Licht und Dunkelheit

anna54
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

anna kann nur noch schweigen,ich hoffe,morgen steh ich wieder auf.
jhl
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von jhl »

liebe anna,

sollte es wirklich "engel" auf dieser erde geben bist du einer davon.

was für ein glück für mich einem begegnet sein zu dürfen!

danke!

jusi
morgain
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von morgain »

Jetzt, mitten in der dunkelsten Nacht, werde ich Kerzen anzünden, für Dich, liebe Anna, und für uns alle.
jhl
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von jhl »

ich schließe mich an, und werde auch eine kerze anzünden für uns alle

jusi
lutetia1959
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von lutetia1959 »

Hallo,
es ist zu spät - oder zu früh, um hier jetzt alles zu lesen.

Ich denke, hier werde ich schon bald weiterlesen,
mich etwas geborgen fühlen und das nächste Mal mehr schreiben.
Vielen Dank für das Licht im Dunkeln und die Wärme, die es spendet.
* * * * * * *

"In der Sphäre des physischen Leidens wenigstens haben wir unseren Schmerz nicht selber auszuwählen.

Die Krankheit bestimmt ihn und zwingt ihn uns auf.



Marcel Proust
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
danke für eure lieben Worte!

Immer zu Weihnachten falle ich,eine alte schlimme Geschichte.
Jetzt habe ich mit einigen Medikamenten ,
den Boden wieder gefunden.
Weihnachten hat eine hohe Fallhöhe,Geburtstage auch.Familienfeiern kürze ich ab.
Mit dem Anfang des neuen Ehrenamtes im Januar werde ich meine schweren Tage ganz gezielt ausfüllen.
Viele Menschen sind an Weihnachten allein und froh über Zuwendung.

Das Fest der Liebe,wer liebt mich noch? Ich hab viel verloren,sicher kennen das sehr viele hier.
Ich gelte als Problem,als lästig,als"die schon wieder".
Wenigstens jetzt,(zum Fest der Liebe) könnte sie sich doch mal "komplikationslos" sein.

Sie wollen schönes Essen,einen tollen Weihnachtsbaum,und "friedliche Weihnachten".

Diesmal hat mein Körper mich zuerst umgehauen,ich kann nichts mehr essen,Krämpfe ohne Ende.

Also planen sie jetzt neu,ich werde ausgeplant,bin unsichtbar.
Nur der Hund bleibt an meiner Seite.

Ich wollte schon immer Weihnachten anders feiern,nicht in den geschlossenen Wohnstuben.
In Räumen,die offen sind,für jeden,wer nicht kommen kann,wird abgeholt.
Das wäre Weihnachten.
Ich habe es schon einmal hier erzählt,ich war noch gesund,hatte eine Ausbildung zur Hospizhelferin abgeschlossen,war in meiner ersten Begleitung.

Eine sehr alte Frau,über 90Jahre,wohnte ganz allein in einem völlig abgelegenem Haus.
Sie konnte nicht mehr sprechen,keine Worte,aber noch Laute.
Sie galt als sehr eigensinnig,sogar böse,Kinder hatte sie nicht,mit dem Adoptivsohn war sie zerstritten.
Einmal am Tag bekam sie Essen auf Rädern (wurde vom Boten auf die Fensterbank gestellt).
Wir konnten uns gut unterhalten,da sie mit Händen und Füßen sprechen konnte.
Die Welt draußen kannte sie nicht mehr,hatte ihr Haus die letzten Jahrzehnte nicht mehr verlassen.
Am Heiligabend hab ich meinen Sohn gebeten, mitzufahren. Er hatte als Kind eine wunderbare Beziehung zu alten Menschen.
Die alte Dame lag schon im Bett.
Wir haben geklopft und gefragt,ob wir rein kommen dürfen.
Dann haben wir Weihnachtslieder gesungen,Kirchenlieder,alte Volkslieder,sie konnte alle mitsingen,sie konnte singen.
Mein Sohn hat ihr von der Welt da draußen erzählt,sie war so neugierig,wollte immer mehr wissen.

Wir haben ihr dann versprochen,einen Ausflug mit dem Auto zu machen.
Den frühen Neujahrsmorgen habe ich gewählt,weil sie in ihrer alten Welt lebte,

Ich wollte sie nicht überfordern.
Die Autofahrt hat sie sehr genossen,wollte nicht glauben,dass ich Auto fahren könne (als Frau).
Einige Wege und Höfe kannte sie noch,die Kirche,den Friedhof,die alte Schule.

Sie war so froh,hat so viel gelacht.
Einen Tag später bekam ich einen Anruf "ihrer Familie",ich möge bitte meine Kompetenzen nicht mehr überschreiten,die alte Dame sei noch "frecher" geworden.
Man würde sich über mich beschweren.

Ich hatte mit dem Pflegedienst den Ausflug abgesprochen,war sogar dazu ermutigt worden.

Das war schön,das Strahlen in den Augen,das singen der alten Lieder,dieses Lebendigsein.

Ich liebe alte Menschen,ich liebe schwierige Kinder,ich liebe den Weg,den ich zu ihren Herzen finde.
Das hat mich später,als ich in die Depression fiel,zunächst noch gerettet,dann musste ich es aufgeben.
Ich habe es mir aus dem Herzen gerissen.
anna54
jhl
Beiträge: 794
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von jhl »

liebe anna,

ich möchte mich jetzt mal direkt an dich wenden.

seit ich hier im forum bin, provitiere ich jeden tag von deinen wunderschönen beiträgen

du gibst uns licht in der dunkelheit,
jeden tag wieder mit einem wunderbaren beitrag.

irgendwie ist das schon für mich ganz selbstverständlich von dir zu lesen,

du bringst dich so wunderbar irgendwie versteckt in deinen texten unter, klar hört man raus das es dir nicht immer gut geht.

aber die richtige anna mit einem richtigen hilfeschrei vermisse ich irgendwie..

du schreibst nur immer wunderbar, aber können wir nicht auch mal was für dich tun??

wer ist anna?

liebste grüße jusi
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
liebe jusi
Hilfeschreie sind noch schlimmer,wenn sie nicht gehört werden,irgendwann verstummt der Mensch.
Beklagen kann ich noch,aber alles was ich äußere stammt aus der momentanen Schleiersicht der Depression.
Meine Erwartungshaltung ist dann anders,das versteht meine Familie nicht,wollen sie auch nicht verstehen.
Also bin ich schon allein,muss mich allein wieder befreien,aus den Fallstricken.
Weihnachten ist schwer,zu schwer!
Hab ich hier schon öfter geschrieben.

Schlafen hilft,die Erhöhung Seroquel nimmt mir jede Kraft.
Ich habe jedes Jahr die Hoffnung,ich krieg das jetzt besser hin.Dabei sind die Vorbereitungen nicht das Problem,das schultere ich ganz gut.
Die Gefühle spielen Achterbahn,ich kann nicht mehr aussteigen.
Immer rettet mich die Küche.in Dinge,die mit den Händen gemacht werden. Ich sollte Töpfern lernen.
Zu Fall gebracht hat mich eine Studie,die meine Therapeutin mir gegeben hat.
Dick unterstrichen,die Gefahr der unzufriedenen Ehe.
Ja bitte, was soll ich machen,mir eine neue Familie backen?
Nach über 15Jahren in der Depression haben wir alle unsere Narben und Risse.
Und dann kommt Weihnachten- das Fest der Liebe.
Ich will nicht in den Spiegel sehen,ich will keine Bestandsaufnahme,ich will keine "schnellen" Lösungen.
Ehezufriedenheit---was ist das?
Rücksichtnahme,Verständnis,Achtung.

Der Vortrag der Frau Nuber,die sich sehr mit dem Thema:Depressionsrisiko der Frauen und Männer beschäftigt hat,sagte ganz deutlich:
Für Männer ist die Ehe ein Schutz,für Frauen ein Risiko.
Frauen erkranken an der Beziehungskälte,wenn dann auch Männer erkranken,dann am Verlust von Status und materiellen Dingen.

Ich erkranke an der Kälte,auch mein Körper fällt in eine Starre.
Wenn ich essen möchte,verschließt sich der Magen und ich kann nur noch trinken.

Dann bin ich wieder in der Depression,dann versinke ich,aber ich will und kann dann keine Beziehungen verändern.
Stumm werde ich dann,kleinlaut ist auch ein gutes Wort dafür.

Geduckt schleiche ich durchs Haus,wie geschlagen.
Ich hoffe auf morgen,auf genug Kraft für einen Besuch.
Das Leben ist ungerecht,der,der die Freude braucht,wie die Luft zu atmen,dem bleibt sie verschlossen.
Alles Liebe für euch
anna54
lutetia1959
Beiträge: 28
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von lutetia1959 »

Liebe Anna,
Dein Beitrag hat mich sehr berührt und wie sich vieles gleicht.
Diese Studie und das Buch von Frau Nuber, das ich jetzt nur von Rezensionen kenne trifft auch für mich zu.
Ich habe nach viele eisigen Ehejahren die das Haus mit meinem Sohn verlassen und nach einem Jahr Trennung Scheidung eingereicht.

Viel eher hätte ich das tun sollen, den ich litt nicht nur unter Depressionen, mein gesamtes Wirbelsystem,
Rücken, Hüften (mit Vorerkrankungen) hatten so gelitten, dass ich eine orthopädische Kur im ersten Anlauf erhielt.
Dort entschlosss ich mich, die Trennung in Angriff zu nehmen. In dieser Zeit der "Planung, ca. 4 Monate, litt ich zudem
unter panischer Angst, dass mein Ex-Eheman ausrasten könnte, obwohl er mich schon lange nicht mehr liebt und auch fremd ging.
Ich sah wie magersüchtig aus, konnte kaum noch schlafen. Meine Kinder litten darunter auch.

Es bringt auf die Dauer niemandem etwas, die Familie auf Biegen und Brechen zusammen zu halten.
Ich war so voller Stolz, als ich den Umzug gemeistert hatte, eine kleine eigene Mietwohnung, alles allein auf die Reihe bekommen.
Keine Vorwürfe mehr, was alles nicht geschafft wurde. Endlich frei (trotz furchtbaren, kräftezehrenden Scheidungskrieges).
Nnach wenigen Monaten fiel mir die "Decke auf den Kopf".
Über das Internet lernte ich einen neuem Mann kennen. Ich konnte danach noch einmal eine große Liebe erleben,
voller Zärtlichkeit und Warmherzigkeit - wie ich es mir immer gewünscht hatte.

Doch ich war zu angeschlagen, und brach letztes Jahr zusammen, er hatte mich lange begleitet und zu mir gestanden. Doch seine Kräfte reichten auch nicht mehr, mit mir weiter zu leben. Er hat vor ca. 3 Monaten von mir getrennt, sich in eine andere Frau verliebt.

Nun hänge ich wieder ganz tief in einer Depression.
Ich habe mich viel zu sehr von ihm emotional abhängig gemacht, und so geht es vermutlich vielen Frauen. Und wenn ich erst einmal liebe, dann mit jeder Zelle.
Ich sehene mich so sehr nach (seiner) Liebe, Wärme und Geborgenheit - vermutlich auch, weil ich als Kind zuwenig bekam.

Mir fällt es so verdammt schwer loszulassen, seit Monaten heule ich so viel wie noch nie in meinem Leben zuvor.

In unserem Alter ist es schwer, einen neuen Partner zu finden. Und davor haben wir Frauen wahrscheinlich auch viel Angst - Angst vor dem Alleinsein, keine Liebe mehr verschenken zu können, zu dürfen.
Alles Liebe
* * * * * * *

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Marcel Proust
jhl
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von jhl »

@ anna!

hallo anna, vielen dank für deine rückmeldung.

danke,

mein beitrag an dich war, als ich es nochmal nachgelesen habe schon recht provozierend.

"wer ist anna"

ich weiß nicht wie ich reagiert hätte, wenn jemand mir die frage stellen würde:

"wer ist jusi"

aber ich glaube du hast verstanden, was ich damit eigentlich bezwecken will.

ich sehe halt auch, daß du ein mensch bist,
der immer gibt und gibt,

mit deinen wunderbaren worten gibst du uns so viel,

es ist fast schon irgendwie selbstverständlich von anna zu lesen , licht und dunkelheit zu spüren.

ich würde mir so sehr wünschen, daß ich oder wir hier im forum dich auch mal richtig aufbauen und unterstützen könnten.

was meinst du,
wir sind da!

liebe grüße jusi

@ lutetia

auch dir liebe grüße, danke für deine gedanken die du uns mitteilst, ich hoffe daß du auch für dich hier viele beiträge erhälst,
die dich weiterbringen und unterstützen.

jusi
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe lutetia
mich hat dein Bericht sehr berührt.
Ich glaube auch daran,dass Frauen sehr oft ,ohne Partner, besser leben.
Aber nichts kann man von anderen übernehmen,vielleicht vergleichen.
Auch vertreibt die Depression Partner und Familie.
Ich kenne ganz wenige,wo es doch funktioniert.
Durch die lange Zeit der Erkrankung habe ich viele Beziehungsprobleme kennen gelernt.
Zu Beginn,wollte ich gern glauben,mein Partner ist "schuld",wenn er sich mehr kümmern,mir mehr abnehmen würde,dann ginge es mir besser.
Nach ganz langer Zeit,konnte ich sehen,ich bin es,meine Krankheit löst die Reaktionen,die Hilflosigkeit in der Familie aus.

Kälte,Ablehnung, das kann auch ich nicht aushalten,da fordere ich.
Da werde ich oft zurückgeworfen,in alte Geschichten,die ich längst "vergessen"glaubte.
Ich bin im Alltag eine starke Frau,das will ich auch sein,aber zu Hause,in der Familie erwarte ich Schutz.
Damit tut sich aber Familie schwer,sie wollen mich nur stark,ansonsten übergehen sie mich.
Irgendwie Erpressung.
Ich kenne all das auch aus meiner Herkunftsfamilie,Arbeitsverhältnissen,Freundschaften.
Ich kann mich nicht hilflos zeigen,ich kenne zu sehr, das Gefühl von Trostlosigkeit.
Gehalten werden,ist mir völlig fremd.

So bin ich in vielen ehrenamtlichen Aufgaben,fast ertrunken in der Zuwendung.

Urlaube,Weihnachten,Festtage stellen uns auf eine harte Probe,wie sieht sie aus, die Bilanz?

Jetzt ist Weihnachten,da soll es doch schön sein.
Kann ich nicht dorthin gehen,wo Weihnachten nicht schön ist?
Licht sein---ist wunderschön,wer bläst es mir nur immer wieder aus.
anna54
lutetia1959
Beiträge: 28
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von lutetia1959 »

Hallo alle miteinander,
vielen Dank für den Zuspruch, ich wünsche auch alles Liebe.
Mit fast 54 J. nur quälend aus dem Bett kommen, während der Sohn schon fleißig werkelt und mit Tränen
in den Augen die Mutter zum Aufstehen bittet, ist furchtbar. Ja auch mein Sohn (22 J, im Studium) leidet sehr. Ich müsste in die Klinik, doch dieser Gedanke ist für mich zur Zeit blanker Horror - da war ich schon vergangenes Jahr zu Weihnachten.

In der Klinik sagte mir meine Therapeutin als erstes: "Sie streichen zuallerst das Wort "MUSS"
aus ihrem Wortschatz - sie WOLLEN doch gesund werden.

Das MUSS löst unangenehme Gefühle des Zwanges aus. Könnte ich nur den Schalter im Hirn umlegen, der immer ein ich WILL auslöst.

Ich habe mir vorhin die Haare getönt, prompt geht es mir besser und wer noch ein wenig Trost braucht, der klicke auf meine Musik im Nachbarthread "Soundtrack zur Depression November 2012" - Der Gefangenenchor aus Verdis Nabucco.
Anderen geht es vielleicht noch schlechter als uns, die wir hier schreiben und uns austauschen können.
* * * * * * *

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Marcel Proust
anna54
Beiträge: 3713
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
jetzt ist schon ein zweites mal mein Text weg.
Also versuche ich eine Kurzfassung.

Es ist die wahre Geschichte um einen riesigen Weihnachtsbaum,Er steht jedes Jahr in der Eingangshalle unseres Krankenhauses.
Viele bunte glänzende Pakete liegen darunter.

Auf der Kinderstation lag ein Kind,welches die Polizei in der Nacht "gefunden" hatte.
Malte,nenne ich ihn hier,war 4Jahre und hatte noch zwei kleinere Geschwister.

Seine Eltern waren anderweitig beschäftigt,Verwahrlosung). Weder der Kindergarten,noch wir als Arztpraxis,keiner wurde gehört,oder ernst genommen.

Nun lag Malte mit einer schweren Lungenentzündung dort. Die Ärzte zunächst hoch motiviert,das Jugendamt jetzt polizeilich informiert,es musste gehandelt werden.
Ich besuchte Malte täglich,mit Absprache der Klinik.Er blühte auf,war glücklich über jede Form von Zuwendung.
Wie ein kleiner Hund,lief er allen Schwerstern hinterher,wollte alle und alles festhalten.
So hat er dann den Weihnachtsbaum entdeckt, und die vielen leeren Pakete.
Ich hab ihm dann versprochen,dass am Heiligabend ein Paket für ihn dabei wäre.

Alle wollten es sehen,die Halle,das Treppenhaus voll,ein kleiner Junge(im Strampelanzug) durfe alle Pakete öffnen.
Sein Paket war voller Spielzeug,stolz hat er es allen gezeigt.
Als ich ihn zwei Tage später besuchen wollte,war er weg,"aus Versehen" entlassen.
Der Vater(einmal nüchtern) hatte ihn mit genommen,der Schrank war leer,wie vorher auch,nur das Paket,das stand noch da.

Ich hoffe,es ist nicht zu traurig,für euch!!!
Ich trage dieses Kind in meinem Herzen,kein Weihnachten,ohne dass ich an seine glücklichen Kinderaugen denke.
Er ist "verloren" gegangen,sein Bruder auch,nur das kleine Baby hat er liegen lassen,aus Versehen?
Das ist Weihnachten,ein Stück Freude,ein Stück Hoffnung,ein Stück Liebe,alles zusammen ist einfach Menschlichkeit.
Hätte ich die Kraft,ich würde heute noch nach meinen "fürkurzezeitkindern" suchen.
Ich durfte keines loslassen,mit einem gutem Abschied,in diesem Klima werden sie einem entrissen.
Aber ich hoffe auf andere,die jetzt in ihrer Nähe sind,dass sie einfach wahrgenommen werden,ein Stück Licht und Hoffnung bekommen.
Von Herzen
anna54
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

Guten Abend ihr Lieben
wie schön, hat man mit Kindern, diesem Tag entgegen gesehen.
Freude,Vorfreude,eine ganz besondere Stimmung.
Meine Kinder haben den großen Tisch im Wohnzimmer ganz festlich gestaltet.Sie gaben dem Fest den Glanz.
Noch immer feiern wir Heiligabend zusammen,auch mit den Partnern der Kinder.
Alles muss so sein wie immer,das ist die Sehnsucht,alte Rituale festhalten.

Ich habe ein Weihnachten in der Klinik verbracht,auch noch auf der Geschlossenen.
Leider kann ich die Umstände nicht vergessen,es hängt wie ein schlechtes Zeichen über dem Fest.
Jetzt hab ich gelernt, mich früh genug ,zurück zu ziehen,meine Ruhe einhalten,nicht zu viel Emotionen.
Weihnachten öffnet die Herzen,es gibt aber auch viel Herzblut,was da überfließt.
Ich dosiere,den Baum draußen,ein schönes Abendessen,Kuchen gibt es am Hof,früh genug die Beine hochlegen,aufräumen machen die Kinder.
Meine Weihnachtspost ist meine wahre Überraschung,ganz alte Verbindungen.
Ich liebe Weihnachtsbriefe,und schreibe erst später selbst,dann hab ich mehr Ruhe.

Jedes Jahr bekomme ich Briefe,von Menschen,die ich lange nicht gesehen und gehört habe,es waren tiefe Einschnitte,die wir gemeistert haben.
Solch ein Lebenszeichen ist ein Geschenk.
Ich traue mich an Weihnachten auch mehr,lasse den einen oder anderen Brief doch in den Postkasten fallen.
Meine Grüße sind schon mutig,ich will nicht unbedingt Antwort,aber mein Herz ist da schon offen.
Meine Eltern mit ihren vielen Kindern,deren Kinder und Enkelkinder feiern morgen zusammen.Meine Eltern,fast 90,können ihr erstes Urenkelkind begrüßen.
Das wird ein Fest!
Schöner kann es nicht sein,ein gesundes Kind.
Meine Eltern haben drei Kinder verloren,das war damals fast normal.
Die Freude war immer größer als das Leid.
Wir haben ,und tun es wieder,mit und für unsere Tiere gelebt.
Das macht unsere Tage sinnhaft und arbeitsreich. Unsere Gasttiere und deren Besitzer sind eine große Familie,jeder muss für jeden einstehen.
Ich bleibe dann auch allein in der Küche,trotz aller Zusagen,wenn im Stall Alarm ist.
Mein allererstes Pferd hab ich vor ganz vielen Jahren im Schnee gefunden.Ein anderer Bauer hatte die Wiesen gepachtet,und seine Pferde liefen dort.
Am frühen Morgen kam ich vorbei, und sehe Pferdeäpfel vor der Wiese,also war ein Pferd ausgebrochen.Ich kannte damals noch keine Pferde,geschweige,hätte ich eins angefasst.
Ich bin den Spuren nachgegangen,um alle Scheunen rum,dann standen wir voreinander und kannten uns nicht.
Also,ich mutig voran,es nutzte nichts,Handy gab es noch nicht.
Pferd liebevoll begrüßt und ihm viel erzählt,das hat meine Angst gemildert.
Zurück zum Zaun,dort standen aber die 4 anderen schon und machten großes Theater.
Wie ich 4 Pferde vom Zaun weggescheucht habe,und verlorenes Pferd wieder in die Wiese zurück,das war schon mutig.
Da wusste ich noch nicht,dass Pferde ganz besondere Sensoren für Angst haben.
Sie spüren den Pulsschlag des Menschen.

So haben unsere Tiere die besseren Sensoren,sie sind ehrlicher und treuer.
Wenn ich durch den Stall gehe,erzählen sie mir,mit den Augen,ein ganz tiefer wahrer Blick.
Eine Frau sagte einmal: die Männer haben mich verlassen,meine Tiere noch nie.
Unbekannte Wege ist mein Leben gegangen,der Hof war nie unser Plan.Mehrere Schicksalsschläge haben es so gewollt.
Mein Mann ist wieder nach Hause gegangen,sein Bruder auch. Sie haben beide ganz andere Berufe,und trotzdem sind sie Bauern,und das gern.
Meine Tochter,wird oft unterschätzt,sie ist klein aber wehrhaft.Sie sagt in der Männerwelt den Plan an.
Gnädig ist sie nur mit mir und ihren Tieren,Männer müssen arbeiten.
So wird auch morgen der Tag für die Tiere sein,abends,wenn Ruhe im Stall ist,wird gegessen.
Schnee wird es wohl nicht geben,aber viele Lichter,wenn es nicht zu stürmisch ist,stell ich in allen Ecken wieder Gläser mit Kerzen auf.
Die Abendruhe mit den Tieren,ein ganz besonderer Moment.
Ich wünsche uns allen Frohe Weihnachten!
anna54
lutetia1959
Beiträge: 28
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von lutetia1959 »

Hallo alle miteinander,

wir, die Frauen, so gilt es wohl zumindest für mich,
die wir
" ... zu sehr lieben ..." ,

www.amazon.de/Wenn-Frauen-lieben-Warum- ... 553&sr=1-2

wir verdunkeln das Licht der Liebe mit zu starker Liebe, mit grenzenloser Aufopferung
und erkranken daran.

Wie wünschte ich mir, dies eher entdeckt und begriffen zu haben.

Was ist das "Fest der Liebe" ohne einen Liebsten?
Denn unsere Kinder können das nicht ersetzen, was ein Partner bedeuten kann.

Es stimmt mich sehr traurig, aber ich versuche mich heute im Griff zu haben.
Euch allen alles Liebe,
erholsame Stunden ohne Grübelei und
schwarze Gedanken.
Eure Lutetia (Petra)
* * * * * * *

"In der Sphäre des physischen Leidens wenigstens haben wir unseren Schmerz nicht selber auszuwählen.

Die Krankheit bestimmt ihn und zwingt ihn uns auf.



Marcel Proust
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben,liebe Petra
Das Fest der Liebe,ohne einen Liebsten?
Für mich ist Weihnachten ein Fest der Kinder,der Liebe zu den Kindern,ein Familienfest.
Ich bin eher im Abstand zu einem "Liebsten",lese gerade Ursula Nuber: Wer bin ich ohne dich.

Der Liebste,ist der Vater meiner Kinder,aber mich hat er auf der langen Strecke meiner
Krankheit irgendwie ,verlassen.
...
Ich habe heute eher einen Ruhetag,Essen ist vorbereitet,Geschenke haben Zeit,ich ruhe mich aus.
Eben war ich in der Stadt,an langen Feiertagen brauche ich Lesestoff,die Bahnhofsbuchhandlung ist meine Fundgrube.
Die nette Dame an der Kasse kennt mich gut,ich komme immer kurz vor Schluß.
Wir haben uns unterhalten,Essen,wer kommt wann,gestöhnt über die vielen "Hausfrauenarbeiten".
Ein Mann kam langsam auf Krücken herein,er war noch jung,aber hatte ein uraltes Gesicht,in seiner Leinentasche einige Pfandflaschen,nun wollte er handeln,es ging um Alkohol.
Wir Frauen sahen uns an,sein Pfandgeld reichte nicht,kurzentschlossen haben wir geteilt,ich zahle und sie verzichtet.
Freude war das,an Heilig Abend kann man keinen Alkoholiker retten,aber wir wollten ihm trotzdem eine Freude machen.

Die ganz stillen und leisen Menschen,die nur Pech haben,er war einer von denen,ein leises Lächeln auf dem Gesicht.
Wer fragt schon,warum er so geworden ist,wer seine Geschichte geschrieben hat.

Heimatlos an Weihnachten,das ist Schicksal.
Im Emsland gab es früher eine Tradition,dass Obdachlose bei den Bauern auf der Tenne Zuflucht fanden.
Die Tenne,war der Raum für das Vieh,über den Ställen waren die Schlafräume der Mägde und Knechte.
Die Küche hatte ein großes Fenster zur Tenne,um alles im Auge zu haben. Der Hofhund hatte auch sein Reich dort.
Obwohl es auch "böse "Menschen gab,berichten die Bauern nicht von Zwischenfällen.
Das Gastrecht wurde dankbar angenommen,Essen und Trinken gab es für Stallarbeit,irgendwann zog der Obdachlose weiter.
Auch mein Vater berichtet aus seiner Heimat von besonderen Begegnungen,was ein Teller Suppe wert ist,das wissen wir alle nicht.
Wir haben die Hungerjahre nicht erlebt.

Von Zeit zu Zeit fahre ich mit meinem Vater zu seinem Elternhaus,wer lebt noch,wer ist wann gestorben,immer treffen wir jemanden,und dann geht ein langes Gespräch los.
Es sind oft die Kriegserinnerungen,die erzählt werden,der Jahrgang meines Vaters ging mit 16Jahren an die Front.
Und immer wieder höre ich dann die Geschichte eines Kuchens.
Meinem Vater kommen die Tränen,wenn er sie erzählt,eine Nachbarin hat ihm damals,als er einrücken musste einen Kuchen gebacken.
Ein Kuchen,der gelb von Eiern war.Kostbar.
Eier waren sehr wertvoll,in den Hungerjahren.

So haben meine Eltern immer den Wunsch,jedem etwas mit auf den Weg zu geben.
Ein offenes Haus,der Garten gibt auch im Winter was her,erst recht der Keller.

Wir Kinder haben gelernt,eine Tafel Schokolade für mindestens eine Woche, durch sieben,zu teilen.Ein Schatz der bewacht wurde.
Wer kennt noch Kleidung auftrennen,und was für die Kinder draus nähen.Wolle wurde aufgeribbelt,auf einem Holzbrett über Wasserdampf geglättet und neu verstrickt.
Zu Weihnachten bekamen die kleinen Kinder Geschenke,wir "Großen"bekamen Kleidung.

Immer durfte der oder die kleinste als erste das Weihnachtszimmer betreten,und blieb dann vor Staunen stehen,wir Großen warteten "geduldig".
Kaum etwas war gekauft,meine Eltern haben fast immer, alles selbst gemacht.
Das Weihnachtsessen waren frische Brötchen,die gab es sonst nie,und gekaufter Aufschnitt,wir kannten nur Wurst von der Haussschlachtung.
Im Radio wurde eine Weihnachtsgeschichte gehört,Fernseher hatten nur die Nachbarn.

Zusammenhalt war wichtig,jeder achtete auf jeden,so weiß ich meine alten Eltern noch in guter Obhut.

All das, hab ich an meinem jetzigen Wohnort nicht so erlebt,Nachbarn waren eher neidisch oder wurden wenig beachtet.
Mann hat hier seine Regeln,man hält sich auf Abstand,der Vorgarten ist pikfein,die Fenster regelmäßig geputzt.
Zur Beerdigung geht man,im Krankenhaus wird man nicht besucht,nur zur Entbindung,da gibt es dann ein Geschenk.
Ich hab mich einfach nicht daran gehalten,hab die "Mauern" eingerissen,die Türen offen gehalten.
Ach ja,über die Hunde kann man fast Glück haben,dass sogar ein kleines Gespräch entsteht---natürlich über die Befindlichkeit des Hundes!
In die Kirche geht man nicht mehr,wir haben leider einen "schlimmen"Pfarrer.
Ich geh auch nicht an Weihnachten in die Kirche,mal sehen,ob ich zu den Eltern fahre,dann gehe ich in meine alte Kirche,da singen die Leute noch lauthals die Weihnachtslieder.
Vor der Kirche wird noch getratscht,natürlich auch angegeben.
Jeder wünscht jedem frohe Weihnachten.
Ich treffe alte "Mitschüler",finde sie so alt geworden,bin es ja selber auch wohl.

An Neujahr hat das ganze noch eine spassige Note,die alten Männer,die noch Hut tragen,wünschen jedem auf plattdeutsch "ein chlückselsches Niejohr",und jedes mal wird der Hut abgenommen.
Ich liebe alte Traditionen,alte Menschen,die Geschichten erzählen,die strahlen so viel Lebensfreude aus. Ich lerne so viel von ihnen.
Eine Stunde hab ich noch,dann ist wieder Küchenzeit,wenn man bloß nicht wieder Koliken im Stall sind,dann steh ich hier mit Braten und Knödeln allein.
Lasst euch anstecken, von der Weihnachtsfreude!
Von Herzen
anna54
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

Guten Morgen ihr Lieben
Weihnachten tut weh,diesmal weniger,Gott sei Dank.
Heute habe ich einfach Pause,nur zwei ganz liebe Menschen besuche ich noch,bastele Geschenke,schreibe Briefe.

Ich fühle mich völlig aufgedreht,überspannt,finde keine Ruhe.
Die ungeheure Erwartungshaltung von Weihnachten ist der Grund. Ich will keine Gefühlsdinge hochkommen lassen.Wehre mich gegen jeden Besuch der Familie.
Erinnerungen sind schmerzhaft,besonders an schlimme Weihnachten,als meine Kinder so enttäuscht waren.
Wenn alles schön sein soll,kann es nicht gut gehen.
Ich liebe die spontanen Entscheidungen,jetzt ist mir nach ... und dann habe ich auch Freude daran.
Planen ist wichtig,baut aber auch wieder Stress auf. Mein größter Wunsch wäre,die alte Gelassenheit wieder zu finden.
Annehmen können,es wird schon werden.
Meine Träume sagen mir heute morgen,wie schlimm es trotzdem war,hart an der Grenze.



Alltag tut mir gut,die Seele will keine Festtage,leider.
Ich gehe auf keine Feier mehr,wenn es sein muss,komme ich als Letzte und gehe als Erste.

Geschenke,Kostbarkeiten verschenke ich ,ich überrasche gern,das geht gut,das kann ich fühlen.
Diese Leere,der Depression,wann hört sie auf,womit kann ich das Loch füllen?

Mir ist immer noch ein Bild vor Augen,ein Weihnachtsessen in einem großen Lokal,am Nebentisch sitzen ca. 20 Leute,rege Unterhaltung,es wird viel gelacht.
Eine Frau sitzt dazwischen und weint und weint,sie isst nicht,sie spricht nicht---und wird einfach nicht beachtet.
Das hat mich fürchterlich erschreckt,keiner kümmerte sich,fast wäre ich zu ihr gegangen,und hätte sie aus dieser schlimme Runde raus geholt.
Später als ich krank wurde,habe ich sie beneidet,ich konnte nie weinen,ich hätte mich auch nicht getraut.
Die Depression ist die Summe der ungeweinten Tränen.
Trostlos wäre ich geblieben,das ist sicher.
Ich wirke so stark,ich bin so "unantastbar",das brauche ich als Schutzmantel,sonst könnte ich nicht leben.

Wärme und Zuflucht sind meine größten Wünsche,ich kann das in Gesten ausdrücken,aber nicht fühlen.
Die Depression hat mir eine andere Sprache gegeben,ich schaue tiefer,bin ernster,alle Luftschlösser geplatzt.
Kleine Kostbarkeiten machen es leichter,ich suche jetzt schon Gänseblümchen.
Ich liebe diese trotzigen Blumen,Gänseblümchenmörder hab ich früher den Gärtner genannt,der an meiner Arbeitsstelle immer am Donnerstag alles platt machte.
Die Natur gibt mir alles,in jeder Blüte lebt die Hoffnung,sie sucht sich immer ihren Weg.
Schauen,muss man wieder lernen.
Die Natur verschwendet ihre Fülle,sie ist nicht kleinlich und berechnend,sie gibt immer.
Jeder Baum zeigt mir seine Narben,es steht dennoch im Sturm,Apfelbäume wirken im Winter wie tot,und doch tragen sie im Frühling, die schönsten aller Blüten.
In diesem Jahr hab ich gefüllte Amarylis gefunden,zartweiße Blüten,wunderschön.
Wenn die Natur solche Schönheiten aus einer einfachen Zwiebel zaubert,dann sehe ich das Bild der Hoffnung in mir wieder.
Das aufgehen der Saat,irgendwann bricht die harte Schale,neues Leben strebt zum Licht.

Ich habe gestern ein wunderschönes Gartenbuch bekommen,ein Satz hat mich besonders bewegt:
Wenn wir vergessen.
Wie man Erde umgräbt und Land bestellt.
Vergessen wir uns selbst.
Mathatma Gandhi

Ich habe in einer Kunstausstellung,
ein Bild von einem Bauern mit Pferdepflug gefunden.
Es war ein Foto.
Ich fragte die Künstlerin,wann sie das Bild gemacht habe.
Sie sagte,das ist ein kleines Geheimnis,in einem kleinen Ort,lebt ein Mann,der nur nach der ganz alten Methode einen Hof bewirtschaftet. Ein Außenseiter?
Nein,sagte sie, ein ganz glücklicher Mensch.

Wir können keine Uhr zurückstellen,das heute hat uns fest im Griff,das morgen wird uns noch mehr abfordern.
Aber Nischen kann man suchen,sie schützen und bewahren, dort seine Lebensenergie wiederfinden.
Ich wünsche uns allen Weihnachtsfreude!
anna54
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
wir liegen in den letzten Zügen von Weihnachten,Gott sei Dank!
Es hat gereicht,gerade so,die Tage waren zu anstrengend.
Familie ist nicht nur schön,auch bindet man sich in zu vielen Verpflichtungen.
Wochenlang wird geredet,wer alles kommt,was es zu Essen gibt,Weihnachten muss sein?

Es ist einfach zu lang,viel zu lang.
Ich bin leer,will nichts mehr geben.Ich will mein Haus wieder für mich,keine Besuche bitte.
Aber es war nicht so schwer,wie vor Jahren,ich habe mich nicht ausgeliefert gefühlt,ich konnte die Kontrolle behalten.

Warum war es sonst so schwer?Ich war nicht mal mit Bedarfsmedikation ruhiger,war getrieben von Gedankenfluten.
Wenn ich dann aufgab,zum Notdienst ging,kam fast immer die Klinikeinweisung.
Jetzt bin ich sicherer,kann abwarten,ziehe mich früher zurück,lasse die Dünnhäutigkeit zu,aber schütze mich.
Aus der Botschaft,reiß dich zusammen,wurde, jetzt ist Ende.
Das musste ich mir hart erkämpfen,erst im Austausch mit anderen,wie hier im Forum,habe ich erkennen können: ich habe ein Recht auf Ruhe,mein Schmerz ist ein Schmerz,der ernst genommen werden muss.
Andere Maßstäbe,andere Gewichtungen,andere Forderungen.
Ich hatte viel zu lange die Forderung an mich,ich könnte,wenn ich mich noch mehr zwingen würde. Falsch,völlig falsch,ich fiel schon in den Abgrund und wollte es nicht wahrhaben.
Wenn ich das wieder "vergesse" hole ich mich zurück.Dann frage ich mich,nicht die anderen.

Sollen die erst mal 10Wochen in unseren Schuhen gehen--- das leuchtet mir ein,die Last der Depression ist nicht messbar,vergleichbar.
Keine Lichter mehr am Baum,ab morgen zieht bei mir der Frühling ein,weißgrüne Blumen,keine rote Kerze mehr.
In all diesen kleinen Ritualen schaffe ich mir Sicherheit,wende den Blick in eine andere Richtung.
Die Depression ist nicht die falsche Brille,es ist der Verlust des Sehens,des Erkennens,des Fühlens.
Ich kannte Patienten,die nicht mehr riechen konnten,alles wieder lernen,alles zurückholen.
Ausgeraubt fühlte ich mich früher,jetzt bin ich geizig,obwohl ich viel verschenke.
Auch das, nur für mich,ich möchte es,ich mache es,nur für mich.
Nahrung für die Seele,unendlich viel,Überfluss der guten Tage ist lenkbar.

Jetzt wieder,lange nicht,ich war zu viel bei den anderen,fühlte mich nicht,zeitweise nur Wut und Zorn,ich tat mir leid.
Lassen was ist,aber entscheiden für mich,und bitte nicht halbherzig.
Dieses falsche Nein,dieses halbherzige Ja,das zerschneidet die wahren Gefühle,er werden immer mehr Löcher,und irgendwann zerreißt der letzte Faden.

Ich wünsche uns allen wieder Alltag,Abstand und Freude über jede Minute,die die Tage jetzt wieder heller werden.
Seid liebevoll mit euch,keiner verdient es mehr!
anna54
maribo
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von maribo »


Liebe anna54,

kürzlich las ich ein Zitat von PAULO COELHO.

__"Diesen Augenblick gibt es – den Augenblick, in dem alle Kraft der Sterne uns durchdringt und uns Wunder vollbringen lässt."__

Die Gedanken, Gefühle, die du hier niederschreibst, sind ganz oft die meinen.
Ich entdecke eine tiefe Wesensgleichheit…;
begleite dich in meiner Phantasie auf deinen Wegen durch die Natur,
sehe die Pferde auf der Koppel oder die Rehe am Waldrand, die Bäume,
Lichtungen, den Himmel oder den Hof mit den Tieren,
den großen, liebevoll gedeckten Tisch in deinem Haus
und rieche förmlich den Duft des frischgebackenen Brotes.

Danke anna54…, alle Kraft der Sterne und ganz viel Helle und Klarheit für dich…
Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
triste
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von triste »

Liebe Anna,

ich bin nur noch ganz ganz selten hier und lese dann ein wenig...nun eben stieß ich auf diesen thread und möchte Dir einfach nur sagen, dass Du eine Gabe hast: durch Deine Sprache spürt man Dein Herz, das können nicht viele. Wunderschön, wie Du erzählst...ich möchte Dich ermuntern, doch regelmäßig zu schreiben und vielleicht ein Buch daraus zu machen, wäre das nichts?

Ich wünsche Dir ganz viel Gutes!
Virginia
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

Nachtgedanken
ich habe viel gelesen,von euch,wie schwierig Weihnachten ist,ich selbst hab es ja auch so erlebt.
Ich glaube jede Familie trägt ihr Leid,bei uns ist es eine ganz schwere Krankheit meiner Schwester.Es hat uns alle verändert,es war ein Paukenschlag,der sich immer wiederholt.
Wir alle wissen,dann,welcher Weg wieder vor uns liegt.
Wir gehen ihn mit,das haben wir so gelernt von unseren Eltern,die Umstände hätten es anders auch nicht zugelassen.
Jeder hat sich seine Narben geholt,ich auch.

Durch die immer wieder kommende Erwartungshaltung,nun soll es aber gut werden(Weihnachten,Geburtstage,große Familienfeste),tun wir uns alle weh.
Die Eltern sollen geschont werden,die Geschwister (7) haben alle unterschiedliche Belastungen und Gewohnheiten sich ein zu setzen,oder sich (fein) raus zu halten.
Das macht ganz viel Druck,Angst und Ärger.
Meine Mutter träumt mit fast 90Jahren noch immer von dem großen Tisch und alle Kinder sind da.
So verletzten wir einander,ohne es zu wollen,wir können es nicht anders.
Wir müssen verhandeln,es wird nicht alles gut,nur weil Weihnachten ist.
In jeder Familie trägt einer zu viel Last,er kann sie nicht abgeben,sie würde dadurch nur größer.
Ich stehe vor der Frage,was muss ich,was will ich?
Ich kann,weil ich will,was ich muss.

Ich suche mir meinen Anteil,der mir entspricht,was ich gut kann,was ich dann auch gern mache.
Ich sollte???,als Ehefrau,den Geburtstag meines Mannes an Silvester ausrichten.
Das kann ich nicht gut,da ich die Last seiner Familie nicht tragen will,ich kann ihren Streit,ihre Art zu reden,nicht mehr ertragen.
Das ist nicht meine Last.
Ich nehme gern,die Last meiner Familie,einen Anteil,der mir entspricht.
Ich werde meine kranke Schwester besuchen,ihr meine Zeit geben,meine Liebe hat sie so wie so.
Ich will nicht mehr zerrissen sein in Pflichten,die nicht zu mir gehören.
Einer meiner Brüder hilft mir gern mit unserer Schwester,wir sind ein gutes Team.
Ja,meine Entscheidung ist gefallen,es hat Tage und Nächte gekostet.
Ich gehe meinen Weg.
Ich gehe ihn,weil ich den Tod der Zwillingsschwester miterlebt habe.
Wir sind mit dem Leid verbunden,aber niemand ist gezwungen,jeder gibt seinen Teil.
Meine Eltern sind glücklich,wenn sie den Verbund der Kinder in der gemeinsamen Sorge sehen. Aber es geht nur,wenn jeder ehrlich seine Grenzen erkennt,und den Teil nimmt,den er gut kann,an dem er wächst.
All das Gerede vom Grenzen ziehen hab ich ewig nicht verstanden,weil ich meinen Platz nicht kannte,ich wurde gezogen von allen, in alle Richtungen,und ich hab mich ziehen lassen.
Erst leidvoll habe ich meinen Platz gefunden,ganz nah am Herzblut,dass meine Lebensenergie ist.
Ich sehe und höre anders,ich fühle eher,ich warne eher.Meine Sprache kommt aus einer Quelle,die ich inzwischen nähre.

An Weihnachten Frieden halten,das heißt,weg von den Streithähnen,sollen sie sich die Federn rupfen.
Es soll ja Hähne geben,die glauben,die Sonne geht nur für sie auf.

Mein Platz ist,wo mein Herz ist,unbequem,belächelt,verspottet.

Das Leid meiner Familie sind drei tote Kinder,und die Folgen für alle.
Das Leid der Familie meines Mannes ist tödliches Schweigen.
Ich habe ewig gehardert,dass es meine so geliebte Tochter ist,die den Mumm hat,denen zu trotzen.
Sie wird das Erbe antreten,und sie wird es gut machen.Sie ist die Tochter,die der Vater braucht---.
Ich bleibe nach 30 Ehejahren ein Stück näher bei mir,meinen Gefühlen,und meiner Aufgabe.

Eine Last kann man teilen,man muss verhandeln,auch streiten,muss sich Verbündete suchen,dem Feigling und Drückeberger eine deutliche Ansage machen.

Ich war die erste und einzige,die sich gewagt hat,vor über 25Jahren in die geschlossene Psychiatrie,ich dachte ich könnte meiner Schwester helfen,bitter unendlich bitter habe ich sie in der Psychose nicht mehr wiedererkannt.
Jahrelang,Jahrzehntelang tragen wir sie,sie ist so ein liebenswerter und wertvoller Mensch,sie war und ist der Sonnenschein unserer Familie.

Klarheit tut mir gut,ich entscheide,versuche gerecht zu sein,aber ich erkläre nicht mehr meine Schritte denen,die noch nie einen Fuß in eine Klinik gesetzt haben.

Ich bin dann mal weg,Suppe gerne wieder später,Kuchen auch,Brot so wie so.
Ich bin auf meinem Weg,mutig und mit ganz viel Herzblut.
Familiengeschichten sind die Lehrstücke des Lebens,gut wenn es Wegweiser gibt.
Nachtgedanken
Klarheit
Entschlossenheit.
Danke liebe Maribo,wir sind uns sehr ähnlich ,es gibt Seelenschwestern,das ist so wunderbar. Schätze,geheime Schätze.
anna54
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
sie ziehen und zerren,ich krieg zuviel.
Heute,der erste Tag nach Weihnachten und schon wollen 6Leute mal eben,ohne vorher zu fragen, morgen kommen.
Man hat Zeit,die Tage zwischen den Jahren.

Mein Sohn musste heute in die Klinik,Operation,Notfall.
Ich bin am Ende meiner Kräfte.
Und jeden Tag neue Anforderungen,ich sei so stark,sagen sie,sie hätten selbst so viel u
m die Ohren.
Jetzt will ich leise werden,ganz langsam,ich krieche in mich und will nur noch ich sein.

Morgen Freitag,sehe ich noch meine Schwester,wir werden zusammen frühstücken,dann muss ich sie wieder loslassen.
Ich lasse sie gehen,immer wieder,obwohl sie nicht allein leben sollte.
Es ist schon einige Male schief gegangen,was hab ich schon alles mir ihr durchgestanden?
Einen Psychosekranken zu begleiten ist hart,hammerhart.
Am Telefon kann alles täuschen,also immer hinfahren,hoffen,diesmal früh genug, zu sein.

Alles muss gut werden.
anna54
jhl
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von jhl »

liebe anna,

ich wünsche dir viel kraft.

du gibst anderen so viel,

ich wünsche dir so sehr, daß auch dich mal jemand ganz fest in die arme schließt, und dir etwas gibt, was dir im moment wichtig ist.

liebe grüße
jusi
anna54
Beiträge: 3713
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Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von anna54 »

Danke liebe jusi
ich muss da halt durch.
Ich kann mich nicht anlehnen,dann würde ich nicht stehen können.
Ich hab ein ganz häufiges Erlebnis mit Kindern gehabt.
Wenn sie in einer Krisensituation sind,Unfall oder ähnliches,sind sie sehr tapfer,wirken ganz stark,bis zu dem Moment,wo sie ihre Mutter,Oma,oder Vater sehen,dann,und immer dann brechen sie völlig zusammen.
Das ist ein Bild,dass ich in mir trage.
Ich bin als kleines Kind oft operiert worden,war dann allein im Krankenhaus,ohne Besuch,meine Mutter versprach zu kommen,kam aber nie.
Als ich sie fragte,warum sie nicht gekommen sei,sagte sie,sie habe angerufen,und die Schwestern haben gesagt,ich würde tief und fest schlafen.
Lüge---sitzt tief,geht nie weg.
Ich vertraue nicht,ich weiß,ich bin allein,immer.
Ich ertrage keine Täuschungen,ich mache mir immer selbst ein Bild.
Bei einem Todesfall wollte man mich nicht in das Zimmer lassen,ich habe es trotzdem gemacht,ich wollte sehen und begreifen.
Dann kann ich handeln,wenn ich mir ganz sicher bin,ich sehe und habe den Impuls,mein Bauch irrt sich nicht.
Ich habe meine kranke Schwerster aus einer Sekte geholt. Mir wollte keiner glauben,ich sah die Leute,und wusste,hier ist alles falsch,meine Schwester ist wieder erkrankt,Medikamente abgesetzt,ein Mann in der Gruppe war wie ein Beschwörer,er hatte eine Präsenz,ich war sofort gewarnt.
Mit einem Trick habe ich nach Stunden mit meiner Schwester die Wohnung verlassen können.
Wir sind geflohen,bei Nacht und Nebel,in die nächste Klinik.
Diese Sekte hatte alle belogen,meine Schwester war schon seit Wochen wieder psychotisch,sie haben sogar den Arzt überzeugt,sie würden das Beste tun.

Mir macht keiner mehr was vor,ich bin durch die schwersten Türen allein gegangen.

Wenn ich diese Härte nicht in mir hätte,würde ich nicht mehr leben.
Ich war als Säugling dem Tod geweiht,haben die Nonnen, meinen Eltern gesagt.
Ich bin nicht gestorben,aber es hat keiner an mich geglaubt.
All diese Erfahrungen habe ich in meinem Beruf mit kranken Kindern verarbeitet.
Ich habe 18Jahre damit verbracht,anschließend noch im Ehrenamt.
Ich bin getröstet worden,von starken Kinderseelen,die ich begleiten durfte.

Es war manchmal gefährlich,aber ich konnte immer in Kontakt gehen,ich habe dem Kind gezeigt,ich sehe deinen Schmerz,ich sehe deine Wunden.Das war der Schlüssel,keiner meiner Kollegen,kein Chef hat das verstehen wollen.
Hier stehe ich,ich nehme deine Hand,ich lasse nicht los.
Damit war ich nicht nur beliebt,bei manchen Jugendämtern und Behörden,ich bin auch vor die Tür gesetzt worden.
Aber ich war mutig,weil jeden Schleichweg kannte.
Morgen muss ich wieder loslassen,jeder geht allein,immer.
Mein Sohn hat angerufen,die Befunde kommen noch,aber er ist aus der Narkose raus.
Gott sei Dank.
Keiner pustet mir meine letzte Kerze aus,ich habe tausend Streichhölzer.
anna54
lutetia1959
Beiträge: 28
Registriert: 13. Apr 2012, 19:10

Re: Licht und Dunkelheit

Beitrag von lutetia1959 »

Liebe Anna,
Du hältst für jedes Leid die Arme offen hin? Nimmst alles mit, was Du an Qual bekommen kannst? -
Nein, nicht böse gemeint!! Ich weiß wie es ist - wenn Leid oder Stress kommen, dann richtig.
Bleibe stark und tapfer für Dich und diejenigen die es in deinen Augen und nach Deinem Herzen verdienen.
Und ziehe Dich von denen zurück, die Dich nur undankbar und gehässig ausnutzen.

Ich habe zig Jahre gebraucht, um mich von meinen Eltern loszusagen - so bitter und kaltschnäuzig das für machen jetzt klingen mag.
Viel zu spät.
Immer wieder habe ich diese verbalen Verletzungen ertragen, mich danah geärgert. Durch dummen Zufall verlor ich damit sie
und meinen Lebensgefährten auch, der mir wenige Tage zuvor die Trennung offeriert hatte. Das war hart, unter der
Trennung leide ich jetzt noch ganz furchtbar.
Ich war und bin das ungeliebte Kind, dass nichts gut genug machen konnte, und schließlich eskalierte es, dass nur noch die Dumme war, die nichts mehr ohne bösen Widerspruch sagen konnte.
Es gab noch andere Gründe, ich bereue diesen Schritt nicht.
Nun habe ich zwar nur noch meine beiden Kinder, weil auch meine Schwester sich distanzieren wird.
Doch was schmerzt und verletzt, muss man nicht unbedingt aushalten und an sich heranlassen, wenn es auch die Möglichkeit der "Befreiung" davon gibt.

Ja, das sind diese Grenzen, die vor allem wir Kranke und Schwachen
ziehen sollten, um uns zu schützen.

Bleibt alle tapfer
liebe Grüße
Lutetia
* * * * * * *

"In der Sphäre des physischen Leidens wenigstens haben wir unseren Schmerz nicht selber auszuwählen.

Die Krankheit bestimmt ihn und zwingt ihn uns auf.



Marcel Proust
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