Beruhigungsmittel

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kokaa
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Beruhigungsmittel

Beitrag von kokaa »

Ich wollte mal fragen, wer von euch bei Bedarf beruhigungstabletten nimmt.
Ich nehme manchmal Atosil (promethazin), wenn ich die anspannung nicht mehr ertrage. Allerdings bekomme ich davon im Moment immer leichte Krämpfe (im Gesicht). Kennt ihr andere gute Mittel ausser Benzos, die vielleicht auch helfen? Sonst fand ich atosil nämlich klasse, kaum Überhang, gute Wirkung.
LG
Sieglinde1964
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ich nehme Dominal forte 80 mg abends ein. Das hilft mir gegen Unruhe- und Erregungszustände und beim Ein- und Durchschlafen sehr gut. Ich habe auch mal Promethazin nehmen müssen in der Dosis von 100 mg und war am anderen Tag so platt, dass ich nicht aus dem Bett kam. Allerdings ist Dominal bei mir kein Bedarfsmedikament ich nehme es immer abends ein, sonst ist mit dem Schlafen nix.
Iris
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Iris »

Wenn ich die Unruhe und Anspannung nicht mehr aushalten kann,nehme ich Tafil(Alprazolam) 0,25-0,5 mg.Für mich das beste Medikament für den Notfall.
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
jolanda
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Alprazolam ist ein Benzodiazepin.
Es gibt noch etliche andere Neuroleptika außer Atosil. Frag doch mal deinen Arzt.
Ich habe eine zeitlang bei Bedarf Neurocil genommen. Allerdings fand ich das für mich schwer zu dosieren, auch als Tropfen, weil es bei mir ziemlich rein haut und andererseits hat es mir bei den Tropfen zu lange gedauert.

Ich nehme dauerhaft Seroquel 25mg abends, manchmal nehme ich auch höhere Dosierungen (bis 75mg) wenn ich seeeehr angespannt bin nehme ich es auch mal tagsüber, aber damit kann ich dann nicht arbeiten, weil es mich zu müde macht. Nimmt aber gut DRuck raus.

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
kokaa
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von kokaa »

Danke erstmal für die ANtworten..

ich habe bei neuroleptika immer angst vor folgeschäden, wie spätdyskinesien. (bin ncoh recht jung, anfang zwanzig) Deswegen habe ich echt schonmal überlegt, ob ich nciht lieber das risiko einer abhängigkeit mit den benzos in kauf nehme, dafür aber wenigstens nicht später mit unwillkürlichen zuckungen leben muss (ein albtraum für mich).....
gibt es nicht noch was anderes, nicht neuroleptikamäßiges ?

sorry, ich will hier nicht zickig oder so erscheinen, oder unzufrieden und undankbar, aber ich mache mir halt so meine gedanken...

gruss
lae
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von lae »

Hallo kokaa,
im realen Leben kenne ich viele "psychisch" Kranke, die zumindest in Belastungssituationen zu ihrer Medikation mit AD oder Neuroleptika,
Benzos einnehmen - ich auch.

Die Gefahr sich unter Benzos zu übernehmen ist allerdings recht groß.Sie gaukeln einem eine Stärke vor, die man eigentlich gar nicht hat, mit dem Ergebnis, dass man bei nachlassender Wirkung ein höheres Erregungsniveau hat als vorher und schnell mehr braucht, um sich wieder zu beruhigen.Da ich vor 30 Jahren mal abhängig von Benzos war, mein Tipp: unter der Einnahme größt mögliche Ruhe einhalten.

Meine Bekannten und ich federn so Rückfälle ab und vermeiden Krankenhausaufenthalte.

laetitia
Winterkind
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Winterkind »

Nachdem ich Jahre lang bei Bedarf fast ausschließlich Benzodiazepine eingenommen habe mit immer weiter nachlassender Wirkung bzw. Dosissteigerung und nachfolgenden Abstinenzphasen habe ich kürzlich als Alternative Opipramol entdeckt, allerdings als Dauermedikation, nicht nur bei Bedarf. Ich wurde darunter ruhiger, hatte weniger Ängste, konnte sehr viel besser und erholsamer schlafen und fühlte mich auch körperlich wohler. Opipramol zählt zu den trizyklischen Antidepressiva , unterscheidet sich jedoch von deren üblicher Wirkungsweise und ist i.d.R. gut verträglich bzw. nebenwirkungsarm. Frage doch mal deinen behandelnden Arzt, welche Erfahrungen er damit hat.
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- Was ich bin, wäre unerträglich, könnte ich mich nicht erinnern, was ich war. - (Fernando Pessoa)
kokaa
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von kokaa »

Hey Winterkind,
das hört sich ganz gut an, ich werde meine psychiaterin mal darauf ansprechen. vielleicht geht es ja als bedarf. DANKE

an laetitia udn winterkind: hattet ihr sonst nebenwirkunegn bei benzos? also in richtung muskelzucken oder so? ich habe nur einmal tavor genommen und daran erinnere ich mich nicht mehr ( xD bestimmt ist DAS die nebenwirkung)
lae
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von lae »

Hallo kokaa,

-manchmal etwas Müdigkeit,was ich allerdings angenehm empfinde.
-Manchmal, wenn ich unter Benzos viel spreche,einen trockenen Mund; muss ich halt ein wenig trinken oder einen Bonbon lutschen.
-Gewichtszunahme, die ich aber bei allen Psychopharmaka habe.

laetitia
Sommerland
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Sommerland »

Hallo!

"... ob ich nicht lieber das risiko einer abhängigkeit mit den benzos in kauf nehme..."

Prima, dass du hier nachfragst! Denn ich hab während eines 3-monatigen Klinikaufenthaltes mehrere Depressionspatienten erlebt, die auf Benzo-Entzug waren. Die Ärzte haben dort sagten, der Entzug ist viel heftiger als bei Alkoholikern. Was ich da an körperlichem Leid gesehen habe, zusätzlich zur depressiven Symptomatik war so grausam ... Bitte erspar dir das, lass die Finger davon, gerade weil du noch so jung bist. Die Depression ist schon übel genug, eine Abhängigkeit wünsch ich dir nicht auch noch und ein Benzo-Entzug ist die Hölle.

Hab auch noch ne Dose Tavor rumliegen, lasse aber die Finger davon. Leider verschreiben viele Ärzte das Teufelszeug immer noch viel zu leichtfertig! Vor allem, weil die Benzos auf Dauer keine Krücke mehr sind sondern Schaden anrichten!!!

Hier hast du ja schon tolle Alternativen genannt bekommen.

Dir alles Gute.
Bianca
Irgendwas is ja immer...
kokaa
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von kokaa »

Hallo Bianca,
danke für deine Antwort. Hat mir nochmal zu denken gegeben. ich denke immer, dass mir das sowieso nicht passiert, dass ich abhängig werde... vielleicht zu leichtfertig.
ich werde erstmal nach den antidepressiva fragen, vielleicht gibts ja da was gutes. nimmst du denn beruhigungsmittel bei bedarf ein?
lieber gruss kokaa
Fg1976a

Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Fg1976a »

Also zum Bedarf bei Schlaflosigkeit, Unruhe oder extremer Anspannung:

Atosil bis 300mg
oder
Atosil 50-100 und Truxal 30-60

Dominal 25 - 100mg

oder

Advil PM

oder

Zolpidem 10mg

und wenn es mal extreme Krisen gibt ne Flasche Rotwein mit 300 Atosil und 100 Truxal, würde ich aber niemandem empfehlen. In extremen Krisen geht es mir nur darum mich völlig handlungunfähig zumachen, damit vermeide ich einfach den klinikaufenthalt.
Sommerland
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Sommerland »

Hallo Kokaa,

ich hab bei totaler innerer Unruhe, die länger andauerte, unter anderem Mitrazelon genommen. Das hatte nachts gute Wirkung und morgens ging es immer etwas gedämpft in den Tag. Das ging ganz gut - nur der gesteigerte Appetit war ätzend.

Ich hab irgendwann nach über 5 Jahren Pharma-Versuchskanninchen-Dasein beschlossen, dass das dauernde Wechseln der ADs mich nicht weiter bringt. Meine Probleme lösen sie nicht und das dauernde Gedämpftsein erschwerte mir das Handeln und Denken. Ich hatte zum Glück eine Ärztin, die mich beim Ausschleichen unterstützt hat und mit der ich offen sprechen kann.

Wenn ich heute merke, dass meine Warnglocken beginnen zu vibrieren - also noch vor dem ersten Läuten, dann werde ich aktiv. Ich mache Sport und verbiete mir negative Gedanken.
Dann sage ich mir - los, nicht drüber nachdenken, machen. Bis ich ausgepowert bin und erste Glückshormone augeschüttet werden, kann es schon mal eine oder 2 Stunden dauern, dann in die Wanne. Da mein Sport-Verein nicht immer dann Kurse anbietet, wenn ich mich auspowern muß, hab ich DVDs zuhause. Mit Tussisport (Bauch, Beine, Po und Poweryoga) oder beim Gassigehen mit meinem Hund komm ich wieder runter. Hinterher bin ich erschöft und irgendwie besser drauf. Und ich mache mir dann bewußt, dass ich etwas für mich und meinen Körper getan hab.

Wenn das nicht geht, weil die Kraft fehlt, meditiere ich. Hab eine Lieblings-CD, die ich dann einlege. Die führt mich in die Entspannung und stoppt die Gedanken.

Dem tiefen Tal der Depression könnte ich damit wahrscheinlich nicht entkommen - aber seit über einem Jahr halt ich mich ganz gut fern davon.
U N D ich habe eine Gespür für meine Bedürfnisse entwickelt, lerne jeden Tag besser, auf die Signale zu achten, und für mich zu sorgen.

Und ich lege mich jeden Tag nach dem Essen 1 Stunde zum Schlafen ins Bett. Auch wenn ich nicht müde bin, schlaf ich irgendwann ein. Mir helfen diese "Rituale" - aus meinem Notfallkoffer auch im Alltag. Selbstfürsorge nennt meine Ärztin das...

Jetzt nehme ich noch Laif (Johanniskraut hochdosiert) und Decristol (Vitamin D). Momentan geht es damit gut.

Liebe Grüße
Bianca
Irgendwas is ja immer...
Winterkind
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Registriert: 14. Sep 2010, 10:43

Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Winterkind »

Hallo Kokaa,

noch mal zu den Nebenwirkungen von Benzodiazepinen:

Benzodiazepine greifen über vier Hauptmechanismen, die in unterschiedlich großem Grade wirksam werden: sie wirken
- beruhigend,
- schlaffördernd,
- angstlösend und
- muskelentspannend.
Muskelzuckungen sind meines Erachtens als Nebenwirkung eher untypisch, könnten die evtl. auch durch etwas anderes verursacht worden sein?

Ich halte Benzodiazepine für den Bedarfsfall in Krisenzeiten für einen Segen, allerdings darf man den Gewöhnungseffekt und die Abhängigkeitsgefahr wirklich nicht unterschätzen. Sicherlich ist dieses Risiko individuell unterschiedlich. Ich habe immer Phasen gehabt, in denen ich Benzos zu häufig genommen habe und damit ein Wirkungsverlust bzw. eine Dosissteigerung notwendig war mit dem fatalen Ziel, dass, als ich das Medikament wirklich im Notfall dringend brauchte, es "stumpf" geworden war und kaum mehr Wirkung zeigte. Mit dem Absetzen und einer benzodiazepinfreien Zeit habe ich persönlich allerdings keine Probleme gehabt, kenne allerdings aus Krankenhausaufenthalten auch andere Beispiele. Ein Entzug von Benzodiazepinen soll nach Aussagen vieler Mitpatienten schwieriger sein als ein Drogenentzug, er dauert auch sehr viel länger. Also bitte mit dem nötigen Respekt und mit Vorsicht einsetzen!

Meine Erfahrungen mit unerwünschten Benzodiazepinnebenwirkungen:
- Konzentrationsstörungen und Tagesmüdigkeit (Überhangeffekte am nächsten Tag)
- verlangsamte Reaktionsfähigkeit (Vorsicht im Straßenverkehr! Autofahren ist unter Benzos nicht erlaubt!)
- Amnesie/Gedächtnisverlust für den Zeitraum nach der Einnahme/der Wirkdauer (bei höherer Dosierung)
- Muskelschwäche, Störungen des Gleichgewichtssinnes
- Enthemmung (ich erzähle mehr bzw. privateres, als ich eigentlich wollte)
- Senkung der Einnahmeschwelle (da die Medikamente ja so "gut" wirken und die Packung zu Hause liegt, werde ich dazu verleitet, häufiger in Situationen Tabletten einzunehmen, obwohl ich mich auch noch aktiv hätte entspannen können, z.B. Spazierengehen, ein Bad nehmen etc.)
- Gewichtssteigerung (Appetitzunahme durch den Entspannungseffekt)

Liebe Grüße,
Winterkind
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- Was ich bin, wäre unerträglich, könnte ich mich nicht erinnern, was ich war. - (Fernando Pessoa)
kokaa
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von kokaa »

Hallo Winterkind,
die Muskelzuckungen bzw. Zungenkrämpfe hatte ich unter Atosil, weswegen ich jetzt nach einer Alternative suche.
Danke für die ganzen Infos, das ist ja total lieb von euch!
Bianca... das hört sich echt prima an, wie du mit deinen Problemen umgehst, leider bin ich im Moment glaube ich noch nicht so weit, dass das immer wirkt, manchmal ist es einfach nur unerträglich und ich so gelähmt und trotzdem so angespannt, dass ich da mit sport nicht mehr rauskomme. habe dann auch in diesem zustand ziemliche angst rauszugehen, fühle mich dann so unsicher mit mir selbst..... aber ein ziel ist das auf jeden fall.
ich denke, ich werde mal mit der ärztin darüber reden, ob antidepressiva zusätzlich un d bei bedarf eine option sind. ich hoffe dass sie ein bisschen verantwortungsvoll mit mir umgeht. in kliniken hatte ich immer das gefühl, dassdie ärzte extra gehalt bekommen, wenn si besonders viel tavor an den mann/die Frau bringen.....
lg kokaa
Iris
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Iris »

Hallo nochmal,
ich würde Benzos niemals als Teufelszeug bezeichnen.
Mir haben sie in meiner 25 Jährigen Krankheitsdauer schon sehr oft aus den tiefsten Krisen geholfen.
Wenn ich diese Medis nicht gehabt hätte..oh je ,sie haben mir oft geholfen überhaupt meinen Arbeitsplatz anzutreten oder mich davor bewahrt in der Notfallambulanz zu landen.
Wenn man vor Angst und Panik nicht mehr ein noch aus weiß ,nur noch weinend mit Übelkeit und Erbrechen dasitzt,Angst hat sich zu bewegen,glaubt durchzudrehen,oder auch extreme innere Anspannung und Unruhe hat,dann sind diese Medis ein Segen.
Mir ist von Anfang an bewußt das Benzos abhängig machen können,deshalb gehe ich sehr sorgfältig damit um.
In schlimmen Zeiten nehme ich schonmal 2-3 mal am Tag einen Krümmel für insgesamt 1-5 Tage ,dann Wochen oder Monate brauche ich sie gar nicht.Manchmal auch zum einschlafen,aber sehr selten.
Ich war noch nie auch nur in der Nähe einer Abhänigkeit.

Also,man muß sich bewußt machen,das man diese Medikamente nur für eine bestimmte Zeit einnehmen kann.Dann gibt es auch keine Probleme.
Es gibt auch gute sedierende AD´S.Die aber eben eine Zeit brauchen bis sie voll wirken.
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
Conny_11
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Conny_11 »

Hallo kokaa!

Ich habe mit Benzos eigentlich auch keine Probleme. Ich nehme Rivotril, aber auch nur in Krisenzeiten oder wenn ich so angespannt und gelähmt bin vor Angst, dass alles andere nichts hilft.

Ich nehme aber nur 1/2 Tablette auf einmal, und meist auch nur 1 mal am Tag (nur wenn's ganz extrem ist, nehme ich nochmal eine 1/2 Tablette abends). Dann den nächsten Tag nehme ich nichts, denn das Benzo hat ja eine lange Wirkungsdauer. Also nehme ich sie alle 2 Tage im Bedarfsfall. Nach 3-4 Tagen ist bei mir meist das Schlimmste vorüber. Dann höre ich ganz auf und das AD schafft es wieder alleine, mich ausreichend zu beruhigen. Mit dieser Taktik halte ich mich von einer Abhängigkeit fern.

Die einzige Nebenwirkung, die ich habe, ist eine grosse Müdigkeit. Manchmal muss ich mich dann auch echt hinlegen und schlafen. Wenn ich dann aber wieder aufwache, fühle ich mich bedeutend besser.

Ich muss zugeben, dass manchmal die Versuchung da ist, ein Benzo zu nehmen, um nichts mehr zu denken oder zu fühlen, eine kleine Verschnaufpause zu haben. Aber das verbiete ich mir dann. Solange es kein Notfall ist oder mich die Angst total erschöpft, gibt's kein Benzo. Da bin ich dann auch recht streng mit mir (Bzw. ich höre die Stimme meiner Therapeutin im Kopf, die mir sagt: Willst du dich betäuben wie ein Alkoholiker, oder willst du dein Leben erleben?)
Insa40
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Insa40 »

Hallo,

mein beruhigungsmittel heißt Musaril 50mg, der Wirkstoff ist Tetrazepam.

Davon nehm ich eine Tablette, nach ca. 20 Minuten werde ich ruhiger.
Eigentlich hab ich es damals verschrieben bekommen zur Entspannung meiner Hals- und
Nackenmuskulatur.
Mein Arzt hat es mir jetzt als Beruhigungsmittel gegeben, ich darf es nur nicht regelmäßig nehmen, da sonst wohl eine Abhängigkeit besteht.

Hatte vorher Opipramol, aber das hat mich dermaßen umgehauen, dass ich jetzt doch lieber Musaril nehme.

Viele Grüße, Insa
Spongbob
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Registriert: 4. Feb 2011, 09:21

Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Spongbob »

Ich habe mal 3 Monate Tavor regelmäßig 3 mg bekommen und beim ausschleichen starke Entzugserscheinungen gehabt, aus diesem Grund bekomme ich Tavor nicht mehr, bin auch froh deswegen.

Ich bekomme zur Beruhigung Pipamperon (Dipiperon) 40 mg, manchmal 80 mg und seltener 120 mg. Das hilft mir sehr gut!
Erdgespenst
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Registriert: 2. Mai 2011, 16:52

Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Erdgespenst »

Ich nehme gerade aufgrund einer Ausnahmesituation Tavor ein. Das erste Mal in meinem Leben, dass ich Benzos zu mir nehme.

Mein Urteil ist durchwachsen:
Es wirkt bei Einnahme eines ganzen Miligramms tatsächlich sehr stark gegen meine Panik und ermöglicht mir dadurch, überhaupt bestimmte Dinge anzugehen.
Als krasseste Nebenwirkung verzeichne ich dagegen die damit einhergehende Müdigkeit, weswegen das angepackte Problem entweder wegen der Angst (ohne Benzo) oder der Müdigkeit (mit Benzo) kaum bewältigt werden kann.

Mein Urteil ist, dass ich es planmäßig Ende der kommenden Woche nach Beendigung der Ausnahmesituation wieder absetzen werde.

Gegen Einschlafprobleme an sich helfen meines Wissens trizyklische ADs ganz gut, die haben auch kein großes Abhängigkeitspotential. Da mein Problem aber eine Depression mit stark erhöhtem Schlafbedarf ist, hilft mir persönlich das auch nicht groß weiter.
Salvatore
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Registriert: 10. Feb 2010, 18:35
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Re: Beruhigungsmittel

Beitrag von Salvatore »

Hallo Erdgespenst,

versuche es doch einmal mit 0,5mg - wenn du auf 1mg zu stark mit Müdigkeit reagierst?
Dann ist die Dosis möglicherweise einfach zu hoch.

Lg, Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
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