Depression und Gewichtsprobleme

Smaragd71
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Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Smaragd71 »

Hallo an alle Betroffenen,

diesen Thread wollte ich schon länger eröffnen und in einem anderen hat Ilka mich jetzt daran "erinnert"...Ich hoffe es ist okay, dass ich dies nun tue...

Bei mir ist das so, dass ich in den letzten 2 Jahren schleichend 15 kg zugenommen habe, ich habe mich eingeigelt, gegessen und ferngesehen. Soziale Kontakte gab es, bis auf den Job, kaum noch.
Nun ist die Depression im August diagnostiziert worden und ich nehme seitdem AD und habe noch mehr gegessen um mich zu "füllen". Also noch mal 3 kg zugenommen.

Mir erscheint der Thread nur sinnvoll, wenn ich auch Zahlen oder Kleidergrößen nennen kann, um gemeinsam daran zu arbeiten und zu schauen, ob sich etwas bewegt.
Ich bin nur 1,61 cm groß und hatte damals 59 kg und Gr.38.
Jetzt wiege ich um die 77 kg und habe mind. Gr. 42. Ich kaufe mir keine größere Größe, das würde mich fertig machen. Ich würde gerne als erstes Ziel 70 kg anstreben, nach unten natürlich offen.
Ich habe mir jetzt Walkingklamotten bestellt und möchte laufen gehen, schwimmen als nächstes.

Wie geht es euch in der Depression mit dem Gewicht, esst ihr mehr oder weniger, was bewirken die AD's bei euch?
Ich freue mich auf einen regen Austausch zur Motivation hier.


Das Glück beruht oft nur auf dem Beschluss, glücklich zu sein.

petra3741
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von petra3741 »

hallo miu miu,


also ich schließe mich dann hier gleich mal an.
es ist bei mir jetzt nicht so schlimm.
ich habe noch normalgewicht.
5 kg hab ich halt seit dem ich das risperidon nehme zugenommen. ich habs erst bemerkt, als ich die 5 kg drauf hatte, weil ich so keine probleme mit dem gewicht hatte, ging ich gar nicht mehr auf die waage.
ich kontrolliere jetzt stark, dass ich nicht weiter zunehme und das klappt so weit.
der bewegungsthread ist für hier ja auch ganz wichtig.
also miu miu ich unterstütze dich hier gerne.
generell möchte ich auch mehr obst und gemüse essen, schon wegen der gesundheit auch.
ich kann mir vorstellen wie übel es ist noch viel mehr zu essen.
öfters muss ich mir schon viel verkneifen, dass ich jetzt nicht weiter zunehme.
früher hatte ich da gar keine probleme.
verstärkt auf schokolade habe ich auch einmal wieder lust.

bis dann
ilka2
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von ilka2 »

Hallo MiuMiu,

danke, dass Du diesen Thread auf gemacht hast...
Ich habe seit 2007 45 kg schleichend zugenommen. Und das bei einer Größe von 1,66 m.
So wiege ich heute 108 kg.
Ich nehme seit längerem 5 verschiedene Medis, was es nicht gerade leicht macht, abzunehmen.
Heute habe ich mal wieder gemerkt, dass ich wohl zuckersüchtig bin. Und irgendwie hängen die Gewichtsprobleme mit meinen Geld- und Bewegungsproblemen zusammen, so glaube ich.

Ich habe mir jetzt vorgenommen 3x die Woche Nordic walking zu machen. Vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam?!

Liebe Grüsse
ilka
nescius
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von nescius »

Hey,

ich kann nicht genau sagen, ob ich zu- oder abnehme.
Weil ich nicht weiß, wann es mit der Depression losging.
Ich habe allerdings in 5 Jahren 25 kg zugelegt, war am Ende also bei 85 kg bei 172 cm Körpergröße.

In dem sehr tiefen und sehr langen Loch, bevor icih zum Arzt gegangen bin, habe cih dann 15 kg wieder abgenommen. Seitdem habe ich auch kein Hungergefühl mehr und vergesse es oft auch.
Daher würde ich denken, dass ich tendenziell eher abnehme, wenn es mir schlecht geht.

Wenn es ganz gut geht, versuche ich, ausreichend zu essen über Tag.
Smaragd71
Beiträge: 469
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Smaragd71 »

Hallo Petra und Ilka,

ja,versuchen wir es anzugehen. 5 kg ist nicht viel, aber wenn es sich hartnäckig hält, ist es auch nervig (kenne ich von früher).

45 kg ist natürlich schon eine Menge, da haben sicher die AD's beigetragen. Ich kenne den Heißhunger auf Süßes und Kohlehydrate auch. Ich nasche schon immer gern, aber jetzt ist es viel zu viel! Dazu fehlt mir die Bewegung.

Ja Ilka, dann lass uns mal walken gehen, Petra macht es uns ja schon vor.
Wenn ich weniger wiege, würde ich mich auch in ein Schwimmbad trauen.
Arbeitet ihr eigentlich?


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Smaragd71
Beiträge: 469
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Smaragd71 »

Hallo nescius,

ich kenne auch jemanden, der eher wenig isst in der Depression. Das kann ja auf Dauer auch ungesund werden. Wobei man sich wünscht, wenn man dicker ist, mal keinen Hunger zu haben...


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nescius
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von nescius »

Ja... so ein kleines Teufelchen sagt auch "sei doch froh, dann verschwinden die letzten kg auch noch".
Aber das ist einfach nicht gesundes Abnehmen.

Kein Hungergefühl zu haben, ist manchmal auch anstrengend.
Solang cih zu hause bin und nix esse, merk ich nichts. Aber wenn cih dann zu einem Termin raus muss, krieg ich relativ bald dann auch weiche Knie und mir wird schwummrig.

Edit: Als ich 85 kg wog, hab ich natürlich auch daran gearbeitet, das Gewicht wieder zu reduzieren.
Habe auch mit einer Bekannten (Ökotrophologie studiert) gesprochen, was und wie viel ich esse. Sie meinte auch, das klingt nicht verkehrt, aber mehr als 2 kg hat sich da nicht getan ..
Smaragd71
Beiträge: 469
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Smaragd71 »

Ich hatte in einer anderen Phase in meinem Leben auch mal längere Zeit keinen Hunger mehr. Das war anstrengend. Damals war ich schlank und ich hatte oft keine Kraft mehr, wie du sagtest Nescius: schwammige Knie u.s.w.

Eins wie das andere nichts gescheites...


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Sieglinde1964
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ich habe unter Mirtazapin und Risperidon stark zugenommen. Deshalb wurde ich umgestellt. Aber abgenommen habe ich nur danach etwa 7 kg. Ich habe auch leider Übergewicht und wiege bei 1,65 m 109 kg. Das macht mir auch zu schaffen. Meine Kondition ist auch nicht mehr die beste. Aber Abnehmen ist nicht so leicht. Obwohl ich nicht so übermäßig viel esse.
Schnecke1210
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Schnecke1210 »

Hallo Ihr Lieben!

Ich bin 1,68 m gross und wiege derzeit 88 kg Anfang des Jahres waren es noch 75 kg!!
Bei mir sind es die Medis und die Unregelmäßigkeit beim Essen. Diese Süßflashs kenn ich leider auch nur zu gut!

Mein anderes Problem ist auch, dass ich es einfach nicht hinbekomme zu kochen! Kennt Ihr das auch? Fühle mich überfordert und weiss nicht wo und wie ich anfangen soll...

Bin in diesem Jahr 6 Wochen in Reha gewesen und durch das regelmäßige Essen und etwas Sport habe ich ohne drauf zu achten 2 kg abgenommen. Durch die Reha bin ich körperlich fitter geworden und versuche nun mich mehr zu bewegen. Habe mich im Fitnessstudio angemeldet.

Im nächsten Monat beginne ich eine Tagesklinik und erhoffe mir dadurch wieder Struktur in meinen Tag und meine Ernährung zu bringen.

Das Thema Gewicht belastet mich schon sehr stark. Habe extreme Hemmungen mich mit Leuten zu treffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Kennt Ihr das auch?

Liebe Grüße
Schnecke

Ich bin übrigens seit 1 Jahr AU.
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
liebe Schnecke,wir haben fast die gleichen Maße,mein Ausgangsgewicht war 58kg.
Ich darf nicht dran denken!!!
Seroquel hat bei mir zugeschlagen,nicht nur im Gewicht,massive Ödeme,die Beine sind eine Katastrophe.
Meine Klinik hat eine ambulante Gruppe eingerichtet,ich kann auch sagen Elefantentreffen. Das würde den Zustand der Patienten besser treffen.
Gut,gelernt hab ich,akzeptieren was ist,gesunde,gute und regelmäßige Ernährung.
Nicht mehr wiegen,bloß dem Thema nicht zu viel Raum geben. Klagen hilft nicht,Bewegung hilft,gegen Depressionen und gegen einen matten Körper.
Gesucht hab ich mir vernünftige Kleidung,weit und bunt. Ich press mich nicht in ein Maß,gehe bestimmten Geschäften aus dem Weg.
Vor einigen Jahren,hab ich durch die Reduzierung der Medikamente alles abgenommen,sehr schnell,ohne Hungern.
Ein Jahr wieder die "Alte",dann neuer Schub,Klinik,wöchentlich rannte das Gewicht wieder hoch.
Ich wiege mich nicht mehr,lebe gesund,bewege mich viel.
Heißhunger kenne ich bei jeder Medikamentenerhöhung,es wird mir fast übel von den Attacken,nie gekannter Hunger überfällt mich.
Ich versuche dann mit geeigneten Maßnahmen gegen zu steuern,bloß keine Schokolade,Bananen gehen auch.
Letztlich ist es ein Problem,das Fachleute verharmlosen,Ärzte nicht gern besprechen,Patienten werden als undiszipliniert stehen gelassen.
Gesund und schlank geht nicht mehr,das ist mir klar.
Ich mache das Beste draus,aber ich sage auch jedem,dass es die Medikamente sind,die mich so aussehen lassen.
Ich will nicht als "dumme" übergewichtige und unzufriedene Frau durchs Leben laufen.
Wenn der Internist mich schief anschaut,dann darf er gern meinen Arzt für Psychiatrie anrufen. Ich schluck das Zeug nicht freiwillig.
Lassen wir uns nicht entmutigen,durch richtiges Essen kann viel erreicht werden,gefährlich ist Heißhunger.
anna54
luzy
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Registriert: 23. Jul 2012, 17:02

Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von luzy »

Hallo zusammen, bei mir is des so, wenn ich in der Depression steck, oder überhaupt, wenn ich sonstigen Kummer und Sorgen hab, dann kann ich fast gar nichts essen. Der Brocken bleibt mir quasi im Halse stecken... Fühl mich einfach die ganze Zeit pappsatt und esse zum Teil nur 1 Banane am Tag. Was immer geht, sind Kaffee und Redchen! ich weiß, des is so ungesund...
Hatte die letzten Wochen psychischen Dauerstress und mein Gewicht lag so bei 48 kilo verteilt auf 1,67 Körpergröße.
Ich werde dann immer schwächer und fühl mich total ausgemergelt und nervös. An manchen Tagen kann ich ganz normal essen, also einen Tag viel und die drauffolgenden wieder fast nichts.....
Das ist eine alte Geschichte bei mir und wiederholt sich leider immer wieder.
Am 26.Oktober geh ich wieder stationär in eine Klinik und werde dann sicher meine 50kilo oder mehr erreichen..... die kochen dort sehr gesund und das Essen schmeckt mir dann auch. Wahrscheinlich wähle ich leichte Kost/ vegetarisch.
Liebe Grüße, Luzy.
Smaragd71
Beiträge: 469
Registriert: 25. Aug 2012, 17:40

Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Smaragd71 »

Hallo,

Wahnsinn, wie die Depression sich auf das Gewicht niederschlägt. Da haben ja viele hier "ihr Päckchen" zu tragen.
Heute hatte ich erst wenig Hunger, 1 Banane gegessen und 1 Keks. Am Nachmittag hatte ich natürlich Heißhunger und habe Schokolade und Kuchen reingestopft. Nicht viel davon, aber trotzdem.
Heute Abend probiere ich ein Rezept mit Pilzen, Apfel, Zwiebeln, Gewürzen und geröstetem Roggenbrot.

@Luzy: Untergewicht, wenn es von einer Essstörung begleitet wird, ist sicher auch sehr schwierig. Gut, dass du dir helfen lässt. Was ist "Redchen"???


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ilka2
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von ilka2 »

Hallo Sieglinde,

dann haben wir ja die gleichen Maße...
Ich esse eigentlich auch nicht übermäßig, aber leider viel Brot und Nusspli.
Ich glaube, ich bin süchtig vom Nusspli...
Und, ich trinke zu wenig.
Das zwei Dinge plus nordic walken möchte ich nun ändern, obwohl das sehr schwierig werden wird.

LG ilka
luzy
Beiträge: 50
Registriert: 23. Jul 2012, 17:02

Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von luzy »

An Miu Miu : Redchen sind Zigaretten...
lg. Luzy
Sieglinde1964
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Registriert: 30. Dez 2006, 19:31

Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Sieglinde1964 »

Hallo ilka,

Nusspli geht Gott sei Dank nicht so stark an mich. Ich habe aber trotzdem mit Übergewicht zu kämpfen. Noch dazu habe ich durch das Venlafaxin hohen Blutdruck bekommen. Das ist schon nicht gut.
lt.cable
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von lt.cable »

Hallo zusammen!

Gewichtsprobleme unter ADs (und mit Depression) kenne ich auch sehr gut. Spätestens mit der Intensivierung meiner Erkrankung, der zunehmenden Schwere der Episoden und der Hinzunahme der chemischen ADs (Mirtazapin und Venlafaxin) haben sich bestimmt zehn, eher noch fünfzehn zusätzliche Kilos angesammelt. Als ich kürzlich kurz vor der 100 stand, habe ich dann doch ganz bewusst die Bremse gezogen und nähere mich nun tapfer wieder der 90.

Süßigkeiten sind meiner Erfahrung nach ein großes Übel. Wer emotional und psychisch belastet ist, greift dann leider noch viel häufiger zu süßen Sachen, was ja auch kurzzeitig die Stimmung hebt. Recht bald ist man ein regelrechter Zucker-Junkie - ständig auf der Suche nach dem nächsten "Schuss".

Genau da liegt meiner Meinung nach ein wichtiger Ansatzpunkt: Zunächst gilt es, diese Zucker-Abhängigkeit zu durchbrechen. Hat man sich nach recht kurzer Zeit "entwöhnt", sind herzhafte Nahrungsmittel plötzlich viel interessanter. Für den süßen Hunger esse ich halt Obst und in kleineren Mengen Trockenobst. Kuchen, Schokolade etc. möglichst selten. Gerne mal etwas Eis, dafür aber portioniert in eine kleine Kaffeetasse.

Bei den herzhaften Geschichten kann man dann noch zu reich- und fetthaltige Kandidaten ersetzen. Mein neuer Freund beim Käse: Harzer Roller, Handkäs', Korbkäse. Viel hochwertiges Protein, praktisch kein Fett. Bewegung zusätzlich (bei mir sehr flotte, längere Spaziergänge) schadet natürlich nie. Sich bewusst beschränken und auch mal unnötiges Essen versagen, war für mich ein richtiger Kontrast zu Heißhungerattacken und Zuckerrausch.

Es grüßt
lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
Schnecke1210
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Schnecke1210 »

Ja... Kaffee und Zigaretten gehen bei mir auch immer... blöd ist nur, dass ich aufhören müsste mit Rauchen, da ich seit ein paar Monaten nun auch noch Asthma bekommen habe.
Ich wehre mich aber noch, denn ich will ja nicht noch mehr zunehmen!!!
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von elas »

alle.

Im Forum "Angehörige" tauschen sich Quappe und Lerana in Leranas aktuellem Thread auch gerade über dieses Thema aus.
Würde auch sehr gut hierher passen.

Wenn ich etwas mehr Muße habe, schreib ich auch noch was....

Ein Thema, das viele (vielzuviele) Frauen haben.

Herzlich
Selas
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elas
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von elas »

Hallo alle miteinander,


jetzt nehme ich mir einfach die Zeit für mein Statement.

Ein ganz spannendes Thema. Gewicht, Übergewicht, Körperwahrnehmung, Schönheitsideal, Diätenwahn, Magerwahn etc. , ein Thema, das wahrscheinlich alle Frauen in ihrem Leben immer wieder mal beschäftigt, egal ob mit oder ohne Depressionen.

Zu mir selber. Bei einer stattlichen Größe von 1,76 m hatte ich immer eine recht gute Figur und war schlank.
Die schlimmste Depression meines Lebens ereilte mich nach der Trennung von meinem suchtkranken LP vor einigen Jahren.
Ich liebte ihn immer noch, aber ich wollte nicht mit an seiner Sucht zugrunde gehen.
Die Trennung war so schmerzhaft, dass ich ca 7 Monate ADs nahm, eine Mischung aus Remergil und Sepram. Wenigstens konnte ich damit schlafen nachts und war ein wenig in Watte gepackt.
Dass ich innerhalb kürzester Zeit ca 15 kg zugenommen hatte, war mir damals aktuell wurscht.
Nur, als ich dann diese Medis absetzen konnte, nahm ich nicht automatisch ab.
Liegt vielleicht daran, dass ich auch schon mitten in der hormonellen Umstellungsphase war. (Bin ein älteres Modell)
Mit eiserner Disziplin schaffte ich 10 kgs weg.
Aber aktuell sind doch wieder mehr Kilos draufgekommen, so dass ich bei einem stattlichen BMI von 28 angelangt bin. Deutliches Übergewicht.

Gäbe es ein Zauberstäbchen, und ich würde ganz leicht mein Gewicht verlieren, klasse, her damit.
Aber_____ich für mich habe mich derzeit entschieden, mich nicht zum Abnehmen zu zwingen. Denn____ich muss in meinem Leben derzeit durch ein ganz enges und schwieriges Nadelöhr durch. Und das belastet.

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, sagt man , frau so schön.
Essen ist für mich Genuss, Trost, mir Gutes tun wollen, Geselligkeit etc. etc.

Und wer sagt denn, dass ich als älteres Modell nicht deutlich ein paar mehr Pfunde an mir haben darf.

Meine Ärzte meckern nicht, weder Hausärztin, noch Frauenärztin heute, noch der Orthopäde.



Ich tippe Euch mal schnell einen aktuellen interessanten Bericht aus einer Monats_Frauenzeitschrift_für Ältere ab.

Dicker sein mit Spaß

Über Jahre galt ein bestimmter ...BMI als Maßstab für "zu dick". Doch dies stimmt so nicht.

Es kommt selten vor, doch Ärzte müssen sich korrigieren: der...BMI ist keine verlässliche Größe zwischen "gesund" und "krank", "normalgewichtig" und "dick". Auch die Ärzte-Meinung, wonach Übergewicht zwangsläufig schwere gesundheitliche Folgen nach sicht zieht, stimmt nicht:

-Nicht alle Übergewichtigen werden krank; es gibt "glückliche Dicke", die weder Diabetes noch ein Herzleiden fürchten müssen, so das Institut für Ernährungsforschung in Potsdam.
30 Prozent der Dicken zählen zu diesen "glücklichen Dicken".

-Etwa ein Viertel der Dicken (BMI ab 30) gelten als "Lifestyle-Nonresponder"; das heißt, auch wenn sie abnähmen, würden sie nicht gesünder, viele sogar kränker.

Ein interessanter Artikel in meinen Augen.

Ich für meinen Teil versuche ganz oft, mich einfach anzunehmen, so wie ich bin.
Das ist doch das Beste. Oder?


Herzlich
Selas
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Smaragd71
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Smaragd71 »

Hallo Selas,

ich kenne diese Artikel auch und es mag für einige sicher zutreffen, doch ganz ehrlich, ich kenne keine einzige Übergewichtige, die sich wohl fühlt.
Das sagt man oft um eine Maske zu bewahren, doch innerlich sieht es meist ganz anders aus.

Wenn ich nach dem BMI gehe, da liege ich schon bei 30. Hilfe.
Ich kenne mich dick (knapp 80 kg) und schlank (58-60 kg), dick fühle ich mich null wohl! Das fängt bei den Sachen zum anziehen an, bei der Konditionen und Ausdauer. Ich strahle diese Unzufriedenheit auch aus und das merken die Anderen natürlich.

Ich freue mich für alle, die sich trotz Übergewicht (ich meine jetzt nicht ein paar Kilos, sondern massiv) wohl fühlen. Ich tue es nicht.


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Smaragd71
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Smaragd71 »

Hallo Schnecke,

das mit dem Rauchen und der Gewichtserhöhungsangst kenne ich. Aber in dem Fall kann ich dir Mut zusprechen. Ich hatte schon einmal 80 kg (2005), habe dann mit WW und Ernährungsumstellung ca. 20 kg abgenommen, habe damals noch geraucht. Dann habe ich damit aufgehört und ca. 7 kg zugenommen, die ich aber in kurzer Zeit wieder runter hatte. Das Gewicht habe ich bis 2010 gehalten, dann habe ich aufgrund der Depressionen schleichend wieder zugenommen. Erst 2-3 kg, dann nochmal 3 kg u.s.w.

Aber ich weiß, dass ich es wieder schaffe und Rauchen möchte ich nie mehr. Ich hatte allergisch bedingtes Asthma, welches nun vollständig weg ist!


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elas
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von elas »

Hi Miu Miu,

schön, dass Du diesen Artikel auch kennst.

Du schreibst
>..doch ganz ehrlich, ich kenne keine einzige Übergewichtige, die sich wohl fühlt.<

Das will ich mal toppen. Ich kenne kaum eine Frau, egal ob blendend aussehend, ob mollig, ob jung oder alt, die mit ihrem Erscheinungsbild zufrieden ist.
Immer ist irgendetwas nicht optimal.

Mir scheint das eher ein gesellschaftliches Problem mit Schönheitswahn und Magerwahn.
Wir sind ja alle nicht frei von diesen Einflüssen, wie eine tolle Frau eben auszusehen habe. Wird ja in den Medien auch fleißig bedient.
Und wieviele auch schon junge Mädchen und Frauen meinen, Schönheits_OPs machen zu müssen, kleineren , größeren Busen....ach, weiß der Geier was.

Schlag mal eine Frauenzeitschrift auf, so wie ich vor ein paar Tagen die neue Freundin beim Friseur. Nur schöne glatthäutige supergesteilte Frauen, jung, schön.
Tja, auch ich war son Moment dabei zu denken, mann, bist du alt und fett geworden.

Und dann guck frau mal auf der Straße die anderen Frauen an. Keine ist perfekt.
Keine hat Modelmaße. Auf wen schaut man gerne, auf Frauen, Menschen mit Ausstrahlung.
Mit Individualität.

Hmmh. Ich habe übrigens in meinem Leben bisher fast keinen einzigen Mann kennengelernt, der mit seinem äußeren Erscheinungsbild so unzufrieden ist, egal ob Bierbauch oder Glatze oder oder keinen einzigen Mann, der so unzufrieden ist, wie die Mehrheit der Frauen mit sich selber.

Wir Menschen alle haben nun mal nur diesen einen und einzigen Körper.Der sich mit Alter und Krankheit und Nebenwirkungen von Medis ebend auch verändert. Warum den denn nicht einfach lieben und annehmen, auch wenn übergewichtig. Vorallem doch auch, wenn dies als Nebenwirkung von Ads so ist.

Außerdem, denken wir an Boticelli bzw. die Rubens-Frauen und an andere Kulturen, in denen sehr runde und weibliche Frauen das Schönheitsideal ist.

Eigentlich will ich nur Mut machen.
Ewig an sich selber und dem eigenen Körper rumzumäkeln fördert doch nur die Depression.
Bei mir isset so.

Was meint Ihr Anderen?
Bin gespannt auf Meinungen.

Herzlich
Selas
________________________________

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Smaragd71
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von Smaragd71 »

Hallo Selas,

du hast sicher recht, nur ICH kann mich nicht so annehmen wie ich derzeit bin, so alt bin ich auch noch nicht.
Dazu habe ich ja durch die Erkrankung und den Bewegungsmangel zugenommen und nicht durch AD's. Diese nehme ich erst seit kurzer Zeit und weiter zugenommen habe ich bisher nicht.

Ich möchte ja wieder etwas an meinem Leben ändern, rausgehen, was unternehmen, sporteln und bewusster essen. Und eben dabei abnehmen. Das ist nur gesund.
Ich habe eine Anmeldung in einer TK laufen und erhoffe mir dadurch mehr Struktur im Alltag.

Ich muss lernen zu essen, wenn ich Hunger habe und nicht aus anderen Gründen, dann aber mit Genuss. Normalgewicht und Genuss schließen sich ja nicht aus.
Wenn ich trotz aller Bemühungen kaum abnehmen würde, obwohl ich alles richtig mache, erst dann könnte ich mich an den Gedanken gewöhnen, mich anzunehmen wie ich bin. Sonst nicht, das wäre in meinem Falle nur eine Ausrede.

Ich muss auch nicht wie ein "Model" aussehen, ich bin zwar sehr auf mein Äußeres bedacht und ganz attraktiv, denke ich, aber ich möchte einfach nur wieder einen gesunden und schlankeren Körper.


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petra3741
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Re: Depression und Gewichtsprobleme

Beitrag von petra3741 »

hallo miu miu,

ich kann dich gut verstehen, dass du da wieder was ändern möchtest.
und möchte dich ermutigen, dass du das schaffen kannst so wie du es dir vorstellst.

einfach langsam, regelmäßig dran bleiben!

lg petra
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