Klinikzeit beendet und jetzt hier neu starten

[BunteWolke]

Hallo!
Ich bin hier neu angemeldet und möchte mich daher kurz vorstellen: Ich war bis letzte Woche für 10 1/2 Wochen in einer psychosomatischen Klinik, da ich seit einem Jahr unter Magenschmerzen und Übelkeit litt, inzwischen 9 kg abgenommen hatte, organisch jedoch nichts gefunden wurde. Beim Vorgespräch zur Klinikaufnahme sagte die Therapeutin zu mir: "Irgendetwas in Ihrem Leben ist Ihnen auf den Magen geschlagen, oder tut es gerade aktuell. Dies gilt es herauszufinden." Nach nur einer Woche Aufenthalt in der Klinik hatte ich dann die Diagnose Depressionen. Es war ein harter und langer Weg, bis es mir wieder besser ging. Von meiner Vorstellung, ich gehe für 8 Wochen in eine Klinik und danach bin ich gesund, musste ich mich verabschieden,
Obwohl ich jede Menge erreicht habe, sehe ich jedoch gerade nur das, was noch nicht geht. Und das ist jede Menge!
Deshalb bin ich hier auf dieses Forum gestoßen und auch wenn ich bisher nur in ein paar Threads reingeklickt habe, finde ich mich in den einen oder anderen Zeilen wieder.

Mir geht es seit 3 Tagen eher so lala und ich habe wahnsinnige Angst, dass ich wieder einen Rückfall (hatte ich in der Klinik in der 6. Woche) erleide.

War hier jemand von euch auch stationär in Behandlung und kennt diese Gefühle?

Viele Grüße
BunteWolke

[Lerana]

Hallo BunteWolke,

dein Beitrag ist so schnell von der ersten Seite verschwunden, dass ihn mal flugs wieder hoch hole, damit wir eine Chance haben, dich zu begrüßen.

Herzlich Willkommen hier im Forum.

Da ich noch nicht in einer Klinik war, kann ich nicht so viel zu deinem Posting sagen. Angst vor Rückfällen kenne ich aber auch.

Ich glaube es ist dann besonders schwer, die eigene Stimmung einfach mal anzunehmen und weil man sich so dagegen wehrt, setzt man sich noch mehr unter Druck und dann geht es noch schlechter.

Vielleicht kannst du versuchen, deine Stimmung wenigstens nicht so zu bwerten, sondern einfach so stehen zu lassen.

Ich wünsche dir jedenfalls einen guten Austausch hier!

Herzliche Grüße
Lerana

[Smaragd71]

Hallo BunteWolke,

willkommen hier. Ich kann deine Gedanken schon nachvollziehen. Ich dachte eigentlich auch, dass ich nach der Diagnose Depression, Ende August, ein paar Medikamente nehme und ein bisschen Therapie und in ein paar Wochen, Monaten ist das erledigt.

Tja, so ist es leider nicht. Medikamente mehrmals umgestellt, erst im 2. Anlauf richtige Therapeutin gefunden, und ab Januar geht es erstmal in eine Tagesklinik für mehrere Wochen und wie es danach ist, weiß ich auch nicht.

Aber Mut, es kann nur aufwärts gehen. Ich glaube fest daran.

[Amy_h_S_]

Hallo und ein herzliches Willkommen auch von mir, BunteWolke

auch ich kenne die Situation nach Klinikentlassung nicht, aber stelle mir das ziemlich schwierig vor. Bitte berücksichtige in deiner Bewertung der Lage, dass du gerade eine extrem anspruchsvolle Aufgabe bewältigst!

Ich weiß jetzt nicht, wie soetwas organisiert wird, aber hast du Ansprechpartner vor Ort, z.B. ambulante Psychotherapie und/oder Psychiater/in oder Adressen mitbekommen? Hast du Ideen, wie du weiter an deiner Gesundung arbeiten möchtest?
Mir wäre das eine Entlastung, wenn ich wüsste nach der Klinik nicht quasi allein dastehen zu müssen, glaube ich.

glg Amy

[Lotta-B.]

Hallo BunteWolke,

Deine Gedanken und Gefühle kann ich sehr gut nachempfinden. Ich war schon mehrfach in Kliniken. Nach diesen langen u. anstrengenden Wochen muss man erst wieder zu Hause ankommen, sehr viel Geduld mit sich und seinem Umfeld haben. Eine Garantie, einen Rückfall zu erleiden oder eine erneute depressive Phase zu geraten, hat niemand. In der Klinik lebt man wie unter einer Glocke - so hab´ich es empfunden, nicht negativ gemeint, in dieser schweren Phase braucht man einfach diesen Schutz. Gib Dir auf jeden Fall Zeit, schau auf die Dinge, die Du geschafft hast, kleine Dinge, kurze Momente, versuch im "Jetzt und Hier" zu leben. Was hat Dir in der Klinik gut getan? Denke an die verschiedenen Therapien? Entspannung? Kunst? Musik? Das Zusammensein mit Mitpatienten/Freunden? Ein Spaziergang? Was hilft Dir? Machst Du eine ambulante Therapie?
Ich wünsche Dir alles Gute! Falls Du irgendwelche weiteren Fragen hast, gerne...

VG Lotta-B.

[dprssn]

Hallo,
auch ich bin neu hier, aber nicht weil ich betroffen bin, sondern mein Mann. Er ist seit vier Wochen stationär und soll in ca 1 Woche nach Hause.
Ich drücke Dir die Daumen.
Für mich habe ich die Hoffnung: mein Mann und ich leben schon so lange mit seiner Depression, ohne dass sie diesen Namen trug, geschweige denn behandelt wurde.
Ich warte nicht auf ein einfaches Leben, ich hoffe auf ein paar Inseln mit Sonnenschein.
Als die Medikamente langsam anschlugen hat er gesagt, er fühle sich als ob er einem Gefängnis entkommen ist.