Licht und Dunkelheit Teil 4

Sanjo

Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von Sanjo »

anna54
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Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
nächster Versuch

Jetzt erschlagen mich die letzten Tage.
anna54
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
bin immer noch sprachlos
das schlimmste ist,keiner spricht mit mir.

Wenn ich nur reden könnte.

Die Ereignisse der letzten Tag sind eine Last,die mich erschlagen hat.

anna54
elas
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von elas »

Guten Tag liebe Anna,

es ist so grauenvoll, was sich ereignet hat.
Es kostet doch soviel Kraft, das zu schultern.
Ist doch auch ne Art Trauma, durch ein Naturereignis solche Probs zu haben jetzt.

Du schreibst.
>bin immer noch sprachlos<
>das schlimmste ist,keiner spricht mir mir.<

Von wem würdest Du Dir denn wünschen, dass er, sie mit Dir redet. Dein Mann, Deine Tochter, Deine Kinder, Familie....????
Da hast Du ja schon des öfteren von deren Sprachlosigkeit berichtet, auf jeden Fall, was Deine Erkrankung anbelangt und auch diverse Erbangelegenheiten.

Aber jetzt auch diese Sprachlosigkeit bezüglich dieser Katastrophe. Das ist schade.

Andererseits: Gibt es nicht Helfer und Helferinnen, egal wer, mit denen Du nicht Deine Gefühle austauschen könntest???
Das frage ich Dich deswegen, weil es manchmal für mich, ich spreche nur für mich, manchmal sind es ganz fremde Menschen, ganz zufällige Begegnungen, in denen ich soviel austauschen kann über meine Mutter, und diese Begegnungen geben mir auch viel Kraft.

Nein, mit meiner Familie, sprich Bruder, ist da ja wenig Austausch möglich.

Du schreibst, Du seist selber sprachlos.
Ist das vielleicht das Hindernis, der Klotz am Bein, dass Du "verstummst", wenn es so schwierig wie derzeit wird?
Frage ich mal nur so.

In Ausnahmesituationen/ Krisensituationen ist jeder Gesprächspartner willkommen.
Ist jeder Gesprächspartner wichtig.
Ein wenig muss man aber auch zeigen von sich selber.
So denke ich nur.
Ich spreche auch nur von mir selber.

Ich wünsche Dir so sehr, das diese Ausnahmesituation Dich vielleicht ein wenig weiterbringen könnte in der Hinsicht, sich zu öffnen, sich zu zeigen. Und seis auch nur fremden Helfern gegenüber.
Fremde haben oft ein viel besseres Gespür als die Mitglieder der eigenen Familie.

Sind auch nicht so betroffen wie eigene Familienmitglieder.


Wenn Du es magst, dann umarme ich Dich jetzt einmal, in der Hoffnung, dass bald wieder Licht am Ende des Tunnels sein wird.



Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
mir geht es besser.
War gestern in der Ambulanz der Psychiatrie,mußte ohne Rezept wieder gehen,da es "zu voll" war.

Jetzt nehme ich die Medikamente des "anderen" Arztes,und es wird besser.
Zu viel kann ich euch nicht erklären,aber diese Medizin ist eine Therapie,wie sie in Indien angewandt wird.

Ich kenne diesen Arzt sehr gut,die Behandlung ist nur so teuer,dass ich es beschränken muss.

Angefangen haben wir mit Schlangengift.
Dieser Arzt ist Allgemeinmediziner,seine Frau Ärztin für Psychiatrie.

Viele Behandlungsformen sind für Kassenpatienten nicht mehr zugänglich.
Meine Private Zusatzversicherung hat mich nach der ersten Depression rausgeworfen.

Ich schicke liebe Grüße
anna54
gost
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von gost »

Liebe Anna,

ich bin so froh das von dir zu hören.

LG
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
ihr habt mich auch gerettet!
Liebe gost,liebe krimi, ihr alle,ich konnte hier schreiben und lesen,das war wie ein Rettungsseil.

Wer versteht die Sprache,die Worte,die Schreie,die stumm ablaufen,weil niemand sie zu sagen wagt.

Mein Alltag ist voll,das ist gut.
Gestern war anstrengend,die Einkäufe fressen mich auf.
Morgen kommen wieder viele Freiwillige,dann kann ich Essen verteilen,Holzstämme schleppen schaff ich eher nicht.

Es ist eine gute Verbundenheit,wenn Helfer einfach kommen,mitmachen,Anteil nehmen.

Aber es gibt auch die anderen,die nur gaffen und raffen.

Heute wieder ein Termin mit meiner Mutter und Optiker,hört sich nach zu viel an,ist es aber nicht:
weil
mein Vater schält mir zwei große Eimer Kartoffeln,erntet Kräuter und Frühlingszwiebeln,alles aus seinem Garten.

Dann noch die ersten frischen Kohlrabi dazu.
Gute Butter macht die Sache rund---wer fragt jetzt nach Kalorien,Arbeiter brauchen Kraft.

Viele kennen das gar nicht mehr,ich habe als Kind auf dem Bauernhof bei der Arbeit draußen gegessen.
Großer Topf,große Schöpfkelle,gerade noch einen letzten Teller erwischt,dann hocken alle irgendwie zusammen.
Zusammen essen verbindet,die Gespräche verbinden,viele bringen ihre Kinder mit,sogar der Kleinste kann helfen.

Die Feuerwehr hat die Kronen der noch stehenden Bäume rausgeschnitten,so ist der Wald wieder begehbar,wenn man dann über Baumstämme klettern kann.

Wir sind ein riesiger "Spielplatz",Männer und ihre Motorsägen,das letzte Abenteuer.
anna54
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi,geht es dir gut?!??

ein fast normaler Tag gestern,ich hatte Unterstützung durch eine liebe Seele,gleich ging es mir besser.

Der Termin mit Mutter zum Optiker war nur stressig,nicht nur Brille,nein,passende LED Lampe muss her---und das sofort.

Drei Geschäfte abgelaufen,dann Oma ins Auto und zu nächsten MediaMarkt.
Und die Schlaumeier geben mir eine defekte Lampe mit.

Als ich anrufe,erfrage Bedienungsfehler oder so,sagt der Mitarbeiter(kennt mich gut),alles selber schuld,ich sei zu eilig gewesen.

Da kam nur noch Wut hoch,hab dann erst mal Ruhe gesucht,aber sinnlos,ich war mal wieder in meine eigene Falle gelaufen.

Meine alten Eltern geben sich sehr bescheiden,aber wenn meiner Mutter etwas fehlt,dann wird es sofort ein Riesenproblem.

Ich kenne das gut,kann damit umgehen,aber nur,wenn ich sofort klare Grenzen setze,jedes Abweichen und prompt wird es grenzenlos,weil alte Leute grenzenlose Hilfe brauchen.

Ich war nicht in der Lage einfach mich zu verweigern,wollte die Brillensache auch baldigst lösen.Keiner meiner vielen Geschwister war zu erreichen.

Wenn ich in meine eigene Fallen renne,dann ist das bitteres Lehrgeld.
Ich komme irgendwie nicht an den Ort,wo ich erst mal Luft hole,klug überlege,um dann die Lage günstig für mich zu klären.

Gestern,als eine liebe Seele mich begleitet hat,war alles leicht.
Brille abgeliefert,im Garten noch Salat und Blumenkohl "geklaut",dann noch weiter zu einem Stadtbummel.

Mein Problem sind die verlässlichen Strukturen,die gelernten und für gut erkannten Problemlösungen,komme ich da vom Weg ab,dann falle ich sofort und grenzenlos.

Noch immer war ich nicht in meinem Wald,ein Stück Natur mit einem Bachlauf,ganz weit hinter den Hofgebäuden.
Meine Bäume dort sind fast alle gefallen,ich habe mich an die Bilder vor und auf dem Hof inzwischen gewöhnt,aber mein Wald,weg vom Alltag,lauschige Stille,das war meine Insel.

Wenn nächste Woche eine Firma da die Baumriesen rausholt,dann gibt es Kleinholz,die machen alles platt.auch meine kleine Insel.

Noch immer überwiegt die Dankbarkeit,dass niemand verletzt wurde,fast ein Wunder.

Ich gehe meiner Wege,aber sehr traurig.
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
puh-meine Stimmung kippt ständig.

Alles Warnzeichen,keine Ruhe,nur getrieben sein.
Schritt für Schritt muss ich den Weg wiederfinden.
Gestern bin ich über die Baumriesen geklettert,weil die Wege weg sind. So ähnlich wie der Wald jetzt aussieht,so fühle ich mich auch.

Immer mehr Menschen erzählen mir von ihren Sturmerlebnissen,da merke ich erst wieder,was ich da aushalten mußte.

Der Schock steckt mir weiter in den Gliedern.
Das geht nicht einfach weg.

Aber es gibt Zeiten,da flüchte ich einfach,stehe fassungslos vor einer Mohnblüte,die steht aufrecht im Wind und meine Bäume liegen am Boden.
anna54
gost
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von gost »

Liebe Anna,
von mir nur ein Zitat.

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“

Franz Kafka

LG
krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von krimi56 »

Liebe anna,

Aber es gibt Zeiten,da flüchte ich einfach,stehe fassungslos vor einer Mohnblüte,die steht aufrecht im Wind und meine Bäume liegen am Boden.

Das liegt halt daran, dass die Mohnblüte erst nach dem Sturm aufgeblüht ist und zum Anderen zeigt uns die Natur - es geht weiter.
So große, alte Bäume können nicht so einfach ersetzt werden, das ist mir klar. Aber die Natur, das Leben erobert sich wieder seinen Raum.
So lass das Pflänzchen "Hoffnung" in dir auch wachsen, blühen - wie diese zarte Mohnblüte inmitten der entwurzelten Bäume.

Liebe Grüße

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe gost,ich hab sogar lachen können,obwohl mich die Depression/dieses Fallen wieder voll erwischt hat.
Wege entstehen,auch real,in dem man sie geht.

Aber meine Wege sind weg,160 Bäume haben sie platt gemacht,wer einen Geländewagen hat,kann über die Felder fahren.

Ich gehe meiner Wege
im Moment durch Dornengestrüpp.
Liebe krimi
alles hat Zeit,wie lieb von dir,dich zu melden,danke
anna54
krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von krimi56 »

Hallo ihr Lieben,
liebe anna,

die letzten Tage ziehen an meinem geistigen Auge vorbei.
Es geht mir körperlich und seelisch gar nicht gut.
Okay, ich schreibe hier zu einigen Themen, das kann ich, es lenkt mich ab.

Jetzt sitze ich auf der Terrasse und schaue so durch den Garten. Es sind immer noch Spuren des Hagelschlags sichtbar. Ich meine jetzt nicht die beschädigten Pflanzen, sondern die abgeschlagenen Blätter und Pflanzenteile die in den Beeten liegen. Ab und zu räume ich etwas weg, aber im Großen und Ganzen ist es mir im Moment nicht wichtig - dieses Aufräumen. (Es ist bei mir ja auch nicht so notwendig wie bei dir, anna.)

Im Augenblick erlebe ich eine Achterbahn der Gefühle.

Meiner Tochter geht es besser. Die Zeit in der Klinik ist für sie absehbar. Als es ihr so schlecht ging habe ich ihr für die Wochenendurlaube gedacht ihr etwas Gutes zu tun. Ich durfte einmal ihre Wohnung wegen eines Handwerkers einhüten und sah, dass die Wand über ihrem Frühstücksplatz immer noch so schrecklich vermakelt aussah (aussieht) wie bei ihrem Einzug. So habe ich an diesem Tag von ihr und Ihrem Mann 2 Fotos gerahmt und über diese Gammelstellen gehängt. Ich brauchte dafür keinen Nagel in die Wand schlagen. Es sind genügend Nägel, Bohrlöcher etc. vorhanden. Gestern erfuhr ich, dass sie nicht möchte, dass ich bei ihr überhaupt Bilder aufhänge. Okay, sagte ich, dann gib sie mir wieder und schau dir die kaputte Wand mit der kaputten Tapete weiter an.

Ständig jammert sie wie unwohl sie sich in der Wohnung fühlt, weil diese nicht gemütlich ist. Dort ist es wirklich schrecklich. Von der Vormieterin überall Löcher in den Wänden und teilweise lose Tapeten. Letztes Jahr in der Renovierungsphase hatten wir vorgeschlagen die Löcher zuzumachen und alles neu zu streichen, aber sie wollten unbedingt so einziehen. Und dann kam die Jammer-nicht-Wohlfühl-Phase, weil auch keine gemütliche Deko, keine Pflanzen da seien.
Ich will jetzt nicht zu weit ausholen. Jetzt werde ich mich da ganz ausklammern. Gern fahre ich mit ihr was angucken und einkaufen, aber ich werde mich nicht an irgendwelchen Renovierungsarbeiten beteiligen bzw. irgendwelche Dinge kaufen die ihr gut tun können.

Ich muss jetzt vermehrt an mich denken und es außen vor lassen, ob es ihr gut geht oder nicht. Kinder können so hart sein. Also muss ich das für mich auch lernen.

Sie sagte gestern, in der Klinik habe sie gelernt zu sagen was ihr nicht gefällt. Aber das hat sie doch immer schon gemacht. Was kommt jetzt noch?
Heute Nachmittag möchte ich sie bitte besuchen. Sie möchte mich allein haben.

Dafür tut mir mein Sohn gut. Ich denke oft, dass uns beide eine unsichtbare Nabelschnur verbindet. Er bemerkt wenn es mir nicht gut geht und umgekehrt ist es genauso.

Wir können gut über viele Dinge miteinander reden. Er ist auch direkt, wie es wohl heute bei den jungen Leuten üblich ist. Es ist aber auf einer anderen Weise als bei meiner Tochter.
Er tut mir einfach gut.

Gestern sollte ich in die Uniklinik nach Münster zur Gedächtnissprechstunde. Ich habe den Termin kurzfristig gecancelt. Es ging nicht. Die Uhrzeit war einfach zu früh, wenn man meine Anreise dazu berücksichtigt. Ich fühlte mich überfordert. Den neuropsychologischen Test hätte ich nicht geschafft.
Obwohl es dabei ja nicht unbedingt um das Schaffen geht, aber meine Verfassung war zu schlecht, als dass die Ergebnisse der Realität des Alltags entsprochen hätten. Jetzt habe ich einen Termin Anfang September zu einer besseren Uhrzeit.

In Situationen wie diesen fehlt mir meine Freundin. Sie hat den Kontakt ganz stark reduziert, weil sie mich bei meiner Krankheit nicht auch noch mit ihren Problemen belasten will. Aber was ist mit meinen Problemen, was ist mit unseren Gemeinsamkeiten?

Die Kellertür zu einem TIEF öffnet sich immer mehr.

Ich habe mir von meinen Rosen eine Blüte abgeschnitten und neben mir auf den Tisch gestellt. Ihr Duft ist wunderschön, eigentlich kostbar. Er innert mich an schöne Zeiten. Zeiten der Kindheit, in der Duftrosen in meinem Zuhause eine große Rolle gespielt haben.

Bis bald
krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von krimi56 »

Guten Abend ihr Lieben!

Heute zickte mein Kopf den ganzen Vormittag.
Ich traute mich überhaupt nicht auf die Straße.

Nicht die geöffnete Kellertür des TIEFs, nein leider hatte ich das Gefühl einen Anfall zu bekommen.

Dank meines Notfallmedikaments blieb es zum Glück bei einem kleinen fokalen Anfall.
Ich war aber trotzdem geschafft.
Am Nachmittag ging es mir wieder besser.

Den habe ich dann gleich genutzt mir etwas Gutes zu tun und bin zum Gärtner gegangen.
Ich brauchte neue Blumen, das stand für mich fest.
Ich wollte nicht mehr nur auf die traurigen Überreste des Hagelschlags gucken.
Gut, einige Stauden und auch Hortensien erholen sich doch noch, zwar langsam aber es kommen neue Triebe.

Dennoch habe ich zugeschlagen und meine Farben Blau und Weiß gekauft.

Ich fühle mich jetzt wieder etwas lebendiger.

Allen einen schönen Abend wünscht

krimi
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- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
ich schick nur einen kurzen Gruß,bin voll in einer depressiven Phase.
Heute der erste Lichtblick,morgen hoffe ich einen lieben Besuch machen zu können.

Blumen hab ich heute "geklaut",aber für den lieben Gott,das ist und bleibt meine Stunde.
Ganz allein in dieses wunderschönen Kapelle,Frieden spüre ich dort.
Liebe Krimi,ganz liebe Grüße,hab mich gefreut,dass du schreibst,du tust mir so gut,danke.
anna54
Cuore
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von Cuore »

Liebe anna, liebe krimi,
ich schleiche mich nur mal ganz kurz hier rein und schicke Euch einen Sonnenstrahl - auf dass er für einen Moment die Schatten hinter Euch lässt.
Fühlt Euch umarmt, wenn Ihr mögt. Von Herzen Rike
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
von Herzen liebe Grüße an Rike,schleich dich weiter zu uns!
Liebe krimi,ganz viele liebe Sonnenstrahlen für Kraft und Hoffnung.

Mein Tisch ist oben,der Stuhl auch.
Mein Zimmer wird mein Zimmer.
Erst nur das alte Bett,dass mein Sohn nicht mitgenommen hat,dann der Schrank mit Regalen,jetzt der superkleine alte Tisch.

Ich will einen Platz zum Schreiben,mit der Hand.
Briefe schreiben,das hat mir früher gut getan.
Altes Papier,ein guter Füller und Zeit,und Gedanken fließen lassen.

Klar hab ich mich an den Laptop gewöhnt,er ist praktisch,sehr schnell,steht überall.

Das ist der Fehler,meine Zeit,meine Gedanken brauchen einen festen Ort,wieder ein gutes Ritual.

Das Zimmer ist nicht mehr hell,da der Nachbar sein Haus mit dem schwarzen Dach viel zu nah an die Grenze gebaut hat.

Jetzt hab ich den Willen,mir das nicht nehmen zu lassen. Ich schaffe mir meine Bedingungen selbst.

Wie gestern auf dem Markt,ich muss die Dinge sehen,hinten im Keller,oder Schrank verlier ich den Zugang.
Jetzt hab ich die vielen Trockenfrüchte und Gewürze in tollen Glasgefäßen direkt auf den großen Küchentisch gestellt.

Mit meiner Kleidung ist das ähnlich,der große Schrank verschluckt alles,was ich nicht sehe,das finde ich auch nicht.

Hat auch mit der fehlenden Konzentration zu tun.
Immer die gleichen Anzeichen,ich verliere alles,verliere mich.
Jetzt suche ich mühsam,aber hartnäckig,welch ein Wort---mein Nacken ist hart,auch so ein Krankheitszeichen.

Ich gehe wieder meiner Wege,die Familie auch,wie immer,an guten Tagen ist das gut,in der Krise schlecht.

In der Krise weiß ich nicht,wer ich bin,erkenne meine Stimme nicht,fremde Frau,Angst bis Panik,wo bin ich-wer bin ich.


Boden unter den Füßen,barfuß laufen,wer will meine Gummistrümpfe??!!!!
Spüren,tasten,fühlen alles Schritte in die Welt zurück.

Das Fallen wird immer dramatischer,da muß ich noch mehr Vorsorge treffen,mein Helfersystem ist brüchig.
Den Punkt erreichen,wo ich wieder den Zugang bekomme,zu mir,dann hab ich alles gewonnen.

Dann ist es nur noch schwer,anstrengend,aber lebendig.
Der Garten rettet mich,eine Stunde Blumen gießen,Blüten zählen,staunen.
Die Vögel feiern ein Fest,die Kirschen sind rot. Der Rasen liegt voller Früchte,die jetzt leider gammeln.

Die Vögel sind immer schneller,wenn die ersten Kirschen rot werden,dann kommen die,und dann wird alles runter gerissen.
Ich lasse sie,sollen sie sich freuen,ich höre ihnen gerne zu.

Gestern Abend bin ich im "Nachthemd" zum Bauerngarten,Salat holen,mein Sohn hat Pfannkuchen gebacken,einen Salatkopf frisch aus der Erde---Luxus pur.

Wo ist die Quelle,jeder muss seine finden,wiederfinden,unter allem Unrat und Gelumpe finde ich die Schätze wieder.

Dass ich noch suchen kann,dafür bin ich dankbar,das rettet mich.
Eine Woche keine Zeitung gelesen,oder waren es zwei??

Das ist undenkbar,wie tief der Fall war.
Ich grüße euch von Herzen
anna54
krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von krimi56 »

Einen guten Tag an alle,
besonders dir liebe anna,

es freut mich zu lesen, dass du dabei bist dir einen Ort zum Schreiben herzurichten.
Selbst um mit dem Laptop zu schreiben finde ich es wichtig einen bestimmten Ort dafür zu haben. Einen Ort wo ich immer hin kann, der mir Ruhe und Geborgenheit gibt. Da ist so ein Tischchen an einem festen Platz ideal. Wenn man dazu auch noch nach draußen gucken kann, um ab und zu die Seele baumeln zu lassen … schön, anna.

Ich schreibe immer noch gern Briefe von Hand. Es geht nur leider oft unter weil andere keinen Sinn mehr dafür haben. Oder weil man mit den modernen Medien schneller als die Post ist.

Meine Briefe bzw. meine Postings an bestimmte User in den Foren schreibe ich meistens in einer Textdatei vor und speichere sie ab. So habe ich bei Bedarf schnell Zugriff darauf, ohne erst in den verschiedenen Threads suchen zu müssen.

Handgeschrieben Briefe sind für mich wie Urkunden. Da hängen so viele Gefühle und extra dafür reservierte Zeit drin, so viel Persönlichkeit des Schreibers der Schreiberin.

Ja anna, Schränke haben so ihre Tücken. Ist darin erst einmal etwas verstaut, wird es gern vergessen und Schränke füllen sich. Sehr oft mit Dingen die besser gleich entsorgt worden wären – Ballast.
Ballast der anhängt und es uns, mir schwerer macht Ordnung, Befreiung zu erreichen.

In dem Zimmer das ich mir herrichte sind noch einige Altlasten meiner Tochter, die auch noch entsorgt werden müssen. Wozu ich mich noch nicht entschließen kann weil in mir der Gedanke ist, dass da noch Sachen sein können, die meine Tochter evtl. noch gebrauchen könnte.

Dazu haben sich nun auch noch oder schon Altlasten von mir gesellt, die ich nicht beizeiten entsorgt habe. Wenn ich nicht aufpasse ist der Wust bald so groß, dass ich mich immer weniger daran traue.

Dann kommen noch Bemerkungen meiner Tochter wie solche: „Mein Zimmer, mein Zimmer wird kaputt gemacht.“ Ich: „Eh, hallo! Du bist doch ausgezogen und wolltest nicht noch eine Weile in deinem Zimmer wohnen bleiben.“
Ich übernehme schon die Grundfarben des Raumes, ihr Bett ist bei mir geblieben. Es wird zum Gästebett-Kuschelsofa umgestalten. Kissen dafür habe ich auch schon gekauft.
Der Schreibtisch hat die Farbe des Bettes. Die Gardinen behalte ich auch. Ich mag sie sehr.

Liebe anna, wie ich immer wieder lese, ist der Garten und die Blumen – das ist dein, unser Anker, unsere Rettungsinsel. Dort sammeln wir wieder neue Kräfte, auch wenn es anstrengend ist und Arbeit bedeutet. Du sagst es richtig: Es fühlt sich lebendig an.
Obwohl ich dieses Jahr meinen Garten sehr vernachlässige. Die Kräfte reichen nicht.

Sieh bitte zu, dass du den Zugangspunkt zu dir nicht verlierst. Das ist ganz wichtig. Ich habe ihn ab und zu verdeckt.

Heute ist mein Nachmittag. Alle sind weg. Mein Mann ist mit seiner Mama Verwandtenbesuch machen, mein Sohn ist im Freibad und meine Tochter kommt mit ihrem Mann auch nicht, sie ist eingeladen.
Luft holen für den Abend, wenn alle wieder da sind und Aufmerksamkeit wollen und erzählen.
Das ist dann wieder eine schwierige Zeit für. Es ist die Tageszeit an der mein Akku für den Tag leer ist. Und keiner begreifen kann, dass ich nicht mehr kann.

Mir fällt auf, dass ich Lärm, Lautstärke nicht mehr vertrage. Mich erschrecke und es mir dann oft schlecht geht. Mein Nervenkostüm sehr angespannt ist.

Also jetzt noch Ruhe und Sonnenenergie tanken.

Bis bald

krimi
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- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
genau,wie du es beschreibst,alle ausgeflogen,ich nutze die Ruhe für Entspannung,mal Garten,mal lesen,mal schreiben.

Am späten Abend ist Intensivzeit,für Absprachen von meinem Mann und Tochter,was Haus und Hof,und Pferde angeht.
Ich bin dann nicht mehr aufnahmefähig,will nicht mehr neue Themen eröffnen.

Ich gehe daher früher ins Bett und da ist mir mein Zimmer so wichtig.
Inzwischen ist es auch ---mein Zimmer---mein Sohn ist seit Jahren ausgezogen.

Letzte Woche hat meine Tochter alles rausgetragen,was da nicht hin gehört,alte Kisten mit irgendwas.

Ich bin überrascht,dass es ein wirklich gutes Gefühl gibt,wenn ich mich mit meinen Dingen umgebe.

Das Wohnzimmer ist abends auch der Platz,wo sich die anderen ausbreiten,und das auch sollen.
Der Hund wartet genau auf den Moment,um sich dann auch dazu zu legen.

Das ist viel einfacher geworden,wenn ich mir meine Gewohnheiten selbst einteile.
Abendessen findet zwei mal statt,nach der Firmenarbeitszeit,und auch nach der Hofarbeit,meist nach 22Uhr.

Ich würde ewig warten,würde ich warten.
Ich würde jedes Wochenende allein zu Hause sitzen,hätte ich mir nicht selbst eine Beschäftigung gesucht.

Weit weg bin ich oft,von den Dingen der anderen,ich passe nicht mehr in deren Norm.
Ganz wichtig waren meine eigen Regeln,die mir letztlich die Stabilität ermöglichen.

Vor Jahren hab ich immer versucht mich an zu passen,an das was die anderen normal fanden.

Das gilt für mich nicht.
Reizüberflutungen rächen sich.
Die Schuhe der anderen passen mir nicht.

Meine Schuhe sind "Gesundheitsregeln".
Ich schaue keine Fernsehsendung,deren Morbidität ich nicht einschätzen kann.

Themen,die ich nicht aushalte,erspare ich mir.
Wenn ich aus Langeweile,oder weil die anderen wollen,davon abweiche,dann hab ich mir den falschen Schuh selbst angezogen.

Unsere Stadt hat ein großes neues Haus gebaut,viele kleine Wohnungen,betreutes Wohnen.
Jetzt wissen auch alle,wer da wohnt.
Das SEK war da,um einen Bewohner in die Klinik zu bringen,Presse war auch vor Ort.

Die Bilder springen mir entgegen aus der Zeitung,weg mit den Gedanken,die sofort zu rattern beginnen.

Selbstfürsorge,wenn sie nicht mehr funktioniert,bin ich ausgeliefert.

Verabschiedet habe ich mich von der Vorstellung,Familie und Freunde würden verstehen,können sie nicht,ich verstehe es ja selbst nicht.

Je mehr ich das vergesse,um so näher rückt die nächste Krise.
anna54
krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von krimi56 »

Hallo liebe Mitleser,
hi anna!

Vorhin war ich nach Monaten in der Schule, in meinem Büro.
Das ist nicht mehr mein Büro.
Meine Vertretung hat auf die hohen Büroschränke noch Kartons gestellt. Es sieht so schrecklich aus. Ich hatte das Gefühl, die Kartons könnten auf mich fallen. Am liebsten hätte ich alle meine persönlichen Sachen zusammengesammelt und mitgenommen, um nie wieder zurückzukehren. Im Moment weiß ich auch nicht ob ich es wirklich möchte, wieder in die Schule zurückkehren.

Durch Zufall habe ich im Konrektorzimmer einen Zettel gesehen, dass meine Lehrerfreundin kommende Woche verabschiedet wird. Sie wird Schulleiterin an einer kleinen Grundschule. Bis jetzt hat mich noch niemand zu dieser Verabschiedung eingeladen, gefragt ob ich auch kommen möchte. Das macht mich traurig. Bin ich keine Kollegin mehr? Bin ich noch Freundin?

Am liebsten würde ich jetzt losfahren und mir einen Sessel kaufen, in den ich mich mit meinem Laptop setzen kann oder mit einem Buch. Aber das Zimmer ist dafür zu klein. Also muss das Bett unbedingt fertig werden. Und das Tapezieren nicht zu vergessen.

Gleich, wenn die Sonne hinter dem Nachbarhaus verschwindet beginnt für diesen Tag meine Zeit. Das Grün des Gartens genießen, den Rosenduft beim Gießen tief einatmen. Dann etwas auf der Terrasse relaxen. Das ist meine „blaue“ Stunde.

Mein Mann sagte gerade: „Dir geht es heute nicht gut!? Dann lass ich dich am besten in Ruhe.“ Eine gute Erkenntnis wenn sie von allein gewonnen wird. Dann funktioniert es wenigstens.

Ich wünsche euch, dir anna, dass jeder seine blaue Stunde findet und genießen kann.

krimi
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anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Liebe krimi
da hast du dir aber was zugemutet.
Schule,Büro und dann noch der Zettel.

Dein Impuls,alles einpacken und weg,der war schon Schutz.

Aber lass die Dinge,wo sie sind,du brauchst sie jetzt nicht.

Was du brauchst ist sicher eine Klärung,was ist mit der Lehrerfreundin,ruf sie einfach an!!

Dann rate ich dir weiter,dein Zimmer einzurichten,mir tut das so gut!

Statt Sessel hab ich einen Stuhl ans Fenster gestellt, und einen kleinen,feinen Tisch davor,so klein,dass gerade eine Zeitung drauf passt.

Die Kleidung für den Sommer hab ich auf Stangen gehängt,ein winziger Raumteiler davor.
Das Bett muss bleiben,hat aber weiße Bezüge und zart bunte Kissen.
Ich kann tagsüber nicht im Bett,oder auf dem Sofa liegen.

Da sind alte Erinnerungen,das geht immer noch nicht wieder.

Farben sind wichtig und wechseln.
Die blaue Stunde kenn ich nicht so gut,ich kenne den Lichtwechsel,wenn die Sonne sich verzeiht.
Das ist auch am Hof eine wunderbare Zeit,ich hatte dafür eine Bank,an einer besonderen Stelle am Bach.
Jetzt kann ich da nicht mehr hin.

Licht ist so wichtig,im Garten und vor den Fenstern habe ich Glas als Lichtfänger.

Mal blaues,mal grünes Glas,klare Glaskugeln,keine Ecke,wo es nicht strahlt.
Mit dem Wasserschlauch gibt das Glas seine Töne,wie eine Melodie weiter.

An guten Tagen kann ich es genießen und den Garten pflegen,in der Krise sehe ich das alles nicht,grad die Blumen werden gegossen.

Holz ist auch ein Material,dass ich liebe,je älter und schiefer,je besser.
Nur muss ich zur Zeit die Bilder vom Hof ausblenden.

Es gab mal einen japanischen Garten mitten im Wald.
Vor vielen Jahren zu einem Projekt gepflegt und gehegt.
Steine als Mauern gelegt,Bäume und Sträucher in allen Formen und Richtungen beschnitten.
Farbiges Glas eingefasst zwischen den Steinen.

Die Besucher gingen stumm,vor so viel Schönheit,mitten in einem Wald.

Irgendwann wolle ich da unbedingt wieder hin,meine Schwester ist mitgefahren.
Wir haben nichts mehr gefunden,einige Jahre waren vergangen,kein Geld und kein Personal mehr,dieser Zaubergarten war einfach verschwunden.

Ich gebe mir so viel Mühe mit meinen Dingen,dass ich den Anblick gut aushalten kann.
Wenn "es mir über den Kopf wächst",dann ist Hilfe erforderlich,meist krieg ich die nicht,so treibe ich mich selber an.

Kleine Schritte,kleine Ziele.

Ich kann mich nicht trösten,ich werde nicht getröstet,aber ich kann Ehrfurcht vor dem Leben, mir wieder ins Bewusstsein rufen.

Ich kann die Worte nicht aussprechen,aber mit der Sorgfalt,wie ich die Blumen behandele,erfahre ich wieder Zuwendung,achte ich mich selbst.
anna54
elas
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Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von elas »

Hi liebe krimi,
hi liebe anna54,


immer wieder lese ich gerne, wie die Gestaltung Eurer "eigenen Zimmer" Fortschritte macht, und Euch gut zu tun scheint.

Raum für sich selber. Das ist so wichtig, das habe ich Euch schon in einem anderen Posting geschrieben.

Hier in meiner wunderschönen Wohnung habe ich soviel Raum für mich.
Zuviel, denke ich manchmal.
Manchmal, so wie derzeit, sehne ich mich danach, ich würde wieder mit jemandem zusammenwohnen.

Es ist schwer, alleine zu wohnen, nicht immer, aber manchmal sehr. Vorallem, wenns einem nicht so ganz gut geht. Ich mich einigle, das auch brauche, aber vielleicht doch gerne einen Menschen spüren möchte um mich, ohne viel reden zu müssen.

Lieblingsnachbarin sagt heute zu mir. Selas, ich helf Dir , check Dich bei einem Internetportal ein für Singles. Was hält dich denn davon ab?

Ich weiß schon, was mich davon abhält. Angst, Angst pur.
Davor, dass eine intensive Liebesbeziehung nach vielen Jahren wieder zerbricht.
Und ich selber auch fast an der Trennung.
Die Erfahrungen sitzen, sind tief eingebrannt.

Lebensfeindlich ist das doch. Die Mauern meiner Schutz_und Trutz_Burg "eigene Wohnung" sind doch recht hoch und unüberwindbar geworden. So scheint mir.
Etwas zuviel Einsamkeit derzeit hinter diesen Mauern hier in meinem hübschen eigenen Reich.

Anna, Du schreibst
>Ich kann mich nicht trösten, ich werde nicht getröstet....<
Ich kann mich selber auch schlecht trösten, und beruhigen, etc. Trotz aller Therapien.
Manchmal werde ich getröstet von Menschen, die ich kenne. Aber auch nicht immer.
Trost, Anteilnahme, Empathie, Mitgefühl.
Das ist viel im menschlichen Miteinander.

Eigenen Raum gestalten, und Raum fürs Menschen liebhaben lassen.


Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von krimi56 »

Liebe anna,

danke für deine lieben Worte.

Selas dir auch.

Was meine Lehrerfreundin betrifft, möchte ich nicht anrufen. In der Regel bin ich es die anruft, den ersten Schritt macht.

Zum Schuljahresbeginn werde ich ihr ein Blumengebinde und eine Glückwunschkarte schicken als Zeichen, dass ich ihr für ihre neue Position alles Gute wünsche.

Was ihre Verabschiedung in unserer Schule betrifft – ich möchte nicht wirklich dazu hingehen. Zu laut, zu viele Leute. Aber ich möchte wenigstens die Möglichkeit erhalten mich für die Einladung zu bedanken und „nein“ sagen zu können.

Anna, du liebst es dich mit Dingen zu umgeben die schon eine Geschichte zu erzählen haben. Solche Möbelstücke haben wir auch.

Für „mein“ Zimmer brauche ich im Augenblick klare, nüchterne Formen. Bei den Farben der Wände sind etwas warme Farbtöne schon richtig.

Die Möbel müssen schnörkellos sein. Glatte Flächen, auch ruhig aus Kunststoff

@ Selas
Du hast Ängste erfahren und aufgebaut die dich gefangen halten. Die dich davon abhalten neue Bindungen einzugehen.

Wie sieht es denn aus wenn du dich einem Kurs in der Volkshochschule anschließen würdest? Oder in einem Verein oder Studio Sport machst?
So kannst du zwanglos Bekanntschaften schließen, ohne Verpflichtung, ohne Bindungsangst. Wenn etwas Zwangloses nicht funktioniert, dann ist die Gefahr von Verlustängsten auch nicht so groß.

Ich wünsche es dir von Herzen.

---

In der letzten Therapiestunde habe ich mit meiner Therapeutin über meine neuen Gefühle gesprochen. Dass ich mit einem anderen Blick durch die Welt gehe. Viele Dinge genauer betrachte. Mir bewusst bin, dass es auch schnell anders sein kann.

Ich erzählte, dass meine Eltern in dem Alter in dem ich jetzt bin schon nicht mehr lebten. Ich mir Gedanken darüber mache, was wäre wenn Metastasen gefunden werden die nicht behandelt werden können. Ob es mir schwer fallen würde zu sterben, war die Frage. - Ich weiß es nicht!

Wir sprachen auch darüber, dass ich früher jede freie Minute im Garten oder auch so draußen in der Natur verbrachte. Ich mich aber jetzt gern in meinem entstehenden Zimmer aufhalte. Ich mich dann beschützt fühle.

Und wenn ich im Garten bin, mich dann eher gern auf der Terrasse aufhalte, weil sie auch den Charakter eines geschützten Raumes hat, etwas ins Haus gezogen, links und rechts Wände und überdacht.
Die Blickpunkte im Garten ruhige oder kühle Farben bieten, grün und weiß. Auch noch Blautöne.

Meine Therapeutin sagte, dass ich intuitiv daran gedacht habe, was mir gut tut.

Sie fragte wie die Farben des Zimmers aussehen.
Die Farben sind cremeweiß und eine Wand in einer dunkelroten Farbe.
Selbst die Möbel sind in dem Weiß wie die Wände. Blickpunkte kann ich durch Kissen oder Wanddeko bzw. Gardinen schaffen.

Am Ende des Gesprächs hatte ich das Gefühl, dass ich es richtig mache und auf mein Gefühl geachtet habe.

Ich empfinde es als sehr schwer immer meine Gefühle zu berücksichtigen. Sie auch zu kontrollieren.
Gestern noch sagten mein Sohn und mein Mann, dass ich mit Beginn der Krankheiten reizbarer geworden bin.
Das weiß ich und es macht mir sehr zu schaffen, da ich auch Angst davor habe in der Schule evtl. meine Gefühle nicht beherrschen zu können.

Wenn ich es nicht vergesse und mich traue, werde ich diese Gedanken bei meinem nächsten Arzttermin ansprechen.

Lasst es euch gut gehen.

krimi

Ich sollte nachher meinen Mann mal fragen, ob er mit mir einen Gang durch unser Wäldchen macht. Schon lange war nicht mehr dort. Allein dorthin zugehen habe ich im Moment ein ungutes Gefühl. Seit einigen Tagen geht es mir nicht gut und ich möchte dann nicht irgendwo allein liegen.
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht und Dunkelheit Teil 4

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe Selas,liebe krimi

Selas wird mutig,ich finde das gut,habe aber null Ahnung wie das per Internet geht.
Wünsche dir von Herzen den "Glücksgriff".

Liebe krimi,bist du viel zu bescheiden?
Immer wieder bin ich erschrocken,mit welcher Krankheit du kämpfst,(bitte nicht falsch verstehen)!!!

Du hast mir den Blick in den Garten wieder beigebracht,du hast mich ermutigt.

Gestern war ein schwerer Tag,ich war nach der Pause wieder im Krankenhaus,wußte,4 Stunden schaff ich nicht.
Auch da haben mich die Blumen gerettet,ich hab nach zwei Stunden die Kapelle aufgesucht,dort wie üblich die Blumen versorgt,das war eine Insel der Ruhe.

Nachmittags erfahre ich so nebenbei,dass eine Gruppe aus dem Ausland unseren Hof besucht,um Pferde zu kaufen.
So nebenbei
das hat mich verletzt
so nebenbei
dann hat meine Tochter abends nach 20Uhr angefangen draußen die Terrasse aufzuräumen,große Aktion,da war ich schon viel zu müde.

Immer schnell schnell
immer so nebenbei


Heute werde ich meinen Tisch im Garten neu gestalten,es ist nicht mehr so warm,das werde ich schaffen.

Ein alter Tisch,mitten im Grün der bewachsenen Mauern,blaues Glas in allen Variationen.
Die Abendsonne macht das zu einem Glanzstück.

Der Mensch heilt sich auch selbst
der innere Heiler ist mächtig
irgendwann hab ich das gewußt:
ich höre besser hin,bis ich endlich diese Sprache verstehe.

Alles Dunkle ist wie Schmerz,alles Helle ist wie Hoffnung.
Alles Hilfsmittel---aber ich gebe ihnen Platz,etwas anderes habe ich auch nicht.
anna54
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