Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Lerana
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Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Lerana »

Hallo!!

Es ist einfach zum Heulen. Nach einer Zeit, in der ich so fest geglaubt habe, ich habe es wirklich geschafft! Bin ich wieder nach fast 12 Stunden aus meinem Bett gekrochen, in meine total unaufgeräumte Wohnung, habe gestern Abend mein Notfallmedikament genommen und denke: Und täglich grüßt das Murmeltier!!

Gestern habe ich mit einer Freundin telefoniert, die weit weg wohnt und die ich deshalb nicht sehr oft spreche. Sie hat von ihrem Urlaub erzählt, von ihren Theraterprojekten, von ihren Konzertauftritten, von ihrem Haus, von ihren tollen Kindern ....
Ich habe die ganze Zeit gedacht: Bitte frag mich nicht, wie es mir geht, erzähl einfach weiter, denn ich will nicht schon wieder das gleiche sagen wie immer: Liege mit Depressionen im Bett, habe Streit mit meinem Mann und weiß nicht, ob ich mich trennen soll.

Wie behaltet ihr die Hoffung, dass das jemals anders wird??

Ich kann nur denken: Jetzt ist es wieder Weihnachten und alles ist so .... und letztes Jahr war es das auch schon und das Jahr davor auch.

Wie kann ich nur daran glauben, dass es aufhört?
Ich sitze hier und weine (wenigstens geht das!) und kann es einfach nicht fassen, dass ich wieder an diesem Punkt bin.

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Amy_h_S_
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Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Amy_h_S_ »

Hallo Lerana,

ach mensch, das tut mir leid, dass es dir heute so schlecht geht!!!

Weil ich erst seit kurzem hier bin, kann ich es vielleicht nicht so einschätzen, aber schon mein oberflächlicher Eindruck ist nicht, dass du genau am selben Punkt stehst! Wenn du genau überlegst, fallen dir womöglich viele Dinge ein, die inzwischen anders sind (z.B. das Weinen)?!

Mein Psychiater hat mir letzte Woche gesagt, dass solche schlimmen Tage / Krisen manchmal eine ganz andere Dramatik und Trennschärfe bekommen können, wenn die Gesamtentwicklung eigentlich bergauf geht. Dass man dann erst recht alles in Zweifel zieht, wenn es keine Einheits-Ewigkeits-Düster-Suppe mehr ist. Bedeutet für mich aber eben auch, dass sich die Dinge bzw. wir uns trotzdem noch auf einem Weg heraus aus dem Mist befinden können, selbst wenn die Depression gerade heftig zuschlägt.
Das hat mir schon Hoffnung gemacht!

ganz ganz liebe Grüße
Amy

PS: Und auch Bill begrüßt sein Murmeltier ja jeden Tag anders...
Nachtflug
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Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Nachtflug »

Hallo liebe Lerana,

Hoffnung ist ein sehr schönes und ehrliches Gefühl und manchmal, wenn es einem schlecht ist das einzige, was einen hilft. Eigentlich wissen wir doch alle, dass an jedem dunklen Tunnel auch wieder ein Licht auftauchen kann.
Ich erlebe auch immer mal wieder auf meinem Weg zur Gesundung solche Tiefpunkte , manchmal wollte ich schon fast in eine Klinik gehen, dann habe ich mich doch nochmal aufgebäumt und mir etwas Gutes getan, einfach mit einer Kleinigkeit angefangen.
Liebe Lerana, du machst dir Vorwürfe, dass es dir schlechter geht: Hör auf damit!
Der erste Schritt aus so einem Loch wieder herauszukriechen ist für mich immer - die Situation annehmen und akzeptieren, keine Selbstvorwürfe. Die bringen nichts. Es geht dir gerade sehr schlecht - und das ist ok!! Keinem Menschen, auch Nicht-Depris geht es immer gut, und wer sagt, dass es genauso wird wie die Jahre davor? Du hast doch viel mehr Wissen und Erfahrungen gesammelt.

Fang an, dir kleine gute Dinge zu tun. Gibt es irgendeine Kleinigkeit, die du gerne tun würdest? Eine Duftkerze anzünden? Ein schönes Bad nehmen? Ein Tasse heiße Schokolade trinken? Etwas Essen gehen? Einen schönen Song bewusst anhören und genießen?
Versuche mit einer nichtigen Kleinigkeit anzufangen und dich nicht mit aufräumen unter Druck zu setzen. Gönne dir ein kleines Erfolgserlebnis für den heutigen Tag und wenn du es schaffst, kannst du ja vielleicht doch drei Dinge aufräumen - ist doch immerhin besser als nichts oder?

Und vielleicht sagt dir deine Depression, dass gerade etwas wieder falsch läuft? Dass du dich wieder etwas mehr wertschätzen sollst - und wenn es eben alles so schwer fällt, dann nur mit kleinen Dingen. Ich bin mir sicher, du wirst heute eine Kleinigkeit schaffen, nur nicht die Messlatte so hochsetzen. Ob du da landest wo du vor einem Jahr warst, kannst du Einfluss nehmen. Aber du kannst nur kleine, langsame Schritte gehen. Vergleiche dich nicht mit Zuständen wo du schon warst - manchmal geht man eben zwei Schritte zurück um insgesamt wieder Stück für Stück drei nach vorne zu gehen.
Akzeptiere die Situation erst einmal, nehme sie war so wie sie ist und bewerte sie nicht als ein Versagen. Und dann überlege, wie du dir in dieser Situation helfen kannst, was du für dich tun kannst, damit es dir besser geht.

Alles Gute,
ich bin mir sicher du kannst das! Ich schicke dir ganz viel Mut und Hoffnung!

Nachtflug
otterchen
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Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von otterchen »

Liebe Lerana,

das fühlt sich schlimm an, schon beim Lesen.
Allerdings musste ich bei einem Punkt schmunzeln: "Und täglich grüßt das Murmeltier".
Diesen Satz habe ich vor einiger Zeit auf die Schiefertafel in meiner Küche geschrieben... um mich selbst zu mahnen, dass alles immer gleich verläuft, wenn ich nicht selbst etwas ändere.
Und wie schwierig war es, die MÖGLICHKEITEN überhaupt zu sehen und zu unterscheiden zwischen dem WAS und dem WIE (das WAS kann man manchmal nicht ändern, wohl aber das WIE). Und wenn mich die Gleichförmigkeit der Tage und dieses Verbleiben in einer Situation anpesten, dann schaue ich, was ich ändern kann.

Aber Deine Eingangsfrage war ja, wie man die Hoffnung behält. Tja, hm, wie mache ich das? Ich glaube irgendwie unerschütterlich daran, dass alles irgendeinen Sinn hat.
Everything will be okay in the end.
If it's not okay, it's not the end.

Ich reise. Ich bin auf einem Weg. Mein Ziel? Noch nicht einmal klar zu erkennen, es wabert manchmal mit unscharfen Konturen am Horizont herum und ist nicht klar zu erkennen. Aber ein wenig gehört wohl das Stichwort "Wandlung" dazu: aus dem Schlechten etwas Gutes zu transformieren... denn das ist der Antrieb für viele Menschen: aus Opfern werden Kriminologen, aus Menschen, die einen Angehörigen durch eine Krankheit verloren haben, werden Ärzte und Forscher, aus Betroffenen werden Helfer.
Aber ich schweife ab. Sorry!

Mein Ziel bin ICH. Ich will, dass es MIR gut geht, dass sich mein Leben stimmig anfühlt. Und wenn mir das phasenweise nicht gelingt, dann rufe ich mir ins Gedächtnis, dass nichts für immer bleibt. Gefühle vergehen, manche Phasen sind auch irgendwann vorüber.
Und zum Glück habe ich -zig Aufzeichnungen darüber, wie es mir in der Vergangenheit ging, und so kann ich anschaulich einen Vorher-Nachher-Vergleich anstellen. Wie weit bin ich gekommen!

Also, liebe Lerana, was kannst Du heute ändern? Es muss nichts Großartiges sein (weiß ja auch nicht, in welchem Zustand Du Dich befindest). Manchmal reicht es schon, die Dinge, die man zu Hause erledigt, mal irgendwie anders zu bewältigen.



Wer das tut, was er immer tut,
bekommt das, was er immer bekommt.

mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
BD
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Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von BD »

Liebe Lerana,

ich hatte letzte Woche auch einen ganz dunklen Tag.
Auch wenn es noch so schwer fällt, versuch diesen Tag stehen zu lassen, die Gefühle nicht zu bewerten, vielleicht sieht es morgen schon wieder ganz anders aus.
Bei mir war es so!
Diese Tage gehören (leider) dazu, aber sie gehen vorbei. Und ich glaube auch, gerade wenn es uns schon besser ging, empfinden wir sie als besonders schlimm, aber sie gehen vorbei!

Fühl Dich umarmt (wenn das für dich o.k. ist) von Waldsee
ghm
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Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von ghm »

Hallo Lerana,

ich fürchte es gibt (mindestens) zwei Arten von Hoffnung.

Die eine ist wie "guter Vorsatz" ein Trug, den ich fasse, aber nicht umsetze, diese ist schädlich und schwächt mich.

Die andere ist wie "tun", sie ist in mir und sagt, dass es letztlich in meinem Entschluß liegt mein Leben mir entsprechend zu leben.

Wohl war, da habe ich noch einiges zu Lernen und manche Angst zu entmachten, aber es ist mein Leben für dass ich an mir arbeite.

Kennst Du Konstantin Weckers "weiße Rose"?
http://www.youtube.com/watch?v=7hvR5Mp2JQo

>> Es geht ums Tun und nicht ums siegen <<
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
DYS-
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Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von DYS- »

Hallo Lerana

Da kann ich nicht wirklich weiterhelfen. Nur soviel dazu… gibt es denn eine reelle Chance auf Besserung? Ich denke, für die meisten Depressiven gibt es die. Besonders, wenn die Erkrankung rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

Ich habe die Hoffnung bei mir weitgehend aufgegeben. Nein, mir geht es damit auch nicht besser. Aber ich funktioniere für andere soweit es meine Kräfte zulassen.

Darauf bin ich sicher nicht stolz, aber so ist es doch besser als den Lebenslauf meiner Familie mit einem Suizid zu verschandeln.

Gruß dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Smaragd71
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Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Smaragd71 »

Liebe Lerana,

die Hoffnung hält uns am Leben, sie führt uns weiter und lässt uns neue Gedankenwege erkennen.
Du siehst, was du hier für tolle Zusprüche erhältst und wie DU die Menschen hier positiv beeinflusst hast.
Alleine dies gibt schon Hoffnung, dass du vieles richtig machst.

Zu deinem Mann kann ich nicht viel sagen, ich weiß nur (aus eigener Erfahrung), dass kein anderer Mensch mich glücklich machen muss, das kann ich nur selber tun. Und wenn jemand dies Glück vervollständigen kann, ist das super. Wenn nicht, ziehe ich die Konsequenz.

Kopf hoch starke Frau.


Das Glück beruht oft nur auf dem Beschluss, glücklich zu sein.

Ozeania
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Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Ozeania »

Liebe Lerana,

es tut mir Leid, dass es Dich so niederdrückt und einen Rattenschwanz an Gedanken der Hoffnungslosigkeit nach sich zieht. Es ist aber gut, dass Du Dir diese Hoffnungslosigkeit sofort näher anschaust, denn sie hat eine große Kraft, die sich gut nährt.

Die Angst, dass alles wieder von vorne losgeht, ist auch bei mir unterschwellig da, denn ich möchte einfach nicht mehr in einen derartigen Zustand kommen, in dem man die Verbindung zum Leben fast gänzlich gelöst hat und mit der Schwelle des Todes bedrohlich auf Tuchfühlung geht. Für mich ging von dieser Schwelle ein großer Sog aus, sich dem zu widersetzen, es viel Kraft kostete. Diese Kraft will ich für sowas kein weiteres Mal aufbringen. Deshalb versuche ich, sie in frühere Stadien zu investieren.

Es gibt im Leben nicht nur Hochs und neutral daher plätschernde Phasen, sondern wiederholt Tage, an denen gleich mehrere Probleme auf einmal auf einen niedergehen, an denen einen die Kraft verlässt und man nur noch schlafen will, an denen man verletzt wurde und traurig ist, an denen man Mist gebaut hat und sich selbst infrage stellt. An diesem Punkt finde ich es unheimlich wichtig, wachsam zu werden. Du kannst Dich dort nämlich entweder mit jeder Zelle Deines Körpers an die schwärzesten Tage der Depression erinnern und sämtliche Gefühle als Symptome und Vorboten betrachten, zumal Du sicher eine Fülle an Dingen in Deinem Leben und an Deiner Person findest, die alles andere als vollkommen sind. Du kannst solche Phasen aber auf der anderen Seite auch einfach als zur natürlichen Dynamik des Lebens gehörig annehmen, sie in Dich hinein und wieder gehen lassen.

Das macht Dir eine Freundin wie jene am Telefon zweifellos nicht gerade leicht. Auch in Bezug auf Beziehungen muss man, finde ich, überaus wachsam sein. Ich habe nach meiner schlimmen Zeit diesbezüglich sehr viel verändert. So etwas, wie Du mit der Freundin schilderst, kenne ich auch. Wobei ich nicht einmal sicher bin, was sich bei solchen Begegnungen aus meiner eigenen Wahrnehmung heraus entwickelt hat. Denn heute begegnet es mir überhaupt nicht mehr. Aber das ist vielleicht der zweite Schritt. Der erste ist, Dich vor so etwas zu schützen, wenn Du in Phasen starker Selbstzweifel derartige Schilderungen wie ein Schwamm aufsaugst, um Deine Selbstabwertung zu untermauern. In Wirklichkeit ist ein solches Gespräch vollkommen leer. Wenn sich Deine Freundin noch nicht einmal nach Dir erkundigt, war ihr Drang, von sich zu erzählen, offenbar sehr groß. (Vielleicht muss sie sich das alles einreden, damit sie es glaubt. Nur Spekulation, aber man muss nicht alles glauben, was die Leute verzapfen.) Wichtig ist die Perspektive, die Du einnimmst.

Wie behaltet ihr die Hoffung, dass das jemals anders wird??
Diese Formulierung hilft Dir nicht, ganz im Gegenteil. Das, was wird, ist zu groß für uns, oder wir sind zu klein dafür, daher ist es unerheblich. Nur, was jetzt ist, kannst Du beeinflussen. Das Warten auf bessere Zeiten ist das schlimmste, was man machen kann, das zermürbt und lähmt. Aber jetzt sofort kannst Du entscheiden, welche Bedeutung Du Deiner Kraftlosigkeit gibst. Nebenbei bemerkt, ich liege seit etwa 17 Stunden im Bett. Ich kam gestern um 17:30 Uhr von der Arbeit. Später wollte ich eigentlich noch tanzen gehen und deshalb vorher ein bisschen Müdigkeit abbauen. Naja, ich hatte keinen Drive mehr, machte mir etwas zu Essen, nahm es mit ins Bett und schaute ein bisschen Filme, schlief irgendwann sehr tief ein und wachte erst um 9:45 Uhr auf. Da ich oft sehr wenig und schlecht schlafe, habe ich mich bei dem Blick auf die Uhr heute früh sehr gefreut und fühle mich durch und durch erholt. Ich könnte meine letzten 17 Stunden auch anders betrachten. An der Tatsache, wie sie verlaufen sind, würde das jedoch nichts ändern. Sie waren, wie sie waren. Nur wie ich mich jetzt damit fühle, habe ich in der Hand.


Ich kann nur denken: Jetzt ist es wieder Weihnachten und alles ist so .... und letztes Jahr war es das auch schon und das Jahr davor auch.


Wie kann ich nur daran glauben, dass es aufhört?


Ich sitze hier und weine (wenigstens geht das!) und kann es einfach nicht fassen, dass ich wieder an diesem Punkt bin.

Das sind alles Fragen, auf die es keine Antwort gibt, die Dich weiter bringt. Weder im positiven noch im negativen Sinn hast Du Macht über die Zukunft. Es kann so kommen, wie Du befürchtest, es kann auch anders kommen. Vielleicht kannst Du Deine Kraft ins Loslassen dieser Gedanken stecken und versuchen, die gegenwärtigen Gefühle zu ertragen, wehr Dich nicht gegen sie, miss ihnen aber auch nicht eine allzu große Bedeutung bei. Schon morgen können sie sich verändert haben. Auch eine marginale Veränderung ist eine Veränderung.

Liebe Grüße
Merida
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Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Merida »

Liebe Lerana,

ich kann mich noch gut an die Hoffnungslosigkeit erinnern, sind das doch erst 2 Wochen her, das es mir besser geht. Das einzige das ich Dir sagen kann: "Es wird wieder besser" so war es schon immer und so wird es immer sein! Ich weiß, das kannst Du im Moment nicht glauben, doch auch das wird besser.

Ich konnte es auch nicht glauben, hatte keine Hoffnung mehr, vor allem weil es mir 6 Wochen sehr schlecht ging und ich ja schon in der Klinik war (bin).

Ich wünsche Dir genügend Kraft das durchzustehen - ich hab es auch geschafft -

Herzliche Grüße
Merida
Lerana
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Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Lerana »

Hallo!!!

Boah!!! VIELEN DANK! Schluchz!! Ich bin gerührt!

Ausführlicher später!

Dankbare Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe Lerana
ich geh jetzt Sonnenstrahlen sammeln, für dich
ganz allein---bis später.

Die Hoffnung ist unter der Last verschüttet,die auf deinen Schultern lag.
Schieb sie weg ,die unleidige Last,
die Hoffnung ist nie weg,nur nicht immer greifbar.
anna54
Blümli
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Registriert: 18. Jan 2011, 18:41

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Blümli »

Liebe Lerana,

könnte Deine Hoffnung auf Veränderung vielleicht genau in den angeblichen "Rückschritten" liegen ?

Wenn ich einen Weg gehe und auf diesem wo angekommen bin, wo ich eigentlich nicht hin will, muss ich Rück-Schritte machen, um dann meine Richtung ändern zu können. In diesem Fall liegt meine Hoffnung auf Änderung genau in diesen "Rück-Schritten".
Und manchmal geht man einen Weg, der sich bis zu dem Punkt der Rückschritte eigentlich gut angefühlt hat, aber er eben doch nicht der Weg ist, der einen weiter bringen kann. Da liegt dann das "Weiter" erstmal in einem Schritt zurück, um dann auf einen anderen Weg zu gelangen.

Von dieser Warte aus betrachtet, hast Du allen Grund Hoffnung zu haben, dass es anders wird, wenn Du die Chance des Rückschrittes wahrnimmst und dann Deinen Weg in eine andere Richtung lenkst, damit Du nicht wieder an der selben Stell, an der Du den Rückschritt begonnen hast, ankommst und letztlich dann festhängst.

Und nachdem ich hier in letzter Zeit mit verfolgen konnte, was bei und vor allem in Dir für Bewegungen vonstatten gingen, bin ich mir absolut sicher, dass Deine Rückschritte Dich auf einen für Dich guten Weg bringen können.

Hab Vertrauen in Dich ! ... ich hab es

Herzlichst

Blümli
^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Lerana »

Hallo ihr Lieben,

ich habe eure Postings wieder und wieder gelesen und sie bedeuten mir viel. Ich würde euch gerne allen antworten, aber heute packe ich es nicht!

Ich habe viel geschlafen! Meine Mutter und mein Mann haben sich um unseren Sohn gekümmert und eben bin ich tatsächlich sogar mitgegangen eine Kleinigkeit essen. Das war zwar nicht die beste aller Ideen, mir war sofort übel, aber ich war mal raus!

Außerdem habe ich tatsächlich bewusst Musik gehört auch Konstantin Wecker (Danke Gregor!).

Ich muss mich wohl auch daran erinnern, dass es sowas wie ein Morgentief gibt. Das war mir nicht mehr so präsent. Aber in den letzten Tagen ist das sehr deutlich.

Gleich gehe ich ins Bett!!!

Ich kann nicht oft genug sagen, wie dankbar ich euch bin.

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
bigappel
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Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von bigappel »

Liebe Lerana,

ich weiß nicht, ob es richtig ist, wenn ich Dir im Zusammenhang mit meiner eigenen Hoffnungslosigkeit im Rahmen meiner Erkrankung schreibe, aber ich tue es trotzdem, weil ich es wichtig finde, wie schon meine Vorschreiber, Dir aufrichtiges Mitgefühl, nicht Mitleid zukommen zu lassen.

Was ich nicht möchte, keinesfalls, ist, dass Du durch meine Auführungen denkst: "Ich, Lerana, habe kein Recht, dass ich mich schlecht fühle, ich war nie von einer derartigen Krankheit bedroht (damit meine ich die Prognose)".

Darum geht es nicht!

Soviel zum Vorwort .

Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, der Angst, die vielen ungeklärten Fragen, nicht wissen, wie es weitergeht, ist mir sehr gut bekannt.

Das ist ein echtes Scheiß-Gefühl; ich finde, dass die Grundlage der Erkrankung dabei egal ist.

Ich konnte es damals in der Zeit, als man mir sagte, dass ich bald gehen müsse, nicht daran glauben, dass alles einen Sinn hat und vor allem konnte ich erstmal nicht "vertrauen".

Ich glaube, das gehört dazu und ist normal.

Aber irgendwas war in mir, ich glaube eher jemand: heute Teenager, der mein persönlicher Motor war, irgendwann die Hoffnungslosigkeit ohne Vorsatz wieder zu verlieren und das Gefühl wandelte sich in genau das, was meine Vorrednerinnen geschrieben haben:

die Überzeugung, dass alles im Leben einen Sinn hat und in das Vertrauen, dass sich alles zum Guten wendet, wie immer das aussehen mag.

Ich nehme mir jetzt einfach mal die priviligierte Stellung heraus schreiben zu dürfen:

bisher hat das verdammt gut geklappt.

Liebe Lerana, ich kann mich Blümli nur anschließen (boah, ne: irgendwann bastel ich mir mal einen Textbaustein dafür ).

Vertraue.... vertraue Dir.

Ich tue dies definitiv auch!

Und nochwas: im Rahmen meiner eigenen Therapie habe ich auch das Thema mit meinem Therapeuten besprochen:

warum habe ich eine solche Lebenszeit vergeudet, warum habe ich nicht schon viel, viel früher meinen 1. Mann verlassen, viel früher diese entsetzliche Ehe beendet, mich so behandeln lassen? War ich das nicht selber Schuld (bekannt, gell?) ?

Nein, hat er gesagt und damit hatte er verdammt nochmal Recht:

unabhängig davon, dass es mir hier nicht darum geht, ob und welche Entscheidungen Du in Bezug auf Deinen Mann fällst:

eine frühere Entscheidung war einfach nicht möglich. Es brauchte Zeit...... bei mir waren es fast 10 Jahre, also viel Zeit ..... aber sie war nötig; eine entsetzlich schwierige Entscheidung, aber ich habe sie niemals bereut.

Heute mit Abstand denke ich: ein anderer, schnellerer Weg war nicht möglich; alle Bausteine mußten sich erst für mich finden!

Von Herzen eine Umarmung
sendet Dir

Pia (und danke für die guten Wünsche im
anderen Thread: ich vertraue ..... auf die Liebe meines Mannes und von mir und unsere Ressourcen; wie auch immer es weitergeht ).
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
jonesy
Beiträge: 546
Registriert: 25. Feb 2011, 17:42

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von jonesy »

Hallo Lerana,
wie schade, dass du jetzt das Gefühl hast, du stündest wieder am Anfang, denn das tust du nicht.
Heilung oder sagen wir mal Besserung verläuft in den seltensten Fällen konstant, leider.
Aber du hast viel gelernt in der letzten Zeit. Über dich, über die Krankheit, über das, was du dir wünscht.
Ich glaube ganz sicher, dass du mit diesem Einbruch anders umgehst, als zu Beginn deiner Erkrankung, da bin ich mir sicher.
Sich selbst anzunehmen, sich Mut zu machen, sich zu erlauben, schwach zu sein, sind eine schwere Aufgabe.
Nichts ist immer gleich, es ist immer eine andere Zeit, ein anderes Gefühl.
Und... was ich auch sehr wichtig finde: Es ist immer jetzt. Weder Zukunft noch Vergangenheit, sondern jetzt. Gegenwart, und nur in ihr kannst du verändern.
Wenn die Kraft und der Mut zurück kehrt und das werden sie.
Alles Liebe wünscht dir Pauline
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von anna54 »

Liebe Lerana
schlafen ist gut,tu dir gutes,lass dir gutes tun!
Du musst nicht antworten,nimm einfach unsere Sorge und Anteilnahme. Das ist der Goldschatz,in diesem Forum.
Mein Gedanke
du bist zu nah an einen "Brandherd" geraten,er ist da,aber er ist nicht zu löschen.
Löschen ist ja auch nicht sinnvoll,die Glut soll bleiben,aber du darfst dich nicht mehr verbrennen.
Beziehungen,Arbeitsverhältnisse,Partnerschaften,Säulen des Lebens, nicht antasten in Zeiten der Krise.
Abwarten,ausharren,schlafen,krank sein!!!
Dann wieder erwachen,den Weg sehen.
Noch immer abwarten,Ziele erkennen,leise gehen,Kraft schonen.
An dem einen Tag wird es einfach sein,den Weg zu gehen,der dir jetzt den Boden wegreißt.
Aber wie sollst du jetzt wissen,was dann sein wird,es ist eine Entwicklung.
Und ganz oft,muss man einfach nur bleiben.
Was ist die Farbe der Depression,die all unserer Herzblut färbt,ich wünsche mir eine Angiographie der Seele,das wäre doch toll,so klar auf einen Blick.
Liebe Lerana,nicht zu schnell,kannst du ausspannen,oder ist Arbeit besser.
Ich umarme dich
anna54
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Lerana »

Hallo!

Es geht mir schon ein bisschen besser. Ich habe wieder recht lange geschlafen, habe dann lange mit meinem Sohn gebastelt und Martinslieder gehört und bin dann (und jawoll, ich bin sooo stolz auf mich) mit ihm Schwimmen gegangen. Es hat mich ganz unglaublich abgelenkt, denn wenn man mit einem vierjährigen im Schwimmbad ist, hat man nicht genug Hände und Augen!

Jetzt bin ich seeehr müde und hoffe einfach mal, dass ich diese Nacht gut schlafen werde. Ich bin dankbar, dass mein Sohn mich zwingt, aufzustehen und rauszukommen. Ohne ihn ... das darf ich gar nicht zu Ende denken! Morge gehe ich Arbeiten, denn das tut mir im Moment gut.

Mein Mann hat mich gestern sehr entlastet. Und es tut mir auch so leid für ihn, wenn er zu mir sagt: Du bist wie deine traurig guckende Hülle, mit der man nicht sprechen darf. In der Tat will ich am liebsten schweigen. Und weil das so ist, habe ich ihm gegenüber auch schnell ein schlechtes Gewissen.

Meiner Mutter habe ich gesagt, dass es mir im Moment nicht so gut geht und sie hat dann einen Tag später angerufen, um zu weinen, weil ich ihr ja so leid tue. Na toll! Wer tröstet hier wen?

Ich fange jetzt mal an, euch zu antworten. Aber ich weiß noch nicht, wie viele ich schaffe, aber ich fange mal an. Ich weiß, ich muss das nicht, aber ich will!!

@Amy:
>>Wenn du genau überlegst, fallen dir womöglich viele Dinge ein, die inzwischen anders sind (z.B. das Weinen)?!<<
Ja, das ist absolut richtig. Vieles ist anders. Und das Weinen gehört dazu. Ich bin immer sehr froh, wenn es mir gelingt, denn oft habe ich einfach das Gefühl, alles steckt einfach fest und frisst meinen Kopf von Innen auf.

>>Dass man dann erst recht alles in Zweifel zieht, wenn es keine Einheits-Ewigkeits-Düster-Suppe mehr ist.<<
Danke für diesen Blickwinkel, der sehr hoffungsvoll klingt!!

@Nachtflug
>>Liebe Lerana, du machst dir Vorwürfe, dass es dir schlechter geht:<<
Das ist soo wahr. Es fällt mir sehr, sehr schwer, nicht zu denken: Du hast was falschgemacht, versagt, bist gescheitert, du stellst dich nur zu dumm an etc. (ja, ja wenn ich es jetzt lese, sehe ich die Depribrille. Nur wenn man es fühlt, kann man die halt nicht so gut erkennen.).
Ich versuche mir auch zu sagen: Es gehört dazu!!!!

>>Akzeptiere die Situation erst einmal, nehme sie war so wie sie ist<<
Das kann ich zumindest besser, als vor einem Jahr. So viel zu schlafen, hätte ich mir vor einen Jahr nicht rausgenommen!! Ich wäre weitergelaufen, bis mein Herz gestolpert wäre!

@otterchen:
>>Everything will be okay in the end. If it's not okay, it's not the end.<<
Danke!! Ich hoffe sehr, dass du recht hast und wahrscheinlich klingt es ironisch, wenn ich sage, eigentlich bin ich ein Optimist. Es ist dieses Weihnachtsding. Immer wenn sich ein Festtag jährt, fällt mir auf, dass es letztes Jahr auch schon ... war. Und diesmal hatte ich einfach gedacht, es wäre endlich gut. Ich bin auch einfach ein Stück enttäuscht!

>>dass nichts für immer bleibt<<
Auch das finde ich tröstlich. Ii guten und in schlechten Zeiten, denn es macht die guten Zeiten besonders und die schlechten erträglich! "Auch das geht vorbei", habe ich vor kurzem noch bei Worte des Tages gepostet. Danke, dass du mich daran erinnerst!

@Waldsee:
>>Auch wenn es noch so schwer fällt, versuch diesen Tag stehen zu lassen, die Gefühle nicht zu bewerten,<<
Das versuche ich!!! Versprochen!

@Gregor:
>> Es geht ums Tun und nicht ums siegen <<
Danke! Der Song hat mich gerührt und dieser Satz ist mein aktuelles, neues Mantra! Danke!

@dys:
>>Aber ich funktioniere für andere soweit es meine Kräfte zulassen.<<
Auch ich versuche im Moment zu funktionieren, denn insbesondere meinem Sohn
bin ich das schuldig. Für ihn versuche ich mich zusammenzureißen und für ihn stehe ich auf und für ihn... Und das ist gut und richtig so!! Aber als Ziel, da reicht mir das leider nicht. Ich will nicht nur funktionieren und eben deshalb macht mir ein solcher Rückfall Angst, denn dann werde ich daran erinnert, wie es ist, nur zu funktionieren (wobei jetzt übertreibe ich, das Basteln hat mir sogar Spaß gemacht und das obwohl ich basteln eigentlich hasse)!

Heute mache ich hier Schluss. Ich danke euch allen so sehr und melde mich wieder!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Lerana »

Hallo!

es geht mir heute schon viel besser. Ich stehe im Mailkontakt mit meiner Therapeutin und ich bin dabei, mir gut zu tun (auch wenn mir dieser Schlüssel als Lösung des Problems manchmal zu leicht erscheint). Da ich aber nicht beratungsresistent bin und meiner Therapeutin vertarue, tue ich brav, was sie sagt.

@MiuMiu:
>>ich weiß nur (aus eigener Erfahrung), dass kein anderer Mensch mich glücklich machen muss, das kann ich nur selber tun<<
Ich weiß! Auch ich habe mal zu meinem Mann gesagt: Wir können uns nicht glücklich machen, nur miteinander glücklich sein.

Daher ärgere ich mich auch so, wenn ich dann auf Beziehungsstress mit meinen doofen, depressiven Mustren reagiere. Aber ich muss es wohl annehmen.

@Ozeania:
>>wenn Du in Phasen starker Selbstzweifel derartige Schilderungen wie ein Schwamm aufsaugst, um Deine Selbstabwertung zu untermauern.<<
Da ist absolut was dran. Ich kann ihr das sogar gönnen, sie ist wirklich so ne tolle, kreative, nette und hilfsbereite (eigentlich ekelhaft, dass man so toll sein kann )! Aber in solchen Momenten komme ich so schlecht um den Vergleich und ja, der endet dann mit einem negativen Resultat für mich. Entweder tue ich mir selber leid oder ich verachte mich. Beides nicht gerade erwachsen.
Gefahr erkannt - Gefahr gebannt?!

>>Aber jetzt sofort kannst Du entscheiden, welche Bedeutung Du Deiner Kraftlosigkeit gibst.<<
Das ist richtig. Ich tue mich schwer, mit dem Annehmen. Meine Therapeutin meinte, ich müsste jetzt erst Akkus wieder aufladen und solle Geduld haben! Es ist wie es ist. Es geht ums Tun, nicht ums Siegen!

>>die gegenwärtigen Gefühle zu ertragen, wehr Dich nicht gegen sie, miss ihnen aber auch nicht eine allzu große Bedeutung bei.<<
Es ist mir früher noch viel schlechter gelungen!

@Merida:
>>"Es wird wieder besser" so war es schon immer und so wird es immer sein!<<
Danke, dass du mich daran erinnert hast und wie schön, dass die Klinik dir hilft und es dir jetzt besser geht!

@Blümli:
Danke für deinen tollen Beitrag. Das Bild des Zurückgehens, um die Richtung zu ändern, hat mir sehr geholfen. Es macht nämlich auch möglich, beim Zurückgehen, noch einmal bewusst warzunehmen, wehalb bin ich hier gelandet. Hätte ich vielleicht schon vorher merken können, dass dieser Weg eine Sackgasse war!
Und Danke für dein Vertrauen!!!

@Pia:
Ja du hast recht! Wenn ich meinen Sohn ansehe, dann weiß ich auch wozu. Und ich fühle mich nicht nur verpflichtet, sondern es ist einfach zu toll, es zu verpassen. Wie sehr kann ich mich freuen, wenn er morgens schlaftrunkend auf meinen Schuß zum Kuscheln gekrabbelt kommt und dabei ganz zauselige Haare hat und noch nach Schlaf riecht!

Schlimm wird es nur, wenn ich anfange zu denken, dass ich ihm so viel antue, weil ich in solchen Momenten keine gute Mutter sein kann. Aber selbst da gebe ich mir wirklich die größte Mühe!

>>War ich das nicht selber Schuld (bekannt, gell?) ?<<
Und wie!!!
Aber es ist wohl richtig: Ein jegliches hat seine Zeit und noch ist sie nicht, vielleicht kommt sie nie!
Und auch Danke für dein Vertrauen in mich!

@Pauline:
>>Es ist immer jetzt. Weder Zukunft noch Vergangenheit, sondern jetzt. Gegenwart, und nur in ihr kannst du verändern.<<
Weise und doch so schwer zu begreifen!! Danke!

@Anna:
Danke für deinen unermüdlichen Zuspruch hier!!!!
>>du bist zu nah an einen "Brandherd" geraten,er ist da,aber er ist nicht zu löschen.<<
Ja! Aber wie Pia schon schrieb: Es ist noch nicht die Zeit ihn zu löschen!


Ich danke euch allen von ganzem Herzen!!
Eure Postings haben mir sehr, sehr viel bedeutet und ich kann es nicht fassen, wie hartnäckig einige von euch hier an mich glauben und mir wieder und wieder zur Seite stehen!

Vielen Dank!

Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Lerana
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Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Lerana »

Hallo!

Sorry! Hab´s gelöscht! Soviel Frust rauslassen und jammern ist ja auch nicht zielführend!

Gehe jetzt erstmal schlafen!

Versuche geduldig zu bleibe und mal einen Weg zu finden, mit meiner Wut umzugehen, der nicht beinhaltet alles zu verachten!

Danke!!

Kaputte Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Lerana »

Also, weil ich ja jetzt wieder so furchtbar konstruktiv bin:

Wer hat Tipps für mich, wie ich meine Wut gesellschaftsfähig ausleben kann?

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von otterchen »

Hallo Lerana,

auf ein Kopfkissen boxen, mehrere Kissen voller Wucht auf den Boden werfen,
rausgehen und vor Bäume treten oder Laub durch die Luft wirbeln lassen,
draußen schreien,
oh, mit einem Gegenstand auf die Matratze einprügeln geht auch... sowas wie ein Teppichklopfer müsste es sein, hast Du sowas ähnliches? aber verletz Dich bloß nicht dabei!

Wut kann einen großen Energiestau bedeuten - diese Energie kann man durch körperliche Betätigung (siehe oben) gut rauslassen (besser, als sie in sich hineinzufressen und womöglich verkrampfte Muskeln zu bekommen), aber vielleicht kann man durch die Wut auch seine Energie anders bündeln??

Ideen willkommen
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von anna54 »

Liebe Lerana
mit so viel Wut im Bauch kannst du nicht schlafen,also teile sie uns mit.
Ich habe vor Jahren in einem Wutanfall,so viel zum Fenster rausgeworfen,bis die Wut weg war,sehr unüberlegt,denn es regnete.
Es war trotzdem damals der einzige Weg,diese Wut nicht gegen mich zu richten.
Inzwischen kann ich das meist besser,ich sammle nicht so lange.
Auch kannte ich mich nicht, so wütend,mir war das teilweise sehr peinlich,also nicht gesellschaftsfähig.
In der Wut steckt viel Energie,wohin also damit?Kennst du die Quelle deiner Wut?
anna54
Quappe
Beiträge: 107
Registriert: 23. Apr 2012, 16:03

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von Quappe »

Naja... vielleicht mal ein paar alte ungeliebte Taschenbücher zur Seite legen, um sie so richtig samt Einband zu zerfetzen, sie auf den Boden zu schmettern und dann darauf heruzustampfen? Schreien kann man übrigens hervorragend auch drinnen. Man muss sich nur einfach mal machen lassen. Alternativ kann man draußen vielleicht den Rasen ein bisschen versohlen, der ist schön weich und hinterlässt keine Schäden an Deiner Hand (falls er nicht schon zufällig gefroren ist).

"Spaß" beiseite. Ich weiß ja nicht was Dich gestern so bedrückt hat - aber ich nehme Dich trotzdem einmal ganz fest virtuell in den Arm. Manchmal weiß man einfach nicht mehr, wohin mit sich und seiner Wut. Aber auch Wut hat ihre Berechtigung.
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Wie behaltet ihr die Hoffnung?

Beitrag von bigappel »

- Steine im Fluss versenken (paßt halt
bei mir; wohne an großem Strom),

- zünftig spazieren gehen (stramm);
mein Therapeut hat gesagt, dass die
rechts-links-Bewegung Wirkungen auf das
Gehirn hat; genauen Zusammenhang hab
ich vergessen ;-(. Jedenfalls tut es
mir gut,

- Boxkurs oder Boxsack im Keller,

- Darspielen im Keller,

- Trommelkurs.

Wie Ihr merkt, war ich desöfteren schon wütend
.

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
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