Depressionen und Geld Teil 2

petra3741
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Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von petra3741 »

hallo,

ich möchte hier mal einen neuen Thread auf-
machen.

hier der vorgängerthread:

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1349783978


lg petra
Insa40
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Insa40 »

Oh Mann, das liebe blöde Geld.
Habe geld auf mein Konto eingezahlt, damit Überweisungen abgebucht werden können.
Und dann ist es nach 3 Tagen!! immer noch nicht gut geschrieben.
Das gibts doch nicht.
Hab ich zu dem "netten Bankkaufmann" am Schalter gesagt, wo heute doch alles superschnell mit einem Klick geht, wie kann es da sein, dass das Geld so lange braucht?

Ja, das wußte er nicht. Und ich hab sehr laut gesagt: Natürlich, weil die Banken mit meinem Geld arbeiten wollen".
Und ich hab dann den Nachteil davon, weil die Unternehmen ja abbuchen wollen und es ist nix drauf!

Sobald ich da aus dem Soll raus bin, wechsel ich die Bank, habe ich ihm gesagt.
Da bringe ich den Unternehmen das Geld lieber bar und persönlich vorbei, dann gehts schneller! Jawohl!

Ich war zwar nicht grad höflich, aber dafür hatte ich das letzte Wort!

Sorry, mußte ich grad mal raus schreiben.

Wieder beruhigtere Grüße, Insa
Sanjo

Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Sanjo »

Kann da deinen Zorn sehr gut verstehen.
Aber der kleine Bankmitarbeiter kann ja auch nichts dafür.
Wenn das Geld morgen noch nicht drauf ist, würde ich um eine Überprüfung bitten.
petra3741
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von petra3741 »

hallo in die runde,

also ich bin immer noch dabei mit wenig geld aus geben,
dabei hilft mir, dass ich gerade auch wieder unter verarmungsgedanken leide.
seit einiger zeit verfolgt mich, dass ich nicht genug für meine rente zusammen bekommen und dann von grundsicherung leben muss.

mich würde mal interessieren von jemand, der hartz 4 ist oder grundsicherung hat, wie es ihm geht.
vielleicht kann man ja damit auch zurecht kommen ohne, dass es einem so schlecht geht.
vielleicht muss ich da ja icht dauernd angst davor haben.
na in sofern hält mich die angst schon mal sehr daran, dass ich nicht mehr viel geld ausgeben und mehr arbeite.

ich bin mal gespannt auf eure antworten.

bis dann petra
Haferblues
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Haferblues »

Hallo Petra,

also das kann ich dir gerne haarklein beschreiben, wie man sich mit Hartz IV fühlt. Nämlich besch.........

Ich hatte anfangs auch totale Ängste. Sozialhilfe kam in meinem Denken nicht vor. Ich war überzeugt davon, dass ich mein Geld immer selber verdienen kann und später eine richtige Rente beziehen werde. Aber es kommt halt immer anders als wie man denkt.

Das schlimmste ist für mich jetzt nicht unbedingt der materielle Mangel, obwohl es nicht schön ist, uralte Klamotten zu tragen und nie zum Friseur zu können. Das schlimmste ist für mich die absolute Perspektivlosigkeit. Ich bin Ü50 und werde keinen Job mehr bekommen, der mir das Existenszminimum sichert. Mit der Einführung des neuen SGB hat man vom Erwerbslosen totale Flexibilität gefordert - aber vergessen, das selbe vom Arbeitsmarkt zu fordern. Wenn da kein Platz für mich ist, laufen alle meine Bemühungen ins Leere.

Nach vielen dunklen Stunden habe ich beschlossen, meine Bemühungen in Richtung Job einzustellen. Ist eh Energieverschwendung. Jetzt genieße ich lieber was ich habe: ein Dach über den Kopf, viel Zeit für mich und eine immerhin relativ gute Gesundheit. Und ich beschäftige mich mit Möglichkeiten des Widerstands gegen die Schikane durch diese menschenverachtenden Hartz-Gesetze.

Zum Glück war ich schon immer ziemlich bescheiden mit meinen Wünschen. Die meisten Sachen, die so zu kaufen sind, brauche ich nicht. Manchmal ist es aber doch hart, so vieles nicht haben zu können.

Hoffentlich kannst du mit meiner Schilderung was anfangen.

viele Grüße R.
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
petra3741
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von petra3741 »

Hallo Rifka,

danke für Deine Schilderung.

Ich arbeite ja an mir
nicht mehr so viel zu brauchen.
Also mit dem Geld kommst du so klar, also Essen,
du hast Internet...
Kannst du mir mal noch so beschreiben, was du so machst?
Ein Bruder von mir war auch mal eine Weile hartz4, der ging da immer in Gerichtsverhandlungen.
Was empfindest du so als menschenverachtend?
Mich interessiert das Wirklich,
wie es Dir so geht.

lg petra
Haferblues
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Haferblues »

Hallo Petra,

ja, mit dem Geld komme ich grade so hin, wenn nix außergewöhnliches ist. Ich habe einen Minijob und deshalb ca. 100,- € mehr als den Regelsatz. Essen ist kein Problem, ich esse z. B. sowieso nicht so gern Fleisch. Klamotten trage ich bis sie mir vom Hintern fallen. Kürzlich hat mir eine Bekannte die Haare geschnitten, dafür hab ich sie zum JC begleitet.

Ich gehe selten aus. Ich habe einen Hund und 2 Katzen. Ich lese viel. Die meisten meiner Bekannten haben auch wenig Kohle. Wir helfen uns gegenseitig, wenn es mal bei einem eng wird. Ich glotze viel zuviel TV.

Was ist so menschenverachtend?? Na, die faktische Entmündigung als Leistungsempfänger. Man muss z. B. regelmäßig eine "Eingliederungsvereinbarung" abschließen, bei der man selbst gar nix zu vereinbaren hat. Unterschreibt man nicht, kommt der selbe Text als Verwaltungsakt angeflogen und ist bindend. Ich muss um Erlaubnis fragen, wenn ich meine Wohnung wechseln möchte oder wenn ich ein paar Tage verreisen will. Ich muss (theoretisch) jede zumutbare Arbeit annehmen - über die Zumutbarkeit befindet meine zuständige Sachbearbeiterin. Ich muss auf Verlangen 10 mal lernen wie man Bewerbungen schreibt. Ich muss auf Verlangen für 1,- € die Stunde arbeiten. Ich muss auf Verlangen meine Kontoauszüge vorlegen. Ich muss mich quasi von meiner Fallmanagerin erziehen lassen - obwohl ich 30 Jahre berufstätig war muss ich auf Verlangen üben, jeden Tag aufzustehen und frisch gewaschen an einem Arbeitsplatz zu erscheinen (weil man ja als Elo seine Tagesstruktur verliert). Ständig stehe ich unter der Drohung von Sanktionen, falls ich mich nicht wohlverhalte. Ich glaube, ich bin nicht die Einzige, die das menschenverachtend findet.

Nachdem mich das alles total niedergedrückt hat, bin ich saumäßig wütend geworden über eine Amts-Tussi, die mich richtig schikaniert hat. Da hab ich angefangen §§ zu lesen und mich in Elo-Foren usw. zu informieren. Ich hab auch eine Schulung mitgemacht und begleite jetzt ab und zu Leute zum Amt. Das Schreiben von Widersprüchen ist schon zum Hobby geworden. Und natürlich habe ich den Segen einer Krankschreibung entdeckt. So gehe ich zu jedem Termin grinsend und labere dem zuständigen Mitarbeiter die Ohren zu. Die wollen mich gar nicht mehr so oft sehen.

Weißt du, wenn du dir die Sachen leisten kannst, kannst du ja brauchen so viel du willst. Ich hab auch die Bude voll mit Zeug. Hauptsächlich Bücher hab ich früher immer gekauft. Mach ich heute immernoch manchmal. Manchmal muss frau sich einfach was gönnen!!!

viele Grüße R.
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
petra3741
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von petra3741 »

hallo rifka,

ich finde das sehr interessant, was du schreibst.
Elo heißt wohl erwerbslosenforum? oder?
was für bücher liest du da wegen widersprüchen und so?
was hat es sich mit der krankschreibung auf sich?

mich interessiert das wirklich genau, wie es dir so geht.

Ist hier auch jemand, der die Grundsicherung im Alter in Anspruch nimmt?
Mich würde auch interessieren, wie das geht.

bis dann

lg Petra
Haferblues
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Haferblues »

Hallo Petra,

ja Elo = Erwerbsloser. Wegen der Widersprüche hab ich einen Leitfaden für ALG2/Sozialhilfe. Sonst informiere ich mich im Internet, weil sich die Bestimmungen alle naslang ändern. Außerdem gibt es immer neue Gerichtsurteile, die man gut anführen kann.

Ich lese einen Haufen Psychowälzer. Schon immer eigentlich. Auch gerne über Kommunikation und Gesprächsführung. Es ist immer gut, wenn man bisschen davon versteht.

Krankschreibung bewahrt mich vor der Teilnahme an Sinnlosmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten. Ich leide nämlich weniger unter dem Mangel an Beschäftigung als am Fehlen von Einkommen. Ich mag nicht nochmal lernen eine Bewerbung zu schreiben und Speckstein interessiert mich auch nicht.

Grusi ist im Prinzip genauso, nur muss man sich da nicht ständig bewerben. Das kriegen Leute, die nicht erwerbsfähig sind. Ich kenne einige Leute, die Grusi bekommen.

Wieso interessiert dich das?????? Du kannst ja mal im Eloforum lesen. Da gibt es auch manchmal was zu lachen.

viele Grüße R.
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
petra3741
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von petra3741 »

hallo rifka,


wie gesagt ich leide an existenzangst und ich hatte schon oft die angst es nicht mehr zu schaffen. drum möchte ich mal wissen, wie es ist vor was ich angst habe.

und was ist grusi?

lg petra
Haferblues
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Haferblues »

Guten Morgen Petra,

ich hänge noch rum, weil ich wegen Husten eh nicht schlafen kann.

Grusi = Grundsicherung = Sozialhilfe

Existenzangst ist, glaub ich, meistens irrational. Jedenfalls hier bei uns. Ich kenne das aber auch. Meine Mutter hatte immer einen Verarmungswahn. Haben viele alte Leute, weil sie nach dem Krieg echt schlechte Zeiten erlebt haben. Das hat auf die Kinder irgendwie abgefärbt. Hier in Deutschland muss (bis jetzt) noch keiner wirklich um seine Existenz bangen. Das absolute Minimum ist gesichert, also ein Dach über dem Kopf, Kleidung und Nahrung.

Natürlich kommt es immer auf die persönlichen Wünsche und Ansprüche an. Und auch aufs Alter.

Vor was konkret hast du Angst?????

Es hat ja alles Vor- und Nachteile. Ich sag mir immer wieder: mir kann man nix rauben. Jeder Einbrecher würde weinend zusammenbrechen hier. Der würde mir vielleicht sogar noch was mitbringen.

viele Grüße R.
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
Sanjo

Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Sanjo »

Hallo Rifka
Wenn alles so gut abgesichert ist wie du schreibst.
Dann frage ich mich warum es in Deutschland so viele Obdachlose gibt.
Welche sich Ihren Lebensunterhalt aus dem Müllcontainer holen
Haferblues
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Haferblues »

Hallo Panjo,

ich habe jetzt über deine Frage nachgedacht und bin zu folgender Meinung gekommen. Die Obdachlosigkeit ist ein eigenes Problem. Da kommen außer der Arbeitslosigkeit noch andere Dinge hinzu wie Schulden, Krankheiten, Sucht, usw. Manche Leute schaffen es nicht, die ihnen zustehenden Leistungen rechtzeitig zu beantragen. Sie ignorieren Briefe und vor allem Rechnungen bis es zu spät ist.

Ich behaupte nicht, wir leben in einem Paradies. Arbeitslosigkeit ist manchmal ein Vollzeitjob. Wenn ich zum Amt zitiert werde, muss ich eben erscheinen, ob mir das nu gefällt oder nicht. Ich muss mich selbst über meine Rechte informieren, weil vom Amt oft falsche Informationen kommen. Ich muss Bescheide lesen und darauf reagieren. Bescheide sind ganz oft fehlerhaft.

Manchmal sehe ich z. B. in meinem Bekanntenkreis, dass Menschen vom Amt sanktioniert wurden (Leistungen gekürzt) und gar nicht den Grund dafür wissen. Dabei geht einer Sanktion IMMER eine Anhörung (schriftlich) und ein Sanktionsbescheid voraus. Die Leute haben dann auf beides nicht reagiert. So können dann Mietschulden auflaufen und man fliegt auf die Straße (wenn man auch nicht auf Mahnungen des Vermieters reagiert).

Was ich sagen will: Obdachlosigkeit könnte oft vermieden werden, wenn die Betroffenen die Augen und den Mund aufmachen würden. Wer das Amtschinesisch nicht versteht, kann zu einer Beratungsstelle gehen. Das ist doch besser als sich zu schämen und alles über sich ergehen zu lassen.

Natürlich kann ich total falsch liegen mit meinen Ansichten.

Gruß R.
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
petra3741
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von petra3741 »

hallo rifka,

ich antworte dir erst später auf dein posting,
mit geht das zu nahe vor was ich angst habe.
und ich muss aufpassen, dass es mir auch nicht schlechter geht, wenn ich mich zuviel beschäftige vor was ich angst hab.

lg petra
ilka2
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von ilka2 »

Hallo Petra,

ich hab mal eine Frage an Dich.
Und zwar würde ich gerne wissen, welches Wochenbudget Du mit deinen beiden Jungs hast.
Natürlich nur, wenn Du das hier sagen magst.

Herzliche Grüsse
ilka
petra3741
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von petra3741 »

Hallo ilka,

ich mache mit drei personen gerade 100€
aber ich habe jetzt drei wochen drunter geschafft.
einmal 80€, einmal 70€, und diese woche 65€.
ich reiße mich aber arg zusammen, keine anhalter werden groß mitgenommen.
es ist bei mir essen, trinken, und hygieneprodukte.
ich hab früher viel mehr ausgegeben.

lg petra
petra3741
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von petra3741 »

hallo rifka,

ich kann erst jetzt wieder weiterschreiben,
weil ich zur zeit eh so existenzängste wieder hab, dass ich da bei diesem thema zu sehr an meine Ängste hinkommen und mich das zu sehr stresst.
du schreibst, dass die die obdachlos sind papier nicht bearbeiten....
ich habe auch angst, dass ich da panik bekomme und zu sehr depressiv werde, dass ich sachen nicht bearbeiten kann.
ich habe angst, dass ich dann mit dem wenigeren geld nicht auskomme....
dass ich nicht damit klar komme kein auto mehr zu haben.
dann eine wohnung zu finden wird auch nicht einfach sein mit hartz 4. ich müßte dann wohl in eine kleinere ziehen.

das wäre mal einiges,
bei gelegenheit schreibe ich noch mehr.

lg petra
timmie2002
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von timmie2002 »

@panjo

"Wenn alles so gut abgesichert ist wie du schreibst.
Dann frage ich mich warum es in Deutschland so viele Obdachlose gibt.
Welche sich Ihren Lebensunterhalt aus dem Müllcontainer holen"

zur ergänzung: es gibt nicht unerheblich wenige abdachlose, die bewusst diese lebensform gewählt haben. sie bewahren sich damit ihre freiheit und menschenwürde. ich finde diese sehr mutig.
Sanjo

Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Sanjo »

Ich habe noch von keinem gehört, dass er diese Lebensform wirklich freiwillig gewählt hat.
Zum Beispiel auch bei dieser Kälte wie sie jetzt gerade herrscht.
Haferblues
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Haferblues »

Hallo Petra,

wenn ich richtig gelesen habe, hast du 2 Kinder und verbrauchst pro Woche höchstens ca. 100,- € pro Woche. Da bist du ja schon extrem sparsam. Mehr einschränken musst du dich höchstwahrscheinlich nicht.

Wieso hast du solche Angst?? Ist dein Job in Gefahr????

Ich suche hier mal ein paar Informationen für dich zusammen, damit du dir ungefähr deine Ansprüche ausrechnen kannst. Erstmal gibt es ein Schonvermögen, das du für deine Alterssicherung besitzen darfst und nicht verbrauchen musst vor Antragsstellung. Das beträgt nach meinen Infos:

1.600,- € für unter 60-Jährige (§ 1 Abs. 1 Nr. 1 a)-V zu § 90 SGB XII)
2.600,- € für über 60-Jährige (§ 1 Abs. 1 Nr. 1 b)–V zu § 90 SGB XII)
zzgl. 614,- € für Ehegatten
zzgl. 256,- € jede weitere Person (§ 1 Abs. 1 Nr. 2 b) V zu § 90 SGB XII)

Pro erwerbsfähiges BG Mitglied ist ein angemessenes Kfz im Wert bis 7.500,- € geschont (§ 12 Abs. 3 Nr. 2 SGB II)

Dann beträgt der Regelsatz ab 2013 wie folgt:

Regelbedarfsstufe 1 (ALG II Eckregelsatz Alleinstehender): 382,- Euro
Regelbedarfsstufe 2 (Partner in einer Bedarfsgemeinschaft): 345,- Euro
Regelbedarfsstufe 3 (Volljährige 18 - 24 jährige in einer Bedarfsgemeinschaft im Haushalt der Eltern oder ohne Zustimmung des SGB II – Trägers Ausgezogene): 306,- Euro
Regelbedarfsstufe 4 (Kinder und Jugendliche zwischen 14- und 17 Jahre in einer Bedarfsgemeinschaft): 289,- Euro
Regelbedarfsstufe 5 (Sozialgeld für Kinder Sozialgeld für Kinder von 6 bis 13 Jahren): 255,- Euro,
Regelbedarfsstufe 6 (Sozialgeld für Kinder unter 6 Jahre): 224,- Euro,

Dazu kommen noch die Kosten für Unterkunft und Heizung. Und du kannst in einem Minijob dazuverdienen. 100,- € anrechnungsfrei, alles darüber wird zu 80% angerechnet.

Was die Wohnung angeht, so hat jede Gemeinde eigene Obergrenzen. Allgemein gilt für 3 Personen eine 3-Zimmer-Wohnung von 75 – 80 m² als angemessen. Für 4 Personen 4 Zimmer bis zu 95 m². Dies gilt für Mietwohnungen. Man kann aber nicht generell zum Umzug gezwungen werden. Ich kenne z. B. eine Person, der aus gesundheitlichen Gründen (psychische Erkrankung) ein Umzug unzumutbar ist. Dann muss die vorhandene Wohnung bezahlt werden.

„Angst verwirrt die Sinne und lässt Dinge anders erscheinen, als sie in der Tat sind.“
Miguel de Cervantes

Gruß R.
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Danny Keye
Regenwolke
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Regenwolke »

@Rifka,

es gibt zwischen SGB II (Hartz IV) und SBG XII (Grundsicherung vom Sozialamt) Unterschiede, was das Schonvermögen und den Zuverdienst angeht.

Das Schonvermögen, dass du angibst, gilt für die Grundsicherung nach SGB XII, wobei jemand mit Rente auf Dauer meines Wissens einem Altersrentner gleichgestellt ist. Beim Hartz IV darf man über mehr Vermögen verfügen.

100 Euro dazu verdienen darf man dagegen nur beim Hartz IV, bei der Grundsicherung wird dagegen jeglicher Zuverdienst zu 2/3 angerechnet.

LG, Wolke
petra3741
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von petra3741 »

hallo rifka,

ich bin einfach immer wieder mal so schlecht drauf mit angststörungen und depressionen,
dass ich angst habe, dass ich meinen job nicht mehr packe.
und dann laufen halt so katastrophenfilme im hirn ab.
dann stell ich mir wahrscheinlich vieles zu schlimm vor.
ich muss oft einfach schon ganz schön kämpfen.

lg petra
petra3741
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von petra3741 »

hallo rifka,

also dh ich kann auch bei hartz 4 ein auto haben, dass nicht mehr als 7500€ wert ist?

langsam werden meine ängste ja weniger....

ich versteh halt die wörte nicht immer so.

wieviel "vermögen" darf man denn haben, wenn man hartz 4 ist? ich habe irgendwann mal was vonn lebensalter mal 200 gehört?
ist dass das schonvermögen?

lg petra
Regenwolke
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Regenwolke »

>wieviel "vermögen" darf man denn haben, wenn man hartz 4 ist? ich habe irgendwann mal was vonn lebensalter mal 200 gehört?

Ich hab gerade das hier gefunden:
http://www.hartz-4-empfaenger.de/hartz-4-vermoegen
Aber keine Ahnung, ob das aktuell ist.
Haferblues
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Re: Depressionen und Geld Teil 2

Beitrag von Haferblues »

Hallo Petra,

wegen dem Schonvermögen müsste ich nochmal genau nachschauen. Das unterscheidet sich anscheinend je nach dem ob man ALG 2 oder Grundsicherung bezieht. In meinem schlauen Buch steht: Pro vollendetes Lebensjahr 150,- €.

Ich hab die schnell verfügbaren Infos mal aufgeschrieben, damit du siehst, dass du nicht gleich auf der Straße landen würdest. Es wird alles nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird. Meistens macht man sich in der akuten Panik selber verrückt. Das kenne ich von mir selber auch.

Ein Auto darfst du auf jeden Fall haben in Hartz IV, solang es keine Luxuskarre ist. Vor allem, wenn du Kinder hast oder die Karre brauchst zum zur Arbeit, zum Arzt oder sonstwo hin zu kommen.

Du hast ja anscheinend einen Job. Wieso hast du so eine Angst?? Außerdem macht das gar nix, wenn der Mensch ein paar Schulden hat. Das machen unsere Politiker uns doch vor!!!

Ich muss jetzt mit dem Hund Gassi. Meine Nachbarin hat geklingelt. Wir gehen immer zusammen.

viele Grüße R.
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Danny Keye
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