...wie gelähmt

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Gelbkatze
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Registriert: 10. Sep 2012, 15:25

...wie gelähmt

Beitrag von Gelbkatze »

Hallo zusammen,

jetzt muss ich auch mal jammern.

Momentan geht es mir leider nicht so gut. (Wie sollte es anders sein) Ich bekomme mich nicht aufgerafft. Cancel Termine und verschiebe sie.
(auch wichtige, Thera , Psychaterin, Behörden)
Meist komme ich erst in Bewegung, wenn es kurz vor 12 ist. Oder auch erst nach 12, was dann zu spät ist und ich dadurch nur Nachteile erfahre. Ich sitze am PC und die Tage und Wochen rauschen nur so an mir vorbei.
Es ist echt zum Kotzen.
Ich weiß um die Dinge, die ich tun könnte. Raus gehen, bewegen, positive Gedanken usw. usf. - doch leider handel ich nicht. Es ist als ob ich in einer Bewegungsstarre verfallen bin. Nur innerlich rebelliert es - nur gedanklich.
Ich dusche nur dann, wenn ich raus muss. Das finde ich ganz fürchterlich. Ich kenne das nicht von mir. Habe immer auf mein Äußeres geachtet - trotz meines hohen Gewichtes.
Die ADs helfen auch nicht wirklich. Habe sie jetzt ein paar Wochen genommen. Das trübsinnige ist zwar weg, aber ich bekomme so Beklemmungen in der Brust. Kann nicht Schlafen und höre, wenn ich ruhig liege ständig meinen Pulsschlag. Dann bekomme ich Angstzustände und es scheint mir als ob mein Herz rausspringt. Dann muss ich aufstehen. Also mache ich die Nacht zum Tag. Am Tage bin ich dann müde. Oder ich schlafe dann lange, wenn ich dann in den frühen Morgenstunden endlich vor Erschöpfung einschlafe. Also habe ich die Tabs gestern wieder abgesetzt und es geht mir, zumindestens in diesem Punkt, ein wenig besser.

Aber das schlimmste ist, das ich trotz des Wissens nicht handel, mich nicht bewegt kriege. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen.
Das kann doch so nicht weiter gehen.
Ich war im Sommer in einer stat. Klinik. Und als ich nach Hause kam habe ich 1 Woche gebraucht um meinen Koffer wieder auszupacken. Alles fällt schwer. Seit dem geht es eher bergab statt bergauf.
Und ich hatte gehofft, dass es nach der Klinik besser werden würde.
Liegt wohl auch daran, dass ich mich auch zu wenig um mich kümmere. Alles läuft schleppend bis zäh. Auch die Suche nach geeigneten Therapeuten. Ich bin zwar zur Zeit in einem Psychologischem Institut. Habe es aber bisher, seit dem Sommer, nur zu einem Vorgespräch geschafft.

Der Witz ist, dass ich anderen echt Mut zusprechen kann. Ihnen Wege aufzeige. Aber nicht für mich, dass umsetzen kann. Ist doch komisch ja?

Ich weiß, das es nicht gerne gesehen wird hier rumzujammern. Aber ich fürchte das drüben im Depriforum kein Feedback kommt, weil es da so still ist.
Ich hoffe, der Doc kann es mir verzeihen.

Vielen Dank für's zulesen.
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LG Gelbkatze



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Veri
Beiträge: 267
Registriert: 28. Jul 2011, 18:42

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von Veri »

Hallo Gelbkattze,
es tut mir leid dass es dir so schlecht geht. im mom bist du wie gefangen in dieser situation. dir fehlt der antrieb.
was ich gerne wissen würde ist wie lange nimmst du die ad´s schon? sie brauchen ihre zeit, aber das weißt du ja sicherlich. ich habe auch erst einige probieren müssen bis ich das richtige für mich gefunden habe.ich denke es wäre sehr sehr wichtig mit deinem doc bezüglich deiner probleme zu reden. die ad´s jetzt eigenhändig abzusetzen könnte doofe folgen haben. ich denke sie sind einfach nicht die richtigen. daher kommt auch deine ganze stimmung. sie helfen dir nicht wirklich auf die beine um gewisse dinge anzugehen. das war bei mir auch lange so. ich dachte nur mein gott es wird ja alles immer schlimmer als besser. aber irgendwann wurde es besser mit den richtigen medis und der richtigen therapie. ich weiß es ist schwer daran zu glauben. man denkt was ist wenn es bei mir nicht klappt. ich hatte diese sache jetzt schon 2 mal. immer habe ich gedacht es endet nie. aber es hat irgendwann ein ende. wichtig ist dass du den ärzten vertrauen kannst. auch den medis ein stück weit. ich kann dir nur mut zusprechen und hoffnung geben. viele dinge fallen dir jetzt ja wirklich schwer.sobald du merkst dass du einen guten mom hast versuche deinen doc anzurufen. und in den schlechten momenten mach dir keine vorwürfe weil es nicht geht. versuche dinge in kleinen etappen zu machen. hinterher bekommt man dann auch ein klein wenig ein gefühl von stolz. ich weiß es ist schwer.
ich schicke dir ganz ganz viel kraft.
Gruß veri
jonojo

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von jonojo »

Hi Gelbkatze,

schade dass es dir so schlecht geht.

>Ich weiß um die Dinge, die ich tun könnte. Raus gehen, bewegen, positive Gedanken usw. usf. - doch leider handel ich nicht
Ich schätze das Problem ist, dass die Dinge, die du tun könntest, nicht die Dinge sind, die du tun willst.

>Der Witz ist, dass ich anderen echt Mut zusprechen kann. Ihnen Wege aufzeige. Aber nicht für mich, dass umsetzen kann. Ist doch komisch ja?
Find ich nicht. Wir Depressiven haben doch gerade das Problem, die Wege zu gehen, die uns von anderen aufgezeigt werden.
Die Lösung muss wohl eher eine andere sein.

LG,
Norbert
Veri
Beiträge: 267
Registriert: 28. Jul 2011, 18:42

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von Veri »

Ich denke das Problem ist dass jeder Weg irgendwie ungewiss ist. Dafür braucht man Mut und die nimmt einem ein Stück weit diese Krankheit.

Selbst sieht man Dinge oft anderst als Aussenstehende. Weil die Gedanken von Angst, Wut etc. gesteuert sind. Deshalb findet man oftmals fürs sich selbst die richtig lösung nicht.
luzy
Beiträge: 50
Registriert: 23. Jul 2012, 17:02

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von luzy »

Liebe Gelbkatze, ich finde überhaupt gar nicht, dass du jammerst!!! Du teilst uns allen hier mit, wie schlecht es dir geht, und das sollst du doch auch... dafür ist doch dieses Forum da! Dass du dann von uns Ratschläge bekommst und wir dir helfen.
Mir hat man ja jetzt die Möglichkeit genommen... mein Thread wurde kommentarlos gelöscht... schnief....
Dass, was du beschreibst kenne ich auch nur zu gut, nur eben nicht so extrem, halt in abgeschwächter Form. Körperpflege geht immer, wenn sonst auch nix geht...Kopfmäßig weiß ich immer, was alles zu tun ist, und da sind auch zig Gedanken... ich schaff`s dann grad mal kurz vor Ladenschluss das nötigste einzukaufen und dann landet nur "Blödsinn" im Körbchen...uff.... bin jetzt zb in der 3.Woche krank geschrieben und gehe Ende Oktober wieder in eine Psychosomatische klinik im Schwarzwald, Kraft tanken... die haben dort ganz tolle Therapien. War schon mehrfach dort...von den zig anderen kliniken ganz zu schweigen. War dieses Jahr auch schon in der Tagklinik Westend in der ADHS und Zwangsgruppe.
Hast du dir mal überlegt, in so eine Tagesklinik zu gehen?? Vielleicht wär das ja was für dich! Das geht meist von 8-16uhr und den Nachmittag und Abend bist du dann daheim und kannst die Therapien gleich umsetzen. Also ich fand die Tagesklinik klasse, wenn auch stressig.
Es tut mir so leid, wenn`s dir so schlecht geht und deine Medis auch noch so unangenehme Nebenwirkungen haben...
Antidepressiva nehm ich schon lang nimma. Vertrage eh nur kleinste Dosierungen. Als Bedarfsmedikation hab ich Atosil und Seroquel daheim, falls ich mal wieder nicht schlafen kann.
Ganz "schlaue" Menschen haben mal zu mir gesagt, wo i wieder ganz tief unten im Loch hing:"Reiß dich zusammen" Pah, so ein Schwachsinn, ein Depressiver KANN sich nicht zusammen reißen, er kann einfach nicht, obwohl er will. Ich kenne das von meinen Patienten auch nur zu gut... die schaffen`s grad mal bis zur Therapie und zurück...
Liebe Gelbkatze, vielleicht kannst du versuchen, in ganz ganz kleinen Schritten etwas zu machen und dir auch kopfmäßig gar nicht so viel vornehmen. Evtl. Duschen und dich danach gemütlich dem Lappy widmen. Bist du auch bei Facebook?? Da würd ich dich gern einladen, wenn dir danach ist.
Oder hörst du gern Musik, die richtige Musik zum richtigen Zeitpunkt hat bei mir schon manchmal Wunder gebracht und ich konnt endlich mal wieder meinen "Seelendruck" herausweinen.... weinen tut gut und befreit auch.
Du Liebe, ich schick dir jetzt ganz viele Kraftpakete und gute Energien vorbei.
gglg. Luzy.
Smaragd71
Beiträge: 469
Registriert: 25. Aug 2012, 17:40

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von Smaragd71 »

Liebe Gelbkatze,

ich finde du darfst jammern. Ich tue das auch manchmal.
Wenn es einem nicht gut geht, dann ist es für viele ein Ventil "zu jammern". Wichtig ist, dass es irgendwann wieder vorbei geht und man sich wieder motivieren kann.

Ich drücke dir die Daumen, dass es dir bald besser geht und du wieder Kraft schöpfst.

@Luzy: dein Thread ist ja weg nun.. Ich hatte dir geschrieben. Du scheinst auch aus M zu kommen. Ich habe eine Anmeldung für Westend laufen und du warst ja dort. Ich werde einen Thread in Psychotherapie eröffnen. Vielleicht kannst du mir dort schreiben. Danke.


Das Glück beruht oft nur auf dem Beschluss, glücklich zu sein.

luzy
Beiträge: 50
Registriert: 23. Jul 2012, 17:02

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von luzy »

An Miu Miu: Ja, komme aus M.
Weißt du schon, wann du im Westend aufgenommen wirst?
Privat schreiben geht hier nicht, oder?
Trau mich gar nicht mehr nen eigenen Thread aufzumachen, wird ja eh wieder kommentarlos gelöscht.... das hier bestimmt auch....
dabei bin ich erst langsam angefangen, etwas von mir preis zugeben... und schwups, grad wollt ich noch antworten und alles war weg... warum nur??!!
Gruß, Luzy
Gelbkatze
Beiträge: 86
Registriert: 10. Sep 2012, 15:25

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von Gelbkatze »

Dem Hoffenden blüht Unverhofftes.

Ich hoffe nicht, dass das Thema hier gelöscht wird.
Ich schreibe das hier ja nicht aus Jux und Dollerei. Ist ja nicht so, dass ich nicht schon ne Menge probiert habe.
Erhoffe mir ja ein paar Antworten und daraus resultierende Veränderungen.
Vielleicht braucht es ja nur einen winzig kleinen Impuls.
Ich gebe jedenfalls die Hoffnung nicht auf und es muss irgendwann mal gut sein mit dieser vermaledeiten Depression.
Zumindestens erhoffe ich mir, mal wieder ein Gefühl für Lebensfreude zu erhaschen.
Nach dem Motto: "Ein Königreich für ein büschen Glück."

Auf die einzelnen Beiträge antworte ich zu einem späteren Zeitpunkt. Jetzt muss ich los.. die Psychaterin macht um 17 Uhr zu. Jetzt wird es höchste Zeit. Ab übermorgen ist sie im Urlaub.
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LG Gelbkatze



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Insa40
Beiträge: 1188
Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von Insa40 »

Hallo Gelbkatze,

erst mal Glückwunsch, dass Du Dich zum Psychiater-Termin aufgerafft hast...das ist doch schon mal was

Hat der Termin Dir helfen können in Bezug auf die Medis?
Manchmal muss man etwas experimentieren, bis man das Richtige für sich findet, das nicht zuviele oder heftige Nebenwirkungen hat. Das ging mir auch so.

Wieso sollte Dein Thread gelöscht werden? Wegen des Jammerns? Also, wenn man in einem Depri-Forum nun auch noch wie im Minenfeld schleichen muss und ständig grübelt, ob man das jetzt zu "jammerig" schreibt, dann wär ja der Sinn weg.
Im Alltag müssen wir ja sowiso schon immer alle aufpassen wie die Schiesshunde, wie wir uns verhalten/reden.
Sehr oft liest man ja hier von "ich muss mich verstellen".
Ich selber konnte bei meiner ehemaligen Therapeutin noch nicht mal offen reden, ohne ständig unterbrochen oder bemäkelt zu werden.

Könntest Du Dich beim "Aufraffen" vielleicht selber ein wenig überlisten, indem Du Dich z.Bsp. mit einer Freundin einmal wöchentlich für einen kleinen Spaziergang verabredest?
Dann hast Du einen festen Termin, den Du nicht absagen "darfst" und jetzt, wo der Herbst beginnt, sind Spaziergänge so schön und man fühlt sich eigentlich immer besser hinterher als vorher.

Liebe Grüße erst mal, Insa
xerxes
Beiträge: 45
Registriert: 17. Sep 2012, 18:49

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von xerxes »

Hallo Gelbkatze,

informationsmäßig habe ich den bisherigen Beiträgen wenig hinzuzufügen, aber du sollst wissen, dass ich an dich denke und dir Kraft schicke.

(Kraft, die ich momentan selber nicht habe, aber wie du schon sagtest, Mut zusprechen funktioniert oft unabhängig vom eigenen... also halt die Ohren steif, auch wenn's momentan nicht so läuft!)

Also, in diesem Sinne:
...stärk...stärk...stärk...

Grüße,
Xerxes
Gelbkatze
Beiträge: 86
Registriert: 10. Sep 2012, 15:25

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von Gelbkatze »

Moin,

erstmal vielen Dank für die lieben Antworten und das Kraft schicken.

Ich war ja nun noch "rechtzeitig" bei meinem Doc. Habe das mit den Medis angesprochen und habe auch andere bekommen. Die soll ich dann ab Freitag einnehmen. Erstmal eine, dann nach zwei Wochen dann zwei - morgens und abends je 1.
Ist ja auch wichtig, dass ich welche bekomme, die nicht noch extra den Appetit anregen. Unter anderem war ich auch da um meine AU dort rauszuholen. Ganz wichtig für das AA.

@veri, ich hatte die AD seit 4 Wochen jetzt wieder genommen. Diese,die ich jetzt bekomme sollen nicht so unruhig machen. Kann sogar sein, dass sie mich ein wenig müde machen. *örgs.. ist ja nicht gerade das, was ich möchte, ja? Mal sehen. Ich probiere das aus und sonst muss eben nochmal geschaut werden.

Ja und es stimmt mit dem Stolz oder besser Erleichterung. Als ich dann raus war beim Doc, war ich froh drum das geschafft zu haben. Zwar auf den allerletzten Drücker, aber immerhin geschafft.
Gestern zB habe ich aus eigener Kraft dann die AU beim AA in den Briefkasten geworfen.
Dazu brauchte es aber den ganzen Tag. Es machte mich schon unruhig. Abends habe ich meinen Mann gesagt:"Komm, lass uns ne runde Spazierengehen und die AU dort reinwerfen."
War danach auch ein gutes Gefühl. Ein Druck weniger. Ich vergesse sowas nämlich schnell und schon sind wieder 2-3 Wochen ins Land gezogen und "oh je, da war doch was."

"Ich denke das Problem ist dass jeder Weg irgendwie ungewiss ist. Dafür braucht man Mut und die nimmt einem ein Stück weit diese Krankheit."

Nur zwei Sätze und es steckt soviel Wahrheit drin. Und es trifft irgendwie den Kern.
Sicher, es nützt mir nichts, mich zu verstecken vor den Wegen, die vor mir liegen. Mich zu fragen, was wäre wenn. Die Wege muss ich eh gehen. Mut bedeutet für mich auch, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und ja, wenn ich das kann, dann nimmt es mir auch die Krankheit.
Doch da ist das kleine Teufelchen "Angst" was mich ständig pickt. Und ich weiß nicht, wie das auf meine Schulter gekommen ist. Plötzlich war es da und es lähmt mich.
Ich denke darüber nach, ob es nicht möglich ist, der Angst ein Schnippchen zu schlagen.


@Norbert,
"Wir Depressiven...?" hmm.. also ich möchte das ja eigentlich nicht. So in einem Kollektiv zu sein. In einem Club der Depressiven, ja? Das ist jetzt nicht böse gemeint. Finde das Wort "wir" in dem Zusammenhang nur ziemlich destruktiv.
Ansonsten hast du natürlich recht. Es ist das Wahrnehmen, was mir wirklich gut tut. Nicht das was ich glaube, was andere von mir erwarten könnten.
Ich weiß ja drum, ich weiß ja drum. Der Denkapparat ist nur schwer umzuprogrammieren, wenn man den Code nicht beherrscht.



@Luzy,
Mein Therapeut hat mir das auch vorgeschlagen mit der Tagesklinik. Ich bin aber nun seit 3 Jahren auch dreimal in einer Klinik gewesen. Zweimal stat. und einmal TK. Also momentan bin ich satt von irgendwelchen Kliniken. Weiß nicht ob das die Lösung ist. Das Gutachten sagt ja, dass ich nicht länger als drei Stunden arbeiten kann. Ich kann es mir zur Zeit auch nicht vorstellen einen ganzen Tag außer Haus zu sein. Befürchte es würde mich komplett überschlagen.
Ich denke, Step by Step mich wieder einzubringen wäre die bessere Methode.
Nach diesem Artikel hier, werde ich auch erstmal duschen gehen und dann schauen wer mal. Und ja..ich bin auch bei FB.
Wie wir aber in Kontakt tretten könnten, weiß ich nicht, denn ich möchte ungern mein Profil öffnen.

@Insa,
das mit der lieben Freundin ist ne gute Idee. Meistens kommt sie eh einmal die Woche für ein paar Stunden vorbei, weil ihr Therapieweg an meiner Haustür vorbeiführt.
Oft koche ich was für uns beide. Ich werde ihr es vorschlagen, ob sie mit mir einmal um den Block gehen möchte.

@MiuMiu und Xerxes,
vielen Dank für Euer Kraftpaket.

Ansonsten kann ich berichten, dass mein ältester Sohn vorgestern da war. Mit ihm kann ich über Gott und die Welt reden und er ist auch sowas wie ein Inspirator. Dazu muss ich erwähnen, das er ein echt schlaues Kerlchen ist (IQ 161). Wir haben einmal über ein Problem gesprochen, was mich und ihn angeht. Eine Schuld, die ich schon seit Jahrzehnten mit mir rumschleppe und auch nicht weiter hier erörtern möchte. Nur soviel, dass er ein wenig mir die Schuld genommen hat. Auch über die Krankheit haben wir gesprochen und er hat mir ne Menge Futter dagelassen, dass ich erstmal verdauen muss. Letztendlich haben wir uns umarmt, haben uns gesagt, das wir uns lieben. Ich habe geweint. Es hat mir Kraft gegeben. War schön und auch schmerzhaft. Und ich bin stolz und glücklich diesen Menschen, mein Kind nennen zu dürfen. Ein wahrer kleiner Engel.

Okay..sorry, wenn das jetzt echt viel geschriebenes ist. Doch am Besten kann ich in den frühen Morgenstunden schreiben.
Vielen Dank für's zulesen.
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LG Gelbkatze



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Veri
Beiträge: 267
Registriert: 28. Jul 2011, 18:42

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von Veri »

Hallo Gelbkatze,

du machst das im Moment alles richtig. Vor allem kannst du stolz sein auf dich. Es ist super dass du auch wenn es dir verdammt schwer fällt Dinge erledigst. Es kostetet sehr viel Kraft aber hinterher ist es so als hätte man der Krankheit eine kleinen Streich gespielt. Viele angstlösende Ad´s machen ein wenig müde. Oder machen ruhiger. Was für ein Ad nimmst du wenn ich fragen darf? Viele Dinge haben mir lange noch Angst gemacht. Ich habe es dann immer so gehalten ich versuche es wenn es nicht geht breche ich einfach ab. Das kommt ganz langsam bis alles wieder geht. Versuche mal die Angst wenn sie kommt nicht zu bewerten. D. h. setze dich nicht mit ihr auseinander. Ich habe mich hingesetzt und gesagt okay komm ich bin bereit. und habe gewartet. dann kam meistens nichts. In dem Moment wo wir uns tag täglich mit der Angst befassen (was ja fast nicht zu umgehen ist) geben wir dieser Sache Macht. Die Angst wird durch uns wie gefüttert und kommt dann klar wieder. Viell. ist das im Mom aber auch noch alles viel zu schwer nachzuvollziehen. Ich auf jeden Fall finde es super toll dass du dich gegen die Krankheit stellst. Es kostet viel Kraft. Aber diese Kraft lohnt sich.
LG Verena
luzy
Beiträge: 50
Registriert: 23. Jul 2012, 17:02

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von luzy »

Liebe Gelbkatze, freut mich so für dich, dass dein Sohn dich gut "genährt" hat und ihr euch aussprechen konntet und er dir sogar einen Teil von deinen Schuldgefühlen nehmen konnte. Und das sogar Tränen der Erleichterung bei dir geflossen sind.
Ich schick dir jetzt ganz viele geladene Akkus vorbei, lg. Luzy.

P.S. du findest mich bei Facebook unter "Franka Zenker".
jonojo

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von jonojo »

@Gelbkatze

>"Wir Depressiven...?"
Sorry, wollte dich keinesfalls vereinnahmen.

LG,
Norbert
Schnecke1210
Beiträge: 15
Registriert: 5. Okt 2012, 10:51

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von Schnecke1210 »

Hallo Gelbkatze!

Mannomann... als ich Deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich Du sprichtst von mir...
Ich habe auch gar keinen Antrieb, sitze eigendlich den ganzen Tag nur Dellen in die Couch.
Letzten Monat bin ich aus einer Klinik nach Hause gekommen und war auch völligst überfordert meine Koffer auszupacken. Habe es nur geschafft, weil mein Mann mir geholfen hat!
Nächsten Monat werde ich übrigens in eine Tagesklinik gehen. Davon erhoffe ich mir, dass es gelingt mir meinen Tag zu strukturieren und ich aktiver werde. Hoffe sehr, dass es funkioniert!
Ausserdem erhoffe ich mir ganz stark Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.
Ich bin jetzt bald 1 Jahr AU und ich habe keine Ahnung wo die Zeit geblieben ist. Muss mir vor allem Gedanken machen, wie es beruflich bei mir weitergeht. Allerdings sträubt sich in mir schon alles bei dem Wörtchen "muss", verfalle dann immer in eine Art Starre. Kennt Ihr das auch?

Lieben Gruß
Schnecke
nescius
Beiträge: 132
Registriert: 12. Jun 2012, 09:22

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von nescius »

Hey,

ich erkenne mich zur Zeit auch sehr deutlich wieder in dem, was du schreibst.
Der September war gut bei mir, ich war aktiv, viel draußen etc. pp.
Und nu? Alles weg. Restlos.

Hab mir das jetzt 2 Wochen angesehen und gehofft, dass es von allein wieder besser wird. Nun, es wurde nicht besser.
Also hab ich beim Psychiater angerufen und einen früheren Termin vereinbart.
Irgendwie muss was passieren. Ich will nicht, dass sich dieses Gefühl von Trägheit, Warten, dass die Tage endlich vorbeigehen, erst wieder richtig festsetzt.

Was spricht bei dir dagegen, jetzt noch mal zum Arzt zu gehen? (Edit: ups... überlesen, warst ja schon da. Sorry)
Ich hab auch eine Weile mit mir gerungen ... Hab richtiggehend Angst davor, dass selbst die Psychiaterin mir sagt, ich soll mich einfach mal dazu zwingen etc. Dass ich einfach faul und selbst Schuld bin.

Ich weiß nicht, was ich mir von diesem Termin verspreche, aber irgendwas muss ich ja machen, solang ich noch kann.
Hoffentlich bringt es irgendwas.
Gelbkatze
Beiträge: 86
Registriert: 10. Sep 2012, 15:25

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von Gelbkatze »

Moin erstmal...

@verena,
Danke dir für deine netten Worte. Tut gut mal zu hören, dass man alles richig macht.
Auch wenn es noch nicht so ganz klappt. Doch ich bin auf'nem guten Weg.
Sich mit der Angst befassen finde ich ziemlich schwer, weil ich sie oft nicht verstehe. Körperlich merke ich nur, dass ich so einen fiesen Druck im Magen bekomme. Wie so ein Stein. Das ist manchmal kaum auszuhalten und dann lenke ich mich ab, weil es eben unerträglich wird. Ich bin auch gar nicht sicher, ob das überhaupt Angst ist oder der Druck irgenwas machen zu müssen. Ach, ich weiß auch net.

@Norbert,
Wollte dich auch nicht kränken. Ist halt meine Wahrnehmung. Hoffe, du hast es nicht falsch verstanden.

@Schnecke,
Dieses "muss" ist bei mir auch so. Ich muss dies und ich muss das.. und eigentlich müsste ich auch noch jenes. Diesen Druck mache ich mir oft selber und es passiert mir auch,wenn er von außen kommt. Ich mag einfach nicht mehr müssen. Jedenfalls fällt es mir momentan sehr schwer. Ist das egoistisch?

@nescius,
Das wird dir deine Psychaterin sicher nicht sagen, denn du hast keine Schuld an dieser Krankheit und ich denke auch nicht, dass du faul bist. Und wenn man depressiv ist, kann man sich zu nix zwingen. Mach dir da man keinen Kopp.
Und trotzdem, dass ich das weiß, mache ich mir selber oft Druck und denke: "nur reiß' dich doch mal zusammen." Mit diesen Gedanken mache ich es oft nur noch schlimmer, weil ich dann in diese negative Schuldspirale trudel.
Es ist so wie es ist.
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nescius
Beiträge: 132
Registriert: 12. Jun 2012, 09:22

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von nescius »

Hey,

ja, du hast Recht. Das wurde nicht gesagt und auch nicht das Gefühl vermittelt. Aber ich krieg immer direkt solche Gedanken, weil ich ein schlechtes Gewissen hab.
Weil ich immer denke, dass ich aktiv was muss und irgendwem Rechenschaft schuldig bin.

Sie hat mich aber schon angeschubst, was zu machen. Nicht zu viel auf einmal. Immer nur ein Stückchen.
Das ist wohl auch mein Fehler. Ich will es dann eben auch perfekt machen und scheiter dann daran. Muss irgendwie lernen, kleinere Schritte zu machen. Ohne schlechtes Gewissen mich nicht zu überfordern.

Es hat mir auf jeden Fall schon sehr geholfen, mit ihr darüber zu reden.
Deswegen ist es jetzt nicht wieder alles super, aber es ist ein bisschen wie eine Last weniger, die ich tragen muss.
Veri
Beiträge: 267
Registriert: 28. Jul 2011, 18:42

Re: ...wie gelähmt

Beitrag von Veri »

Hallo,

das mit den Angstgefühlen kenne ich. Sie sind deshalb schwer einzuordnen weil es keinen ersichtlichen Grund dafür gibt. Deshalb fällt es uns schwer damit umzugehen. Genau diese Ängste hatte ich auch. Wenn ich einkaufen mußte, wenn ich unter Leute mußte etc. Oftmals habe ich mich dann wo hingesetzt und gesagt so Angst komm ich bin bereit. Habe gewartet und sie war weg. Diese Angst will uns zum Gedankenkreis zwingen. Dem Nährboden unserer Krankheit. Und du machst das völlig super. Du lenkst dich ab und dadurch unterbrichst du diesen Kreislauf. Und das ist ein super Schritt in die richtige Richtung. Wenn du das weiter umsetzen kannst werden die blöden Gedanken schwächer es hört ihnen ja niemand mehr zu. Klingt blöd ich weiß.
Ganz lieber Gruß
Gelbkatze
Beiträge: 86
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Re: ...wie gelähmt

Beitrag von Gelbkatze »

Hallo,

die neuen Tabletten ditschen mich ganz schön an. Soll die ersten zwei Wochen eine am Abend nehmen. Aber die eine hat es in sich. Für zwei Stunden bin ich echt daneben.
So habe ich sie jetzt auf eine ½ reduziert. Und die nächste Woche nehme ich dann ³/4. Meine Ärztin ist momentan in Urlaub. Na ja.. ich weiß. Wahrscheinlich würde sie eh nix anderes raten. Ich taste mich langsam ran.

Ich weiß nicht, ob es an meiner inneren Rebellion liegt oder an den Tabs aber ich werde rühriger. Habe gestern und heute ein wenig in der Wohnung getan. Und am Dienstag war ich ganz spontan mal raus. Das ist schon mehr als in den letzten Wochen und Monaten. Auch meine Stimmung wird besser. In mir passiert was. Das kann ruhig so weiter gehen.
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LG Gelbkatze



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