Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Salvatore
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von Salvatore »

Hallo Selas,

ich schreibe üblicherweise nicht in deinen Threads, auch wenn ich hin und wieder querlese... Kann dir einfach nichts raten, denn deine Situation ist sehr schwierig, verzwickt und ich habe (zum Glück) nie ähnliche Erfahrungen gemacht.

Was mir aber auffällt ist, dass ich der Ton deiner Posts verändert hat - zum Positiven. Aus früheren Threads erinnere ich eine Art "Schockstarre" bei dir, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert ist und dann auch Verzweiflung, Hilflosigkeit. Oft kam dann auch die Kritik von anderen Foristen.

Jetzt empfinde ich das ganz anders: auf den ersten Schreck dann sofort Lösungsideen, Aktionspläne. Kein Verharren mehr in der Situation, ich habe den Eindruck, du hast die Sache im Griff (auch wenn es dich gesundheitlich anschlägt, aber: das wäre bei JEDEM der Fall und wenn man selbst bereits angeschlagen ist, eben umso mehr).
TOPP! Hast meinen größten Respekt dafür.

Alles Gute,
Salvatore
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elas
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von elas »

Salvatore, hi

Du schreibst
>TOPP! Hast meinen größten Respekt dafür.<

Deinen Beitrag habe ich jetzt mindestens schon zehnmal gelesen. Er freut mich.
Und___Respekt___das ist nämlich das Größte, was Menschen sich im Zusammenleben geben können.

Respekt beinhaltet die Andersartigkeit, beinhaltet auch Konflikte, beinhaltet auch dieses ganz spezielle Problem nicht selber zu haben.....Respekt ist das Schönste, was mir passieren kann.
Den hab ich schon oft erlebt. Und Respekt ist fast schöner als Liebe oder Zuneigung.

Nein, Salvatore, unsere Themen tangieren selten.
Und man, frau muss ja nicht überall mitmischen, die Meinung sagen.
Es reicht auch manchmal, Threads zu überfliegen......

Meine Situation mit meiner Mutter ist vertrackt. E vero.
Schockstarre ist auch ein guter Ausdruck.
Jawoll.

Aber irgendwann einmal bin ich dieser meiner inneren Stimme gefolgt, weil ich wusste, ich muss da durch mit meiner Mutter, ich wäre vielleicht noch unglücklicher damit auf Dauer meines restlichen Lebens, wenn ich eine hilflose Greisin alleine gelassen hätte.
Und das alte Hass_Muster zwischen Töchtern und Müttern weiter geführt hätte.

Ihr hier im Forum, Ihr habt viele "innerliche Qualen" und "Konflikte" mitbekommen diesbezüglich.

Trauer , Verzweiflung, Unsicherheit,Unruhe haben eben auch einen Platz gebraucht.

Bei nicht wenigen Menschen setzt die Verarbeitung einer schwierigen Elternteil_Beziehung erst nach dem Tode dieses Elternteils ein.

Dadurch, dass meine Mutter jetzt doch schon sooo lange lebt , hat die Auseinandersetzung bei meiner Mutter und mir noch sozusagen noch "am lebenden Objekt" eingesetzt.

Und, wenn ich es so betrachte, finde ich es ganz ganz gut so. Gelungen, meinem eigenen inneren Kompass folgend.
Nein___leicht ist so etwas nicht. Wer hat gesagt, das Leben und die Auseinandersetzung, die innere, mit Eltern sei leicht.


Kritiker. Hier im Forum. Da gab es Etliche.
Kritik kommt und geht.
Je nach Menschen und Sichtweisen, je nach Lebensalter und Lebenserfahrung.

Ich habe mich hier in den Foren "sichtbar" gemacht. Dadurch auch angreifbar.

O.k. auch das war nicht immer einfach für mich.
Ich danke an dieser Stelle mal wieder explizit "Frau Blume".

Sich sichtbar machen hier in den Foren birgt die Gefahr, Kritik ausgesetzt zu sein.
Hat aber auch die Chance von ganz interessanten und "nährenden" Rückmeldungen.
So wie eben von Dir, Salvatore.

Danke dafür.


Selas
________________________________

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2011
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von 2011 »

Hallo Selas,
habe still mitgelesen. Ich empfinde diesen Zustand deiner Mutter als schrecklich und nicht nachvollziehbar ist dieses ganze Kuddel Muddel mit dem Pflegedienst. Ich finde es super wie du dich einsetzt. Wie sieht es aus mit einer Tagespflegeeinrichtung? Sie könnte sofort entlasten. Zusätzlich zur PV I könnte sie einmal pro Woche ohne Mehrkosten hier teilnehmen. 150% Regellung lt. PNG. Eine Höherstufug ist unumgänglich. Du könntest dir Hilfe vom Sozial Psychiatrischem Dienst holen. Alzheimer Gesellschaft oder Besuchsdienste. Hast du schon einmal darüber nachgedacht eine Betreuung anzuregen? Manchmal ist es besser jemanden Unabhängiges außerhalb der Familie zu haben der die Belange seiner Betreuten aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und vielleicht so besser helfen kann? Du hättest dann die Möglichkeit mit deiner Mutter die schönen Seiten ihres Seins zu leben und dich nicht selbst aufzureiben und keine Kraft mehr hast? Aus der Sicht einer Pflegenden, bin selbst Pflegedienstleitung eines ambul. Dienstes, bin ich zutiefst erschüttert über solche Verhältnisse und das es soetwas noch gibt.
Wünsche dir viel Kraft, mit traurigen nicht helfen könnenden Grüßen

Zwiebelchen
Selas schrieb:
>
> Guten Morgen miteinander.
>
> Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen bezüglich Organisatorischem mit meiner Mutter in ihrer Einrichtung.
>
>
> Nur für Neulinge_
> (Mutter_92, alterspsychotisch , dement, seit 13 Jahren in dieser Einrichtung.
> Noch Betreutes Wohnen mit ambulantem Pflegedienst, Pflegestufe 1, mit 200 € zusätzlich für Menschen mit Demenzen und psychischen Erkrankungen.)
>
>
> Ich fall grad mal wieder vom Glauben ab.
>
> Es ist ein ewiges Drunter und Drüber in dieser Einrichtung.
>
> Es ist eine der teuersten Einrichtungen, aber____dauernde Eigentümerwechsel.
>
> Jetzt wechselt wieder die Gesamtleiterin, es ist die 6. oder 7. Gesamtheimleitung in 13 !!!!Jahren.
> Irgendwas stimmt doch da nicht.
>
> Auch dauernde Pflegedienstleitungs_Wechsel.
>
> Für mich als Angehörige ungemein kräftezehrend, wieder bei Adam und Eva anfangen zu müssen, wieder Konsens und Vertrauen herzustellen.
>
> Bin alle grad, aber sowas von alle.
>
> Aktuell habe ich etwas in meine eigenen Threads gestellt gehabt.
>
> Mein Bruder und ich, wir haben das Gefühl, die Pflegedienstleitung will unsere Mutter loswerden, und in eine stationäre Einrichtung abschieben....
>
> ...jetzt hatte sich kurzfristig ihr Gesundheitszustand verschlechtert. Fährt jetzt auch mit Rollstuhl in der Wohnung herum.
> Pflegedienst macht jetzt auch Frühstück...etc.
>
> Der Hausarzt will sie im Betreuten Wohnen belassen, solange es geht. Der hält nix von Pflegeienrichtungen. Auch mit dem Antrag auf Höherstellung der Pflegestufe unterstützt er mich nicht.
>
> Anruf gestern von der Pflegeleitung, die in Urlaub war. Der Hausärzt würde es ich leicht machen....bla, blü, vonwegen Mobilisierung.
> Wer das machen solle. Mobilisierung bei 80 -jährigen sei o.k. aber unser Mutter sei 92.
>
> Bla.Blü. Wir sollten an sie herantragen, in Kurzzeitpflege zu gehen, um ihr die Gesamtpflege schmackhaft zu machen.
> Oder___wenn sie im BetreutenWohnen bleiben wolle, dann müsse sie sich l....
>
>
> Und keine Unterstützung dieser Pflegedienstleiterin auf Höhersetzung der Pflegestufe. Das sei gar nicht so einfach....
>
> Sprechen da nur noch überforderte Fachkräfte und Ärzte???
> Oder Menschen, die es sich möglichst einfach machen wollen?
>
> Unsere Mutter ist ein schwieriger Charakter.
> Aber____in einem ähnlichen Gesundheitszustand sind viele Klienten in dieser Einrichtung bis ans Lebensende in ihren Wohnungen geblieben.
>
> Mich ärgert die mangelnde Unterstützung, dieses elegante Versuchen des Abschiebens, indem man ausgehungert wird als Angehöriger.
>
> Nein, kein Einkaufsdienst derzeit, Fachkräfte wären krank.
> Nein,keine Begleitung zum Arzt,haben keine Fachkräfte dafür-
>
>
> Aber auf der HP wird genau damit geworben,in diesem feinen und hochkarätigen Stift.
>
>
> Bin erneut so überfordert.
>
> Mein Bruder sagte immerhin, das seien deren Ansichten, wir müssten uns nicht dazu drängen lassen, unsere Mutter in eine andere Einrichtung unterzubringen.
>
> Ein paar Kopftätschler oder fachlicher Support täten mir heute Vormittag gut.
>
>
> Danke.
> Selas

Selas schrieb:
>
> Guten Morgen miteinander.
>
> Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen bezüglich Organisatorischem mit meiner Mutter in ihrer Einrichtung.
>
>
> Nur für Neulinge_
> (Mutter_92, alterspsychotisch , dement, seit 13 Jahren in dieser Einrichtung.
> Noch Betreutes Wohnen mit ambulantem Pflegedienst, Pflegestufe 1, mit 200 € zusätzlich für Menschen mit Demenzen und psychischen Erkrankungen.)
>
>
> Ich fall grad mal wieder vom Glauben ab.
>
> Es ist ein ewiges Drunter und Drüber in dieser Einrichtung.
>
> Es ist eine der teuersten Einrichtungen, aber____dauernde Eigentümerwechsel.
>
> Jetzt wechselt wieder die Gesamtleiterin, es ist die 6. oder 7. Gesamtheimleitung in 13 !!!!Jahren.
> Irgendwas stimmt doch da nicht.
>
> Auch dauernde Pflegedienstleitungs_Wechsel.
>
> Für mich als Angehörige ungemein kräftezehrend, wieder bei Adam und Eva anfangen zu müssen, wieder Konsens und Vertrauen herzustellen.
>
> Bin alle grad, aber sowas von alle.
>
> Aktuell habe ich etwas in meine eigenen Threads gestellt gehabt.
>
> Mein Bruder und ich, wir haben das Gefühl, die Pflegedienstleitung will unsere Mutter loswerden, und in eine stationäre Einrichtung abschieben....
>
> ...jetzt hatte sich kurzfristig ihr Gesundheitszustand verschlechtert. Fährt jetzt auch mit Rollstuhl in der Wohnung herum.
> Pflegedienst macht jetzt auch Frühstück...etc.
>
> Der Hausarzt will sie im Betreuten Wohnen belassen, solange es geht. Der hält nix von Pflegeienrichtungen. Auch mit dem Antrag auf Höherstellung der Pflegestufe unterstützt er mich nicht.
>
> Anruf gestern von der Pflegeleitung, die in Urlaub war. Der Hausärzt würde es ich leicht machen....bla, blü, vonwegen Mobilisierung.
> Wer das machen solle. Mobilisierung bei 80 -jährigen sei o.k. aber unser Mutter sei 92.
>
> Bla.Blü. Wir sollten an sie herantragen, in Kurzzeitpflege zu gehen, um ihr die Gesamtpflege schmackhaft zu machen.
> Oder___wenn sie im BetreutenWohnen bleiben wolle, dann müsse sie sich l....
>
>
> Und keine Unterstützung dieser Pflegedienstleiterin auf Höhersetzung der Pflegestufe. Das sei gar nicht so einfach....
>
> Sprechen da nur noch überforderte Fachkräfte und Ärzte???
> Oder Menschen, die es sich möglichst einfach machen wollen?
>
> Unsere Mutter ist ein schwieriger Charakter.
> Aber____in einem ähnlichen Gesundheitszustand sind viele Klienten in dieser Einrichtung bis ans Lebensende in ihren Wohnungen geblieben.
>
> Mich ärgert die mangelnde Unterstützung, dieses elegante Versuchen des Abschiebens, indem man ausgehungert wird als Angehöriger.
>
> Nein, kein Einkaufsdienst derzeit, Fachkräfte wären krank.
> Nein,keine Begleitung zum Arzt,haben keine Fachkräfte dafür-
>
>
> Aber auf der HP wird genau damit geworben,in diesem feinen und hochkarätigen Stift.
>
>
> Bin erneut so überfordert.
>
> Mein Bruder sagte immerhin, das seien deren Ansichten, wir müssten uns nicht dazu drängen lassen, unsere Mutter in eine andere Einrichtung unterzubringen.
>
> Ein paar Kopftätschler oder fachlicher Support täten mir heute Vormittag gut.
>
>
> Danke.
> Selas
2011
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von 2011 »

Tschuldige Selas, wollte nicht allse zitieren, mach schon wieder alles falsch.
L.G.
elas
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von elas »

Guten Morgen.

"Senile Bettflucht".... nein , nein, schlaf halt schlecht derzeit. Wird sich auch wieder ändern. Auch treiben mich die Arthrose-Schmerzen wieder aus dem Bett. __altes Weib.

Öhmmm Zwiebelchen
>mach schon wieder alles falsch<
Was denn bitte?
Von einer stillen Mitleserin zur "Beitragsschreiberin" geworden.Iss doch klasse....

Es ist schön, dass Du mich sozusagen als "vom Fach", darin bestätigt hast, PS 2 beantragt zu haben.
Ich hoffe sooo sehr, dass der MDK gnädig ist,und nach Aktenlage entscheidet. Es wäre ein Kraftakt für mich und auch für meine Mutter, noch einmal so eine umfassende Begutachtung mitmachen zu müssen. Drück mir die Daumen.

Mit der Tagespflege, das weiß ich, das wäre über die 200€ Zusatzgelder abgedeckt.
Aber___der Patient muss auch wollen.
Und Muttern will nicht. Sie ist doch nicht gaga. Nein, die Anderen sind es.

Sozialpsychiatrischer Dienst war vor Jahren ein paar mal bei ihr, als sie noch fitter war.
Die schickt sie wieder weg, sie ist doch normal, sie hat doch nichts....

Das mit der Amtlichen Betreuung. Das wäre eine große Kränkung für meine Mutter, ein Schlag ins Gesicht. Deswegen haben ja mein Bruder und ich noch keine Amtliche Betreuung beantragt....aber unter der Hand weiß jeder, dass sie nicht mehr geschäftsfähig ist, und überall gilt meine Unterschrift....

Es ist ein Gesichtspunkt mit dieser Amtlichen Betreuung durch einen Fremden.
Es wäre eine Entlastung für mich.
Bisher dachte ich immer, ein Betreuer würde viel Geld pro Monat kosten.
Hab jetzt mal wieder Tante Google befragt, und war erstaunt, dass in den 3 genannten Fallbeispielen für einen Berufsbetreuers ca 2000€ pro Jahr anfallen. Das ginge eigentlich.
Finde ich.

Ich behalte es mal im Hinterkopf.
Ich kann nicht zuviele Fässer auf einmal aufmachen.
Es überfordert dann alle, meine Mutter, mich, meinen Bruder.

Ich bin jetzt schon ganz glücklich über die Anmeldung im Pflegeheim, dass Muttern das ohne Geschrei und Gezeter akzeptiert hat.
Brudern ist auch glücklich darüber.
Der und seine LG liegen seit dem letzten Besuch bei unserer Mutter mit Grippe im Bett.
Das ist für die nämlich auch sehr sehr anstrengend. In 2 Tagen mal schnell 700kms Autobahn hin und herheizen. Öhmm. Brudern scheint auch ein
Sensibelchen zu sein.
Mir tut gut, dass wir einen recht guten Kontakt haben mittlerweile, bzw. derzeit.

Ich bin diejenige, die auch mal unangenehme Entscheidungen trifft, ich bin die, die auch mal mutig einen Konflikt eingeht etc.
Da bin ich recht zupackend.
Dafür muss ich mich dann doch immer wieder rausnehmen aus dem Kontakt mit meiner Mutter.
Mein Bruder getraut sich nicht, die Sachen so mutig anzugehen wie ich.
Aber, er ist super verlässlich. Ruft immer zurück, wenn ich ihn nicht erreiche, kommt immer regelmäßig ohne Wenn und Aber alle drei Wochen 2 Tage. Find ich eigentlich auch ne Leistung.
Auch wenn ich schon oft zornig war auf Bruder. Bezüglich dieses Themas.

Es ist halt hart, schwer, dass ich so alleine alles vor Ort managen muss.
Bin eben eine alleinstehende Frau.

Aber "Managen", das kann ich klasse. Hab ich schon immer können. Ein klein wenig Stolz schwingt da schon mit.
Und drücken tu ich mich auch nicht. Hab ich eigentlich auch noch nie.
Hab Vieles in meinem Leben in die Hand genommen.
Studiert, auch ohne die Gelder ,bzw. wenig , meines Vaters, obwohl er es hätte finanziell können.
Auch im Schuldienst habe ich mich nicht gedrückt. Bin die Sachen angegangen.
Dafür habe ich die meiste Zeit sehr sehr viel Respekt bekommen.
Sachen ausgesprochen, angegangen, gemacht.
Auch jetzt...ich stelle mich schon den Themen, und dem, was getan werden muss.

Aber, meine eigenen Grenzen, auf die muss ich sehr achten. Das ist auch eine Aufgabe, dieses auf mich selber aufpassen.
Mir nicht zuviel aufzuladen.
Gar nicht ganz so leicht.
Aber___ich lerne. Ich bin dabei.

Und dieses Aufschreiben, ( so hat krimi es in einem anderen Thread sehr positiv formuliert), dieses Aufschreiben hier ist eine Auseinandersetzung mit mir selber und bringt auch da 'Bewegung ´rein.


Herzlich
Selas
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elas
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von elas »

Hmmh, das mit der amtlichen 'Betreuung``, das beschäftigt mich.
Nun, das muss ja ein Amtsrichter feststellen,
das Geschrei und Gezeter meiner Mutter, dort, ihre Aggressionen, ihre Ausfälle, das könnt Ihr Euch gut vorstellen.
Und dann, dass sie das als Vertrauensmissbrauch empfinden würde.....etc.
Ihre eigenen Kinder haben sie verraten.....

Dazu hat mein Bruder noch weniger den Nerv gehabt, als ich vielleicht, all die Jahre.


Aber es gibt noch ein 2. Argument, ein ganz persönliches von mir, dagegen. Jawoll dagegen.

Ich will die Oberhand über die Finanzen haben.
Ich hätte Angst, dass ein Amtlicher Betreuung neben der Bezahlung, die geleistet werden müsste, ihr Vermögen angräbt, weil sie wieder extravagante Wünsche äußert.
Einen neuen Fernsehstuhl, obwohl der neu ist und teuer war. O.ä. einen neuen Teppich, was sie so alles will. Dabei ist ihre Wohnung hübsch und hochmodern. Sie hat alles, kriegt auch alles von uns. Auch den neuesten 3D Fernseher an der Wand für schlappe fast 1000€.

Warum ist mir das mit dem Geld sooo wichtig???
Erstens habe ich selber nicht viel. Leider.

Und zweitens ist da eine alte Rechnung offen.
Deswegen möchte ich schon noch was von meinem bescheidenen Erbe haben.
Die alte Rechung ist, dass ich mir im Wesentlichen mein Studium selber finanzieren musste, obwohl mein Vater es hätte gut können, finanziell, da bin ich aber erst drauf gekommen, als ich angefangen hatte , den Papiergruscht für meine Mutter zu verwalten.
Mein Vater war damals sterbenskrank geworden, und es ging nur darum, meine Mutter, falls er ablebe, finnziell abzusichern.
Die Tochter, die hätte ja vor die Hunde gehen können......es ist soooo lange her.
Verziehen ist es auch nicht unbedingt. Nein, aber es ist lange her, es hat halt mein Leben sooo beschwert, diese #Egozentrik meiner Mutter......auch wenn ich es im Nachhinein schon auch ein wenig verstehen kann......wenn ich so draufgucke, und mich selber dabei außer 'Acht lasse.
Es war ne schwere Zeit für meine Eltern damals.
Aber auch für mich....

Und dann die zweite offene Rechnung.
Als mein Vater starb, Berliner Testament, meine Mutter hat uns nicht gesagt, wie hoch ihr Vermögen ist.
Da hat sie wieder dieses egozentrische Verwirrspiel betrieben.
Und ich Esel habe mir nicht meinen Pflichtteil auszahlen lassen.
Mein Bruder und ich,wir dachten, wir verdienen doch gut, dann soll sie halt.
Aber____ich hätte noch so gerne eine Ausbildung gemacht, etwas Anderes gemacht als Lehrerin zu sein. Das habe ich schon damals gespürt, dass ich das nicht durchstehe bis 65.

Tja, es sind alte Rechnungen.
Und die wären dann irgendwie beglichen, wenn ich mir mit meinem bescheidenen Erbe, ein ganz klein wenig mehr leisten kann, als derzeit.

Ja, so ist das mit den alten Kamellen.

Und was hat das ganze Geld meiner Mutter genutzt? Nichts, sie ist der unglücklichste Mensch, den ich kenne.

So, und deswegen halte ich die Pfoten auf den Finanzen. Ganz einfach.


Tja, tja, tja.
Selas
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timmie2002
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von timmie2002 »

ich bin heute in stichellaune:

"du gleichst dem Geist, den du begreifst, Nicht mir!"
(goethe, faust teil I,Szene nacht)

aber keine angst, ist mein einziger abstecher hier.

glg final
elas
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Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von elas »

>ich bin heute in stichellaune:<

Ich würde es eher als "Beleidigungslaune" bezeichnen.

Siehe Forum "Feedback"
von "ekelerregend" bis "armselig".


Und ich würde es auch als sehr sehr übergriffig bezeichnen.

Gerne stelle ich den Moderatoren dieses Forums frei, diesen Thread hier zu schließen.

Es ist alles gesagt. Liebe Menschen unterstützen mich in diesem letzen Weg mit meiner psychotischen und dementen Mutter.
Hier im Forum, hier in diesem Thread und auch in meinem realen Leben.

Die Menschen hier, die mich unterstützt haben, die sind keine Deppen, die auf
mich hereingefallen seien. Auf eine, die nur lediglich Zuwendung wolle uns "sonscht gar nix".

Es steht jedem Mitforisten, jeder Mitforistin frei, selber eigene Threads zu eröffnen mit Themen, die einem auf den NÄGELN brennen. Auch wenns Themen des 'Alltags`sind auf der Hintergrunderkrankung
Depression.

Und_____ob ich wirklich ekelerregend sei, und hier eigentlich nicht mehr schreiben dürfe, weil ich eh nix ändern würde an mir, mit mir____diese Einschätzung möchte ich nur von den Moderatoren hören.
Nicht von einer katain oder einer finalfreak.

Schwache Leistung katain und finalfreak.


Selas
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SisterGoldenHair
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von SisterGoldenHair »

Selas,
es war mal eine Phase, da konnte man mit Dir relativ normal reden bzw. schreiben, und ich fand das richtig gut ! ;o) obwohl wir ja hier auch nicht die besten Freundinnen sind... ;o)

Deine Überlastung mit Deiner Mutter kann ich durchaus nachvollziehen... bei uns wird es auch immer schwieriger, und manchmal habe ich das Gefühl, mein Leben besteht nur noch aus Pflichten. Div. andere Probs gibt es auch noch, mit ein Grund, warum ich hier nur noch ab und zu lese, und selten bzw. gar nicht schreibe. dafür habe ich überhaupt die Zeit nicht--- wir sind voll auf mit dem "realen Leben" beschäftigt.

Einen Betreuer würde ich auch nicht wollen - nicht, um mein Erbe zu schützen, sondern weil es schon oft genug durch Talkshows ging, daß da in der Tat auch eine Menge Schindluder getrieben wird. das fände ich auch nicht lustig, wenn sich eine "fremde Person" an uns bereicherte. Ich weiß auch nicht, ob ein Betreuer für mehr Entlastung sorgt, oder evt. noch für mehr BElastung.

Was mir aber immer wieder auffällt, daß Du Dich auch so an den Finanzen fest machst, bzw. beklagst, daß Du nicht viel hast.

Viel oder wenig ist ja nun mal sehr relativ.... ich glaube, ich habe die Rechnung hier schon öfters aufgemacht - meine Rente beträgt ca. 850 Euro netto - ich ich finde das noch "relativ" viel gemessen an anderen Renten. Dabei könnte man auch sagen... es ist etwas mehr als ein besseres Taschengeld... wenn man es etwas übertreiben wollte... ;o)

ich bin damit vollauf zufrieden - es reicht, um die wichtigsten Kosten zu decken - ohne Rücklagen würde meine Lebensführung damit natürlich auch nicht funktionieren... und... ich bin versichert.

Wenn ich richtig informiert bin, sind die Lehrergehälter in BW mit die besten... und mit der Pension wirst Du dann schätzungsweise auch nicht sooo schlecht gestellt sein... ich bin sicher, hier sind Menschen, die - evt. gerade wegen ihrer Erkrankung - sich am Existenzminimum bewegen... da gehts dann halt nicht um essen gehen... Friseur oder wie auch immer, sondern ums "Überleben"...... und für den ein oder anderen klingt dann Manches schon sehr nach "Klagen auf hohem Nieveau"... sorry.

Ich war übrigens schon 6 1/2 Jahre nicht mehr beim Friseur... da kann man als Frau eine Menge Geld sparen... ;o) die Haare reichen bis zum Po... werden eingedreht zu einem Knoten... sieht gut aus - da sind wohl die Meinungen geteilt - manche findens toll, manche findens nicht so gut - aber ich liebe es, und es ist seeehr praktisch. so muß ich auch nicht jeden Tag mit Kurzhaarfrisur die Haare waschen... spart auch wieder Strom ;o)
und Wasser.......

Das sollte nun keineswegs ein Angriff sein, sondern lediglich ein Anstoß, evt. doch mal das ein oder andere zu überdenken... ;o) und dazu ist das Forum doch da...

Ulli

EDIT: ich lese und karte jetzt auch nicht ständig nach, dazu habe ich gar keine Zeit.... ;o) nur mit der Kohle, das mußte ich jetzt doch nochmal sagen... ;o)


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
Haferblues
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von Haferblues »

Hallo Leute,

hier ist ja schwer was los!!!! Wieso beleidigt ihr euch gegenseitig??? Habt ihr keine anderen Probleme???? Das ist doch Sch......

Was Ulli übers Geld schreibt, kann ich nur unterschreiben. Aber die Menschen haben eben unterschiedliche Probleme und Bedürfnisse. Ich persönlich halte es mit den alten Griechen sie sagen: reich ist der, der wenig braucht. Ich kenne auch Leute, die haben mindestens doppelt so viel Kohle monatlich wie ich, aber jammern was sie sich alles nicht leisten können. Ich denke mir dann meinen Teil.

Hallo Selas,

ich glaube, ein amtlicher Betreuer würde dich nicht wesentlich entlasten. Die haben meistens sehr viele zu Betreuende und machen fast alles von ihrem Schreibtisch aus. Für die persönlichen Dinge würdest wahrscheinlich doch du angerufen.

viele Grüße
Rifka
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
SisterGoldenHair
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von SisterGoldenHair »

... ich denke, je weniger "Äußerlichkeiten" man braucht, um so besser ist es... das trifft ja in etwa die Alten Griechen...

ich habe mal eine Reportage gesehen, die mich sehr beeindruckt hat... eine Frau fuhr LKW und hatte all ihre Habe bei sich im Wagen... sie sagte... das kann auch sehr befreiend sein... und das fand ich richtig gut.

Gute N8
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
Haferblues
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von Haferblues »

Ein neuerer Grieche, Aristoteles Onassis, hat mal gesagt: "ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit viel Geld."

Ich sag immer: "was ich nicht habe, kann mir keiner wegnehmen. Eine Sorge weniger."

guts Nächtle
Rifka
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
kaitain
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von kaitain »

Wie nett, hat mir Arbeit erspart, wurde bereits gelöscht.
elas
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von elas »

Guten Morgen.

Stille MitleserInnen, Aktive, die gerne Beiträge verfassen.


Tut mir sehr Leid, diese (erneuten und unsinnigen Streitereien) um meine Themen und um meine Person.

Katains neue 2 Threads wurden gelöscht. Einer gesperrt. 2 meiner Beiträge wurden gelöscht.

so what


Dieses Hickhack ist nicht zielführend. Korrekt.
Und niemand kommt aus so einem Hickhack zufriedener, heiler oder als der bessere Mensch heraus.
Auch meine Wenigkeit nicht.


Ich möchte an dieser Stelle all denjenigen , die mir gerne schreiben, geschrieben haben, sagen, Ihr seid keine blöde und inkompetente Gefolgschaft von mir in einer Machtdemonstration oder in einem Kriegsspiel.
Geschweige denn, dass Ihr irgendwann erkennen würdet, welch entsetzlicher Mensch ich sei

Es ist schön für mich zu lesen , wenn es Menschen gibt, die diese meinige Situation nachvollziehen/nachempfinden können.

Und wenn Ihr Unterstützung geben könnt, emotional, oder auch Ideen und Tipps habt.
Das macht mich ruhiger, gefasster.
Lässt mich stabiler und klarer werden.

So fürchte ich auch, so wie rifka und ulli geschrieben haben, dass sie das mit der Amtlichen Betreuung nicht ganz so gut finden, aus besagten Gründen.

Ich denke auch, dass so ein amtlich bestellter unbekannter Betreuer vielleicht neutraler an die Sache herangehen würde.
Andererseits kennen mein Bruder und ich ja auch die tiefen Bedürfnisse unserer Mutter, egal ob krank oder gesund.

Sie strahlt immer wie ein Kind in ihrem Rollstuhl, wenn ich ihr Lebensmittel bringe, die sie schon immer gerne gegessen hat.
"Selas, dass Du daran denkst..." Oder, ich spüre so sehr genau, wie wichtig ihr immer Schönheit, Kosmetik, sich Pflegen war.
Also, da kaufe ich ganz nette Sachen ein für sie , und mache sie glücklich damit.

Das macht auch mich zufrieden, bei allem Leid und bei aller Schwere dieser 'Situation´.

Es gibt derzeit noch nichts Neues. Ich bibbere ein wenig vor der Reaktion des Medizinischen Dienstes. Kraftakt, wenn sie erhöhte Pflegestufe ablehnen würden.
Kraftakt. Jawoll.


Nun zu dem Thema Geld, Umgang damit, Jammern auf hohem Niveau etc.

Nein, ich nage nicht am Hungertuch.
Mein Lebensstil ist trotzdem bescheiden.

Richtig, wenn ich manchmal hier lese, von Hartz IV mit all den Konsequenzen, dann weiß ich, dass ich es im Vergleich diesbezüglich vielleicht besser habe.

Aber ich kenne auch Armut, bittere Armut. In meiner Kindheit, dann als ich mein Studium selber finanziert habe.....die Bescheidenheit meiner ersten Schuldienstjahre, bei einem Teilzeit_Angestelltengehalt (wurden wir zwangsverdonnert vom KM). Und ohne den damaligen LP hätte ich mir nicht einmal die Miete in dieser teuren Stadt leisten können.

So sieht es aus.

Ja, ich lebe, ich nage nicht am Hungertuch.
Ja, und meine Themen wiederholen sich.

Ich werde wieder berichten, wenn es Neues gibt bezüglich Pflegestufe, Brief ans Klinikum etc. etc.


Danke für Euren Positiven Energien und Wünsche und Ideen für mich.


sagt
Selas
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LaLeLu<3

Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von LaLeLu<3 »

Liebe kaitain

Dein Beitrag zu Selas sprach und spricht mir aus aller-allertiefster Seele und ich finde es wirklich mutig und sehr gut, dass Du es "gewagt" hast in Selas Thread zu schreiben. Jedes Wort, das Du schreibst empfinde ich ganz genau so!

Deine Worte kamen keinesfalls als Angriff an, sondern eher zur Reflektion ermutigend. Selas empfindet sie als Angriff, doch das ist ihr Problem! Du hast einfühlsam und vorsichtig geschrieben, was auch ich empfinde und denke. Doch Selas (Grand Dame!?) holte sofort die "Keule", anstatt sich erst mal in Ruhe Gedanken über Deine wohlgemeinten Worte zu machen.

Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht dazu schreiben.

Viele liebe Grüße an Dich, liebe kaitain,und einen guten Start in die neue Woche

LaLeLu
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von elas »

Nebenkriegsschauplatz, Lalelu?
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Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Kronstadt
Beiträge: 77
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von Kronstadt »

Hallo kaitain ,
ich hatte gerade nochmal genauer nachgelesen, was Selas in der Vergangenheit schon geschrieben hatte über ihre Mutter im Heim, kam zu ihr aktuell zurück und las deinen
Text, zu dem ich wie Rifka frage: was ist los ? Wo finde ich da den Auslöser in vergangenen Auseinandersetzungen? Habe nichts entdeckt. Kann aber auch nicht alles so genau suchen., weil viel zu viel.
Ich kann es nicht so sehen wie du.
Es gibt ja dieses ewige Jammern, das man nicht aushalten kann. Wenn man sich einen bestimmten Ton vorstellt und vielleicht noch eine Leidenshaltung , dann erinnern sich bestimmt viele an entsprechende Erfahrungen aus dem Leben. Spielt das bei deinem Urteil hier mit rein? Das klingt auch in den Beiträgen von anderen so.
Ich finde, das tut Selas Unrecht. Sie will nicht bemitleidet werden, sondern Verständnis und eine Begleitung in wirklich schwerer Angelegenheit.
Ich mag mir nicht ausdenken, daß meine Mutter mit solche, Krankheitsbild seit 13 Jahren in einer Einrichtung ist und ich müßte fit sein für die Fürsorge und all das deichseln, was da großen Teils unerwartet auf einen zukommt.
Mit der Fragestellung ihres ,Threads und den Stichworten dazu macht sie kurz und knapp deutlich, was sie braucht und ob ihr das jemand geben kann zu den Themen und den Lebensproblemen.?Es finden sich Leute, die dazu mitreden können , deren Thema das ist, weil sie die Probleme kennen und die sagen: Ja, Selas, wir gehen mit.
Insofern hat sich eine „Gefolgschaft“ gebildet.
Es zeigt sich aber ein Konkurrenzdenken, das hier garnicht sein muß.
Ich sehe, daß sich hier Parteien bilden, aber ich bin nicht hier, um einer solchen beizutreten.

Mit deinem Text hast du ganz schön losgeschimpft und nun wird zurückgeschimpft mit Platzverweis.. Das ist im Moment sicher auch nötig, wenn so wenig Verständnis möglich ist. Zuhause würde einer sagen: geh weg von mir, laß mich jetzt mal allein.

Ich finde es gut, wenn du deinem inneren Ergehen auf die Spur kommst und in welche Richtung du dann denkst und handelst. Was sind denn deine Themen- Deine Depression?
Das hattest du ja erwähnt.
Isala
Nachtrag zu kaitains gestrigen Beitrag - wurde geschlossen,
deshalb hier, da auch für Selas und Leser
Haferblues
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Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von Haferblues »

Hallo Selas und andere,

lasst uns wieder zum Wesentlichen kommen. Wir sind alle nur Menschen und haben manchmal einen schlechten Tag. Kein Grund in den Krieg zu ziehen!!

Selas, du musst dich halt gut informieren was genau ein amtlicher Betreuer tun könnte. Die verwalten meistens nur die Konten. Persönliche Besuche sind eher selten. Da haben die kaum Zeit für. Vielleicht kannst du dich mit deinem Bruder einigen, dass ihr euch die Aufgaben teilt. Vielleicht lasst ihr euch vom Gericht die Betreuung übertragen, so dass jeder seinen Bereich ganz offiziell hat.

Ich finde es nicht schlimm, dass sich deine Themen immer wiederholen. Das ist doch ganz normal. Ganz ehrlich, bei wem ist es anders??? Ich kaue auch seit Jahrzehnten immer wieder am gleichen Knochen (Eltern, Erziehungsheim, Arbeit, Arbeitslosigkeit, usw.)Mal komme ich besser klar, mal weniger gut. So geht es wohl den meisten Menschen. Also lass dich nicht stressen. Du schreibst was dir wichtig ist - und wer nicht will, muss ja nicht antworten.

viele Grüße
Rifka
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
elas
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Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von elas »

Hi

Isala und rifka. Ihr schreibt sooo schön.

Tatsache ist, dass ich sehr lädiert bin.
Nur mit Chemie ging schlafen, und ich war an der Kippe zu schlimmen Gefühlen.

Es gibt eben Menschen,die mich absolut nicht ausstehen können. Da bin ich dann doch immer wieder irgendwie sehr erstaunt, oder lädiert oder, oder.....

Ich kriegs auch nich aufn Schirm, wenn Menschen hier Monate und länger nicht mehr geschrieben haben, dann mit Paukenschlag sich in einen Thread setzen , uneingeladen, und dann Schwieriges von sich geben. Für mich Schwiergiges.

O.k. o.k. dies ist ein Internetforum, da gibts immer diese Querschläger, bzw. auch schwierige Beiträge.

Seit mehr als 10 Jahren in diesem Forum habe k noch nie einen solchen (schlimmen) Menschen wie mich erlebt.
So, da guck ich mir doch mal das offene Profil an. Seit genau 2007 Mitglied in diesem Forum, also seit 6 Jahren.
Was soll ich dazu sagen?????

Und o, meine Gefolgschaft (welch grausliches Wort) seien ja neue UserInnen, die meinen schlimmen Charakter nicht kennen würden, die froh wären, wenn sie vor mir gewarnt geworden wären, von den Urgesteinen dieses forums.
Öhhhmmm, schau ich mir mal das offenen Profil an, des Urgesteins, seit 2007 mit dabei.
Dann guck ich mir mal die UserInnen an, die in den Threads geantwortet haben, da entdecke ich auch nur neuere UserInnen, kein Urgestein...nein, nein, nein.

Wo ist da der Knick in der Optik. Das frage ich mich.

Isala Du sprichst von unnötigem Konkurrenzdenken. Danke, dass Du das so sagst.

Ich bin immer noch ganz erschlagen.

Isala, Du sagst auch noch was Erbauendes, dieses, einen kleinen Teil eines (meines) schwierigen Weges mitgehen zu können.
Das tut mir gut. Es geht doch nicht um Gefolgschaft oder Jammern wollen hier, etc.

Jedem Mitglied dieses Forums steht es doch frei, eigene Threads in diesen Raum zu stellen, Threads, in denen wirklich Persönliches besprochen werden kann.
Und nicht nur Threads, in denen Aktions_Listen abgehakt werden.....

Heute zwei sehr sehr angenehme Gespräche mit uralten Wegbegleitern. Meine ehemalige Lieblingsnachbarin, 75, heute Todestag ihres Mannes. Was haben wir neben ein paar Konflikten auch schöne Zeiten erlebt....
...sie begleitet jetzt auch x, eine Freundin, die ich auch gut kenne, die schon sehr früh sehr dement geworden ist.
Meine Erzählungen von meiner Mutter. Mitgefühl. Pur.
Kein mich kleinmachen, nicht hören wollen, mich abwerten.....zu sehen, wieviel Kraft es mich fordert. Auch wenn es der Lauf des Lebens ist.

Ähnlich dann mit Freundin U.


Wohltuend. Menschen, die mich mal sein lassen können, nicht am offenen Herzen rumdoktern, was ich alles noch lernen, machen, können müsse. Wie schwerst (realitäts) gestört ich angeblich sei.
Sondern:
Erkennen, die Situation ist das Schwierige.

Ich bin hier auch öfters mal sehr ungeduldig mit MitforistInnen , vorallem aus dem Angehörigen_Forum. Nein, ich verstehe auch nicht, die ellenlangen sich wiederholenden jahrelangen Probs, nein, man trenne sich aber nicht, nein, man sei nicht co-abhängig, nein, nein, nein.....da habe ich schon lange aufgehört zu schreiben.

Aus nicht mehr funktionierenden Erwachsenen_Beziehungen kann ich mich ganz gut trennen. Den Einsamkeitstod sterbe ich nicht mehr dabei.
Schwieriger wird es , so denke ich, mit Kindern, kleinen Kindern.
Auch von einem Erwachsenen Kind ist Abgrenzung möglich. 'Aber schwer.

Und von hilflosen dementen Elternteilen im Rollstuhl....da muss schon noch viel Hass und
Ungeklärtes sein, wenn sich ein Mensch da völlig verschließt.

Es ist halt der Lauf der Dinge. Kommen und Werden und Gehen.

Das Leben formt einen, macht was mit einem, ob man will oder nicht, man, frau ist mittendrin, macht, tut, das, was man als Verpflichtung meint tun zu müssen, das was das liebevolle und offene Herz einem nahelegt.

Ist sowas ein armseliges Leben?

So, wie Du, rifka sagst. Auch bei Dir wiederholen sich Themen.
Bei allen Menschen nämlich. Und an Übergängen sowieso.

Da kann ein Mensch noch so viel und soooo hart in einer PT gearbeitet haben an sich, der Grundcharakter bleibt. Und Themen sind Lebensabschnittsabhängig. Jawoll.

Erdauern hilft. Sich nicht auflehnen hilft. Dann irgendwie die guten Wegbegleiter.
Eigentlich ist dieses Forum für mich auch immer wieder ein ganz guter Wegbegleiter gewesen. Bis.......


Ich gebe nicht auf.


Nachdenkliche Gedanken und Gefühle
Selas
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Lebensringe sind auch Themenringe
hap
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Registriert: 30. Jul 2008, 17:42

Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von hap »

hallo

etwas off-topic bzw man könnte es auf den ersten teil der überschrift beziehen. umformuliert gedacht ohne "?"


hi selas,
ich habe mich in zusammenhang mit deiner situation als tochter/schwester und im besonderen an deine zurückliegenden ähnlichen anfragen erinnert ... "was kann ich für mich selbst machen, um die kraft zu haben ohne den realen problemen gegenüber blind sein zu müssen/ggf notgedrungen zu werden"
stichworte: untragbar --> wegschaun, (noch mehr) erkrankung allerseits

ich schätze ne ganze menge

die fixierung auf den "schwer" kranken menschen birgt auch die gefahr einer "gewissen betriebsblindheit". deshalb sollten solche lebensabschnitte möglichst auch nicht alleine gemeistert werden.

denken á la: "muss ick wieder alles alleine schultern" oder "und wer hilft denn mir?"
bis hin zu: "was bleibt dann für mich ... geld (!?), denn nicht einmal dies wurde mir zugestanden im normbereich ..."
bei letzterem und AUCH manchen betitelungen deiner mutter (HIER nachweislich benutzt von dir, elas) bleibt mir die spucke weg.

dies und dann noch das ewige BlaBla von "chic, grande dame" ist doch nicht wirklich dein ernst, oder?

was du und viele, viele andere mitmenschen erleben, wenn es um das Alter/Krankheit geliebter menschen geht, ist mit ganz doll viel emotionen und hürden behaftet.
und weiß gott, wie oft springe ich meiner ma (ü80) unverhältnismäßig an die gurgel ... glashaus und vieles mehr

worauf ich eigentlich hinaus wollte, hat aber weniger explizit mit aktuellem+ bei deiner mutti zu tun, als dem anfangs meinerseits erwähnten.
sondern eher mit dir persönlich und dann der kraft, die auch du wohl brauchst, um das anstehende bewusst mit zu erleben und durchzustehen.

da sind doch zB deine gelenk- und rückenprobleme. und da war deine ambulante reha, die du dann enttäuscht vorzeitig beendet hast, weil es aus deiner sicht (relativ plötzlich) ad hoc nichts brachte. andererseits brachte sie sehr wohl etwas, wie du kurz zuvor und durchblickend weiterhin erwähnt hast.
dieses kuddelmuddel dahingehend (weiterhin als beispiel herangezogen) sehe ich mitunter als ein problem im umgang mit deiner krankheit.
und dabei geht es mir nicht um fehlersuche; perfektionismus füttern och nicht!


sondern um "sichtbarkeit als mensch"



Zum gesamten Threadtitel:

eine möglichkeit als mittelfristige lösung in der akuten zeit nun, möchte ich auch, wie einige vor mir, nun hereintackern:
Selas, du könntest zB für einen absehbaren zeitraum dich um dein wohlergehen kümmern. und zwar ganz konkret.
eine 3-wöchige STATIONÄRE reha wegen deiner knochen wäre eine möglichkeit, deinem körper UND der seele die nötige kraft zu ermöglichen. nach deiner ersten, dann von dir umgewandelt in ambulante, eingereichten reha hast du nach den jahren wieder anspruch; fällt unter prophylaxe.
Geht eigentlich und komm mir bitte nicht mit beihilfe, pkv und sonst was. *gg*
auch die zeit zwischen beantragung und verwirklichung könnte hilfreich sein; ein eigenes ziel, andere möglichkeiten, ambiente ... raum&zeit

wenn es nicht geht, ok. dann hats ggf noch anderes. hin odeer her, mal ne zeit raus, wenn das gröbste geklärt ist? und ist es das nicht schon?

allerdings würde ich an deiner stelle nicht "parallel fahren", für einen absehbaren zeitraum von 2 oder 3 wochen (was ist das schon?), sondern mich wirklich rausnehmen aus dem zusätzlichen wirrwarr und nur noch das absolut wichtigste + menscheln mit den lieben oder liebenswerten, was auch immer.

solange die stärke da ist, wenigstens noch zu handeln vor der talsohle der depression, könntest du es nutzen. wie auch immer.

sei gegrüßt, hap/alyssa
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1697
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Könnt Ihr mich ein wenig aufbauen? Überforderte PflegerInnen/ ein Drunter und Drüber

Beitrag von Anne Blume »

An dieser Stelle schließe ich den Thread und bitte Sie dringend es dabei zu belassen.
Wer jetzt gerade spürt wie sein Puls in die Höhe schnellt, dem sei ein paar Tage Forenpause ans Herz gelegt. Und danach gehen Sie sich bitte aus dem Weg. Wir sind hier nicht bei Super Mario und Bowser, Sie müssen nicht sofort reagieren wenn vermeintlich "unliebsame" Nicknames auftauchen.

Kopfschüttelnde Grüße
Anne Blume im Namen der Moderation
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