Meine Geschichte - ist das Depression?

Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.
_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
***
Beiträge: 58
Registriert: 27. Mai 2012, 21:17

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von *** »

Hallo Sebastian,

noch ein Nachtrag:

ich will Dich mit meinen Ratschlägen sicher nicht in das "sich-Zwingen zu Tätigkeiten, die man eigentlich nicht tun will" drängen, da diese ja maßgeblich zu Deinem schlechten Zustand beigetragen haben -

DENNOCH, und ich glaube die Grenze ist hier sehr dünn, aber doch vorhanden:

ich könnte mir vorstellen, dass es für Dich vielleicht günstig wäre, ein Interesse (an Menschen, Tätigkeiten, Themen ...) zunächst einmal einfach so gut es eben geht zu SIMULIEREN, also Dir erst einmal einfach selbst vorzuspielen, es Dir gewissermaßen zu verordnen. Das ist sicher nicht leicht, aber ich glaube eine Möglichkeit, es zurückzugewinnen. Von selbst und von Außen wird es Dir ziemlich sicher nicht zufliegen.

Wenn Du Dein Gesamtumfeld nicht radikal ändern kannst und willst, was ja sehr nachvollziehbar ist; und Dich also innerhalb der gegebenen Strukturen neu finden musst, würde ich Dir sehr davon abraten, Dich sozial zurückzuziehen und zu isolieren. Selbst wenn Dich die Leute nerven.

Zarras Vorschlag an Medikation zu denken würde ich auch sinnvoll finden. (Auch wenn es früher keinen Erfolg gebracht hatte. Gibt ja verschiedene Medikamente) Und eventuell zumindest eine gezielte Angsttherapie ins Auge fassen, wenn Dir Psychoanalyse zu aufwändig ist (hilfreich wäre es wohl).

Lieben Gruß!
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.
_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Zarra »

Hallo Sebastian,

ich habe im Netz leider noch keine wirklich gute, in mehrfachen Hinsichten überzeugende Tabellenübersicht über Antidepressiva gefunden; Vorinfo, was eventuell von den Wirkungsrichtungen her passen könnte und welche Nebenwirkungen man am schlechtesten tolerieren könnte, ist ja nie schlecht.

Es gibt ja das relativ neue Tianeptin. Und drei Bekannte von mir vertrugen TZA relativ gut - das muß bei Dir nicht so sein; das mußt Du ausprobieren; sagen wollte ich nur: Nicht tolerierbare oder erhebliche Nebenwirkungen müssen nicht in jedem Fall sein (obwohl sie natürlich bei Dir auftreten können). Absetzen kann man ja auch wieder, obwohl einen das chemische Hin und Her natürlich auch nicht stabiler macht. - Bei einem relativen Leidensdruck lohnt sich jedoch vielleicht ein Versuch.

Viele Grüße, Zarra
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Clairedelalune
Beiträge: 181
Registriert: 28. Jul 2011, 13:11

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Clairedelalune »

ich hab es gelöscht - mir war einfach danach
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von ndskp01 »

selbstbewusst, mit Leidenschaften, ohne Ängste = gesund?

Kennst du irgendeinen Menschen, der immer selbstbewusst, leidenschaftlich und angstfrei ist?

Ich nicht.

puk
Clairedelalune
Beiträge: 181
Registriert: 28. Jul 2011, 13:11

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Clairedelalune »

Hi Sebastian,

siehe oben, dennoch alles Gute!
Floh663
Beiträge: 52
Registriert: 19. Jul 2013, 10:39

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Floh663 »

Hallo Sebastian,
mal provokant gefragt: kann es sein, dass du dich mit deinen Gefühlen so innerlich eingerichtet hast, dass du dich damit eigentlich ganz wohl fühlst? So ein wenig wie ein Lustgefühl dabei empfindest und meinst, dich nur so lebendig zu fühlen?








sich selbst zu erkennen, ist nicht weniger, als sich selbst zu heilen

Rajan Sankaran
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.
_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Gerbera
Beiträge: 619
Registriert: 31. Mär 2013, 00:24

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Gerbera »

Hallo Sebastian,

bisher habe ich nur mitgelesen, aber jetzt juckt es mich doch in den Fingern: Dein Vater war/ist Pfarrer, soll heißen, Du hast eine christliche Erziehung genossen. Nachdem Du Akademiker bist, bist Du sicher in der Lage, die Bibel selbst zu deuten, und wenn ich mich richtig erinnere, steht da irgendwas in der groben Richtung, dass Gott unser Richter ist und niemand sonst. Warum also verurteilst Du Dich selbst? Das kannst Du am Ende Deines Lebens getrost ihm überlassen. Vorher wird er kein Urteil fällen, wenn man dem Neuen Testament Glauben schenken darf.

Wie wäre es, wenn Du Deine Schuldgefühle, Deine Minderwertigkeitsgefühle und alles Negative in Gottes Hand legst und bei der Gelegenheit mal schaust, was Du alles an positiven Anlagen in Dir trägst? Ist Dir das zu philosophisch, gotteslästerlich oder so? Würde mir leid tun, denn es ist als ENTlastung gedacht, nicht als BElastung.

Du bist schon sehr lange in Deinem negativen Denken und Fühlen gefangen, zu lange vielleicht, um noch Hoffnung zu haben. Kannst Du Dich überhaupt noch an Zeiten erinnern, in denen es Dir besser ging? Während des Auslandsaufenthalts möglicherweise?

Ich verstehe gut, dass Du keine Energie hast, ausgelaugt aus der Arbeit kommst, keine Erfolgserlebnisse hast, keine Lust auf irgendetwas. Das klingt schon sehr nach stärkerer Depression. Und der Wunsch, keine Verantwortung mehr zu haben, Ruhe zu finden, Dich entspannen zu können, auch.

Es mag in Deinen Ohren brutal klingen, aber solange Du Dich noch weigern kannst, in eine Klinik zu gehen, geht es Dir noch nicht schlecht genug. Ich habe Zeiten erlebt, in denen ich alles getan hätte, um diesem entsetzlichen Zustand der inneren Leere, des absolut Gar-nichts-mehr-fühlens zu entkommen, gemischt mit Phasen, in denen da nur noch Schmerz war, undefinierbar, aber vorhanden, Tag und Nacht.

Ich kenne die sich ständig drehenden Gedankenkarusselle, die Kraftlosigkeit, den Wunsch, möglichst niemanden zu Gesicht zu bekommen, weil der ja möglicherweise von mir wollen könnte, nur allzu gut. Der Ausweg heißt tatsächlich Veränderung - Veränderung im Denken, und dazu brauchst Du einen entsprechend geschulten Helfer. Wenn es nicht dieser Therapeut ist, ist es vielleicht ein anderer.

Und Sebastian, Du musst niemandem etwas beweisen, weder dass Du ein toller Hecht bist noch dass Du es eben nicht bist. Dir geht es sehr schlecht, und nur dadurch, dass Andere das zur Kenntnis nehmen, Deine Eltern z.B., ändert sich nichts daran. Ich verstehe, dass Du keine Lust und keine Energie hast, dagegen anzukämpfen, keinen Sinn darin siehst. Aber mal ganz ehrlich: wer außer Dir selbst behauptet, dass Du kein Recht darauf hast, ein glückliches selbstbestimmtes Leben zu führen? Hast Du Dir jemals Gedanken darüber gemacht, WARUM Du glaubst, Du hättest nicht genug geleistet, um glücklich sein zu dürfen? Wer legt das Maß dessen fest, was Du leisten musst, um Dir ein schönes Leben zu verdienen? Du? Dein Chef? Dein Vater?

Du hast einen neuen Halbjahresvertrag - bei einem neuen Arbeitgeber? Und auch dort fühlst Du Dich nicht wohl? Vielleicht solltest Du mal darüber nachdenken, Dich beruflich völlig neu zu orientieren und in die Entwicklungshilfe zu gehen oder so. Da werden u.a. Ingenieure gebraucht, und zu sehen, wie Dein Tun sofort positive Auswirkungen hat, hilft Dir vielleicht, mehr Freude an der Arbeit zu entwickeln, einen Sinn im Leben zu finden.

Derartige Überlegungen sind anstrengend, ich weiß, aber auf eine Wunderheilung kannst Du leider nicht hoffen. Die Zeiten, als Jesus auf der Erde wandelte und zu den Menschen sagte: "steh auf, nimm Deine Bahre und geh", sind leider vorbei. Und auf "... aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund", ist bedauerlicherweise auch kein Verlass.

Um Deiner selbst Willen: gib Dich nicht auf! Du bist jeden Einsatz wert, absolut jeden! Mach Dich frei von den Einflüssen Deiner Kindheit und schau auf das, was Du schon erreicht hast: Du hast Abitur gemacht, studiert, promoviert. Das schafft nicht jeder. Du hast eine Freundin, mit der Du gut auskommst. Auch das kann nicht jeder von sich behaupten. Du liebst sie nicht? Bist Du sicher? Oder ist das die Depression, die aus Dir spricht? Liebt sie Dich denn? Vermutlich ja, sonst wäre sie nicht mit Dir zusammen. Freu Dich, da ist ein Mensch, der Dich für wertvoll hält, dem Du nichts beweisen musst.

Du weißt nicht, worüber Du mit anderen Menschen reden sollst? Wer sagt, dass Du reden musst? Manchmal ist es sehr erholsam, mit jemandem gemeinsam zu schweigen.

Hast Du jemals darüber nachgedacht, dass zu einem Gespräch zwei gehören: einer, der redet, und einer, der zuhört. Wer aktiv zuhören kann, ist oft ein gefragter, weil rarer Gesprächspartner.

Das, worüber Andere reden, interessiert Dich nicht? Hast Du schon mal versucht, dem Gespräch eine andere Richtung zu geben?

Du bist in gewisser Weise sehr zwiegespalten: einerseits möchtest Du dabeisein, wenn Andere etwas unternehmen und andererseits empfindest du das als Last. Aus meiner Sicht ebenfalls typisch für eine Depression. Vielleicht solltest Du Deinen Freunden reinen Wein einschenken und sie bitten, kleinere Dinge mit Dir zu unternehmen, bei dem derzeitigen Wetter mit Dir Eisessen zu gehen oder so und nicht böse zu sein, wenn Du Dich nicht großartig am Gespräch beteiligst.

Depressive sind in der Regel sehr empfindsame Menschen, besitzen in guten Zeiten viel Empathie. Ich nehme mal an, bei Dir ist das nicht anders. Nutze diese Deine Fähigkeiten, wann immer Du kannst. Und wenn Du es nicht kannst, weil es Dir zu schlecht geht, vergiß nicht: Du bist krank, und das ist nicht Deine Schuld. Es ist niemandes Schuld und auch keine Strafe für irgendein Fehlverhalten. So funktioniert das Leben nicht, auch wenn Du das zu glauben scheinst. Wäre das wahr, müssten alle Mörder und sonstigen Verbrecher todsterbenskrank sein. Sind sie aber nicht.

So viel wollte ich eigentlich nicht schreiben, aber es sprudelt nur so aus mir heraus. Bitte nicht übel nehmen! Ich will Dich weder beleidigen noch Dir auf die Zehen treten noch Dir unterstellen, dass Du Dich nicht ändern willst, sondern Denkanstöße geben, querdenken sozusagen, andere Interpretationen ins Spiel bringen als Deine eigenen.

Ich wünsche Dir viel Kraft, Geduld und Ausdauer auf Deinem ganz besonderen Weg, den Mut, Neues zu testen und die Großherzigkeit, Dir selbst und Deinen Eltern zu verzeihen.

Schuldgefühle sind auch mir nicht fremd, und ich habe unbewusst sehr lange Vergebung gesucht - bei Anderen. Es hat fast anderthalb Jahre gedauert bis ich erkannt habe, dass es nicht wichtig ist, dass Andere mir verzeihen sondern dass ich mir zuerst selbst verzeihen muss - und ihnen. Alles Andere hat sich dann von selbst gefügt. Ich nehme seit etwa 18 Monaten Antidepressiva, habe das Glück, dass sie wirken, und ich habe eine sehr einfühlsame, aber doch wissenschaftlich orientierte Therapeutin - für mich die genau richtige Mischung.

Als Akademiker brauchst Du möglicherweise auch einen Therapeuten, der Dir gehirnchemische Vorgänge aufzeigt und erklärt, wie eine Depression den Gehirnstoffwechsel verändert und warum, wie sie entsteht und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse man inzwischen gewonnen hat. Das hat mir sehr viel weitergeholfen, vorallem, was die Schuldgefühle betrifft und die Frage, "warum gerade ich", als alle Verhaltenstherapie.

Du hast es nicht nötig, mit der Krankheit zu punkten, im Selbstmitleid zu baden. Du hast viele gute Eigenschaften, die für Dich sprechen: Du bist intelligent, einfühlsam, nicht oberflächlich und dergleichen mehr. Bei näherer Überlegung kannst Du sicher noch ein paar gute Eigenschaften beisteuern, die ich noch nicht entdeckt habe in Deinen Beiträgen.

Für mich sieht es übrigens so aus, als ob Du schon während des Studiums kleine Fluchten unternommen hast, um der wohl damals schon latent vorhandenen Depression zu entkommen, und zwar durch das Kiffen. Da hast Du Dich gut gefühlt und frei, oder?

Viele Grüße
Gerbera



- Beginne nicht mit einem großen Vorsatz sondern mit einer kleinen Tat -
(kein Kalenderspruch sondern eine afrikanische Volksweisheit :-D ).
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.
_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Clairedelalune
Beiträge: 181
Registriert: 28. Jul 2011, 13:11

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Clairedelalune »

Hallo Sebastian

und auch ein Augenzwinkern in Richtung Gerbera.

Vielleicht wird es dich überraschen, nachdem man hier im Forum eigentlich schon ganz andere Töne von mir gehört/gelesen hat.

ich bin ehrlich gesagt auch eher zusammengezuckt als ich die Antwort von (dir) Gerbera gelesen habe, ohne das irgendiwe böse zu meinen

und mich wundert auch deine, (also Senbastians), Antwort kein Stück, ... und ich lag den blöden Schlafstörungen geschuldet, tasächlich letzte Nacht ne Weile grübelnd im Bett und musste drüber nachdenken, was denn nun hilfreich sein könnte, ...

So sehr mich , ... egal, ....
einfach gesagt,
etwas Gutes habe ich aus dem letzten Klinikaufenthalt doch mitgenommen, die Gruppentherapeutin meinte, "es gäbe nichts sinnfreieres als gute Ratschläge"

klar, irgendwie stehn wir in einem Dialog miteinander und nicht nur mich beschäftigt das schon, was ich hier
(speziel in diesem Bericht und allgemein im Forum)
lese und der Wunsch "zu helfen" ist groß,
und der Austausch heir ist wichtig und sinnvoll
aber SO eben mit Ratschlägen, funktioniert das nicht.

Ich hab mich ja auch schon mächtig in Fahrt geredet/geschrieben hier im Forum, aber ich sehe das heute anders, Religion ist eine zuu persönliche Angelegenheit, das muss jeder für sich selbst entscheiden

es wäre mir unheimlich wenn du anders auf Gerberas - auch noch so gut gemeinte Worte, reagiert hättest, nach all den schlimmen Erfahrungen mit deinem Vater.

Wir scheinen hier keine Hindus, Juden oder Fliegende SpaghettiMonster- Anhäger zu haben, sonst käme jeder und würde es gut meinen, so funktioniert das wie geagt nicht.

Manchmal tut es einfach unendlich gut "über die Ufer zu treten", wie auch immer das aussehen mag.
Manchmal helfen die "basalen Dinge" besser als alles andere, sorry falls ich zu "kryptisch" bin, ich mag nicht deutlicher werden. Und die befinden sich in der realen Welt
Was tut dir denn gut, Sebastian?
Ich erwarte keine Antwort hier im forum, beantworte dir die Frage selbst,

... hab ich wieder gelabert???
"Virtuelle" Umarmung aus der Ferne, falls das okay ist und einfach eine Extra-Portion Kraft!

Claire

PS: um doch konkret zu fragen:
#wann warst du das letzte mal im Wald, eine Stunde oder besser zwei?
#warum deine Freundin nicht heiraten?
#Gibt es Menschen a.) über 80 oder b.) unter 4 Jahren in deinem Leben?
# Was ist mit Freundeskreis? Mit nem Kumpel am Feuer sitzen und auch mal nix reden, also schweigen? Alles wirklich nur anstrengend?
#Wann hast du das letzte Mal den Sonnenaufgang gesehen? Diese ganz frühe Tageszeit und einfach mal ne Runde spazieren?

Oh, wei, ich merk schon, ich rutsch doch wieder in dieses Ratschlag-Fahrwasser.

oder anders gefragt: was war denn deine Motivation für diesen thread, was wünschst, was erhoffst du dir?
Oder genügt es dir dich einfach mal mitzuteilen?
***
Beiträge: 58
Registriert: 27. Mai 2012, 21:17

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von *** »

Lieber Sebastian,

habe gerade Deine aufgeschlossene Antwort aus dem Musik-Thread gelesen. Vielleicht nimmst Du Dir einmal die Zeit für das achte Streichquartett von Shostakovich, es ist großartig. Sollte sich der Eindruck der Großartigkeit nicht einstellen, besteht m.E. eine klare Therapie-Indikation.

Mit besten Wünschen
***
Gerbera
Beiträge: 619
Registriert: 31. Mär 2013, 00:24

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Gerbera »

Hallo Sebastian,

wer sagt, dass die Calvinisten Recht haben? Du???

Es tut mir sehr leid für Dich, dass Du die Erziehungsmethoden Deines Vaters erleben/erleiden musstest. Ich finde sie, gelinde gesagt, mehr als merkwürdig, aber ich bin ich, und Dein Vater Dein Vater.

Auch ich bin aus der Kirche ausgetreten, was aber nicht heißt, dass ich nicht an Gott (oder das Leben, das Schicksal oder was auch immer) glaube. Woran ich definitiv nicht glaube, sind die Kirchen/Religionen und ihre Vertreter auf Erden.

Ratschläge hin oder her, es ist Deine Entscheidung, was Du tust oder nicht tust, ob Du offen bist für andere Denkweisen oder nicht. Ich verstehe Deine Reaktion (und auch Deine, liebe Claire ), und wie schon gesagt, ich wollte niemandem auf die Zehen treten, sondern Denkanstöße geben. Und ich habe den Eindruck, Du trägst sehr viel Zorn in Dir, auf wen oder was auch immer.

Wenn Du meinst, Dir selbst (und der Welt) etwas beweisen zu müssen, dann tu das. Vielleicht hast Du irgendwann den Wunsch, Dich/Deine Meinung zu ändern, gelassener zu werden, Dir (noch einmal) professionelle Hilfe zu suchen, vielleicht auch nicht. Am Ende ist es Dein Weg, den Du gehst, und es ist Deine Entscheidung, wohin Du gehst.

Viel Glück auf all Deinen Wegen und alles Gute, wohin sie Dich auch führen mögen.

Viele Grüße
Gerbera
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.
_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Meine Geschichte - ist das Depression?

Beitrag von Mooseba »

_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Antworten