Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Salvatore
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Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Salvatore »

Hallo liebe Foris,

ich habe gerade ein sehr interessantes Buch gelesen: "Was die Seele essen will - Die Mood Cure" von Julia Ross (http://www.deprilibri.fx7.de/doku.php?i ... ure&#fazit)

Beim Lesen hatte ich noch die natürliche Skepsis, die Autorin verspricht sehr viel: deutlich gemilderte Symptome innerhalb von ein paar Stunden und das nur mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln und Aminosäuren (na gut, für eine wirkliche positive und langfristige Stimmungsverbesserung ist auch eine Ernährungsumstellung vonnöten).
Kann das wirklich so einfach sein? Können Aminosäuren wie 5-HTP, GABA, L-Tyrosin eine ähnliche oder sogar bessere Wirkung haben als die gängigen Antidepressiva?

Ich glaube, ich habe noch nie ein Buch gelesen, das so fundiert geschrieben ist wie dieses. Jede Einzelheit wird im Detail erläutert und alles schien für mich stimmig, deswegen habe ich einen Versuch gestartet.

Vorgestern habe ich eine kleine Dosis 5-HTP (50 mg) vor dem Schlafengehen genommen. Ich hatte am nächsten Tag tatsächlich das Gefühl, besser geschlafen zu haben und wacher zu sein, ich kam auch besser aus dem Bett als sonst. Da habe ich gedacht, gut, kann auch Zufall gewesen sein oder ein Placebo-Effekt.

Dann war gestern mein Haustier krank und ich habe mir große Sorgen gemacht. Normalerweise hätte ich echte Panik geschoben, Atosil genommen (wenn es ganz schlimm geworden wäre, was ich im Nachhinein aber schlecht sagen kann, hätte ich vielleicht sogar zu Tavor gegriffen) und zum Schlafen wahrscheinlich noch Zopiclon.
Wie im Buch beschrieben, habe ich stattdessen 500mg GABA und ein Kombipräparat genommen und war innerhalb von Minuten (!) viel ruhiger. Atosil wirkt bei mir nie so gut wie diese beiden, auch nicht bei einer relativ hohen Dosierung von 100mg.
Zum Schlafen habe ich dann 100mg 5-HTP genommen und ich konnte ohne weitere Hilfe schlafen; heute bin ich ebenfalls morgens fitter gewesen (und das, obwohl ich für meine Verhältnisse früh aufstehen musste - der Tierarzt ist gekommen) und tagsüber war meine Stimmung besser als sonst (wieder meldet sich meine Skepsis: vielleicht liegt es auch daran, dass meine Fellnase nur einen leichten Effekt hat und Lugen und Herz nicht, wie von mir befürchtet, angegriffen sind).

Allmählich fängt aber mein Misstrauen an zu schwinden und ich glaube langsam, dass da tatsächlich was dran sein könnte.
Es gibt einige ältere Threads hier zur Aminosäuretherapie, aber nichts aktuelles. Ist hier noch jemand unter euch, der damit Erfahrung hat? Ich würde mich gern austauschen.

Lg, Salvatore
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otterchen
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von otterchen »

Hallo liebe Salvatore,

Dein Bericht hat zumindest mein Interesse geweckt: ich habe mir gerade das eBook heruntergeladen und werde etwas darin stöbern.

Mal sehen, wie es dann weitergeht;
ich finde, einen Versuch wäre es wert!


LG
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otterchen
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von otterchen »

Hallo Salvatore!

Also, L-Tyrosin habe ich bereits hier - und habe es bislang zur falschen Tageszeit eingenommen, nämlich abends.
Das wird sofort geändert.

GABA und 5-HTP sind jetzt bestellt, aber ich muss gestehen, dass ich das Ganze natürlich wieder ein wenig übertreibe: ich habe mir dazu noch einiges andere bestellt, wie z.B. Vitamin- und Mineralienpräparate, um die Wirkung dieser 3 Aminosäuren zu unterstützen.

Da werde ich wohl bald ein Mittelding zwischen Hexenküche und Pharmalabor bei mir zu Hause haben!
Aber ich möchte das zumindest als "Kur" mal eine zeitlang ausprobieren.
Jetzt schaue ich, dass ich das alles mal sortiere: wann nehme ich was, welche unterstütenden Präparate zu welcher Zeit. Uff!

Aber gestern hat mir die L-Tyrosin tagsüber tatsächlich schon nach kurzer Zeit über eine antriebsarme Zeit hinweggeholfen - die Wirkung ist tatsächlich zeitnah zu spüren.

Im Buch habe ich einiges über Ernährung gelernt; das werde ich wohl kaum umsetzen können (ich liebe Kohlehydrate viel zu sehr: mein Mehrkornbrot, Nudeln etc.), aber ich möchte jetzt etwas mehr von eiweißreicher Kost (Geflügel, Fisch) und Gemüse zu mir nehmen.

Mein Problem bislang bestand darin, dass ich zweigeteilt bin:
ein Teil von mir möchte dies, das, jenes tun - und ich schaffe mir dafür sogar die besten Voraussetzungen: hole mir alles, was ich dazu brauche, biete es mir selbst auf dem Silbertablett an.
Der andere Teil in mir versumpft aber in Antriebslosigkeit. Wenn ich dies durch eine Ernährungsumstellung und mit Hilfe dieser genannten Aminosäuren etwas besser in den Griff bekomme: das wäre wunderbar. Damit käme ich ein ganzes Stück näher zu mir selbst hin.

Ich bin so neugierig darauf, wie das wird!
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Salvatore
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Salvatore »

Hallo Otterchen,

genau das habe ich mir auch gedacht: einen Versuch ist es wert.
(Auf Hefepilze geht sie übrigens auch ein, hab deinen Thread drüben gesehen.)

@all:
Nach ein paar weiteren Tagen kann ich jetzt definitv sagen: mein Schlaf hat sich verbessert, meine Liegezeit reduziert und ich fühle mich tagsüber fitter - das haben verschiedenste herkömmliche ADs nicht hinbekommen.
Ich nehme morgens auch noch zwei Präparate (DLPA und L-Tyrosin) und bin spürbar besserer Laune, habe mehr Energie und Lust auf das, was ich mache.
In belastenden Situationen kann ich meinen Stresspegel mit True Calm und GABA in minutenschnelle auf ein erträgliches Maß senken; das hilft mir auch gegen meine gelegentliche Gereiztheit und Reizbarkeit.

[Ich habe das alles vorher mit meiner Psychiaterin abgesprochen und rate jedem, der bereits Medikamente nimmt, es ebenfalls zu tun - gerade bei der gleichzeitigen Einnahme von SSRIs kann es zum Serotonin-Syndrom kommen. (Ich nehme morgens Elontril, das geht ans Noradrenalin und Dopamin, meine Ärztin hatte das keine Bedenken.)]

Man kann hier: http://mood-cure.de/fragebogen/fragebogen_seite_1.php
einen kostenlosen Test machen, der Aufschluss darüber geben soll, wo ein Mangel besteht.
Und hier: http://book2look.de/vBook.aspx?id=dhIAa ... ok2look.de
gibt es eine ausführliche Leseprobe.

Die Methode kann natürlich nur dann funktionieren, wenn die Symptome aufgrund einer Mangelerscheinung auftreten; wenn es eine andere Ursache gibt, hilft es natürlich nichts.
Für mich ist es gerade das Richtige. Nach jahrelanger Psycho- und Pharmakotherapie sind einige Symptome immer noch nicht verschwunden. Besonders bei denen, die laut Julia Ross mit einer Serotonin- und Endorphinmangelerscheinung einhergehen, finde ich mich in fast jedem Punkt wieder.

Ich habe jetzt innerhalb von wenigen Tagen schon gute Erfahrungen machen können und habe angefangen, meine Ernährung umzustellen, und wenn die Autorin recht hat, kann ich die Nahrungsergänzungsmittel mittelfristig auch wieder absetzen, was mich zuversichtlich stimmt. Ich kann nicht alles davon umsetzen, aber ich kann versuchen, "Schlechte-Laune-Nahrung" weitgehend durch "Gute-Laune-Nahrung" zu ersetzen.

Lg, Salvatore

P.S. Nachtrag: Otterchen, sehe gerade dein Post. Da bist du aber in der kurzen Zeit schon weit gekommen in dem Buch, ich habe dafür etwas länger gebraucht.
Die Menge an Tipps, die Julia Ross gibt, ist hoch. Ich nehme zusätzlich zu den Aminosäuren bislang Omega-3-Kapseln und Vitamin K. Ob das übertrieben ist? Das liegt wohl im Auge des Betrachters, ich finde das aber nicht.

Ich versuche schon seit einiger Zeit, Kohlenhydrate möglichst wenig zu essen und es ist tatsächlich nicht einfach. Bei uns gab es früher eigentlich jeden Tag Brot und wir haben auch sehr oft Nudeln gegessen (es schmeckt ja auch gut und ist schnell zuzubereiten). Davon bin ich inzwischen ab. Da mein Mann mitmacht (von ihm habe ich diese Buchempfehlung), ist es leichter.
Schokolade esse ich jetzt nur noch abends und auch nur noch in Maßen - ganz verzichten schaffe ich, glaube ich, nicht.
Eiweiße habe ich jetzt vermehrt in meinen Speiseplan aufgenommen, mein Kaffeekonsum beschränkt sich auf eine Tasse am Tag und rauchen tue ich sowieso nicht, Alkohol trinke ich nur sehr selten. Ich denke, das ist schon mal ein guter Ansatz.
Die Autorin sagt ja im Prinzip auch: wenn man das isst, was man braucht, dann kann man auch das essen, was kaum Nährwerte hat.

Mir geht es mit dem Antrieb so, dass ich manchmal sehr lange brauche, um irgendetwas anzufangen. Wenn ich das erstmal geschafft habe, geht es dann auch.
Am meisten Probleme habe ich mit Dingen, die mir ohnehin nicht so lieb sind, z.B. der Haushalt. Den habe ich aber jetzt gerade ganz gut im Griff, mal sehen, ob ich es jetzt schaffe, die Ordnung mal für längere Zeit zu halten. Mir kam es jedenfalls so vor, als wäre mir die Überwindung unter dem Einfluss der Aminosäuren leichter gefallen.

Ich bin auch gespannt, wohin mich diese Reise noch führt, ich muss einiges noch mal genauer nachlesen und mir dann einen etwas besser durchdachten und geplanten "Masterplan" aufzustellen.
Spannend, dass du auch schon eine (schnelle) Wirkung spüren konntest. Die Autorin hat es zwar vorausgesagt, aber natürlich ist jeder von seiner Methode überzeugt...
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otterchen
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von otterchen »

Hallo Salvatore,

deshalb hab ich ja gestern auch angefangen, wegen der Hefepilze mal das Internet zu durchkämmen

Bei dem Test bin ich ein absoluter Mischtyp - von allem etwas.

Salvatore, Du schreibst
"gerade bei der gleichzeitigen Einnahme von SSRIs kann es zum Serotonin-Syndrom kommen."

Ähm, ich gebe zu: manches habe ich im Buch nur schnell quergelesen. Ich nehme Citalopram - besteht da auch die Gefahr des Serotonin-Syndroms? Ja, ne?
Hmpf, worauf muss ich da achten?
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Salvatore
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Salvatore »

Hallo Otterchen,

im Buch gibt es einen Abschnitt "Die gefährlichste Nebenwirkung: das Serotonin-Syndrom", bei mir ist das auf Seite 266.
Citalopram ist ein SSRI, da könnte es dazu kommen.

Im Buch heißt es: "Die Symptome eines stark erhöhten Serotoninspiegels können häufig denen eines zu niedrigen Spiegels sehr ähnlich sein. Dieses >>Serotonin-Syndrom<< kann eine der potenziell gefährlichsten Nebenwirkungen von SSRIs sein, besonders wenn sie in Kombination mit anderen serotoninfördernden Medikamenten eingenommen werden (etwa wenn man zwei verschiedene SSRIs einnimt). Wir haben nur sehr selten erlebt, dass es auftritt, wenn SSRIs mit Nahrungsergänzungsmitteln kombiniert werden, wir haben jedoch auch nur selten erlebt, dass sie über einen längeren Zeitraum zusammen eingenommen wurden."

Es muss also nicht zwingend dazu kommen, es könnte aber sein. Wenn du bis jetzt nichts unangenehmes bemerkt hast, geht es vielleicht. Ich nehme an, dass jeder unterschiedlich empfindlich reagiert.

Lg, Salvatore
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otterchen
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von otterchen »

Danke Salvatore -

ich werde ein Auge darauf haben!
Bei solchen Selbstversuchen sollte man ja sehr verantwortungsvoll mit sich umgehen; nicht einfach alles in sich hineinschütten.
Ich werde mich genau beobachten und aufpassen, dass ich da nichts überdosiere, Unverträgliches miteinander mische oder Risiken eingehe.

Es wird vorsichtig GETESTET - nicht knallhart durchgezogen. Versprochen.
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Salvatore
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Salvatore »

>Es wird vorsichtig GETESTET - nicht knallhart durchgezogen. Versprochen.

LOL, richtig so!
Ich taste mich auch vorsichtig und langsam heran. Eben alles nach und nach und erstmal in kleinen Dosen - und dann sehen, wie es läuft. Hat auch diesen Vorteil: man kann sagen, welches Mittel welche Wirkung hat oder vielleicht auch keine.
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Zarra
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Zarra »

Hallo Ihr Zwei (Salvatore, otterchen),

ich fände es toll, wenn Ihr weiterberichtet, auch in einigen Wochen.

Ich habe das Buch empfohlen und ausgeliehen (!) gekommen. (... sollte ich wohl auch mal zurückgeben. - ... eine der liegengebliebenen "Sünden" ...) Es liegt allerdings seit wohl mindestens einem Jahr UNGELESEN hier. Neben anderem und wichtigeren Dingen liegt es vor allem an meiner Skepsis!! - Ich habe vor allem wegen meiner Bauchbeschwerden vor dem ersten Antidepressivum dieses und jenes ... und obwohl ich es irgendwie immer noch schade finde, an manches wohl leider nicht glauben zu können, muß ich als Fazit wohl ziehen, daß andere Leute Geld damit verdient haben, ich mir diese Beschäftigung und ggf. Einschränkung aber hätte sparen können. Und Placebo wirkt bei mir wohl nicht. (Ähnliches habe ich bei mehreren Bekannten wahrgenommen.) ... inzwischen werfe ich deshalb auch vieles, was nicht zusammengehört, in diese Richtung "in einen Topf".
(P.S. Man soll nicht über andere urteilen. Doch bei der Empfehlerin könnte ich mir vorstellen, daß die depressive Verstimmung leichter war, daß es in Kombination mit anderen Lebensentwicklungen, daß vielleicht auch Placebo in Kombination, ...)

Umso spannender finde ich Eure direkten Berichte!! Auch wenn ich immer noch keine Zeit für ein Beschäftigung damit habe.

Danke, Salvatore, auch für Deinen Hinweis, daß Du es mit Deiner Psychiaterin abgesprochen hast, denn das war wohl mein letztes Aus-Kriterium gewesen, daß ich irgendwo gelesen hatte (wo?), daß man gleichzeitig keine Antidepressiva einnehmen soll. Ein Absetzen der Antidepressiva kommt auch momentan vorläufig für mich nicht in Frage. Ich weiß aber auch nicht mehr, ob das für eins der Präparate oder für alle galt! Hast Du erst genau herausgelesen, herausgefunden, was Du voraussichtlich nehmen müßtest und das dann mit Deiner Psychiaterin besprochen, oder hast Du sie generell gefragt? ... etwas dumm gefragt (zumal ich das Buch aufschlagen könnte, sorry): Gibt es da viele verschiedene?

Liebe, interessierte Grüße
und Euch weiterhin viel Erfolg!

Zarra
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Salvatore »

Hallo Zarra,

vielleicht fühlst du dich ja jetzt animiert, doch mal einen Blick in das Buch zu werfen, ehe du es zurückgibst?

Auf Seite 245 ist eine Übersicht mit den Gegenanzeigen (das ist auch so etwas, das mir dieses Buch - bzw. die Autorin - so sympathisch macht: ich habe schon verschiedene Titel zu diesem Thema gelesen, (keines hat mich überzeugt) und da war der einhellige Tenor immer in etwa, dieserlei Dinge seien völlig Nebenwirkungsfrei und unbedenklich, man könne sie fromm und frei einfach nehmen - habe ich NIE geglaubt! Zu recht, wie sich bei dieser Lektüre nun herausgestellt hat).

Also: Die Bedenken beziehen sich auf 5-HTP, L-Tryptophan, Johanniskraut, SAM-e, L-Tyrosin, D-/L-/DL-Phenylalanin, GABA; wenn man schon ein SSRI nimmt, KANN es wie oben schon beschrieben zum Serotonin-Syndrom kommen. Das wäre dann äußerst kontraproduktiv. (Im Übrigen: für mich kommt ein Absetzen meines AD derzeit auch nicht in frage - SO überzeugt bin ich dann von der Mood Cure doch (noch?) nicht!)

Ebenso ist Vorsicht geboten bei MAO-Hemmern, Schizophrenie oder bipolarer Störung und generell, wenn man schon Medikamente nimmt. Und auch, wenn "Sie eine ernste physische Erkrankung haben" (ist in dem Buch auch noch genauer aufgeschlüsselt).
Auch in der Schwangerschaft und beim Stillen soll man vorher unbedingt ärztlichen Rat einholen, genauso bei "Hashimoto-Thyredoitis" (keine Ahnung, was das ist), bei Schilddrüsenüberfunktion, Migräne, zu niedrigem oder zu hohem Blutdruck.

Ich werde weiter berichten! Insbesondere an Konzentration mangelt es mir noch arg, vielleicht kann ich da auch noch was verbessern.
Beim Schlaf hatte ich bislang eine Liegezeit, die stabil bei 11-12 Stunden lag - trotz AD und selbst danach war ich noch .
Mit den Aminosäuren hatte ich vorgestern eine Liegezeit von 10,5 Stunden und heute sogar von nur 9,5 Stunden und bin trotzdem


Lg, Salvatore
.
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otterchen
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von otterchen »

Hallo!

Ja, das fand ich auch sehr gut:
sehr viele Warnhinweise und "wenn dies nicht funktioniert, bitte absetzen und xy machen"
sowie der Ausblick darauf, dass man die Aminosäuren mit der Zeit reduzieren und absetzen kann.
Ich fand das schon einen recht ausgewogenen Bericht;
allerdings versuche ich jetzt, alles für mich kompakt zusammenzutragen (auf Zetteln), aber das ist sehr umfangreich: was wirkt wogegen bzw. wofür, wann sollte ich wieviel davon nehmen, was brauche ich zum Unterstützen, auf welche Nebenwirkungen muss ich achten usw. Das ist eine ziemlich fusselige Angelegenheit, aber ich beiß mich da durch.
Für sowas sind Bücher aus Papier wohl doch besser als eBooks...


Salvatore, Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Schilddrüsenerkrankung
ja - meine Schilddrüse will ich auch mal untersuchen lassen. Ein Teil meiner Symptome spricht für Über-, der andere Teil für Unterfunktion
Na, vielleicht brauch ich einfach Jod...
Aber: ich kümmere mich! Das will ich jetzt wissen.

Ich glaube, ich druck mir was aus und nehm das mit zum Hausarzt.
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Zarra
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Zarra »

Hallo Salvatore, hallo Otterchen,

das hätte ja schon was, das so parallel ... Doch neben dem, daß ich mich momentan eher nach dem Versinken in einem (Belletristik-)Buch oder der gemeinsamen Heiterkeit mir Freunden/Bekannten sehne (wenn sie mir denn möglich wäre ... sch... "Einbruch", diese ganz leichte Leichtigkeit hatte sich am Ende des Urlaubs so gut, so Zuversicht verheischend angefühlt - dann batsch, und im Nachklang auf einen ganz normalen Lebensschlag ist alles wieder weg ), habe ich erst (?) am 23. Oktober einen Arzttermin. Und momentan nehme ich Fluoxetin und Opipramol regelmäßig (wenn auch in keiner hohen Dosierung) - und brauche das auch. (Den Rest der Bedenken kann ich für mich wohl vergessen; Über-Angst bringt eh nichts. Und ggf. vorsichtig wäre ich eh.)

Euch liebe Grüße,
Zarra
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von otterchen »

Ach herrje,

da hab ich mich auf etwas eingelassen...!

Zunächst nochmal Danke an Salvatore - Du hast mich mit dem Hinweis auf das AD und das Serotonin zum Nachdenken gebracht.
Citalopram ist ein SSRI - ein Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.

Zitat von einer Website: "SSRI blockieren gezielt den Rücktransport von Serotonin in seine zellulären Speicher. Dadurch verbleibt der Botenstoff länger im Synapsenspalt und seine Wirksamkeit wird erhöht."

Aber: wenn kaum Serotonin bei mir vorhanden ist, bleibt auch mit einem Wiederaufnahmehemmer wenig vorhanden.

Wenn ich nun meinen Serotoninspiegel erhöhe -
dann könnte ich theoretisch vielleicht meine Dosis an Citalopram reduzieren. Vielleicht schleichend von 40 auf 20mg?

Ich hoffe, dieser Gedankengang ist soweit richtig?!?

Ich habe im Oktober einen Termin bei meinem Psychiater - da werde ich das mit ihm bereden können. Bis dahin wäre ich bestenfalls noch im Anfang meines Reduzier-Prozesses.




Und jetzt zu meiner Hexenküche / meinem Versuchslabor:

schrecklich!!! worauf hab ich mich da eingelassen?

Mich tröstet gerade nur der Gedanke, dass dies vorübergehend ist und nach einigen Wochen oder Monaten bereits nicht mehr nötig sein wird.

Außer L-Tyrosin, 5-HTP, GABA, DLPA und Omega-3 habe ich jetzt noch eine Vitamin-/Mineralstoffmischung, separat Vitamin-B-Komplex und noch ein paar andere Nahrungsergänzungsmittel, die ich jetzt also eine gewisse zeitlang zusätzlich zu meinen Medikementen einnehmen werde.
Ich hab mir direkt eine Tablettenbox bestellt und einen Plan aufgestellt, wann ich was am besten einnehme. Das erfordert eine generalstabsmäßige Vorbereitung.

@ Salvatore: nimmst Du nur die Haupt-Aminosäuren, die in dem Buch beschrieben wurden? Oder unterstützt Du die auch, z.B. durch Vit-B, Vit-D, Zink, Folsäure pipapo?

Noch bin ich nicht fertig mit der generalstabsmäßigen Vorbereitung - ich klopfe alles noch ab, bis ich mich sicher fühle: was können die ganzen Vitamine und Mineralstoffe, beeinflussen sie meine Medikamente? Was kann bei versehentlicher Überdosierung passieren? Wann nehme ich was am besten? Kann ich 5 verschiedene Kapseln zur gleichen Zeit einnehmen? Wie geht es Magen, Darm, Leber dabei?

Das ist echt eine krasse Aktion. Mir ist mulmig.
Ich will dieser Vorgehensweise eine Chance geben, aber ich muss in der nächsten Zeit wirklich sehr konzentriert auf mich achten und noch x-mal in die Unterlagen schauen.
Und zusätzlich meine Ernährung umstellen.

Na prost Mahlzeit! oO
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elas
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von elas »

Hi miteinander.

Es hat mal vor Jahren hier einen Thread gegeben, zu genau diesem Thema. Wurde heiß diskutiert.
Entweder war Flora die Threaderöffnerin, oder sie hat mitdiskutiert.
Über die Suchmaschine krieg ich nix raus.

@otterchen. Du hast doch nen "direkten Draht" zu flora
Die kann Dir sicher ne Menge Anregungen geben.


So, dann bin ich aus diesem Thread auch wieder wech.


Selas
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otterchen
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von otterchen »

Hallo
und danke -
den Thread habe ich gefunden:

http://www.deutsche-depressionshilfe.de ... 1266335581

Interessant!
Also werde ich GANZ BESONDERS auf das Serotonin-Syndrom achten!!!
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elas
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von elas »

otterchen.


Ach, es freut mich, dass Du diesen Thread gefunden hast.....

.....Öhmmm. Ich selber lerne permanent mit Internet und allem diesbezüglich dazu.
Kein IT_Dino mehr. Nein.


Und irgendwann___vielleicht____krieg ich das mit dem Hereintransportieren alter Threads in einen neuen Thread auch hin.

Ich geb nicht auf.
Diesbezüglich nicht.

Und depri_technisch_menschlich auch nicht.


Alles Gute für Dich otterchen.


Selas.#
Aber jetzt bin ich wirklich wech.
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Salvatore »

Hallo Leute,

@Zarra: Es gibt für alles eine Zeit. Vielleicht ist bei dir die Zeit für Experimente mit den Aminosäuren einfach (noch?) nicht gekommen.
Diese sind ja mutmaßlich auch nur nötig, wenn es einen Mangel gibt - wenn der Speicher wieder aufgefüllt ist, soll man laut Autorin die Kapseln auch wieder absetzen können. Die Ernährung soll es dann richten.
Vielleicht stellst du deinen Speiseplan ja einfach schon mal um, auf "Gute-Laune"-Nahrung? Das ist in dem Buch beschrieben, grob gesagt bedeutet das: keine oder möglichst wenig Kohlenhydrate durch Zucker oder Getreide, viel Obst, viel Gemüse, viele Proteine.

@Selas: Danke, den Thread hatte ich gelesen, sehr interessant! Für mich war es auch mit ein Ansporn, das selbst auszuprobieren.
IT-Dino? Ganz bestimmt nicht!!!

@Otterchen: Mir ist zugegebenermaßen auch etwas mulmig, ich habe inzwischen auch eine Apotheke für mich eingerichtet. Ich beruhige mich so: 1. stocke ich Stück für Stück auf und wenn ich merke, dass mir was nicht gut tut, höre ich sofort damit auf.
2. Ich lasse sowieso alle drei Monate (circa) meine Blutwerte überprüfen, die nächste Kontrolle ist (etwas verspätet) in einem Monat. Wenn die Werte nicht stimmen, höre ich auf.
3. Wie du sagst: die Mittel sind ja hoffentlich bald nicht mehr notwendig.

Meine Schilddrüse wird dann auch immer mit kontrolliert, es hat sich auch rausgestellt, dass ich eine Unterfunktion habe, ich nehme seitdem L-Thyroxin. Ich habe die leise Hoffnung, dass mit der Umstellung diese Medikation unnötig wird, aber mal schauen. Gut jedenfalls, dass du es ebenfalls überprüfen lässt - ich finde eigentlich, dass sollte bei der Diagnose Depression standardmäßig geschehen.

Ich habe inzwischen auch mit Vitaminen etc. angefangen: Omega-3 nehme ich schon länger, seit heute auch Vitamin D (morgen fange ich mit meiner Lichttherapie-Lampe wieder an, das hat mich über den letzten elendig langen Winter gebracht). Außerdem Vitamin K fürs Blut.
Ab morgen nehme ich auch Vitamin B; einen Multivitamin-Komplex habe ich noch nicht, ich habe mich da noch nicht entschieden, was es sein soll - evtl. das empfohlene True Balance von Now Foods.

Bei mir sieht der sonstige Plan so aus, dass ich vormittags L-Tyrosin und DLPA nehme und ich spiele mit dem Gedanken, nachmittags auch noch eine Dosis zu nehmen, da die Symptome sich nur leicht verbessern (vor allem bei der Konzentration ist noch viel Luft nach oben).
Zur Nacht nehme ich 5-HTP, GABA, True Calm und Magnesium, was bei mir eine sehr gute Wirkung hat.

Schokolade bleibt mein großes Laster - gestern hatte ich einen totalen Durchhänger und hab reichlich zugegriffen. Muss wohl noch mal das Heißhunger-Kapitel lesen...
Meinen Kaffee am Morgen mag ich nicht aufgeben, aber ich trinke auch nicht mehr mehrere Becher über den Vor- und Nachmittag.
Proteine esse ich jetzt gezielt und achte auch darauf, wirklich jeden Tag Obst zu essen. Demnächst möchte ich auch mal das eine oder andere Rezept ausprobieren - die klingen z.T. echt gut, aber die Mengen, die vorgeschlagen werden, kann ich nicht runterbringen. War noch nie ein guter Esser.

Lg, Salvatore
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Zarra
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Zarra »

Hallo Ihr,

nur noch kurz, bin eigentlich überplatt.

Danke für den "alten" Thread!
... mich würde noch interessieren, wie die "Damaligen" das im Rückblick einschätzen; ... ... habe gerade "mutig" dort nachgefragt.

Und Danke für Dein wohl gut eingeschätztes Verständnis, Salvatore: Ich schätze tatsächlich, daß das gerade nicht bei mir ansteht, egal, ob ich noch in das Buch hineinschaue (liegt zumindest wieder oben) oder nicht; ... irgendwie nicht der passende Zeitpunkt.

LG und Euch viel Erfolg!
Zarra
fiftysu
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von fiftysu »

Hallo,
lese gerade sehr interessiert denn ich bin grad etwas AD müde und erwäge ernsthaft das Ausschleichen durchzuziehen. Aber nachdem ich mal den klugen Satz gehört habe, man kann nichts was eine Funktion im Leben hat einfach ersatzlos streichen, reizt mich der Gedanke anschl. an das Ausschleichen die Aminosäuren zu probieren.
Jetzt aber noch ein wichtiger Gedanke zum Ernährung umstellen, was bitte esst ihr zum Frühstück, wenn Kohlehydrate möglichst gemieden werden sollen?????????? Milch vertrage ich nicht, Obst im Winter lässt mich erfrieren.....!!??????
Danke für Eure Infos
Salvatore
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Salvatore »

Hallo Myname,

ich esse zum Frühstück Joghurt vom Bauern und schnipple da Obst rein. (Warum lässt dich Obst im Winter erfrieren???)

Was an der Milch verträgst du nicht? Julia Ross schreibt im Buch:
"Versuchen Sie es als Erstes mit lactosefreier Milch, um zu sehen, ob es Ihre Symptome abschwächt. Falls nicht, ist es wahrscheinlich das Casein oder die Molke, die Ihr Körper nicht verträgt. In diesem Fall werden auch lactosefreie Milch und lactosearmer Joghurt oder Butter nicht helfen, sondern Sie müssen komplett auf Milchprodukte verzichten. Wenn Sie das tun, probieren Sie es mit Butterschmalz, das keine Lactose und Protein mehr enthält und sich hervorragend zum Kochen eignet. Die meisten Menschen, die keine Milch vertragen, haben dagegen keine Probleme mit Produkten aus Schafs- oder Ziegenmilch. Probieren Sie auch Rohmilchprodukte (aus Kuhmilch), die weder homogenisiert noch pasteurisiert wurden. Bei manchen Menschen haben sie andere Auswirkungen als industriell verarbeitete Milch. Wenn nichts davon funktioniert, können Sie immer noch Kokosmilch und -öl genießen. Vermeiden Sie Reismilch, Sojamilch und Mandelmilch, die alle übersüßt oder anderweitig zu beanstanden sind."

In dem Buch sind Vorschläge für das, was man essen kann, das sind u.a.:
- Hüttenkäse-Pfannkuchen
- Eier (gekochtes Ei, Rührei)
- (gebratenes) Gemüse
- Protein-Smoothie
- Ofenpfannkuchen
- Reispfannkuchen

Ich habe früher sehr viel Brot gegessen und die Umstellung war wirklich nicht ganz einfach. Inzwischen vermisse ich es aber nicht mehr.

Weil unser Haushalt noch voller kohlenhydratreicher Lebensmittel war (Toast, Pizza, Chips von einer Feier, solche Dinge) und mein Respekt vor Nahrung mir verbot, diese einfach wegzuschmeißen, habe ich sie über das Wochenende gegessen (ein bisschen ist auch immer noch da). Was soll ich sagen? Ich war wieder schlechter drauf, müder und unkonzentrierter. Das kann einfach kein Zufall sein!

Lg, Salvatore
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Mooseba
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Mooseba »

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Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 18:12, insgesamt 1-mal geändert.
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"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Regenwolke
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Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Regenwolke »

>... mich würde noch interessieren, wie die "Damaligen" das im Rückblick einschätzen; ... ... habe gerade "mutig" dort nachgefragt.

@Zarra, ich antworte mal hier, weil dieser Thread doch aktiver ist, als der andere.
Ich hab das Mood-Cure-Buch damals gekauft und fast ganz gelesen. Ehrlich gesagt war ich von der Komplexität der Vorschläge erschlagen. Es schien mir voll von Sätzen wie:
"Versuchen Sie x, aber wenn x nicht hilft, hift eventuell y besser oder eine Kombination aus beidem oder in manchen Fällen auch z. Und wenn das alles nicht hilft, könnte es sein, dass körperlich etwas nicht in Ordnung ist, dann lassen Sie a untersuchen, wenn es daran nicht liegt, lassen sie auch b und c untersuchen. Dazu sind Test d, e und f nötig, den Sie bei einem Labor in Auftrag geben können."

Ich habe dann Tryptophan und Gaba ausprobiert, das erste vertrug ich nicht, das zweite bewirkt eine ganz ganz leichte Entspannung, für meine massiven Ängste aber zu wenig.
Vieles wies darauf hin, dass ich eher zu den am Ende des Buches genannten Spezialfällen gehöre, einiges (Schilddrüse, Geschlechtshormone, Nebenniere) konnte ich dann auch beim Arzt abklären lassen, aber für das Ausprobieren diverser Substanzen und privat zu bezahlende Laboruntersuchungen fehlt mir das Geld.

Bleiben die Ernährungsvorschläge, die ich als weitgehend vegetarisch lebender Mensch, der Rohkost schlecht verträgt und sich vorwiegend von warmem Gemüse ernährt, auch nicht soo prickelnd finde.

FAZIT: Das Buch ist interessant für Menschen, die nicht so schnell durch viele Informationen verwirrt sind und für die es ohne große finanzielle Belastung möglich ist, einiges auszuprobieren und evtl. Labortests durchführen zu lassen. Ich kann mir vorstellen, wenn mann die Ratschläge konsequent befolgt, dass es etwas bringen kann.
Für mich wars zu kompliziert und zu teuer.
Zarra
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Zarra »

Liebe Wolke,

danke für Deine Antwort! - ... ich gehöre gerade eindeutig zu denjenigen, die nicht noch mehr "Verwirrung", zu sortierenden Input gebrauchen können, that's not the time for ...


... in diesem Sinne dann auch eher Off-topic an @myname: (Umfassender eh schon von Salvatore )
An sog. internationalen Frühstücksbüffets in Hotels gibt es ja oft Rühreier ohne oder mit Speck/Würstchen. - ... auch insgesamt nicht so mein Fall, wenn dann auch im Einzelfall aus Neugierde probiert. Eine wiederum für mich spannende Erfahrung in einem anderen Land war, daß ich warmes Frühstück "gar nicht so schlecht", um nicht zu sagen: gut, finde; okay, zu Urlaubsfrühstückszeiten, doch zu ganz frühen Zeiten gibt es bei mir auch im Alltag nur Kaffee, alles andere geht erst etwas später. (Es müssen ja nicht gerade Würstchen sein ...) Und ich fand es da und bei einer Alternativgeschichte (... neben Müsli irgendwas mit Kartoffeln, sogar leicht warm??) spannend, wie "tradtionellfrühstückskonditioniert" man doch ist und daß meinem Magen durchaus auch anderes bekommt. Und vieles Obst und Gemüse läßt sich zu Mus kochen.

Zarra
fiftysu
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von fiftysu »

Danke für Eure Hinweise

Ich denke es könnte die Molke in der Milch sein aber glücklicherweise gibt es schon manches was ich essen kann wie Frischkäse, Joghurt, Käse, Buttermilch, Kefir...

Warm in der Früh ist ein Muss für mich im Winter, das meinte ich mit "erfrieren". Meine Hausärztin hat mir auch gerade bestätigt das exotisches Obst den Organismus kühlt - wäre ja auch sinnvoll und logisch für die Breitengrade wo das wächst.

Was das Verwirrende in dem Buch angeht, das hab ich irgendwie schon beim Lesen rausgehört und das geht bei mir gar nicht, damit dann ich nichts vernünftiges machen, das krieg ich nicht hin.

Ich bin im Raum München, kennt denn evtl. jemand einen Arzt oder Heilpraktiker der sich mit dieser Sache beschäftigt, zu dem ich gehen könnte?

Allerdings spielt das (nicht vorhandene) Geld auch bei mir eine massgebliche Rolle...

Nochmal Danke!
Salvatore
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Re: Die "Mood Cure": Ein Feldversuch mit Aminosäuren

Beitrag von Salvatore »

Hallo in die Runde,

das Buch ist wirklich nicht ganz einfach zu lesen, es ist pickepacke voll mit Informationen, das habe ich auch so empfunden. (Wolke: )
Auch das "Wenn a nicht funktioniert, probieren Sie b" stimmt so. Ich habe das Buch abschnittweise gelesen und immer wieder beiseitegelegt. Als ich es durchhatte, habe ich einzelne Kapitel, die mich betrafen, nochmal gezielt gelesen und auch jetzt noch blättere ich immer wieder nach.
Ich kann aber verstehen, wenn man sich damit nicht auseinandersetzen mag oder kann, es bedeutet schon einen gewissen Aufwand.

Ich halte mich momentan immer an "Plan A" und versuche den ersten Vorschlag. Ich fahre damit bislang gut und merke eine deutliche Verbesserung im Antrieb und beim Schlaf. Von GABA in Kombination mit True Calm bin ich regelrecht begeistert, denn ich habe immer noch panikartige Anfälle mit heftigem Herzrasen: Atosil war dafür immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein und Tavor nehme ich nur äußerst ungern, deshalb habe ich es eben meistens einfach versucht auszuhalten.
Mit dieser Kombination nun ist mein Problem insofern gelöst, als ich darin ein schnell wirkendes und effizientes Mittel gefunden habe - und da die Anfälle sich in letzter Zeit schon deutlich reduziert haben, hoffe ich, dass sie irgendwann auch ganz verschwinden werden.
Mein Schlaf ist tiefer und erholsamer, ich habe viele verschiedene ADs ausprobiert, aber diesen Effekt hatte keines. Sie haben zwar dafür gesorgt, dass ich überhaupt schlafen konnte, aber trotzdem habe ich mich am nächsten Tag wie erschlagen gefühlt. Termine am Vormittag waren für mich der pure Horror.

Die Mittel sind im Ausland (ich beziehe aus Großbritannien) erheblich günstiger als die aus deutschen Apotheken (es versteht sich von selbst, dass nur seriöse Quellen in Frage kommen, keinesfalls irgendwelche zwielichtigen Fitness-Center oder so!!!). Trotzdem läppert sich das schnell zusammen, da man ja mehrere verschiedene Präparate braucht. Ich habe selbst nicht viel Geld zur Verfügung und konnte die auch nicht alle auf einmal kaufen, daher habe ich mich da rangetastet. Ich fand die Ausführungen von Julia Ross so überzeugend, dass ich das Gefühl hatte, ich müsste es einfach ausprobieren.
Davon abgesehen ist es ja auch nur vorübergehend, da die Aminosäuren auch wieder abgesetzt werden können, wenn der Vorrat sozusagen aufgefüllt wurde.
Und weil es mir (ich spreche hier nur für mich) spürbar was bringt, verzichte ich lieber auf andere Dinge.

Die beschriebenen Labortests habe ich nicht machen lassen, nur meine Schilddrüse wurde (aber schon längst und unabhängig vom Buch) und wird kontrolliert - das übernimmt ja auch die KK.
Die anderen Tests sind für mich unerschwinglich und ich sehe aktuell auch keine Veranlassung dazu. Ich habe das auch eher so verstanden, dass man, wenn alles nichts helfen will, bestimmte Dinge kontrollieren lassen sollte.

Ich werde nicht alles umsetzen können, was im Buch empfohlen wird, ich glaube aber auch, dass das gar nicht notwendig ist. Ich genieße meine Kaffee am Morgen und meine Schokolade am Abend. Und ich schaffe es auch nicht, drei vollständige Mahlzeiten am Tag zu essen. Ich will aus dieser ganzen Geschichte ja auch keinen Quälkram machen, der gar nicht zu mir passt.

@Myname: Ich bin ein Nordlicht und kann dir mit Adressen leider nicht helfen. Ist aber ein guter Gedanke, sich da von jemandem beraten zu lassen.
Es gibt inzwischen viele Low-Carb-Kochbücher, vielleicht findest du da noch Frühstücks- (und andere) Anregungen. Ich wollte demnächst auch bei uns in der Bücherei mal schauen, ob die was dahaben. Was hast du denn bislang an warmem Frühstück gegessen? Vielleicht könnte man das ja entsprechend modifizieren.

Lg, Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
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