Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

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aikido_1987
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Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo an alle,

ich kann meine Erkrankung sehr gut akzeptieren, bin nicht ungeduldig was die Heilung angeht und komme auch gut mit Dingen zurecht, wie z.b. Keine Freude an Verabredungen, Antriebslosigkeit, Tabletten einnehmen, Arztbesuche, Alltag schwerer zu bewältigen, ect.
Dennoch habe ich ein großes Problem.
Ich schwitze und das schränkt meine Lebensqualität deutlich ein.
Ich war am Wochenende bei Freunden und wir haben Singstar gespielt und schon nach kurzer Zeit, traute ich mich nicht mehr zu bewegen, weil ich bemerkte, dass ich schwitze und nass wurde und nicht durch unangenehme Gerüche auffallen wollte. Ich bin dann unter einem Vorwand runter in die Wohnung meiner Freundinn, habe mich gewaschen, Deoroller benutzt und ein neues T-Shirt angezogen, welches genau das selbe war, weil ich es 2x gekauft hatte.

Ich stehe morgens schon vor dem Kleiderschrank und es scheiden 70% der T-Shirts aus, weil es bei ihnen besonders auffällt, wenn ich nass bin unter den Armen. Ich habe T-Shirts schon doppelt gekauft, um im Falle eines Falles das T-Shirt wechseln zu können und nicht durch ein neues aufzufallen. Und weil es jede Größe nur einmal gab, habe ich meine Größe und eine Nummer kleiner genommen.
Gestern war in der Stadt und habe fern ab meiner eigentlichen lieblings Modemarke, ein Haufen günstige T-Shirts gekauft (vorzugsweise Tops und ein paar T-Shirts in dunkelblau, damit es den anderen nicht auffällt, wenn ich schwitze).

Seit dem ich auf der neuen Abteilung arbeite, muss ich auch auf Arbeit private Kleidung tragen und das belastet mich zusätzlich. Da sind keine Taschen dran, wo ich mein Waschzeug und meine Deotücher verstecken kann und unter den alten Kassacks ist es optisch nicht aufgefallen, wenn ich schwitze.

Ich bin wirklich verzweifelt, weil der Sommer geht erst los...
Ich habe Salbeitabletten, davon soll man pro Tag 3x 1-2 nehmen, ich schaffe jedoch nur 2 Tabletten, weil das Dragees sind und die bei mir nicht runter rutschen. Noch dazu sind sie nicht günstig. Jetzt habe ich in einem alten Tread von "Vagantin" gelesen, aber ich frage mich, ob ich noch ein zusätzliches Medikament nehmen sollte und finde es auch nicht geeignet für mich, weil ich nicht die starke Schwitzkrankheit habe, sondern Depressionen.

Kann mich jemand verstehen? Habt ihr einen Rat für mich? Wie viel Liter Salbeitee muss ich trinken, damit das aufhört?, welches Deo(Deoroller) könnt ihr empfehlen? und was gibt es sonst noch für Möglichkeiten, die mir wieder mehr Lebensqualität geben?

Ich möchte nicht bis an mein Lebensende mit dunkelblauen T-Shirts rumlaufen und nach jeder Bewegung ins Bad müssen. Zumal es dazu nicht immer die Möglichkeit gibt. Ausflüge sind ja quasi ausgeschlossen, weil ich mich unterwegs nicht frisch machen kann.
Wenn ich das mit Leidensgenossen besprochen habe, habe ich mich bisher nicht verstanden gefühlt, weil sie auch nur meinten, dass sie auch schwitzen und das so hinnehmen.

Lg, aikido
momadome
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Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von momadome »

Hallo Aikido,

ich hatte dieses starke Schwitzen als Nebenwirkung von Venlaflaxin. Ich konnte die Uhr danach stellen, 30 Minuten nach der Tabletteneinnahme lief mir das Wasser runter ohne daßß ich mich bewegt hätte.

Ich bin in die Offensive gegangen, denn Absetzen kam nicht in Frage und Vertuschen fand ich zu anstrengend und beeinträchtigend.

Ich habe jedem mit dem ich zu tun hatte im Alltag, Freunden, Verwandten, Kollegen, auch der Verkäuferin in der Boutique oder dem Arzt, kurz mitgeteilt, daß ich krank bin und Medikamente nehmen muß, die leider starkes Schwitzen als Nebenwirkung haben. Ich habe nur verständnisvolle Reaktionen bekommen.

Natürlich habe ich täglich geduscht und die Wäsche gewechselt, Hidro Fugal als Antitranspirant benutzt und ansonsten mein Leben normal weitergelebt.

Übrigens, frischer Schweiß riecht nicht, also keine Bange.

Lieben Gruß

jojoma
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo jojoma,
ich danke dir für deinen Erfahrungsbericht.
Unter der Venlafaxintherapie bin ich damals im Winter mit T-Shirt rumgelaufen.

Ich bin erstaunt, dass du in die Offensive gegangen bist und dass du da so mutig warst.
Ich möchte meine Erkrankung auch nicht verheimlichen, aber ich stolper dabei über 2 Hürden. Zum einen fällt es mir noch schwer, selbstbewusst und offen allen Leuten zu erzählen, dass ich Depressionen habe, weil ich Angst habe, nicht verstanden zu werden. Und zum anderen ist mein Partner ein starker Gegner der Psychopharmaka und sucht die ganze Zeit nach Gründen, warum die Medikamente schlecht sind und ich sie absetzen sollte.

Ich weiß, dass frischer Schweiß nicht riecht, aber dennoch fühle ich mich unwohl, weil ich schon das Gefühl habe, dass da ein Geruch von "nassem T-Shirt" entsteht. Ich habe noch nie eine Rückmeldung bekommen, unangenehm zu riechen, aber ich denke, oft ist es auch so, dass die Leute nicht immer ehrlich mit einem umgehen.
Die Frage ist ja auch, nach wie viel Stunden Schweiß beginnt zu riechen, denn wenn ich 8 Std. auf Arbeit bin, kann ich mir schon vorstellen, die "Schonfrist" zu übersteigen. Deswegen habe ich ständig Paraneuer mich frisch machen zu müssen.

lg, aikido
Clairedelalune
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Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von Clairedelalune »

Hallo aikido,

wenn mich nicht alles täuscht, wäscht man sich mit dem Salbeitee, nicht trinken, äußerliche Anwendung.
So habe ich das mal vor vielen Jahren in der Krankenpflegeausbildung gelernt.
LG
Claire
Regenwolke
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Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Aikido,

wenn du sehr stark schwitzt, wird Salbeitee wahrscheinlich wenig ausrichten.

Ich schwitze selber verstärkt an Händen und Füßen und behandle das mit schwachem Strom (Iontophorese). Das geht unter den Achseln glaube ich nicht, aber auch da gibt es Möglichkeiten der Behandlung.

Wenn du im Netz nach Hyperhidrosis bzw. Hyperhidrose (=krankhaftes Schwitzen) suchst, findest du viele Infos. Einige Hautkliniken haben auch spezielle "Schwitzsprechstunden", falls so etwas in deiner Nähe ist, würde ich dir das empfehlen, die kenne sich da wirklich aus und können dir geeignete Behandlungsverfahren empfehlen.

LG, Wolke
medusa
Beiträge: 243
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Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von medusa »

liebe aikido,

an dieser stelle einfach mal eine andere form des schwitzens, die mich sehr einschränkt und belastet. ich bin noch 48, werde im oktober 49 und bin schon seit etwa 4 jahren ganz massiv im klimaterium. nach reiflicher überlegung, dem abwägen der indikationen und der rücksprache mit meinem gyn habe ich mich gegen eine hormontherapie entschieden - und kämpfe seitdem mit hitzewallungen, hot flashs und allen anderen begleiterscheinungen der wehcseljahre. sehr unangenhem, weil mein job auch oft kundenverkehr mit sich bringt. ich habe gehadert, gelesen, alles, vieles probiert - und habe kein wirkliches ergebnis gefunden.

ich nehme es an, arrangiere mich - irgendwie - und spreche mit meinem direkten umfeld offen darüber.

kein schönes gefühl, ganz und gar nicht!
lg
eiskristall
jolanda
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Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von jolanda »

Hallo,

weil das Stichwort Vagantin schon gefallen ist.

Es hilft. Ich schwitze manchmal nachts extrem. In Phasen, in denen es mehrere Nächte hintereinander ist, nehme ich dann mal Vagantin abends um mal wieder durchschlafen zu können - und nicht 2-3 mal in der Nacht mich um zu ziehen.

Vagantin hilft immer für ca 6 Stunden. Allerdings muss man echt drauf achten, es rechtzeitig vor oder weit nach Mahlzeiten zu nehmen, sonst hilft es nicht.
Und es macht - zumindest bei mir - einen extrem trockenen Mund. Da muss ich dann wieder (zuckerfreie) Bonbons lutschen.


Mein Hausarzt hat das mit dem Schwitzen mal als lifestyle-Problem bezeichnet, das fand ich schon hart.
Ich hab mir das Vagantin vom Urologen verschreiben lassen, ich hatte nämlich mal eine Reizblase, da hat es auch geholfen.
Wenn sie mir mal ausgehen muss ich dann wohl meine Psychiaterin drum anbetteln.
LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
Regenwolke
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Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von Regenwolke »

>Mein Hausarzt hat das mit dem Schwitzen mal als lifestyle-Problem bezeichnet

Das finde ich unglaublich - aber ähnlich dumme Aussagen gibts über Depressionen ja auch. Starkes Schwitzen kann sehr beeinträchtigen und durchaus Krankheitswert haben. Die Kassen erkennen das auch an, indem sie bei entsprechender Diagnose die Behandlung bezahlen. Für jemanden, der das selber nicht kennt, ist es vielleicht manchmal schwer vorstellbar.
DYS-
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Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von DYS- »

Mir verschreibt mein Dermatologe das Vagantin nicht mehr. Wird angeblich nicht mehr von Kasse übernommen??!! Nehme jetzt das Anticholinergikum Sormodren und es wirkt bei mir ähnlich ausreichend wie Vagantin.

Aber Achtung: Es überwindet die Blut-Hirnschranke und kann unter anderem deshalb seine Wirkung im Zentralnervensystem entfalten

Ist schon blöd und einschränkend dieses Schwitzen.

Gruß dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
momadome
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Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von momadome »

Hallo Aikido,

nee, ich habe nicht allen erzählt, daß ich Depressionen habe. Ich habe nur gesagt, daß ich aufgrund einer Krankheit Medikamente nehmen muß, Punktum.

Meine Depressionen habe ich nicht verheimlicht, aber auch nicht jedem auf die Nase gebunden. Mittlerweile gehe ich sehr offen damit um und habe nur gute Erfahrungen gemacht.

Aber ich bin schon froh, daß das große Schwitzen aufgehört hat seit ich das Venlaflaxin abgesetzt habe.

Lieben Gruß

jojoma
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von elas »

Guten Morgen Aikido,

das mit der Schwitzeritis, egal ob aufgrund NWs von ADs oder Klimakterium ist eine wahre Plage.
Man fühlt sich so ausgeliefert....

Mir hatte diesbezüglich das Klimakterium zugesetzt, so wie eine Vorposterin schon beschrieb.

Da hatte ich eher durch Zufall ein Super_Deo
entdeckt.

Rexona
men/oder woman
MAXIMUM PROTECTION

kostet knappe 5 Euro im Drogeriemarkt.

Ist ein wissenschaftlich nachgewiesener Schutz vor Achselnässe. Und vorallem bei mir hält er tatsächlich 24 Stunden. Damit meine ich, keinerlei Gerüche, absolut verlässliches Deo.
Und keinerlei Achselfeuchtigkeit.

Damit könntest Du Deiner Angst vor unangenehmen Gerüchen entgegentreten.

Ich benutze das Deo übrigens auch für meine Fußsohlen.


Viel Glück beim Ausprobieren der Tipps.
Selas
________________________________

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bigappel
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Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von bigappel »

Hallo aikido,

mein Mann hat von Natur aus und unter Venlafaxin diese Erscheinung auch.

Gut tut ihm das Tragen von spezieller Sportkleidung mit atmungsaktiver Faser.
Bei Bedarf frage ich ihn gerne, welche Marken er empfehlen kann.

Schwitzen tut man wohl trotzdem, aber es muss ein viel angenehmeres Tragegefühl sein und vor allem wohl nicht die Problematik von Schweissflecken.

Hinsichtlich Deo benutzt mein Mann so ein hoch aktives, speziell für Menschen die viel Schwitzen, Ding; müßte ich gucken, wie das heisst ..... wobei ich noch niemals bemerkt hätte, dass er unangenehm richt.

Wundervoller Nebeneffekt dieser Sportkleidung ist übrigens, dass sie nicht
gebügelt werden muss .

Herzliche Grüße
Pia

P.S.:
Baumwolle (also die herkömmlichen T-Shirts z.B.) ist übrigens dabei kontraproduktiv, da es den Schweiß aufsaugt, also fördert, dass man Flecken überall am Oberkörper hat.
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
FrauRossi
Beiträge: 3166
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von FrauRossi »

Hallo,

Ich denke nicht dass Schwitzen ein Symptom der Depression ist.

Manche schreiben dass sie es als Nebenwirkung eines Medikamentes hatte. Dagegen kann man etwas tun, prüfen lassen und ggf Medis wechseln.

Du schreibst du "hast ja nicht die Schwitzkrankheit, sondern Depression"

hmmm....?

Vielleicht bist du in Gesellschaft immer so stark unter Stress dass du stark schwitzt? Das würde ich mal mit dem Therapeuteb durch sprechen. Ich kann mir zwar vorstellen dass es unangenehm ist ständig durchgeschitzt zu sein, sich aber gleich alle Klamotten doppelt zu kaufen um dann unterwegs zu wechseln?

Ich möchte dich nicht abgreifen und ich weis das meine Worte sich bestimmt hart anhören, aber das klingt nicht nur nach Depression. Depression ist auch nicht an allem Schuld.

Hast du das mal beim Hausarzt abchecken lassen? Sind tatsächlich andere Erkrankungen und körperliche Ursachen ausgeschlossen?

Wenn ja vielleicht mittels Vethaltenstherapeut am Selbstbewustsein und Auftreten arbeiten? Den Umgang mit anderen auf stressfteierer Ebene üben?

LG FrauRossi
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von Regenwolke »

Huhu,

>Jetzt habe ich in einem alten Tread von "Vagantin" gelesen, aber ich frage mich, ob ich noch ein zusätzliches Medikament nehmen sollte und finde es auch nicht geeignet für mich, weil ich nicht die starke Schwitzkrankheit habe, sondern Depressionen.
diesen Satz hatte ich überlesen - meine Infos bezogen sich genau auf diese “starke Schwitzkrankheit”, die man medikamentös, aber auch mit anderen Methoden (u. a. Aluminiumchlorid-Deos, Lähmung der Schweißdrüsen durch Botox) behandeln kann.
Psychischer Stress, Kaffee, körperliche Aktivität, usw., also alles, was den Sympathikus anregt, hat darauf zwar einen Einfluss, ist aber nicht die Ursache (die bei der primären Form soviel ich weiß noch ungeklärt ist), deshalb bekommt man diese Art des Schwitzens mit entsprechenden Maßnahmen auch nicht in den Griff.

Bei einer leichteren Form des Schwitzens, das trotzdem als störend wahrgenommen wird, kann man es natürlich mit Hausmitteln, üblichen Deos, Entspannungsmethoden, usw. versuchen. Falls das aber nicht ausreicht, ist das - wenn andere Ursachen ausgeschlossen sind - ein Hinweis darauf, dass eben doch eher eine Stötung vorliegt, mit der man sich am besten an einen Hautarzt oder ein spezialisiertes Zentrum wendet.

Aikido, für mich klingt das, was du beschreibst, zumindest nach einer sehr beeinträchtigenden Form des Schwitzens. Für ein Depressionssymtom halte ich das auch nicht. Ist es denn mal diagnostisch abgeklärt worden?

LG, Wolke
gost
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Registriert: 9. Feb 2013, 15:00

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von gost »

Hallo aikido

Hier sind ja schon einige Tipps gegeben die ich für sinnvoll halte.

An deiner Stelle würde ich auch erst mal abklären, ob irgendwelche körperlichen Ursachen vorliegen. Und bei Nebenwirkungen vom Medi würde ich auch wechseln. Das muss ja dann nicht sein, wenn es dich so sehr belastet.

Für mich kann ich sagen das ich auch gelegentlich schwitze(abgesehen von „normalen“ Situationen wie Sport usw. wo es natürlich ist). In Streßsituationen. Das ist dann sozusagen Angstschweiß. Ich „arbeite“ dann an der Angst und dadurch wird es besser. Ich habe gelernt, das dass eine normale Körperreaktion ist. Der Körper sorgt dabei für Ausgleich.

Auch hierbei gilt es nicht immer alles gleich weg haben zu wollen. Akzeptanz!

Es ist wie es ist. Ich schwitze halt und solange ich nicht unangenehm rieche ist das nicht schlimm. Und ich benutze ein normales Deo von Aldi (Deo Roll on, cotton dry). Das hält lange an.

Ich finde du solltest Dich da nicht so stressen. Wer Dich mag, mag Dich auch mit Schweiß.

LG
blueray

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von blueray »

Hallo,
kenne das auch, hatte immer nasse Achseln, die T-Shirt-Geschichten sind mir sehr vertraut.
Ich hatte erst auch nur noch Farben an bei denen man die nassen Flecken nicht sieht. Letztendlich hat es mich so gestört, eben auch auf der Arbeit, dass ich es nicht mehr hinnehmen wollte.
Entschlossen hatte ich mich ursprünglich für die Botox-Spritze in die Achselhöhle, die das für ca. 1/2 Jahr bremst. War auch beim Dermatologen deswegen, die Kosten waren noch tragbar, Risiko sehr gering.

Dann habe ich im Drogeriemarkt dieses Rexona Maxium Protection Deo entdeckt welches Selas schon erwähnt hat und dachte das probiere ich jetzt noch als letztes Mittel aus.
Das war es! Ich hätte nie gedacht das ein Deostift das so in den Griff bekommt. Meine Achseln sind wirklich trocken. Das Problem absolut erledigt. Man muss es ein paar Tage anwenden nach der Anweisung und das schwitzen hört auf.
Ich vertrage das super, nehme das jetzt schon ein ganzes Jahr und ärgere mich das ich das nicht schon früher entdeckt habe. Botox war somit hinfällig und Geld hab ich auch gespart.
Vielleicht wäre das eine Option für Dich, ausprobieren kann nicht schaden.
Viele Grüße
jep

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von jep »

Hallo aikido,

ich nehme das Schwitzen als Nebenwirkung von citalopram auch war, allerdings nicht so heftig, nur bei Anstrengung wie z.B.beim Wandern. Da hilft mir auch das Tragen von Sport-t-shirts und BHs, und fürs "Einkehren" mittags eine frische Garnitur dabeihaben.

Eine Freundin nimmt seit Jahren ein AD, das bei ihr zu massivem Schwitzen führt, und von ihr habe ich diesen Tipp auch bekommen-zusätzlich benutzt sie auch irgend so ein Superdeo(nicht nur unter den Armen- man kann auch noch an vielen anderen Körperstellen schwitzen!).

Allerdings lohnt es sich, in die Sport-t-shirts bekannter Markenhersteller zu investieren, es gibt da viel Billigschrott.

Einfach Medis absetzen/wechseln und nasse T-Shirts akzeptieren hilft halt nicht immer.....
Viel Erfolg beim Ausprobieren!

lg
annette fee
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo,
ich danke euch allen für eure vielen Antworten!
Ich hoffe es ist ok für euch und nicht zu unpersönlich, wenn ich eine allgemeine Antwort schreibe und nicht jedem einzeln antworte.

Ich denke, dass schwitzen ist eine Nebenwirkung meiner Medikamente. Ich spüre da eine Verbindung. Als ich noch keine Psychopharmaka nahm, habe ich nicht so geschwitzt und seit der letzten Dosissteigerung ist es nochmal mehr geworden. (Deswegen schrieb ich, dass ich Depressionen habe und keine Schwitzkrankheit)
Zum Hausarzt traue ich mich nicht, um das abklären zu lassen.
Mit Salbei waschen war mir neu, aber ich habe mich mal belesen und es stimmt. Ich werde mir in der Apotheke Salbeitee besorgen.
An das Vagantin traue ich mich erstmal nicht ran, weil man Partner wie gesagt ein Gegner von Medikamenten ist und das eine große Diskussion aufwerfen würde.

Das mit dem "Lifestyle-Problem" finde ich auch unglaublich und ja, leider gibt es solche Aussagen auch über Depressionen.
Wenn ich in der Öffentlichkeit äußere, dass mein schwitzen von Medikamenten kommt, hätte ich Angst, dass weiter nach gefragt wird, was ich denn habe und nehme.

@dys
Was für Wirkungen im ZNS würde ich bemerken? Einen Tremor?

Danke für den Tipp mit dem Deo "Rexona Maximum protect", ich werde es mir beim nächsten Ausflug in die Stadt besorgen und ausprobieren. Ist das vielleicht so ähnlich wie dieses Hydo fugal? Das habe ich mir bisher immer nicht getraut zu nehmen, weil ich immer Angst hatte, dass das nicht gesund ist, wenn die Schweißdrüsen so stark "verschlossen" werden. Aber ich habe keine Ahnung.


Was mich jetzt ein wenig irretiert bei dem Rexona Deo:

"Für den maximalen Effekt sollte Maximum Protection am Abend vor dem Schlafen gehen aufgetragen werden. Während der Körper ruht, entfaltet das Produkt den maximalen Schutz gegen Achselnässe. Auch nach dem Duschen hält der Schutz noch den ganzen Tag. Natürlich ganz Maximum Protection auch am Morgen aufgetragen werden."

Von der Rexona Internetseite. Nach dem Duschen soll der Schutz auch noch da sein!?!
Weils über die Haut einzieht oder wie kann ich mir das erklären? Kann da jemand von den Anwendern was zu sagen?


Spezielle Sportbekleidung ist sicher auch nicht billig, aber eine gute Idee. Nicht umsonst haben Sportler sowas an. Aber für einen normalen Ausflug würde ich mich zu "overdressed" fühlen. Beim Sport find ich´s ja fast noch ok, auch mal zu schwitzen.

@Frau Rossi
Deine Worte waren nicht hart.

Die Idee, dass ich unter Stress vermehrt schwitze, finde ich auch passig. Wenn ich schüchternes Wesen vor mehreren Leuten was sagen soll, komme ich auch ins schwitzen. Dennoch denke ich, dass das durch die Medikamente gefördert wird.

So, jetzt bin ich erstmal erleichtert und freue mich, auf das neue Deo. Wenn trotzdem noch jemand weitere Ratschläge hat: ich bin für alles offen.

lg, aikido
blueray

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von blueray »

Hallo nochmal,

ich kopiere mal ein und schreibe meine Antwort drunter:

Danke für den Tipp mit dem Deo "Rexona Maximum protect", ich werde es mir beim nächsten Ausflug in die Stadt besorgen und ausprobieren. Ist das vielleicht so ähnlich wie dieses Hydo fugal? Das habe ich mir bisher immer nicht getraut zu nehmen, weil ich immer Angst hatte, dass das nicht gesund ist, wenn die Schweißdrüsen so stark "verschlossen" werden. Aber ich habe keine Ahnung.


Ich denke es geht in die selbe Richtung, aber komischerweise hat bei mir Hydeofugal diese Wirkung nicht gehabt.
Es stimmt, die Schweißdrüsen werden verengt und dadurch drosselt sich der Schweiß oder geht gegen Null.
Die Hautärzte raten den Patienten mit dem "Schwitzproblem" auch zu solchen Mitteln bzw. schreiben diese Mischungen auch auf. Ich war auch etwas unschlüssig, aber ich glaube nicht das es schädlich ist. Wer weis denn schon genau was in den normalen Deos alles drin ist? Oder unseren Körperpflegemitteln, ich bin da nicht mehr so ängstlich.




Was mich jetzt ein wenig irretiert bei dem Rexona Deo:

"Für den maximalen Effekt sollte Maximum Protection am Abend vor dem Schlafen gehen aufgetragen werden. Während der Körper ruht, entfaltet das Produkt den maximalen Schutz gegen Achselnässe. Auch nach dem Duschen hält der Schutz noch den ganzen Tag. Natürlich ganz Maximum Protection auch am Morgen aufgetragen werden."

Von der Rexona Internetseite. Nach dem Duschen soll der Schutz auch noch da sein!?!
Weils über die Haut einzieht oder wie kann ich mir das erklären? Kann da jemand von den Anwendern was zu sagen?



Ja, mich hat es auch gewundert, ich habs Abends genommen und muss gestehen morgens nach der Dusche auch nochmal dünn aufgetragen, weil ich so eine "Gewohnheitstype" bin. Bei mir gab es keine negative Reaktion, meine Haut verträgt es anstandslos. Ich habs sogar schon nach dem Achsel rasieren genommen, selbst da noch nicht mal ein brennen. Eigentlich kommt bei mir das Mittel immer auf die blanke, haarlose Haut und es hat bis jetzt noch nie was gemacht.
Das einzige was passieren kann, es kann sein das sich in den Shirts ganz leichte Rückstände vom Deo absetzen, meistens war es dann vielleicht noch nicht ganz eingezogen. Geht beim waschen aber ohne weiteres weg. Kenne ich aber von anderen Deos auch.

Viele Grüße
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von elas »

Hi Aikido,

schnell ne kleine Rückmeldung bezüglich Rexona maximum für Dich.

Ich benutze es immer morgens. In meiner grundsätzlich schwarzen Kleidung hinterlässt es
in Kurzärmeligem helle Rückstände unter den Armen.
Lässt sich aber gut auswaschen, so wie blueray schon gesagt hat.

Ich habe eine hypersensible Haut, die auf jeden Scheiß allergisch reagiert, auch auf alle möglichen Deos.
Dieses Rexona maximum ist ein Deo, das keinerlei Hautirritationen bei mir hinterlässt. Seit Jahren!
Da bin ich heilfroh.
Übrigens, das Rexona maximum "men" duftet sehr gut. Das benutze ich ganz gerne.

Und jetzt freue ich mich, dass hier Einiges für Dich hilfreich war und würde mich freuen, wenn wir bei Gelegenheit davon erfahren, wie es Dir ergangen ist.

Herzlich
Selas
________________________________

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Lærke
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Registriert: 2. Apr 2013, 18:30

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von Lærke »

Liebe Aikido,

ich habe noch einen Tip, der hier noch nicht genannt wurde: man kann in Drogerien sog. Achselpads kaufen, die man sich als Textilschutz in die Kleidung kleben kann.

Einfach bei Google "Achselpads" eingeben.

LG, Lærke
blueray

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von blueray »

Hallo,
die Achselpads kenne ich auch, gibts bei DM und Müller etc.
Ich kam mit den Dingern nicht zurecht, sie haben nicht richtig gehalten und bei dünnen Oberteilen fand ich das man sieht das da was drunter ist.
Aber muss man selber testen.
Gruß
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo an alle Forianer!

Es ist an der Zeit, euch von meinen Fortschritten zu berichten.

Ich habe mir bei DM das "Rexona maximum protect" woman geholt. Eine Woche stand es rum, weil ich mir nicht getraut habe, es zu benutzen. Mitlerweile habe ich es ausprobiert.

positiv:
-ich fühle mich sicher
-dufte auch wenn ich nass bin, nur nach dem Deo

negativ:
-der Geruch des Deo´s (überlege euren Tipp mit dem Männerdeo auszuprobieren)
-manchmal werde ich trotzdem nass (evtl. falsche Anwendung meinerseits)

Trotzdem brauche ich nochmal eure Erfahrungsberichte, denn ich weiß nicht, wie ich es am besten machen soll, wenn ich es abends auftrage. Soll ich nur noch Abends duschen, danach das Deo auftragen und mich morgens gar nicht mehr waschen? oder kann ich morgens trotz Deo duschen und das Deo schützt weiterhin?

Ich habe das Gefühl, wenn ich morgens dusche, hält der Schutz nicht weiter an. Deswegen habe ich es jetzt abends und morgens drauf gemacht. Aber das kann doch nicht die Lösung sein, oder?!
Wenn ich das Deo nur morgens drauf mache, habe ich das Gefühl, es wirkt nicht richtig, weil die Einwirkzeit über die Nacht fehlt.

lg, aikido
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Wie die Depression meinen Alltag einschränkt

Beitrag von aikido_1987 »

Liebe Grüße an alle!

34 Grad in Deutschland und ich hatte zum 1. Mal keine Angst davor und musste nicht ständig zum Waschbecken laufen. Das Deo ist unglaublich. Ich fühle endlich mal wieder so etwas wie Lebensqualität. (Das einzigste was nervt, abends duschen gehen zu müssen)

Ich hatte gar nicht bemerkt, wie sehr ich mich aufgrund des schwitzens schon eingeschränkt hatte.

Also vielen Dank nochmal!

Im Radio kam neulich ein Beitrag über Maßnahmen gegen starkes schwitzen, aber da habe ich gleich gemerkt, dass die Moderatorin keine Ahnung davon hat. Es kamen die ganze Zeit diese Tipps, die mir bei starkem schwitzen nicht helfen, weil sie nicht die Ursache sind: keine scharfen Speisen, nur Baumwolle anziehen... bla... bla... bla.
Ganz zum Schluss, erwähnte sie mit einem Satz, dass es da spezielle Aluminiumsalze- Deo´s gibt, aber was das ist, dazu kein Wort.

Ich habe nur gedacht, dass dieser Beitrag keine wirkliche Hilfe war für Menschen, die z.b. aufgrund ihres Antidepressivums stark schwitzen.

ABER: Wenn ich in der Suchmaschine Aluminumsalze und Deo eingebe, kommen Beiträge über Brustkrebs, dass die Deo´s die natürliche Transpiration kaputt machen und die Poren verstopfen. Ob es stimmt, weiß ich natürlich nicht, aber so ganz wohl fühle ich mich dabei nicht. Andererseits weiß ich, warum ich das tu: weil es mein letzter Ausweg ist. Ansonsten müsste ich mich starr wie ein Roboter bewegen, um nicht zu schwitzen bzw. nicht zu riechen. Keine Bewegung zulassen, nur noch dunkle und ärmellose T-Shirts tragen, sämtliche Aktivitäten meiden, das Haus nicht verlassen und auf Erlösung hoffen.

Was meint ihr dazu? Muss ich mir Sorgen machen?

lg, aikido
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