Angst vor krperlicher Nhe

[Lonely]

Hallo, vielleicht finde ich hier ein paar Leute, denen es ähnlich geht wie mir. Ich bin weiblich, 31 und hatte noch nie einen Partnerschaft...und daher auch keinen Sex. Ich wurde immer unglücklicher mit dieser Situation und bin jetzt seit 1,5 Jahren depressiv und in Therapie. Ich kann nicht akzeptieren, wie ich bin, finde es unglaublich peinlich, in meinem Alter noch Jungfrau zu sein. Wie soll ich das jemals einem Mann sagen? Ich kann niemand an mich ranlassen. Auf der anderen Seite bin ich so einsam und ertrage das einfach nicht mehr. Ich verstehe das alles nicht. Ich bin hübsch und komme eigentlich immer gut an, war auch schon öfter verliebt, aber zu mehr traue ich mich nicht. Ich bin so blockiert und je älter ich werde, desto schwieriger wird es... Gibt es hier jemand, der mir helfen kann? Hoffe auf Eure Erfahrungen!!! Lonely

[pascale]

hi lonely, m.e. schwieriges thema. mein rat: versuch es nicht zu erzwingen. die therapie wird dir sicherlich eine große hilfe sein, damit du herausfindest, woran es liegt. was sicherlich noch vorteilhaft ist, wäre: du baust eine beziehung zu einem mann auf, die über die zeit der "verliebtheit" hinausgeht. wenn eine solch solide, auf vertrauen basierende liebe geschaffen ist, dann wird dieser mann mit dir auch dieses problem bewältigen können. ist lediglich meine bescheidene meinung. gruß, pascale

[artemis]

Hi Lonley Erstmal, du bist mit dem Problem nicht alleine auf der Welt. Ich war auch ein sogenantes spätes Mädchen. Bei mir hat sich das dann erledigt, als ich tatsächlich den damals richtigen Partner gefunden hatte. Klar war es schwer es ihm zu gestehen, aber igendwie konnte ich Vertrauen zu ihm fassen und "beichten". Auf grund eigener psychischer Probelem hatte er viel Verständnis für alles mögliche und scheinbar unmögliche. Wir haben es langsam angehen lassen, uns erstmal, wie die Teenies, gegenseitig entdeckt und irgedwann war es dann soweit und ich war total glücklich. Aber das Glück hat wahrscheinlich nicht jede. Und auf den "Traumprinzen" warten ist bestimmt auch nicht die Lösung, aber erzwingen kann frau eben auch nichts. Von daher ist es wirklich ein schwieriges Thema. Auch können die Ursachen sowas von verscheiden sein. Ist das denn ganz konkret auch Thema in deiner Therapie? Oder geht es da mehr um das allgemeine Problem mit Nähe? Es wäre bestimmt sinnvoll auch im Rahmen der Therapie darüber zu sprechen. Denn ein Patent-Rezept habe ich auch nicht, obwohl ich dein Problem gut nachvollziehen kann. Soll ich dieses Posting überhaupt abschicken??? OK, ich bin dann mal so mutig und tu es. Hoffentlich geht es gut. Arte

[cera]

hallo lonely! also, ich bin zwar noch jünger als du,kenne das problem aber selbst zu genüge!!! bei mir ist es so, dass ich zwar nicht mit sicherheit weiß, weshalb es so ist, aber ich habe schon sehr konkrete vermutungen dazu. deshalb versuche ich es im augenblick so zu nehmen, wie es eben ist, auch wenn das wahnsinnig schwer fällt. ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich glaube, dass ein männliches gegenüber sehr genau merkt, ob jemand WIRKLICH für eine partnerschaft bereit ist, oder -aus welchen gründen auch immer- sich nicht dafür öffnet. ich glaube, dass ich selbst, zwar unbewusst, aber dennoch, signalisiere, dass ich eigentlich nicht "will". das schreckt natürlich ab und wahrscheinlich ist das erst einmal auch gut so! ich hoffe, in der therapie so weit zu kommen, dass ich mich öffnen kann und dann wird es sich ergeben oder eben nicht, ganz so, wie es eben kommt. klar ist es schwer, für mich, das so zu sehen, aber es ist für mich der einzige gangbare weg. vielleicht haben dir meine erfahrungen zu dem problem ein wenig weitergeholfen. liebe grüße, cera

[Faustus]

Hallo Lonely, ich kenne das Problem von meiner (maennlichen) Seite aus - es ist ziemlich identisch. Vor fast 2 Jahren, mit 31, hatte ich meine erste Partnerschaft. Das was Maenner erregen soll, z.B. der Anblick eines unbekleideten weiblichen Koerpers, erregt mich nicht. Es geht sogar manchmal in ein Negativempfinden ueber. Dagegen finde ich eine Frau z.B. in einer engen Jeans durchaus erotisch. Irgendwas stimmt da nicht. Ich moechte auch eine Beziehung haben, jemanden zum Umarmen haben. Aber die Sexualitaet klemmt bei mir. Daran scheiterte auch meine erste Beziehung. Die Initiative ging von ihr aus, ich fuehlte mich fast schon vergewaltigt, und war voellig veraengstigt. Sie hat es auch ungemein verletzt, da sie dachte es laege an einem Mangel ihrer Attraktivitaet. Aber es war meine Verklemmung. Ich weiss nicht, warum das so ist - ich bin nie missbraucht worden oder so. Das Komische ist auch, dass mich teils Kleidungsstuecke erregen (Fetischismus), und ich dabei zwar harmlose aber nicht normale Phantasien habe. Ich werde das in meiner Therapie unbedingt zur Sprache bringen muessen, auch wenns schwerfaellt. Ich fuehle mich liebesunfaehig, obwohl ich gleichzeitig extrem liebesbeduerftig bin. Dieser Zustand spaltet mich, wenn ich nicht bald dagegen ankomme. Ich habe auch schon gelesen, dass die Form meiner sexuellen Deviation mit Depressionen einhergeht. Ein Grund mehr, beides zu bekaempfen. Ich brauche Kraft ... Faustus

[Lonely]

Hallo, danke für Eure Antworten. Es tut gut, zu hören, daß man nicht alleine damit ist. Ihr habt sicher Recht, daß man nichts erzwingen kann. Nur die viele Zeit, die vergeht macht es auch schwerer. Ich empfinde es als unangenehmer je älter ich werde. Aber ich hoffe natürlich auch, daß ich durch die Therapie da irgendwann anders mit umgehen kann. Es ist schon Thema in meiner Therapie, aber nicht so direkt. Es gehört wohl noch vieles dazu, so daß man auch "alte Geschichten" erstmal aufarbeiten muß. So nähert man sich dann wohl automatisch dem Thema. So wäre das bei mir, sagt meine Therapeutin. Ich wünsch Euch auch viel Kraft, das zu packen!!! Vielleicht liest man sich hier ja nochmal. Tschüß, Lonely

[I.M.]

lieber faustus, dein obiges posting verleitet mich doch dazu nochmal was zu sagen. wenns nervt kannst dus ja überspringen deine analysen mit anschließendem fazit, in diesem fall:"Ich habe auch schon gelesen, dass die Form meiner sexuellen Deviation mit Depressionen einhergeht. Ein Grund mehr, beides zu bekaempfen. " beides bekämpfen...ich weiß nicht, ob das in dieser form möglich ist. wieder habe ich eine andere idee. es hat mit der berühmten selbstakzeptanz zu tun. ich weiß ja nicht genau, worum es sich bei deiner sexuellen deviation handelt, aber ..solange es nicht strafbar ist dir spaß macht und ungefährlich für alle beteilgten ist, würde ich denken, nimm es doch mal als gegeben an. ohne moralische wertung sozusagen. im zweiten schritt könntest du dich dann sogar auf die suche machen nach menschen, die deine "spezielle leidenschaft" teilen. who knows? wenn es allerdings mehr zum objektfetischismus tendiert und dich völlig von den menschen abtrennt, dann wäre wohl tatsächlich eine ursprungssuche in der kindheit angebracht. aber, wie gesagt, beide wege sind prinzipiell möglich. sich selbst deswegen hassen ist natürlich auch möglich, aber führt zu nichts wie wir ja alle wissen. gruß, inka

[Faustus]

Hallo Inka, Du nervst nicht, im Gegenteil: Dafuer ist das Forum ja da ... Zu meiner Deviation: Es ist wirklich harmlos fuer Andere, also ich misshandel keinen, bin auch kein Voyeur oder Exhibitionist. Aber ich glaube schon, dass meine Deviation auf andere abschreckend wirkt. Ich hatte jahrelang gedacht, ich unterdruecke diese Neigung besser nicht und warte, bis sich ueber eine Partnerschaft die normale Sexualitaet einstellt. Leider hat das nicht geklappt. Heute glaube ich, dass die Deviation bekaempft werden muss, um eine Partnerschaft zu ermoeglichen. Diese Bekaempfung fuehrt sicher auch zum Blick in die Vergangenheit. Es gibt Seiten/Foren ueber diese Deviation, aber ich fahre sie nicht an (da ich nur dienstlich online bin) und sie dienen auch eher der Foerderung der Deviation als der kritischen Auseinandersetzung mit ihr. Eine Partnerin mit gleichen Neigungen zu bekommen erscheint aussichtslos, ist die Deviation eher selten und zu 98 % bei Maennern. Leider ist ein gewisser Objektfetischismus nicht von der Hand zu weisen, und ich habe wirklich das Gefuehl, mich damit zu entfremden. Ich will da raus. Aber die Kraft fehlt mir noch ... Alles Gute auch Dir, Faustus

[Zazou]

Hallo Lonely, ich bin 21 Jahre, und auch Jungfrau, obwohl ich seit fast vier Jahren in einer festen Beziehung lebe, und wir seit einem Jahr zusammen wohnen. Mir fehlt einfach das sexuelle Interesse, obwohl ich nie negative Erfahrungen oder gar Missbrauch erlebt habe. Ob das Problem mit meinen immer wiederkehrenden Depressionen zusammenhängt, kann ich nicht sicher sagen. AD`s haben ja entsprechende Nebenwirkungen. Ich selbst sehe das nicht als Problem (außer, dass es halt unnormal ist), mir fehlt ja nichts. Aber wie lange mein Freund noch so geduldig ist, weiß ich nicht.

[Angelika]

Hallo, nun schalte ich mih mal dazu *smile* Nun ich kenne die Angst vor Körpernähe auch, aber nicht in dem Sinne wie es beschrieben wurde, sondern wenn mich einer normal umarmt. Ich fand meine Abneigung nicht weiter schlimm, bis mich ein bekannter drauf ansprach, meinte ich nur: Anfassen darf mich nur mein fester Freund. Ab da kam der Sein ins Rollen, mal heulen und von wem in den Arm genommen zu werden, welch Schwäche (sagte ich mir) Gestern hat mir einer den Pc auf Vordermann gebracht und wähernd ein Download lief, wollte er mir die Füße massieren, ich zuckte zusammen und stammelte irgendwas. Is das Angst vor Menschen? Vor Zurückweisung? Bei den Kindern in meinem Job gehts doch auch... Zuviel Nähe, Angst vor Nähe? Wenn ich länger überlege hab ich meine Mutter nie körperlich gespürt...kein Kuss, keine Umarmung... Würd mich über weitere Erfahrungsberichte, freun, danke....