Rckfall ??

[Wolfgang]

also ich hatte vor ca. 10 jahren ganz große panikanfälle und depression. habe es aber durch verhaltenstraining und anafranil gut in den griff bekommen. Nun ging es mir gestern ganz schlecht. ich mußte mich mehrmals übergeben und habe nachts den arzt geholt. der meinte nur magen-darm virus. dieses angstgefühtl hasse ich. das hat mich heute total in depressionen geworfen. zukunftsangst , du bleibst immer schwach und ein angsthase, du wirst dein leben nie meistern....... dann denke ich, wäre ich nur tot das macht mir dann aber auch sofort wieder große angst. ich will doch leben. wo kommen diese scheiß gedanken her ?? nun meine frage: kann mir jemand einen tipp geben, wie ich solche "zwischentiefs" am besten meistere ? Gibt es Medikamente die kurzfristig und schnell (ich muß ja arbeiten) helfen ??? vielen dank Wolfgang/nürnberg

[Phoenix]

Hallo Wolfgang, Es gäbe die Möglichkeit der Benzodiazepine ... Doch dieser Weg ist riskant, und auf Dauer absolut keine Lösung, da B. Abhängigkeit erzeugen ... Kurzfristig stellen sie einen Ausweg dar, doch mittelfristig würde ich mich einstellen lassen Such' am Besten die Neuro-Ambulanz auf, dort erfährst Du Näheres Ich wünsche Dir viel Erfolg Phoenix

[Wolfgang]

So nun ist das schlimmste wieder rum. die welt sieht schon wieder freundlicher aus. ich war heute bei meinem arzt der hat mich mit den worten " machen sie es kurz, sonst habe ich heute keine pause" begrüßt. na klasse !!! das war ja wirklich eine hilfe!! helfen kann ich mir scheinbar nur selber. ich wünche allen hier im forum alles gute wolfgang

[Christoph von der Heyden]

Hallo Wolfgang, ich habe damit seit ich 18 bin zu tun und in diese Zwischentiefs falle ich jeden, oder besser gesagt fast jeden Tag. Ich bekomme das auch so schnell nicht weg. Aber ich habe mir einen Mechanismuss aus meiner Therapie "gebastelt". Ich hatte das schon mal beschrieben und mir hilft es weil ich dann immer Abstand zu mir selbst bekomme. Wenn Du willst schreibe ich Dir das als Mail. Ich weiss nicht wie schlimm Deine "Rückfälle" sind. Meine sind es zu Teil schon, aber nie so das ich bedroht bin. Vor allem habe ich die Möglichkeit meine Arbeitszeit relativ flexibel zu gestalten. Das sind ja alles Faktoren die da reinspielen. Also wenn Du Interesse hast sags mir. Gruß Chris-toph

[susan]

Ich habe zum Thema "Rückfall" etwas in dem Buch, welches ich gerade lese, gefunden: "...und wenn man dann in einem solchen Tal ist, dann scheint der ganze Weg, den man schon gegangen ist, sinnlos, fruchlos und leer. Erst wenn man wieder aus dem Tal heraus ist und auf dem nächsten Berg steht, kann man erkennen, dass alles, was einem passiert ist, einen Sinn gehabt hat. Was man unten im Tal nicht sehen kann, geht einem oben auf dem Berg auf: Alles hatte seinen Sinn und geschah in einer größeren Ordnung; selbst Schicksalschläge und Krankheiten können jetzt als Lernhilfen auf dem Weg wahrgenommen werden..... ....so wird unsere Entwicklung als Berg- und Talfahrt vorangehen, und das beste ist, sich damit abzufinden, das es immer wieder bergauf und immer wieder bergab gehen wird. Es ist sinnlos, auf dem Berg stehen bleiben zu wollen und sich gegen die Täler zu sträuben. Genauso sinnlos ist es, im Tal zu verharren. wir widersetzen uns dann dem natürlichen Energiefluß, und das schafft immer mehr Probleme. Das Leben schwingt immer zwischen zwei Polaritäten hin und her - von Glück zu Unglück, von oben nach unten, vom Hellen zum Dunkeln - und dann wieder umgekehrt, vom Unglück zum Glück, von unten nach oben und vom Dunklen zum Hellen usw.usw. Weise ist der, der mit der Lebensenergie akzeptierend mitschwingt. Das bringt Glück von einer neuen Dimension. Es ist ein inneres Glück, das unabhängig vom äußeren Glück oder Unglück ist...." aus "Dein Körper weiß die Antwort" von Martin Siems Ich habe oft geglaubt, ein "Rückfall" wirft mich so weit zurück, das alles, was ich bisher erreicht hat, nun keine Gültigkeit mehr hat, ich von vorne anfangen muß. Inzwischen habe ich begriffen, das dies nicht so ist, auch Rückschritte sind SCHRITTE... Susan

[Wolfgang]

danke für eure antworten. besonders treffend war das von susan. ich habe das glück, dass ich seit einigen jahren 360 Tage im Jahr auf dem Berg stehe oder zumindest in der mittelstation und 5 tage im tal bin. Hier ist für mich das große problem. warum überwiegt in so einem "tal-moment" alles andere und nicht die 360 Tage. ich kapiere es einfach nicht. schade ist, dass ich für diese 5 tage niemand habe, der mich richtig versteht oder dann gerade pause machen will (siehe meinen beitrag von heute 13.08 uhr). nun muß ich aus diesem rückfall das positive ziehen und weiter nach vorne sehen. nochmals vielen dank und schreibt mir ruhig eure meinung weiter - vielleicht kann ich mich mal revanchieren. liebe grüße wolfgang p.s. ich werde mir das buch mal im laden ansehen - vielleicht ist es ja etwas für mich - danke

[sandrak]

Liebe Susan, das hast du aber sehr gut beschrieben, Ich habe zur Zeit auch einen Rückfall, hab den Fehler gemacht, dass ich geglaubt habe, es kann mir nie mehr so schlecht gehen, wie vor 4 Jahren, da hatte ich einen stationären Aufenthalt. Aber trotzdem habe ich nie gedacht dass es mich wieder so einholen könnte. Ständig denke ich daran, was ich wohl falsch gemacht haben könnte, aber ich glaube, es liegt wohl nicht an mir. Es ist ja eine Krankheit, fällt mir immer noch schwer zu akzeptieren. Wenn du mehr über mich lesen möchtest, ich bin noch sehr neu hier, und schaue mich auch einfach mal so um. Ich habe unter der Überschrift..Hej, ich bin neu hier... etwas zu mir geschrieben. Würde mich über jede Antwort freuen. Danke liebe grüße Sandra

[Toastrunner]

Hallo Susan, das ist sicher eine einleuchtende analogie. die einsicht in diese zusammenhänge ist sicher wertvoll. davon gehe ich auch immer aus. ich kann nicht erwarten, dass das leben nur gute zeiten für mich und andere bieten kann. für den depressi- ven menschen gilt dies genauso. er braucht nur eine ganze menge kraft, mit den rückschlägen fertig zu werden. es geht mir im moment relativ gut, aber insgeheim fürchte ich mich natürlich auch davor, dass die wirkung des medis nachläßt. für mich hat dieses forum sicher eine stabilisierende wirkung, auf der anderen seite will ich jedoch nicht meine depression kultivieren. ich will nicht ständig mit dem gefühl herumrennen, eine depri zu haben. ja ja ich rede und rede. ich wünsch dir auf jeden fall alles gute und grüße auf diesem weg auch SABINE ganz herzlich. vlg. toast

[Toastrunner]

Hallo Wolfgang, habe mit interesse von dir gelesen. das klingt ja ganz gut und ist doch bei lichte betrachtet super. mehr würde ich nicht erwarten wollen. nur weiß ich nicht, wie stark du diese krisen empfindest. aber die tipps von den anderen teilnehmern sind gut. benzos würde ich sowenig wie möglich nehmen. also wenn nichts mehr geht. ich wünsch dir auf jeden fall ein gutes jahr und zuversicht, wenns mal nicht so läuft. dann schreib. vlg. toast

[renate]

Hallo an alle, bei mir gibt es mehr Täler wie Höhen und jedesmal, wenn ich wieder oben bin, denke diesmal hätte ich es geschafft und weiß dann manchmal nicht mehr, sie sich sich "Tal" anfühlt. Bin ich dann wieder unten, hab ich das Gefühl, nur noch im Tief zu sein und alles von den vergangenen 20 Jahren, was ich im Tief erlebte und erleidete, kommt wieder zurück und ich muß nicht nur mit der Gegenwart, sondern auch noch mit der Vergangenheit fertigwerden. Es ist leicht gesagt, daß man nach einem Rückfall wieder aufsteht, aber wenn man während dieses Rückfalls einiges in der Familie oder bei Freunden kaputtmacht, was nicht mehr zu kitten ist, dann bleibt doch immer was zurück. Falsche Entscheidungen sind oft nicht mehr gutzumachen und verfolgen einem dann auch noch in den besseren Phasen. Auch wenn mir klar ist, das es die Krankheit ist, so ist vieles für die Umwelt nicht zu verstehen oder sogar zu verzeihen. Möchte nur damit sagen, daß ich in einer depr. Phase meine Ehe beendete und anschließend durch die Hölle gegangen bin. Das ist zwar schon 20 Jahre her, verfolgt mich aber immer noch, vor allem, weil ich dadurch auch meinem Kind die Familie genommen habe. Möchte jetzt aber keinem die Hoffnung auf bessere Phasen nehmen, bei mir ist die Krankheit chronisch und kaum Aussicht auf Heilung und bei jedem verläuft die Depression anders. Viele Grüße Renate

[renate]

Hallo an alle, bei mir gibt es mehr Täler wie Höhen und jedesmal, wenn ich wieder oben bin, denke diesmal hätte ich es geschafft und weiß dann manchmal nicht mehr, sie sich sich "Tal" anfühlt. Bin ich dann wieder unten, hab ich das Gefühl, nur noch im Tief zu sein und alles von den vergangenen 20 Jahren, was ich im Tief erlebte und erleidete, kommt wieder zurück und ich muß nicht nur mit der Gegenwart, sondern auch noch mit der Vergangenheit fertigwerden. Es ist leicht gesagt, daß man nach einem Rückfall wieder aufsteht, aber wenn man während dieses Rückfalls einiges in der Familie oder bei Freunden kaputtmacht, was nicht mehr zu kitten ist, dann bleibt doch immer was zurück. Falsche Entscheidungen sind oft nicht mehr gutzumachen und verfolgen einem dann auch noch in den besseren Phasen. Auch wenn mir klar ist, das es die Krankheit ist, so ist vieles für die Umwelt nicht zu verstehen oder sogar zu verzeihen. Möchte nur damit sagen, daß ich in einer depr. Phase meine Ehe beendete und anschließend durch die Hölle gegangen bin. Das ist zwar schon 20 Jahre her, verfolgt mich aber immer noch, vor allem, weil ich dadurch auch meinem Kind die Familie genommen habe. Möchte jetzt aber keinem die Hoffnung auf bessere Phasen nehmen, bei mir ist die Krankheit chronisch und kaum Aussicht auf Heilung und bei jedem verläuft die Depression anders. Viele Grüße Renate

[Conny]

Hallo! Ist schon ein bisschen her,dass ich was geschrieben habe,aber mir war heute mal wieder danach. Ich hatte im November/Dezember eine ganz schlechte Phase,aber es geht mir schon viel besser. Zumindest glaube ich das. Nun bin ich aber am Studieren und das auch noch im Ausland und ueberhaupt hab ich ne Menge Stress mit dem Studium. Ich habe ja im letzten Term viel schleifen lassen,aber ich muss jetzt unbedingt wieder in Form kommen. Bei ein paar Dingen hat es ja auch gut geklappt soweit,aber gerade hatte ich eine 3stuendige Klausur,wobei ich aber nach 1,5 Stunden nur noch die Waende anstarren und Bluemchen malen konnte. Folglich isses natuerlich auch nicht so doll gelaufen Ich kann mich einfach nicht mehr so gut konzentrieren! Mein Grips war mir immer am wichtigsten bisher,aber im Moment kann ich damit nix mehr gewinnen! Was fuer eine Enttaeuschung! Es geht einfach nicht! Ich habe staendig Probleme, meine Gedanken zusammenzuhalten. Mein Yoga hilft dabei auch nicht viel weiter... Hat jemand einen Tip,wie man den Kopf wieder zum Arbeiten bringen kann? Liebe Gruesse, Conny