieder das Licht am Ende eines dunklen Tunnels sehen können, sich freuen, erneut , immer wieder.

Ich meine, zwischen diesen 2 Polen, Licht und Dunkelheit, spielt sich menschliches Leben ab.

Oh, ja ,die Dunkelheit würden wir alle am liebsten immer wieder verbannen aus unseren Leben, wegrennen davor, Augen schließen, weggucken....geht aber nicht.
Kein Leben ohne Krisen oder Schicksalsschläge.

Ich für mich selber mache dieses Licht und Dunkelheit nicht so sehr an Jahreszeiten fest.
Ich liebe den Herbst. So wie auch die anderen Jahreszeiten. Ich finde den Wechsel immer so schön. In der einen Jahreszeit freue ich mich schon auf die nächste...

Es ist eher so, gerade, was ist, im Leben, was ich zu bewältigen habe, das lässt in mir etwas "dunkel" also schwer sein, oder eben auch sehr "licht", also leicht.

Die kleinen und großen Kraftoasen, suchen und finden. Immer wieder neu.
Das ist das Zauberwort. Und auch der Zauberort.

Solange Lichtoasen und Kraftquellen die eigene Seele noch erreichen, auftanken lassen, ist noch gar nichts verloren.
Gar nichts.
Das Leben bleibt dann lebendig, nicht in der Starre.

Ich lese Euch zwei Wegbegleiterinnen in diesem Forum immer wieder sehr gerne.

Danke dafür.


Herzlich Eure
Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi,liebe selas

Ich melde mich kurz,hab noch nicht lesen können.
Endlich eine normale Woche.
Was hat meine Woche bunt gemacht?
Wo war Licht in der dunkelsten Ecke?

Ich war am Dienstag zum Besuchsdienst im Krankenhaus.
Drei Zimmer hintereinander,wo sehr kranke,sterbende Patienten lagen,irgendwie bin ich geflohen.
Dann bin ich gezielt zurückgegangen,bekam, nachdem ich einfach leise unsere Stationen der Gespräche noch mal aufgegriffen habe,eine Antwort.

Auch dieser Patient ist gestorben,es war zu erwarten.
Meine Frage an mich: was mache ich da eigentlich,will ich das?

Ja ich will es.
Licht war der Moment,wo ich erzählen konnte,dass es der dementen Ehefrau in dem Heim gut geht,dass ich sie gesprochen habe,dass ich mir alles angesehen habe,die Mitarbeiter gesprochen habe.
Diese Botschaft konnte ich bringen,kurz vor dem Sterben.
Perlen finden
in dem nüchternem Alltag einer Krankenstation,das macht er sinnvoll und unendlich wertvoll.
anna54
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
so langsam gewöhne ich mich an die frühe Dunkelheit,die verregneten Tage.
Trotzdem finde ich Lichtpunkte.

Gestern bin ich mit Stiefel und alten Klamotten in den Blumengarten bei Dauerregen.
Ich habe so viel Blumen noch pflücken können,dass die Kapelle strahlte.

Letztlich mache ich die Dinge,die mir Kraft und Ruhe schenken.
Pflichten werden abgearbeitet,dann gestalte ich meine Zeit.
Eine Freundin,die ich lange nicht gesehen habe,stand gestern vor der Tür.
Spontan sind wir Schuhe kaufen gefahren,wir haben da einen Geheimtipp.
Jetzt hab ich wieder rote Schuhe,meine alten waren im Mühlenbach versunken.
Ich bin im Sommer mit meinem Neffen durch den Bach gelaufen,meine Schuhe haben das nicht überlebt.

Der November zeigt sein trübes Gesicht,das gefärbte Laub kann nicht strahlen,es versinken die Blüten der Bäume.
Gummistiefel werden wieder kostbar,auch alte Jacken,weil jetzt irgendwie alles feucht wird.

Jetzt zählen die Sonnenstunden doppelt,sie werden kostbar.
Wie immer koche ich Suppe im Herbst,ich mache mir die Stunden wertvoll,weil ich sorge für mich---für die anderen.
Nicht versinken im Novembernebel!!!
anna54
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
ich greife einen Vorschlag von krimi noch einmal auf:
Wie schaffen wir uns unsere Lichtpunkte im November?
Wer möchte etwas dazu beitragen?
Gern Vorschläge machen und eigene Rituale hier posten!

Gegen die Dunkelheit ankämpfen kostet Kraft.
Der Alltag wird schwerer,Nieselregen ist schwer aus zu halten.
Ich sammle kleine Lichtpunkte,mache mir eine Liste von Veranstaltungen,die ich gut erreichen kann,die spannend sind.

Fast jede Kirchengemeinde,viele Vereine machen jetzt Ausstellungen,das erhellt trübe Nachmittage.
Die Stiefel stehen an der Tür,eine Regenjacke liegt bereit,also jederzeit mit dem Hund raus.
Einen Apfelkuchen kriegt jeder hin und der Duft erfüllt die Wohnung,dann die Hälfte verschenken,einfach an der nächsten Wohnungstür.

So lange ich gestalte,bin ich geschützt,hab ich Energie,wenn ich mich fallen lasse in Novembergedanken,dann wird es schwer.

Noch mehr Besuche im Krankenhaus und Altenheim,da wird jeder gern begrüßt,da fehlt jede Hand,jedes nette Wort.

Dann bleiben Lesezeiten für mich,als Pause,als Ruhezeit,als Kerzenzeit,wenn ich das Haus aufgeräumt habe,dann fängt meine Zeit an.
Der Wechsel von Pflichten und Loslassen aller Arbeiten macht es mir möglich,letztlich viel zu leisten.

Ich bin es mir wert eine schöne Wohnung zu haben,aber ich werde mich nicht aufreiben an den tausend Anforderungen eines großen Haushaltes mit zwei Wohnungen.
Der Hof kriegt mich nur "abschnittsweise",er würde mich verschlingen,wenn ich nicht gelernt hätte Grenzen zu setzen,noch mehr:
Grenzen zu verteidigen.

Morgen kommt mein Goldschatz zurück,ein Fohlen von der Sommerweide,er ist blond und goldig.
Ich habe die Geburt erlebt,mein Herz hängt an ihm. Mal sehen wie nah er noch ist,nach 6Monaten Freiheit in der Herde.
Pferde erkennen Wahrhaftigkeit,Pferde sind unbestechlich,ich liebe ihre Ehrlichkeit.
anna54
Sternstaub
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von Sternstaub »

...wie wäre es denn ein Mandala auszumalen. Dabei kann man gut entspannen und es macht Freude aus den vielen Buntstiften zu wählen ...
Viele Vorlagen gibt es im Internet.

LG
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von krimi56 »

Liebe Mitleser,
liebe anna,

Lichtpunkte schaffen sind in dieser Jahreszeit besonders wichtig.
Spontane Verabredungen treffen mit Menschen die man länger nicht gesehen hat.

Die Sonne in einem heller werdenden Himmel sehen, auch wenn sie sich nicht deutlich sehen lässt.

Postkarten mit schönen Motiven kaufen, die ich meinen Lieben schreibe.

Heute ist mein größter Lichtblick: Ich habe mich getraut doch nach Würzburg zu fahren. Mich mit denen wieder zutreffen die wir uns kennen- und schätzen gelernt haben. Uns gegenseitig aufbauen, ermuntern, gemeinsam Spaß haben, Freude erleben.

Wenn ich in Würzburg ankomme trifft kurz nach mir eine liebe Mitbetroffene, bereits Freundin aus der Schweiz ein. Gemeinsam gehen wir dann in unser Hotel in dem abends noch andere Mitbetroffene eintreffen.
Es wird eine schöne Zeit werden.

Zu meiner Freude schaut jetzt auch die Sonne in das Zugfenster.

Anna zitierend, ist mir auch meine Wohnung wichtig.
Sie gemütlich zu machen bereitet Freude.
Und es ist nicht immer wichtig und notwendig neue Deko zu kaufen.
Ich stelle gewisse Dinge einfach um, an einen anderen Platz - Regal, Tisch, Fensterbank. Das gibt neue Blickwinkel oder durch leuchtende Farben auch Eyecatcher.

Ich wünsche allen einen schönen Tag.

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe Sternstaub,liebe krimi

großes Lob an krimi,sie ist nach Würzburg gefahren!
Ich wünsche dir schöne Begegnungen,gute Informationen,einfach gute Tage!!!
Sich trauen,das ist der eine Part,sich nicht überfordern-der andere.
Ich kenne inzwischen die Krafträuber,es ist nicht die zusätzliche Belastung,es ist die Wertschätzung,die mich wachsen lässt.

Gestern bin ich wieder zu meinen Eltern gefahren,Material aus dem Garten sammeln,für neue Ideen und Deko.
Eine Fußpflegerin war da,eine alte Bekannte,ewig nicht gesehen,schönes Gespräch.

Ihr Ehemann ist an Krebs gestorben,wir konnten die Waage halten,zwischen den schweren Wahrheiten und doch der fröhlichen Gegenwart.
Alte Erinnerungen und gute Zeiten,eine wertvolle Begegnung.

Ich genieße im Moment eine große Fülle der Möglichkeiten,nächste Woche will ich mich zu einem gemeinschaftlichen Singen anmelden.
Ich probiere aus,ich erkenne meine .
Möglichkeiten.

Zu sehr war ich irritiert durch einige Meinungen zu unserer Lebenssituation.
Der Orkan im Sommer hat am Hof alles verändert,wir können nur aufräumen,reparieren,die Ställe für den Winter wieder aufbauen.
160 Bäume sind gefallen in einer Viertelstunde.
Unser Wohnhaus wird nicht fertig,das ist seit Jahren eine Baustelle,ich kann es nicht ändern.

Jetzt wird die alte Tenne renoviert,eine Möglichkeit, Räume zu vermieten,muss genutzt werden.
Die Landidylle wird gern beschrieben,gern gesehen,es ist Arbeit ohne Ende.
Heute ist mir die Sonne hold,ich geniese das Licht in den Buchen,sie haben goldene Farben.

Licht trotz Dunkelheit
lernen,jeden Sonnenstrahl zu loben!
anna54
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von krimi56 »

Liebe Mitleser,
liebe anna,

das hast du gut gesagt. Es ist die Wertschätzung die dich wachsen lässt.
Die Wertschätzung für Dinge die wir haben dürfen, ob groß oder klein.

Ich habe an diesem Tage heute, an diesem Wochenende viel für mich gewonnen. Mit den lieb gewonnenen Menschen zusammen sein können, die an einer todbringenden Krankheit leiden und trotzdem ihre Hochzeit planen. Wohl wissend, dass sie nicht zusammen alt werden.

Mit einer anderen lieben, sehr kranken Freundin gute Gespräche geführt zu haben.

Es tat so gut, wie du anna es sagtest, die Balance zwischen Schwerem und der Freude zu halten. Ängste aussprechen zu können und dennoch an der Zuversicht festhalten.

Diese Begegnungen, die gemeinsame Zeit war fast wichtiger als die Informationen die wir hier erhalten haben.

Ich habe große Wertschätzung für mich aus diesem Wochenende gewonnen.

Und auch daraus, dass ich diese Fahrt gemacht habe. Dass ich mir etwas zugetraut habe, trotz der Bedenken die ich kurz vorher noch hatte.

Jetzt kann ich mich mit mehr Kraft den doch kleinen Dingen zuwenden, die mir vor kurzem noch sehr groß erschienen.

Ich wünsche euch und dir, anna einen schönen Sonntag.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi

eine gute Erfahrung,erst mal wagen,dann gute Erfahrungen machen,sich freuen über den eigenen Mut.
Liebe krimi,wo findest du solch wertvolle Begegnungen? Das sind die Stützpfeiler im Leben,andere Betroffene!

Ich freue mich heute über Sonne,trotz schlechter Wettervorhersage.
Daher fahre ich früh genug zu einer Ausstellung,bevor die Besuchermassen eintreffen.
Nischen brauche ich,dann kann ich an vielem teilhaben,genau schauen,was will ich,was kann ich wie erreichen.

Manchmal überfallen mich Gefühle,rauben mir alle Zuversicht,dann gebe ich ihnen Raum,den ich aber auch wieder verlasse und verschließe.
Rituale helfen,ich brauche noch viele Rituale,manchmal bekomme ich Stress mit mir selbst,wenn ich auf meine tausend Sachen schaue.
Alles hat seinen Platz,und seine Zeit.

Wo andere ein volles Zimmer sehen,entsteht bei mir ein kleines Kunstwerk,an dem Tag,wo sich die Dinge zusammenfügen.

Mal sehen,was heute noch geht,ich klaue Ideen,schaue mir vieles an,mache dann selber.

In mir steckt die Kraft,die Ideen,die Zuversicht,die Hoffnung,alle Kreativität---
die Depression verschüttet alles,also grabe ich---
ich suche
ich finde
anna54
biancaanna
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von biancaanna »

Hallo Ihr Lieben,

`die Depression verschüttet alles,also grabe ich---
ich suche
ich finde `

Welch Mut,
Welch Zuversicht ..

Mein Ich ist aber erstarrt ..
Fühlt nur wenig Leben in sich unter dem Schutt ..
Ersehnt ~verzweifelt mittlerweile~ die Kraft --
zum Graben
Suchen
& Finden ...


`Manchmal überfallen mich Gefühle,rauben mir alle Zuversicht,dann gebe ich ihnen Raum,den ich aber auch wieder verlasse und verschließe.`

WIE diesen Raum ohne Kraft und gefangen im Düstern wieder Verlassen-Können und sogar Verschließen ..?

`Jetzt kann ich mich mit mehr Kraft den doch kleinen Dingen zuwenden, die mir vor kurzem noch sehr groß erschienen.`

Ja : Aktiv werden .. Gute Gedanken, Vorhaben in die TAT umsetzen > Weiß mein Kopf mittlerweile sehr gut, was zu tun WÄRE ... >>
Doch wie, wo die Kraft hernehmen .. ;-( meine Seele fühlt nur Hilflosigkeit --
immer der gleiche Teufelskreis ..

Geduld -- Milde Sein mit sich selbst -- die Schwarze Dame annehmen --- zuhören --

Doch wenn mein Herz, meine Seele mit aller Macht immerzu dagegensteuert ...


~ Sorry : bei mir ist heute mehr Dunkelheit als Licht -- soll Euch nicht runterziehen..

Doch das kleine Licht, das trotz allem erschien, sind Eure Worte, liebe anna & krimi, denn sie zeigen mir, dass auf dem möglichen Weg heraus, dieses eure Gefühl und hart erarbeitete Zuversicht evtl. auch für mich mal erreichbar zu sein scheint .. - auch wenn ich noch so ganz am Anfang des Weges bin ..

Danke Euch.

ana-zoé
~ Die Depression ist gleich einer Dame in Schwarz.

Tritt sie auf,

so weise sie nicht weg,

sondern bitte sie als Gast zu Tisch und höre,

was sie zu sagen hat. ~



C.G. Jung
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
liebe ana-zoe´

was ich jetzt schreibe,erlebe ich jetzt,auf dem langen Weg mit und aus der Depression.
Vorher waren schwere,schlimmerer---aussichtslose Zeiten.
Auch Zeiten wo ich wenig verstanden habe,zurück wollte in bekannte Muster,ohne zu begreifen,dass ich lernen mußte,warum ich so krank geworden bin.

Ich hab die schwarze Dame vertrieben,sie bekämpft,sie als Feind gesehen.

Es gab auch immer wieder Zeiten der Kälte,des Gefangen sein in absoluter Handlungsunfähigkeit.
Eingefroren
erfroren
jede Regung war Überwindung
jede Aktivität war Kampf.

Diese Zeit ist vorbei,weil ich aber auf dem Weg bin,hab ich begriffen,es wird nicht wieder wie früher,wenn ich nicht mein Leben neu begreife,werde ich immer wieder krank,werde immer wieder in der Klinik landen.

Krisen gibt es auch jetzt,auch schlimme Zeiten,aber auch die Handlungsfähigkeit,erlernt,erprobt.
Zu wissen,irgendwann kommt wieder das Licht,das rettet mich.
Diese Zuversicht hat mir die Natur wieder geschenkt,ich beobachte,ich bewundere,ich nehme wahr.

Dann,ganz klar,sind es die Tiere,mein Hund,die Pferde,sie geben Kraft,sie tragen mich,weil sie mir viel geben.
Dann ganz wichtig,den Weg anfangen,ich gehe wieder zu den kranken Menschen,was früher mein Beruf,ist jetzt ein Ehrenamt.

Da hab ich viel Kraft gebraucht,bis ich wieder so weit war,dass ich die Angst überwunden hatte.
Zu Beginn war es nur Angst.
Ich mußte mich überwinden,fühlte mich beobachtet,"abgestempelt".

Das erfordert Mut---aber zur rechten Zeit,das ist das Geheimnis.
Ich kann nur den richtigen Zeitpunkt ausprobieren,mal ist alles zu früh,dann werde ich scheitern.
Ich halte mir die Tür offen
ich mache kleine Schritte
ich will ausprobieren
ich gehe in meinem Tempo
Rückzug immer möglich.

Ich kann---weil ich will
was ich muss.
Dazwischen Tage,wo ich Atem hole,nur monotone Sachen mache:
meiner Hände Arbeit---hat schon viel gerettet.
Ich schicke euch Zuversicht
ganz viel dir, liebe ana-zoe´
anna54
krimi56
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Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von krimi56 »

Hallo Ihr Lieben,
liebe anna und ana-zoé,

das Wochenende in Würzburg erschien mir im Vorfeld erst schwer. Ich hatte schon fast abgesagt. Warum? – Mir ging es in der Woche mit meiner Krankheit und der Depression nicht gut. Ich hatte nicht das Bedürfnis noch mehr Schweres zu erfahren, zu sehen.

Mir graute es vor den vielen Menschen, in den Zügen, in der Universität.

Mir kam dann immer wieder das Thema dieses Threads in den Sinn „Licht trotz Dunkelheit“. Und ich wollte „Licht“ sehen. Licht sehen, durch das Wiedersehen mit anderen liebgewordenen Bekannten, mit ihnen eine schöne Zeit verbringen, gemeinsam Freude haben, sich stärken. Zeigen, dass wir für einander da sind.

Eine liebe Betroffene und ich kamen gemeinsam vom Bahnhof zum Hotel. Später haben wir ein gemütliches, altes Café gefunden und sind dort gesessen. Wir haben erzählt und uns an zwei Dingen gefreut: eine Mutter die ihr Baby stillte und wie zufrieden das Kind anschließend war. Und eine Mutter die mit ihrer Tochter und deren Freund neben uns saß. Die Tochter hatte ein nicht wirklich sichtbares geistiges Handicap und der Freund hatte das Downsyndrom. Er war so verliebt!!! Rückte seiner Freundin den Stuhl zurecht und später half er ihr in die Jacke.
Uns beiden wurde es richtig warm um unser Herz.

Auf dem Marktplatz vor dem Café war Markt und wir haben uns mit vielen duftenden Gewürzen eingedeckt.

Später dann, am Abend sind wir mit den Anderen in ein gemütliches Lokal zum Essen gegangen. Ernste Gespräche und Spaß – Lebensfreude.

Diese Erlebnisse des Freitag belohnten mich schon, dass ich gefahren war.

Dann der Infotag selbst. Viele Gesichter die sehr ernst waren, denen der Schock buchstäblich im Gesicht geschrieben stand. Viele Gespräche haben wir in den Pausen führen können. Ihnen einen Lichtblick vermitteln können. Auch wenn es uns allen bewusst war, dass dieses Licht nur begrenzt leuchten wird, bei einigen jedenfalls.
Wir bemerkten aber auch, dass die Gesichter teilweise entspannter wurden, als sie sahen und erlebten, dass man die Diagnose annehmen kann, das Beste daraus machen und leben kann. Es wird nie mehr wie früher sein. Das wissen sie und wir. Aber sie sind nicht allein damit.
Und sie hörten wie die Ärzte Behandlungsmöglichkeiten aufzeigten. Aber immer wieder betonten, das Lebensqualität Vorrang haben sollte. Und dass das auch ihr Bestreben in der Behandlung ist.

So wie auch hier. Jeder der hier schreibt und berichtet wie sehr ihn die Diagnose Depression in den Keller zieht. Das Gefühl da ist, der Keller hat zu kleine Fenster um Licht zu sehen. Hier können wir lesen, erleben wie der einzelne seinen Weg zurück ans Licht finden kann. Durch Rituale, durch Begegnungen, durch das Schreiben hier.
Dadurch können wir an unserer Lebensqualität arbeiten.

Die Dame in Schwarz eine Zeit lang zulassen ist in Ordnung. Es ist aber auch wichtig dieser Dame Schritt für Schritt zu zeigen, dass es auch weiße und bunte Sachen gibt.

Wir können Zuversicht haben, wie anna schreibt. Danke dafür.

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit Teil 8

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
es gibt Tage,da hat man den Eindruck,es fällt alles auseinander.
Heute ist so ein Tag.
Keiner war gut drauf im Krankenhaus,beim Personal Zeitmangel,bei den Patienten viel Bedürftigkeit,bei einer weiteren Begegnung blieb alles an der Oberfläche der Interessenlosigkeit.

Dann schreibt mir mein Sohn,dass seine Freundin sich trennen will.
Da ist meine Sonne untergegangen.
Die beiden sind seit dem Studium zusammen,haben jetzt eine Anstellung,und eine gemeinsame Wohnung.

Ich bin in Sorge,um meinen Sohn,immer schon---und immer wieder.
War es zu selbstverständlich?
Mir ist nie ein Gedanke daran gekommen,immer war ich eher um die Beziehung meiner Tochter in Sorge.

Jetzt wird es eng,mit meiner Belastbarkeit.
Noch mehr Achtsamkeit,noch mehr Suche nach Sonnenstrahlen---wo soll ich sie finden?

Die Unruhe hat mich nicht getrügt,irgendwie sind es immer meine Träume,die Ahnungen voraus schicken.
In meinem Traum sind Häuser zusammengestürzt,immer wieder kommen die Bilder von dem schlimmen Sturm.

Ich rette mich noch in die Routine des Haushaltes,hab noch keine Lösung für die frühe Dunkelheit.
Licht trotz Dunkelheit
das sagt sich so leicht.

Liebe krimi,ich bewundere deine Einstellung,deinen Mut,dich einer schweren Krankheit zu stellen.
Eine stillende Mutter,welch ein schönes Bild,irgendwie die beste Zeit in meinem Leben,als ich gestillt habe,weil es die natürlichste Symbiose ist.

In der Natur der Tiere ist ja irgendwann eine totale Trennung möglich.
Unsere Stute hat ewig ihr Fohlen "ertragen",weil es krank war.
Danach haben beide sich einige Zeit vermisst und gerufen,dann war Ende,sie kannten sich nicht mehr.
Wenn sie sich jetzt begegnen,giften sie sich an.
Komische Natur,hat aber ihren Sinn.

Irgendwie sind wir immer allein.
anna54
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