Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Lærke
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von Lærke »

Liebe Darki,

es müssen nicht alle typischen Symptome zutreffen. Bei mir ist SVV auch kein Thema, dennoch geht/ging auch bei mir manches in Richtung Borderline.
Aprops SVV: wie sieht das bei Dir mit der "Flasche Wein" aus, die Du Dir gerade in den Kopf haust

Ich bin 10 Jahre unter "Depression" gelaufen und hab mich echt gefreut (kein Witz!), als ich aus den Augenwinkeln lesen konnte, wie der Doc V(erdacht) a(auf) Borderline auf den Zettel schrieb. Natürlich sind Diagnosen immer nur Hilfskonstruktionen und jeder Mensch ist ein Einzelfall (und so sehe ich das auch für mich), aber sie sind halt wichtig, damit man weiß, mit welcher Hausnummer man es zu tun hat und die richtige Therapie bekommt.

Du hast ja schon manchmal über Deine Zweifel bezüglich Deiner Therapeutin geschrieben. Wenn Deine Therapeutin Dich allen Ernstes "nur" unter "Depression" laufen lässt, dann hat sie (würde ich sagen) die Schwere Deiner Problematik nicht erkannt.

LG, Lærke
DarkRaven
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von DarkRaven »

Lærke
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von Lærke »

Da bin ich aber beruhigt - wegen des Alkohols

Destruktivität ist mit Sicherheit ein Borderline-Symptom!
Borderline gehört zu den "Persönlichkeitsstörungen".
Ich persönlich finde auch die Kategorie "schwere Persönlichkeitsstörung" hilfreich, meines Wissens geht die Neubearbeitung des ICD in diese Richtung.

LG
bigappel
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von bigappel »

Liebe DR,
hey @ all:

na, ein Alkoholiker als Vater ist ja nun alles andere, als das, was einem Kind Stabilität im Leben gibt..... das kann ich zumindest verdammt gut aus eigener Erfahrung beurteilen....

Borderline.
Möglich ist alles.

Dies kann mit einem entsprechendem, ärztlichem Facharzt / Therapeuten sicher besprochen werden.

Brüchige Beziehungen, so auch die Grundlage für Depressionen und andere psychische Erkrankungen, über Jahre, seit der Kindheit, können doch nicht gesund sein.

Da empfinde ich es als sowas ähnliches wie logisch, dass sich da Ängste ergeben, Verlustängste usw., die es zu überprüfen und "bearbeiten" gibt.

Soweit ich weiss, spiegeln Borderliner ihr Gegenüber und sind in der Empfindung des Partners wechselhaft zwischen Idealisierung und Entwertung; siehst Du Dich so?

Ich lese aus Deinen Beschreibungen nur Angst, viel Angst, DR.... und die wird ihre Gründe haben; mir persönlich ist hier auch noch nicht aufgefallen, dass Du Leute entwertest oder Züge diesbezüglich hast.... aber wir sind hier ja auch nicht im realen Alltag.

Nur eine Idee von mir.....

Alles, alles, liebe für Dich, liebe DR.

LG
Pia
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Lærke
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von Lærke »

Liebe Pia,

ich möchte Dich bitten, hier keine diskriminierenden, auf Fehlinformationen beruhende Anmerkungen zu Diagnosen zu tätigen.

LG

Ok, jetzt mach´ ich mir Sorgen, dass meine Ansage vielleicht zu scharf war, falls ja: sorry.
Ich denke halt, dass uns (verletzende) Vorurteile hier nicht weiterhelfen, kann aber verstehen, dass für manche dieser Diagnosen-Talk zu heftig ist.
bigappel
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von bigappel »

Hallo Laerke,

gerne bin ich Deinem Wunsch, Diskriminierungen zu unterlassen nachgekommen, habe meinen Beitrag überarbeitet und hoffe sehr, Du fühlst Dich nicht mehr diskriminiert.

Mich stört Euer Austausch über die verschiedenen Diagnosemöglichkeiten gar nicht; allerdings ist es mir wichtig, dass DR es nicht als gegeben empfindet, sondern als Diagnosemöglichkeit, die sie mit einem Fachmann (ggf. vielleicht ergänzend zu ihrer Therapeutin), der alle möglichen Aspekte noch hinzuziehen und das Gesamtbild überprüfen kann, bespricht.

Herzliche Grüße
Pia
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Nini33
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von Nini33 »

Hallo Dark Raven,


also, wenn du mal ne richtige Diagnostik willst, und ob da noch mehr vorliegt, vielleicht wäre dann der Sozialpsychatrische Dienst als Anlaufstelle und Informationsstelle der richtige Ort? Dort kann man dir doch hoffentlich sagen, wo das zu machen wäre. Oder zu ziehst einen Psychater dazu und fragst den als Fachmann.

Ich glaube, dieses Gefühl, da muss doch noch mehr sein, kann einen schon nerven. Fühlst du dich denn so "falsch"?
Obwohl ich jetzt von meinem Traumata neben der Alkoholikerfamilie weis, denke ich immer noch, da muss doch noch was mehr sein. Meine Psychaterin sagt nein.

Wünsche dir viel Kraft beim Aushalten von Stimmungen.

@all,
ich denke, eine Meinungsverschiedenheit über Diagnosen ist hier nicht angebracht. Da wir keine Fachleute sind, sondern Betroffene, sollten wir es bei vermutungen belassen und uns nicht wegen Symptombedeutungen in die Wolle kriegen.

LG
Nini
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo von der Moderation,
normalerweise versuche ich ja hier NICHT Postings der kommenden Art zu schreiben.....aber manchmal....

Also....Erwachsene Kinder von Alkoholikern finden sich extrem überproportional vor allem in Psychosomatischen Kliniken. Also scheinen sie "irgendwie" verwundet zu sein, durch das was in der Ursprungsfamilie passiert ist.

Symptomatisch pendeln sie oft zwischen Borderline und Posttraumatik. Und wenn man sich wieder klarmacht, dass die meisten Borderliner traumatische Erfahrungen gemacht haben....also oft schwer zu unterscheiden. Es gibt sehr gute Bücher darüber: Entweder von Dr. Kolitzus oder von Frau Woitowitz.

Persönlich (also wirklich eine ganz eigene Meinung) denke ich, dass das Problem in Psychosomatischen Kliniken intensiver wahrgenommen wird, als in psychiatrischen. Von daher würde ich glauben, dass ein Psychosomatiker (aber oft auch ein Psychologischer Psychotherapeut)vielleicht mehr über das Thema wissen sollte, als die meisten Psychiater...
Beste Grüße
N. Niedermeier
Eva-M
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Registriert: 10. Jul 2011, 21:35

Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von Eva-M »

Hallo,

ich habe zwar keinen Alkoholiker in der Familie, aber auch das Problem keine wirklich tiefen Bindungen eingehen zu können. Nachdem ich mich mal wieder in eine unerreichbare Person verliebt habe, habe mich mir überlegt warum mir das immer wieder passiert und bin wieder beim Thema Bindungsangst gelandet.

Im Moment versuche ich die Bindungen zu anderen mal außen vor zulassen und kümmere mich um die Bindung zu mir selbst. D.h. ich versuche zu lernen mich selbst zu lieben und wert zuschätzen.

Ein gutes Buch dazu ist: "Das Wunder der Selbstliebe" von Bärbel und Manfred Mohr. Die beiden haben auch noch andere Bücher geschrieben die in diese Richtung gehen.
Schau mal ob da was dabei ist das dich anspricht.

Viele Grüße
Eva
DarkRaven
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von DarkRaven »

Tabarka1
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von Tabarka1 »

Hi Dark Raven,
Falls Al-Anon zu sehr in die Vergangenheit zielt, es gibt auch CoDA 12 Schritte Selbsthilfegruppen für Menschen die keine gesunden Beziehungen leben können.

Mir hilft es sehr und es ist gleichzeitig natürlich Beziehung, da ich ja in diese Gruppe gehe.

Alles Gute
Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
bigappel
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von bigappel »

Hallo Herr Dr. Niedermeier,

danke für Ihr, wenn auch unübliches ,
Feedback .

Viele Grüße
Pia

@ Lerana:
Du weisst die Wortwahl zu werten, gell.... und warum meinerseits........
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
DarkRaven
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Re: Unfähig Beziehungen einzugehen bzw. zu halten?

Beitrag von DarkRaven »

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