Citalopram Erfahrungen

[Potz]

Hallo,

ich nehme jetzt seit 17 Tagen Citalopram 20mg, dazu abends 75mg Trazodon zum Einschlafen. Vertrage das ganze sehr gut.

Bin jetzt aber ziemlich besorgt. Habe schon 3 Tage nach der Einnahme von Citalopram erste Wirkungen gespürt. Diese hat sich dann langsam verstärkt, ein kleines auf- und ab wars schon, aber es ging wenigstens vorwärts, ich hab wieder Freude und Zuversicht gefühlt, mehr Energie gehabt und weniger Grübeln.

Aber vor einer Woche gab es plötzlich einen Einbruch. Es war als würde mir die ganze Energie förmlich herausgesogen, alles wurde wieder grau und seitdem vegetiere ich wieder vor mich hin und kriege nichts mehr richtig auf die Reihe. Es gab keine äußere Belastung. Ich bin so verunsichert, weiß nicht, was ich davon halten soll. Ist das normal oder wars das jetzt dann mit der Wirkung? Ich bin so ungeduldig. Mein Psychiater ist leider auch im Urlaub derzeit.

LG
Föhnix

[ndskp01]

Föhnix,

das was du beschreibst, liegt im Rahmen des Normalen. Nach vier Wochen ungefährt hat sich der Serotoninspiegel eingependelt (ich hoffe das Bild passt einigermaßen; ich habe vergessen, wie die Wirkung des Mittels wissenschaftlich erklärt wird, aber bei den vier Wochen, da bin ich mir sicher).

Durchhalten und am besten jemanden zum Festhalten in der Nähe haben ist wohl das Beste.

puk

[Potz]

Hallo PUK,

danke für deine Antwort. Ich hoffe du hast Recht. Was ich oben geschrieben habe, stimmt auch nicht ganz. Es gibt sehr wohl eine sehr starke äußere Belastung. (Da war wohl Wunschdenken am Werk..) Ich habe in 10 Tagen eine Knock-Out Prüfung, die über meine Zukunft bestimmen wird. Bin damit total überfordert und voller Selbstzweifel und Ängste. Wahrscheinlich ist das einfach zuviel für mich gerade, so dass mir auch das Medikament nicht mehr helfen kann. Kanns aber leider nicht verschieben.

[Potz]

Es gibt eine gute Nachricht. Die stabilisierende Wirkung scheint jetzt da zu sein. Ich habe heute mit 2 Personen Konflikte der Art gehabt, die mich normalerweise sehr runterdrücken. Habe zwar Angst bekommen, dass ich abstürzen werde, aber es ist einfach gar nichts passiert !!

[Quendoline]

Hallo Ihr,

Nehme seit 21. August Citalopram, bin jetzt bei
40 mg, Quäl mich mühsam durch den Tag, war schon
lange micht mehr so. Hoffe nur, dass sich das bald
wieder bessert.

Hatte zuvor 4 Jahre Venlafaxin, dann 5 Wochen
Cymbalta und jetzt eben Citalopram. Es sollte ein AD ein, dass ich auf Dauer nehmen
kann, denn ohne geht es scheinbar nicht und
auch nicht allein mit Edronax (4 mg).

Wie geht es euch?

Liebe Grüße
Sternenstaub

[Potz]

Hallo Sternenstaub,

mir gehts insgesamt etwas besser damit jetzt nach 4 Wochen. Mehr Energie, bin etwas schneller wieder fit nach Belastungen. Aber toll ist es noch nicht. Weiterhin Einbrüche mit depressiver Stimmung und Grübeln, wenn auch nicht mehr ganz so stark.

Nach der Einnahme bin ich immer sehr müde in den nächsten Stunden, darum hat mir der Arzt jetzt geraten es Abends zu nehmen. War ständig nur noch am Gähnen und Strecken...

Quälst du dich denn wegen dem Citalopram, oder weil es noch nicht wirkt?

Grüße
Phönix

[Quendoline]

Hallo Phönix,

Quäl mich wohl eher, weil das Citalopram
noch nicht richtig wirkt. Heute jedoch ging
es mir ab Mittag schon ganz "normal", das ist
ein gutes Zeichen, dass die schlimme Episodo
vielleicht bald vorüber ist.

Sehr müde war ich die letzten 8 Tage auch.
Bin mir da aber nicht sicher, ob es vom
Citalopram oder von der Depri kommt. Jedenfalls
hatte ich früher auch so müde Phasen wenn eine
Depri im anzug war.

Grüße Sternenstaub

[Hagebutte]

Hallo Ihrs,

ich kann Euch versichern, dass es noch eine gewisse Zeit mich Höhen und Tiefen geben wird. Ich habe 4 J. lang Citalopram genommen, bin danach auf Venlafaxin umgestiegen. Das letztere hat schneller gewirkt. Bei dem Citalo hat es gewiss 6 Wochen gedauert, bis ich einigermaßen stabil war, nach einem viertel Jahr sah es noch besser aus. Ihr dürft also noch hoffen.

Bedenkt aber bitte, dass ein AD eine "Krücke" darstellt, uns handlungsfähig macht, aber nicht das Handeln ersetzt.

Woran ich mich noch gut erinnern kann sind die Einbrüche, nachdem ich mich euphorisch überfordert habe. Es ging mir gut und ich tobte los. Das Medi braucht Zeit, um sich zu stabilisieren.

Auch mir ist klar, dass ich wohl nicht "ohne" auskommen werde. Zur Zeit bin ich völlig überreizt und down und bin am überlegen, ob ich höher dosieren sollte...muss mir nur erstmal einen anderen Arzt suchen. Bin mit meinem nicht mehr zufrieden. Ich scheue mich aber auch davor, mehr zu nehmen (zur Zeit 150mg).

Tja, weiter quälen, herumprobieren und auf Besserung hoffen - oder doch zum Arzt

Alles Gute, Hagebutte

[Sine]

Liebe Foris ,
Ich nehme seit 2010 Citalopram erst 20 mg dann seit April 30mg .Habe seit 10 Tagen wieder auf 20mg reduziert und mir geht es heute so mies.Kann das sein ,in so kurzer Zeit ?Ich möchte das eigentlich nicht auf Dauer so hoch dosieren...
sollte ich sofort wieder höher dosieren oder muss ich da jetzt erst mal durch ?
Wer hat damit Erfahrung ?
Lieber Gruß und vielen Dank
Sine
Sine

[Iris]

Hallo,

hast du die Dosis auf einmal um 10 mg reduziert ?Das war vielleicht zu schnell.Deine Dosis ist schon recht hoch.
Mit Citalopram gibt es schon sehr oft probleme mit Absetzerscheinungen.
Ich würde es in kleineren Schritten versuchen.

[Sine]

Vielen Dank für deine Antwort .Nein ich habe innerhalb von 14 Tagen immer um 5 mg reduziert und nehme jetzt seit 5 Tagen 20 mg .
Habe schlagartig wieder Symptome (vor allem Herzschmerzen) und Samstag war richtig schwarz .
Sonntag war es etwas besser und deshalb möchte ich erst mal bei 20 mg bleiben .
Die Angst abzustürzen bleibt aber ...
Ich bin für jeden Tipp dankbar ...
Lieber Gruß
Sine

[Sine]

Tja ,das war wohl nix !
Die Tage wueden immer unerträglicher mit den 20 mg.
Ich wollte eigtl. noch bis zum Arzttermin durchhalten ,habe aber gespürt wie der Knoten sich immer enger zog .
Jetzt nehme ich seit einer Woche wieder 30 mg.und es läuft wieder so einigermassen .Das kann es aber doch nicht sein ...
Ich bin arbeitsfähig ,schaffe es den Alltag zu organisieren aber für nichts anderes ist mehr Luft.
Das kann doch auf Dauer keine Lösung sein -mein Doc hat mir ganz dringend von weiteren Reduzierungsversuchen abgeraten.
Lieber Gruß
Sine

[Quendoline]

Hallo Sine,

bin zwar kein Arzt, aber würde Dir auch von
weiteren Reduzierungen abraten. Nehme seit
20 August Cytalopram. Erst 10 mg, dann 20, 30
und seit 2 Wochen 40.

Zuvor hatte ich bald 5 Jahre lang Venlafaxin.
Das hab ich aus bestimmten Gründen ausgeschlichen und wollte bzw. bin auf
Cymbalta umgestiegen. Als nach 5 Wochen das
Cymbalta zu Ende war,wollte ich probieren
ob es evtl. mit Edronax alleine auch geht.
Edronax nehme ich schon seit 5 Jahren zusätz-
lich.
Aber nix war´s, in ein großes schwarzes Loch
bin ich gefallen, wie schon lange nicht mehr.
Hab dann das Citalopram verschrieben bekommen.

Morgen ist die 7. Woche Citalopram zu Ende
und es geht so einigermaßen. Schaffe meinen
Arbeitstag. Auch Haushalt, wie Kochen, Wäsche
Geschirr. Allerdings stand das Geschirr schon
mal 2 Wochen bis es in den Geschirrspüler
kam.Antrieb habe ist putzen und Papiere
sortieren, die eigentlich super-wichtig
wären.Kann mich dazu einfach nicht auf-
raffen anzufangen. Auch müssten Keller und
einzelne Zimmer entrümpelt werden, aber das
wird einfach nix.

Denke, dass es halb noch ein wenig dauert,
bis der Mut zu solchen Arbeiten wiederkommt.

Die 40 mg Citalopram werd ich jedenfalls
so schnell nicht reduzieren. Diese Depri-
Episode reicht mal wieder für lange Zeit.

Viele Grüße
Sternenstaub

[Sine]

Ich habe es auch erst gerafft als ich schon ganz unten war !
jetzt bin ich bedient !
Schliesslich muss ich hier für meine Kinder auf dem Posten bleiben .
Aber ich finde es erschreckend ,dass ohne Medis so gar nichts geht !
Das kann doch nicht ewig so weiter gehen ...
Lieber Gruß
Sine