Hallo,
ich habe mal eine Frage. Kennt Ihr das Gefühl, am Lebensabend angekommen zu sein? Ich bin Mitte 40 und habe immer mehr das Bedürfnis, mich mit dem Ende des Lebens zu beschäftigen. Ich will mich nicht umbringen, aber ich will nicht mehr länger als 10 Jahre leben. Ich habe alles erledigt, was im Rahmen meiner Möglichkeiten ist. Es interessiert mich nichts mehr. Ich fühle mich jedoch nicht richtig depressiv.
Ich schaue viele Filme auf Youtube entweder über schlimmer Dinge wie rituellen Missbrauch, um mich von der Welt zu distanzieren, oder über Tod in jeder Form. Das macht mich ganz ruhig. Das ist mein Thema.
Solch eine Haltung kenne ich von meinem Opa. Er erzählte mir früher, dass er genug habe von vielem, es hatte keinen Bezug mehr zu ihm. Damals habe ich das nicht nachvollziehen können. Heute geht es mir genauso. Es ist einfach fertig. Ist das denn schlimm? Das frage ich mich immer wieder. Warum denn? Muss man 80 werden? Dass Frauen heutzutage mit 50 noch Kinder bekommen ist doch im Grunde nicht natürlich. Muss das Gefühl mit der zivilisatorischen Entwicklung übereinstimmen?
Lebensabend
Re: Lebensabend
Das ist interessant - so hab ich das garnicht gesehen...
Was mir sehr bekannt vorkommt, ist, dass mich kaum etwas mehr motiviert.
Irgendwie ist halt die Luft raus - früher ist man(n), sofern man alleine war ständig irgendwelchen Frauen nachgestigen.
Selbst DAS lockt die alten knochen nicht so recht hinterm Ofen vor.
(Ok, wenn man ehrlich ist, liegt es wohl auch daran, das man noch immer die gleichen Frauen attraktiv findet - aber selber auch nicht schöner geworden ist...)
Heute hab ich z.B. beim BMW Händler vor'm Schaufenster gestanden und mir ein paar F800R angesehen (Mopeds) - geile Sache - aber allein der Gedanken mit den morschen Knochen da mal unplanmäßig abzusteigen... fühlt sich noch weniger velockend an als noch vor 5 Jahren...
Um sich schön in den Sessel zu setzen, ist irgendwie zu früh - aber Bäume aussreißen war gestern....
Irgendwie alles lauwarm und langweilig - selbst mittlere bis schgwere Katastrophen interessiern irgenwie nicht wirklich. Geht irgendwie alles am A.. vorbei.
aber nächste Woche sind die ersten Himbeeren reif. das ist mal etwas...
Was mir sehr bekannt vorkommt, ist, dass mich kaum etwas mehr motiviert.
Irgendwie ist halt die Luft raus - früher ist man(n), sofern man alleine war ständig irgendwelchen Frauen nachgestigen.
Selbst DAS lockt die alten knochen nicht so recht hinterm Ofen vor.
(Ok, wenn man ehrlich ist, liegt es wohl auch daran, das man noch immer die gleichen Frauen attraktiv findet - aber selber auch nicht schöner geworden ist...)
Heute hab ich z.B. beim BMW Händler vor'm Schaufenster gestanden und mir ein paar F800R angesehen (Mopeds) - geile Sache - aber allein der Gedanken mit den morschen Knochen da mal unplanmäßig abzusteigen... fühlt sich noch weniger velockend an als noch vor 5 Jahren...
Um sich schön in den Sessel zu setzen, ist irgendwie zu früh - aber Bäume aussreißen war gestern....
Irgendwie alles lauwarm und langweilig - selbst mittlere bis schgwere Katastrophen interessiern irgenwie nicht wirklich. Geht irgendwie alles am A.. vorbei.
aber nächste Woche sind die ersten Himbeeren reif. das ist mal etwas...
Re: Lebensabend
Hallo Ozeania,
diese relaxten Oldies kenne ich auch gut aus meiner Familie/Umgebung. Sehr sympathisch.
Du schreibst über Dein eigenes Empfinden :
"Muss man 80 werden? Dass Frauen heutzutage mit 50 noch Kinder bekommen ist doch im Grunde nicht natürlich. Muss das Gefühl mit der zivilisatorischen Entwicklung übereinstimmen?"
Da scheint ein Drang zur Rechtfertigung mitzuschwingen, der mir bei den oben erwähnten Oldies noch nie begegnet ist. Das finde ich schade.
Vielleicht lohnt es sich nachzuforschen, gegenüber wem oder welchen Erwartungen diese Rechtfertigung geschieht.
diese relaxten Oldies kenne ich auch gut aus meiner Familie/Umgebung. Sehr sympathisch.
Du schreibst über Dein eigenes Empfinden :
"Muss man 80 werden? Dass Frauen heutzutage mit 50 noch Kinder bekommen ist doch im Grunde nicht natürlich. Muss das Gefühl mit der zivilisatorischen Entwicklung übereinstimmen?"
Da scheint ein Drang zur Rechtfertigung mitzuschwingen, der mir bei den oben erwähnten Oldies noch nie begegnet ist. Das finde ich schade.
Vielleicht lohnt es sich nachzuforschen, gegenüber wem oder welchen Erwartungen diese Rechtfertigung geschieht.
Re: Lebensabend
Zuletzt geändert von Czarek am 3. Feb 2017, 00:05, insgesamt 1-mal geändert.
"Liebe Dich selbst - dann können die andere Dich gern haben"
(Hirschhausen)
(Hirschhausen)
Re: Lebensabend
Hi Depp (eigentlich eine nicht so tolle Anrede, aber da man ja laut zahlreicher Mystiker erst eine Chance auf Glück hat, nachdem einem bewusst geworden ist, dass man ein ignoranter Narr ist, doch gar nicht so schlecht.)
ja, zu reifen Himbeeren könnte ich mich auch noch gerade so schleppen.
Phosphor, Du hast recht, ich sollte mir an den relaxten Oldies ein Beispiel nehmen, mich in meinem Ohrensessel entspannen und unsinnige Überlegungen, ob vielleicht an meinem Gefühl am Lebensabend angekommen zu sein, irgendetwas nicht stimmen könnte, über Bord werfen.
Hund,
ganz lustig, was Du schreibst.
Gerade habe ich gelesen, dass Michael Jackson wohl nur wenig später gestorben wäre, hätte ihn nicht die Überdosis des Narkosemittels dahin gerafft, weil er aufgrund der Wirkung des Medikaments bereits zwei Monate nicht mehr geschlafen hatte. Ratten waren nach fünf Wochen krepiert. Ich schlafe seit vier Jahren kaum eine Nacht mehr als drei Stunden. Da bin ich schon lange genug wach gewesen.
ja, zu reifen Himbeeren könnte ich mich auch noch gerade so schleppen.
Phosphor, Du hast recht, ich sollte mir an den relaxten Oldies ein Beispiel nehmen, mich in meinem Ohrensessel entspannen und unsinnige Überlegungen, ob vielleicht an meinem Gefühl am Lebensabend angekommen zu sein, irgendetwas nicht stimmen könnte, über Bord werfen.
Hund,
ganz lustig, was Du schreibst.
Gerade habe ich gelesen, dass Michael Jackson wohl nur wenig später gestorben wäre, hätte ihn nicht die Überdosis des Narkosemittels dahin gerafft, weil er aufgrund der Wirkung des Medikaments bereits zwei Monate nicht mehr geschlafen hatte. Ratten waren nach fünf Wochen krepiert. Ich schlafe seit vier Jahren kaum eine Nacht mehr als drei Stunden. Da bin ich schon lange genug wach gewesen.
Re: Lebensabend
Hallo Ozeania,
Diu schreibst:
"Phosphor, Du hast recht, ich sollte mir an den relaxten Oldies ein Beispiel nehmen, mich in meinem Ohrensessel entspannen und unsinnige Überlegungen, ob vielleicht an meinem Gefühl am Lebensabend angekommen zu sein, irgendetwas nicht stimmen könnte, über Bord werfen."
Hmm, vielleicht habe ich mich ja missverständlich ausgedrückt. Gemeint habe ich jedenfalls etwas anderes. Ich versuche es noch mal:
1. Möglichkeit: Relaxter Oldie, prima.
2. Möglichkeit: Gefühl von Lebensabend, aber von Relaxen keine Spur. Warum? Ursachen finden, Änderungen vornehmen.
Diu schreibst:
"Phosphor, Du hast recht, ich sollte mir an den relaxten Oldies ein Beispiel nehmen, mich in meinem Ohrensessel entspannen und unsinnige Überlegungen, ob vielleicht an meinem Gefühl am Lebensabend angekommen zu sein, irgendetwas nicht stimmen könnte, über Bord werfen."
Hmm, vielleicht habe ich mich ja missverständlich ausgedrückt. Gemeint habe ich jedenfalls etwas anderes. Ich versuche es noch mal:
1. Möglichkeit: Relaxter Oldie, prima.
2. Möglichkeit: Gefühl von Lebensabend, aber von Relaxen keine Spur. Warum? Ursachen finden, Änderungen vornehmen.
Re: Lebensabend
hallo ozeania und alle
ich finde es auch ein interessantes thema .
also ich finde nichts schlimm, sofern man sich selbst und anderen nicht auf den fuß tritt. also auch nicht, wenn man sich mit mitte 40 mit dem tod beschäftigt.
ich habe damit erst mit 50 angefangen, als meine mutter starb. mit mitte 50 war ich kurzzeitig überzeugt, dass ich krebs hätte.... und ich fand auch, nun wäre es genug. alles wichtige und schöne hätte ich erlebt. und wenn es denn dann nun so sein solle...... o.k., dann soll es so sein.
mit anfang 60 wurde bei mir ne depri diagnostiziert. heute bin ich immer noch überzeugt, dass ich alles wichtige erlebt hätte und abtreten könnte. aber da ist jetzt nen depressiver gedankenschlag dabei. ich bin sehr oft müde. und das ist dann was ganz anderes.
was ich schade finde, wenn man sich per kopf (sich also extra) mit dingen beschäftigt, die einem zur lebens-distanz verhelfen. da gibt es z.b. die logotherapie (frankl und e. lukas), die einem zum lebenssinn verhelfen will, sogar zu einem lebenssinn mit 60, 70, 80 jahren oder sogar älter. habe mich oft und auch viel damit beschäftig. hilft aber nicht immer.
lies mal nen bisschen im tibetischen totenbuch. da wird empfohlen, sich ganz früh mit dem tod zu beschäftigen.
wünsche einen schönen rest-sonntag -- brrr
ich finde es auch ein interessantes thema .
also ich finde nichts schlimm, sofern man sich selbst und anderen nicht auf den fuß tritt. also auch nicht, wenn man sich mit mitte 40 mit dem tod beschäftigt.
ich habe damit erst mit 50 angefangen, als meine mutter starb. mit mitte 50 war ich kurzzeitig überzeugt, dass ich krebs hätte.... und ich fand auch, nun wäre es genug. alles wichtige und schöne hätte ich erlebt. und wenn es denn dann nun so sein solle...... o.k., dann soll es so sein.
mit anfang 60 wurde bei mir ne depri diagnostiziert. heute bin ich immer noch überzeugt, dass ich alles wichtige erlebt hätte und abtreten könnte. aber da ist jetzt nen depressiver gedankenschlag dabei. ich bin sehr oft müde. und das ist dann was ganz anderes.
was ich schade finde, wenn man sich per kopf (sich also extra) mit dingen beschäftigt, die einem zur lebens-distanz verhelfen. da gibt es z.b. die logotherapie (frankl und e. lukas), die einem zum lebenssinn verhelfen will, sogar zu einem lebenssinn mit 60, 70, 80 jahren oder sogar älter. habe mich oft und auch viel damit beschäftig. hilft aber nicht immer.
lies mal nen bisschen im tibetischen totenbuch. da wird empfohlen, sich ganz früh mit dem tod zu beschäftigen.
wünsche einen schönen rest-sonntag -- brrr