aus der Therapie

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conny75
Beiträge: 2
Registriert: 23. Sep 2012, 14:11

aus der Therapie

Beitrag von conny75 »

Mein Therapeut hat nach seiner Krankheit wahrscheinlich mal seine Patienten aussortiert und meine Therapie abrubt und ohne Vorwarnung beendet per Mail.Hätte zwar nur noch 3 Std gehabt aber das ist erstmal egal.Er hat keine Gründe genannt.Deshalb habe ich mir meine Akte von dem kopieren lassen und gelesen.Da standen nur die positiven Dinge drin.Da stand nichts davon,dass ich oft an den Tod denke oder mich selbst verletzte.Daraufhin wollte ich wissen warum da nur das positive steht.Keine Antwort.
Dann ist mir klar warum der mich aus der Therapie geschmissen hat,wenn nur positive Sachen in der Akte stehen.
Mein Problem ist,dass mir das Thema keine Ruhe läßt und mir das Gefühl gibt ich habe bei der Therapie ebenfalls versagt.Ich fühle mich total verarscht,ein neuer Therapeut ist bis jetzt noch nicht in sicht,aber das kennen die meisten von euch sicher selber.Was ich am schlimmsten an der Sache finde,ich habe in der letzten Stunde gefragt ob es noch Sinn macht.Er überließ mir die Entscheidung.Ich wollte die Therapie weitermachen.Ich kann einfach nicht mehr,kann aber nicht in eine Klinik,da ich keinen für meine Jungs habe.Meine Frage ist eigentlich ist das erlaubt,das ein Therapeut sowas macht?
Lærke
Beiträge: 87
Registriert: 2. Apr 2013, 18:30

Re: aus der Therapie

Beitrag von Lærke »

Liebe Conny,

das Verhalten Deines Therapeuten ist unglaublich unprofessionell, unglaublich!
Ich nehme mal an, dass da Überforderung des Therapeuten eine große Rolle gespielt hat.
Wie lange lief den die Therapie? Und wenn Du nur noch 3 Stunden hattest, müsstet Ihr den Abschied eigentlich vorbereitet haben oder überlegt haben, wie es für Dich weitergeht.
Du hast nicht versagt!
Du könntest Dich an die Aufsichtsbehörde des Therapeuten wenden (Psychotherapeutenkammer oder ähnliches), aber das Wichtigste scheint mir zu sein, wie es Dir jetzt geht und was Du tun kannst, um Dich wieder zu stabilisieren.
Kann das Betreuungsproblem mit Deinen Jungs nicht gelöst werden? Du könntest Deine Krankenkasse fragen, Du könntest einen Sozialpsychiatrischen Dienst (SPDI) fragen.

Das ist wirkliche ein starkes Stück, was Du da erlebt hast!

LG, Lærke

Habe gerade gesehen, dass er die Therapie per Mail beendet hat???? Das ist ja unfassbar!
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2846
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: aus der Therapie

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo von der Moderation,
nur mal so ganz grundsätzlich.....man hat keine drei Stunden.

Es gibt Psychotherapiekontingente. Das ist aber lediglich die maximal zu beanspruchende Leistungsmenge.

Das bedeutet aber im Umkehrschluss keinesfalls, dass irgendein Therapeut genötigt ist dies bis zur letzten Stunde auszufüllen. Ganz im Gegenteil versuchen alle Berufsverbände /und Krankenkassen) von dieser unsäglichen, alten Vorstellung wegzukommen, da wir ne dramatische Unterversorgung haben und es völlig absurd ist, wenn "Kontingente" abgearbeitet werden....

Mein Posting bezieht sich jetzt primär mal auf das Posting von Laerke, die das so darstellt, als ob hier etwas extrem stranges geschah oder geschieht...das tut es nämlich keinesfalls...und in Anbetracht dessen, was wir hier alle vom primären Posting an Information bekommen haben, würde ich es schöner finden, wenn Sie etwas weniger selbstgerecht und bestimmt über eine Therapie (oder einen Therapeuten) sprechen würden von der (oder dem) Sie wirklich wirklich nur wenig wissen?

UND das insbesondere, da Sie selbst in einem anderen Thread ne Userin (die sich immerhin schon ein paar Jahre im Forum rumtreibt)aufgefordert haben "weniger diskriminierend" zu schreiben.....

UND ich habe das letzte Posting dieser Art vor ungefähr zwei Jahren (also vielleicht 50.000 Postings) geschrieben...folglich wird es nicht nur mit mir zu tun haben, sondern vielleicht wirklich mit Ihrem Posting:-)

Beste Grüße
N.Niedermeier
Lærke
Beiträge: 87
Registriert: 2. Apr 2013, 18:30

Re: aus der Therapie

Beitrag von Lærke »

Hallo Herr Niedermeier,

dass die Kassen-/-Versorgungssituation sehr schlimm ist, glaube ich Ihnen sofort.

Aber hier hat ein Therapeut eine Therapie (genauer: eine therapeutische Beziehung) mit einer Patientin, die "oft an den Tod denkt" und sich selbst verletzt PER MAIL und VÖLLIG ÜBERRASCHEND, d.h. ohne diesen Schritt der Patientin persönlich anzukündigen, zu besprechen und zu begründen beendet. Haben Sie das registriert?

Dass die Patientin "noch 3 Stunden hatte" interpretiere ich so, dass von der von der Kasse dieser Patientin individuell genehmigten Stundenanzahl noch 3 Stunden übrig waren. Die Patientin ist davon ausgegangen, dass diese 3 Stunden noch stattfinden, wie sollte sie auch nicht?

Ich würde sogar noch eins draufsetzen: das Verhalten des Therapeuten war nicht nur unprofessionell, es war grob fahrlässig und verstößt gegen alle ethischen Grundsätze. Es würde mich nicht wundern, wenn das sogar justiziabel wäre.

Sind Sie sich sicher, dass Sie den Beitrag von Conny richtig verstanden haben???????????????????

UND: ich habe hier nicht "die Therapeuten" diskriminiert, wie die von ihnen genannte Userin es mit "den Borderlinern" getan hat. Wenn Sie sich jetzt hier stellvertretend gekränkt fühlen, kann ich das nicht ändern.

Viele Grüße,
Lærke
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2846
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: aus der Therapie

Beitrag von Nico Niedermeier »

Und Sie haben nachgefragt, ob die Posterin des ersten Beitrages nicht vielleicht vor nem halben Jahr zuletzt bei dem Therapeuten war? UND Sie haben auch mit dem Therapeuten gesprochen und sich SEINE Version erklären lassen?
Therapien mit Betroffenen die sich selbst verletzen enden zumeist nicht unkompliziert....nochmal, etwas weniger selbstgerecht wäre ganz ganz wunderbar
UND...wir beenden die Diskussion jetzt bitte!
UND ich würde Sie bitten hier "anders zu schreiben" und zu versuchen zu verstehen, WAS ich Ihnen geschrieben habe..
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2846
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: aus der Therapie

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo nochmal von der Moderation,

ich schreib nochmal zu Ihrem Posting Conny, da der Rest mit Ihnen nichts zu tun hat und versuche zu erklären was hier passiert.

Erst mal gehören Selbstverletzungen klassischerweise nicht zu Depressionen sondern sind zumeist Symptome von anderen psychischen Problemen (z.B. Posttraumatik oder Borderline) von da her bin ich nicht sicher, ob wir das richtige Forum sind.

Zum anderen versuchen wir seit Jahren hier darauf hinzuweisen, dass wir es schwierig finden, wenn user über spezielle Behandler oder Behandlungssituationen schreiben, da das Forum nur ´die Darstellung einer Seite ermöglicht....und es häufig nicht zielführend ist, wenn Außenstehende mit einer sehr gebrieften Information daraus zwingende Schlüsse ableiten...also etwas grundsätzliches und nichts persönliches zu Ihrem Posting.

Und nochmal was grundsätzliches....Menschen mit Borderline Störungen haben z.B. große Schwierigkeiten mit Trennungen und werden dies extrem schnell als verletzend oder als Ablehnung interpretieren. Häufig wird dann auch nur ein bestimmter Teil der Interaktion wahrgenommen oder geschildert um dieses "alte Gefühl (der Verletzung und Ablehnung)" zu bestätigen UND wenn dann jemand von außen kommt und sagt "das war bestimmt ne gemeine Verletzung", dann wird er dem Betroffenen keinen wirklichen Gefallen tun...da genau die verzerrte Interpretation bestätigt wird...deshalb wollen wir hier grundsätzlich etwas mehr VORSICHT von Usern....

Niemand hier kann beurteilen was wirklich zwischen Ihnen und Ihrem Therapeuten abgelaufen ist Conny und jeder wird es strange finden wenn NUR per E-Mail ne Therapie beendet wird...ABER wir alle waren nicht dabei und deshalb würde ich es ganz wunderbar finden, wenn ihnen vorsichtiger geantwortet wird...

Mit besten Grüßen

N.Niedermeier
(Für die Moderation)
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