Abwehrmechanismen - kann mir jemand "verständlicher", ...?

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Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Abwehrmechanismen - kann mir jemand "verständlicher", ...?

Beitrag von Zarra »

Hallo liebe Mitforistinnen und Mitforisten!

In einem anderen Thread wurde einer der sog. Abwehrmechanismen erwähnt. - Keine Ahnung, wie vollständig oder sachgerecht die Wikipedia in diesem Bereich ist: http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie: ... echanismus . - Oberflächlich betrachtet, verstehe ich, was gemeint ist. Und irgendwie habe ich das Gefühl, daß ich eigentlich gar nichts verstehe. - Denn meist fühle ich mich "angegriffen", vermutlich egal, um welchen es geht. Wahrscheinlich schon, weil der Verweis darauf oft wie ein "Totschlagargument" des Gegenübers benutzt wird. (In dem Anstoßthread war es allerdings wohl mal ausnahmsweise sicher nicht so gemeint!) Oder zumindest mit "krankhaft" besetzt ist. ... und ernsthaft frage ich mich, wie da ein Erkennen, ein Arbeiten damit möglich sein kann.

Außerdem: Wie unterscheide ich? Z.B. Projektion: Nicht alles, was ich an einem anderen Menschen wahrnehme, wird meine Projektion sein, mal abgesehen davon, daß auch ein paar nachprüfbare Fakten dabei sein werden. Wie grenze ich Entwertung, Abwertung gegenüber einem negativen Werturteil ab, das es ja durchaus mal geben kann?

Kann mir da jemand helfen?

LG, Zarra
johanna73
Beiträge: 293
Registriert: 11. Okt 2011, 20:22

Re: Abwehrmechanismen - kann mir jemand "verständlicher", ...?

Beitrag von johanna73 »

Liebe Zarra,

eine schöne Frage, die Du da stellst. Ich bin auch immer wieder damit konfrontiert.

Da die Abwehrmechanismen unbewusst arbeiten und nur ein kleiner Teil des Ich bewusst ist, wird es kaum ein bewusstes Verfahren geben, die Abwehrmechanismen zu unterbrechen. Ich denke, das kann am Beginn nur durch andere (eben Therapeuten etc.) geschehen, die uns im günstigen Fall helfen, unsere unbewussten Mechanismen im Nachhinein zu erkennen. Dann lernen wir vielleicht, wenn das nicht mehr so bedrochlich für unser Ich ist, Stück für Stück, selbst nachträglich manche unserer Urteile zu befragen. Viel mehr ist da glaube ich nicht drin.

Man könnte es vielleicht auch positiv sehen: Manche unserer Abwehrmechanismen, die unbewusst ablaufen, sind einfach die normalen Vorurteile, die uns helfen, im Alltag ganz viele kleine Entscheidungen zu treffen. Wir wehren dabei vielleicht auch immer eine Menge ab, aber niemand stört sich daran (z.B. wenn wir uns in einem Bus oder in der Bahn einen Platz suchen).

Der Punkt ist glaube ich, dass es ja nicht allein um die Frage der Unterscheidung von subjektiv und objektiv geht, sondern darum, dass sich das Ich aufgrund bedrohlicher Unlustgefühle dazu gezwungen sieht, bestimmte Vorstellungen oder Gefühle abzuwehren. Da dies aber immer unbewusst geschieht, kann es keinen direkten Weg geben, ein eigenes Verhalten als Abwehrmechanismus zu erkennen. Das geht nur über Umwege.

Ist jetzt nicht zufriedenstellend - und vielleicht auch nicht mal eine Antwort auf Deine Frage, vielleicht eher eine Verschiebung der Frage.

Das mit dem Unbewussten ist nicht leicht verständlich. Das ist nicht einfach ein anderer Raum, zu dem uns jemand den Türschlüssel reicht. Vielleicht eher so wie Kafkas Türhüter. Wir sitzen jahrelang davor, uns wächst der Bart, wir bekommen Flöhe. Und irgendwann sagt der Türhüter: Dieser Eingang war nur für Dich bestimmt. Aber diesen Augenblick hören wir schon nicht mehr ...

LG
j.

Habe eben den Wikipedia-Artikel nochmal gelesen. Ist schwierig, weil dort manches, z.B. der Begriff des Ichs falsch dargestellt ist. Der Artikel vermischt in meinen Augen zu vieles. Ich würde an Deiner Stelle lieber die Stellen im Original bei Freud nachlesen (gibt es bestimmt im Netz). Oder nur Anna Freud lesen. Oder nur einen anderen Ansatz. Alle Ansätze auf einmal verstehen zu wollen, da kommt dann irgendein Unsinn heraus wie in diesem Wikipedia-Artikel (ich meine speziell die Stelle, wo es heißt, dass das Ich und das Über-Ich Inhalte in das Unbewusste verdrängen). Freud sagt, dass nur ein kleiner Teil des Ichs bewusst ist. Hier ist die Freudsche Topik einfach nicht richtig wiedergegeben.
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Abwehrmechanismen - kann mir jemand "verständlicher", ...?

Beitrag von Zarra »

Liebe j.,

ich glaube, Du hast mir "dennoch" geholfen.

... ich hatte wohl die Vorstellung, den Anspruch, daß ich als zur Reflexion an sich fähige und - als gewollt!? - "mittelmäßig zufriedenstellende Patientin" solche Mechanismen bei mir selbst erkennen müßte.

... oder bin ich gerade nur so "besänftigt", weil ich von einem "Kafka"-Vortrag komme, ... mich allerdings frage, wann ich das letzte Mal wirklich Kafka gelesen habe, was meine Erinnerung wirklich hergibt??

LG und eine gute Nacht!
Zarra

P.S. Das mit dem Platz in Bus oder Bahn habe ich nicht verstanden. FALLS wichtig, wäre es schön, wenn Du erläuterst.
johanna73
Beiträge: 293
Registriert: 11. Okt 2011, 20:22

Re: Abwehrmechanismen - kann mir jemand "verständlicher", ...?

Beitrag von johanna73 »

Liebe Zarra,

ja, das kenne ich auch. Wir verstehen die Abwehrmechanismen der anderen immer sehr gut (warum merken die anderen das denn nicht?) Es gibt ein schönes Buch von Robert Pfaller hierzu, weiß den Titel aber nicht mehr.

Das mit dem Verhalten im Alltag ist tatsächlich zu kurz gesagt, dazwischen fehlen einige Verbindungsschritte. Ich meinte es in die Richtung wie Freud sagt, dass die Grenzen zwischen dem Normalen und dem Pathologischen fließend sind. Will sagen, manchmal ist eben die Grenze zwischen objektiv bzw. intersubjektiv gültigem Urteil und pathologischem Urteil nicht leicht zu ziehen. Und wenn man denkt, dass wir oft im Alltag blitzschnell Sympathie- und Antipathie-Urteile fällen und danach handeln, ist das vielleicht in Ordnung. Diesen Gedanken muss man aber nicht mitgehen. Das müsste man vielleicht näher ausführen, ist aber nicht sooo wichtig.

Kafka-Vortrag klingt nett. Ich liebe ihn so, weil früher meine Träume manche Ähnlichkeit mit seinen Erzählungen hatten. Zumindest habe ich, als ich ihn das erste Mal las, sofort eine Komplizenschaft empfunden für ihn ... (ich finde Tagebucheintragungen wie "Sitze nutzlos auf dem Kanapee herum ..." einfach unübertroffen).

LG
j.
La_crimosa
Beiträge: 468
Registriert: 28. Mär 2010, 22:05

Re: Abwehrmechanismen - kann mir jemand "verständlicher", ...?

Beitrag von La_crimosa »

Liebe Zarra,
für mich haben Abwehrmechanismen auch eine positive Funktion - nicht umsonst hat unsere Seele sie "eingerichtet". Sie haben auch Schutzfunktionen.
Oder auch angenehme Funktionen, wie beispielsweise das Verliebt-sein: hierbei handelt es sich um die Projektion unserer Wünsche, Bedürfnisse etc. auf das Gegenüber - und diese Phase ist doch ganz schön, oder?!

Hinderlich wird es, wenn ich oder mein Gegenüber darunter leidet.

Wenn ich Dein erstes posting richtig verstanden habe, findest Du es schwierig, nicht mit einem Abwehrmechanismus zu reagieren, weil Du Dich "angegriffen" fühlst. Es also ein Schutzmechanismus ist.
Und Du fügst noch an, dass wenn Dein Gegenüber u. U. auf ein Verhalten von Dir damit kontert, dass dies nun ein Abwehrmechanismus Deinerseits ist, Dich damit "mundtot" macht. Wie also darauf reagieren?!

Für mich hat der Umgang mit Abwehrmechanismen viel mit Selbstreflexion zu tun und - wie Johanna schreibt, dem Feedback von anderen (beispielsweise Therapeuten), so dass die "Black box" meines unbekannten/unbewussten Verhaltens immer kleiner wird. Und auch das Annehmen meiner Mechanismen bzw. das Verständnis dafür, warum ich vielleicht in einigen Situationen mit Abwehr reagiere.

Meine Gedanken dazu…

Liebe Grüße,
Susanne
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Abwehrmechanismen - kann mir jemand "verständlicher", ...?

Beitrag von Zarra »

Liebe j.,

>dass wir oft im Alltag blitzschnell Sympathie- und Antipathie-Urteile fällen und danach handeln
Ich bin ja nicht so tief auch theoretisch eingestiegen wie Du, aber spontan würde ich sagen, daß das wohl etwas anderes ist. "Instinkt", hohe Beteiligung des limbischen Systems??

Ansonsten: Und ja, die Grenze zwischen Noch Normalem und Schon Pathologischem ist sicher fließend, auch in unterschiedlichen Situationen bei einem selbst.


Liebe Susanne,

ich befürchte, bei mir (!) hat das Wort "Abwehrmechanismus" oder einer deren eine eindeutig negative Konnotation, ... Motto: Ich tue zu wenig. Ich müßte das erkennen. Ich bin ... doof, unfähig, ... nicht würdig (!!) ... - Ich schätze, daß so etwas in mir abläuft. - Ich scheine da wenig wohlwollendes Verständnis für ggf. mich und mein Verhalten zu haben.

Keine Sorge. Es ist gerade nichts Konkretes vorgefallen. ... d.h., ich finde mich manchmal innerlich (zu?) "moserig" gegenüber anderen ... und frage mich, ob ich da etwas sehe, "kritisiere", was ich vielleicht selbst ...

... ein Bekannter, der anscheinend nicht zuhört, auch wenn es entweder um Ernstes (da hat er sich damals immerhin entschuldigt, nachdem ich das dann doch angesprochen hatte, da ich völlig perplex war) oder Klares geht (warum fragt er mich nach einem Wunsch, wenn er nachher nicht einmal kommentiert: "Du, ich hab' halt DENNOCH ...")?

... die Angst, daß ich etwas Notwendiges nicht tue, obwohl Menschen es mir wiederholt nahelegen (da gibt es aber bei mir nichts Konkretes!! - diese Frage habe ich eigentlich auch erst neulich in einer der seltenen therapeutischen Stunden "geklärt" ... und trotzdem die Angst, daß ich nicht eher zu selbstkritisch, sondern zu selbstgerecht bin); die Angst vor immensen blinden Flecken. Boaah - ja, das ist es.

... und die Wunden und Erinnerungen an eine versuchte analytische Therapie (das war damals keine so bewußte Entscheidung) in den 1990er Jahren, die mir eine Therapiesuche in tiefenpsychologischer (und eventuell analytischer Methode - hier in der Gegend scheinen die allermeisten eh Analytiker zu sein) erschweren. Es knallen dann Sachen hoch, bei denen ich heute nur noch davonlaufen könnte - das habe ich damals ja noch nicht einmal gemacht, vermutlich wäre das gesünder gewesen. Ich habe einfach nichts verstanden, und mich nur noch alleingelassen und erst recht unverstanden gefühlt. Für mich damals zumindest aus dem Blauen heraus: "Sie sind zerstörerisch." Punkt. Ohne weitere Erläuterung. Vermutlich habe ich damals nur fassungslos und eventuell fragend geschaut; rückfragen konnte ich wahrscheinlich nicht. Als ich diese Therapie abbrechen oder verstehen wollte und mich an eine andere Beratungsstelle wandte, nur die anklagende Aussage: Ich würde den Therapeuten ja alleine lassen. - Häh?!?

... ich glaube sehr, daß ich gerade vermenge!!!! Sorry. Ist für andere zum Lesen sicher nicht hilfreich. ... vielleicht hilft es mir gerade aber doch, mir selbst und meinen komischen wirren Emotionen und Gedanken etwas auf die Spuren zu kommen. ... auch wenn eine "Auflösung" nicht in Sicht ist.

LG - und Danke!

Zarra
La_crimosa
Beiträge: 468
Registriert: 28. Mär 2010, 22:05

Re: Abwehrmechanismen - kann mir jemand "verständlicher", ...?

Beitrag von La_crimosa »

Liebe Zarra,
wenn ich Ausschnitte aus Deinem Link zitiere, dann heißt es da:
Abwehrmechanismus ist ein Begriff aus der Psychoanalyse. Mit ihm werden psychische Vorgänge bezeichnet, die den Zweck haben, miteinander in Konflikt stehende psychische Tendenzen (Triebe, Wünsche, Motive, Werte) mental so zu bewältigen bzw. zu kompensieren, dass die resultierende seelische Verfassung konfliktfreier ist. Dies erfolgt meist unbewusst.

Für mich bedeutet das:
1. Abwehrmechanismus ist ein Konstrukt aus einer psychologischen Lehre. D.h. es gibt auch andere Erklärungen für (das) Verhalten.
2. Sie haben den Zweck seelische Konflikte zu bewältigen/kompensieren. Also eindeutig eine sinnstiftende Funktion.
3. Es erfolgt meist unbewusst (!). Ergo: es ist schwierig (selbst) zu erkennen.

Grundsätzlich finde ich es gut, immer auch zu schauen, was meine Anteile sind, z.B. wenn ich andere innerlich zu sehr kritisiere. Häufig finden sich dann bei mir Aspekte, die sich als Auslöser deuten lassen. Aber genauso gut könnte ich dann doch auch schauen, warum ich mir gegenüber so "moserig" bin, oder?

Was ist nachteilig daran, selbstgerecht zu sein? Und: ist es nicht ein Symptom der Depression, mit sich selber nicht gerecht umzugehen?!
Was steckt hinter der Angst vor der Angst, immense blinde Flecken zu haben? - Das andere mehr an mir/meinem Verhalten sehen, was ich nicht wahrnehme (und in Deiner Schilderung dann ja auch eher "Negatives")? Oder das es da was gibt, was Dich schockieren würde?!
(Du musst darauf nicht antworten, wenn es Dir zu intim ist…)

Noch zu Deinen Erfahrungen in der Psychoanalyse: ja, ich glaube, das in so einem Verfahren viel schief laufen kann und das die Borniertheit einiger Therapeuten, Sie hätten das alleinige Wissen, viel kaputt machen kann. Hier kommt die Ohnmacht zu tragen, dich ich aus Deinem Bericht herausgelesen habe. Mir hat das Buch von Tilmann Moser "Kompass der Seele: Ein Leitfaden für Psychotherapie-Patienten" einen guten Aufschluss gegeben. Es ist eigentlich für "im Vorfeld" gedacht, aber vielleicht hilft es auch zur Aufarbeitung negativer Erfahrungen…

Meine Gedanken dazu…

Eine gute Nacht wünscht Dir
Susanne
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Abwehrmechanismen - kann mir jemand "verständlicher", ...?

Beitrag von Zarra »

Liebe Susanne,

deshalb fand ich ja Dein und auch j.s Posting gut - weil Ihr "leibhaftig" meine negative Konnotation, die einfach da war/da ist ( - durch Euch aber bewußt! ... und damit veränderbarer), widerlegt habt. Das wirkt hinsichtlich der gefühlsmäßigen Ebene in diesem Fall besser als Wikipedia & Co., obwohl ich sonst viel für Wissenschaft übrig habe.



>[1.] Was steckt hinter der Angst vor der Angst, immense blinde Flecken zu haben? - [2.] Das andere mehr an mir/meinem Verhalten sehen, was ich nicht wahrnehme (und in Deiner Schilderung dann ja auch eher "Negatives")? [3.] Oder das es da was gibt, was Dich schockieren würde?!
Tja, diese Frage (1.) wäre wohl, ist noch zu beantworten. - 2.: Ja. ... mit ganz viel Abgelehntwerden-Angst dahinter. - Zu 3.: In dem Sinne, daß mich manche Sachen von 2. dann wahrscheinlich schockieren würden - ich dann wahrscheinlich mit Verleugnung (?) à la Abwehrmechanismus oder eher "wildem Um-Mich-Schlagen" (?!) reagieren könnte (aber das auch nicht zwangsweise so sein müßte), ich es mir da aber nur bedingt oder gar nicht übel nehmen würde, da dann aber schon Angst hätte, "aggressiv" (verbal eher, mir selbst letztendlich schadend) zu reagieren ... und eben auch die Wahrheit nicht erkennen könnte und damit ewig in der eigenen (und in dieser Hinsicht schlechten) Suppe weiterbrodeln würde.

Danke für auch für den Buchtip!

Boaah - muß ins Bett.

Danke! --- Zarra
johanna73
Beiträge: 293
Registriert: 11. Okt 2011, 20:22

Re: Abwehrmechanismen - kann mir jemand "verständlicher", ...?

Beitrag von johanna73 »

Liebe Zarra, liebe Susanne,

mir fällt gerade auf, dass es vielleicht doch ein "Indiz" für das Vorliegen dieser Art der Abwehr (ob nun projektive Identifizierung oder wie auch immer genannt) - gemeint ist, dass wir Dinge an anderen kritisieren, die eigentlich unsere eigenen blinden Flecken sind -, gibt: Wir können Positionen anderer kritisieren, ohne dabei selbst allzu emotional zu werden. Aber wenn wir selbst emtional werden, wenn uns das Verhalten anderer, das uns "eigentlich" gar nicht stören müsste, eben doch stört und dauernd beschäftigt, könnte das ein Zeichen für eine Art der Abwehr sein.

Ein Beispiel ist vielleicht des Volkes Zorn, der Sexualstraftäter oder Verbrecher immer wieder trifft. Je grausamer die Phantasien der "gerechten" Bestrafung solcher Täter sind, umso mehr, so meine Vermutung, kann davon ausgegangen werden, dass ein Stück Grausamkeit auch in denen steckt, die solche Phantasien von Bestrafungsforderungen aussprechen. - Dies auch wieder nur ein Beispiel für die Abwehrmechanismen der anderen. Ich selbst bin natürlich frei von solchen Mechanismen

Ehrlich gesagt, bekomme ich fast jede Stunde von meiner Therapeutin zu hören, dass ich vielleicht Dinge anderen zuspreche, die aus mir selbst kommen. Ich habe oft Ängste von Vernichtung, dass mir gekündigt wird im Job wegen irgendwelcher Fehler, die ich mache. - Wenn das auffliegen würde, dann würde man mich zum Gespräch bitten und dann ... In meiner Phantasie stelle ich mir ziemlich oft solche Gespräche vor, die dann zu meiner Kündigung führen. Oft geht es so weit, dass ich kurz davor bin, selbst zu kündigen, weil der Druck so groß ist. Meine Therapeutin erinnert mich dann immer daran, dass es wohl doch eher meine Phantasien sind. Da ich aber tatsächlich die ein oder andere Leiche im Keller habe, haben meine Phantasien genügend Futter ...

Gute Nacht
j.
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