ganz allein

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CHF
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ganz allein

Beitrag von CHF »

Hallo,

habe mich ewig nicht mehr gemeldet. Auch wenn ich trotzdem immer wieder Beiträge gelesen habe. Kann aber zur Zeit selber keine Antworten geben, da ich selber momentan in einer sehr schlechten Verfassung bin.

Nach einer OP letztes Jahr im September am Fuss trat ein Komplikation auf. Stressfraktur, bin aber mit spezielem Schuh arbeiten gegangen.

Nächste Komplikation, Algodystrophie, also Schmerzen, die nicht ganz genau zu identifizieren sind.

Diese Schmerzen dauern nun schon seit März an.
Bin aber noch arbeiten gegangen bis 10 Juni 2013. Muss dazu sagen nur halbtags, da ich nachmittags in ein Rehazentrum gegangen bin um wowohl die Schmerzen als auch eine Versteifung verschiedener Gelenke im Griff zu halten. Also morgens arbeiten und nachmittags Reha.

Funktionnierte nicht, daher 3 Wochen Krankenhaus mit spezieller Schmerztherapie.

Jetzt bin ich krankgeschrieben bis 18 August.

Eigentlich soll ich hier zu Hause wenig tun. Und eigentlich hätte ich von der Krankenkasse her eine Haushaltshilfe zu gut. Aber mein Mann weigert sich absolut, dass ich eine Hilfe für den Haushalt erhalte.

Anfangs hat er sich noch bemüht, doch mittlerweile ist wieder fast allem beim alten. Kochen, waschen. bügeln, putzen, einkaufen gehen...alles alleine.

Auch meine Kinder sind mir keine Hilfe.

Im Krankenhaus hatte ich schon einen gewaltigen Absturz mit Panickattacke, wo ich sogar auf der Intesivstation landete, und man mich 2 Tage lang unter Valium gehalten haben.

Bei meiner Therapeutin habe ich meine erste Panickattacke auch hinter mir. Darauf hat sie denn mit meiner Einwilligung entschieden, dass ich 2x die Woche kommen soll.

Auch mein Psychiater fängt an sich Sorgen zu machen, da ich zur Zeit nicht wirklich stabil bin. Es geht sehr auf und ab.

Arbeitsmässig setzt auch mein Chef mich unter Druck. Er hat mir gesagt, dass ich nicht mehr den Helden soll. Wenn ich wieder arbeiten kommen würde und dann auf grund meines Fusses noch einmal fehlen würde, könnte es sein dass er mich meines Posten enthebt. Dann kriege ich irgendwo einen Posten wo keiner viel von mir hört und wo es dann auch egal bin ob ich da bin oder nicht.

Zu meinen normalen Medikamenten kommen dann auch Schmerzmittel dazu, sogenannte Opiate und anderes .

Ich fühle mich zur Zeit komplett verloren. Allein.

Wenn die Schmerzen arg schlimm werden und ich in der Nacht wieder einmal nicht schlafen kann bin ich tags darauf so kapputt (weil es mittlerweile fast jeden Tag so ist). Ab und zu kommen dann auch schon mal sehr dunkle Gedanken. Ich habe zur Zeit noch nicht den Mut gefunden meiner Therapeutin diese Gedanken mitzuteilen. Auch meinem Arzt habe ich sie noch nicht mitgeteilt.

Ich kann es nicht und darf es nicht. Ein Krankenschein aufgrund psyschicher Gründe geht einfach nicht.

Da bekäme ich sowohl Probleme hier zu Hause als auch auf der Arbeit.

Aufgrund der Medikamente bin ich eh ab und zu nicht ganz bei mir. Bin auch zur Zeit wieder dabei Reha zu machen, 3x die Woche von 13.00-16.00 Uhr. Bin danach meist richtig kaputt. Aber keiner glaubt es mir.

Keiner hört mir zu aber alle laden ihren Müll bei mir ab.

Keiner kommt mich mal besuchen oder ruft mich an. Aber wenn sie etwas haben, wie gesagt, wird es bei mir abgeladen.

Ich fühle mich sehr alleine. Unter Druck den ich nicht so richtig los werde.

Was habe ich den von Möglichkeiten!?

Mir zum Heulen zu Mute. Geht aber nicht, da ich keine Ecke habe wo ich mich verkriechen kann.

Was kann ich tun?!
CHF
FrauRossi
Beiträge: 3166
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: ganz allein

Beitrag von FrauRossi »

Hallo CHF,

so wie ich das sehe sage sofort STOPP!!!

Auf dem Krankenschein steht keine Diagnose, auf dem Teil für den Arbeitgeber. Und es geht ihn auch nichts an!

Deine Dunklen Gedanken teilst du sofort deinem Therapeuten mit!

Hast du im Bekanntenkreis den oder die du als Freund/in bezeichnen würdest? Die/den rufst du an und sagst was los ist!

Zu allen anderen sagtst du: Nein! Jetzt nicht! Mit geht es nicht gut, ich kann mich gerade nicht um dich kümmern!

Zu deinem Mann sagst du jetzt klip und klar ebenfalls was los ist. Du willst die Haushaltshilfe und zwar sofort!

Du machst sofort nicht mehr den ganzen Haushalt!

Ich werde jetzt ganz deutlich:

Willst du dass deine dunklen Gedanken so stark werden dass du ihnen nachgibst?
Für Freunde die keine sind? Für einen Mann der sich aufführt wie ein Arsch? Für einen Arbeitgeber, den der Mebsch nicht interessiert?

Du sagst jetzt STOPP!! JETZT komme ICH!!!

Ich finde es unerhört wie mit dir von allen Seiten umgegangen wird. Lass das nicht mehr mit dir machen!

Ich kenne das so gut, ich habe mich von all diesen krankmachenden Kontakten befreit. Ja ich weis ich habe danach oft gejammert weil ich mich allein fühlte. Aber allein war ich auch mit den Leuten, genau wie du jetzt.

Heute fange ich an neue Kontakte zu knüpfen, es ist nicht leicht, aber tausendmal besser als sich weiter aussaugen zulassen.

CHF, bitte pfeif drauf was dein Mann oder Arbeitgeber will! Nur dass was DU jetzt brauchst ist noch wichtig. Willst du dich zugrunde richten für Leute die auf DEINE Bedürfnisse pfeifen?

Tu das bitte nicht! Du hast uns hier, wir stehen dir bei' du hast deine Therapie, die ist für dich da!
Alles andere findet sich. Du musst es dir selbst wert sein, jetzt auch mal ein Ohr und Taten für DICH zu fordern, von Freunden, Bekannten, Familie.

Geben sie dir kein Ohr? Werde rücksichtslos für den Moment, und kümmere dich um DiCH.

LG FrauRossi
STEX
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Registriert: 14. Jun 2013, 00:13

Re: ganz allein

Beitrag von STEX »

Ich kann mich Frau Rossi nur anschließen!

Sag STOPP, kümmere dich um dich selbst, lass dir das nicht länger bieten.

Du hast viel mehr verdient.

Auch ich hatte eine Zeit mit Kontakten, die mich sehr belastet haben. Bei einer bestimmten Freundin dachte ich sogar, wenn ich sie verliere, wäre dass das schlimmste überhaupt, ich würde in eine absolute Krise stürzen. Habe mich von unserem Kontakt irgendwie abhängig gefühlt und dabei garnicht gesehen, dass diese Freundin mich eigentlich garnicht so behandelt hat, wie ich es verdient hätte. Dass sie zwar lauter Versprechungen gemacht hat aber letztendlich doch immer nur Absagen kamen. Ich habe mich lange hinhalten lassen und irgendwann habe ich meine Bedürfnisse mal klar angesprochen. Das Ende war, dass sie es für besser hielt, wenn wir keinen näheren Kontakt mehr hätten.

Ich war erst sehr traurig und wütend, aber jetzt bin ich einfach nur noch erleichtert. Denn dieser Kontakt hat mich unheimlich eingeschränkt denn ich wurde nicht wahrgenommen, wie ich wirklich bin.

Damit will ich dir sagen, dass es zwar schwer ist sich von lieben Menschen zu lösen aber noch schwerer ist es, seine eigenen Grenzen ständig zu überschreiten, bis man daran zerbricht.

Versuche für dich selbst zu sorgen und denk an dich. Du bist die wichtigste Person in deinem Leben.
AngieStone

Re: ganz allein

Beitrag von AngieStone »

Liebe CHF,

ich schließe mich den Vorredner(innen) voll und ganz an. Gibt es in Deiner Nähe eine Akut-Station? Eine Station, die sich Krisenintervention oder ähnlich nennt? Die müssten Dich einfach sofort aufnehmen, und wenn's heute Nacht wäre. Und Schluss wäre dann sicher auch mit der Diskussion um die Haushaltshilfe, die wäre innerhalb kürzester Zeit nämlich da - und weder Dein Mann noch Deine Kinder würden meckern, glaub mir.

Probleme gibt's immer, zeig mir einen, der keine hat. Nur im Nachhinein gesehen sind alle Probleme relativ. Wenn Du in solch einem Krankenhaus bist, kann, quatsch DARF Dich erst mal keiner ärgern. Und die, die Dich ärgern, dürfen Dich einfach erst einmal nicht besuchen, so einfach ist das. Du bräuchtest vielleicht wirklich diesen geschützten Raum.

Konzentriere Dich auf Dich, das mit den Gedanken ist furchtbar übel. Nur, wenn Du eine Zeit lang weg von daheim bist, kannst Du das für Dich in den Griff kriegen und Kraft schöpfen - aber das ist nur meine bescheidene Einstellung.

Alles Liebe für Dich
LG Angie
gallocampo
Beiträge: 37
Registriert: 29. Mai 2011, 01:00

Re: ganz allein

Beitrag von gallocampo »

Hallo CHF!

Ich erlaube mir zu zitieren:
"...
Aber mein Mann weigert sich absolut, dass ich eine Hilfe ... erhalte
..."

Manchmal ist die Lösung ganz einfach. Wenn Du Dich mit Menschen umgibst, denen nichts - oder nicht genug - an Dir liegt, dann wirst Du Dir bald auch nichts mehr bedeuten.

Hilf Dir selbst. Das bedeutet für Dich: lasse nicht zu, dass Dir Menschen Böses antun.

Erwarte nicht, dass Andere Deine Probleme lösen oder sich mehr für Dich interessieren, als Du selbst.

Liebe Dich selbst, dann liebt Dich das Leben.
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: ganz allein

Beitrag von kormoran »

liebe chf,

du bist echt an einer grenze angelangt, es ist eigentlich völlig klar, was zu tun ist. du musst es dir aber selbst erlauben, weil - leider, und das tut weh und behindert dich! - nicht direkt die unterstützung vom partner oder freunden kommt.

was ich allerdings herausheben möchte: dein chef sagt, du sollst nicht den helden spielen. ! die botschaft ist doch: du sollst dich jetzt erst mal darum kümmern, dass du wirklich gesund wirst, und erst wieder zur arbeit kommen, wenn du voll einsatzfähig bist. dafür, so lese ich das, hast du die unterstützung. es ist mühsamer für den arbeitgeber und die kolleginnen, wenn du halb krank und neben der spur da hin wankst, als wenn du noch einmal etliche wochen ausfällst und dann - einsatzfähig - wieder kommst.

bitte: lass dich krankschreiben, geh ggf in die klinik, lass das mit dem fuß ordentlich behandeln, und bestelle sofort und ohne lange zu fragen, eine haushaltshilfe. wenn die arbeit dir zufällt, hast du auch das recht, zu entscheiden, dass die hilfe kommt.

setz dich darüber hinweg, dass dich partner und freunde jetzt nicht verstehen. es tut weh, aber in der therapie kannst du das auch bearbeiten. derweilen: hole dir die hilfe selbst.

alles gute!
kormoranin
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*** zurück ins leben!
CHF
Beiträge: 172
Registriert: 9. Feb 2012, 20:04

Re: ganz allein

Beitrag von CHF »

Hallo Frau Rossi, Marie-Therese, Angie Stone, gallocampo, kormoranin,

zuerst möchte ich mich für eure ehrlichen Antworten bedanken.

Es tut gut Menschen zu haben die einen verstehen. Und bis jetzt seid ihr fast die Einzigen.

Nur meine Schwester, die gute Seele, ist eine Person an die ich mich mal anlehnen kann. Als ich im Krankenhaus gewesen bin, war sie die Einzige die ein offenes Ohr für mich hatte. Die Probleme mit meinem Mann kennt sie. Und sie weiss wie starrköpfig dieser ist.

Leider ist es kein Witz, dass wenn ich diese Haushaltshilfe organiesieren würde, er nicht mehr mit mir reden würde und ich vielleicht sogar meine Ehe in den Wind schiessen könnte. Ich bin seit 24 Jahren verheiratet und er hat mir trotzdem einmal ein Feld abgeräumt. Das Problem ist, dass ich für diese Tat immer noch sehr dankbar bin. Deshalb fällt es mir auch so schwer gegen seinen Wunsch zu handeln.

@koromanin
du hast wohl recht was du schreibst, was meinen Arbeitgeber anbelangt. Ich bin in einer Abteilung wo ich die Einzige Sekretärin bin und sie müssen sich im Prinzip 100% auf mich verlassen können.

Was Freunde und Bekannte anbelangt werde ich wohl oder übel, vor allem einer Person, sagen müssen, dass wenn sie nicht auch ein bisschen auf meine Belangen eingeht, sie mich in Ruhe lassen soll. Es geht bei immer um das selbe Problem, ihre Beziehung. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich schon seit längerem keine Lust mehr mir diesen ganzen Müll anzuhören.

Heute Abend läuft ihr mittlerweile Ex bei uns auf und ich weiss das dieser uns den gleichen Tratsch erzählen wird. Da ist aber dann eher mein Mann dran, den Besagter war mal Arbeitskollege won ihm.

Komme auch noch mal auf meine Schmerzen zurück, wenn ihr mir dieses erlaubt, es ist ja mittlerweile nicht mehr nur der Fuss. Die linke Hüfte meldet sich auch mittlerweile wenn ich zu sehr belaste. Ich habe am 13 August beim Orthopäden einen Termin.

Was meine dunklen Gedanken angehen, so hatte ich auch gestern nicht den Mut meiner Therapeutin reinen Wein einzuschenken.

Es gab aber andere Dämonen die aufgetaucht sind. Meine Kindheit war die reinste Goldgrube an Tatsachen die kein Kind, kein Mädchen, keine Frau erleben möchte.

Eine Akutstation gibt es bei uns leider nicht.

Mir graust schon vor dem WE. Mein Psychiater zu dem ich schon Jahre lang gehe, hat mich letztes Mal leider sehr enttäuscht. Dauernd ging die Klingel an der Tür. Er hatt eine Medizinnerin für Allgemeines da sitzen, die sich in der Praxis ein bisschen weiterbilden wollte. Und irgendwie gab ich das Gefühl nicht los, dass er mir nicht zuhörte. Ich hatte das Gefühl, dass er mir auch nicht mehr zuhören wollte. Und das hat mich wirklich arg enttäuscht.

Ich habe am Samstag wieder Termin bei ihm, aber irgendwie habe ich Angst, dass er mir wieder nicht zuhört, vielleicht hat er es satt immer wieder das Gleiche oder Aehnliches von mir zu hören.

Somit wird mein Selbstwertgefühl noch ein Stück weniger. Ich will ihn aber irgendwie auch nicht wechseln, denn schliesslich bin ich bei ihm, schon seit mehr als 5 Jahren.

Ich sitze jetzt hier und texte euch voll, was mir ehrlich leid tut, aber ich habe leider keine andere Möglichkeit, sonst würde ich euch ganz bestimmt nicht mit meinen Problemen belaste.

Ich sitze hier und bin tot müde. Ich fühle mich sehr leer. Ich werde jetzt zuerst einen Kuchen für heute abend backen und dann in mein Bett zurück kriechen in der Hoffnung noch ein bisschen Schlaf zu ergattern.

Ich hoffe, dass mein Psychiater am Samstag vielleicht eher ein offenes Ohr für mich hat. Denn ansonsten, und das weiss ich ganz genau, werde ich noch ein bisschen tiefer senken.

Wie oben schon erwähnt grossen Dank für euer Verständniss.

Ich kann jetzt nur hoffen, da mein Text sehr lang ist, dass ihr bis zum Schluss durch gehlaten habt und ich bin euch sehr dankbar.
CHF
CHF
ndskp01
Beiträge: 2874
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Re: ganz allein

Beitrag von ndskp01 »

Liebe CHF,

gib deinem Psychiater noch eine Chance. Wenn Menschen nicht mehr zuhören, liegt es meistens nicht an dem, was gesagt wird (das hören sie ja schon gar nicht), sondern an dem, was ihnen sonst noch im Kopf rumgeht. Wenn es ähnlich ist wie beim letzten Mal, dann sprich ihn darauf an und bitte, die Klingel auszuschalten und die Türen zu schließen. Du hast ein Recht auf die Aufmerksamkeit des Arztes - und es ist scheiß egal, ob du immer wieder das gleich erzählst. Nicht du musst den Arzt unterhalten, sondern er muss sich um dich kümmern.

puk

P.S. Was wäre eigentlich so schlimm daran, wenn dein Mann dich verlässt? Was hast du an ihm? Außer finanzieller Versorgung?
kormoran
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Re: ganz allein

Beitrag von kormoran »

hallo chf,

ich habe das nicht verstanden mit "ein feld abräumen". vielleicht eine redewendung, die ich nicht kenne - ist aber vielleicht nicht so wichtig, du sagst, es geht darum, dass du deinem mann für etwas sehr dankbar bist und dich das daran hindert, jetzt gegen seinen willen die haushaltshilfe zu holen.

eure beziehung ist offenbar keine sehr gute nach 24 jahren ehe . wenn du krank bist und dein mann und du nicht vernünftig darüber reden könnt, was jetzt an maßnahmen notwendig ist? wenn du angst hast, die nötige hilfe für dich anzunehmen, weil dann dein mann auf stur stellt?

ich wünsche dir kraft, klarheit und besonnenheit, dass du jetzt die richtigen schritte setzen kannst. sprich mit deinem mann - vernünftig, freundlich und sehr klar.

sprich mit dem psychiater darüber, welche möglichkeiten es gäbe - doch ein stationärer aufenthalt?

setze dir zum ziel, dass du die dinge in bewegung setzt, die jetzt nötig sind für dich, um gesund zu werden.

und: lass das 'jammern', dass du keine unterstützung dabei hast, konsequent beiseite - die traurigkeit darüber schieb an einen anderen platz, wo du ihr dann raum geben kannst.
zeig den menschen in deiner umgebung - deinem mann, deinem arbeitgeber, dem psychiater: dass du gesund werden willst und mit diesem ziel vor augen ihre unterstützung suchst.

kannst du mit meinen worten etwas anfangen?
alles gute für den arzttermin morgen!
liebe grüße
kormoranin
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*** zurück ins leben!
AngieStone

Re: ganz allein

Beitrag von AngieStone »

Liebe CHF,

ich hoffe, dass Du die Zeilen meiner Vorredner(innen) noch rechtzeitig vor Deinem Termin lesem kannst - ich schließe mich wiederum in jedem einzelnen Punkt an.

Kämpfe, kämpfe, kämpfe, verdammt. Und sag die Wahrheit, trau Dich.

Erst einmal geht es jetzt um Dich, dann um andere. Eine Klinik für Dich wird sich finden. Jede Psychiatrie mit einer Notfall-Ambulanz oder einer Akut-Station muss Dich aufnehmen, wenn's Dir so schlecht geht, glaub mir das!

Es gibt sicher einige Möglichkeiten, an die Du vielleicht jetzt gar nicht denkst, die Dir aber helfen oder Dich auch aufnehmen würden. Dort tut Dir erst einmal keiner was, kein Ehemann, keine Kinder, kein Arbeitgeber. Glaub mir.

Ich bin fest überzeugt, dass Du das schaffst!

Ich denke an Dich und wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft.

Angie
kormoran
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Re: ganz allein

Beitrag von kormoran »

hallo chf,

wie geht es weiter? geht was weiter?

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Breizh-izel
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Re: ganz allein

Beitrag von Breizh-izel »

Hallo CHF,

ich finde deine Schilderung deines Alltags sehr berührend. Mich wundert die unterschwellige Wut deines Mannes, es ist eine Hypothese von mir, dass er selber sich ohnmächtig füllt und versucht die Sachen zu packen, aber findet keine Möglichkeit seine Gefühle zu äussern.Vielleicht braucht er selber Hilfe, damit seine Wut nachlässt? Ich bewundere deine Tapferkeit und dass du deine Aufgaben sehr ernst nimmt. Wie alle sich geäussert, brauchst du von deiner Seite Hilfe, und vergiss nicht dass du einmalig bist und nicht ersetzbar bist.Die Leute des Forums haben es erkennt und deshalb hast du auch von uns eine schnelle Antwort bekommen.
Hier hast du einen Ort gefunden, den dich aufnimmt, wie du bist. Könntest du mir bitte sagen, ob du bereit wärest, dich zu deine Ärtze zu deine Gedanken zu bekennen? Ich danke dir im voraus für deine Antwort. Jetzt als Mann, haben wir bedürfnisse die wir selber lösen können, wenn wir in der Not sind:Wenn wir hungrig sind, und es gibt nichts zu essen, dann finden wir bestimmt eine Lösung um unsere Bedürfnis zu erfüllen.Wenn alle unser Socken und Slips schmutzig,und andere Wäsche sind, gehen wir bestimmt nicht nackig aus dem Haus!...und wenn unser Schlafzimmer so unordentlich dass wir weder unser Bett finden können oder das Beleg für die Steuererklärung, was uns ein paar Euro ermöglicht zu sparen, dann fangen wir an aufzuräumen!!!...Ich könnte die Liste, glaube ich weiter führen.Und weil deine Gesundheit und dein Leben so schätzbar sind, hoffe ich dass unser Wörter dich die Mut und Kraft, die nötige Schritte für dich zu tun...
Liebe Grüße und ich wünsche dir eine erholsame Ncaht und ein guter Tag.
Bis bald!

Keryvon
Breizh-izel
Beiträge: 127
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Re: ganz allein

Beitrag von Breizh-izel »

Hallo CHF,

ich bitte dich noch um deine Aufmersamkeit.Du hast geschrieben, vor einiger Jahren hat dein Mann etwas für dich gemacht und du bist ihm dafür noch dankbar. Was er für dich gemacht, hindert dich heutzutage anders zu handeln, wenn ich richtig verstanden habe. Bei mir, wenn ich dich richtig gelesen habe und bei den anderen, die sich gemeldet haben, haben wir einen komischen Eindruck bekommen. Bei mir bekomme ich den Eindruck, dass du etwas ausgleichen möchtest, ja der Tat deines Mannes.Ausgleichen hat für mich eher mit Schuld zu tun(ich bin ihm schuldig),Schuld nicht in einem moralischen Sinn.Dagegen glaube ich, dass Dankbarkeit mit Freude und Wertschätzung zu tun hat. Ich freue mich über das Geschenk des Anderen(was er für mich getan hat, löst bei mir Freude und zufriendenheit, sogar Glück)und bringe ihm meine Wertschätzung in den Ausdruck meiner Dankbarkeit(dass du das für mich getan hast, löst bei mir Freude aus und ich bin dir dafür dankbar).Und jedes Mal, wenn ich daran denke,spüre ich diese Freude, diese Freude bleibt ewig.Ich glaube, dass Dankbarkeit mit schenken zu tun hat, und das Geschenk ist wirklich ein freies Geschenk meines Gegenübers und Zeichen seiner Liebe, das ich nie ausgleichen kann. Ich kann dieses Geschenk annehmen oder verweigern. Wenn ich das Geschenk annehme, bin ich dankbar und zeige meine Wertschätzung.Ich kann nur meinen Gegenüber auch diese Erfahrung wünschen und die Gegelegenheit suchen um ihn auch es zu schenken.Vielleicht habe ich dich falsch interpretiert,wenn nicht möge diese Zeilen dir irgendwie helfen.
Viele Grüße

Keryvon
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