Zukunftsängste

kijani81
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von kijani81 »

Hallo Ginny...

na das hört sich doch erst mal positiv bei dir an. Klar ist das alles eine Umstellung für dich. Doch mit der Zeit lernst du sicher damit umzugehen und es wird dir auf Dauer Freude bereiten. Drück dir beide Daumen.

Ja...der Einzelhandel wird immer schlechter. Es macht auch so langsam keinen Spaß mehr immer "durchzuhalten". Habe nächste Woche ein Termin bei meiner Beraterin um sie wegen ner Umschulung anzusprechen. Hoffe das ich bis dahin genug Kraft habe. Heute ist es eher bescheiden.

kijani81
Angela1980
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Angela1980 »

@blueray

>>>Das unsere Politik mal was daran ändert glaube ich nicht, egal wer am Ruder sitzt.<<<

doch es lässt sich was ändern !!! am kommenden SONNTAG besteht die möglichkeit dazu ! uuuund es ist keineswegs egal wer am ruder sitzt.

Angela
"Wenn es keine Menschen gäbe, gäbe es keine Wirtschaft.

Folglich ist die Wirtschaft für den Menschen da und nicht umgekehrt."



Prof. Götz W. Werner, Gründer und Aufsichtsrat von dm-drogerie markt
blueray

Re: Zukunftsängste

Beitrag von blueray »

Ja so wie die letzen 4 Jahre vorher usw ...
Allein die Wahlmüdigkeit zeigt doch wie die Leute das sehen, Alternativen? Bitte wo?
Da habe ich den Glauben komplett verloren, ganz ehrlich.
Und trotzdem gehe ich wählen, dass sollte man auf jeden Fall tun.
Gruß
Angela1980
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Angela1980 »

@blueray

>>Und trotzdem gehe ich wählen, dass sollte man auf jeden Fall tun.<<

RICHTIG !!!!!!

wer nicht zur WAHL geht darf sich auch nicht über die (falsche) politik aufregen.

mit NICHTSTUN hat sich noch nie was verändert und es wird sich dadurch auch nie was verändern.
mit einer ganz klitzekleinen mathematischer LOGIK dürfte jeden klar werden, das, das NICHTWÄHLEN ausgerechnet diejenigen an der MACHT oder über wasser hält, die nur von einen bruchteil der WAHLBERECHTIGEN die stimme ergattern. (siehe 5% hürde)

Angela
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Ginny
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Ginny »

Zurzeit bin ich etwas ratlos. Ich versuche, die Arbeit so gut es geht, zu machen, aber fühle mich sehr gestresst. Es ist viel Telefondienst, die Anrufer sind teilweise verzweifelt oder aggressiv - ich kann damit nicht so gut umgehen. Weiß noch nicht, ob ich das die nächsten drei Wochen lang durchhalte, geschweige denn, ein ganzes Jahr. So stressig habe ich mir die Arbeit nicht vorgestellt. Die anderen Aufgaben sind einfacher zu bewältigen, machen aber nur einen kleinen Teil des Arbeitstages aus.

Leider ist niemand so richtig für meine Einarbeitung zuständig, eine Praktikantin, mit der ich zurzeit zusammenarbeite, hat das erstmal übernommen, aber sie weiß natürlich nicht alles, kann sie ja auch gar nicht wissen.

Ich würde gern mal wissen: Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Krankschreiben lassen? Versuchen, mit dem Chef zu reden, ob ich z. B. weniger Stunden arbeiten kann? Versuchen, noch ein paar Tage abzuwarten?

Ganz liebe Grüße

Ginny

Eine kleine positive Meldung gibt es aber auch: Meinen alten Job vermisse ich nicht mehr, das hat sich irgendwie erledigt!
90303
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von 90303 »

Hallo Ginny,

ich würde mich definitiv nicht krankschreiben lassen - damit würdest Du Dir keinen Gefallen tun. Du schriebst, du fühltest Dich psychisch stabil - daher würde ich auch nicht unbedingt die Stunden reduzieren, ich kann mir vorstellen, dass es Dir langfristig schwer fallen wird, wieder normal zu arbeiten.
Aber ein Gespräch mit dem Chef halte ich für sinnvoll. Einerseits um eine bessere Einarbeitung zu bekommen. Andererseits haben er oder die Kollegen vielleicht ein paar Tipps, wie Du mit den belastenden Gesprächen umgehen kannst?
Was macht Dir an dem Job sonst noch Freude?

Ich kenne das Gefühl, wegen allem möglichen meinen Job hinschmeißen zu wollen (es teilweise auch zu tun, bzw. immer schlechter klar zu kommen). ich habe keine wirkliche Lösung, aber ich denke ein Gespräch kann helfen.

Liebe Grüße,

Phoenia
Fabelwesen
blueray

Re: Zukunftsängste

Beitrag von blueray »

Hallo Ginny,
ich schließe mich an, ich würde mich auch nicht krank schreiben lassen.
So schnell würde ich nicht gleich aufgeben, der Vorschlag mit dem Gespräch finde ich eine gute Lösung.
Manchmal ist ein Anfang immer etwas schwer, für uns wahrscheinlich noch schwerer, aber ich bin sicher das sich das legen wird.
Gruß
Cloud59
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Cloud59 »

Hallo ginny,

in der arbeitswelt wird man häufiger "ins kalte wasser geworfen". So wie jetzt mit der für dich nicht zufriedenstellenden einarbeitung.

gib dir selbst doch etwas mehr zeit. Du musst nicht gleich alles so können, als würdest du diese tätigkeit schon lange ausüben. Warte es doch ab, habe geduld mit dir, aller anfang ist schwer.

Was erreichst du mit einer krankschreibung, die nach deinem posting eher nach flucht aussieht? Weglaufen löst keine probleme. Schätze mal, du würdest ziemlich unzufrieden mit dir sein und das zuhause rumsitzen dir keinesfalls gut bekommen.

Wenn du wirklich nicht mehr kannst, ist das was anderes. Aber hier scheint es mir - jedenfalls zum jetzigen zeitpunkt - nicht der fall zu sein. Sondern schlichtweg "kneifen".

Kraft und selbstvertrauen gewinnst du durch standhalten. unzufriedenheit und schwäche durch weglaufen. Das ist natürlich nicht in jedem fall so. Und durchhalten um jeden preis muss man nicht.

Du selbst kennst dich am besten und kannst beurteilen, was krank melden und stundenreduzierung in deinem fall tatsächlich wäre.
Ein weglaufen oder eine notwendigkeit?

Lg cloud
FönX
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von FönX »

> wer nicht zur WAHL geht darf sich auch nicht über die (falsche) politik aufregen.
Schwachfug! Diese These wird durch gebetsmühlenartige Wiederholung nicht richtiger. Wenn auf dem Wahlzettel nur Pest und Cholera draufstehen, kreuze ich nichts an. Und das Recht der freien Meinungsäußerung (über schlechte Politik) hängt nicht davon ab, ob ich in irgendeiner Pappkabine irgendwelche Kringel angekreuzt habe. Wir haben ein WahlRECHT und keine Wahlpflicht.

Sorry fürs Offtopic. Aber ich kann es langsam nicht mehr hören.

Ende meiner Durchsage. Weiteres gerne über Mail.

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Ginny
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Ginny »

Hallo Phoenia, und alle anderen,

danke für eure Antworten. Die Idee, andere zu fragen, wie sie mit schwierigen Anrufern umgehen, hab ich auch gleich umgesetzt. Das hat mir geholfen!

Ich habe auch vor, mich NICHT krank schreiben zu lassen und es zu versuchen. Die aggressiven Anrufe sind sowieso selten. Die Anrufe von verzweifelten Menschen sind nicht immer leicht zu verkraften, aber daran gewöhne ich mich vielleicht noch. Bin ein sensibler Mensch, wenn ich spüre, es geht jemandem schlecht, trifft mich das immer sehr. Und es ärgert mich, dass ich nicht viel für ihn tun kann. Andererseits kann ich wohl froh sein über diese Empfindung, denn das setzt ja ein großes Interesse an anderen Menschen voraus, das hatte ich in schlimmen depressiven Phasen nicht! Also müsste ich ja auf dem Weg der Besserung sein.

Grüße
Ginny
Ginny
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Ginny »

Mal ein kurzes Update:

Ich habe mich nicht krankschreiben lassen und es hat sich gelohnt! Mittlerweile habe ich mich eingearbeitet, es hat nur etwas länger gedauert, als ich zunächst dachte. Es tut mir sehr gut, dass das Miteinander ist diesem Verein so gut ist und ich den ganzen SchXXX, der mit auf der alten Arbeitsstelle so belastet hat, hinter mir lassen konnte. Zur besseren Umgang mit der - ja manchmal wirklich schwierigen - Empfangsarbeit habe ich zusammen mit meinem Kollegen jetzt einmal pro Woche Kommunikationstraining, wo wir schwierige Situationen nachspielen und reflektieren können. Das ist sehr hilfreich!

Zukunftsängste habe ich trotzdem, aber sie waren schon schlimmer. Ich versuche, möglichst nicht daran zu denken, was nach diesem Jahr kommt.

Ginny
Haferblues
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Haferblues »

Herzlichen Glückwunsch!!!!

Ich wünsche dir, dass es so weiter geht und dann noch besser wird.

Alles Gute und viele Grüße
Rifka
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
Ginny
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Ginny »

Mal wieder ein Update.

Leider läuft es zurzeit so la la. :( Ich habe mich intern auf eine Stelle beworben, das war im Dezember. Ich bekam keine Rückmeldung, und als ich den Chef darauf ansprach, meinte er nur, die Stelle wird im Sommer ausgeschrieben und dann kommt meine Bewerbung zu den anderen. Besonders vielversprechend klingt das ja nicht. Klar, ich kann nicht unbedingt damit rechnen, als betriebsinterne Bewerberin bessere Chancen zu haben. Aber etwas enttäuscht war ich doch.

Nun bewerbe ich mich seit Anfang Februar wieder verstärkt extern, auf verschiedene Bürostellen. Bei einer interessanten Stelle (die allerdings anspruchsvoll ist), soll man seine Berufserfahrung in einem ähnlichen Bereich belegen. Da ich zurzeit in einem ähnlichen Bereich arbeite, hab ich ein Zwischenzeugnis angefordert. Das Zwischenzeugnis ist allerdings nicht so toll. Auf diese Stelle kann ich mich damit nicht bewerben. Als ich meine Vorgesetzte darauf - vorsichtig - ansprach, war sie genervt.

Ob ich noch ein besseres Zeugnis bekomme? Wer weiß, ich muss nun erstmal abwarten.

Zurzeit habe ich Urlaub aber kann das gar nicht genießen. Dieses blöde Bewerben stresst mich noch zusätzlich. Leider sehe ich keine andere Möglichkeit, einen Job zu bekommen. Es wäre so schön, von Hartz IV wegzukommen ...

Morgen spreche wieder mit meinem PPM-Begleiter. Gern würde ich JETZT mit jemandem reden, aber es ist keiner da.
Ginny
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Ginny »

Im Laufe des Tages ist mir klar geworden, dass es nicht "nur" das Zeugnis ist. Ich bin auch sonst nicht mehr so zufrieden bei der Arbeit, ich habe mir mehr davon versprochen. Eine "regelmäßige fachliche und persönliche Begleitung" (so steht es in meinem Vertrag zum Bundesfreiwilligendienst) findet gar nicht statt. Wenn ich mir mal andere Tätigkeitsbereiche anschauen möchte, werde ich abgewimmelt oder auf den nächsten Monat vertröstet. An Dienstbesprechungen darf ich nicht teilnehmen.

Ich bin mir noch gar nicht sicher, aber ich spiele schon mit dem Gedanken, dort ganz aufzuhören. Ich bin diese faulen Kompromisse satt.

Wenn jemandem von euch etwas dazu einfällt, schreibt ruhig!

Grüße von Ginny
Haferblues
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Haferblues »

Hallo Ginny,

so geht’s!!! Da ist jemand motiviert und arbeitet für einen Appel und ein Ei – und wird behandelt wie der letzte Depp!! So wie früher viele Zivis. Der Mensch schätzt halt nicht was umsonst ist. Vor allem, wenn es sich um „soziale“ Einrichtungen handelt.

Was kannst du jetzt machen??

Wenn du gute Nerven hast, kannst du auf die Einhaltung deines Vertrages pochen. Du kannst dich an die zuständige Stelle wenden, die die Bufdis vermittelt. Und/oder an den Betriebsrat. Da wird sich die „Führung“ deiner Einrichtung wahrscheinlich winden und Ausreden finden – aber Vertrag ist Vertrag!!! Du musst dich ja auch dran halten.

Oder du meldest dich krank. Was sollst du dich für lau fix und fertig machen?????

Einfach kündigen ist keine gute Idee. Da kriegst du Ärger mit dem JC, d. h. eine Sanktion. Das kannst du nur machen, wenn dein Vertragspartner nachweislich den Vertrag bricht. Besser, du lässt dich krank schreiben bis dir gekündigt wird.

Ein Arbeitszeugnis MUSS wohlwollend abgefasst sein!!! IMMER!!!!! Du kannst es bei einer Elo-Beratungsstelle checken lassen oder einscannen und in ein Erwerbslosenforum einstellen. Die kennen sich aus mit Zeugnissprache. Wenn du gewerkschaftlich organisiert bist (was sich empfiehlt und für Elos nur 2,50 pro Monat kostet), kannst du das Zeugnis dort prüfen lassen. Sollte es tatsächlich nicht gut sein, kannst du es ändern lassen. Da hast du einen Anspruch drauf.

Viele Grüße und gute Nerven
Rifka
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
Ginny
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Ginny »

Hallo Rifka, vielen Dank, dass du mir antwortest. Naja, wie der letzte Depp werde ich nicht behandelt, aber viel Entgegenkommen gibt es auch nicht. Ich weiß nicht, ob meine Hausärztin oder mein Psychiater mich mehrere Wochen krank schreiben würden. Aber ich werde das im Hinterkopf behalten, als letzten Ausweg.

Leider gibt es keinen Betriebsrat. Aber sich an die Bufdi-Behörde zu wenden, ist eine gute Idee! Zunächst werde ich aber versuchen, mit dem Chef zu sprechen. Darin habe ich mittlerweile Übung, das habe ich in der alten Firma auch oft versucht.

Bist du dir sicher, dass ich eine Sanktion vom Jobcenter bekommen würde? Ich würde mich durch die Kündigung ja nicht bedürftiger machen, deswegen wundert mich das eigentlich.

Mit dem Zwischenzeugnis ist das so eine Sache, vielleicht seh ich auch Gespenster. Ich habe mal in einer Personalabteilung gearbeitet und kenne die Zeugnissprache. Von den Beurteilungen her ist es in Ordnung (wenn auch nicht überragend gut). Ich finde das Zeugnis aber nicht aussagekräftig genug, Dinge, die in an meinem Job für wichtig halte, werden nicht/nur teilweise erwähnt. Mein PPM-Psychologe findet das Zeugnis aber gut. Nein, ich seh wohl keine Gespenster, aber ich habe etwas Besseres erwartet. Schließlich habe ich gesagt, auf was für eine Stelle ich mich damit bewerben will und erwartet, dass sie das Zeugnis sozusagen auf diese Stelle zuschneiden.

Liebe Grüße
Ginny
Zarra
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Zarra »

Hallo Ginny,

... weiß nicht, ob mein Senf dazu hilfreich sein kann ...

War die Stelle, auf die Du Dich beworben hast, denn ausgeschrieben? ... klingt irgendwie nicht so, wenn erst im Sommer ... - Es ist üblich UND ANGEBRACHT, niemandem etwas zu versprechen. Selbst wenn jemand für die Stelle sozusagen vorgesehen ist, und dann die ganz tolle Bewerbung von außen kommt ... Das könnte einfach ungewollt für alle nach hinten losgehen.

Ich kenne es in höheren Bereichen oder für kleine Prozentanteile bei internen Ausschreibungen so, daß dann die Stelle z.B. so ausgeschrieben wird, daß sie mit den geforderten Vorerfahrungen fast nur für den z.B. bisher befristet eingestellten Mitarbeiter auf bereits dieser Stelle paßt.

Ich denke, daß Du es realistisch siehst, daß Du in manchem nicht so ganz für "voll" genommen wirst. - Es ist nun einmal so, daß es je nach Status ... Bei uns dürfen normale Praktikanten an wohl etwas Ähnlichem wie Dienstbesprechungen auch nicht teilnehmen. Andererseits könntest Du ja auch mal vorfühlen, wie festgefahren und festgelegt diese Regelung bei Euch für den Bundesfreiwilligendienst ist - das ist ja nochmals etwas anderes.

Zwischenzeugnis:
Ginny hat geschrieben: Auf diese Stelle kann ich mich damit nicht bewerben. Als ich meine Vorgesetzte darauf - vorsichtig - ansprach, war sie genervt.
Versuchen kannst Du es ggf. ja trotzdem, Dich damit zu bewerben. Wer weiß??!? Besser als gar nicht bewerben!

Ich habe schon davon gehört, daß manche ihr Zeugnis selbst vorformuliert oder die Änderungswünsche vorgelegt haben - und damit durchkamen, wenn es nicht gerade ganz "dreist" war. Einen Versuche wäre das bei Dir dann ja wohl wert, zumal Du entsprechende Vorstellungen zu haben scheinst.

LG, Zarra
Ginny
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Ginny »

Hallo Zarra,
Zarra hat geschrieben:War die Stelle, auf die Du Dich beworben hast, denn ausgeschrieben? ...
Nein, war bzw. ist sie noch nicht, das kommt erst noch.
Ginny hat geschrieben:Versuchen kannst Du es ggf. ja trotzdem, Dich damit zu bewerben. Wer weiß??!? Besser als gar nicht bewerben!
Schon erledigt! Erst wollte ich nicht, aber dann habe ich es doch getan.

Ich halte euch auf dem Laufenden, wie es weitergeht

Grüße von Ginny
Ginny
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Re: Zukunftsängste - nicht mehr voll erwerbsfähig???

Beitrag von Ginny »

Hallo in die Runde,

nach einigem Überlegen und Gesprächen mit meinem Betreuer habe ich mich entschlossen, das Gespräch mit meiner Chefin zu suchen. Einfach mal dazu, wie sie meine Leistungen einschätzt. Sie wissen dort, dass ich eine Depression habe, bisher habe ich allerdings kaum Krankentage gehabt. Bin auch zur Arbeit gegangen, wenn es mir nicht so gut ging.

Also: Mein Engagement und mein Umgang mit den Klienten sei gut, in dem Punkt sind sie mit mir zufrieden. Aber meine Belastbarkeit sei nicht so hoch! Sie meinte, ich würde schnell gestresst wirken, schon, wenn nur etwas mehr zu tun ist. In einer Vollzeitstelle würde sie mich nicht sehen, wenn, dann würde sie mir eher eine Teilzeitbeschäftigung anraten. Toll, davon kann ich nicht leben :( Mein Wunsch ist doch, vom Jobcenter - oder anderen Behörden - wegzukommen. Und endlich eine schöne Wohnung, die ich mir ohne Vollzeitstelle nicht - bzw. nur mit ganz viel Glück - leisten kann.

Jetzt verstehe ich auch, warum mein Zwischenzeugnis nicht so überragend gut ist. Traurig bin ich trotzdem. Sehr. Es ist ja nicht "nur" das Geld, ich liebe meinen Beruf (bin Bürokauffrau), ich möchte berufstätig sein, auch wenn es manchmal Probleme und Konflikte gibt.

Okay, Teilzeit ist auf jeden Fall besser als arbeitslos zu sein (für mich jedenfalls). Aber noch habe ich nicht mal eine Anschlussbeschäftigung. Und wer weiß, ob ich vor dem Ende des BFDs eine finde ...

Ganz so überraschend ist die Einschätzung meiner Chefin eigentlich nicht, ich merke ja schon länger, dass mich hohe Anforderungen und Leistungsdruck im Beruf stressen, dass ich mit Unvorhergesehenem schlecht klar komme, dass ich eigentlich am liebsten alles planen will. Und vor allem, dass ich mit Konflikten mit Kollegen oder Vorgesetzten ganz schlecht klarkomme, ich grübel dann nur herum und kann überhaupt nicht abschalten. Aber heißt das, ich bin gar nicht mehr voll erwerbsfähig?

Auf jeden Fall werde ich mal mit meinem Arzt (Psychiater) darüber sprechen, am besten auch mit meiner Hausärztin. Ich würde allerdings auch gern wissen, was ihr darüber denkt. Gern auch diejenigen unter euch, die Einschränkungen in der Erwerbsfähigkeit haben und wie ihr damit umgeht.

Liebe Grüße von Ginny
Ginny
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Ginny »

So. Ein halbes Jahr später greife ich diesen Thread wieder auf.

Meinen BFD habe ich zu Ende gemacht, am 12.09. war mein letzter Arbeitstag. Seit dem sitze ich zu Hause. Und es geht mir ziemlich schlecht. Eine Anschlussbeschäftigung habe ich - trotz fleißigem und zielgerichteten Bewerben - nicht gefunden. Die Zukunftsängste haben mich voll im Griff. Seit 7 (!) Jahren suche ich einen Job. Habe ich überhaupt eine realistische Chance, (wieder) einen zu finden? Und wenn nicht, wie soll ich damit fertig werden? Ich bin 37, ich kann doch keine Dauerarbeitslose werden :( Vom Grundsatz her denke ich, dass ich (trotz Depression) arbeitsfähig bin, dass sich eine (gute) Stelle sogar sehr positiv auf meine Psyche auswirkt. Leider weiß ich es nicht, es ist nur meine Einschätzung.

Leider wurde auch meine PPM nicht weiterbewilligt, diese endet am 30.09. Mit der Begründung, dass ich Psychotherapie machen soll und/oder eine berufliche Reha. Als wenn man dort von heute auf morgen einen Platz findet.

Mein Plan ist, mich zunächst weiterhin zu bewerben und, wenn ich merke, ich komm überhaupt nicht weiter, die berufliche Reha zu beantragen. Vorher muss ich voraussichtlich noch zu einer Jobcenter-Maßnahme für psychisch Kranke. Danach "darf" ich dann den Antrag stellen.

Es geht mir auch körperlich nicht gut, ich habe wieder allergische Beschwerden. Damit gehe ich morgen erstmal zu meiner Hausärztin, das letzte Mal hatten wir das gut hinbekommen. Auch zum Psychiater muss ich, vielleicht bin ich mit den Medikamenten auch nicht optimal eingestellt.

Vielleicht könnt ihr mir ein bisschen Mut machen. Ich weiß, Arbeit ist nicht alles im Leben. Aber ich mag meinen Beruf sehr und ich möchte mir auch mal mehr leisten können, als das, was mit ALG II möglich ist. Wie "verabschiedet" man sich bloß von seinen Zielen und Träumen???

Liebe Grüße
Ginny
blueray

Re: Zukunftsängste

Beitrag von blueray »

Hallo Ginny,
dann sage ich mal, Willkommen im Club, denn bei mir siehts genauso aus. Bin seit 01.09. jetzt daheim, ALG2 und gut geht es mir überhaupt nicht.
Auch keine Anschlussbeschäftigung gefunden, Jobcenter Druck, alles wie gehabt.
Nur mit dem Unterschied, dass ich diesmal zu meinem Arzt bin und der mich krank geschrieben hat.
Auf die Frage wie es weitergeht kann ich Dir auch keine Antwort geben, ich versuch halt weiter einen Job zu finden. Allerdings hat bei mir das Jobcenter keine Ahnung von der Krankheit, dass ist mir auch ganz recht im Moment. Wie lange ich das aber so lassen kann, hmm keine Ahnung.

Was ist denn eine PPM? Ich habe jetzt nicht mehr alles von Anfang an gelesen, deshalb die Frage ...
Was für eine Jobcenter Maßnahme für psychisch Kranke sollst Du machen? Hat die Hand und Fuß?

Ich finde das lobenswert das Du trotz der Belastung durchgehalten hast!

Viele Grüße
Ginny
Beiträge: 106
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Ginny »

Hallo blueray, schön, dass du mir antwortest.

Bin auch am Überlegen, ob ich mich krank schreiben lassen soll.

PPM heißt "Personenbezogene Hilfen für psychisch kranke/seelisch behinderte Menschen". Hier geht es darum, mit den Belastungen des Alltags besser klar zu kommen. Hier kommt der/die Psychologe/in zu dir nach Hause und hilft dir, z. B. bei Behördensachen, bei der Jobsuche, beim Organisieren verschiedener Sachen oder begleitet dich zu Veranstaltungen, wenn du dich alleine nicht traust. Ich habe das nun mehrere Jahre gemacht und muss schon sagen, so dringend brauche ich das nicht mehr, jetzt muss mal eine andere Form von Hilfe her. Trotzdem finde ich es irgendwie schade, dass damit bald Schluss ist.

Die Maßnahme hört sich gar nicht mal schlecht an, es geht um berufliche Eingliederung, und eben speziell für Menschen mit psychischer Krankheit. Ich kenne das Bildungsinstitut allerdings nicht. Habe es mir angeguckt, so von den Räumlichkeiten macht es einen ganz guten Eindruck. Ob es wirklich so gut ist wie angekündigt, weiß man leider immer erst hinterher.

Ich bin auch froh, dass ich den BFD abgeschlossen habe. Mir hat die Arbeit Freude gemacht, es war auch mein Bedürfnis, dort "bis zuletzt" zu arbeiten. Kann es noch gar nicht richtig fassen, dass das Jahr schon wieder vorbei ist.

Dann hoffe ich mal sehr, dass dir das Jobcenter weiterhin keine Schwierigkeiten macht!

Wie kommt es denn, dass du seit dem 01.09. wieder zu Hause bist? War dein Vertrag auch befristet?

Liebe Grüße
Ginny
blueray

Re: Zukunftsängste

Beitrag von blueray »

Hallo,
ich wusste gar nicht, dass es so etwas wie dieses PPM gibt ... finde das aber eine gute Sache und es hat Dir ja auch was gebracht.
Man gewöhnt sich mit Sicherheit auch an so eine Begleitung, kann ich mir gut vorstellen. Der nächste Schritt wäre bestimmt die Verhaltenstherapie, doof das man so lange Wartezeiten hat, was macht man in der Zwischenzeit?
Wenn Du das Gefühl hast, dass Dir die Maßnahme was bringen könnte wäre es ja nicht verkehrt, wobei ich bei diesen Maßnahmen nicht immer so ganz begeistert bin, da gibts sehr viel Müll.

Vielleicht wäre ja eine Krankschreibung im Moment gut, aber es hat auch Schattenseiten. Auch wenn man "fertig" ist und sich eigentlich erholen soll, frage ich mich manchmal, ob das daheim sitzen nicht eher noch das Gegenteil bewirkt. Bin da hin und her gerissen. Aber das kommt auch auf den Einzelfall an, manchmal muss man einfach mal den Druck rausnehmen und so war es halt bei mir.

Ich hatte ein befristetes Arbeitsverhältnis, drei Jahre lang. Es war zwar klar, dass es keine Festanstellungen geben wird, aber man hofft halt doch und beworben hat man sich intern ja auch. Hat alles nix genutzt und man steht wieder genauso im Regen wie vorher. Mir war klar das ich da ein Problem bekomme, aber es hat mich dann doch wesentlich härter getroffen. Na ja, zumindest ist meine Therapiesperre von der KK rum und ich konnte gleich wieder in die Verhaltenstherapie einsteigen.

Habe auch wieder AD verschrieben bekommen, aber ich traue mich gar nicht mit der Einnahme zu beginnen. So kenne ich das von mir gar nicht, da hatte ich früher gar nicht so gefackelt, jetzt mach ich mir Gedanken wegen Nebenwirkungen. Wahrscheinlich lese ich zu viel im Netz und hab zu viel Zeit für die schlechten Gedanken. :?

Trotzdem denke ich, dass es auch wieder besser wird.

Viele Grüße
Ginny
Beiträge: 106
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Re: Zukunftsängste

Beitrag von Ginny »

Ja, diese PPM sind anscheinend nicht so bekannt, ich habe auch eher zufällig erfahren, dass es sowas gibt. Vermutlich wäre eine Psychotherapie allerdings jetzt besser für mich geeignet. Ich habe zwar keine Ahnung, wie ich in nächster Zeit an ein/e passende/n Therapeuten/in kommen soll - obwohl ich lange Wartezeiten in Kauf genommen hatte, hatte ich bei meinen letzten beiden Versuchen nur Pech gehabt - aber ich werde es nochmal versuchen.

Ich bin jetzt diese Woche krank geschrieben. Zu Hause herumsitzen tue ich so oder so, ich hab jetzt gar keinen Job mehr. Hab das vor allem wegen des Jobcenters gemacht, damit sie in dieser Woche keine "Bewerbungsbemühungen" von mir erwarten. Nächste Woche hab ich einen Meldetermin, mal sehen, ob ich das schaffe oder noch eine AU brauche.

Die Ärztin hat mir ein homöopathisches Medikament mitgegeben, und es hilft :) Es geht mir mittlerweile ein bisschen besser, bin nicht mehr ganz so nervös, angespannt und unerträglich traurig.

Das ist ja schade, dass du keine Festanstellung bekommen hast. Ich kenne das: Obwohl ich weiß, dass meine Chancen sooo klein sind, ich hoffe doch immer! Und bin dann nachher enttäuscht. Oder denke: Du hättest dieses oder jenes anders/besser machen sollen. Und beruhige mich dann selbst: Das hätte wahrscheinlich auch nichts gebracht.

Mit Nebenwirkungen habe ich bisher keine allzuschlechten Erfahrungen gemacht. Gewichtszunahme und Mundtrockenheit sind zwar doof, aber ich kann damit leben. Besser als Schlafstörungen, Handlungsunfähigkeit etc.

Alles Gute für dich!
Antworten