Licht und Dunkelheit Teil 6

Distelchen
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von Distelchen »

Hi,
liebe Anna - und Ihr anderen.

"Schusspunkt" ist gut

ne, aber jetzt mal im Ernst: ich finde es gut, dass dies öffentlich ausgetragen wurde - und auch HIER - denn HIER ist es auch entstanden.

Es ist "uns" Depressiven oft eigen, dass wir konfliktscheu sind. Viele von uns müssen dringend lernen, offen Unstimmigkeiten anzusprechen (da geht es mir nicht anders).
Wo könnten wir besser den Umgang mit Problemen lernen als hier in der Anonymität?

Wenn auch hier "Harmoniesucht" demonstriert wird (die viele von uns in die Depression geführt hat), taugt das ganze Forum nix. Dann ist es nur Augenwischerei.

Meine 50 cent.
Distelchen
Warte nicht, bis der Sturm vorbei ist,sondern lerne lieber, im Regen zu tanzen.



(Quelle unbekannt).
gost
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von gost »

Hi Distelchen,
ich wollte dich mal fragen was das mit den 50 Cent auf sich hat?
und sagen das ich dir Recht gebe. Aber ich finde das muss ja nicht mit der Holzhammermethode sein.
LG
Distelchen
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von Distelchen »

Hi gost,

danke für Deine Äußerung - obwohl...Holzhammer? Ich hab mal versucht, klar + deutlich zu schreiben, wie es einer Übersetzerin eben gebührt...mit der "Weichspülmethode", die hier oft angewandt wird, um nur "ja nichts Falsches zu sagen"...ständig bemüht zu sein, niemanden eventuell vielleicht womöglich zu verletzen, rumeiern..., schafft man/frau oft eher weitere Missverständnisse anstelle von Klarheit.
ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, dass die "Schuld" so eindeutig auf die eine Seite verlagert wurde...da meldet sich der Gerechtigkeitssinn der Distel.

Wenn ich ganz deutlich sein soll (was ich eigentlich wirklich sein will), steht in meinem Empfinden eigentlich eine Art Entschuldigung von Anna + Krimi an Angie aus. Sie trägt in meinem Verständnis noch nicht einmal ein Fünkchen an "Mitschuld" (obwohl das Wort Schuld in diesem Kontext m.E. eher übertrieben ist...). Die beiden anderen hätten nachfragen sollen, bevor sie losschießen, entrüstet aufschreien...

Just my 50 cents
(ursprünglich heisst es "just my 2 cents" was soviel wie "nur meine Meinung/wollte nur mal meinen Senf dazugeben" heisst.

Ich habe mein Profil offen gemacht, für diejenigen, die lieber direkt....ich werde aber niemals hintenrum über jemanden herziehen...

Distelchen
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jonesy
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von jonesy »

Anna, Schatz,
ich stell hier gerad gar nichts mehr rein.
Weder link noch sonst was.
Ab und an lese ich noch mal was und wenn mich jemand allzu arg dauert, schreibe ich auch mal was dazu.
Aus dem Alter, in dem ich erzogen werden muss, bin ich lange raus und ich denke, du ebenfalls.
Und wenn jetzt noch einmal die Nummer mit: " Das ist meine Party" kommt, muss ich mich leider übergeben.
Es ist sehr schade, dass Individualität nicht ins Bild passt und ich hab auch nicht die leiseste Ahnung, wie der perfekte Depressive zu schreiben hat.
Ehrlich gesagt, will ich das auch gar nicht wissen.
Für mich galt lange der Satz:"Eckiges passt in keinen Kreis"und hab mich geschämt, dass ich anders bin.
Drauf gesch......., mittlerweile halte ich eher den Kreis für zu beschränkt.
Was mich freut, ist, dass ich dich und den Rest der abgefahrenen Deprinetten hier kennen gelernt habe.
Für mich ganz persönlich ein Gewinn und dafür bin ich dieser Platt-Form dankbar.
Der Rest ist schweigen.
Wir lesen uns.
Pauli
gost
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von gost »

Hallo Distelchen,
die Asiaten sagen „löse das Problem und suche nicht nach dem Schuldigen“. Eigentlich find ich Asien nicht so meins aber die haben sehr sinnige Sprüche.
Sie waren auch immer das Gesicht des anderen. Wenn ich das mal auf unsere Kultur projiziere würde ich sagen „Was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“.
Ich will auch nicht von Schuld sprechen sondern einem Missverständnis. Und ich denke, wenn wir alle (Menschen) etwas offener, auch mit unseren Gefühlen, miteinander umgehen würden, könnte so etwas seltener passieren. Das ist jedoch nicht immer leicht, denn das hat auch mit Vertrauen zu tun. Das macht ja auch angreifbar.
Konflikte sind für mich auch nicht leicht, deshalb halte ich die gerne auf sachlicher Ebene. Erst mal die Fakten prüfen, nicht gleich bewerten, wenn überhaupt. Ich selbst habe immer geschluckt und irgendwann ist das Fass dann übergelaufen. Und dann kam es zum großen Knall. In der Depri noch viel mehr. Besser ist es das langsam ablaufen zu lassen. Aber das lernt man mit der Zeit.
Überhaupt sind wir in der Depri doch sehr empfindsam. Besonders nach einer Krise. Und die Angst tut ihr übriges.
Nun ja ich versuche offen zu sein, ist nicht immer angesagt. Ich sag oft gar nix wenn es nicht meine Baustelle ist.
Ich find´s auf jeden Fall schade das es hier so ausgeufert ist.
LG
Distelchen
Beiträge: 554
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von Distelchen »

Hi gost,
danke für Deinen Beitrag.
Ja, in der Regel würde ich es genau wie Du halten - auch ich sitze oft solche Situationen aus.
Hier hatte ich aber den Eindruck, dass die Waage zur falschen Seite hin ausschlug - dass alles auf Angie abgeladen wurde...und da wollte ich durch einen sachdienlichen Hinweis auf die Übersetzung noch einmal zum Nachdenken anregen. Und mit dem bescheidenen Wissen, ds ich habe, zur Klärung dieses Missverständnisses beitragen.
Dass frau mir nun übers Profil einen Maulkorb anlegen möchte, finde ich recht vielsagend.

Distelchen
Warte nicht, bis der Sturm vorbei ist,sondern lerne lieber, im Regen zu tanzen.



(Quelle unbekannt).
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
wieder ein Anfang

meine Türen stehen offen,die Sonne ist heute gnädig,ich kann wieder aktiv werden.

Hitze ist wie gefangen-sein,ein ungeheurer Druck baut sich auf.
Heute Nacht hat er hier geregnet,die Ernte auf den Feldern läuft,die ganze Nacht liefen die Mähdrescher und Strohpressen.

Wir lassen nachts die erfahrenen Pferde auf den Weiden,das lieben sie sehr.
Meine Insel ist immer noch nicht begehbar,ich hatte dort eine Bank direkt am Wasser,und bisher unter den alten Bäumen.

Aus dem,was bleibt, das Beste machen,das ist ein Weg.
Dieser Weg ist erst mal schwer,weil wir zu viel vergleichen,erinnern,wieder an alte Ziele anknüpfen möchten.

Ich werde nie wieder so leben,wie vor dem Zusammenbruch,es sind auch die Bedingungen weggerissen.
Das hätte ich mir nie vorstellen können,auf meinen Beruf zu verzichten,damals eine Quelle,jetzt verloren.

Andere Menschen,andere Aufgaben,wenn der Schmerz über den Verlust vergangen ist,dann die Augen weit öffnen.

Dem Mut finden,über die Schwelle zu treten.
Die Türen waren nicht offen,aber ich hab angeklopft.

Immer noch sind meine Aufgaben außer Haus ein wichtiger Baustein für mein jetziges Leben.
Den Mut habe ich nicht immer,ich wage kleine Schritte,aber ich spüre:Willkommen sein!

Keiner rennt seinen alten Zielen nach,wenn er klug handelt.
Baustein für Baustein will ein neues Fundament gelegt werden.
Keine Zeitvorgaben,Langsamkeit,Achtsamkeit,ehrliches Ansehen---was entspricht mir,wo finde ich mich wieder,ich will den Kontakt zu mir----nicht wieder verlieren.

Eine Zeit war ohne Empfindung,ohne Rückmeldung,das war schwer,jetzt spüre ich wieder-bekomme Sicherheit.

Wie erlebt ihr das,dieses "es wagen müssen"?
anna54
Floh663
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von Floh663 »

"Aus dem,was bleibt, das Beste machen,das ist ein Weg.
Dieser Weg ist erst mal schwer,weil wir zu viel vergleichen,erinnern,wieder an alte Ziele anknüpfen möchten."

hallo Anna,
damit hast du mir die Gedanken gegeben, die mir gerade gefehlt hatten - der passende Schups, sozusagen. Danke.
Ja, das ist es wohl, was mich immer mal wieder zurückwirft. Statt mir zu sagen, ok. so ist es jetzt und das vorherige geht so nicht mehr und nun suche ich einen neuen Weg, falle ich doch nach wie vor in die alten Muster und schlittere dann schnell wieder in die falsche Richtung.
Ja, sich Zeit geben und neue Wege und Ziele definieren. Es ist nur (für mich) schwer ,die passenden, oftmals auch kleinere, Ziele anzuerkennen. Da stehen dann die Ansprüche an einen selbst im Weg.
Da muss ich wohl noch viel üben.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende








sich selbst zu erkennen, ist nicht weniger, als sich selbst zu heilen

Rajan Sankaran
Cuore
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von Cuore »

Liebe anna,

Du fragst: "Wie erlebt ihr das, dieses es wagen müssen?".

Ich empfand dabei meist Schwere und große Traurigkeit, weil für mich damit verbunden ist gegen mich zu handeln.
Müssen. Ich versuche das inzwischen zu umgehen. Versuche das Wort "müssen" aus meinem Sprachgebrauch zu streichen.
Wollen. Bewusst entscheiden, mein Tun wollen.

Damit versuche ich auch, mich nicht treiben zu lassen von meiner Krankheit. Sie kommt mir oft wie ein Strudel vor. Ich will nicht immer und immer wieder in den Strudel geraten - ich will dagegen ankämpfen.
Nicht: ich muss da jetzt durch. Sondern: ich will leben.

Hoffnung - mein Anker. Hoffnung, dass es wieder besser wird. Wenn mich der Strudel erwischt, kann ich inzwischen gegen den Strom schwimmen. Ich weiß wieder, wofür sich dieser Kampf lohnt.
Lange war da für mich nur Dunkelheit - jetzt ist wieder Licht. Die Krankheit versperrte mir anfangs die Sicht auf das Wesentliche. Es war immer da - jetzt kann ich es wieder sehen.

Und deswegen will ich sie wagen. Die kleinen Schritte. Und ich kann auch das Stolpern annehmen. Ich gehe weiter, in meinem Tempo.

Sei von Herzen gegrüßt, liebe anna
Rike
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
hallo Floh
gern,wenn der Schups dich neuen Zielen entgegen bringt.
Die Ansprüche ändern sich,es kann nur besser werden.
Ich war selbst lange in einem Nebel,wo ich kein Ziel erkennen konnte,
Irgendwann kann man sich selbst wieder vertrauen,dann führen die Schritte dich weiter,dazwischen ist oft ein Kreisverkehr,wo sich alles nur noch dreht.

Ich kenne auch das Gefühl,wie ich mich drehe oder wende,es geht nicht weiter.
Das ist wie ein Zwischenstadium,irgendwann sind die Wege klar erkennbar.
Alle guten Wünsche
danke für deinen Beitrag
anna54
anna54
Beiträge: 3713
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe Rike

ich kann,weil ich will,was ich muß

das war einige Jahre mein Ehrgeiz,die einzige Kraft,zu der ich Zugang hatte.
Ich wollte!!!

Aus dem schöpfte ich Hoffnung,aber auch mit Hilfe der Therapie,und auch praktische Unterstützung in meinem Riesenhaushalt.

Ich falle auch noch,immer wieder,aber ich kann aufstehen,habe ein Hilfsprogramm.
Der Strudel ist gefährlich,mir erscheint es so,da verliere ich mich.

Stolpern,fallen,aufstehen,irgendwer hat mal geschrieben: und Krone zurecht rücken.

Ich vertraue der Hoffnung,und ich füttere sie.
Alles Liebe
anna54
Floh663
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Registriert: 19. Jul 2013, 10:39

Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von Floh663 »

hallo Anna,
ich hoffe die Hitze ist natürlich auch für alle hier einigermassenn erträglich. Mir rauben momentan diese ständigen Umschwünge die Kraft. Mir tun ständig die Knochen weh, der Schädel brummt und Schlaflosigkeit. Aber irgendwann wird es wieder besser.
Mein Schmerztherapeut kommt auch am Montag wieder aus dem Urlaub.

Anna, du hast mir gerade die Augen - den Kopf - geöffnet! Ich glaube mein Problem (besser eins von vielen) ist, dass ich mir nicht selbst traue.
Eigentlich weiss ich wo und was meine Stärken sind, aber ich vertraue mir selbst nicht, diese auch umzusetzen. Ich denke darüber werde ich nachdenken und mir Notizen machen, wie ich das ändern kann.

Morgen besuche ich meinen Sohn und seine Verlobte. Vielleicht ergibt sich ein gemütliches Gespräch darüber.

Ja, dann noch die Sache mit dem ändern der Ziele, andere leichtere (?) Wege dahin. Mit den Möglichkeiten, die man hat.

Für heute ist Schluss. Ich bin erledigt. Kann mich nicht mehr konzentrieren, sorry.

Ich wünsche allen einen schönen Abend, liebe Grüße Floh








sich selbst zu erkennen, ist nicht weniger, als sich selbst zu heilen

Rajan Sankaran
Distelchen
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von Distelchen »

Licht und Dunkelheit...
Es gibt hier Menschen, die wohl doch eher die Dunkelheit lieben, das Licht scheuen.
Getreu meiner Aussage hier, dass ich nicht hintenrum...
und aus tiefster Überzeugung heraus, dass Missverständnisse da angesprochen werden sollten, wo sie entstehen:

Ich hetzte gegen niemanden - ich habe lediglich Partei ergriffen FÜR jemanden, gegen den ungerechtfertigt gehetzt wurde.
Das heißt nicht, dass ich hart geworden bin, verbittert (liest Du, k?), lediglich, dass ich Stellung beziehe. Und ich lasse mich nicht missbrauchen, instrumentalisieren o.ä.
NIE MEHR.
Das ist mein Plan für diese Woche, dieses Jahr, dieses Leben.
Jetzt ist es genug, ich verlasse diesen Thread.

Distelchen
Warte nicht, bis der Sturm vorbei ist,sondern lerne lieber, im Regen zu tanzen.



(Quelle unbekannt).
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von anna54 »

Hallo Distelchen
mein Profil ist offen.
anna54
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
warme 25Grad,das tut mir gut!

Bin ich drinnen oder draußen,
was raubt mir die Depression,was muß ich aufgeben.
In vielen Therapiegesprächen war das ein Thema.
Ich fühlte mich nur noch draußen,nicht mehr im Team,nicht mehr im Freundeskreis,nicht mehr in den täglichen Begegnungen verwurzelt.

Wir alle pflegen unsere Wurzel,ohne das geht es nicht.
Aber auch andere Krankheiten zwingen den Mensch in Isolation.
Eingesperrt in den Depressionsgedanken,das ist schlimm,das erscheint auch dem Gegenüber nicht plausibel.

Die eigenen Schritte sind tragend,ich hab auch mal eine Therapie verlassen,wir waren auf dem falschen Weg.
Mühevoll bin ich zurück,mehr gekrochen als gegangen.
Keine schnellen Entschlüsse in der Depression,keine weittragenden Entscheidungen,Lebensentscheidungen sind in der Depression fast nicht möglich.

Ich gehe,wenn ich gehen kann.

Immer wieder suche ich die Motivationen,mal eben schnell,bei mir völlig falsch.

Ich bin langsam geworden,nicht in dem Ablauf meines Tages,aber in den Gedanken.

Die Dinge brauchen Zeit,der richtige Gedanke wird kommen,es soll mein Gedanke sein,nicht übernommen irgendwie.

Ich gebe mir Zeit
das war der Umbruch
erst mal lange raus aus dem Beruf
bis die Lage klar wurde:
da werde ich nicht mehr arbeiten können.

Die Konzentrationsschwäche,es war auch die Schilddrüse,verwehrte mir die Berufstätigkeit.
Langsam hab ich geübt,ohne mich minderwertig zu fühlen,war nachsichtig---mit mir!

Meine Schilddrüsenwerte sind nur grenzwertig,trotzdem hat die Therapie viel verändert,ich bin kraftvoller.

Die Fallen mußte ich erkennen,keine großen Emotionen,die kann ich nicht "verarbeiten".
Ruhe und Frieden
sagt sich so einfach!

In der Stille,in der Langsamkeit wuchsen die Wege,meine Wege.
Ich gehe meiner Wege
anna54
gost
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von gost »

Hallo Anna,

ja, ich kann auch nicht mehr auf allen Hochzeiten tanzen.
>was raubt mir die Depression, was muß ich aufgeben.
Das muss ich mich auch immer wieder fragen. Dem kann ich nur mit Achtsamkeit begegnen.
Mir helfen Bilder um die Therapie zu verinnerlichen.
Und wenn dann zu viele Dinge auf mich einstürmen denke ich oft an Forrest Gump (Großartiger Film).
''Wenn ich hungrig war, dann aß ich. Wenn ich müde war, dann schlief ich, und wenn ich, sie wissen schon, dann ging ich.''
Das Leben lässt nicht immer Raum dafür, aber ich bemühe mich.

Sonntägliche Grüße
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe gost
auf einer Hochzeit tanzen,das war so schwer,eine Hochzeitseinladung abzusagen.

Ich kann im übertragenem Sinn---fast auf keiner Hochzeit mehr tanzen.
Diese Leichtigkeit,die ist weg,feiern geht nicht,schon Geburtstage werden ein Problem.

Die Ausgelassenheit der anderen,ich ertrage sie nicht mehr,dann ist die Schere noch weiter.
Lachen kann ich,aber ich kann nicht ins Kino gehen,nicht zu einer Veranstaltung,ich scheine Freude nur schon minimal zu ertragen.

Die Stimmung schlägt dann fatal um.
Achtsamkeit lerne ich,muss ich lernen,ich geh auf dünnem Eis.

Gestern hatten wir in der Familie einiges zu besprechen,wir bauen ja an unserem Wohnhaus am Hof.
Ich ertrage keine Zwischentöne,keine Streitgespräche,ich bin viel zu emotional.

Das Leben geht weiter,auch wenn ich darunter leide,dass ich vieles nicht aushalte.
Ich passe mich dem Alltag an,mache meine Aufgaben,versuche, aus den Emotionen raus zu kommen.
Eine sachliche Ebene ein zu nehmen,es gelingt oft nicht.

Eine gute Freundin hat mir jahrelang montags geholfen,nun kann sie nicht mehr kommen,also wieder ein Defizit.
Ich gehe es mutig an,will erproben,was schaffe ich allein,wo sind absolute Grenzen.

Oft "wachsen mir die Dinge über den Kopf",ein Gefühl von Überforderung,Katastrophenstimmung,einfach Angst, macht sich breit und breiter.

Letztlich ist alles Planung
klug entscheiden
mein Kopf muss ruhiger werden
morgen ist auch noch ein Tag
jeder Tag hat Last genug.

Die Leichtigkeit ist dahin
ein schweres Los,die Depression.

Wo erlebt ihr Leichtigkeit?
Was hilft euch,sie wieder zu finden?
Ich freue mich auf rege Beteiligung.
Liebe Grüße
anna54
elas
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Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von elas »

Guten Tag liebe Anna


>Die Leichtigkeit ist dahin....<
schreibst Du.

Ich fand die Fragestellung für mich ganz interessant, wann entsteht Leichtigkeit bei mir.
Leichtigkeit hat ne Menge mit Lust und Leidenschaft zu tun.

Wenn ich auf irgendwas Lust habe, dann fällt es mir leicht. Auch der Hausgroßputz etc. etc.

Manchmal wache ich schon morgens so auf, dass ich auf ganz Vieles Lust habe. Dann fällt es mir auch leicht.
Geht mir leicht von der Hand.

Leichtigkeit in mir entsteht bei Tätigkeiten, die ich mag, die während des Tuns mich zufriedenstellen, so auch in Gesprächen mit meinen Freundinnen entsteht manchmal ne ganz klasse Leichtigkeit. Da kann es so lustig werden, durch mich, durch die Freundin, wir müssen dann so lachen, und dann hüpfen wir den Rest des Tages leichter durch die Welt.

Oder , manchmal lustiges Beisammensein mit mehreren. Das kann mich richtig anstecken.
Und auch mal so einen Tag anhalten.
Dafür bin ich dankbar.

Letztlich erotische Gefühle, bei mir alleine wahrgenommen, oder mit einem Menschen gelebt, egal ob kurzfristig, oder nicht, das hat etwas Beflügelndes, etwas Leichtes.

Das Schwere kenne ich ja auch,sonst würde ich nicht in einem Depressionsforum schreiben.
Meine Schwere, meine Trauer in mir, die muss ich halt auch akzeptieren.

Und vorallem, wenn ich mich partout und um jeden Preis zu etwas zwingen möchte, weil ich meine, ich müsse es jetzt tun, es sei an der Reihe, mich zwingen zu Dingen, die mir eigentlich längst zum Halse raushängen____________dann wird meine kleine Welt ganz ganz schnell öde und schwer.

Oder mich zu Kontakten zwingen, auf die ich längst keinen Bock mehr habe. Abgelebte Kontakte.
Das macht mich müde und unwirsch.



"Machen" kann ich Leichtigkeit nicht, liebe Anna.
Sie passiert einfach immer wieder.
Und das ist das Geschenk.


Herzlich
Selas
________________________________

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krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von krimi56 »

Liebe anna,
liebe Selas,

das mit der Leichtigkeit ist auch für mich so eine Sache.
Morgens, wenn ich aufstehe und da schon das Gefühl habe, dass meine Vorhaben mir nicht schwer fallen werden, dann stellt sich auch ein Gefühl von Leichtigkeit ein. Nicht immer, aber meistens. Dann gelingt mir auch recht viel.

Es kann aber auch genauso gut sein, dass ich mit diesem Gefühl starte und ich freue mich z.B. auf einen Stadtbummel oder ein Cafébesuch. Die Stimmung ist gut.
Und dann? Dann füllt sich auf einmal das Geschäft oder das Café, viele Stimmen, zu viele Menschen um mich herum und das schöne Gefühl von vorher … weg. Schnell bezahlen und raus.
Aus diesem Grund habe ich angefangen Geschäfte, Cafés, Restaurants so auszusuchen die mir die Möglichkeit des Rückzugs in eine Ecke für mich bieten bzw. die Bedienung oder Verkäuferin die mich und meine Situation kennt. Dann stellt sich für mich kein Fluchtgefühl ein.

@Selas,
wie bei dir Leichtigkeit, weil ich etwas gern mache. Druck geht gar nicht mehr. Ich muss an dem Morgen bestimmen können was heute möglich ist und nicht weil es für den heutigen Tag festeingeplant wurde.

Wir wollen diese Woche noch einen oder zwei Tagesausflüge machen. Fest abgesprochen ist: Aber nur wenn es mir an dem Tag auch entsprechend gut geht.

Eure krimi
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- Elisabeth Tova Bailey -
elas
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von elas »

Liebe krimi.

>Druck geht gar nicht mehr.<
schreibst Du.

Ich find es klasse , wie Du schreibst, dass Du Läden gefunden hast, in denen Du Dich auch einmal kurz zurückziehen kannst, wenn Schwindel oder Anderes auftreten.

Es ist ein Lösung.

Ich glaube, Lösungen finden, ganz individuelle Lösungen, das ist das Zauberwort.

Druck Druck war mein Leben, eine Kindheit und ein Jugendlichenalter nur unter Druck, unter Fremddruck, doch bitte die Erkrankungen und die Bedürfnisse der eigenen Eltern verstehen und bedienen zu können.

Und parallel wohlwissend, darum, irgendwie selbständig werden zu müssen, an meiner eigenen Biographie basteln zu müssen, mein eigenes Leben in die Hand nehmen zu müssen.

Da war eher Dunkelheit als Licht, um im Thema Deines Threads bleiben zu wollen,liebe anna.

Gesetze des Lebens habe ich früh erkannt.
Therapie und mein eigener Lebenswille haben mir aber auch immer zu einer temporären und gewissen "Leichtigkeit" verholfen.


Selas
________________________________

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krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von krimi56 »

@Selas, das kenne ich auch zur Genüge.

Druck von anderen schon von Kindheit an. Sehr früh Pflichten übernehmen zu Zeiten an denen andere Kinder/Jugendliche nach der Schule Hausaufgaben machen und dann spielen oder mit Freunden treffen.

Dieses frühe Verantwortung auf sich nehmen hat geschult, stark gemacht, man fühlte sich auch stolz, dass Eltern oder Großeltern mir diese Aufgabe zumuteten.
Es hat aber auch ein Stück Kindheit, frei sein gekostet. Dinge die man nie wieder nachholen kann.

So hatte ich gelernt unter Druck Leistung zu bringen, gute Leistung zu bringen. Es hat für den Beruf geprägt, in dem man da von sich aus sich selbst unter Druck stellte. Einen anderen Druck – gut sein oder besser sein zu müssen als andere.

Das will ich heute nicht mehr.
Ich lasse mir heute keinen Druck mehr machen, weil z. B. die Tapeten für mein Zimmer schon bereit liegen. Ich aber immer noch nicht anfange die alten Tapeten abzureißen.

Wenn ich erst wieder in der Schule bin kommt der Druck des täglichen Wahnsinns schon wieder von ganz allein.

Dann entsteht auch evtl. wieder Dunkelheit, wenn ich bis dahin nicht gelernt habe die Lichtblicke zu sehen.

krimi
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krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von krimi56 »

Hallo anna,
hallo ihr anderen Mitleser,

heute habe ich meine Grenzen überschritten.
Gestern Vormittag musste fast der Notarzt kommen und heute, heute konnte ich es nicht auf meinem Sofa oder auf der Terrasse auf meinem Liegestuhl aushalten und meinem Mann die ganze Arbeit überlassen – reichlich viel Hecke schneiden, aufräumen im Garten und abends noch Rasen mähen.
Also habe ich mit zusammengeharkt, die Säcke für den Heckenschnitt aufgehalten. Natürlich haben wir zwischendurch lange Pausen gemacht und ich habe auch geschlafen, danach konnte ich meine Füße trotzdem nicht still halten.

Jetzt macht der Rasensprenger seine Arbeit, ich sitze auf der Terrasse, höre einem Vogel zu der doch sein Abendlied angestimmt hat. Ich genieße diese „blaue Stunde“, meine Stunde. Wenn alles zur Ruhe kommt, die Luft langsam kühler wird. Der Himmel ständig neue Farben annimmt.
Leider bringt das Lüften des Hauses nichts. Es entsteht kein Durchzug, denn draußen regt sich auch nicht ein Blatt.

Morgen ist ein neuer Tag, mit neuen Herausforderungen, neuen Möglichkeiten.

Mit leiser Musik und einem guten Getränk lasse ich nun den Abend ausklingen. Ich bin so dankbar, dass es mir den Umständen entsprechend wieder einigermaßen geht.

Ich wünsche allen, dass es euch gut geht.

krimi
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rm
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Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von rm »

>Es hat für den Beruf geprägt,in dem man da von sich aus sich selbst unter Druck stellte.Einen anderen Druck – gut sein oder besser sein zu müssen als andere.....<

Guten Abend Krimi,

will nicht stören, denn die Ruhe am Abend (nach Deinen anschaulichen Schilderungen kann ich mir das so ganz gut vorstellen) tut so gut. Deshalb nur kurz zum Thema Beruf und sich selbst Druck machen:

Ich kenne dies sehr gut. Hab mich am liebsten noch selbst überholt. Besser, noch besser, noch mehr. Und dann?
Andere sagten mir, ich sei schön blöd..warum soooo viel besser sein wollen, als eigentlich gefordert. Ich sagte ihnen immer wieder, daß ich nicht anders könne.

Die Quittung bekam ich ziemlich schnell: Jaaaa, ich sei soooo gut, ich könne eigentlich noch mehr Verantwortung übernehmen. Und die bekam ich! Zeit? immer weniger für mich selbst, immer mehr für's Unternehmen. Familie: sie sah ich nicht mehr oft...dafür oft unterwegs, allein.

Meine Seele brauchte Zeit, mein Körper auch. Ich hab nicht auf sie gehört. Da knipste die Seele mir einfach das Licht aus.Jetzt war es dunkel....und ich hatte Zeit, die ich so nicht wollte.

Nun, alles Schnee von gestern. Ich lebe heut und ich kann sagen: Ich bin dankbar, daß ich noch lebe. Ja, so ist es bei mir und ich versuche, jeden Tag zu leben, zu fühlen und sinnerfüllt zu handeln. Denn: Ewig lang ist das irdische Leben ja nun auch nicht!

In diesem Sinn: ich versuche, mir meine Zeit nicht mehr 'klauen' zu lassen, sondern sie selbst- bestimmt zu gestalten.
Und das gelingt mir, so stelle ich staunend fest, zunehmend ganz gut.

Ein dankbarer Reinhart wünscht
allen hier, besonders auch Dir,Krimi, friedliche Zeit.
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
lieber Reinhart,liebe Grüße
an dich!

Wann gebe ich mich "geschlagen"?
Warum bin ich "niedergeschlagen"?

Die Sprache kennt meine Befindlichkeit,hat viele Worte,auch Worte,die man einfach sich anschauen soll.

Ein ewiger Kampf mit meinen Grenzen wird mir nicht gelingen,also gebe ich mich "geschlagen",höre und spüre hin,lerne Grenzen zu setzen,auch bis an meine Grenzen zu gehen,auch mal ein Garteneinsatz,wie krimi beschrieb.

Wenn das Gefühl für die gesunden Grenzen in und vor der Depression verloren geht,dann wird das ein mühevoller Weg.
Was akzeptiere ich
wie lange kämpfe ich
kämpfe ich an der richtigen Stelle?

Ausprobieren,anders ging es bei mir nicht.
Ein vernünftiger Tages-und Wochenplan haben geholfen,Pause ist Pause,sie fülle ich mit angenehmen Dingen,bis ich das "Löcher in die
Luft gucken" aushalte.

Da kommt wieder der Garten,mit den Tieren,die mich dort besuchen.
Im Haus ist oft der Impuls zum Arbeiten,draußen kann ich eher die Hände in den Schoß legen.

Durch den Thread über gute Bücher bin ich wieder zum Lesen gekommen,danke krimi!

Auch da akzeptiere ich Grenzen,die Konzentration ist schwer,also bloß keine Überforderung,erst mal klein anfangen.

Immer mit einem guten Gefühl eine Sache anpacken,Motivation kann ich auch selbst zu Grunde richten.
Bin ich gnädig mit mir?
Was ist das schon?

Ich habe es selbst in der Hand,es mir wert zu sein,oder mich selbst klein zu machen.

Jeder Schritt ist wertvoll,
alles zu seiner Zeit,
wenn nur Ruhe geht,dann noch warten können,auch das ist wertvoll,meine Energie bündeln für ein gutes Ziel.

Energiefresser erkennen,das ist so wichtig.
Bitten um Hilfe geht bei meinen Leuten nur im konkretem Fall,dass ich genau sage,was zu tun ist.
Einfach auf Hilfe warten,ist vergeudete Zeit und Müh.

Wer hilft mir,wenn ich mir selber nicht mehr helfen kann?
anna54
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von krimi56 »

Hallo Ihr Lieben,
anna, Reinhart,

es ist eine gute Frage „Wann gebe ich mich geschlagen?“
Grenzen setzen?

Jeder von uns hat seine eigenen ganz speziellen Grenzen. Ausgerichtet nach Bedürfnis, Selbsteinschätzung - auch wenn diese manchmal nicht ganz objektiv ist.

Grenzen setzen für mich heißt einmal mich kräftemäßig zu kennen und nicht zu überschätzen.
Auf mich angewandt: Ich erwarte nicht mehr von mir als ich erfüllen kann. Das bedeutet aber auch wieder, ab und zu auszutesten ob ich meine Grenzen ausdehnen kann. Ich fühle mich gut und kann mehr verrichten als gedacht. Ha, wusste ich doch, dass ich wieder mehr kann. Und dann? … Beim nächsten oder übernächsten Mal falle ich wieder auf die Nase.
Und ein anderes Mal gelingt es mir mit der Arbeit aufzuhören, bevor ich meine physische Grenze erreicht habe.

Gelernt und akzeptiert habe ich, dass ich nicht mehr wie früher körperlich stundenlang durcharbeiten kann. Meine Konzentration nach einer gewissen Zeit nachlässt.
Ich mir jetzt meine Ruhezeiten, sprich, auch meinen Mittagsschlaf gönne.

Grenzen setzen heißt gleichzeitig für mich auch Innovationen zulassen, der Fantasie Raum geben und Überraschungen erlauben.

Und dann sind da noch die anderen Grenzen: Meine eigenen Gefühle wahrnehmen. Und meine Mitmenschen. Das sind für mich die schwierigeren Grenzen.

In einem Seminar lernten wir ausgesandte Botschaften anderer auf der Sachebene zu hören. Habe ich das wirklich gelernt? Gelingt es mir immer?
Nein, es gelingt mir nicht immer. Darum habe ich auch eine Therapie, um zu lernen meine Gefühle zuzulassen.
Und sie auch manchmal einfach nur auf der „Sachebene“ zu sehen/zu spüren.

Das habe ich auch so meiner Familie erklärt damit sie nicht überfordert ist, wenn ich meine Grenzen auch durchsetze und von ihr Hilfe erwarte. Manchmal auch einfordere.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
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