Tianeurax - Meine Erfahrungen

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David_K
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Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von David_K »

..ich konnte mich nun endlich dazu bewegen, tianeptin auch einmal zu probieren. mir geht es momentan so schlecht, dass ich zu fast allem bereit bin.

an tianeptin interessierte mich in erster linie, die neuroprotektive wirkung und die förderung der neurogenese, da diese bei mir durch angsterkrankung und toxischem stress nicht in die gänge kommt.

ich nehme es erst seit 5 tagen, 3 x 12,5mg. bisher spüre ich nur leichte nebenwirkungen, wie etwas schwindel, benommenheit, denkblockaden, innere unruhe, massive einschlafprobleme, sehstörungen (unscharfes sehen), lichtempfindlichkeit, geringe aufnahmefähigkeit/konzentrationsfähigkeit.
wegen letzterer nebenwirkungen stand ich schon kurz davor, es wieder abzusetzen, da ich so in meiner ausbildung kaum klar komme.

aber vielleicht tut sich ja noch etwas..? und es wäre zu voreilig, nicht abzuwarten..

ab wann fing es bei euch an zu wirken? bzw wann hörten die nebenwirkungen auf? stehe ziemlich unter leiustungsdruck, brauche eigentlich einen klaren kopf.

lohnt es sich, noch zu warten?
blueray

Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von blueray »

Hallo,
ja, ich finde es lohnt sich noch dem Mittel etwas Zeit zu geben.
Bei mir war es ähnlich, beim ersten Versuch hatte ich auch diese Nebenwirkungen, besonders der Schwindel, er war nicht extrem, aber schon so das ich manchmal das Gefühl hatte einen unsicheren Gang zu haben. Da habe ich zu früh aufgegeben.
Dann habe ich nach Wochen nochmal einen Versuch gestartet und da ging es wesentlich besser. Die NW waren wesentlich weniger und ich konnte auch nach so zwei bis drei Wochen eine positive Wirkung feststellen.

Deshalb würde ich dem Mittel noch eine Chance geben.

Gruß
David_K
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Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von David_K »

okay, verstehe..

hattest du auch so fürchterliche kopfschmerzen? ich bin heute in normaler verfassung aufgestanden und bekam eine stunde nach der ersten einnahme wieder starke kopfschmerzen, wie auch schon am vortag, die sich nicht mit schmerztabletten mildern lassen. auch habe ich das gefühl, dass die depression mit all ihren begleiterscheinungen erstmal schlimmer geworden ist.

aber am schlimmsten sind echt diese kopfschmerzen, die lichtempfindlichkeit und das verschwommene sehen
blueray

Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von blueray »

Ich hatte ab und an etwas Kopfschmerzen, aber ob die zwangsläufig von dem Medi sind oder waren, keine Ahnung.
Da ich sowieso öfters Kopfschmerzen habe die von einem verspannten Nacken kommen, Halswirbelsyndrom, habe ich mir da nichts bei gedacht.
Könnte es bei Dir nicht auch der Fall sein, dass Deine Kopfschmerzen von einer verkrampften Muskulatur kommen? Das tritt nämlich sehr gerne mit Sehstörungen und Schwindel auf?! Verspannte Muskeln hängen ja oft auch mit Depressionen zusammen.
Das wäre dann ein Fall für Massage und Lockerungsübungen.
Nur so ein Gedanke.
Gruß
David_K
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Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von David_K »

..also ich denke, dass es bei mir eher mit dem medikament zu tun hat. kopfschmerzen habe ich in der regel nur nach übermäßigem alkoholkonsum ^^ sonst eher selten. und die sehstörungen traten erst auf, als mit der einnahme begonnen habe, auch habe ich das gefühl, dass meine pupillen viel kleiner sind und licht im allgemeinen viel greller wirkt als sonst.. ich hoffe, das lässt bald nach.

zum einschlafen nehme ich jetzt immer doxylamin, da ich sonst einfach nicht zur ruhe komme. auch tagsüber verspüre ich neuerdings keine müdigkeit mehr, was ansich ja kein problem ist, nur nachts nach nem langen, harten tag ist das sehr störend. vor allem, wenn man wieder sehr früh raus muss :/

egal, sollte es mit dem zeug endlich zu einer remission der depression kommen, nehme ich all das gern in kauf..

jedenfalls habe ich mich gestern schließlich doch dazu entschieden, sollte tianeptin nichts bringen, KEINE ssri mehr zu nehmen. die würden mir denk ich mehr schaden als helfen, denn als diese in mein leben kamen, fing der ganze mist ja erst an. irgendwas ist da gewaltig durcheinander gekommen, mit den ganzen rezeptoren und mechanismen.
susamann
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Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von susamann »

mein Sohn, 29, nimmt seit zwei Wochen Tianeurax 12,5 zwei mal täglich. Er leidet jetzt unter Traurigkeit, Alpträumen, Angst und Einschlafschwierigkeiten. Er äußert öfters, nicht mehr leben zu wollen. Der psychiater ist mal wieder in Urlaub. Hat es Eurer Ansicht nach noch Sinn das Zeug weiterzunehmen?
(Sorry für die Schreibfehler, meine Tastatur ist heute auch im Eimer.)
mime
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Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von mime »

Hallo Su,

ich kenne mich zwar mit Tianeurax nicht aus (habe nur eben mal im Internet den Beipackzettel gelesen), generell ist es aber so, dass Antidepressiva einige Zeit (2 – 4, u. U. auch 6 Wochen) brauchen, bis sie ihre gewünschte Wirkung entfalten.

Dass es bei Einnahme eines Antidepressivum wie auch bei anderen Medikamenten zu einer Erstverschlimmerung der Symptome kommen kann, ist auch möglich. Alpträume, Angst etc. könnten entweder zu den Nebenwirkungen gehören, die sich möglicherweise im Laufe der Zeit noch geben, oder es könnten auch Begleiterscheinungen der Depression sein, die dein Sohn u. U. jetzt evtl. häufiger äußert als zuvor.

Wenn dein Sohn dir gegenüber verstärkt Lebensmüdigkeit äußert, muss das nicht unbedingt mit dem Medikament zusammenhängen – sie ist u. a. ein typisches Symptom der Depression. Allerdings ist hier natürlich Wachsamkeit von ihm und seinem Umfeld gefordert: Sollten sich die Gedanken verschlimmern, kann man nur empfehlen, eine Klinik aufzusuchen – da muss man sich Hilfe holen; auch ein Psychiater / Arzt ist in solchen Fällen bereits aus juristischer Sicht verpflichtet zu handeln, wenn Suizidales (Äußern, Handelnwollen etc.) in reale Nähe rückt.

Wie lange hat der Psychiater denn Urlaub? Gibt es eine Vertretung, zu der dein Sohn gehen könnte? So mir nichts dir nichts ein Medikament abzusetzen, d. h. ohne einen Arzt zu konsultieren, finde ich schwierig. Solltet ihr es dennoch tun, dann bitte langsam: in reduzierenden Schritten, d. h. Ausschleichen (z. B. Einnahme einer halben Tablette / halben bisherigen Dosis über eine Woche lang). Empfehlen würde ich das aber nicht unbedingt.

Mehr kann ich jetzt dazu nicht sagen; ich hoffe nur, dass sich die Symptome im Laufe der Zeit noch geben und dass das Medikament noch seine gewünschte Wirkung tut. Im Übrigen: Medikamente / Antidepressive wirken bei jedem unterschiedlich und es klappt nicht gleich beim ersten Mal, das richtige für sich zu finden – da sollte man nicht gleich aufgeben, auch wenn es Geduld und Überwindung kostet.

Alles Gute
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
susamann
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Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von susamann »

Liebe Mime,
nein, es ist nicht das AD, dass er bekommt. Er ist seit 15 Jahren krank. Zuletzt hatte er Citalopram 40 mg. Dazwischen noch ein kleiner Versuch mit Venlafaxin, der eine Katasstrophe war. Wenn du meinst, dass er es noch länger probieren sollte, werde ich ihm gut zureden. Ich war nur besorgt, weil im Waschzettel an erster Stelle, das Thema "Suizid" steht, d.h. Suizidgedanken, die vom medi ausgelöst werden können.
Danke für deien Hilfe,
Susann
mime
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Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von mime »

Hallo Susann,

es waren nur ein paar Gedanken von mir, ich bin ja kein Arzt... und kenne eure Situtation auch nicht wirklich; da kann und möchte auch nicht womöglich das Falsche raten.

Deshalb: Manchmal ist da auch das Bauchgefühl der richtige Ratgeber – schaut einfach, was in eurem Fall dran ist. Wenn ihr beide das Gefühl habt, dass deinem Sohn das Medikament tut nicht gut, schaut bitte nach einer Lösung, die Arzt und/oder Klinik mit einbindet.

Und ja, ich habe das im Beipackzettel auch gelesen mit den möglichen Verstärkungen der S.Gedanken – das steht allerdings bei allen Antidepressiva, die mir bekannt sind (immer an erster Stelle). Des Weiteren steht dort der Hinweis, einen Arzt aufzusuchen – das kann ich nur empfehlen, wenn ihr des Gefühl habt, dass die S.Gedanken stärker werden oder länger anhalten.

Und: wenn dein Sohn das Medikament ablehnt, kann man ihn nicht dazu zwingen, es zu nehmen – doch auch das gehört mit dem Arzt abgesprochen. Ich habe das auch so gehandhabt und damit gute Erfahrungen gemacht, denn der Arzt hat mit mir zusammen dann nach einem anderen Medikament gesucht, das mir besser bekommt. Eine offene Kommunikation halte ich für das Beste in solchen Fällen.

Alles Gute
Mime

P. S. Was meintest du eigentlich mit dem Satz: „nein, es ist nicht das AD, dass er bekommt.“? Ist das Tianeurax nicht das einzige Medikament (also nimmt er noch etwas anderes zur Zeit?) oder meintest du, dass er schon andere vorher ausprobiert hat? Wenn Letzteres zutrifft: Es kann leider mehrere vergebliche Versuche dauern, bis man etwas findet, dass einem wirklich hilft...
Wir müssen lernen,
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(Dietrich Bonhoeffer)
susamann
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Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von susamann »

Hallo mime,
da habe ich das Wort "erste" unterschlagen, soll heißen Nein, es nicht das erste AD, dass er bekommt. Tut mir leid, für die Verwirrung, die es gestiftet hat.
Liebe Grüße
Susann
blueray

Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von blueray »

Es ist wirklich so, eine Verschlimmerung kann auftreten, gerade am Anfang, bei jedem AD. Diese Suizid Hinweise sind Pflicht und müssen bei jedem AD in den Zettel.
Wenn alle Stricke reißen, solltet Ihr in eine Ambulanz gehen, die sind verpflichtet das ernst zu nehmen.

Aber normalerweise legt sich das auch. Wieso nimmt Dein Sohn nur 2 Tianeurax? Ich nehme das Mittel auch schon eine ganze Zeit, normalerweise nimmt man von Anfang an dreimal eine über den Tag.
Es dauert etwas bis Tianeurax wirkt, aber ich fand bei dem Medi ging es schneller wie bei den anderen.
Gruß
susamann
Beiträge: 23
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Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von susamann »

Hallo blueray,
ja, er sollte am 9.Tag die dritte Tab. nehmen. meinst du, das macht was aus?
Gruß
blueray

Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von blueray »

Hallo,
ich denke schon das dies was ausmacht, man muss ja einen gewissen Wirkstoffspiegel im Blut erreichen für die optimale Wirkung des Mittels.
Natürlich reagiert jeder Mensch anders, muss man auch bedenken. Das ist natürlich auch alles eine Frage vom ausprobieren.
Ich hatte am Anfang schon etwas Nebenwirkungen bei Tianeurax, hat sich alles aber schnell gelegt und ich habe auch schon eine ganze Reihe von AD durch.

Aber wie gesagt, jeder Mensch bzw. Körper reagiert anders, jedenfalls würde ich ihn gut im Auge behalten und Notfalls einen Arzt hinzuziehen falls es gar nicht geht.

Gruß
A.C.
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Registriert: 2. Sep 2012, 11:31

Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von A.C. »

Nehme es seit einigen Monaten und merke leider keine Wirkung hab schon so vieles in den letzten Jahren ausprobiert, dass ich mir all die Namen garnicht merken kann. Bin nur sehr sehr selten mal stabil und wenn dann max. Zwei Wochen ( das ist dann schon lange).
Irgendwie findet sich für mich nicht das passende Medikament.
Wurde jetzt auf zwei Tabletten Tianurex am Tag runterdosiert. Bin genauso drauf wie immer von:"geht so gerade" bis hin zu "totaler Absturz"..
Wünsche Euch aber dass es Euch hilft. Viel Glück!
Quendoline
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Registriert: 24. Nov 2010, 16:31

Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von Quendoline »

Hallo Ihr Depri-Geplagten.

nehme seit Mai d.J. Tianeurax 3 x Tgl.
Es hat sich kaum was verändert. Mal gehts
so halbwegs, dann wieder ganz unten. Das
Gelbe vom Ei ist Tianeurax auch nicht, hatte
von dem Medi mehr erwartet. Nehme seit einer
Woche zusätzlich 4 mg Edronax, das ich früher
schon als Zusatzmedikation hatte. Mal sehen ...

Grüße Sternenstaub
blueray

Re: Tianeurax - Meine Erfahrungen

Beitrag von blueray »

Wenn ich jetzt eine Bilanz nach ein paar Monaten mit dem AD Tianeurax ziehe, muss ich auch sagen dass ich mehr erwartet habe.
Es ist nicht wirkungslos, aber es könnte auch wesentlich besser sein.
Bin allerdings auch nicht sicher, ob es an der Dosierung liegt, die Ärzte haben mit dem Mittel ja keine große Erfahrung.
Vielleicht reicht es bei mir auch nicht, dass es einfach zu schwach ist.
Was ich nach wie vor immer noch als Vorteil empfinde, ich habe keine Gefühlsabstumpfung und Gewichtstechnisch scheint es realtiv neural zu sein.
Gruß
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