Einstehen für eigene Belange

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lucya
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Einstehen für eigene Belange

Beitrag von lucya »

Hallo!

Mir fällt es ungeheuer schwer für meine eigenen Belange einzustehen, dabei bin ich ganz bestimmt nicht auf den Mund gefallen.

Ich lege mich nie mit jemandem an, gebe immer klein bei.

Gestern hatte ich Psychotherapiegruppe und hatte mir fest vorgenommen mir diesmal nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Aber es ist wieder passiert! Ich bin persönlich vom Therapeuten angesprochen worden und jemand anderes hat geantwortet. Und dann ging es nur noch um sie. Und was mache ich? Ich beisse mir die Lippen kaputt, kriege Kopfschmerzen und irre Unruhe und sage kein Wort!

Der Therapeut weiß, dass das eins meiner Probleme ist und ich weiß, dass ich das selbst überwinden muss. Mein Mann sagt, dass ich das ja auch in den Momenten merke, dass was schief läuft. Andere merken es ja erst später. Darauf sollte ich aufbauen.

Ich denke es liegt daran, dass ich mich immer hinten angestellt habe wenn was war. Aber das geht so nicht weiter. Mir wird diese Geschichte wieder tagelang nachhaengen und ich werde mir Vorwürfe machen, dass ich mir wieder meinen Raum nicht genommen habe.

Kennt das jemand?
Die lucya

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Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig!
timmie2002
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von timmie2002 »

guten morgen lucya,

ja leider fällt uns vieles schwer, was eigentlich leicht geht. aber ärgere dich nicht zu sehr.

wie du schreibst, weißt du, wo dein problem ist, das ist schon mal ein anfang.

vielleicht kann ich dir einen tipp geben: nimm zur nächsten therapie das wort STOPP mit. das hatte ich mir angewöhnt, wenn in der gruppe etwas ablief, was ich nicht ertragen konnte.

du bewirkst, dass alle erstmal ruhig sind. und dann nur noch überwinden, dein anliegen anzubringen. wenn du einmal stopp gesagt hast, musst du es ja begründne.

probiere es mal. mir hat es geholfen.

einen schönen tag noch
lucya
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von lucya »

Guten Morgen,
Genau das hat mir mein Mann und eine gute Freundin empfohlen. Aber es ist mir nicht gelungen.

Ja, ich weiss sehr gut wo meine Probleme liegen. Bis ich zu diesem Punkt gekommen bin, das hat fast drei Jahre gedauert. Vielleicht ist es deshalb im Moment auch wieder besonders schwer, weil ich in einer neuen Phase bin, eben weil mir So viel bewusst ist. Mir haben zwei Therapeuten in der Tahesklinik gesagt, sie können mir jetzt erstmal nix mehr sagen, weil ich es im Grunde weiss. Nun geht es ans Eingemachte....

Ich bin ein Meister in Vermeidung... das fängt beim Anstellen an der Wursttheke an und hört bei wirklich wichtigen Gesprächen auf. Daran muss ich arbeiten.

Ich denke der Therapeut hätte sich gestern noch fast mehr gefreut als ich, wenn ich mir mal endlich meinen Raum genommen hätte.

Morgen gehe ich zu meinem Psychiater und hoffe, dass es mir dort gelingt mit dem Ergebnis raus zu gehen, was ich mir vornehme....
Die lucya

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ghm
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von ghm »

Hallo lucya,

das kenne ich nur zu gut von mir.

Als Kind gingen wir Samstags zu Einkaufen mit meinem Vater. Eines von uns Kindern musste sich in die Kassenschlange stellen und dann vorne einen Platz vor der Kasse reservieren. Dabei bin ich schon regelmäßig im Boden versunken.

Auch heute fällt mir einiges schwer, auch z.B. einen Urlaubsantrag beim Chef abgeben.

Ich glaube es hat etwas mit dem Selbstwert zu tun.
(Das ich meinen Wert nicht empfinden kann und deshalb zurückweiche)
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
lucya
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von lucya »

Hallo Gregor,
Und ich denke, dass die Tatsache, dass Du Dich als Kind in die Schlange stellen musstest erschwert es Dir bis heute solche Situationen durchzustehen.

Ich habe heute tapfer Frischwurst gekauft, sprich mich in einer Minnischlange angestellt. Dann auch noch gefragt ob ich die Wildschweinsalami probieren darf, und habe sie NICHT gekauft. Und an der Kasse habe ich die Kassiererin gefragt, ob ich den Ananasjogi bei ihr lassen darf, den ich falsch gegriffen habe.

Ausserdem hatte ich vergessen die Tomaten abzuwiegen und bin gar nicht panisch geworden.

Da wird mir gerade bewusst, dass ich heute echt schon was geschafft habe! Hatte ich noch gar nicht drüber nachgedacht!



Die lucya

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seeking
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von seeking »

Hallo lucya,

während einer Gruppenstunde in einer Klinik, ich war da noch ziemlich neu, habe ich von mir erzählt, bis eine mir unbekannte Patientin in den Raum trat und diesen für sich einnahm. Ich hatte keine Chance mehr, mein Thema zu beenden. Zudem wurde ich von ihr ignoriert, weil sie ja nun „alle“ hier kennen würden.
Zum Ende der Stunde, ich war so richtig sauer, sagte ich der Gruppe, was ich davon hielt. Es hat eigentlich niemand verstanden. Wo denn mein Problem liegen würde. Ich wäre halt zu empfindlich.

Am nächsten Tag hatten wir wieder Gruppenstunde. Wieder begann auch ich mich zu einem Thema zu äußern. Da platzt jemand herein, der am Vortag auch schon dabei war, und beginnt zu erzählen, hört gar nicht mehr auf und die Therapeutin ging auf ihn ein. Irgendwann sollten wir dann etwas zu unserem Befinden aufschreiben. Da habe ich dann erklärt, dass ich mich hier völlig fehl am Platze fühle, dass ich hier für mich abbreche und gehen werde. Was ich dann auch tat.

Ich fühlte mich dadurch nicht besser, aber ich hielt es einfach nicht mehr aus. Der, der gestört hatte, kam hinterher zu mir, um sich zu entschuldigen und die Psychologin fragte mich, ob ich noch Klärungsbedarf hätte. Hatte ich nicht. Sagte ich jedenfalls.

Bis zum nächsten Tag hatte ich ein Schuldgefühl und wenn die Psychologin erreichbar gewesen wäre, hätte ich mich entschuldigen wollen. Mein Problem ist ja eben diese Reaktion. Weggehen und denken, die ganze Welt ist schlecht. Ich hätte mir gewünscht, anders reagiert zu haben.

Am nächsten Tag begann die Stunde damit, dass die Psychologin sich vor allen Patienten bei mir entschuldigt hat. Mir war das oberpeinlich. Meine Reaktion, die für mich doch ein Problem war, wurde von anderen als Stärke empfunden. Habe ich damit nicht erreicht, dass man ein ganz falsches Bild von mir bekommt und die Hilfe, die ich brauche, für mich nicht als notwendig erachtet?

Ich möchte damit sagen, dass es nichts bringt, so zu reagieren, wie man es für einen selbstbewussten Menschen für richtig hält, wenn man das doch gar nicht ist. Das ist nicht authentisch und widerspricht dem eigenen Gefühl.
Ich glaub, dass es eine Übungssache ist, damit umzugehen. Dein Mann hat Dir aus meiner Sicht genau das richtige gesagt. Du hast für Dich wahrgenommen, was da schief läuft. Das ohne Schuld begreifen, ohne sich Vorwürfe zu machen, weil Du nicht perfekt bist und Du nicht die selbstbewusste Lucya bist, die Du schon immer sein wolltest. Der Weg führt dahin, muss aber auch begangen werden. Und manchmal muss man eben auch ein ganzes Stück laufen.

Sei einfach Du selbst und verurteile Dich nicht, wenn Du den Erwartungen anderer nicht entsprichst.
Und schau auch mal, ob Du nicht an Deinen eigenen Erwartungen vielleicht eine Kleinigkeit korrigieren kannst.

viele Grüße,
sad loser
jonojo

Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von jonojo »

Hi Sad Loser,

du warst selbstbewusst und hinterher bereust du es, weil die anderen dich an diesem Punkt als stark wahrgenommen haben und du glaubst deshalb künftig keinen Anspruch auf Hilfe mehr zu haben.

Ich bin nicht sicher ob ich deinen Beitrag richtig verstanden habe.
Wenn dem so ist, hast du einen perfekten Teufelskreis konstruiert.

Warum freust du dich nicht dich und deine Bedürfnisse angemessen durchgesetzt zu haben?

LG,
Norbert
timmie2002
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von timmie2002 »

ich stimme nojono zu.

es geht hierbei doch weniger um selbstbewusstsein, dieses zu demonstrieren, sondern wohl eher auf sich zu achten und für sich selbst zu sorgen.

von anderen sozusagen nicht beachtet zu werden, keine rücksichtnahme zu finden, sind doch erscheinungen, die uns in die depri geführt haben.
wir fühlen uns dadurch nicht nur nicht wahrgenommen, wir kommen uns hilf- und wertlos vor.

unsere gesellschaft ist leider so, dass andere oft die bedürfnisse eines gegenüber nicht erkennen. wir müssen selbstverantwortung tragen und selber für unsere bedürfnisse eintreten.

ich finde, dass eine gruppentherapie dafür ein sehr gutes übungsfeld ist.

auf sich achten, die eigenen bedürfnisse erkennen und für sich sorgen. das wurde uns in der tk immer wieder vermittelt.
seeking
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von seeking »

Hallo Norbert,

ich hatte nicht das Gefühl, mich angemessen verhalten zu haben. Mir drängte sich das Bild eines bockigen Kindes auf. Wenn ihr nicht mit mir spielen wollt, dann eben nicht. Ich brauche euch nicht, bin auch alleine stark.

Wenn man einmal in seinem Leben diese Strategie zum überleben entwickelt hat, zu einem Zeitpunkt, an dem man Verhaltensweisen zu erlernen beginnt, zu anderen Kindern und auch Erwachsenen, dann kommt man da schwer wieder raus. Mit „man“ meine ich natürlich mich.
Später ist dieses Verhalten vielleicht nicht mehr zweckmäßig. Weil ich nicht wirklich allein sein wollte. Etwas dagegen zu tun, bedeutet gegen seine im Unterbewusstsein verankerten Sichtweisen anzukämpfen. Gegen sich selber anzukämpfen. Nicht wieder einfach zu gehen, wenn es mal nicht passt.
Mir ist klar, dass das nicht gesund ist. Und so bemühe ich mich, mich so zu verhalten, dass das auch rational nachvollziehbar ist. Also der vernünftige Erwachsene.

Als ich die Stunde verließ, habe ich das als Rückschlag, als Niederlage empfunden. Mir war klar, dass ich mich damit ins Abseits bewege. Als andere das als Stärke empfanden, war ich irritiert. Ich habe Emotionen nachgegeben, von denen ich in so vielen Therapien gelernt habe, ihnen besser nicht zu folgen. Und dann ein Lob dafür. Das gibt mir zu denken.

Ich möchte das nicht überbewerten. Eine Episode, vielleicht durchdrungen von vielen Missverständnissen. Ich weiß nicht.

Viele Grüße,
sad
seeking
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von seeking »

Hallo finalfreak,

die Reaktion auf Nichtachtung und fehlende Rücksichtnahme sollte aber nicht Rückzug sein.
Ich denke, dass es richtiger gewesen wäre, sich direkt in diesem Moment zu wehren, gerade in der Therapie die Gefühle anzusprechen, um sich dann mit den anderen auseinanderzusetzen. Das geht „draußen“ ja meistens nicht. Du hast absolut recht damit, dass eine Gruppentherapie das geeignete Übungsfeld dafür ist.

In den stationären Psychotherapien, die ich kennenlernte, war das Verlassen der Gruppenstunde zwar jederzeit möglich, aber auch verpönt und nur im absoluten Notfall legitim. Auch unter dem Aspekt, sich selbst schützen zu wollen, auf sich zu achten, für sich Verantwortung zu übernehmen, galt es, sich mit den anderen auseinanderzusetzen.

Und ich habe mich nicht mit ihnen auseinandergesetzt. Ich habe ihnen meine Meinung gesagt und bin gegangen. Das tat erst mal gut. Im Anschluss hatte ich aber dieses miese Gefühl, versagt zu haben. Eben nicht achtsam mit mir umgegangen zu sein.
Als Kind war es achtsam, denn instinktiv habe ich mich so vor Übergriffen geschützt. Die ich leider dennoch erlebte, wie sicher viele hier.

Im Leben außerhalb der Klinik sieht das wieder anders aus. Es ist kaum jemand bereit, sich über solche Sachen auseinanderzusetzen. Der Lauteste gewinnt und Rücksicht ist ein Luxus, den sich nur wenige leisten. Unter Umständen würde ich da wieder ganz bewusst ähnlich reagieren.
Zu den Wenigen aber möchte ich nicht so sein. Von ihnen gibt es den ein oder anderen, zu dem mir eine Beziehung wichtig ist. Und das ist etwas, was ich mitnahm, aus den Kliniken. Es kommt auf die Beziehungen zu anderen Menschen an. Davon kann man leben. Gut, nicht nur davon. Aber allein und einsam nutzt dir nichts auf der Welt.

Das Wissen darum schützt nicht vor Pannen und Rückschläge. Manchmal, aber immer wieder holt mich die Vergangenheit ein und ich verliere Kontakte auf Grund dieser alten Verhaltensweise, einfach zu gehen, wo ich doch lieber geblieben wäre.

Viele Grüße,
sad
timmie2002
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von timmie2002 »

hallo sad,

ich kann gut nachvollziehen, was du beschreibst. kämpfe mit ähnlicher problematik, was zurzeit bei mir sogar zum selbsthass führt, weil ich die kindlichen verhaltensmuster, die ich auch zum schutz entwickelt habe, einfach schrecklich und völlig inakzeptabel finde.

aber wir beide dürfen nicht so hart zu uns sein. schließlich sind wir nicht schuld und anderes verhalten können wir nur sehr langsam erlernen.

also verurteile dich nicht so sehr.

und wenn du denkst, dass du andere mit deinem verhalten verletzt oder abgestoßen hast, versuche mit ihnen danach zu reden. bei wichtigen menschen erhälst du auf jeden fall verständnis.

ich mache das oft schriftlich, weil ich nicht darüber reden kann. die wirkung ist phänomenal. ncht nur dass ich verständnis bekam. anschließend war ich zumindest zum teil in der lage, darüber zu reden.

wir gehen kleine schritte. manchmal auch wieder einen zurück. aber wir stehen nicht still.

lass dir mut machen.

lg final
lucya
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von lucya »

Danke für Eure Antworten.

Bei der von sad sind mir die Tränen gekommen, weil ich mich einfach So wieder erkannt habe.

Aber irgendwo muss es ja auch die Menschen mit Depressionen geben, die eher auf sich bedacht sind, denn in den Gruppen begegne ich ihnen immer wieder. Teilweise denke ich, die waren genau wie ich und haben immer Rücksicht genommen und das ist jetzt leider ins Gegenteil gewandelt. Bei anderen höre ich heraus, dass sie sich schon immer so verhalten haben.

Unser Psychologe hat gesagt, dass die Menschen auf die negativen Einflüsse in der Kindheit mit Extremen reagiert. Hier z.B. entweder totale Rücksicht oder eben das Gegenteil.

Ja, jeder kann nur So handeln, wie es in ihm steckt und die Außenstehenden meinen so oft, das Verhalten wäre so schnell veraenderbar. Ist es aber nicht und das wissen wir ja alle...

Heute morgen muss ich zum doch und meine Belange vertreten. Aber da weiss ich gar nicht was meine Belange sind,., mir ist ganz anders.... drückt mir die Daumen....
Die lucya

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lucya
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von lucya »

Danke für Eure Antworten.

Bei der von sad sind mir die Tränen gekommen, weil ich mich einfach So wieder erkannt habe.

Aber irgendwo muss es ja auch die Menschen mit Depressionen geben, die eher auf sich bedacht sind, denn in den Gruppen begegne ich ihnen immer wieder. Teilweise denke ich, die waren genau wie ich und haben immer Rücksicht genommen und das ist jetzt leider ins Gegenteil gewandelt. Bei anderen höre ich heraus, dass sie sich schon immer so verhalten haben.

Unser Psychologe hat gesagt, dass die Menschen auf die negativen Einflüsse in der Kindheit mit Extremen reagiert. Hier z.B. entweder totale Rücksicht oder eben das Gegenteil.

Ja, jeder kann nur So handeln, wie es in ihm steckt und die Außenstehenden meinen so oft, das Verhalten wäre so schnell veraenderbar. Ist es aber nicht und das wissen wir ja alle...

Heute morgen muss ich zum doc und meine Belange vertreten. Aber da weiss ich gar nicht was meine Belange sind,., mir ist ganz anders.... drückt mir die Daumen....,
Die lucya

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timmie2002
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von timmie2002 »

mrgen lucya,

ich denke an dich und drücke dir natürlich die daumen.

lg final
lucya
Beiträge: 1536
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Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von lucya »

Hallo!
Danke fürs Daumendruecken... bin nicht So sicher, ob etwas gebracht hat, denn ich bin nicht sichern ich mit der neuen Medikation zufrieden bin....

Ich kriege jetzt wieder Nortrilen und als Bedarf Promethazin. Das hatte ich noch gar nicht. Das Valproat wurde reduziert und das Seroquel ist drin geblieben. Das habe ich erst zu Hause gemerkt. Ich dachte der Bedarf hätte es ersetzen sollen...

Also wieder 4 Medis. Als ich bei ihm war, erschien mir alles so plausibel, aber nun zweifel ich auch wieder.

Klar, ich habe echt wieder viele Symptome, aber wir haben es doch schon sooft mit vielen Medis probiert... ich denke mein doc hat Angst,, dass es sich noch verschlimmert
Die lucya

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bergamotte

Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von bergamotte »

Lies das Buch "So wehrt man sich gegen Manipulation" von Josef Kirschner. Gibt es bei Amazon fast geschenkt. Viel Spaß bei der Erkenntnis, denn die wirst Du haben!
krimi56
Beiträge: 1920
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Einstehen für eigene Belange

Beitrag von krimi56 »

Hallo,

wenn ich hier so eure Beiträge lese, finde ich mich in Vielem wieder. Eure Erlebnisse hatte ich nicht während Therapiestunden.

1. Mir ist es oft so auf meiner Arbeit ergangen. Ich bin bei meiner Chefin und möchte oder auch muss einiges mit ihr besprechen und es kommt eine Kollegin dazu, die sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zieht und dass das was sie zu sagen hat, der sofortigen Aufmerksamkeit und Wichtigkeit bedarf. Ich bin dann in der Regel aus dem Zimmer gegangen, damit ich mich nicht zu sehr darüber aufregte.

2. Später, nach meiner Hirntumor-OP bemerkte ich, dass ich Hintergrundgeräusche nicht mehr ab konnte, ob im Zimmer oder am Telefon. Auch wenn zwei Personen gleichzeitig mit mir reden, macht mich kirre und ich kann mich auf keinen der beiden konzentrieren.

In meiner Psychotherapie die ich dann später begann, lernte ich, auf meine Belange zu achten und sie auch beim Namen zu nennen, sie auszusprechen.

Daraus resultierte, dass ich zu meiner Chefin ging und ihr erklären konnte, dass ich das Verhalten der Kolleginnen und auch ihr Verhalten dann, mir gegenüber als nicht sehr rücksichtsvoll empfinde. Sie gestand mir, dass sie das nie so gesehen habe und wir haben eine Basis gefunden, dieses Problem, sprich Verhalten, besser zu meistern. Es passiert leider immer noch hin und wieder, doch dann kommt sie zu mir, entschuldigt sich und bespricht mit mir weiter, wobei wir gestört worden waren. Sie hat aber auch mit den Kolleginnen darüber gesprochen. Manchmal bin ich aber auch nicht in der Lage, das Gespräch wieder aufzunehmen und sage es dann auch.

Genauso habe ich auch bei meinem 2. Problem gehandelt.

Ich habe auch schon mal bei einem Telefongespräch den Hörer aufgelegt, als die Anrufende sich weigerte die im Hintergrund spielende Musik abzustellen, obwohl ich ihr mein Problem aufgrund des Hirntumors schilderte.

Ich empfinde dieses, mein Verhalten nicht als Rückzug oder Schwäche oder zu große Sensibilität. Es gehört einfach zum Respekt den jeder zu seinem Gegenüber haben sollte, ob im Beruf, Familie oder auch im Gruppengespräch während einer Therapie.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
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