Fehlentscheidung

[Sunnygirl78]

Hallöchen Ihr Lieben,
ich habe mich mal von den Angehörigen zu Euch Betroffenen geschlichen....ich brauche mal Eurern Rat.
Habt Ihr Euch während Eurer schlimmen depressiven Phase mal von Eurem Partner getrennt....und es dann später bereut und wieder rückgängig gemacht?
Bei mir iist es so eingetroffen...mein (Ex-) Freund hat sich von mir getrennt....es geht ihm gerade sehr sehr schlecht....er ist in seinem schwarzen Loch und glaubt, dass er nie wieder dort heraus kommt...Ende Oktober hat er einen Termin beim Arzt...er ist voriges Jahr im Mai auf der Arbeit zusammen gebrochen mit Herzrasen...er dachte, dass er sterben muss....im Krankenhaus konnte nichts organisches festgestellt werden....die Diagnose lautete Burn Out....er bekam AD und dann war es ersteinmal gut.
Nur seid Mai diesen Jahres fing es schon schleichend an, dass er wieder so viel Stress auf der Arbeit hat und er Ruhe braucht.
Ich liess ihm für 2 Tage die Woche seine Wohnung und schlief bei mir....an den Wochenenden ging er sehr gerne angeln....da liess ich ihn auch ziehen, denn erkonnte sich immer gut erholen....manchmal ging ich auch mit....ist richtig entspannend so ein Angel Wochenende....;o)....naja, aber irgendwann konnte er sich beim Angeln auch nicht mehr entspannen.....dann war ich vor 3 Wochen 2 Tage auf Dienstreise und danach mit meiner besten Freundin im Wellnes Urlaub und als ich wieder kam...eröffnete er mir, dass er sich trennen will....weil er seine Ruhe braucht.
Ich war total fertig und bin es immer noch....ich wäre sooo gerne bei ihm und will für ihn da sein.
Als ich ein paar Sachen von mir abholte, sagte ich ihm, wann immer er sich bei mir melden mag....dass ich für ihn da bin....und wenn er diesen Schritt bereut....ich auch da sein werde....
Meint Ihr es besteht Hoffnung?
Ist Euch so etwas auch schon passiert und Ihr habt den Schritt bereut und widerrufen?
Ich akzeptiere und respektiere seinen Wunsch nach Ruhe und lass diese ihm auch....aber es tut verdammt weh nichts von ihm zu hören.....ich wünsche mir so, dass es ihm bald wieder besser geht....und es irgendwann wieder ein gemeinsames Leben für uns gibt...wir haben uns doch sooo geliebt....;o(((

Eure verzweifelte Sunnie

"Lass mich Dein Sonnenschein sein"

[ghm]

Hallo Sunnie,

einerseits kann ich Deine Frage gut verstehen, andererseits was kann ich raten?

Zu aller erst!!!
Auch (oder gerade) für den Angehörigen ist es wichtig, auf sich zu achten !!!
Es kann sonst zu Koabhängigkeiten etc. kommen.

Ich kenne es nur zu gut, wenn man da sitzt, und der Kopf noch weiß, dass ich meine Frau, Kinder etc. liebe, aber kein Gefühl mehr da ist.

Wem soll ich dann vertrauen?

Bitte sprich mit einem Profi, es gibt auch Therapeuten für Angehörige.

[e621]

Moin,

mir geht als Betr. momentan so, dass ich kaum was fühle.
Wie Gregor schon schrieb, der Kopf weiss eigentlich das "da noch was ist" , aber leider lässt es sich nicht erspüren.

Dies macht mir derart zu schaffen, dass kaum noch Platz für anderes ist.

Ich sehe es wie Gregor, hole dir Hilfe in Form von Therap. , Selbsthilfegruppen etc.

Gruß
Honk

[Sommerland]

Hallo Sunnie,

Dein Beitrag hier trägt den Namen "Fehlentscheidung".
Du hast dein Urteil über seine momentane Urteilsfähigkeit also schon getroffen.
Und du glaubst, du brauchst nur zu warten, bis er wieder zu einem objektiven Urteil fähig ist ...

Schön und gut. Vielleicht ist das bei euch so. Ich wünsch es dir. Und wenn es so kommt, wie du es dir wünscht,
dann wünsche ich dir auch, dass du kein Misstrauen (der Depression gegenüber) entwickelst und bei jeder
Stimmungsschwankung zukünftig in Angst verfällst...

Bei mir kam es anders.
Ich hatte nach über 20 Jahren Beziehung das dringende Bedürfnis mich zu trennen.
Aber ich hab mich nicht getraut. Er war auf der einen Seite sehr Testosteron-gesteuert.
Auf der anderen Seite hat er mir immer das Gefühl gegeben, ohne mich nicht leben zu können
und zu wollen. Für mich war die Beziehung am Ende - aber ich hab sie aufrecht erhalten.
Als dann diverse Belastungen durch Job, Familie und Nachbarschaft hinzukamen,
wurde ich krank.

Erst in der Depression habe ich erkannt, dass meine Bedürfnisse an erster Stelle stehen sollten.
Und ich hab mich getrennt. Er wollte das natürlich nicht akzeptieren. Schliesslich war ich depressiv.
Und als Depri wollte er mich nicht für voll nehmen. Es war ein Kampf...
Er meinte doch tatsächlich, er müsste für mich denken, fühlen und entscheiden!
Mein Gott - ich war depressiv nicht Geisteskrank!!!

Aber es war richtig mich zu trennen und im nachhinein versteh ich nicht, warum ich diesen Schritt nicht schon viel früher vollzogen habe.
Ich hab sooo viele Jahre an ihn verschwendet weil ich mich seiner emotionalen Erpressung untergeordnet hab.
Nicht, dass ich nicht leide unter der Trennung! 20 Jahre sind ja was!!!! Aber da muß ich durch.

Auch die unbefriedigende Beziehung hat mich krank gemacht. Als ich das erkannt habe, konnte ich mich trennen.
Mein Therapeut sagt mir oft, dass Patienten sich mit Entscheidungen sehr schwer tun.
Diese Entscheidungen dann aber oft richtig und gut abgewogen sind.

Liebe Grüße
Bianca

[Sunnygirl78]

Danke schonmal für die Antworten und auch Ratschläge....ich werde aufjedenfall eine Therapeutin aufsuchen...allein um schnell wieder zu mir zu finden und mit der Trennung besser umgehen zu können...es ist so schwer.
Ich würde ihm so gerne schreiben ( kann bei WhatsApp sehen, wann er online ist) aber ich hab ihm ja gesagt, dass ich seinen Wunsch nach Ruhe akzeptiere und auch respektiere...aber es ist so schwer es nicht zu tun.
Dann frage ich mich immer, mit wem schreibt er, er will doch seine Ruhe...;o(....
Irgendwann fühlt man doch auch wieder was, oder?
Und dann?
Erinnert man sich nicht dann an die schönen Gefühle und an die Liebe?
Ist das hier schon mal jemanden passiert?
Würde mich sehr über Antworten freuen...;o)

Herzliche Grüße Sunnie

"Lass mich Dein Sonnenschein sein"