Es gibt keine Depression.

anna17
Beiträge: 209
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von anna17 »

Hi Data,
ich hab mal meinen Eimer aus der Ecke geholt.
Und in der Küche ist reichlich Milchkaffee.
Troi.
Data

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Data »

Hallo Dietmar,

nee, hab sicher nicht alle deine Postings gelesen, nur einige, aber vielleicht die wichtigsten.

Ich hatte schon, als ich 14 Jahre alt war (und immer noch keine Freundin hatte), eine große Angst vor der Einsamkeit. Die Angst war nicht ganz unbegründet, wie man heute sieht. Aber so ganz richtig einsam war ich glücklicherweise doch sehr selten. Ich hatte nur nie eine Freundin. War aber leider dafür permanent unglücklich verliebt. Ist ungefähr gleich schlimm wie Einsamkeit.

Gott sei Dank hatte ich dann mit 27 Jahren endlich mal erste sexuelle Erfahrungen (mit eben dieser Frau, von der ich oben schrieb, es war...nicht so toll, ich hab am ganzen Körper gezittert vor Angst und Aufregung und geklappt hat gar nichts, aber das hat wieder noch andere Gründe, die erzähle ich vielleicht bei der nächsten Magenentleerung ), sonst wäre ich, glaube ich, jetzt schon in den ewigen Jagdgründen oder in der Klappsmühle. Tja, so sieht's aus. Einsamkeit ist auch meiner Meinung nach das schlimmste, was es gibt (na ja, sagen wir mal, was so das normale Leben betrifft, natürlich gibt's noch schlimmeres).

Genau, Dietmar, das mit der ewig langen Änderungsmöglichkeit finde ich auch nicht so toll (aber ich nutze sie trotzdem ), hab ich aber wohl schon mal irgendwo geschrieben. Und mit dem Auslöser für Depressionen haste auch recht.


Hallo Counsellor,

freut mich sehr, Sie hier zu treffen!
Wie sie sehen, hab ich hier 'ne mittelmäßige Schweinerei angerichtet, aber Sie haben ja glücklicherweise (oder in weiser Voraussicht?) schon den Wischeimer mitgebracht, ich mach mich dann mal ans Putzen...

*benutzt erst mal die Kehrschaufel, ist effektiver als so'n Scheuerlappen, und auch leichter abwaschbar und nicht ganz so ekelig*
*igitt* *schüttel*


Mir geht's schon wieder viel besser als heute morgen. Na ja, manchmal muß eben so einiges raus...

Liebe Grüße und danke an alle für's Lesen! Hab nie gedacht, daß hier jemals so viel von meinem Mageninhalt rumliegen würde. Peinlich. Aber na ja. Mit 36 fängt es dann langsam an, daß man sich für seine Schwächen nicht mehr ganz so sehr schämt, nicht wahr...


Data
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von winnie »

Hallo Data,

hab jetzt gerade Deine Beiträge von heute nachmittag gefunden, und war regelrecht erschüttert.
Und sitz jetzt hier und frage mich zum tausendsten Mal, wie es verdammt nochmal kommen kann, daß immer genau die Leute, die menschlich und im Kopf so viel zu bieten haben, die größten Schwierigkeiten mit zwischenmenschlichen Beziehungen haben...
Inzwischen bin ich fast überzeugt, daß da ein kausaler Zusammenhang besteht.
Man ist Mensch, will Liebe schenken, und will keinem weh tun - und es wird einem selbst dann immer wieder so grausam weh getan. Man tut sich selbst noch grausamer weh.
Ich glaube, eine Wurzel dessen ist, daß man automatisch von seinen Mitmenschen annimmt, daß sie genauso denken/handeln/fühlen wie man selbst in der gleichen Situation täte. Und wenn sie das nicht tun, sucht man die Schuld bei sich. Zweifelt nicht an den Signalen, sondern an seiner Wahrnehmung.

Aber ich glaube, Data, Du bist immerhin schon auf dem richtigen Weg. Du weißt, woher Deine Probleme kommen, Du weißt, daß es nicht an Dir liegt, sondern an Deiner Geschichte und Deinem Bestreben, niemandem weh zu tun.
Ich bin keine von denen, die anderen genau das ausreden wollen. Ich finde, wenn man schon so ist, dann sollte man es gut finden und nicht noch das Gefühl haben, wieder zu versagen.

Du bist richtig, wie Du bist - und ich bin sicher, Du kriegst das alles hin.
Bleib hier, bleib der Mensch, der Du bist, und finde Dich endlich gut!

Liebe Grüße von Winnie
geborgenheit
Beiträge: 178
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von geborgenheit »

Lieber Data

es freut mich zu lesen, dass es Dir wieder etwas besser geht. Ich glaube, dass es jedem von uns passieren kann, dass der Mageninhalt so unkontrolliert herumschwappt. Da sind wir froh um unsere Mitmenschen. Du brauchst Dich deswegen nicht zu schämen!

Ich denke, diese Gedanken mussten heraus. Und nun kannst Du wieder beginnen, Dich neu zusammen zu setzen und schauen, was Du weiter in Deinem Leben integrieren willst und was Du ändern willst.

Der Weg ist das Ziel, heisst es so schön. Und manchmal gibt es auf dem Weg Stolpersteine. Sie können uns etwas zeigen, aber sie können uns auch zu Fall bringen. Wenn wir aber mit offenen Augen auf sie zugehen, dann sind sie meistens hilfreich.

Liebe Grüsse
Geborgenheit
byte
Beiträge: 186
Registriert: 19. Mär 2003, 17:58

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von byte »

lieber data,

ich hoffe, dir geht es heute morgen besser in dem sinne dass du du dich ein bisschen erleichtert fühlst, weil du endlich alles herausgelassen hast, was in dir gärte.
wie geborgenheit schon sagte - nun sieh dir die bescherung an und erkenne was du für dein leben damit anfängst.
vordergründig sagst du immer die einamkeit ist das was dir zu schaffen macht. aber sieh mal was du hier herausgelassen hast.... in der tiefe quält dich etwas ganz anderes, wie es scheint, und nur wenn du das für dich einmal klärst wirst du auch imstande sein die einsamkeit nicht mehr zu empfinden und echte geziehungen einzugehen.
ist der platz für eine beziehung in deinem leben nicht von deiner mutter beschlagnahmt, so dass da gar kein platz für jmand anderen ist ?? dieser gedanke kam mir, als ich deine geschichte las.
nimm dir nun einmal die zeit für dich und kläre die dinge. wenn nötig mit hilfe einer therapie. aber sieh nicht länger weg. es ist dein leben, und du hast nur dieses eine. fang an es zu entdecken !!

ich wünsche dir viel kraft und zuversicht auf deinem weg zu dir selbst,
bit
"Sehnsüchtig grüsst der,

der ich bin, den,

der ich sein könnte.

(Dostojewski)
Data

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Data »

Liebe Winnie,

auch dir vielen Dank für deine nette Antwort, hat mir mal wieder saumäßig gut getan, nochmals danke!

Ja, was du da schreibst vom kausalen Zusammenhang, hab ich auch schon festgestellt. Mir kommt es allerdings so vor (muß nicht stimmen), daß es in überwiegender Zahl die Männer sind, die damit ein Problem haben. Ich habe selbst auch schon die Erfahrung machen müssen. Je "lieber" man versucht zu sein, desto weniger interessant finden es die Frauen. Lieber einen Typ wie Dieter Bohlen. Irgendwo kann ich das auch verstehen, ich kann mit einer "langweiligen" Frau auch nichts anfangen, aber trotzdem. Alte Rollenklischees scheinen mir immer noch tief verwurzelt zu sein.

Liebe Grüße

Data

PS: Wie geht's dir überhaupt?
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von winnie »

Hallo Data,

ich würde meine, das ist ein Phänomen, das nicht nur Männer erleben. Ich kenn das nämlich ganz genauso. Ich bin nämlich auch so ein Typ Frau, an deren Schulter sich die Männer ausweinen, die von Männern gelobt wird als "voll in Ordnung", "sowas von intelligent" und "wunderbar zum Reden", sie faseln dann meist sogar noch was von "inneren Werten", und sobald es ihnen wieder gut geht, drehen sie ab und suchen sich ne unkomplizierte, hübsche und weitaus dümmere Frau, in die sie sich dann verlieben.
Und man selbst ist nach wie vor allein.
Und muß sich dann noch so zweifelhafte Komplimente anhören wie "für ne Beziehung bist du mir viiiiiel zu viel wert..."

Inzwischen bin ich fast überzeugt, es hat einzig und allein mit der Komplexität des Charakters zu tun, ob man anerkannt, wirklich beliebt und willkommen ist oder nicht. Mir hat mal ein Psychotherapeut gesagt, daß es nicht sehr verwunderlich ist, daß ich mein Leben lang immer irgendwie allein war. Er meinte "Auf Ihrem Weg KANN Sie auch keiner begleiten..." Ich habe da lange drüber nachgedacht, und ich glaube, er hatte Recht. Ich merke das selbst schon sehr lange - ich verlange auch viel von meinen Mitmenschen, denke in Strukturen und Ebenen, wo mir nicht mehr viele folgen können. Hört sich jetzt arroganter an, als es gemeint ist, bitte versteh das jetzt nicht falsch. Aber es ist wirklich so.
Deshalb Depri?
Oder Depri und deshalb so?
Vielleicht findest Du Dich ja in solchen Denkansätzen auch wieder?

Wie es mir geht - tja, mal so, mal so. Treibe momentan etwas umher, die Anstrengung der überstandenen Arbeit zeigt noch ihre Folgen. Und Frühling läßt mich in der Regel noch etwas trübsinniger werden, der Winter entspricht eher meiner Art.
Deshalb auch Winnie...

Aber ich freu mich, daß Du aus Deinem Loch von gestern anscheinend doch ein wenig rausgekrabbelt bist.

Nicht aufgeben, Data!

Lieben Gruß von Winnie
Data

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Data »

Hallo Winnie,

also ich finde es (sicher im Gegensatz zu vielen Vertretern meiner Spezies, welche aber hier in diesem Forum glücklicherweise nicht zu finden sind ) bei einer Frau immer anziehend, wenn ich feststelle, daß sie intelligent ist, in komplexen Strukturen denkt und man wunderbar mit ihr reden kann. Für mich ist das fast die Grundvoraussetzung für eine Beziehung. Das ist aber, wie ich zu meiner Schande gestehen muß (und das sicher in Übereinstimmung mit allen meinen Geschlechtsgenossen), eben leider noch nicht alles, sondern mann will mit frau natürlich auch ins Bett gehen. Auch da muß es stimmen. Das gegenseitige Begehren und das sexuelle Verstehen und "Funktionieren" ist für eine Beziehung zwar nicht hinreichend, aber notwendig, wie der Mathematiker sagen würde. Wobei ebenfalls fast jeder Mann bei ersterem, von mir als Grundvoraussetzung angeführten Punkt eher bereit ist, Kompromisse einzugehen als bei dem zweiten. Das kommt wohl noch aus dem Tierreich...

Sicher ist der menschliche Verstand sehr gut in der Lage, fehlende körperliche Attraktivität eines (potentiellen) Geschlechtspartners durch bestimmte charakterliche Merkmale, die der jeweilige Gegenüber sehr an ihm schätzt, auszugleichen, ja sogar komplett zu ersetzen. Aber das funktioniert nur nach eingehendem Kennenlernen und auch nicht in beliebigem Maße. Wie weit und wie gut das funktioniert, hängt dabei natürlich sehr von der Gehirnstruktur bzw. Denkweise des Betrachters/der Betrachterin ab, wobei ich sagen würde, das diese Fähigkeit bei Frauen zwar deutlicher ausgeprägt, aber weniger auf Charaktereigenschaften denn auf finanzielle Mittel als Ausgleich für fehlende körperliche Attraktivität gerichtet ist.

Wer gegen diese Theorie Einwände hat, möge sie jetzt und hier vorbringen oder für immer schweigen.

Was dich betrifft, Winnie, würde ich sagen, ist die erste der beiden Grundvoraussetzungen schon mal bestmöglich erfüllt, wobei in meinen Augen sogar noch einges für einen eventuell erforderlichen verstandesmäßigen Ausgleich übrig ist bzw. bereitsteht.

(Liebe Winnie, ich hoffe mal schwer, daß du mir jetzt nicht böse bist wegen meiner typisch männlichen, gedanklichen Ergüsse hier, offensichtlich hat die gestrige Grundreinigung meines geistigen Abwassersystems auch noch andere Bereiche wieder etwas freigespült… ) Wenn doch, haben wir ja glücklicherweise noch die neuerdings (?) eingebaute Korrekturfunktion.

Liebe Grüße

Data
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von winnie »

Hallo Data,

was mich immer wieder sehr nachdenklich macht, ist, daß Männer offenbar nur selten in der Lage sind, sich gute Gesprächspartnerinnen auch als gute Sexualpartnerinnen vorzustellen. Ich habe den Eindruck, die meisten Männer (korrigiere mich bitte, aber auch aus Deinem Beitrag lese ich diese unterschwellige, wahrscheinlich ganz unterbewußte Tendenz), meinen, daß das eine zwangsläufig das andere ausschließen muß.
Bitte erklär mir doch mal, warum das so ist.
Warum denkt "Ihr Männer" automatisch, "wir intelligente Frauen" hätten was gegen guten Sex? Oder taugten dafür nicht?
Kommt das daher, weil sexuelle Attraktion (trotz vehementer gegenteiliger Behauptung) bis heute sehr oft mit körperlicher Attraktivität gleichgesetzt wird?
Und daß Frauen, die in dieser Hinsicht "nur" Durchschnitt sind, ja dann wenigstens durch innere Werte die fehlenden äußeren ausgleichen dürfen? (Du sagst, Frauen gucken dabei eher aufs Portemonnaie, wobei ich das für mich selbst mit Sicherheit abstreite. Aber ich glaub gern, daß es solche Frauen leider gibt.)
Das hieße also, daß sozusagen an der Spitze des männlichen Interesses die attraktiven Frauen stehen, weil mann mit denen ja guten Sex haben könne.
An zweiter Stelle, sozusagen mit leichten Abstrichen, stehen die intelligenten Frauen - mit denen kann man zwar keinen guten Sex, dafür aber gute Gespräche haben.
Und die restlichen - weder hübschen, noch intelligenten - Frauen müssen sich dann wohl mit den Männern zufrieden geben, die in Sachen Weib überhaupt keine Ansprüche stellen...? Hm. Irgendwo traurig.

Hört sich jetzt vielleicht sehr sarkastisch an, was ich schreibe, aber ich weiß leider, daß das nicht allzu abwegig ist. So isses sehr oft.
Und es bringt wohl nichts, sich darüber aufzuregen. Auch der Mensch ist noch Tier, und es ist ein Hauptkriterium der Evolution, daß sich immer nur die Individuen fortpflanzen, die dem anderen Geschlecht die attraktivsten Auslöser bieten - selbst wenn das bedeutet, daß die Art auf lange Sicht hin gefährdet wird, weil die attraktivsten auch gleichzeitig die unvernünftigsten Auslöser darstellen.

*Seufz* und lieben Gruß,
Winnie
dietmar45
Beiträge: 648
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von dietmar45 »

Hallo Winnie und Data,

hab gerade euren Dialog mit größtem Interesse "verschlungen". Ihr habt mir wieder mal aus der Seele gesprochen.
Und Data...keine Einwände...Zustimmung auf der ganzen Linie!!!
Wie meistens fehlen mir jetzt die Worte, aber vielleicht fällt mir ja noch was dazu ein.

@Data. Ich antworte Dir später im anderen Thread.

Euch beiden liebe Grüße
Dietmar
Captain Kirk
Beiträge: 633
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Captain Kirk »

Captain Kirk
Beiträge: 633
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Captain Kirk »

Data

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Data »

Hallo Captain,

daß bei einer Therapie auch sowas herauskommen kann, hab ich immer geahnt und befürchtet. Deswegen werde ich als relativ "normaler" Mensch es mir auch dreimal überlegen, ob ich zu einem Therapeuten gehe. (Zweimal hab ich es versucht, aber schon nach der ersten Stunde abgebrochen, da ich das Gefühl hatte, nicht ich bin "verrückt", sondern der Therapeut.) Lieber mache ich es wie Inka. Schau mer mal. Vielleicht bin ich ja auch gar nicht verrückt.

Bist du noch in Therapie, Captain, oder sind das Erlebnisse aus deiner Vergangenheit, die du hier beschreibst?

Was ist mit deinem Trauma? Kannst du darüber eigentlich reden?

Viele Grüße

Dein Commander
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von flora80 »

Hi data!
zum thema "über traumata reden" hat anna im thread "der liebe onkel von nebenan" was sehr sinnvolles geschrieben....

liebe grüße,

flora
Captain Kirk
Beiträge: 633
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Captain Kirk »

Captain Kirk
Beiträge: 633
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Captain Kirk »

Data

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Data »

Halo, mein Captain! *freu!!!!*

Das hört sich wirklich verdammt gut an, was du da schreibst! Ich glaube, du hast es geschafft! Zumindest fast! Was du über Therapie und Therapeuten schreibst, ist zwar hoffentlich nicht immer zutreffend (und ich hab ein wenig Angst, daß etwaige Therapiewillige sich durch unsere Meinung abschrecken lassen), aber ich kann es gut verstehen, was du da schreibst, es ist mir ein "innerer Reichsparteitag", sowas mal zu lesen! Es deckt sich vollkommen mit meiner Meinung, daß viele Therapeuten einfach ungeeignet sind. Herrgott, sowas kann man doch auch nicht auf der Schulbank lernen! Zumindest nicht alles. Es braucht mit Sicherheit eine gewisse "Berufung" dazu. Ein guter Schachspieler hat immer auch ein gewisses Talent zum Schachspielen, denn nur mit Übung und Auswendiglernen kommt man nämlich nicht sehr weit!

YEAH, MEIN CAPTAIN! Auf zu neuen Galaxien!

Freudige Grüße

Data
Captain Kirk
Beiträge: 633
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Captain Kirk »

Data

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Data »

Hallo Captain,

ich hab schon lange die Idee, daß man hier mal einen Thread aufmachen könnte, in den jeder, der/die einen guten Therapeuten/in kennt, deren/dessen Adresse dann hier reinschreibt, könnte ja sein, man kriegt 'ne Menge zusammen, aber wahrscheinlich ist das aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht sinnvoll und überhaupt... Tja, die Suche nach einem guten Therapeuten ist wohl fast das schwierigste an einer Therapie.

Beste Grüße

Data
Data

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Data »

Hallo Winnie!

”…was mich immer wieder sehr nachdenklich macht, ist, daß Männer offenbar nur selten in der Lage sind, sich gute Gesprächspartnerinnen auch als gute Sexualpartnerinnen vorzustellen. Ich habe den Eindruck, die meisten Männer (korrigiere mich bitte, aber auch aus Deinem Beitrag lese ich diese unterschwellige, wahrscheinlich ganz unterbewußte Tendenz), meinen, daß das eine zwangsläufig das andere ausschließen muß.
Bitte erklär mir doch mal, warum das so ist."

Also, ich kann dir absolut reinen Gewissens sagen, daß deine Vermutung bzw. deine Meinung, “wir Männer” würden glauben, Intelligenz und guter Sex schließen sich gegenseitig aus, auf mich in keinster Weise zutrifft, ich behaupte sogar, daß ich gar keinen Bock hätte, mit einer Frau ins Bett zu gehen, mit der ich nicht reden kann, ja, ich könnte es wohl gar nicht. ( Aber vielleicht sollte ich genau das mal versuchen, vielleicht ist das die Lösung meiner Probleme? )

Auch mein Beitrag sollte nicht auf diese Weise verstanden werden; wenn das unterschwellig so mitklang, habe ich ihn falsch formuliert, denn dieser Gedanke liegt mit vollkommen fern. Es ist (zumindest bei mir) sogar so, daß ich eine Frau (bei gleichbleibendem Äußeren) umso erotischer, also sexuell attraktiver finde, je intelligenter sie ist, oder sagen wir mal lieber, je mehr sie auf meiner Wellenlänge sendet, was ich nun nicht zwangsläufig mit Intelligenz gleichsetzen möchte. Aber sie sollte den gleichen Humor haben wie ich (finde ich superwichtig!) und “schnell im Kopf” sein beim normalen Miteinander-Reden. Sie muß keine mathematische Intelligenz besitzen, aber sie sollte schon gut logisch denken können (also z. B. nicht irgendwas erzählen, was nicht sein kann, weil es sich von selbst ausschließt). Mich würde auch das Gefühl nicht stören, daß meine Partnerin mir geistig überlegen ist (finde ich sogar sehr reizvoll), nur möchte ich nicht das Gefühl haben, ihr geistig weit überlegen zu sein, dann kann sie noch so gut aussehen, auf mich wirkt sie nicht anziehend (oder nur so lange, bis sie mal den Mund aufmacht).

Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich von zwei Frauen, deren äußere Attraktivität sich umgekehrt proportional zu ihrer Intelligenz verhält (angenommen, man könnte das irgendwie messen), die intelligentere bevorzugen würde, sofern mich an ihr äußerlich nichts direkt abstößt. (Oder sie permanent Mundgeruch hat, das ist das schlimmste, was es gibt. [Raucher haben nicht zwangsläufig Mundgeruch, aber ofmals die dürren, weil sie zu wenig essen!?])

Aber wahrscheinlich bin ich ein Sonderfall unter den Männern und hab deshalb noch keine Frau?
Oder liegt es einfach daran, daß wir uns noch nicht begegnet sind, Winnie?

Leider ist es wahr, daß “… an der Spitze des männlichen Interesses die attraktiven Frauen stehen, weil mann mit denen ja guten Sex haben könne.”, zumindest so lange, bis man sie näher kennenlernt. Wobei ich glaube, daß ich auch da schon wieder eine Ausnahme bilde, denn es ist inzwischen so, daß ich gegenüber wirklich gut aussehenden Frauen große Vorurteile habe, die sich m. E. bisher auch immer bestätigt haben.
Natürlich sehe ich bei einer äußerlich attraktiven Frau sofort näher hin, aber mit sehr kritischem Blick, und sobald auch nur ihre Körpersprache verrät, daß sie sich ihrer Attraktivität sehr wohl bewußt ist, gehen meine Jalousien schon halb runter.
Meistens interessieren sich solche Frauen dann auch nicht sonderlich für mich (haben ja ebenfalls „besseres“ im Blick). Womit sich dann das Problem auch schon geklärt hat.

So, nun sag ich noch kurz was zu körperlicher Attraktivität und den Folgen (ist alles nur meine Theorie, aber...)

Also, man wird als schöne Frau (für Männer gilt meine Theorie ebenfalls, wenn auch vielleicht nicht so ausgeprägt, da Männer eben noch nach anderen Gesichtspunkten als attraktiv bewertet werden) ja auch irgendwann mal geboren und sieht also meistens schon im Kindesalter reizend aus. Allein dadurch bekommt man als schönes Kind i. A. mehr Liebe und Zuwendung (vor allem von außerfamiliären Personen) als ein „hässliches“ Kind. Diese Erfahrung zieht sich immer weiter durch das gesamte Leben. In der Schule sind die Jungs immer den schönsten Mädchen hinterher usw. Die „Schönen“ bekommen Zuwendung und Aufmerksamkeit quasi frei Haus und brauchen sich nicht darum zu bemühen, ja können sogar andere verletzen und sich mies benehmen, stehen aber immer noch hoch im Kurs bei den männlichen Schülern (im Schulalter gehen die Jungs nun wirklich fast ausschließlich nach dem Aussehen). Das, was in den vielen Schuljahren passiert, prägt aber sehr bedeutend das spätere Verhalten, das Selbstwertgefühl usw. Aus diesen Erfahrungen heraus sind attraktive und somit begehrte Mädchen sehr selbstbewusst und haben es auch nicht nötig, sich zu bemühen. Sie können ja schließlich auswählen, da an ihnen meistens eine ganze Traube Männer dranhängen. Bei den eher unattraktiven Mädchen passiert das Gegenteil. Usw. usf. Du verstehst sicher, was ich sagen will, Winnie.

Quintessenz: Äußere Schönheit verhält sich fast immer umgekehrt proportional zur Liebenswürdigkeit, besonders bei Frauen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Aber ein Mindestmaß an äußerlicher Attraktivität müsste eben auch Einsteins Enkelin aufweisen, wenn ich Lust haben sollte, mit ihr ins Bett zu gehen, verstehst du? Und wo diese „Schmerzgrenze“ nun liegt, ist bei jedem Betrachter verschieden. Manche Männer mögen dicke Frauen (meistens sind es die dürren Männer), manchen ist es egal, manche können es nur schwer oder gar nicht tolerieren. (Diesbezüglich hat m. E. das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an.“ ein hohes Maß an Gültigkeit. Ich bin übrigens übergewichtig. Noch. ) Manche Männer (die Mehrzahl) mögen lieber blonde Frauen, manche lieber schwarzhaarige, einigen wenigen ist es relativ egal (mir z. B., bin zumindest nicht festgelegt.).

Was mich betrifft, so kann ich also weder mit ausgesprochen schönen noch mit ausgesprochen unattraktiven Frauen (und das ist weniger subjektiv, als man denken könnte) etwas anfangen. Den Schönen geschieht es recht, dass sie mich nicht bekommen , die anderen bedauere ich aufrichtig (mein Gott, bin ich ätzend drauf), aber es hilft nichts.

Trotz (oder wegen?) meiner Einstellung hab ich aber die Richtige noch nicht gefunden. Irgendwo ist ein Haken in meiner Theorie. Oder ich stelle doch zu hohe Ansprüche an meine zukünftige Partnerin. Oder ich bin einfach zu hässlich. (Möchte jemand Bilder haben? Nein? ) Zumindest in Relation zu meinen Ansprüchen. (Oder ich bin zu klug. Ja, daß wird es sein... )

So, dieses Posting wollte ich noch loswerden vor dem Wochenende, ich bin nämlich spätestens ab morgen Nachmittag bis Sonntag Abend offline.

Ich bin schon sehr auf deine Antwort gespannt, Winnie!

Liebe Grüße

Data
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von winnie »

Hallo Data,

danke für Dein langes Posting!
Ich werde wohl bis heute nachmittag nicht mehr dazu kommen, es ausführlich zu beantworten (muß gleich weg in die Schule), aber wenn Du Sonntag wieder am Netz bist, ist die Antwort da.

Einen schönen Tag und lieben Gruß von
Winnie
byte
Beiträge: 186
Registriert: 19. Mär 2003, 17:58

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von byte »

liber captain,
lieber data,

ich lasse mich durch eure meinung über therapeuten nicht abschrecken, ich bin im gegenteil sogar sehr dankbar für eure warnungen.
das bringt mich dazu, eigenverantwortung zu übernehmen und viel zum thema zu lesen und mir gedanken darüber zu machen, wo ich hinwill und welchen weg ich mir dafür vorstellen kann.
ich denke, es ist nicht gut, wenn man sich in die hände eines therapeuten fallen lässt mit dem anspruch er soll uns wieder heil machen. und die gefahr ist in der depression gross, zumindest empfinde ich das so für mich. aber heil werden müssen wir wohl selbst, das kann keiner für uns tun.

nun habe ich mit miner therapeutin und meiner ärztin geredet und ihr gesagt, wie ich darüber denke und wo ich hin will. beide verstehen mich und werden mich dahin begleiten. und ich denke das ist das wesentliche - dass sie mit mir meinen weg gehen und nicht dass ich mit ihnen ihre therapie mache.
und es gibt bestimmt sehr viele therapeuten, die einfach ihr programm abspulen und kassieren oder - noch schlimmer - ihre eigenen neurosen an den patienten auslassen.
ich denke aber auch, dass wir dem therapeuten sagen müssen, was wir wollen.

jedenfalls danke ich dir, captain, dass du deine erfahrungen hier mitteilst und ich daraus viel lernen konnte.
und ich wünsche dir sehr, dass du auf deinem weg auch gut weiterkommst....
bit
"Sehnsüchtig grüsst der,

der ich bin, den,

der ich sein könnte.

(Dostojewski)
Captain Kirk
Beiträge: 633
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Captain Kirk »

Kind*der*Nacht
Beiträge: 11
Registriert: 19. Mär 2003, 16:00

Re: Es gibt keine Depression.

Beitrag von Kind*der*Nacht »

Data..ich bin sauer auf dich....

warum...ist ganz einfach..les doch mal deinen scheiß Kram den du da geschrieben hast.
Jeder muß die erfahrung machen verlassen zu werde, der eine mehr/häufiger...der andere weniger.
deine kleine freudin da..genauso wie du..ihr hättet nicht so blauäugig sein dürfen, gekannt habt ihr euch viel zu wenig. es ist ihre schuld das sie jetzt so entäuscht ist, weil sie sich dort zu reingesteiget hat, genauso hast du dich zu sehr reingesteigert. LIEBE..ist eine Illusion, es gibt 1nen wahren partner für dich und wenn du den bekommst, hast du glück und wirst glücklich..alles andere ist nie echt, einer von beiden lügt immer und es ist um so schmerzhafter wenn man belogen wird oder sich selbst anlügt.
hm..ich weiche vom Thema ab.
alles was ich sagen will....HÖR AUF mit diesem selbstmitleid und dieses selbstvorwürfen, das hilft keinem.
Mag sein das ich mitlerweile kalt und herzlos geworden bin, aber ich verletzte damit keinen und mich kann erst recht keiner verletzten. ich verzichte auf die LIEBE...so ein dreck...
LIEBE ist grausam...und die changen sie zu finden steht 1 zu 10000000000000000000


Liebe Grüße an alle eure Kind*der*Nacht
Antworten