Paradox! Jetzt 2x die Woche Therapie?

[DarkRaven]

Liebe Forianer,

Heute hab ich der Thera gesteckt, dass ich das Gefühl habe ich müsste mich irgendwie schützen.
Vor ihr? Vor der Therapie? Die letzten zwei Nächte konnte ich nicht schlafen, bin dauernd aufgeschreckt und dachte nur, ich muss da irgendwie raus. Irgendwie hab ich auf einmal total Panik geschoben.
Es ging auch um die Themen Angst vor Nähe, Verlassenheitsgefühle und Abschied etc…

Daraufhin hat mir die Thera den Vorschlag gemacht, die Therapiefrequenz auf 2mal die Woche zu erhöhen. Erhöhen??? (verringern könnte ich ja verstehen, aber erhöhen?) Sie sagt selber das mag paradox klingen, aber hält das wohl für sinnvoll, weil Gefühl und Kopf Welten auseinander liegen… So ganz konnte ich ihrer Erklärung nicht folgen.

Ich hab erst mal ein lautes “Ne das können sie vergessen!” von mir gegeben. Hat die Thera nicht zugehört?

Sie überlässt die Entscheidung natürlich mir und irgendwie hoffe ich drauf, das sie das ganze wieder vergisst und nicht mehr zur Sprache bringt.

Und nu weiß ich nicht weiter.
Hat jemand von euch 2x die Woche Therapie? Bringt das was?
Allerdings denke ich gerade, wenn wir erhöhen, bin ich vielleicht schneller fertig LOL
Dagegen spricht einfach nur Angst und evtl. zeitliche Probleme.

Lg, DarkRaven

[Clown]

Liebe DarkRaven,

bitte hilf deiner Thera, dich zu schützen und geh 2x in der Woche zu ihr!

You see?!

LG, Clown

[Phosphor]

Hi DarkRaven,

dass eine Therapeutin bei zunehmenden Angstgefühlen und nächtlichem Aufschrecken zur Erhöhung der Sitzungsfrequenz rät, finde ich alles andere als paradox.

[FrauRossi]

Hi Dark Raven,

ich findes den Vorschlag auch garnicht paradox.

Dass du Nachsts hochschreckst usw. kann ja ein Zeichen dafür sein dass die Therapie bei dir an etwas rührt. Dir erscheint es vielleicht wie Angst vor der Therapie, aber vielleicht steckt dahinter die Angst an ein bestimmtes Thema / Knackpunkt zu gelangen?

Sind so meine Gedanken.

Ich hab mich nach Therapiesitzungen auch oft schlimm gefühlt, Panikatacken bekommen usw.

Ich würde raten höre ganz genau in dich hinein. Was ist da? Was möchtest du? Ist da wirklich Abneigung gegen die Therapie? Oder lauert da was anderes?

Ich würde auch dazu neigen zu sagen wenn die Thera das vorschlägt, dann mach es ruhig.

Andererseits habe ich bei meinem zweiten Therapeuten die Häufigkeit der Sitzungen selbst festgelegt. Und das war auch ein gutes Konzept. Ich habe immer genau gemerkt, wann etwas abgehackt war und ich bereit für was neues / nächste Thema war.

So haben wir langsam ein paar Zwiebelschalen abgeschält, bis wir fast beim Kern des Problems waren. Das hat dazu geführt dass es mir sehr sehr viel besser ging.

Allerdings schreibe ich fast am Kern, weil da noch was ist, und weil das etwas ist was ich dem Therapeuten nicht gesagt habe, weil ich noch nicht so weit bin. Ich weis aber jetzt was es ist und ich werde mit ihm darüber reden wenn ich glaube bereit zu sein.
Wenn das so kommt brauche ich sicher auch wieder engmaschigiere Sitzungen. (Geht leider beruflich grad nicht)

Ich muss noch ein ABER hinzufügen, es ging bei mir nicht allein um die Diagnose Depression sondern auch um Posttraumatische Belastungsstörung. Daher mag das für mich ein gutes Konzept gewesen sein. Kann aber für dich vielleicht falsch sein?

Vielleicht kannst du deine Therapeutin fragen / mit ihr darüber sprechen? Wieso weshalb warum? sie zwei Sitzugenen pro Woche für besser hält?

LG FrauRossi

[Salvatore]

Hallo DR,

ich hatte eine zeitlang auch 2x/Woche Therapie. Mir hat das unheimlich geholfen, jeweils an die Gespräche der letzten Stunde anzuknüpfen, weil eben dazwischen nicht so viel Zeit vergangen ist (da hatte ich dann eher das Gefühl, dass das letzte Gespräch keine Bedeutung mehr hatte, weil ich inzwischen was ganz anderes fühle und erlebe).
Außerdem kann ich schon sagen, dass es mich stabilisiert hat und mir geholfen hat, schwierige Gefühle auszuhalten.

Deine Therapeutin macht ja glaube ich Psychoanalyse, da ist das gar nicht unüblich, dass Klienten 2-3 mal pro Woche Termine haben.
Paradox finde ich das auch nicht. Aus deiner Beschreibung lese ich jedenfalls heraus, dass bei dir innerlich ganz viel los ist und da macht eine höhere Stundenfrequenz ja Sinn.

Egal wie du dich entscheidest, du kannst ja immer noch zurück. Wenn du jetzt zweimal die Woche hingehst heißt das ja nicht, dass das ab jetzt immer so sein muss - die Möglichkeit, zurückzustufen hast du ja immer. Auch wenn du jetzt nicht das Gefühl hast, dass du das möchtest, heißt es nicht, dass du die Stundenzahl nie mehr erhöhen kannst.

Lg, Salvatore

[DarkRaven]

[DarkRaven]

[Haferblues]

Hallo Dark Raven,

ich hatte früher auch mal 2 Termine die Woche. War eine analytische Therapie. Bei mir endete das darin, dass mich meine Therapeutin rausgeschmissen hat, weil ich ihr zu negativ war. Sie hat irgendwas von "Primärobjekten" gesülzt.

Das muss natürlich nicht bei dir so enden. Ich will sagen: probier es doch mal für 4 Wochen aus. Mach mit der Th. vielleicht eine Befristung aus. Wenn du es dann blöd findest, gehst du wieder einmal die Woche.

Grübeln ist Mist!!!! Entspann dich!!! Und dann mach das, wobei du dich am wohlsten fühlst.

Gruß R.

[La_crimosa]

Liebe Dark Raven,
für mich stellt sich die Frage, wovor Du so große Angst hast.

Du schreibst ja selbst, dass Du dich "schützen" musst - wenn Du auch offen bleibst mit dem "Vor was".
Was könnte Dir in der Therapie passieren? - Du schreibst von "Angst vor Nähe" - also dass Dir die Therapeutin zu nah kommt mit Ihren Fragen/Deutungen? Oder dass Du Dich durch eine mögliche Offenheit, abhängig von ihr machst und nicht mehr von ihr los kommst?!

Oder hast Du Angst vor möglichen Themen, die aufgedeckt werden und Dich dann "aus der Bahn werfen" könnten? Du dann eventuell damit allein stehst und damit nicht klar kommen würdest?
Warum würdest Du lieber nicht mehr hingehen?! - Ist die Therapeutin Dir unsympathisch? Sagt sie nicht "das Richtige"?

Das sind alles für mich Fragen, die sich bei Deinem post stellen…

Liebe Grüße,
Susanne

P.S.: Ich wäre froh, wenn mein Therapeut zu mir sagen würde: "Kommen Sie zweimal die Woche!" - Er würde mir damit deutlich machen, wie ernst es um mich steht...

[I-AAH]

[DarkRaven]

[seeking]

Hallo DarkRaven,

es wäre wahrscheinlich gut für Dich, den Vorschlag Deiner Therapeutin anzunehmen, wenn Du das zeitlich für Dich auf die Reihe bekommst. Vielleicht kannst Du auch dem Grübeln Vertrauen entgegensetzen. Lass Dich ein und nimm es so hin. Sie wird sich etwas dabei gedacht haben.

Manchmal ist es sinnvoll, sich seinen Ängsten zu stellen, auf sie zuzugehen und nicht davor davonzulaufen. Du bist in der Therapie in einem geschützten Rahmen. Was könnte schlimmstenfalls passieren? Aus Angst vor Nähe diese annehmen, vielleicht noch vertiefen und schauen, was passiert, was der Grund ist. Ich könnte mir vorstellen, dass das Wissen um die Ursachen Dir Deinen Schlaf zurückgibt. In der Therapie hast Du die Möglichkeit, relativ gefahrlos fast alles auszuprobieren.

Ich bin mit Zwängen und den damit verbundenen Ängsten ähnlich umgegangen. Es hat mir soweit geholfen, sie wenigstens kontrollieren zu können. Bis jetzt jedenfalls.
Ich habe auch mal 2 Therapiestunden in der Woche gehabt. Für einige Monate. Es war gut. Allerdings hatte ich diese am Stück. Dadurch hatte ich nicht mehr den Druck, mich kurz fassen zu müssen und die Therapeutin konnte Übungen mit mir machen, für die eine Stunde zu wenig Raum geboten hätte.

Bei Dir ist das etwas anders, aber ich würde mich darauf einlassen.

Viele Grüße,

sad loser

[DarkRaven]

[DarkRaven]

Hey Yvi,
ich hab einfach im Moment die Nase voll, von dem ganzen Therapie-Kram

Lg, DarkRaven

[Meggi]

@DarkRaven,
genau denselben Satz sagte mein Mann seinerzeit auch und ging nicht mehr hin.
Sein Therapeut war entsetzt und sauer zugleich, ich ebenso.
Musste aber zu meinen Erstaunen feststellen dass es ihn ab da zunehmend besser ging und er/wir ganz gut "ohne" auskommen.

Ich denke Du bist auf dem Weg der Besserung, alles Gute !

Meggi

[DarkRaven]

[Meggi]

Hi DarkRaven,

er hat nach ca, 30-40 Sitzungen (er/ich haben nicht mitgezählt) die VT abgebrochen.

Er berichtete auch immer wieder davon wie sein Thera jeden Furz/Witz in sehr wichtige Zusammenhänge zu ziehen versuchte.
Ich konnte dies zunächst nicht so recht glauben, aber nur bis mein Mann mir ein komplettes Audiofile einer seiner Sitzungen anhören ließ, hörte sich mehr oder weniger so an als ob mein Mann der Moderator der Unterhaltung sei und auf der anderen Seite nach nervig langen Wortpausen so eine nach Art eines Politiker alles so gedreht wurde das es für den Thera passte und wichtige Themen damit abgewürgt wurden.

Grüße
Meggi

[Nini33]

Liebe Dark Raven,

ich möchte zwar nicht nerven - aber mich interessiert schon, wie es bei dir weiter gegangen ist:

Hast du die Therapie abgebrochen oder gehst du jetzt ein oder zweimal die Woche hin?

Liebe Grüße
Nini

[DarkRaven]

[Nini33]

Dann alles Gute für Freitag!

Liebe Grüße
Nini

[I-AAH]

...

[DarkRaven]

[Eliana]

[DarkRaven]

[Clown]

Liebe DarkRaven,

>war heute zur Therapie. Und vorerst hab ich nächste Woche noch mal nen Termin.
Es rührt mich und freut mich, wie du um deine Heilung ringst - alles Liebe dafür!

Clown