Depression eines Freundes / einer Freundin

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Katl
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Registriert: 2. Feb 2019, 12:06

Re: Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von Katl »

Hallo an alle,
Mir geht es zur Zeit ähnlich. Mein Freund hat seit Anfang Dezember Depressionen mit Suizidgedanken. Nun war er letzte Woche bei einem Psychater der ihm Tavor verschrieben hat und und ein Antidepressiva. Gestern war ein relativ guter Tag. Heut Ist es wieder sehr schlimm. Er trinkt viel Alkohol. Ich will für ihn da sein und hab auch heut freigenommen von der Arbeit. Aber ich will ihm nicht erdrücken mit meiner Anwesenheit. ( wir wohnen eigentlich nicht zusammen) Er sagte heute früh er wäre gern allein. Aber ich wollte ihn heut nicht allein lassen. Es ist so schwer das Richtige zu tun.
Kann ich ihn erdrücken mit meiner Hilfe, meiner Anwesenheit?
ghubs
Beiträge: 2
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von ghubs »

habe eine depressive Freundin und weiß nicht wie ich ihr helfen kann, wei0 auch nicht, wie ich damit umgehen kann.Brauche dringend Rat.
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von susan »

Hallo ghubs du hast nicht allzu viel geschrieben...war deine Freundin schon beim Arzt oder hat sich in anderer Form kompetente Hilfe gesucht? Du kannst ihr sehr helfen, wenn du an ihre Seite bist, also ihr zeigst, das du trotz Depression zu ihr hältst. Schreib mehr darüber, wenn du magst... Lieber Gruß Susan


Gretchen
Beiträge: 359
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von Gretchen »

Hallo Ghubs! Ich finde es wirklich gut, dass Du Dir Rat holst. Ich als "Depri" hab schon oft erlebt, wie meine Freunde unter mir leiden mussten und unter ihrer Hilflosigkeit. Als erstes kann ich nur Susan untersützen und Dir raten, dass Du Deine Freundin unterstützt zu einem Arzt zu gehen (wenn sie da noch nicht war). Ich habe eine Freubnin die mir immer meine Arzttermin macht, wenn ich zu schwach dafür bin, das hilft mir sehr. Bestimmt hast Du auch schon auf anderen Seiten diese typischen "Tips für Angehörige" gelesen: keine "guten Ratschläge" geben ("think positive"... "na komm das wird schon wieder"... "du musst einfach mal ein bißchen rauskommen, du vergäbst dich zu sehr in deinem Zimmer" usw.) Das ist wirklich schrecklich und ein großer Fehler! Wahrscheinlich kannst Du gar nicht nachvollziehen was in Deiner Freundin vorgeht. Vielleicht mag sie es Dir erklären wenn Du sie fragst. Vor allen Dingen würde ich Verständnis und Nachsicht zeigen, nimm es nicht persönlich wenn sie keinen Körperkontak mag oder ihre Ruhe haben will. Zeige ihr, dass Du für sie da bist, aber habe auch verständnis wenn sie mit ihrem Zustand mal alleine sein will. Ungeduld ist immer schlecht bei so einer Sache. Und sei nicht enttäuscht wenn sich bei ihr Zustand nicht bessert, egal wie sehr Du Dich bemüht hast. (Oder zeige es ihr nicht so offensichtlich). Man bekommt ein schrecklich schlechtes Gewissen wenn sich alle Freunde bemühen, und trotzdem bleibt man depressiv, das ist immer schrecklich und am Ende fühlt man sich noch mieser. Ach, ich könnte an dieser Stelle ein ganzes Buch schreiben über den Umgang mit Depressiven, aber das wäre wohl ein bisschen viel. Ich hoffe ich habe Dir irgendwie weitergeholfen, melde Dich wieder wenn Du noch etwas wissen möchtest! Denn es ist ein Thema, dass mir sehr am Herzen liegt! Ich wünsche Dir und Deiner Freundin viel Kraft! Gretchen
ghubs
Beiträge: 2
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von ghubs »

Hallo Gretchen, danke für Deine hilfreichen Zeilen. So kann ich mich doch ein wenig in die Situation hinein versetzen.Hast Du Erfahrungen mit Terapien? Wünsch Dir einen schönen Abend Gruß Günther
jimbo
Beiträge: 1
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von jimbo »

Hallo Ghubs, ich habe ebenfalls eine depressive Freundin. Vor ca. 1,5 Jahren wurde ihre Depression als Krankheit erkannt. Seitdem war sie deswegen zweimal in stationärer Behandlung, allerdings hat das jeweils nicht viel geholfen. Teilweise hat die Behandlung sogar das Gegenteil bewirkt. Meiner Erfahrung nach hilfst Du ihr am besten (so wie es auch schon Susan und Gretchen gesagt haben) wenn Du einfach nur für sie da bist. Das bedeutet, daß Du da bist wenn sie jemanden braucht (dann 100% da sein) und sie in Ruhe lässt wenn sie alleine sein will (aber trotzdem ein Auge auf sie haben!). Das schwierige bei der ganzen Geschichte war für mich zu erkennen, dass ich meiner Freundin nicht wirklich "aktiv" helfen kann. D.h., ich konnte nicht wirklich etwas tun um ihre Stimmung dauerhaft zu bessern - es klappte zwar immer mal wieder für kurze Zeit (z.B. durch Überraschungen wie Kurzurlaube, oder Theaterbesuche), allerdings war nach kürzester Zeit alles wieder beim alten. Ich denke man kann depressiven Menschen wirklich "nur" beistehen. Aus Deiner Nachricht sehe ich, dass Deine Freundin noch nicht in Behandlung ist: Das grösste Problem auf dem Weg in die Therapie waren verständnislose und abwiegelnde Ärzte ("was, Sie haben Essanfälle? kaufen Sie sich doch ihre Kleidung einfach eine Nummer Grösser.") und die Bürokratie. Ich frage mich ernsthaft, wie die Krankenkassen und Ärzte erwarten können, dass ein Mensch der eh schon am Rande eines Kollapses ist sich auch noch mit all den Anträgen, Formularen und endlosen "Dafür sind wir nicht zuständig" auseinandersetzen soll. Bei all diesen Sachen kannst Du viel für sie tun. Letztendlich kann ich Dir allerdings sagen (das wirst Du wohl auch selbst gemerkt haben) dass es eine sehr schwere Zeit ist. Als Freund bin ich meistens das Ventil für ihre schlechten Stimmungen. Wenn es ihr gut geht sagt Sie mir manchmal wie wichtig es für Sie ist micht an ihrer Seite zu haben. Allerdings überwiegen die die Zeiten in denen man viel von der Niedergeschlagenheit "abbekommt". Es fällt auf Dauer dann oftmals sehr schwer dieses einfach so wegzustecken ohne selbst langsam zu verzweifeln. Es reisst einen enorm runter wenn man sieht, dass es einem geliebten Menschen immer schlechter geht. Man denkt, dass man doch bestimmt auch schuld daran ist (schliesslich hat man ja eine enge Beziehung zu dem Menschen), oder man macht sich Vorwürfe dass man nicht helfen kann. Und je schlechter es einem geht, desto weniger ist man in der Lage der betroffenen Person zu helfen, oder auch nur mit ihr umzugehen. Darum ist es meiner Meinung nach wichtig einzusehen, dass die ganzen schlechten Gefühle nicht von Dir verursacht sind (wenn sie das wären, würde Sie Dir das schon sagen), sondern "sie sind einfach da". Ich hoffe ich konnte Dir mit meinen persönlichen Erfahrungen ein wenig weiterhelfen. Ich wünsche Dir und Deiner Freundin, dass ihr einen Weg findet um mit der Depression umzugehen. Viele Grüsse Jimbo
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von winnie »

Danke, Jimbo, so ein Freund wie Du ist ein Gottesgeschenk. Das meine ich jetzt ganz ehrlich. Danke, daß Du so bist, und bitte bleib so!! Lieben Gruß von Winnie
sammy
Beiträge: 5
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von sammy »

Hallo ghubs Auch ich habe eine Freundin die an Depression leidet. Wenn es ihr sehr schlecht geht läst sie keinen an sich heran. Es ist max. möglich mit ihr kurz mal zu telefonieren. Seit ca. 1,5 Monate macht sie eine Therapie und zusätzlich nimmt sie noch Medikamente. Ich habe am Anfang auch gedacht ich müsse ihr irgendwie helfen - was aber leider nicht möglich ist. Zur Zeit hat sie das Vertrauen zur mir etwas verloren, weil sie meint das ich nicht verstehe das sie Depression hat. Wenn sie in einer halb guten und halb schlechten Stimmung ist redet sie viel über die Krankheit und ihren Empfindungen. Macht sich Gedanken was das ist das sie solche Gefühle hat, was dagegen zu unternehmen ist. Fragt mich auch doch leider kann ich ihr nichts darüber sagen. Ich versuche ihr zu vermittelt das ich für sie da bin wenn sie mich braucht (ist fast noch nie vorgekommen). Ich kann nur jedem wünschen und hoffe das jeder der in einer solchen Situation ist viel Kraft hat. Vielleicht gibt es noch jemand der aus Sicht des Betroffenen was sagen kann. Schöne Grüße Sammy
tommy
Beiträge: 18
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von tommy »

Ich kann Euch allen nur viel Kraft wünschen. Liebe Grüße
tom36

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von tom36 »

Hi Sammy, ich stecke in derselben Geschichte wie Du. Zuletzt habe ich eine "schöne" Abfuhr erhalten, als ich ihr ein paar Blumen vorbeibringen wollte, blieb die Tür zu, obwohl sie da war. Ich war natürlich todtraurig. Neulich hab ich noch ein paar Glückwünsche zum Geburtstag erhalten, inzwischen weiß ich nicht mehr, was ich davon halten soll. Mittlerweile bin ich wohl auch schon ein Fall für den Psychologen. Ich hab ihr geschrieben, daß meine Tür für sie immer offen stehen wird, wenn sie mich braucht. Leider hat sie dieses Angebot bisher noch nicht angenommen. Ich weiß nicht, ob ich noch lange die Kraft habe, das durchzustehen. Viele Grüße von Tom
sandrak
Beiträge: 530
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von sandrak »

Hej Jimbo, bin zwar keine Angehörige, sondern selbst Betroffene, bin auf diesen Seiten, weil ich auch mal wissen will wie es Angehörigen wirklich geht mit uns Deppressiven. Ich denke dass es gut ist. Aus Deinem Beitrag kann ich lesen, dass du ein ganz lieber Mensch bist,und sehr zuverlässig. Ich habe auch einen Freund, der ist auch ganz lieb, nur mache ich mir ständig Gedanken ihn zu doll zu belasten. Wenn Du auch Lust hast über mich was zu lesen, bin noch ziemlich neu hier,dann muß du, hab jetzt vergessen,wie die Überschrift genau war, .. so ungefähr..Hej,ich bin auch neu hier.. Würde mich freuen, wenn du Lust hast mit mir Kontakt zu halten Schönen Abend noch. liebe grüße Sandra
sammy
Beiträge: 5
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von sammy »

Hallo Sandra das kenne ich auch meine Freundin ist der Meinung das sie für mich eine Belastung sei. Das ist aber nicht richtig sondern in dem sie mir viel über ihre Gedanken und Empfindungen mitteilt hilft damit umzugehen. Schöne Grüße Sammy
Inion
Beiträge: 2
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von Inion »

Hallo Leute, ich brauche mal eure Hilfe. Die Sahce ist folgende: eine gute Freundin von mir leidet schon ziemlich lange (ca 10 Jahre) an Waschzwängen und Depressionen. Seit etwas über einem Jahr weiß ich davon. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ich einer der wenigen Menschen bin, mit denen sie halbwegs offen über ihre Probleme redet (sie wirkt nach ausßen immer sehr stark, bemüht sich sehr, sich ihre Probleme nicht anmerken zu lassen und bei allen einen guten Eindruck zu hinterlassen). Ich bin wirklich forh, dass sie mir gegenüber diese Fassade auch mal fallenlässt. Das bringt mich jetz zum eigentlichen Probelm der Sache: es gibt in unserer Freundschaft kein anderes Thema mehr. Ich weiß, dass es für sie bestimmt wichtig ist, jemanden zu haben, der sie versteht, und ich bin auch gerne bereit, meine Bedürfnisse in der Freundschaft zurückzustellen solange es ihr nicht hut geht. Andererseits habe ich etwas Angst, dass es nie wieder anders sein wird. Wir haben früher so oft und viel miteinander gelacht, mittlerweile weint sie bei jedem unserer Gespräche mindestens einmal. Ich hoffe, dass ich ihr durch das zuhören etwas helfen kann, aber ich denke, dass sie auch mal so etwas wie eine "normale" Freundschaft braucht, in der man auch mal lachen kann, und sie nicht ständig daran denken muss, wie schlecht es ihr geht. ich weiß nicht, ob ich mich so klar ausdrücke, ich möchte ienfach nur wissen, wie es euch anderen damit geht: zuhören und ausweinen lassen, oder auch mal unter den Arm klemmen und was schönes machen? Zumindest versuchen, die ein bißchen aus ihrer graune Welt herauszuholen? Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand versteht wwas ich meine und mir da helfen kann, ich weiß wirklich nicht mehr weiter.... Danke.
cera
Beiträge: 197
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von cera »

hallo inion! erst einmal: es ist gaaaaanz super von dir, dass du deiner freundin zuhörst und sie in den arm nimmst, denn das ist es, was man oft am meisten braucht. aber natürlich ist es sehr belastend, keine "normale" freundschaft zu haben. ich denke, deine freundin sollte auf jeden fall professionelle hilfe suchen, falls sie das noch nicht getan hat, denn auch der beste freund kann einem nicht aus der depression heraus helfen. du kannst nur für sie da sein und sie unterstützen. und zu der frage, ob du sie dir einfach mal "unter den arm klemmen und was schönes machen" sollst, kann ich nur sagen, JA. warum denn nicht? du kannst doch zuhören und trotzdem etwas mit ihr unternehmen, oder nicht? wichtig ist es, sie nicht dazu zu "zwingen" sondern ihr einfach mal den vorschlag zu machen, z.b. "ich finde, wir zwei sollten mal wieder was unternehmen! heute abend gehen wir in's kino, ja?" sie kann natürlich nein sagen, aber versuch sie mit lieben worten doch dazu zu bringen. ich habe nämlich immer wieder gemerkt, dass es gut tut, raus zu gehen, auch wenn man zunächst keine lust hat! und noch einmal: ich glaube, dass man einen waschzwang und eine schon so lange andauernde depression auf jeden fall professionell behandeln muss! ich wünsche dir und deiner freundin alles liebe! cera
MIA

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von MIA »

Hallo Inion! Ganz bestimmt kommen wieder die Zeiten, in denen ihr wieder miteinander lachen könnt und wieder andere Gesprächsthemen habt als ihre Probleme. Ich hab in den letzten Monaten soo viel Unterstützung von meinem Freund bekommen, als es mir schlecht ging. Ich weiss nicht, ob ich umgekehrt auch so stark gewesen wäre... Ich freue mich, wenn ich lese, wie Du Deine Freundin unterstützt. Wirklich, das ist echt bewundernswert. Allein, dass Du ihr zeigst, jemand ist immer für sie da. Aber bitte, denk zwischendurch auch immer mal an Dich, dass Du ein wenig auftankst. Unternehmt z.B. etwas, was Euch beiden etwas Entspannung bringt. Ich bin damals mit meinem Freund öfter joggen gewesen oder in die Sauna gegangen. Und wann immer Du es brauchst: mach Deinem Kummer Luft bei Familie oder guten Freunden. Sorge dafür, dass es Dir selbst gut geht. Nur so kannst Du Deiner Freundin eine Hilfe sein. Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber was mir bei meiner Depression geholfen hat, war im wesentlichen die Zeit. Medikamente haben diese Zeit bestimmt verkürzt. Die Gespräche mit meinem Arzt und die Unterstützung durch meinen Freund haben es alles erträglicher gemacht. Aber genauso ich man langsam in die Depression gerutscht bin, bin ich nur langsam in kleinen Schritten herausgekommen. Mittlerweile geht es mir wieder gut auch ohne Medikamente. Ich habe wieder den Kopf frei, zu schauen, was ich für meine Beziehung tun kann und wie ich meinen Freund unterstützen kann. Auch, wenn das in Deiner Situation blöd klingen sollte: Für mich war dieses Tief eine Chance, meine Pläne für die Zukunft zu überdenken und meine Gedanken neu zu ordnen. Ich wünsch Deiner Freundin, dass sie es schafft einen neuen Anfang zu machen. Und Dir natürlich auch alles Liebe und Gute. Mia
Inion
Beiträge: 2
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von Inion »

Hallo Mia und Cera, erstmal vielen Dank für eure Antworten, schön, dass dieses Forum so gut funktioniert. @cera: Meine Freundin ist jetzt schon seit knapp einem Jahr in Behandlung. Ich hab sie da ein bißchen "hineingeredet", war nicht leicht, da sie früher ziemlich schlechte Erfahrugnen mit Therapie gemacht hat. Allerdings habe ich mittlerweile fast das Gefühl, dass die Therpaie alles nur noch schlimmer macht. Sie sagt selbst, dass sie vorher immer nur ein paar ganz schwarze Tage im Monat hatte und sonst gings so lala, mittlerwiele geht's ihr an ein paar Tagen lala und sonst ist alles schwarz - nicht gerade das, was man von einer Therapie erwartet, finde ich... War das bei euch auch so? Macht man in der Tehrapie eine ganz schlimme Phase durch und dann wird's besser? Ich war der MEinung, eine Therapie sollte schnell anschlagen... Ich wollte übrigens fairerweise noch erwähnen, dass ich Psychologie studiere, ich hab daher theoreitsch etwas Ahnung von Depressionen bzw. Tehrapien, aber was ich bei meiner Freundin erlebe, ist so ganz anders als die perfekte, einfache Theorie. Im Studium lernen wir immer, dass Depressionen mittlerweile ganz toll und gut zu behandeln sind, seit ich aber mal die Realtität sehe, zweifle ich ein bißchen an der glatten Schulweisheit... Liebe Grüße von Inion
MIA

Depression eines Freundes / einer Freundin

Beitrag von MIA »

Hallo Inion! Ich habe erst heute wieder ins Forum geschaut, deshalb kommt meine Antwort so spät. Ich mache momentan eine Verhaltenstherapie, lerne dort Autog. Training und versuche mir ein "richtiges" Lebenskonzept aufzubauen. Anfangs war ich etwas enttäuscht von meinem Therapeuten, das war die Zeit, wo ich rein körperlich noch nicht so gut drauf war. Da hatte ich auch das Gefühl, dass ich völlig umsonst dort hinlaufe, weil ich mir jedesmal sowas wie eine "Erleuchtung" gewünscht habe. Aber jede Therapiestunde war für mich nach "Schema F", ich hab mich als Person nicht wirklich wahrgenommen gefühlt (hab das auch dem Therapeuten so ähnlich gesagt). Das waren meine Anfangsprobleme. Was mir in dieser Phase vor allem geholfen hat, das war ein Medikament (Seroxat) und vor allen Dingen die Zeit, die ich mir jetzt mitten im Studium genommen habe, um mich ausschliesslich um meine Gesundheit zu kümmern. Ich wälze mittlerweile jede Menge Bücher zum Thema Depression, sogar über solche Sachen wie Ernährungstherapie bei Depressionen... Und die Verhaltenstherapie hilft mir, Dinge, die mich sonst im Hinterkopf belasten einfach mal aktiv anzugehen, statt über sie zu grübeln. Ich hab leider keine Ahnung, welche Art von Therapie Deine Freundin macht aber ein Jahr ist ja auch schon eine gewisse Zeit, denke ich. Nimmt sie eigentlich Medikamente? Ich bin durch meine Erfahrungen zu der Ansicht gekommen, dass eine Psychotherapie im wesentlichen präventiv ist. Wenn es erstmal soweit ist, dass man sich zu nichts mehr in der Lage fühlt (du kennst ja die typischen Symptome einer Depression), glaube ich nicht so recht an eine Wirkung. Aber, wie gesagt, das ist nur meine persönliche Ansicht. Deshalb würde Deiner Freundin auch raten, sich an einen Psychiater zu wenden. Liebe Grüsse an Dich und Deine Freundin, Mia
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