Umgang mit belastenden Erfahrungen

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Clairedelalune
Beiträge: 181
Registriert: 28. Jul 2011, 13:11

Umgang mit belastenden Erfahrungen

Beitrag von Clairedelalune »



ich begebe mich auf dünnes Eis, denn ich müsste das Thema posttraumatische Belastungsstörung kurz streifen, aber es geht mir in der Hauptsache um etwas anderes:

ich habe es in der ein oder anderen Antwort hier schon anklingen lassen, dass meine letzte Klinikerfahrung eine katastrophale war.
ich möchte es auch nicht unter "Psychotherapie" posten, denn es geht mir um den Umgang damit.

Die Medianklinik nimmt für sich in Anspruch, dass "Depressionen oft auch die Folge einer traumatischen Erfahrung sind und, dass sie nach EMDR und PITT (Luise Reddemann) therapieren"

(sinngemäß nicht wortwörtlich zitiert)

das schlimme ist, dass ich in meinem Fall erleben musste, dass nicht nur NICHT nach diesen Therapiemethoden behandelt wird, sondern dass der Oberarzt lediglich meine Traumatisierung getriggert, sie aber nicht erkannt hat!!!
Die Diagnose lautete "Dysthymie".

Jetzt kann ich mich behelfsmäßig mit dem Großmutterspruch trösten, es gibt nichts das so schlimm ist, dass es nicht auch für irgendetwas gut ist, ...
(klingt im Ohr mancher Depressionspatienten einfach nur zynisch)
und ich gehe auch nächste Woche wieder stationär in eine Psychiatrische Klinik

hier Vorort und kann an dem Erlebten arbeiten (so gesehen der Nutzen es wurde deutlich)

und bin mir gewisser denn je, dass der jahrzehnte Lange seelische Missbrauch durch meine Stiefmutter sich auch jetzt noch verheerend auf meine seelische Gesundheit auswirkt.

Meine Ohnmacht bringt mich zur Verzweiflung, und ich will mal wieder die Welt retten und andere Depressionspatienten davor bewahren die gleiche schreckliche Erfahrung machen zu müssen, ...

ich weiß dass ich das nicht verhindern kann, ...

jemand hat hier im Forum mal den schönen Satz geschrieben: "Wir sind depressiv, aber nicht doof!"
(im Zusammenhang mit einer allheilversprechenden dubiosen "Therapeimethtode")

geht, wenn ihr geht, wachen Auges in die Klinik.
Ich bin so sauer, dass diese Homepage des "Penta-Gesundheitsverbandes für Interdisziplinäre Medizin" des Herrn Prof. Burrer so ein hanebüchener Fake ist, nichts aber auch gar nichts davon wird im Klinikalltag umgesetzt.
Die patienten werden weder ernst genommen noch wertgeschätzt noch da abgeholt, wo sie stehen.
In meinem Fall war das so, ausgenommen die Einzeltherapeutin, die Ergotherapeutin und die Physiotherapeutin, aber was nutzt das, wenn alle ihre Arbeit machen, gut machen und der Oberarzt macht mit zwei, drei

ethisch absolut unvertretbaren
Sätzen alles zunichte.

Ich werde mich wieder fangen, beruhigen und ich werde alles in der Psychiatrie aufarbeiten!

LG
Claire
Clairedelalune
Beiträge: 181
Registriert: 28. Jul 2011, 13:11

Re: Umgang mit belastenden Erfahrungen

Beitrag von Clairedelalune »

was ich oben vergessen hatte zu erwähnen:

ich habe einen Brief an den Medizinischen Dienst in Villingen Schwenningen geschrieben und hatte kurz - indirekt über ihre Schwester-
Mailkontankt mit Frau Reddemann,
die sich auch nicht dagegen wehren kann, dass sich alle möglichen Therapieangebote hinter ihrem Konzept verstecken.

Was fällt euch noch ein?
Ist es überhaupt möglich andere Patienten vor den Gefahren zu warnen?
Ich bin kein Einzelfall, viele Patienten brechen die Behandlung dort vorzeitig ab.

LG
Claire
FSKF
Beiträge: 87
Registriert: 14. Feb 2011, 15:16

Re: Umgang mit belastenden Erfahrungen

Beitrag von FSKF »

Ich glaube nicht, dass Patienten ausreichend geschützt werden. Habe selber schon Hammerdinge erlebt bzw. von Bekannten erzählt bekommen.

Beispielsweise der Patient, der von seinem am ganzen Kölrper gelähmten Psychotherapeuten gefragt wurde, ob er ihn pflegen wolle.

Ich hatte lange Zeit viel vom ambulant betreuten Wohnen gehalten, aber am Ende ist mir etwas ähnliches passiert wie dir in der Klinik, letzten Endes ist es so, dass der Patient im Kontakt mit dem "Professionellen Helfer" ungeschützt ist, da dessen Arbeit von niemandem kontrolliert wird, insofern der "professionelle Helfer" es nicht selber will.

Ich bin auch gerade auf einer Zeitreise, nachdem ich angetriggert wurde. Da Kontakte zu professionellen Helfern seitdem das schlimmstmögliche für mich sind und jeder Versuch, mir Hilfe zu holen, alles nur schlimmer machte, werde ich wohl alleine klar kommen müssen.

Ich halte von dem Psychiatriesystem NICHTS!
Denn der Patient ist seinem Behandler einfach ausgeliefert.
Clairedelalune
Beiträge: 181
Registriert: 28. Jul 2011, 13:11

Re: Umgang mit belastenden Erfahrungen

Beitrag von Clairedelalune »



und hallo Abendstern, das ist momentan auch meine Befürchtung, dass es statt besser nur noch schlimmer wird, andererseits bekomme ich hier zuhause keine Kraft, keine Struktur

Ich habe mich etwas beruhigt, meine Therapeutin hier vorort hat mir die "Imagination" erklärt

und zwar den "Sicheren Ort".

Es tat sehr gut.

Simon Borowiak schrieb in seinem Buch "Alk", dass es Psychiater gibt, deren erster Fehler, der war überhaupt diesen Beruf zu ergreifen.
Es ist wohl das Yin/Yang-Prinzip oder was auch immer, wo Licht ist, ist auch Schatten.

Wenn es gute Therapeuten gibt, gibt es auch schlechte.

Es wäre schön sich besser davor schützen zu können, sprich wenn es Instanzen gäbe an die man sich in dem Fall wenden kann.

LG
Claire
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