Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

sam2

Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von sam2 »

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich kann nicht sagen wo ich anfangen soll. Ich brauche jedenfalls Hilfe um mein zukünftiges Leben auf die Reihe zubekommen.
Ich bin ein sogenannter SED- Verfolgter der auch in Haft war.
Diese Ereignisse stecken noch heute in meinen Knochen. Ich habe auch schon Therapeutische Betreuung gehabt.
Nur habe ich das Gefühl, das ich immer ein Exot bei den Ärzten bin. Man versteht mich nicht und es wird nach Standard therapiert.
So meine Wahrnehmung.
Natürlich bin ich hier im tiefsten Bayern und die Erfahrungen sind nicht gerade hier ein Thema.
Wie und was kann ich noch tun um eine Linderung für meine Krankheit auf Dauer zu erfahren?
Vor drei Jahren war ich sogar in einer geschlossener Abteilung, was mich bis heute vom Freitod bewahrt. Weil dieses Erlebnis möchte ich nicht noch mal durchleben.

Danke für Ihre Unterstützung
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo von der Moderation,
sorry für die schnelle Antwort meinerseits, aber es gibt spezielle Foren für Posttraumatische Folgeprobleme. Dieses Forum ist und soll ein reines Depressionsforum bleiben.
Herzliche Grüße
N. Niedermeier
sam2

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von sam2 »

Sehr geehrter Herr Niedermeier,
Ich weiß nicht im welchem Fach Sie praktizieren.
Ich habe mich bewusst hier angemeldet um eventuelle Hilfe zu erfahren.
Ich habe kein Wort von Posttraumatische Folgeprobleme geschrieben.
Ich habe eine diagnostizierte Depression. Es erstaunt mich schon, dass Sie mich wieder ausschließen möchten.
So sehe ich dass ich doch ein Exot bei den Ärzten bin und wenige in der Lage sind solche Menschen wie mich zu helfen.

Dann löschen Sie meine Registrierung wenn Sie meinen mich wieder auszugrenzen zu wollen.

Mit freundlichen Grüßen
Elbi
Beiträge: 205
Registriert: 31. Aug 2012, 21:04

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von Elbi »

sam2

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von sam2 »

Danke Elbi,
Was soll ich schreiben. Meine Ängste sind immer wieder stoßweise. Besonders störend ist es auf Arbeit. Wenn ich nach Hause komme bin ich so erschöpft, das ich nichts mehr machen möchte.
Dann habe ich für mich Inseln geschaffen wo ich mich frei bewegen kann. Aber auch dort ist nicht immer friede Freude Eierkuchen. Auch dort erfahre ich meine Erschöpfung, wie letztens wieder, wo ich einfach für eine Stunde im Auto geschlafen habe.
Wenn ich auch noch innerlich Aggressiv werde, werde ich schnell unüberlegt Ungerecht dem gegenüber.
Des Weiteren schotte ich mich ab auch meiner Frau gegenüber. Sie merkt zwar und fragt nach, wie so oft sage ich ist alles gut.
Schlafen ist bei mir auch eine Qual, was aber meine Medikamente schon erträglicher gemacht haben. Nur möchte ich auch die Dosis nicht unnötig erhöhen.
Ich hoffe das reicht erst mal für das Erste.
Gruß sam2
PS. Ich muss mich erst daran gewöhnen Du zu schreiben, weil das für mich die höhste Form des Vertrauen ist.
Insa40
Beiträge: 1193
Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von Insa40 »

Hallo Sam,

herzlich willkommen im Forum.

Hast Du mit Depressions-Foren schon Erfahrung oder ist das hier das erste, wo Du Dich angemeldet hast?

Auch ich kämpfe jeden Tag gegen meine Ängste.
Ich kann gut verstehen, dass es gerade bei der Arbeit sehr schwer ist, nach außen hin normal weiter zu arbeiten.
Für mich ist dann oft schon ein kurzes kollegiales Gespräch über das Wetter sehr anstrengend.

Da ich weiß, wie schwer oder auch unmöglich es für die Mitmenschen ist, solche Ängste nachzuvollziehen, habe ich bei der Arbeit auch niemanden davon erzählt.

Weiß bei Dir denn ein Vorgesetzter oder Kollege, dass Du eine Depression hast?

Ich hatte neulich im Büro einen Panikanfall, als es grad besonders stressig war.
Hatte plötzlich Atemnot, ein Beklemmungsgefühl in der Brust und mir war schlecht.
Habe dann mein Notfall-Medikament, eine Beruhigungstablette genommen, dann ging es nach 10 Minuten wieder. Die kamen mir aber wie eine Ewigkeit vor.
Hast Du Deine Ängste ständig und unterschwellig oder kommen die eher anfallartig?

Würd Dir gern noch mehr schreiben, hab aber nach einem Zahnarzt-termin gestern noch Folgeschmerzen und bin daher grad etwas angespannt.

Erst mal viele Grüße,

Insa
Gelbkatze
Beiträge: 86
Registriert: 10. Sep 2012, 15:25

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von Gelbkatze »

Hallo Döring,

kennst du dieses Forum schon?
http://www.sed.stasiopferinfo.com/phpBB2/index.php

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe nicht annähernd eine Ahnung davon, was du durchmachen musstest.
------------------------------

LG Gelbkatze



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sam2

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von sam2 »

Danke,

Ich kenne einige SED Opfer Foren und Seiten.
Helfen aus medezienischer sicht können Sie nicht.

Gruß
sam
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von ghm »

Hallo Döhring,

Du stellst eine ziemlich schwierige Frage, weil "die Anderen" so wenig Ahnung davon haben.

Vielleicht versuchst Du es mal be Amnesty international, http://www.amnesty.de

Möglicherweise kennen die spezialisieerte Ärzte.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
jonojo

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von jonojo »

Hallo Sam,

herzlich willkommen in Forum.

>Diese Ereignisse stecken noch heute in meinen Knochen.
Das hört sich nach Trauma an.

>Ich habe kein Wort von Posttraumatische Folgeprobleme geschrieben. Ich habe eine diagnostizierte Depression.
Vielleicht solltest du dir aber gerade einen Trauma-Experten suchen für deine Therapie.
Traumata sind nochmal eine andere Baustelle.

LG,
Norbert
Gelbkatze
Beiträge: 86
Registriert: 10. Sep 2012, 15:25

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von Gelbkatze »

Schade eigentlich. Hätte nun wirklich gedacht, dass man dort einige Anlaufstellen bzw Kontaktmöglichkeiten kennt bei so speziellen Problemen. Ich nenne es ganz bewußt so, denn das ist es ja.

Ich selber bin kein Kriegopfer oder politisch Verfolgter, der in Haft war und unmenschlichen Methoden unterstellt war. Der um sein eigenes Leben -evtl. auch um die der Familie- fürchten musste. Solch eine Erfahrung habe ich nie gemacht und ich bete zu Gott, dass ich sie nie machen werde.

Wenn es dir rein um die Depression geht, kannst du sicher hier schreiben. Aber ich befürchte da ist mehr und ich befürchte auch, dass du da keine befriedigenden Antworten bekommst.
Auch wenn deine Diagnose Depression ist.. ist dein erleben schon posttraumatisch und muss anders behandelt werden.
Ich gehe davon aus, dass es dir bewußt ist.
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LG Gelbkatze



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sam2

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von sam2 »

Mir ist Bewusst, das es nicht nur die Diagnose Depression bei mir anwendbar ist.
Die depressiven Phasen sind ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Ich hatte in früheren Jahren als junger Mensch Freitod Gedanken die ich auch in die Tat umgesetzt hatte.
Es ist schwierig sich immer wieder aus der Tiefe rauszuholen. Ins Besondere, wenn man sich immer wieder zu verstecken versucht.
Keiner soll ja mitbekommen wie es im Inneren aussieht. Das kennen bestimmt Einige.
Eine Posttraumatische Diagnose besteht bei mir schon, was aber ein ganz anderes Thema ist und nur hier als Hinweis zu verstehen ist. Aufarbeitung ist auf eine ganz andere Seite zu behandeln. Das ist mir auch klar. Damit kann ich auch geringfügig umgehen.

Was mich aber zu schaffen macht ist diese ständige Angst vor meinem Inneren Ich.
Der Teufel steckt so tief am Abgrund, dass ich den Glauben an mich verliere.
Wenn ich nicht so eine liebe Frau hätte, würde ich wahrscheinlich diese Zeilen nicht schreiben können. Daran könnt Ihr sehen wie es bei mir tickt.
Das ganze frisst mich so auf, das ich auch die Realität fürs Leben vergesse.
Und mich am Leben erfreuen könnte. Ich weiß dass es eine tickende Bombe ist, die ich nur immer wieder sehr schwer endschärfen kann.
Ich kann auch sehr schwer einem gegenüber über meine Gefühle reden, ohne alles in Frage zu stellen.

Danke erstmals für das Zuhören

Gruß
sam
Kringel
Beiträge: 96
Registriert: 9. Feb 2009, 07:44

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von Kringel »

Hallo sam,

ich hab etwas gezögert, hier zu antworten.

Nun aber doch. Ich lese auch mehr hier im Forum als denn ich mich aktiv beteilige. Und das hat auch seinen Grund - ich bin Posttraumatikerin und infolgedessen auch von Depressionen u.a. betroffen.

Nun betrifft mein Trauma zwar nicht politische Verfolgung und Inhaftierung/Folter (am eigenen Leib erfahren), aber es ist ein Trauma das mit durch Menschen an Menschen verursachte Gewalt zusammenhängt - und damit schon irgendwie deinen Erfahrungen/Auswirkungen auf dich und deine Umwelt - sagen wir mal vorsichtig - zusammenfällt.

Auch ich fühle mich oft als "Exot" "Alien" "sozialer Zombie" ohne dass ich anderen begreiflich machen kann, warum. (Bis auf meinen Therapeuten - GottseiDank - aber auch das hat gedauert, bis ich (!) es annehmen und vertrauen konnte. Mir und ihm.)
Blöderweise arbeite ich auch noch in einem Bereich bei dem ich Verantwortung für Menschenleben habe (Herstellung von Infsionstherapeutika) und bin infolge meiner PTBS und Folgeerkrankungen schon soweit dass ich meinen erlernten (und geliebten) Beruf besser aufgebe. Nicht, weil ich es technisch nicht mehr schaffen würde - sondern weil meine und die Ansichten meiner Kollegen und Vorgesetzten in punkto persönlicher Verantwortlichkeit für Menschenleben sehr differenzieren. Wobei ich inzwischen schon sehe, dass meine Position und vor allem die Art wie ich sie vertrete, auf sie fast schon paranoid/zwanghaft gewirkt haben muss.

Und das ist u.a. eine Folge meiner PTBS - die Probleme im Umgang mit der Realität und Mitmenschen.

Aber nun weg von mir.

Du sprichst von Aufarbeitung - ja das ist wichtig, und mag nicht unbedingt mit der depressiven Seite zusammenhängen. Tut es aber doch irgendwie - und das macht es hier (im "reinen" [?] Depressionsforum) wiederum schwierig, Verständnis und passende Hilfe zu bekommen, bzw. für nicht-PTBS-Betroffene schwierig dies zu entwickeln, Hilfestellung zu geben, eigene Erfahrungen im Umgang mit Depressionen einzubringen.
Der Behandlungsansatz ist wohl unterschiedlich - je nachdem in welcher Phase man als PTBS'ler steckt. Gerade auch im Punkt der Aufarbeitung.

Dasselbe gilt übrigens auch für Depressionsformen aufgrund bestimmter Persönlichkeitsstörungen.

Man sollte sich dahingehend also keine großen Illusionen machen - und ggfs. differenzieren.

Ich finde einen Austausch aber trotzdem wichtig - denn ums gute Leben, mit sich und anderen, jetzt und in dieser Welt - geht es uns doch allen gemeinsam.

In der Klinik in der ich mal war sprach eine Therapeutin mal vom "Trauma des Nicht-Gehört-werdens" - etwas das ich a) vor der PTBS schon kannte und b) durch meine verzweifelte Suche nach Verständnis und Hilfe in meiner Umwelt ständig selbst wieder hervorrief, bzw. hervorgerufen wurde.
Letztenendes lernte ich dort - auf sehr unschöne Weise allerdings - dass die Reaktionen meiner Mitmenschen auf mich und meine PTBS auch nur deren eigene Hilflosigkeit (und unterschiedlichen Umgang mit dieser Hilflosigkeit) entspringen/darstellen. Seither muss ich nicht mehr jeden der "inadäquat" auf meine PTBS-Erzählungen reagiert in die "Mördergrube meines Herzens" werfen.

Meiner PTBS hilft das zwar nicht - aber es erleichtert mir den Umgang mit diesem Depressions-auslösenden Faktor - ich muss mich nicht ständig selbst in Frage stellen.

Puh, das war jetzt viel - vor allem viel von mir selbst. Ich hoffe aber dass du für dich vielleicht etwas herausziehen kannst.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und fruchtbaren Austausch hier !

Liebe Grüße,
Kringel
sam2

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von sam2 »

Liebe Kringel,

Ja so in etwa kenne ich das auch was Sie schreiben.
Ich war auch schon im 16 Wochen im Krankenhaus zur Behandlung.
Dort bin ich in der ersten Hälfte des Aufenthalts von den Mitpatienten nicht verstanden worden. Mir wurde auch hintertrügst meine Krankheit in Frage gestellt.
Wie „Was machst Du hier, Du bist doch gesund“. So etwas musste ich erstmals verdauen. So richtig einlassen auf meine Behandlungen konnte ich erst zu Ende meines Aufenthalt. Ich hatte dort viele Ticker Erlebnisse zum Beispiel, das ich in mitten der Therapiestunde jeglichen Bezug zum jetzt verloren hatte und ich mich auf dem Gefängnishof versah. Kling irgendwie blöd, aber es war so. Ich konnte mich erst nach 2 Tagen wieder beruhigen.
Das nur mal als Beispiel hier aufgeführt.
In meiner Firma wissen die Chefs von meiner Krankheit, sagen aber das Sie damit nichts anfangen können. Was ich auch nicht verübeln kann.
Wie gehen Sie Täglich mit diesem Nichtverstehen um, wenn ich höflich fragen darf?

Liebe Grüße
Sam
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von flocke »

Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
sam2

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von sam2 »

@Flocke

Wie soll ich das Verstehen?
Möchten Sie etwas Beitragen oder lieber mit solchen Sprüchen um sich werfen?
Gruß sam
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von flocke »

Dieser Satz ist meine Signatur. Den eigentlichen Inhalt, habe ich gelöscht, die Signatur erscheint automatisch unter allen meinen Posts. Aber ganz recht, ich habe nichts zu sagen, deshalb auch gelöscht.
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
CHF
Beiträge: 172
Registriert: 9. Feb 2012, 20:04

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von CHF »

Hallo Herr Döring,

ich kann mir ein bisschen vorstellen, was das heisst politischer odedr religiöser (da ja vor kurzem anerkannt) Flüchtling zu sein.

Ich habe selber zwar keine Erfahrungen mein Wissen kommt von ganz vielen Berichten von Menschen die verfolgt werden.

Trauma und Depression passt zusammen. Es ist zwar nicht immer so, dass bei Traumas auch Deepressionen vorhanden sind. Doch im Allgemeinen...

Sie schreiben ja selbst dass Sie Trigger haben die Sie manchmal total aus der Realität reissen.

Diese negativen Einflüsse können auch Einfluss auf Ihre Seele haben. Sprich Sie in ein Tief ziehen.

Ich bin allerdings ein bisschen enttäuscht, dass Sie sich in diesem Forum nicht auf das du einlassen.

Geschockt war ich über Ihren Thread an Herr Dr. Niedermeyer. Sie können googeln und dann erfahren Sie ein bisschen über Dr. Niedermeyer. Er ist Moderator in diesem Forum und Sie sind der erste der sofort im ersten Thread so reagiert. Meine Sätze in diesem Thread sind als positive Kritik und nicht als Auseinandersetzung zu verstehen.

Nette Grüsse.
CHF
CHF
sam2

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von sam2 »

Hallo CHF,

Ja ich weiß dass ich explosiv eine Antwort von mir gebe. Da bin ich sehr empfindlich.
Ich suche Hilfe und die erste Antwort ist, die Fragestellung ob ich hier richtig bin. Ohne wissend nachzufragen was mein Anliegen ist.
Das hatte mich kurz vom Hocker geworfen. Wenn es als störend empfunden wurde, möchte ich mich endschuldigen.
Wie ich schon schrieb, auf das Du ist für mich die größte Vertrauenshingabe.
Ich brauche einige Zeit um Vertrauen aufzubauen. Es stört mich aber nicht wenn Menschen zu mir Du sagen oder schreiben. Bei der Sie Form kann ich mich besser unter Kontrolle halten. Um die Höflichkeit im Umgang mit Menschen zu bewahren. Wenn Sie verstehen was ich meine.
Meine Trigger sind sehr oft und so intensiv, dass ich mich selber immer wieder erschrecke.
Es ist schon gut zu lesen, das ein wenig Verständnis hier vorhanden ist.
Grüsse sam
CHF
Beiträge: 172
Registriert: 9. Feb 2012, 20:04

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von CHF »

Hallo Döring,

ich bin auch keine "Sie"....

Dass das mit dem "Du" dir schwer fällt kann ich zum Teil sogar verstehen. Aber versuche es.
Du kannst ja bei mir anfangen

Ich hatte das Anfangs auf meiner Arbeitstelle, wo nur ein Einziger mit Sie angesprochen wird, und ist unser werter Direktor. Wenn der mir das Du anbieten würde, könnte ich es nicht obwohl er es mir angeboten hätte.

Mein Chef ist ein wirklich hohes Tier. War dies schon in meinen Augen, als ich angefangen habe dort zu arbeiten. Da hiess es auch glei du. IOch hatte mächtig Probleme damit. Eine Zeit lang, habe ich versucht so rumzureden, dass ich den Titel einfach weglies. Dort das geht dann auch nach einer Zeit nicht mehr.

Allerdings habe ich so gelernt mich viel schnleer auf du einzulassen.

Also hab ein bisschen Vertrauen .

So *du* wünsche dir noch einen schönen Abend und warte auf deine Antwort.

Liebe Grüsse
CHF
CHF
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo nochmal von der Moderation,
uns ist es ganz wichtig, dass dies hier ein reines Deressionsforum ist und bleibt.
Problematisch ist, dass es eine Reihe von Lebenserfahrungen, Traumata, Persönlichkeitsstörungen und vieles mehr gibt, beidem ebenfalls depressive Symptome und Syndrome in der Folge entstehen können.
Diese haben aber zum Teil ganz andere Folgesymptome und machen auch eine ganz andere Behandlung als "klassische Depressionen" notwendig, deshalb auch in der Selbsthilfe diese klare Trennung.
Sehr geehrter Herr Doering, Sie haben in Ihrem ersten Posting mit keimem Wort eine Depression erwähnt, aber die SED Verfolgung. Ausserdem haben Sie diesem Thread den Titel "Umgang mit Folteropfer und seine Folgen" gegeben, das gehört ganz klar in die Posttraumatik. Von da her erschien (und wenn Sie von Triggern und Wut sprechen dann "scheint") mir auch der posttraumatische Aspekt größer, als ein klassisch depressiver. Folglich würen wir Sie noch einmal bitten, in einem speziellen Forum für Posttraumatik zu schreiben und nicht in diesem Forum
Dr.Niedermeier
UND Alle anderen User würden wir bitten, dies nicht weiter zu diskutieren..
Kringel
Beiträge: 96
Registriert: 9. Feb 2009, 07:44

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von Kringel »

Lieber Sam,

ich hatte gerade eine längere Antwort vorbereitet - verzichte aber lieber aufs abschicken, denn ich respektiere das Veto von Dr.Niedermeier.
Wenn Sie einen weiteren Austausch über die Problematik der Posttraumatik wünschen, können Sie mir über die email-Adresse in meinem Profil schreiben. Ich bemühe mich, auch unter Berücksichtigung der Achtsamkeit auf meine Kräfte und Möglichkeiten, Ihnen bestmöglichst zu antworten.

Mein Profil können Sie öffnen indem Sie in meinem Antwortfenster links über meinem Namen auf das "Köpfchen" klicken, das Sie über dem blauen "weitere Beiträge dieses Autors" sehen.

Es ist nicht einfach, ich weiß. Aber es hat auch seinen guten Sinn dass es hier so gehandhabt wird. Es ist zu unser aller Besten.

Ich hoffe, dass Sie sich trotzdem nicht entmutigen lassen und abgelehnt fühlen. Trotz der Einschränkungen der Thematik wegen kann man auch mit unserer Problematik einen hohen Nutzen aus diesem Forum ziehen.

Herzliche Grüße
Kringel
sam2

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von sam2 »

"Umgang mit Folteropfer und seine Folgen" gegeben, das gehört ganz klar in die Posttraumatik…

Sehr geehrter Dr. Niedermeier,
Ich bin erstaunt wie Sie hier mit mir umgehen. Klar haben Sie hier das Hausrecht und können User ausschließen.
Eine klare Trennung ist möglich. Sie scheinen es nicht wahr haben wollen. Meine Gefühle des nicht verstehen treffen mich sehr hart. Schon der Aufruf User möchten sich mit mir nicht mehr austauschen ist ein Schlag gegen jegliches Verständnis.
Ich hoffe Sie gehen in Ihrer Praxis auch nicht so mit Ihren Patienten um.

Also löschen sie meinen Account.

Ich wünsche allen die hier Hilfe und Verständnis suchen und finden, alles Gute und ein hoffentlich lebenswertes Leben in Zukunft.
Gruß Sam
Nachtflug
Beiträge: 253
Registriert: 3. Apr 2012, 23:15

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von Nachtflug »

Hallo Döring,

ich kann es verstehen, dass du wütend bist und dich im ersten Moment reflexhaft ausgeschlossen fühlst - aber ich denke das ist es nicht was Dr. Niedermeier bezweckt. Vielmehr hat er doch begründet, dass die Verhaltensstrategien und Problembewältigung bei einer PTBS und "normalen" Depressionen andere sind. Daher kann es problematisch werden und nicht wirklich hilfreich für die Betroffenen selbst, wenn man mischt. Wir sind ja hier keine Fachleute sondern beziehen einen Großteil unserer Erkenntnisse aus der Selbsterfahrung. Wenn du also ein spezielles PTBS Forum aufsuchst, wird dir dort besser geholfen. Ich habe es so verstanden, dass eine Mischung auch als dich für Betroffenen nicht hilfreich sein kann, weil du ganz andere Tips als PTBSler brauchst als der herkömmliche Depressive.

Ich selbst weiß auch nicht so, ob ich hier so richtig bin. Habe im Moment eine andere Verdachtsdiagnose stehen, versuche mich daher mittlerweile mehr auf den Umgang mit der depressiven Symptomatik hier zu konzentrieren und anderen generell Denkanstöße zu geben und zu bekommen. Sollte sich mein Verdacht im weiteren Verlauf bestätigen, weiß ich zumindest, dass ich hier nur über eine Hälfte meiner Krankheit schreiben kann und nur speziell Bewältigungsstrategien für depressive Symptome und Episoden mitbekommen kann. Ich denke du kannst generell also durchaus weiter hier schreiben, so lange du bei dem Thema bleibst, wo dir auch hier geholfen werden kann. Nur bei deinem Trauma bräuchtest du eben eher Selbsthilfe von PTBS-Betroffenen. Also nimmm es doch bitte nicht so persönlich, ich denke Dr. Niedermeier hat plausible Gründe aufgezählt. Es geht nicht um einen Ausschluss von dir als Person. Du darfst sicher weiter hier schreiben. Mich hat man mit der Verdachtsdiagnose bipolar zumindest nicht rausgeworfen .

Alles Gute,
Nachtflug
kaitain
Beiträge: 819
Registriert: 13. Jan 2007, 23:31

Re: Umgang mit Folteropfer und seine Folgen

Beitrag von kaitain »

Hai,

Doc Niedermeier hat es doch ruhig, verständlich und auch angemessen erklärt. Wie du das rausliest, was du rausliest kann ich nicht verstehen. Du kannst ja auch nicht in einen Fußballverein gehen und darauf bestehen das du Handball spielen willst, schließlich ist ja beides Sport. Ich denke auch nicht, dass jemand verstehen würde, dass du beleidigend wirst und dich ausgeschlossen fühlst. Austausch, Hilfestellung, Tipps zum Thema Depression, ja ist hier möglich. Spezielle, individuelle Hilfe wie du sie vielleicht erwartet hast ist nicht möglich.

Bin schon ein paar Tage dabei und gehe daher davon aus, dass auch die Altersstruktur für deine Fragestellung nicht die beste ist. Bedenke hier schreiben Laien für Laien.

Die Schärfe deiner Beiträge tut ihr Übriges.

Kaitain
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