Dr. Niedermeier/Alle

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Moni
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Dr. Niedermeier/Alle

Beitrag von Moni »

Hallo, mein Freund nimmt seit ca. 4 Monaten Remergil (anfangs 100 seit ca. 8 wochen 30) ebenso seit 8 Wochen Zoloft. nun klagt er seit 2 wochen über starkes körperliches Unwohlsein. Ist wieder fast so "schlecht drauf" wie ohne AD´s. Sein Hausarzt (der die begleitende Versorung, wie blutkontrolle usw. macht) meinte das wäre typisch für Depressive. nun meine frage. kann es sein das die ad so schnell ihre wirkung verlieren? kann es ein "normaler" tiefpunkt sein oder sollte er beim nächsten neurologenbesuch andre ad verlangen? bin im moment etwas ratlos/frustriert. die ad hatten so gut angschlagen am anfang. geht jetzt wieder alles von vorne los/weiter?
Hans Peter Lehmler

Dr. Niedermeier/Alle

Beitrag von Hans Peter Lehmler »

Hallo, ich nehme auch seit 7 Monaten Zoloft, zuerst 50mg, was aber nicht half. Erst bei 150 mg ging die Depression weg. Nebenwirkungen : Inden ersten 14 Tagen Kopfschmerzen. In den ersten zwei Monaten sexuelle Probleme (Kein Orgasmus). Jetzt keine Nebenwirkungen mehr. Wahrscheinlich muß man dem Zoloft etwas zeit geben. Jean
bit

Dr. Niedermeier/Alle

Beitrag von bit »

hallo an die experten, es gibt hier ja einige die eine menge zu wissen scheinen was nebenwirkungen betrifft. ich hab mal ne frage - ich nehme seit einigen tagen mutan (fluoxetin hydrochlorid) und es ging so, bis auf eine beschleunigte verdauung spürte ich nichts. jetzt merke ich aber zunehmend so eine art "entfernt-sein". ich denke, ich bin voll da, aber ich merke beim schreiben hier z.b. das ich ganze wörter ausgelassen habe von denen ich dachte, ich hätte sie geschrieben und dass ich ständig die buchstaben vertausche z.b. "heir" statt "hier" schreibe usw., wobei es so ist, dass anscheinend meine linke hand immer schneller tippt als die rechte. auch gestern beim autofahren merkte ich, wie unkonzentriert ich bin. ich kenne meine gegend und weiss wo es gefährlich ist, aber ich fuhr auf die stoptafel zu, sah sie auch, kenne sie ja auch aber ich fuhr einfach drüber, fuhr an der post vorbei, zu der ich doch hinwollte usw. irgendwie finde ich das leicht beunruhigned. sowas hatte ich früher nie. fällt das unter anfängliche nebenwirkungen, kennt ihr etwas ähnliches ???? für ein paar tips und meinungen wäre ich sehr dankbar. liebe grüsse und danke im voraus, bit
Martina R

Dr. Niedermeier/Alle

Beitrag von Martina R »

Hi Bit, habe auch eine zeitlang fluoxetin genommen, und was du beschreibst, können tatsächlich anfängliche nebenwirkungen sein. du solltest deshalb abwägen ob du weiterhin mit den auto fahren mußt oder ob es für eine kurze zeit eine alternative gibt, denn so gefährdest du dich und auch die anderen. die nebenwirkungen sollten so nach 2-3 wochen vergehen. die beschleunigte verdauung ist jedoch bei mir nie ganz weggegangen aber ansonsten hatte ich kaum nebenwirkungen. das schreiben fällt mir aber auch schwer, wobei ich jetzt trevilor nehme. ich muß meine texte ständig auf fehler durchsuchen und werde immer fündig, manchmal übersehe ich sie auch und finde sie erst dann, wenn ich schon gepostet habe. ob das auch eine nebenwirkung ist von ad´s weiß ich nicht, könnte mir aber auch vorstellen, daß es unsere depri ist, denn da läst ja bekannterweise die konzentration nach. du nimmst das fluoxetin erst ein paar tage also solltest du noch etwas geduld haben, die nebenwirkungen stellen sich meist gleich ein und vergehen nach ein paar wochen und die erwünschte wirkung stellt sich erst später ein. mfg Linse
artemis
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Beitrag von artemis »

Hi Bit, Expertin bin bestimmt nicht, aber so mit der Zeit sammelt man schon einiges an Erfahrung und Information. Was du beschreibst können sowohl Nebenwirkungen eines ADs sein, als auch Begleitsymptom der Depri. Das ist in der Einschleich-Phase leider oft nicht zu unterscheiden. Mein Rat: Wenn es halbwegs erträglich ist, noch etwas durchhalten. Bis die Wirkung einsetzt dauert es durchschnittlich etwa 2 Wochen. So lange du diese Symptome hast, solltes du aber wirklich aufs Autofahren verzichten!!! Wenn der Zustand aber schlimmer wird oder dir schon unerträglich ist, dann ab zum Doc und das mit ihm besprechen. Was du beschreibst hatte ich beim Einschleichen von Zoloft, insbesondere diese Unkonzentriertheit. Das ist bei mir aber auch ein Begleitsymptom der Depri. Wurde unter Zoloft aber zu Anfang eher schlechter. Ich habe das für mich damals auf die Depri geschoben. Obs stimmt weiß ich nicht. Aber so nach 4 Wochen, als die Wirkung einsetzte wurde es viel besser. Ich wünsche dir baldigen Erfolg Arte
Moni
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Dr. Niedermeier/Alle

Beitrag von Moni »

Guten Abend, eine Antwort auf meine Frage würde mich schon freuen! @ bit, nix für ungut, nicht falsch verstehen, aber warum machst du kein eigenes thema auf? sorry, ich hoffe niemand versteht mich jetzt falsch, aber momentan bin ich recht gefrustet und vielleicht empfindlicher als sonst. Dir Bit wünsche ich auf jeden Fall genug Kraft weiter zu machen! Grüsse Moni
bit

Dr. Niedermeier/Alle

Beitrag von bit »

liebe moni, ich wollte dir nicht auf die zehen steigen ! ich habe die einleitung so verstanden, dass man möglichst unter einem zutreffenden thema weiterschreiben soll um nicht zu viele themen zu eröffnen, damit das ganze nicht zu unübersichtlich wird..... daher dachte ich ich stell meine fragen auch mal hier ein. ich wollte dich nicht ärgern oder deine frage untergehen lassen. leider kann ich dir nicht helfen oder raten, da ich keine erfahrung mit den medikamenten habe und im moment selbst damit kämpfe, wie du siehst. ich hoffe aber, du bekommt hier noch ein paar antworten die dir weiterhelfen. oder wende dich doch mal an geborgenheit, sie hat auch einen partner mit depressionen und kann dir vielleicht mit ihren erfahrungen helfen. sie ist sehr weise, sie hat mir hier auch schon viel geholfen. ich danke dir für deine wünsche, und wünsche dir auch viel zuversicht und mut um deinem freund beizustehen, was ich ganz toll von dir finde. liebe grüsse aus dem im schneeregen versinkenden österreich *sniff* - wo ich doch so auf den frühling warte ! bit
bit

Dr. Niedermeier/Alle

Beitrag von bit »

liebe martina, liebe artemis, danke euch sehr für euren rat. leider ist das mit dem autofahren so ne sache, ich wohne in der einöde, was wunderbar ist, aber ohne auto komme ich nirgends hin. ich denke schon, dass es eher eine nebenwirkung ist, denn bevor ich mit den medikamenten begann hatte ich derartige "ausfälle" nicht. ich komme mir, als wäre ich alkoholisiert - ich registriere manche dinge aber ich reagiere nicht oder zu spät darauf. oder ich schreibe halbes zeug. ich finde das beängstigend, so als ob mir nun auch noch mein verstand abhanden kommt nachdem eh schon meine seelische stabilität weg ist. ich werde ein paar tage abwarten und hoffen dass es verschwindet. danke für euren rat und alles liebe für euch, bit
Moni
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Dr. Niedermeier/Alle

Beitrag von Moni »

Hallo bit, ne ne, bist mir nicht auf die Zehen gestiegen. war gestern abend nur am absoluten tiefpunkt als ich geschrieben habe. vielleicht etwas zu bissig, sorry! mit dem was du schreibst hast du schon recht, besser unter einem zutreffenden/ähnlichen thema schreiben als ständig neue aufzumachen. War also schon richtig wie du es gemacht hast. ich schicke dir mal einen arm voll sonnenstrahlen, hier kann man heute frühlingsluft schnuppern. die gashand vom motorrad juckt schon gewaltig :-) und meine beiden katzen zeigen auch schon die ersten anzeichen von frühling. wie jedes jahr nur quatsch im kopf um diese jahreszeit. liebe grüsse nach österreich moni
hobbit
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Beitrag von hobbit »

Hallo Moni, als Remergil-Dino (seit gut einem Jahr täglich 30 mg) kann ich nur bestätigen, dass die Einnahme dieses ADs nicht rundum vor Rückschlägen oder "Tiefpunkten" schützt. Die Grundtendenz meiner Gemütsverfassung war aber sanft und stetig ansteigend. Sollten diese Stimmungstiefs sich aber verfestigen, kann Dein Freund in Abstimmung mit dem Mediziner eine Dosissteigerung oder den Wechsel des ADs überlegen. Ich hatte nach sechs Monaten Fluoxetin festgestellt, dass zwar die antriebssteigernde Wirkung von Fluoxetin unverkennbar war, aber meine Stimmungslage nicht nachhaltig besser wurde. Unter Remergil wurden diese Downer seltener und weniger intensiv (wobei ich den Anteil des ADs an dieser Genesung nicht bestimmen kann; ich machte zeitgleich eine mehrmonatige Gesprächstherapie). Erfahrungsgemäß ist eine Verbesserung der antidepressiven Wirkung kaum mehr zu erwarten, wenn die Behandlung mit diesem Medikament schon längere Zeit erfolglos war. Ein Wechsel des ADs kann hier helfen. Gruß aus dem Ruhrgebiet hobbit
artemis
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Beitrag von artemis »

Hallo Moni, Warum wurde bei deinem Freund die Medikation von Remergil auf Remergil und Zoloft gewechselt? Hatte er von Remergil allein nicht genügend Wirkung? Hat er es nicht vertragen? Wie war es die ersten 6 Wochen mit den neuen Medis? Was meinst du mit körperlichem Unwohlsein? Übelkeit kommt bei Zoloft schon recht häufig vor. Sie kommt aber meist schon in den ersten Tagen und war bei mir nach 2 Wochen weitgehend verschwunden. Manche Medikamente nutzen sich bei manchen Leuten schon gelegentlich quasi ab. Von Remergil habe ich das auch schon gehört. Ich kenne aber auch Leute, die damit schon lange sehr zufrieden sind. Klar kann es auch ein ganz normaler Tiefpunkt sein. Selten verschwindet eine Depri mit einem reinen Aufwärtstrend. Aber die Tiefs sollten seltener werden bzw. nicht mehr so tief sein oder nicht mehr so lange dauern. Alles kann sein, nichts muß sein. Von daher sind deine Fragen nicht so eindeutig zu beantworten. Dein Freund sollte im offenen und ehrlichen Dialog mit seinem Neurologen erkunden, wie das bei ihm ist. Dann werden die beiden langfristig eine Medikation finden, die hilft. Vielleicht wäre es auch sinnvoll zusätzlich eine Psychotherapie zu machen. Auch das kann dein Freund mal bei seinem Neurologen erfragen. Es wird aber nicht alles total von vorne losgehen. Dein Freund ist immerhin schon in Behandlung und das ist ein guter Anfang. Kleine Rückschläge kommen aber schon mal vor. Liebe Grüße von Arte PS: Die Aussage des Hausarztes finde ich übrigens nicht so hilfreich. Natürlich sind schlecht drauf sein und das eine oder andere körperlich Symptom typisch für eine Depri. (Welch Weisheit!) Aber was wollte er damit sagen? Daß dein Freund sich damit abfinden soll, doch wohl (hoffentlich) nicht. Wollte er damit sagen, daß er noch warten muß bis die Medikamente richtig wirken? Oder wollte sagen, daß die Medikament nicht die richtigen sind? Bei mir löst eine solche Feststellung eher Unsicherheit aus und das ist bestimmt nicht hilfreich.
Martina R

Dr. Niedermeier/Alle

Beitrag von Martina R »

Hallo, wollte nur kurz berichten, daß ich heute einen Fragebogen von der Klinik zugesandt bekommen habe betreffs einer Verhaltenstherapie. Der war grad mal zwei Seiten, man wollte wissen, warum ich die Therapie machen möchte und was ich mir davon verspreche. Habs gleich ausgefüllt und dazugelegt habe ich noch als Anlage den Abschlußbefund von meinem Schmerzthera, der ja darin geschrieben hat, daß ich unbedingt eine Thera machen soll und möglichst stationär. Am Freitag ist dann das Vorstellungsgespräch, na da bin ich echt gespannt. Meine Eigenanamnese hab ich ebenfalls dazu gelegt, hoffentlich war das kein Fehler, nicht das der Arzt glaubt ich hab dazu noch Kraft und Ausdauer, dann ist es ja gar nicht so schlimm, dabei schreib ich diese Anamnese schon seit ca. 20 Jahren und ergänze sie nur immer wieder. @ Dr. Niedermeier wie würden sie darauf reagieren, wenn eine Patientin ihre ganze Krankengeschichte schriftlich bei ihnen abgibt, bei mir sind es immerhin schon 5 Seiten kleingeschrieben. Bisher hatte ich immer den Eindruck, daß die Ärzte glauben, ich wäre ein Hypochonder, doch diese Anamnese schreib ich nur, weil ständig nach Daten gefragt werden und ich dafür einfach kein Gedächnis hab. Es fällt mir äußerst schwer alles im richtigen Zeitrahmen aufzuzählen. Ihre Meinung dazu würde mich sehr interessieren, da ich auch noch am Montag und dann die Woche drauf zu Gutachtern muß und da wäre es hilfreich zu wissen ob ich meine Anamnese mit abgebe oder doch versuche alles irgendwie herzustammeln, mein Ausdruck ist katastrophal. Mißverständnisse gab es schon bei der Begutachtung wegen einer Kur, da hat dann die Gutachterin meine Angabe in völlig falscher Chronologie und auch so manchem inhaltlichen Fehler aufgeführt, sowas sollte möglichst nicht noch mal passieren. Also ich wäre sehr dankbar für eine kurze Antwort. mfg Linse p.s. habs noch mal in diesen Thread kopiert, daß es auch von ihnen gefunden wird, lieber Dr. Niedermeier.
Moni
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Dr. Niedermeier/Alle

Beitrag von Moni »

Hallo, war ein paar Tage nicht online, wollte mich aber nochmal melden. @ hobbit Danke für Deine Antwort. Zum Glück scheint es nur ein "vorübergehendes" Tief zu sein. momentan geht es ihm wieder etwas besser. hoffe es bleibt so! @ Artemis Auch Dir erstmal danke für die antwort. Mein freund nahm anfangs 100 remergil, da er aber dabei einen heftigen heisshunger entwickelte und sehr antriebslos war morgens, wurde er umgestellt auf 30 remergil abends und 100 zoloft morgens. wie ich schon oben schrieb scheint es sich um ein "normales" tief gehandelt zu haben. als er diese woche beim neurologen war und das unwohlsein (magenweh, gliederschmerzen..) ansprach meinte auch dieser das wäre typisch und er sollte mit seinem therapeuten (er ist grad bei der 3. probesitzung) darüber sprechen. er war ziemlich sauer auf diese aussage. aber ich für meinen teil verstehe schon was der neurologe meinte. ich muss wohl immer wieder mehr oder weniger neu lernen das seine launen, reizbarkeit und gelgentliche tief zu dieser krankheit gehören. aber das ist sooo unendlich schwer und kostet soviel kraft. euch allen liebe grüsse moni
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