Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

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Thera
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Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Thera »

Hallo zusammen,

nehme seit etwas über einem dreiviertel Jahr täglich 75 mg Venlafaxin gegen meine Depression.

Zuvor hatte ich etwa eineinhalb Jahre lang mehrere andere AD, die ich alle nach ziemlich krassen Nebenwirkungen aber relativ schnell wieder absetzen musste. Mit dem Venlafaxin kam ich bisher sehr gut klar.

Inzwischen habe ich eine stationäre Therapie hinter mir und bin weiterhin in ambulanter Behandlung. Da es mir mittlerweile wieder ziemlich gut geht und mein Zustand jetzt bereits seit ca. einem halben Jahr stabil ist, habe ich in Rücksprache mit meinem Arzt und meiner Therapeutin besprochen das Venlafaxin langsam ab zu setzen.

Seit 29.07. nehme ich nur noch die Hälfte der ursprünglichen Dosis. Und was soll ich sagen, ich fühle mich furchtbar. Ich bin tagsüber müde und ausgelaugt, Träume nachts sehr viel und intensiv und habe das Gefühl meine Laune wird von Tag zu Tag schlechter, obwohl es überhaupt keinen Grund dafür gibt (eher im Gegenteil).

Jetzt zu meiner Frage: Kann es sein, dass auch beim langsamen Absetzen von Venlafaxin Entzugserscheinungen auftreten können, oder ist mein psychischer Zustand vielleicht doch noch nicht so stabil, wie ich dachte?

Ich habe zwar schon etliches darüber gelesen, dass es bei sofortigem Absetzen zu ziemlichen Entzugserscheinungen kommen kann, dass das aber auch beim langsamen Absetzen passieren kann, wäre mir neu.

Wie sind denn eure Erfahrungen zu diesem Thema?

Würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet! Will weder zu früh mit den Medis aufhören, noch die Dinger weiterschlucken, nur weil ich Krankheitssymptome und Entzgussymptmome nicht auseinanderhalten kann.

Schöne Grüße
Thera
Handsan
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Registriert: 2. Jan 2013, 14:48

Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Handsan »

Hallo Thera,


ich habe Venlafaxin ein Jahr lang genommen, 300mg, also eine wesentlich höhere Dosis. Mit dem Absetzen hatte ich erstmal keine Probleme, aber ich hatte beim Ausschleichen noch ein zusätzliches Antidepressivum mit gleichem Stoffwechselweg. Daher kann ich nicht sagen, ob das Symptome "gepuffert" hat.

Wenn du erst ein halbes Jahr lang stabil bist, kann es vielleicht auch einfach sein, dass du es zu früh absetzt.

Ich selbst würde mir nicht trauen, nach einem stabilem halben Jahr die Medikation zu reduzieren. Das ist nur auf mich bezogen, einfach, weil es schon Jahre her ist, dass es mir psychisch gut ging.

Vielleicht sprichst du einfach nochmal mit deinem Arzt?


Liebe Grüße
Lotusblume
Clara1234

Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Clara1234 »

Hallo, ich habe vor einem halben Jahr Venlafaxin um die Hälfte runter dosiert und nehme heute 75 mg. Die ersten Wochen ging es mir nicht gut und heute habe ich immer noch das Gefühl viel weniger Antrieb zu haben.
Außerdem fühle ich mich sehr erschöpft. Ich weiß nicht ob es daran liegt, könnte vielleicht sein...

Liebe Grüße...
ignisfatuus
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von ignisfatuus »

Hallo, ich war damals auf 300mg Venlafaxin gewesen. Man hat es in der Klinik innerhalb von 2 Wochen in 75er Schritten reduziert und dann von 150mg auf null. Schon bei der reduzierung um 75mg hatte ich heftige Entzugzerscheinungen aber von 150 auf 0 war es die Hölle. Bin dann auch in der Klinik nervlich zusammengebrochen. Das Elontril und Seroquel was ich als Ersatz bekam hat die Symptome eher noch verschlechtert. Ist bei jedem natürlich anders aber ich würde es sehr langsam absetzen.

Grüße
Frank
ignisfatuus
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von ignisfatuus »

sorry, kleine Schreibfehler. Wenn ich schon mal schnell schreibe
Thera
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Registriert: 7. Nov 2011, 20:40

Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Thera »

Hallo,

danke für eure Antworten!

@ Lotusblume: Ich glaube, das kommt auch ein wenig darauf an, wie man „stabil“ definiert. Die letzte (längere) depressive Phase ist bereits über ein Jahr her. Dann kam eine Zeit in der’s mir ziemlich gut ging, ich aber hin und wieder kleinere Durchhänger hatte und seit ca. einem halbem Jahr bin ich (mit Medikamenten) so gut wie beschwerdefrei. Habe mich eigentlich schon bereit gefühlt, den Versuch mit dem Absetzen zu wagen. Fühle mich jetzt nur etwas verunsichert, weil ich mich schon lange nicht mehr so K.O. gefühlt habe.
Außertourlich mit meinem Nervenarzt zu sprechen gestaltet sich etwas schwierig. Ich bin Kassenpatientin und er ist meistens Monate im Voraus ausgebucht. Aber morgen habe ich einen Termin bei meiner Therapeutin, die war früher auch behandelnde Ärztin, ich glaube, die werde ich mal drauf ansprechen. Danke für den Tipp! (Auch wenn ich mich gerade frage, wieso ich da nicht selbst drauf gekommen bin. )

@ Claratheres: Darf ich fragen inwiefern es dir die ersten Wochen nicht gut ging? Welche Symptome hattest du denn? Und: Sind diese Symptome inzwischen weg, bzw. leichter geworden?

@ ignisfatuus: Von 300 mg in 2, 3 Wochen auf NULL? Krass! Ich kenne mich mit Medikamenten ja nicht so aus, aber ist das nicht etwas arg schnell? Darf ich fragen, wieso man dich so schnell umgestellt hat? (Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass ihr die AD nicht ganz abgesetzt, sondern „nur“ umgestellt habt. – Zumindest habe ich dein Posting so verstanden. Bitte korrigiere mich, falls ich mich irre.)

Hatte heute einen (physisch und psychisch) ziemlich anstrengenden Nachmittag, fühle mich im Moment aber eher körperlich ausgelaugt. Emotional geht es mir eigentlich ganz gut. Denkt ihr, ich kann das als Zeichen dafür nehmen, dass es für die Reduzierung nicht zu früh ist und ich gerade tatsächlich „nur“ mit den Entzugserscheinungen zu kämpfen habe? Noch vor eineinhalb Jahren hätte mich ein Tag wie dieser dazu veranlasst mir die Decke über den Kopf zu ziehen und so zu tun, als gäbe es mich nicht. Heute bin ich heimgekommen, habe mir was zu essen gemacht, noch kurz mit einem guten Freund telefoniert und mir überlegt, was ich die nächsten Tage machen könnte. (Habe gerade Urlaub. ) Heute mag ich zwar nicht mehr raus, freue mich aber schon auf einen ruhigen, gemütlichen Abend. Das Verkriechen von früher hat sich irgendwie anders angefühlt.

Würde mich über eure Meinungen zu dem Thema freuen.

Bis bald!
Thera
ignisfatuus
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von ignisfatuus »

Hallo Thera,

ja das war arg schnell in 2 Wochen auf 150 runter und dann von einem auf dem anderen Tag auf 0 und dafür 150mg Elontril und Abends 150mg Seoquel. Es war die Hölle. Erstens die krassen "Absetzerscheinungen" vom Venlafaxin und am Tag 0 die Nebenwirkungen vom Elontril dazu. Bin am 2. Tag zusammengebrochen nervlich und dann haben sie mich noch Tagsüber auf 3 mal 25mg Neurocil und Abends noch zusätzlich 7,5mg Zoplicon und zwischendurch noch was andres. Nach einer Woche wurde ich entlassen wegen dem Zusammenbruch. Mir gings schlechter als ich reinkam bzw min. genauso schlecht. Bin mit Elontril dann auch nicht klar gekommen weil ich wieder 2 Tage am Stück net schlafen konnte und am 3. nur wenig. Ging ne weile so und dann hab ich alles abgesetzt.
Hab erst nach der Klinik hier erfahren wie wichtig es ist das Venlafaxin langsam komplett auszuschleichen. Naja das warum hab ich ja sehr gut spüren dürfen.

Ist sicher selten so etwas aber ich hab da mit den Ärzten Pech gehabt.

Grüße
Frank
ignisfatuus
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von ignisfatuus »

P.S.: ich wollte von Anfang an das Medi umstellen. Bin mit 150mg in die Klinik. Sie wollten es erst ausreizen. Es hat mir aber nicht geholfen. Starke Nebenwirkungen bei höherer Dosierung und bei 300mg überhaupt keine Empfindungen mehr. Keine Lebensqualität dadurch bekommen.
Thera
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Thera »

Hallo ignisfatuus,

das ist ja echt starker Tobak! Wow!

Da scheine ich mit meinem Klinikaufenthalt ja echt Glück gehabt zu haben. Habe vor etwas über einem Jahr eine stationäre Therapie in einer psychosomatischen Abteilung gemacht und fühle mich seitdem um Meilen besser. Medikamente waren dort allerdings eher Nebensache. Im Vordergrund stand ein ziemlich gut ausgeklügeltes Therapieprogramm. Ich wurde dort zwar auch verhältnismäßig schnell von einem Medikament auf ein anderes umgestellt (innerhalb von ca. 2 oder 3 Wochen, so genau weiß ich das gar nicht mehr), aber nur, weil ich das alte nicht richtig vertragen habe. (Habe Herzrhytmusstörungen davon bekommen.)

Darf ich fragen, was du zur Zeit nimmst und wie es dir damit geht?

Schöne Grüße
Thera
ignisfatuus
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von ignisfatuus »

Hallo Thera,

naja hab lange nichts genommen und wollte von dem ganzen nichts mehr wissen und wollte wieder alte Taktik verdrängen ausüben. Hat auch geklappt, zumindest hab ich es mir eingeredet. Bis mich meine beste Freundin wieder sah und mir danach gesagt hat das nichts was ich sage zu dem passt was ich ausstrahle. Und das es nicht mehr lange gut geht u ich schwer depressiv sei. Hab dann Anfang des Jahres einen Therapeuten gefunden, der aber darauf bestand Medis zu nehmen wenn ich in Thera gehe. Seit April nehme ich Citalopram. Ging mir bis letzte Woche auch sehr gut damit. Nur der Schlaf war immer ein Problem und die Medikamente die ich noch probiert habe bringen auch nichts. mehr als 2-4h Schlaf geht nicht und das schlaucht. Momentan kann es das Citalopram auch nicht mehr ausgleichen. Neurologe hat mir jetzt noch Benzodiazepine verschrieben aber die bringen mir nichts. Muss mit Auto auf Arbeit und abhängig machen sie auch.

Viele Grüße
Frank
PaulPanther
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Registriert: 18. Dez 2012, 16:35

Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von PaulPanther »

Hast Du schon mal Seroquel probiert? Das hat nach einer gewissen Zeit ziemlich gut gewirkt bei meinen Schlafproblemen.
ignisfatuus
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von ignisfatuus »

Hallo ReinerK,

hab schon gesehen hier das du sehr dafür wirbst . Nicht bös gemeint. Seroquel hatte ich auch schon. Hab schon einiges probieren müssen. Seroquel, Atosil, Neurocil, Valdoxan, Mirtazapin, Doxepin, Truxal.... usw. Mit zoplicon kann ich schlafen bekomme aber Entzugserscheinungen oder auch Benzodiazepine aber das gleiche. Sind ja auch nur für kurze Zeit gedacht. Deswegen verzweifle ich da langsam und mein Neurologe auch.

Grüße
Frank
PaulPanther
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von PaulPanther »

Ich hatte halt auch schon einiges ausprobiert (ohne Erfolg): Zopiclon, Mirtazapin, Atosil, Valdoxan - ich glaube, das waren die Schlafhelfer. Beim Seroquel hat es auch ziemlich lange gedauert bis mein Schlaf besser wurde. Es war das einzige Medikament, das mich müde gemacht hat (was aber nicht so wichtig war) und dann auch zum Durchschlafen gebracht hat.

Werben will ich dafür eigentlich nicht - ich denke nur, das wäre eine Möglichkeit, falls man diese nicht schon ausprobiert hat.
ignisfatuus
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von ignisfatuus »

Das mit der Werbung war wirklich nur als Spaß gemeint. Danke für deinen Tip. Naja ich hatte Seroqel ne weile ausprobiert aber hatte auch Muskelzuckungen davon bekommen was den Effekt des Schlafens wieder zu nichte gemacht hat. Bin einfach nicht zur Ruhe gekommen. Leider bei den meisten Medis. Kann noch so müde sein aber alles was ich probiert hab, hat spätestens nach 3 - 4 Tagen wieder nicht mehr funktioniert oder von Anfang an nicht. Oder eben die Bomben wie Zopiclon die mich gute ein und durchschlafen ließen aber eben mit den Effekten und es wäre keine Dauerlösung. Nehm ich im Notfall wieder wenn es mal wieder 2 Tage am Stück sind wo ich gar net schlafen kann. Von daher bin ich wieder zufrieden mit den 2-4h. Aber auf Dauer geht es auch nicht.
PaulPanther
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von PaulPanther »

Den Spaß habe ich schon verstanden.
Vernünftiger Schlaf ist wichtig, denke ich. Entweder ging es mir besser, weil ich besser schlafen konnte; oder ich konnte besser schlafen, weil es mir besser ging??. Ich weiss es nicht so ganz genau.
Gestern abend habe ich mich bei dem Medi vergriffen und statt Seroquel eine Cypralex genommen - Ergebnis: ich bin jetzt wach. Das ist schon krass.
Bei mir haben damals selbst die Zopiclon nicht gewirkt - Schlafenszeit ca. 4h.
Regenwolke
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Thera,

Venlafaxin ist leider eins der Medikamente, die häufiger Absetzerscheinungen verursachen, weil es sich im Körper relativ schnell abbaut, manche spüren es ja auch schon sehr, wenn sie mal eine Tablette vergessen haben.

Ob deine Beschwerden Absetzerscheinungen oder eher depressive Symtome sind, ist schwer zu sagen, wahrscheinlich kannst du das selber am besten einschätzen.
Es kann aber sein, dass auch ein langsames Absetzen Probleme macht, dann muß man eben noch langsamer vorgehen.

Woanders habe ich gelesen, dass manche die Retardkapseln zum Absetzen benutzen
( http://www.adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=18&t=6456 ). Sie öffnen die Kapseln, nehmen einige Kügelchen heraus und verschließen dann die Kapsel wieder. Auf diese Weise kann man sehr kleinschrittig absetzen. Gerade wenn es auf 0 zugeht, kann das wohl sehr hilfreich sein. Unter Umständen dauert das allerdings dann Monate, aber das ist ja besser, als unter Absetzerscheinungen zu leiden.

@Ignisfatuus, ich finde es unfassbar, was man dir da zugemutet hat.

LG, Wolke
ignisfatuus
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von ignisfatuus »

Hallo Wolke,

danke. Naja, in der Klinik meinten sie ich würde mich anstellen... Danach hab ich dann erfahren das es rel. fahrlässig von den Ärzten war es so schnell komplett wegzunehmen bei der Dosis.

Naja, ist vorbei. Deswegen hatte ich lange gebraucht mich wieder auf sowas einzulassen.

Grüße
Frank
morri-x
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von morri-x »

Hallo Thera,

ich habe auch viele Medis ausprobieren müssen bis ich bei Venla gelandet bin. Nehme 225 mg Venlafaxin und 100 mg Seroquel am Abend. Das hat mir sehr geholfen, mir ging es gut. Da ich mich sehr schwer tue mit der regelmäßigen Einnahme, kann mir die Dinger an die Backe heften und vergesse die Einnahme trotzdem!, kommt es öfter vor, dass ich Venla morgens vergesse. Spätestens Mittags kommt der Schwindel und die Übelkeit , mein Kreislauf ist völlig im Eimer! Vor vier Wochen habe ich angefangen mich ganz, ganz langsam rauszudosieren. Dachte nach 1 1/2 Jahren könnte ich es wagen. Aber nein, es ging mir bereits nach 3 Wochen schlechter und ich bin heute zu meiner Ausgangsdosis zurückgekehrt. Warum willst Du Dich rausdosieren? Hast Du Nebenwirkungen?

Gruß
morri
Thera
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Thera »

Hallo!

Wollten die Medis langsam ganz absetzen, da ich jetzt schon länger beschwerdefrei war.

Läuft im Moment nur gar nicht gut. Habe mich heute schon wieder einmal (letzte Woche Dienstag und Freitag auch schon) krank gemeldet.

Seit etwas über einer Woche kann ich ins Bett gehen wann ich will, ich bin morgens immer fix und alle. Seit Freitag kommen auch noch Übelkeit und Kopfschmerzen (vermutl. von einer angehenden Nebenhöhlenentzündung) dazu. Bis zum frühen Nachmittag bin ich kaum zu gebrauchen. Spätnachmittags/Abends bin ich dann aber plötzlich wieder fit.

Dieser Zustand ist etwas völlig Neues für mich. In der letzten (stark) depressiven Phase, war ich zwar auch lange krank geschrieben, da ging's mir aber den ganzen Tag ziemlich dreckig - und das sowohl physisch als auch psychisch.

Keine Ahnung, was mit mir los ist. Hab' schon überlegt die Dosis doch wieder hoch zu setzen, mag das aber nicht ohne Rücksprache mit meinem Arzt machen - und bei dem habe ich den nächsten Termin erst wieder im September.

Wenigstens habe ich heute Therapiestunde. Dann kann ich meine Therapeutin mal fragen, was die von dem Ganzen hält, die war früher immerhin auch mal praktizierende Ärztin und kennt mich inzwischen sowieso viel besser als mein Nervenarzt, der mich nur alle 2 - 3 Monate mal zu sich bestellt.

Schöne Grüße
Thera
Thera
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Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Thera »

Hallo Leute,

ich mal wieder.

Aktueller Stand: Hab's schon seit Tagen nicht mehr in die Arbeit geschafft. Grund: Absolute Müdigkeit.

Tagesablauf: Ich stehe morgens, wenn der Wecker klingelt brav um 6 Uhr auf, füttere meine Katzen, schlafe fast im Stehen ein, rufe meinen Chef an, sage ihm, dass ich heuter wieder nicht kommen kann, ziehe mich an, taumle zur Couch, schlafe bis halb 11, esse eine Kleinigkeit und schlafe dann weiter bis halb 3. Um halb 3 stehe ich dann wieder auf und fühle mich topfit. Abends gehe ich gegen 10, halb 11 ins Bett, schlafe tief und fest durch und am nächsten morgen beginnt das selbe Spielchen.

Kennt das jemand von euch?

Für mich ist das eine völlig neue Erfahrung. Als ich letztes Jahr meine schwere depressive Phase hatte, war ich zwar auch müde, aber da hat's den ganzen Tag gehalten. Außerdem war ich da auch emotional extrem mies drauf. Und so etwa um den Zeitpunkt der Wiedereingliederung herum hatte ich mal eine Phase, in der ich immer extrem mittagsmüde war. Da hatte ich aber auch noch einen ziemlich schlechten Nachtschlaf. Der ist aber inzwischen super.

Ich meine, ich bin ja froh, dass ich bei meiner Krankheitsgeschichte wenigstens einen halben Tag fit bin, aber langsam beginne ich mir Sorgen um meinen Job zu machen.

Denkt ihr die Müdigkeit könnte mit der Medikamentenreduktion zusammenhängen? Meine Therapeutin scheint anderer Meinung zu sein und hat mir geraten es weiter durch zu ziehen und die Fehltage in Kauf zu nehmen, solange die Geschäftsleitung mitspielt.

Ein weiterer Verdacht, der mir heute gekommen ist, wäre der, dass es mit der Helligkeit draußen zusammenhängt. So ab halb 3, also in etwa um die selbe Zeit, in der ich langsam wach werde, habe ich nämlich die volle Ladung Sonne bei mir im Zimmer. Was meint ihr, wäre das möglich?

Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich, wie ich das mit der Müdigkeit und dem Job wieder in Griff kriegen könnte?

Über Tipps oder einfach nur eure Erfahrungen zu diesem Thema würde ich mich sehr freuen!

Schöne Grüße
Thera
Clara1234

Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Clara1234 »

Hallo Thera, als ich mal sehr extreme Müdigkeit am Tage hatte wurde fest gestellt das meine Schilddrüsenwerte ganz schlecht waren...kann ja an etwas anderen liegen bei Dir vielleicht...

Herzliche Grüße...
Thera
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Registriert: 7. Nov 2011, 20:40

Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Thera »

Hallo Claratheres,

aber wäre ich dann nicht den ganzen Tag müde, wenn die Schilddrüsenwerte nicht stimmen? Wie war das denn bei dir?

L.G. Thera
Clara1234

Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Clara1234 »

Hallo Thera, dass war nicht den ganzen Tag gleich, aber manchmal ganz stark, was ich sonst nicht kannte...jeder Mensch ist ja auch verschieden...kann ja nicht schaden mal die Blutwerte zu prüfen...

Sonst kenne ich das wohl das es Zeiten gibt wo ich nachts sehr viele Stunden schlafe, elf oder zwölf Stunden...und dann wieder Zeiten wo ich oft nachts aufwache und nur wenig Stunden schlafe...
Ich kann da heute gut mit umgehen weil ich nicht mehr arbeite.

Herzlich grüßt Dich Claratheres
Thera
Beiträge: 50
Registriert: 7. Nov 2011, 20:40

Re: Entzugserscheinungen bei Reduzierung von Venlafaxin?

Beitrag von Thera »

Hallo Leute!

Ich hätte wieder einmal eine Frage zum selben Thema. Aber zuerst nochmal eine kurze Zusammenfassung zum Zwischenstand:

Die Schilddrüsenwerte waren in Ordnung. Die ständige Müdigkeit ist anscheinend tatsächlich noch eine Auswirkung (Nachwirkung?) der eigentlichen Krankheit. Offenbar muss ich bis auf Weiteres einfach damit leben, dass ich nicht mehr so leistungsfähig bin wie früher. Seit ich das akzeptiert habe und in der Arbeit meine Stunden reduziert habe, läuft es deutlich besser.

Das Ausschleichen funktionierte nach mal leichterern, mal etwas schwereren Absetzsymptome eigentlich ganz gut. Seit gestern nehme ich nun gar keine Medikamente mehr und prompt hat's mich wieder umgehauen: Übelkeit, leichte Schwindelgefühle und Diarrhoe. Die Symptome sind schon wenige Stunden nach der 1. ausgesetzten Dosis aufgetreten.

Jetzt zu meiner Frage: Kann das mit den Absetzerscheinungen echt so schnell gehen? Oder habe ich mir einen Virus eingefangen?

Ich weiß, die einfachste Lösung wäre zum Arzt zu gehen und einen Bluttest machen zu lassen, aber mein Arzt ist gerade in Urlaub und ich will nicht schon wieder zu einem neuen Arzt rennen, wenn's nicht unbedingt sein muss.

Habt ihr Erfahrungen mit dem Thema? Wie schnell sind denn bei euch die ersten Absetzsymptome aufgetreten? Im Internet steht überall nur "kurz nach dem Absetzen", aber das kann ja alles mögliche bedeuten.

Über Antworten würde ich mich sehr freuen!

Schöne Grüße
Thera
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