Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Lerana »

Hallo ihr Lieben,

eigentlich mache ich gerade eine Forumspause, und will die auch fortsetzten, denn die Zeit mit mir tut mir gut, aber ich habe eine Frage, von der ich echt nicht weiß, an wen ich mich wenden kann und stelle sie jetzt mal hier.

Vorweg ganz kurz: Ich bin krankgeschrieben, fange mich gerade wieder, meine Therapie ist im Gange und mein Mann und ich denken ernsthaft über eine räumliche Trennung nach.

Jetzt zu meiner etwas heiklen Frage: Es geht um Suizidgedanken und wer nicht weiterlesen will, sollte jetzt besser aufhören.

Also ich habe solche oft. Und keine Angst: Ich würde das NIE!!!!! tun, schon wegen meinem Soh nicht. Hier besteht echt keine akute Gefahr. Dennoch zermürbt es mich, wieder und wieder daran zu denken.

Die Frage ist jetzt, kann ich das meiner Psychiaterin erzählen (wahrscheinlich sollte ich sogar), ohne dass sie mich dann in eine Klinik einweist, denn das geht gerade gar nicht, da mein Partner ebenfalls extrem labil ist, gerade über einen stationären Aufenthalt wegen seiner Suchherkrankung nachdenkt und ich meinen Sohn nicht alleine lassen kann und will.

Außerdem traut meine Therapeutin mir zu, das ambulant hinzunbekommen, wenn ich weiterhin so sorgsam mit mir umgehe.
Mit ihr darüber zu sprechen, habe ich mich aber noch nciht getraut!

Also zurück zur Ausgangsfrage, kann ich das mit miner Psychiaterin besprechen, wenn ich versichere, dass keine akute Gefahr besteht, denn nur die Gedanken sind fast zwanghaft, oder muss sie mich dann einweisen?

Und bitte, ich weiß, der Thread ist grenzwertig, bitte rückmleden, falls er euch zu verunsichernd oder belastend rüberkommt. Ich lösche ihn dann gerne! Wirklich!

Und, keine Sorgen machen!!!! Wirklich! Ich bin sehr bei mir im Moment und habe ein gutes Auge auf mich!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von timmie2002 »

hallo lerana,

ich denke, dass dein thread trotz des themas bedenkenlos ist.

aus meiner sicht und erfahrung musst du dir keine gedanken machen. ich würde sogar unbedingt psychiater vor allem aber therapeuten davon erzählen. einweisung erfolgt wirklich nur bei akuter gefahr, die ja nicht besteht. du wirst aber, wenn nicht schon geschehen, eine entsprechende erklärung unterschreiben müssen, dass der therapeut dich einwweist, wenn die gefahr doch akut ist. das dient aber wirklich nur dem schutz im ernstfall.

glg final
Clown
Beiträge: 4328
Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Clown »

Hallo Lerana,

wie sich die Psychiaterin verhalten wird, weiß ich natürlich nicht, habe auch keine Erfahrung mit solchen.

Auf eine Möglichkeit möchte ich aufmerksam machen: Es gibt doch auch Kliniken, in die man sein Kind mitnehmen kann.

Alles Gute,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Rudi-Reiter
Beiträge: 448
Registriert: 5. Jul 2009, 00:18

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Rudi-Reiter »

Hallo Lerana

Dein Psychiater sollte beurteilen können wie gefährdet Du bist.
Das ist doch sein Job!


Und in der Therapie kannst Du nur mit Offenheit vorwärts kommen.
Du musst dem Thera schon eine Chance geben.

Schade, dass es mit Deinem Mann so schlecht läuft.
Doch vielleicht könnt ihr, wenn ihr Beide etwas gesünder werdet
wieder zusammenfinden.

Ich drück Euch die Daumen!


LG Rudi
_______________________________________

Die Welt und das Leben können schön sein,

wenn ich es wirklich will!
FrauRossi
Beiträge: 3166
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Lerana,

ich betrachte diese Gedanken als Symptom der Krankheit. Ich fast ein Jahr lang pausenlos daran gedacht. Aber auch ich hätte immer gesagt, durchführen würde ich das nie!!!!

Für mich war das quasi so ein Ventil in den Gedanken. In einer ausweglos scheinenden Situation, gedanklich einen Ausweg zu haben. Aber eben wirklich nur in Gedanken. Durchführungsgefahr bestand bei mir subjektiv zu keinem Zeitpunkt!

Wie das objektiv betrachtet aussieht? Aus der Sicht eines Behandlers? Ich weis es nicht. Ich kann mir vorstellen dass diese es anders sehen und bewerten, weil vielleicht aus so einer Gedankenschleife eine Kurzschlussreaktion entstehen kann?

Ungefähr so wie wenn man am Computer dauernd Ballerspiele spielt. Dadurch kann die Hemmschwelle zu echter Gewalt im echten Leben herabgesetzt werden.

Vielleicht können solche Gedankenschleifen, so etwas in unseren Hirnen auch bewirken? Ich weis es aber wie gesagt nicht.

Von mir behaupte ich: die Gefahr bestand nie. Trotz dieser Gedanken, war mir immer klar: ich will das Leben das ich habe nicht - aber ich will nicht generell nicht leben. Also hieß es so lange an Veräbderung arbeiten bis die Gedanken verschwinden. Das hat ja auch geklappt.

Allerdings habe ich von Anfang an offen mit meinen Behandlern und Partner darüber gesprochen.
Ich wurde nicht zwangseingewiesen.

Also rate ich: sei ehrlich und sprich es an, denn nur dann kann die Behandlung entsprechend ausgelegt werden.

LG FrauRossi
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von timmie2002 »

noch zur ergänzung:

du solltest mit dem problem aber sehr achtsam umgehen. keiner kann aus meiner sicht 100%ig sicher sein, dass er in einer krise nicht doch tut, was er/sie eigentlich nie machen würde.

deshalb: erstelle dir einen notfallplan und lege dir notfallnummern bereit. diese immer wieder visualisieren, damit du im notfall auch reagieren kannst.

glg final
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Lerana »

Ihr Lieben,

wie immer seid ihr die aller Besten. Ich war so furchtbar unsicher, ob ich das hier überhaupt so posten kann oder lieber nicht. Scheinbar seid ihr nicht "böse"! Wie gut! Da fühle ich mich gleich ein bisschen weniger schräg mit meinen Gedanken. Dabke für deine Offenheit Frau Rossi, sie lässt mich weniger allein damit fühlen.

Ich will hier auch gar nicht näher ins Detaill gehen. Ich denke auch, sie sind Teil der Krankheit, aber es belastet mich halt doch. Manchmal möchte ich mich gerne zwingen, nicht daran zu denken (es kommt mir immer wie Verrat an meinem Sohn vor, das auch nur theoretisch in Erwägung zu ziehen) und es geht aber nicht. Wenn meine Anspannung sehr hoch ist, also ich mich überfordert fühle, was halt im Moment in der schwierigen häuslichen Lage sehr schnell geschieht, dann...

Aber wie gesagt: Keine akute Gefahr! Dennoch kann ich ja mal mit meiner Therapeutin eine Art Notfallplan zusammenstellen. (Ob das nötig ist? Wie gut, dass ich das, wenn ich dann mal mit ihr gesprochen habe, nicht mehr alleine einschätzen muss!)

Ja, ich werde ehrlich sein, und eure Antworten, haben mich beruhigt. Ich hatte einfach befürchtet, dass das dann sofort auf eine Einweisung hinausläuft! Auch danke nochmal für deinen Hinweis Clown. Das hatte ich tatsächlich nicht mehr auf dem Schirm. Ich Zweifel wäre das eine Möglichkeit. Im Moment denke ich jedoch, dass ich es auch ohne schaffe. Demnächst werde ich auch mal Probearbeiten gehen (habe ich so mit meiner Schulleiterin besprochen), denn mein Job gibt mir in der Regel viel Struktur. Ich muss nur sehen, ob ich das mit der Belastung dann hinkriege. Fühle mich schnell reizüberflutet und da sind 30 Kinder nicht gerade die beste Voraussetzung.

Ansonsten bewegt sich hier gerade total viel. Sowohl bei mir als auch in meiner Bezuiehung und ob dann eine wirklich Trennung ansteht, mein Mann tatsächlich in eine Klinik geht oder wir uns erstmal räumlich ternnen, bleibt abzuwarten. Aber auch hier bewegt sich endlich was und das war mehr als überfällig.

So schlecht es mir im Moment geht, so sehr weiß ich, dass dieser Weg jetzt sein muss und zum ersten Mal frage ich wirklich ziemlich konsequent: Was will ICH? (Clown, wirklich dafür bin ich so dankbar).

Die letzte Zeit vor meinem "Totalausfall" hatte sich so viel aufgestaut, das musste jetzt alles raus und ich werde mich da durchkämpfen und als erstes fange ich damit an, meinen Behandlern von meine Suizidgedanken zu erzählen. Ich habe noch immer oft eine sehr ausgeprägte Fassade (meine Therapeutin war schockiert, dass es ihr entgangen war, wie schlecht es mir ging) und ich erst in den völligen Absturz laufen musste. Ich will ehrlicher zu mir sein. Schwach sein, ist noch immer mein Tabu. Ständig denke ich, ich stelle mich an und den anderen geht es doch viel schlechter. Aber damit ist jetzt Schluss. Ich habe eine total besch**ene Zeit gerade und ich hole mir jetzt alle Unterstützung, die ich kriegen kann und wenn man mir zur Klinik rät, dann nehme ich meinen Sohn eben mit.

Ich danke euch sehr, und wünsche euch allen, alles erdenklich Gute. Ich lese sporadisch hier mit und bin bei euch nicht up to date und werde jetzt auch wieder in der Versenkung verschwinden, denn ich bin auf der Suche nach mir und da ich gerade das Gefühl habe unter all denn Gefühlen von Angst, Überfordeung und nicht selten Leere, eine kleine, leise Stimme zu hören, die meine ist, brauche ich all meine Konzentration, um sie nicht wieder zu überhören!

Habt Dank!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Ulysses
Beiträge: 594
Registriert: 19. Jan 2013, 17:34

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Ulysses »

Hallo liebe Lerana,

die von Dir angesprochenen Gedanken haben mich so viele Jahre begleitet. Schon in der Schulzeit und eigentlich dann 30 Jahre lang, bis sie vor wenigen Jahren im Alltag immer mehr in den Hintergrund verschwunden sind.

Dabei waren nicht all die Jahre akut, sondern eben auch über lange Phasen ein "ich will leben, weiß nur nicht, wie".

Ich hätte keine Therapie machen können, ohne auch diese Gedanken ansprechen zu dürfen. Habe auch Behandler gefunden, die damit gut umgehen konnten. Ich konnte von meiner Seite versprechen, mit diesem Thema ehrlich zu sein und selbst Verantwortung zu übernehmen und mich von mir aus zu melden bei akutem Hilfe- und Handlungsbedarf.

Das habe ich einige Male auch wirklich gemacht, konnte damit ein gutes Vertrauensverhältnis aufbauen und durfte dann auch nach einem "Kriseninterventions-Tag" ohne stationäre Aufnahme wieder nach hause. Zu einer Zwangseinweisung kam es nie.

Ich wünsche Dir alles Gute für diese bewegende, anstrengende Zeit!

Herzliche Grüße

Ulysses
bodenlos
Beiträge: 218
Registriert: 31. Aug 2011, 10:54

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von bodenlos »

Liebe Lerana,

ich habe so viel in letzter Zeit an dich gedacht....

Ich drück dich ganz ganz fest.....und wünsche dir viel Kraft für alles, was vor dir liegt.

Leider fehlen mir die richtigen Worte...vielleicht gibt es die auch gar nicht...

Sei dir nur gewiss, dass ich auch weiterhin oft an dich denken werde.

Hascherl
Blümli
Beiträge: 782
Registriert: 18. Jan 2011, 18:41

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Blümli »

Hej liebe Lerana,

auch ich habe Dich gelesen...

Ich glaube, dass Du auf einem guten Weg bist, auch wenn es sich für Dich im Moment wahrscheinlich so überhaupt nicht danach anfühlt. Aber... Du nimmst Dich wahr!

Auch ich denke, auch wenn ich hier von Dir nichts lese, immer wieder an Dich.

Ich schicke Dir ganz viele gute Gedanken!

Ganz viele liebe Grüße an DIch

vom Blümli
^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von anna54 »

Liebe Lerana
ich finde gut,dass du dich hier wieder austauschst,irgendwie sind wir alle auf einem Weg,mal mehr,mal weniger hier.

Ich kenne schwarze S-Gedanken aus schweren Krisenzeiten.
Inzwischen spreche ich ganz offen darüber,den das Schweigen erhöht nur den Druck,diesen Tunnelblick.

S-Gedanken sind Signale einer großen Hilflosigkeit,so kenne ich das bei mir,auch mal sind sie Ausdruck einer großen Wut.

Immer wieder kehren sie zurück,ich kenne sie ganz gut inzwischen,man sieht mir dann auch meine absolute Leere an.

Nach kurzer Intervention,bisher seit vielen Jahren ambulant,komme ich wieder auf den realen Boden zurück.
Es ist schwer,hammerhart,ich bekomme auch Vorwürfe der Familie deutlich gesagt.

Meine Ärztin,meine Therapeutin sollen mehr helfen,das geht nur im absolutem Vertrauen.
Es sind Stationen auf einem langen Weg.

S-Gedanken sind Symptom,und nicht das Ende.

Ich glaube dir,wenn du schilderst,wie sehr du deinen Sohn liebst,er ist dein Anker.

Reden hilft mir immer,Schweigen müssen ertrage ich selten,ich erkläre ehrlich ,wie meine Situation ist.

Allerdings würde ich nie wieder mit S-Gedanken in irgendeine Notaufnahme gehen.
Hilfepläne machen
Telefonnummern aufschreiben
Rettungsanker verstärken

Ich habe vor Jahren hier ganz viel Hilfe in einer schweren S-Krise erhalten,wir durften schreiben,bekamen kein Schloss-ungeheuer wichtig.
Ja,auch noch mal Danke dafür,ich habe viel lernen dürfen.

Wir sind alle auf dem Weg
ich umarme dich
anna54
jonesy
Beiträge: 546
Registriert: 25. Feb 2011, 17:42

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von jonesy »

Hallo Lerana,
also ich hab`s gemacht. Mit meiner Therapeutin darüber gesprochen. Sie kam dann auch gleich von wegen Einweisung und so. Hab ich gesagt, wenn sie das tut, rede ich nie wieder mit irgend wem und sie wusste, dass das keine leere Drohung war. Also musste sie mir einfach vertrauen.
Ich denke mal, du bist so reflektiert und deine Therapeutin kennt dich gut genug, um nicht gleich die Keule raus zu holen.
Fast jeder, der Depressionen hat, kennt diese Art von Gedanken und ich finde es wichtig, sie aus zu sprechen. Das nimmt ein bißchen die Angst und du wirst es spüren, wenn du in Gefahr bist. Da bin ich mir ganz sicher.
Also, trau dich, es ist wichtig für dich und auch für deine Therapeutin.
Ich wünsche dir, dass du bald wieder aus dem Kreisel kommst und das die räumliche Trennung von deinem Partner dir Entspannung bringen kann.
Fühl dich fest umärmelt von
Pauline
Cloud59
Beiträge: 488
Registriert: 17. Mai 2013, 21:43

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Cloud59 »

Liebe Lerana,

für mich ist Dein Outing nicht belastend.

Ich kenne diese Gedanken und bin mir bei mir, so wie Du bei Dir, auch sicher, dass es bei den Gedanken bleibt. Meine Söhne und dass ich ihnen keinen Kummer bereiten will, geben mir das STOP-Signal. Deshalb glaube ich Dir!

Es ist gut, wenn Du in der Therapie darüber sprichst.

Ich wünsch Dir viel gute Begleitung auf Deinem Weg aus der Bedrängnis und dass Du Dein Ziel erreichst.

Alles Liebe
Cloud
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von bigappel »

Liebe Lerana,

sprech bitte mit Deiner Therapeutin darüber;
genau so, wie hier.

Sie ist dafür da, Dir beizustehen und so, wie Du von ihr erzählst, erscheint es mir so, dass sie mit der Situation umgehen kann.

Entlaste Dich; sie kann damit umgehen.

Wenn Du 6 Wochen krank warst, kannst Du das Hamburger Modell - offiziell - in Anspruch nehmen; Stundensteigerung nach ärztlicher Empfehlung und Belastbarkeit langsam erproben. Du hast dies, wenn ich es richtig verstanden habe, auch so mit der Schulleiterin bereits abgesprochen.

Lerana, ich wünschte, ich könnte Dir helfen.

Fühl Dich bitte einfach schweigend in den Arm genommen.

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Tabarka1
Beiträge: 267
Registriert: 10. Feb 2013, 13:34

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Tabarka1 »

Hi Lerana,

Auch von mir einen lieben Gruß und ein gedankliches Knuddeln, falls Du magst.

Mit Suizidgedanken habe ich bei mir keine Ahnung.

Aber wir waren ja als ganze Familie in der Reha. Und das fand ich super entlastend. Das Kind hat eine eigene Indikation bekommen. Hatte eigene Therapie, es gab Familientherapie, Paartherapie, erlebnispädagogische Angebote für die ganze Familie, eigene Therapiegruppen und eigene Einzeltherapie.
Mich hat das sehr entlastet, weil ich mich nicht hat kümmern musste, da sich andere um meine Lieben sorgen. Und von der Unterbringung her war quasi alles möglich. Jeder ein Einzelzimmer, zwei Zimmer mit Durchgangstür... Es gab also kein festes Konzept in das wir als Familie passen mussten. Und es war möglich dies auch während des Aufenthalts zu ändern.

Warum schreibe ich Dir das, wo Du ja geschrieben hast, dass Du über Trennung nachdenkst? Weil es genau meine Situation war, in der ich uns dann diese Chance gegeben habe. Und es hat mich mehr entlastet, als ich es mir bei einer Trennung vorstellen kann.

Viel Glück, Kraft und Zuversicht für DEINEN Weg
Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von otterchen »

Hallo liebe Lerana,

ich bin betrübt, dass es Dir momentan so schlecht geht - ich habe Dich hier als eine "helle Gestalt" kennengelernt und würde mich freuen, in nächster Zukunft, wenn bei Dir alles wieder ein wenig glatter läuft, wieder von Dir hier zu lesen.

Ich glaube ebenfalls. es ist ein Unterschied zwischen "ich will dieses Leben nicht mehr", weil es eben auch ein Ansporn sein kann, die Dinge zu ändern,
und tatsächlichen Plänen oder spontanen Aktionen.

Ich würde es ebenfalls direkt kommunizieren; auf jeden Fall mit dem Therapeuten. So kann dieser darauf direkt Einfluss nehmen.

Und das mit dem Notfallkoffer finde ich eine sehr gute Idee!

Ich wünsche Dir, dass Du von dem Leben, das Du nicht mehr führen möchtest, hinkommst zu einem Leben, welches Du gerne lebst!

Liebe Grüße
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Clairedelalune
Beiträge: 181
Registriert: 28. Jul 2011, 13:11

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Clairedelalune »

Liebe Lerana,

die Moderation kann nicht 24 Stunden mitlesen, ich denke aber der thread könnte doch bald geschlossen werden, andererseits schreibst Du so offen und gleichzeit behutsam mit der Materie umgehend, dass es direkt eine "Wohltat" ist zu lesen, und zu sehen es geht nicht nur mir so und mal darüber schreiben zu können.

Verrückterweise war ich die Gedanken los und sie wurden ausgerechnet in der Klinik erneut ausgelöst- ich bin nach der Visite regelrecht geflohen von dort.
Ich weiß nicht, hätte das "provokative Intervention" sein sollen, oder was der Oberarzt im Sinn hatte, erreicht hat er auf jeden fall genau das Gegenteil von dem was er vermutlich beabsichtigt hatte und hat mich massiv destabilisiert und traumatisiert- mit ein paar wenigen Worten, ... seit ich wieder zuhause bin steh ich in Mail- und Telefonkontkt mit meiner Therapeutin, habe aber erst Freitag einen Termin bei ihr.

Wenn die Suizdgedanken zu konkret, zu bedrückend werden, denke ich mir, dass ich das ja eigentilch NICHT will, ich will nur, dass die Schmerzen aufhören und das geht auch auf anderem Wege.
Auch ich würde es wegen meines Sohnes nie tun - und außerdem, wer sagt denn, dass tot alles besser wäre, es ist ja nur eine Vermutung und vielleicht wird alles noch schlimmer.
Atmen und die "Strategie der kleinen Schritte", erst an die Bettkante sitzen, dann ins Bad, dann anziehen, dann raus unter Leute. Oder was auch immer.

LG
Claire
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2845
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Nico Niedermeier »

Aber die Moderation hat das schon gelesen:-)

Suizidgedanken treten bei 70-80% aller Menschen auf die ne Depression haben. Insofern sind sie wirklich Teil der Störung.

Alles kluge (wann werden sie gefährlich usw.) ist schon oben völlig richtig angemerkt worden..

Beste Grüße
N. Niedermeier
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von timmie2002 »

hallo ihr lieben,

ich möchte mich noch einmal zu wort melden.

erstens finde ich es richtig klasse, wie sensibel hier gerade mit dem heiklen thema umgegangen wird. ein gedankenaustausch, den ich auch wichtig finde, weil nun mal fast jeder betroffene auch mit s.-gdanken zu tun hat.

ich hoffe, dass die moderation den thread offen lassen kann, zumindest, wenn er nicht in eine falsche richtung abdriftet.

zweitens ist mir ein gedanke noch wichtig:

viele schreiben, dass sie es nie tun würden. bitte bleibt auch bei dieser überzeugung. ich denke, sie hilft auch wirklich zu steuern. doch möchte ich trotzdem zu achtsamkeit in besonderer weise aufrufen. niemand weiß im voraus, in was für eine krisensituation er/sie eventuell geraten kann, in der vielleicht doch alle bedenken über bord geworfen werden.

vorbeugen gehört für mich zum selbstschutz dazu. und die maßnahmen bedürfen keines allzugroßen aufwandes, geben aber zusätzliche sicherheit.


glg final
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
gerade hier sehe ich unsere eigene Verantwortung.
Kein Therapeut will haften müssen,kein Arzt will von Angehörigen verklagt werden,daher oft falsche Reaktionen.

Zwangseinweisungen lassen sich vermeiden,in einem offenen Umgang mit dem Thema,mit festen Absprachen,mit mündlichen,auch schriftlichen Lebensverträgen,mit mit mit!!!

Das Forum kann ein Haus sein,das hat auch einen Hochsicherheitstrakt,weil es Kräfte gibt,die das Miteinander hier zerstören können.

Die Moderation gibt es uns in die Hand,wie umsichtig wir bleiben.
Ich hoffe,liebe Lerana,du ließt und schreibst weiter.

Die Möglichkeit einer Familienklinik,wo alle im Blick der Therapie sind,das wäre ein Traum.
Ich umarme dich
anna54
jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von jolanda »

Hallo,

auch ich kenne diese Gedanken. Früher war das oft über Monate so. Mal eher "theoretisch" dann auch wieder akut.
Meine Behandler haben mir immer vertraut. ICh konnte es ansprechen, bzw. ehrlich antworten, wenn ich dahingehend gefragt wurde. Und es war klar, dass ich selber die Notbremse ziehe, was in meinem Fall hieß, in die Klinik zu gehen. Deshalb ist das auch immer freiwillig geblieben.

Jahrelang waren diese Gedanken fas chronisch. Aber - und das ist die gute Nachricht für alle - jetzt nicht mehr. Ich hatte eine Phase von über einem Jahr, in der diese Gedanken überhaupt nicht aufgetaucht sind. Und inzwischen nur sehr selten und wenn, kann ich die Gedanken einigermaßen gut "ignorieren".

Trotzdem merke ich, dass mich dieses Thema hier triggert. Obwohl es ausgesprochen achtsam geführt wird.
Ich hätte ja einfach nicht weiter- bzw. mitlesen müssen. Das zeigt mal wieder, welchen Sog diese Thematik hat.

LG, jolanda


------------------------------------------------------------------------

Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
jhl
Beiträge: 794
Registriert: 11. Aug 2012, 22:04

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von jhl »

hallo lerana,
ich möchte dich umarmen (wenn es ok für dich ist)

und dir auf deinem weiteren weg alles gute wünschen

.du hast sehr schwierige zeiten gerade.

...du wirst es hinkriegen, du bist eine ganz ganz tolle intelligente frau ...

..du und dein kind..

.das ist das wichtigste im moment.

dein mann kann und muß selber sehen wie er weiter kommt..

alles liebe für dich und deinen sohnemann..

jusi
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von katyfel »

Hallo in die Runde,

ich kann mich grade aus verschiedenen Gründen hier nicht in angebrachtem Maß inhaltlich äußern,
aber da grade diese Gedanken- und Gefühlskreise bei mir von Anfang an dazugehört haben und es im Moment in besonderem Maße auch tun, finde ich allein das Mitlesen hier, die Tatsache dass es diesen Thread gibt mit all der schon mehrfach gelobten Achtsamkeit sehr heilsam.

Lieben Dank also von mir ganz persönlich allen, die hier mitschreiben und vielleicht in ein paar Tagen auch noch ein paar mehr Worte von mir, bis dahin freue ich mich, dass es euch gibt!

Liebe Grüße, Sinfonia
So ist das Leben, sagte der Clown und malte sich ein Lächeln auf
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Lerana »

WOW!!!!!

Ich bin sowas von gerührt, von euren Beiträgen. Von den vielen lieben Worten und Drücker, die sehr gut tun und ich bin dankbar, dass die Moderation, den Therad hat laufen lassen. Euch allen

Wirklich euer Zuspruch und eure Offenheit bedeuten mir ganz, ganz viel! Und ich habe mich getraut. Ich habe heute meiner Psychiaterin von meinen Suizidgedanken erzählt. Und nachdem ich versicherte, ich sei nicht akut gefährdert, sondern lediglich verängstigt, dass ich sie einfach nicht loswerden kann und sie wieder und wieder auftauchen, besprach sie mit mir kurz, an wen ich mich wenden kann, wenn es konkret wird und dann war gut. So! Das gibt mir Mut, mich auch meiner Therapeutin dahingehend zu öffnen. Wie geht man denn mit solchen Gedanken um, nimmt man sie hin, versucht, man sie wegzuschieben? Wie macht ihr das?

Ansonsten werde ich diese Woche probeweise Arbeiten. Und dann weitersehen, ob ich mich nicht doch lieber dann für den Rest der Zeit bis zu den Ferien krankschreiben lasse. Heute war schon echt nicht ohne. Aber der Hinweg und die Angst vor dem Scheitern war dann doch schlimmer, habe echt gedacht ich muss mich vor lauter Übelkeit übergeben, als der Tag selber. Ich mag meinen Job, wenn die Blagen nur nicht immer so laut wären! Quatsch beiseite: ich komme an meine Grenzen und werde wachsam sein, zumal meine Therapeutin mit der ich heute nochmal telefonierte, sagte, wenn ich nicht sorgsam mit mir umgehe, dann steht doch ein stationärer Aufenthalt an. Und keine Angst! Diesmal nehme ich mich ernst! Wenn es nicht geht, steige ich vor Ende der Woche wieder aus.

Außerdem hat meine Psychiaterin mir zu einer Dosiserhöung meines ADs geraten und mir zum Schlafen noch Trimipramin verschrieben. Ich hoffe, das hilft, denn die Schlafstörungen schlauchen sehr.

Obwohl ich echt total fertig war heute Nachmittag habe ich mich zum Gesangsunterricht getreten (Selbstfürsorge und so!) und das war eine sehr gute Entscheidung. Ich dachte zwar auf dem Weg noch, dass ich es nicht schaffe, habe es dann aber doch und es hat mir gut getan! Ich suche noch ein bisschen die richtige Mischung zwischen Schonung ohne zu Vermeiden und aktiv bleiben und muss wohl eher das Übertreiben im Blick behalten. In der Regel zwinge ich mich zu oft, aber das Singen war genau richtig.

Bitte drückt mir, die Daumen, dass ich heute mal schlafen kann, da wäre schon einiges gewonnen!

Ich bin ernstahaft dankbar, dass es euch gibt!

Ganz herzliche Grüße
Lerana
PS. Wenn schon auf das Morgentief Verlass ist, dann wenigstens Gott sei Dank auch darauf, dass es abends etwas besser geht! Wieder ein Tag geschafft!
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Cloud59
Beiträge: 488
Registriert: 17. Mai 2013, 21:43

Re: Wie ehrlich kann ich sein? Achtung! Mods, bitte einmal drüber gucken!

Beitrag von Cloud59 »

Hallo liebe Lerana,

es ist jetzt eigentlich schon zu spät, glaub ich. Aber ich schreib es trotzdem noch. Habe Deinen Beitrag wegen der Trimipramin eben erst gelesen.

Wenn Du sie nimmst und am nächsten Tag arbeiten mußt, nimm sie bitte sehr früh am Abend. Sie hängen am nächsten Tag nämlich noch ganz schön nach. Und wenn es nur zum Schlafen ist, mir reicht 1 - 2 Tropfen .
Bei mehr kann ich den nächsten Tag bis Mittag vergessen.

Alles Liebe
Cloud
Antworten