Keine Filme mehr sehen können....?

depp71
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Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von depp71 »

Kennt das jemand von euch?

Seit einiger Zeit habe ich das 'Problem' keine Filme mehr 'richtig' ansehen zu können.

Gerade die eigentlich besseren haben keine Chance. Je toller da erzählt wird desto gelangweilter wende ich mich ab oder bin mit den Gedanken nach 5 Min. schon weg - das macht überhaupt keinen Spaß und plätschert so an mir vorbei - ziemlich egal was da läuft.

Im Prinzip würd's reichen bei Wikipedia den Handlungsplott zu lesen und gut.

Irgendwie kann das meine Aufmerksamkeit kaum länger binden als ein Werbespot lang ist... es wird entweder elend langweilig oder ich erwisch mich eh nach min am Rechner...

Das war mal anders - hab früher gerne Filme gesehen...
Kennt das jemand?
DennisRaz
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von DennisRaz »

Hi depp71,

du bist da nicht alleine. Freunde von mir hatten ein paar Mal im Monat einen Filmeabend gemacht. Wir hatten uns fast immer Horror Filme angeschaut. Während ein paar Angst oder sich erschrocken hatten, saß ich einfach gelangweilt da und der Film hat mich kaum berührt.

Mir geht es immer noch so. Irgend wie scheint nichts mehr Spaß zu machen. Mit der Zeit habe ich aufgehört gewisse Dinge zu fühlen oder zu empfinden. Gehts dir genauso?
depp71
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von depp71 »

Jo, kann man so sagen, obwohl viele 'Horrorfilme' bei mir eh nie gewirkt haben.

(Gibt immer den moment wo man denkt: Nu bleib doch stehen und hau dem Idioten einen vor dem Ballon - der kann mit dem Messer doch eh nicht umgehen -> mit dem großen Messer schlägt man und sticht nich

Aber auch andere Filme funktionieren nicht - ich hab da so eine Art Gleichgültigkeit - es interessiert irgendwie nicht, es gibt irgendwie keine emotionale Beteiligung...
DYS-
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von DYS- »

Oh, ja, kenne ich auch. Bei mir ist es die mangelnde Konzentration und Desinteresse.

Nur ein Film hat mich da mal so richtig mitgerissen. http://www.amazon.de/gp/product/B002ZWM ... B002ZWMR84
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Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

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lucya
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von lucya »

Hallo,
Das kenne ich sehr gut. Ich schaue seit drei Jahren keine Filme mehr.

Auch Kinderfilmen kann ich nicht folgen. Ich kann auch keine Bücher lesen.

Nur Fachbücher und Dokumentationen sind was für mich.

Sehr schade.
Die lucya

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otterchen
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von otterchen »

Hallo,

joh, das ist bei mir momentan auch so.
Fernsehen funktioniert, weil die Serienfolgen kurz sind und Werbepausen haben.

Es ist halt so.

Allerdings ist es mir dann doch wieder passiert, dass ich mal in einen Film gezappt habe und dann dabei hängengeblieben bin -
das hieß für mich:
ich mülle mich nicht mit Filmen zu, einfach weil ich Filme mag,
sondern mein Inneres sucht gezielt Themen, die es berühren, die es ansprechen.

Und DEM bin ich dann nachgegangen.
Was genau ist es, dass mich an DEM Film gefesselt hat und bei anderen Filmen fehlte?

Leichte Unterhaltung (Spannung / Action) ist jetzt wohl nicht an der Reihe - das Unterbewusstsein meldet sich und wünscht andere Inhalte.


Ich habe es für mich akzeptiert - und mittlerweile kann ich auch wieder Filme schauen




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FaceOff
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von FaceOff »

Hallo

Interessantes Thema, denn auch bei mir ist das so und ich hab für mich (!) auch eine Erklärung.

Ich kann seit fast einem Jahr gar kein TV mehr schauen oder Radio hören. Im Kino war ich zweimal mit Freunden, das war ok, weil draußen, Freunde, Gesamtevent.

Im "alten" Leben, vor dem Zusammenbruch, war ich quasi TV-süchtig. Wenn ich von der Arbeit kam und alleine in der Wohnung war, MUSSTE ich sofort UNBEWUSST TV oder Radio anstellen, vermutlich als Ablenkung von meinem leeren, elenden inneren Selbst. Draußen hab ich ja immer meine Maske getragen, aber alleine zu Hause half dann UNBEWUSST nur noch betäuben.

Für mich war TV (+ Radio) das was für andere Alkohol, Drogen, Medikamente oder ununterbrochene Sozialkontakte sind: eine Betäubung, Berieselung, Ruhigstellung, Ablenkung....

Nach dem Erwachen wurde mir das ja alles klar und seitdem funktioniert das natürlich nicht mehr. Ich bin jetzt bei mir, achtsam, werde unruhig durch "tote" ablenkende, benebelnde Reize. Ein Besuch im Theater oder ein Treffen mit meiner SHG sind dagegen jetzt lebendige, stimmige Erlebnisse, die ich bewusst genießen kann.

Das mit dem TV/Radio werd ich wohl nicht mehr schaffen. Aber, hey, mit Otterchen's Worten:

Es ist halt so. Und wenn ich bedenke, WIEVIELE Stunden Lebenszeit ich dadurch gewinne, nicht mehr stumpf vor der Glotze abzuhängen...

Jetzt gilt es für mich nur noch, diese Zeit auch wirklich stimmig und befriedigend mit realem Leben zu füllen....daran übe ich....und vielleicht kann ich ja dann auch irgendwann mal wieder bewusst (vielleicht mit einem Freund) einen Film gucken. Im Moment würde es mich irre machen....

Liebe Grüße von Carla
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lucya
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von lucya »

Hi Carla...
Was heißt SHG?

Sorry, weiß ich nicht...
Die lucya

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otterchen
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von otterchen »

"Es ist halt so" ->

was will es mir sagen?




.
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DYS-
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von DYS- »

SHG = SelbstHilfeGruppe
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FaceOff
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von FaceOff »

Hallo lucya

SHG ist meine SelbstHilfeGruppe Für mich (alle 2 Wo) neben Einzeltherapie (1/Wo) und therapeutengeleiteter Gruppentherapie (alle 2 Wo) ein ganz, ganz wichtiger Anker

Entschuldige bitte, ich dachte, das sei eine relativ etablierte Abkürzung und hab das deswegen einfach so verwendet...

Ja, Otterchen, zu Deiner (rhetorischen?!?) Frage:

einem "Es ist halt so" möchte ich inzwischen für mich mit gelassener, freundlicher Annahme begegnen (und damit hoffentlich meiner Seele gerecht werden), anstatt durch Widerstand und Dagegen-Ankämpfen noch mehr Druck zu erzeugen....

Kurz: es ist ok so Wer sagt denn, dass man TV sehen MUSS oder komisch ist, wenn man es nicht tut

LG, Carla
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Ulysses
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von Ulysses »

Hallo,

ich kenne das auch. In unterschiedlichen Varianten.

Früher war ich absoluter Kino- und Film-Fan. Später in den Depri-Jahren hin- und hergerissen zwischen Dauer-Serien-und-Talkshow-Berieselung und "ich ertrage gar kein Geräusch"-Tagen.
Filme wirklich inhaltlich gucken ging gar nicht, genauso wenig wie Lesen.

Mittlerweile geht das wieder, hat aber viele Jahre bis dahin gebraucht.
TV-Berieselung tagsüber gibt es gar nicht mehr, so dass ich mal einen Feierabend mit Crime-Serien wieder richtig genießen kann.
Kino würde wieder gehen, steht aber in meiner Prioritäten-Liste aktuell zu weit hinten.
Mal einen guten Film von vorne bis hinten gucken geht, aber nur dann, wenn ich wirklich drumherum viel freie Zeit und Raum habe. Es ist eine Mischung aus Entspannung und gleichzeitig starker Konzentrationsforderung für mich.

Liebe Grüße

Ulysses
otterchen
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von otterchen »

Sorry Carla,

da habe ich mich etwas arg kurz und damit missverständlich ausgedrückt.

Ich meinte:
"ich kann keine Filme mehr anschauen" könnte dazu führen, dass man das einfach wieder machen möchte
("früher habe ich doch soviel Freude daran gehabt, ich will das wieder genießen können")

Doch statt dem - bitte entschuldigt den platten Ausdruck - Herumjammern nach dem, was jetzt nicht mehr ist und was man zurückhaben möchte, könnte man es akzeptieren und schauen "was will mir das sagen? was ist da los in mir? wofür ist das gut?"

Soll heißen: es ist jetzt vielleicht an der Zeit, dass etwas anderes in mein Leben kommt.



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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von FaceOff »

Hallo Otterchen


"Soll heißen: es ist jetzt vielleicht an der Zeit, dass etwas anderes in mein Leben kommt."

Ja, ich glaube eigentlich schon, dass wir uns da richtig verstanden haben....
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otterchen
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von otterchen »

Ok, dann lag das Missvertändnis auf meiner Seite

Jedenfalls: ich betrachte das Leben oft unterteilt in verschiedene Phasen - so empfinde ich das halt für mich.
Diese Phasen können durchaus mehrere Jahre andauern, und in denen mache ich gewisse Dinge oft und häufig - und dann wird das abgelöst durch irgendwas anderes.

Ich empfinde das nicht als schlimm oder bedrohlich oder negativ - für "meine Welt" ist das ok.



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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von FaceOff »

Otterchen, wenn ich das, was Du schreibst, versuche, nachzuempfinden, gestattet mir das automatisch gleich einen versöhnlicheren, liebevolleren, annehmenderen Blick, auf das, was ich ("TV-Sucht") über viele Jahre lang "getrieben" habe.

Aber: Es war damals halt so, es war ok (und nötig!?) und jetzt ist es eben nicht mehr so...

Aus dem Mich-Selbst-Verurteilen für die Zeit vor dem Erwachen möchte ich sowieso noch ein bisschen mehr wegkommen. Auch diese Zeit hatte ja ihre Berechtigung und war in Toto nicht NUR schlecht...

So, jetzt geh ich mal einkaufen

Liebe Grüße an alle von Carla
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Insa40
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von Insa40 »

Hallo,

früher war ich oft im Kino, mindestens ein Mal pro Woche.

In meiner schlimmen Zeit konnte ich mich auch nicht mehr auf Kinofilme oder Fernsehen konzentrieren.

Seit einigen Monaten genieße ich es, wieder ins Kino zu gehen. Allerdings gehe ich jetzt nur noch in Programmfilme-Kinos und schau mir Filme an, die etwas zu sagen haben.
Der ganze seichte Hollywood-Mist interessiert mich nicht mehr.
Czarek
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von Czarek »

:lol: :lol:
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Mooseba
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von Mooseba »

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Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
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BunteWolke
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von BunteWolke »

Als ich letztes Jahr die ganz schlimme Phase hatte, konnte ich auch plötzlich kein Fernsehen mehr schauen, da ich den Inhalten nicht mehr folgen konnte. Radio im Auto? Sofort aus, machte mich nervös. Plötzlich von der Leseratte, die ein Buch nach dem anderen las, zu der "ich-lese-6 Monate-an-einem-Buch".

Heute kann ich manchmal einen Happy-End-Film gucken. Mein Mann schaut Action-Filme, die Musik wird lauter, vielleicht noch ne Schießerei - geht gar nicht. Musik? Nur "meine" persönlich aufgenommenen Stücke.
Lesen? Nur mal die Tageszeitung. Dafür höre ich Hörbücher - praktisch, wenn somit das Buch "vorgelesen" wird.
~ Wer heute den Kopf in den Sand steckt, wird morgen mit den Zähnen knirschen ~
David_K
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von David_K »

oh ja, das kenne ich! geht mir seit meiner depression auch so. ich habe früher filme geliebt und sogar als nebenjob in einer videothek gearbeitet, kannte mich sehr gut aus.

jetzt fange ich an, einen film zu gucken und mache dann immer nach 20 minuten aus, weil ich es einfach nicht mehr schaffe, mich darauf einzulassen. er zieht mich nicht mehr in seinen bann. das interesse fehlt einfach, genauso wie für fast alles andere.

eigentlich schade, aber wie otterchen schon sagt, diese negativen vergleiche mit früher sind schädlich für den heilungsprozess. ich versuche mich momentan auch von dieser ganzen negativität etwas zu lösen.. auch wenn das ganz ganz schwierig ist.
lucya
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von lucya »

Hallo,
Aufgrund dieses threads habe ich gestern mal ganz bewußt versucht einen Film zu gucken.

Hachiko!

Das ist der Film, der auf einer wahren Geschichte basiert, in dem ein Akito neun Jahre zum Bahnhof läuft um sein totes Herrchen abzuholen. Mit Robert Gere.

Wunderschön! Am Anfang sehr viele lustige Szenen. Am Ende super traurig und rührend. Ich hatte meinen kleinen Sohn auf dem Schoß und wir haben zusammen geweint! Das war soooo schön!

Und ich konnte der Handlung folgen.

Wenn Ihr so rührende Filme gucken könnt, nur zu empfehlen.

Gehört jetzt wie Grüne Tomaten, The kings speech, Kein Pardon und Ziemlich beste Freunde zu meinen Lieblingsfilmen.

Sorry, wenn ich den thread jetzt "missbraucht" habe. Ich fand das Erlebnis soooooo schön.
Die lucya

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Mione
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von Mione »

Hallo,

bei mir sind auch Bücher statt Filme das Problem. Ich liebe Lesen, seit meiner Kindheit ist es mein größtes Hobby und auch mein Studium dreht sich darum, aber die letzte Zeit habe ich weder Konzentration noch Freude dazu, die Worte, die ich vorher so geleibt habe, berühren mich nicht mehr. Das einzige, was ich gerade lesen kann/mag, sind Fachliteratur und Erfahrungsberichte zum Thema Depris ...
Mooseba
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von Mooseba »

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Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Clairedelalune
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Re: Keine Filme mehr sehen können....?

Beitrag von Clairedelalune »

Hallo miteinander,

irgendwie ist das Thema von der Ursprungsfrage abgedriftet (stellt ausgerechnet die ungekrönte Königin des Abdriftens fest)

die Frage ist ja, warum hält einen nichts, warum springt man schon nach kurzer Zeit auf, geht in die Küche, oder zappt unruhig durch die Kanäle.
Das hat nichts mit der Qualität oder Sparte der Filme zu tun, sondern mit dem Sympathikus.
Hä?
Der Reihe nach:
unser Nervensystem hat zwei Anteile:

den Sympathikus und seinen Gegenspieler, den Parasympathikus.

Für einigen "schütte ich hier Wasser in den Bach", für andere mag die Erklärung neu sein.

Flucht oder Entspannung.
Der Sympathikus regelt Angriff, Flucht,Stress, oder einfach nur Aktivität
Es wird Adrenalin ausgeschüttet, die Pupillen sind groß, das Herz pumpt, schlägt schnell,
die Lunge ist erweitert.
Die Verdauung ruht, bei Männer zieht sich sogar der Hoden nach oben, weil er sonst auf der Flucht
mit den "Familienjuwelen" irgndwo hängen bleiben könnte

(noch aus der Fell-und-Keule-Zeit).

Der Sympathikus ist natürlich auch in Abstufungen im Einsatz, wenn wir einfach sehr beschäftigt sind, arbeiten, Sport machen. Angespannt sind.

Der Parasympathikus ist für Entspannung, Verdauung, Vermehrung zuständig, die Pupillen sind klein, die Amtmung ruhig.

An sich sollten sich die beiden abwechseln.
ABER
Viele von uns
- mir geht das ganz heftig so - kommen
aus dem Sympathikustonus nicht mehr raus, die klare Abgrenzung zwischen An-und Entspannung ging flöten, verloren, futsch.

Der Sympathikus feuert weiter.
Das macht es (schier)unmöglich still zu sitzen, sich auf eine Sache zu konzentrieren.

In die Wohnung kommen - sofort TV an - ein sicheres Zeichen dass man da drin steckt.
Ich hab das so detalliert aus der Tele-Akademie und habe auch in der Rubrik
"Literatur, Filme, Fernsehen" mal etwas über Dr. Gunter Frank (oder war`s Frank Gunter - mein Konzentration!)

Ich selbst spüre es auf sehr unangenehme Weise, wenn ich liege beginnt mein Herz zu "stolpern" Sympathikus und sein Gegenspieler werden sich nicht einig, wer jetzt dran ist und "zerren" an mener Pumpe, manchmal so schlimm, dass mein Lunge plötzlich einen tiefen Atemzug macht.
Mein Hausarzt meinte nur, so lange das nur im Liegen vorkommt, könne man eh nicht viel dagegen machen, die Medikamente hätten zu viele Nebenwirkungen.
Seine Urlaubsvertretung hat mir
"Kytta
Sedativum" verschrieben, ein pflanzliches Medikamen, ich muss sagen, ich komm etwas runter damit.

Die Devise lautet also:Entspannung!

Nur mach das mal, wenn die Hütte brennt,

sprich du dich mit allen Einschränkungen, Sorgen und Nöten einer Depression rumschlägst, in unserer sehr "Lebens freundlichen" Umgebung.

Wie fragte Captain Jack Sparrow:
"Klar soweit?"
Claire
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