Therapeutin für mich nicht geeignet?

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Insa40
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Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von Insa40 »

Guten Tag zusammen,

vor einer Woche habe ich meine Therapeutin um eine Therapiepause gebeten.
Ich will mir klar werden, ob sie die Richtige für mich ist.

Ich leide unter einer Depression mit generalisierten Angststörung und hatte jetzt 28 Stunden Verhaltenstherapie.

Mir kommt es nur so vor, als ob mir das bis jetzt wenig bis gar nicht weiter geholfen hat.
Ich hatte vorher noch keinerlei Erfahrungen mit Therapien.
Was mir auffiel: Ich war davon ausgegangen, dass ich mit der Therapeutin über alles reden könne.
Bei mir kommen meine Ängste hauptsächlich durch die Furcht vor körperlichen Erkrankungen. Ich hab auch viel Ärger/Angst mit den Zähnen, dem Magen ect.
Immer, wenn ich davon sprechen wollte oder auch darüber, dass Ärzte wenig Zeit haben und oft nicht zuhören und gestresst wirken, stoppte sie mich sofort und sagte: Ich bin kein Arzt, darüber kann ich nicht reden, ich kann nur mit Ihnen schauen, wie es Ihnen geht.

Ja logo, dass sie kein Zahnarzt oder Internist ist, weiß ich ja auch, ich will ja keine Ratschläge, was ich beim Arzt machen soll, ich will schlicht und einfach nur mal darüber reden können, es mir von der Seele reden.
Mit wem soll ich denn dann drüber reden? Der Arzt hat ja wie gesagt wenig Zeit bzw. ist gestresst, da bringt man grad mal ein, zwei Sätze am Stück raus, ohne unterbrochen zu werden.
Meinen Mann nervt es, mich nerve ich natürlich auch, weil ich mit niemandem drüber reden kann. Ich komm mir vor, als wenn ich dann fast platze.

Ist das zuviel verlangt von meiner Therapeutin, dass ich ab und zu auch mal jammern darf? Ich will einfach auch mal lossprudeln dürfen und nicht auch noch in der Therapie immer wie in einem Minenfeld herumstaksen und überlegen: Wie formuliere ich das jetzt oder darf ich das sagen, ohne unterbrochen zu werden.
Was meint Ihr? Wie ist das bei Eurer Therapie?

Viele Grüße, Insa
Lerana
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Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von Lerana »

Hallo Insa,

also bei mir war das so, dass ich furchtbar gerne über meinen Partner geschimpft hätte, oder mir das einfach von der Seele geredet hätte, wie du sagst, denn ich dachte, das belastet mich am meisten. Doch auch da hat meine Therapeutin mich immer unterbrochen und gesagt: Was tun Sie jetzt gerade? Und wenn schimpfen die Antwort war, ging es anders weiter.

Einmal hat sie zu mir gesagt: Ihre Partnerschaftsprobleme sind ein absoluter Nebenschauplatz.

Ich wat oft enttäuscht und manchmal sogar sauer.

Aber: Sie hat einen tollen Job gemacht! Ich bin mit meiner Therapie fast durch und es geht mir gut!! Ich bin meiner Therapeutin sehr dankbar.

Ich weiß nicht, ob du etwas damit anfangen kannst, aber das ist mir zu deinem Posting so eingefallen.

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Insa40
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Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von Insa40 »

Hallo Lerana,

danke für Deine Antwort. Das war dann sicher (vielleicht auch erst im Nachhinein) ein Aha-Effekt, dass sie erkannt hat, dass das, worüber Du schimpfen wolltest nur ein Nebenschauplatz war.

Ich hab ja jetzt diese Therapiepause und gerade heute dachte ich, ich würd die Therapeutin gut brauchen.
Ich war beim Zahnarzt (neue Füllung), hatte mich total verrückt gemacht vorher.
Der Eingriff tat nicht weh, aber jetzt tut der Zahn halt weh und ist empfindlich und ich werd fast wahnsinnig und würde am liebsten die Thera anrufen, weil ich einfach nicht weiß, wie ich mich verhalten soll.

Hatte schon zwei Heulausbrüche und bibbere die ganze Zeit vor mich hin, weil ich Angst habe, dass es sich nicht von alleine bessert.
Aber dann fiel mir ein, dass ich dann ja wieder von den Sachen reden wollen würde, über die sie nicht mit mir redet.

Na toll!

Unglückliche Grüße, Insa
Salvatore
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Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von Salvatore »

Hallo Insa,

hast du das denn schon mal mit ihr ausprobiert_
>ich kann nur mit Ihnen schauen, wie es Ihnen geht.

Ich könnte mir vorstellen, dass du schon auch jammern darfst, sie aber meint du sollst dabei auf dich schauen und bei dir bleiben.

Lg, Salvatore
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Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Insa40
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Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von Insa40 »

Hallo Salvatore,

dieses "bei mir bleiben" hat die Therapeutin auch schon ab und an erwähnt, aber ich hab nie verstanden, was das eigentlich bedeuten soll.
Überhaupt...sie spricht viel und nicht mal zu schnell (glaube ich), trotzdem kann ich ihr oft kaum folgen.
Da grübel ich noch an dem einen Satz von ihr und dass ich dazu etwas sagen möchte, da ist sie dann mittlerweile schon 4 Absätze weiter und ich hab endgültig den Faden verloren.

Vielleicht bin ich auch nur zu blöd, um zu merken, wie ich reagieren/bei mir bleiben soll. Ich kapiers eben nicht.
Ich habe auch den Eindruck, dass sie manche Dinge immer wieder sagen muss und ich merke es mir nicht.
Die Worte rauschen durch meine Ohren und sind weg.
Überlege ich zu Hause, was sie in der Stunde gesagt hat, ist da nur ein großer leerer Fleck, ich weiß es einfach nicht mehr.

Die Sachen prägen sich nicht ein und auch die Erkenntnise, die ich daraus insgesamt wohl ziehen soll, stellen sich nicht ein.

Schreib ich mir etwas auf und lese es später durch,grüble ich über die Zusammenhänge nach.
Und dann grübel ich ja immer noch während der Stunde, wie ich meine eigenen Worte formulieren soll, damit sie mich nicht wieder unterbricht. Eine Masse an Grübelei, ich weiß.

Argh, ich trete auf der Stelle.

Regnerische Grüße, Insa
Amy1680
Beiträge: 75
Registriert: 1. Jan 2009, 02:08

Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von Amy1680 »

***
Zuletzt geändert von Amy1680 am 30. Mär 2016, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.
Elbi
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Registriert: 31. Aug 2012, 21:04

Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von Elbi »

Hallo Alle miteinander,

ich bin heute zum ersten mal hier und freue mich, mich mit Euch austauschen zu können.

Therapeutenproblem: Ich dachte schon, ich bin da ganz alleine mit diesem "Problem".
Meiner sagt immer, dafür ist er nicht zuständig und nicht da - ich weiß aber nicht, wofür er da ist. Irgendwie hab ich überhaupt keinen roten Faden.
Da will er z.B. dass ich mal meine "Angstbilder", die mich nicht schlafen lassen, aufschreibe...tue ich brav und das nächste Mal interessiert er sich gar nicht dafür. Oder Kärtchen schreiben. Mache ich auch brav, aber es wird nicht näher darauf eingegangen.

Ich wünsche mir nur, dass diese Angstattacken aufhören oder ich lerne, damit umzugehen. Meine größte Angst ist diese Angst, die mich so willenslos macht und verzweifeln lässt.

Neuen Therapeuten finden ist zudem fast unmöglich. Ich soll nächstes Jahr wieder nachfragen. Toll
RegenamMeer schrieb:
> Guten Tag zusammen,
>
> vor einer Woche habe ich meine Therapeutin um eine Therapiepause gebeten.
> Ich will mir klar werden, ob sie die Richtige für mich ist.
>
> Ich leide unter einer Depression mit generalisierten Angststörung und hatte jetzt 28 Stunden Verhaltenstherapie.
>
> Mir kommt es nur so vor, als ob mir das bis jetzt wenig bis gar nicht weiter geholfen hat.
> Ich hatte vorher noch keinerlei Erfahrungen mit Therapien.
> Was mir auffiel: Ich war davon ausgegangen, dass ich mit der Therapeutin über alles reden könne.
> Bei mir kommen meine Ängste hauptsächlich durch die Furcht vor körperlichen Erkrankungen. Ich hab auch viel Ärger/Angst mit den Zähnen, dem Magen ect.
> Immer, wenn ich davon sprechen wollte oder auch darüber, dass Ärzte wenig Zeit haben und oft nicht zuhören und gestresst wirken, stoppte sie mich sofort und sagte: Ich bin kein Arzt, darüber kann ich nicht reden, ich kann nur mit Ihnen schauen, wie es Ihnen geht.
>
> Ja logo, dass sie kein Zahnarzt oder Internist ist, weiß ich ja auch, ich will ja keine Ratschläge, was ich beim Arzt machen soll, ich will schlicht und einfach nur mal darüber reden können, es mir von der Seele reden.
> Mit wem soll ich denn dann drüber reden? Der Arzt hat ja wie gesagt wenig Zeit bzw. ist gestresst, da bringt man grad mal ein, zwei Sätze am Stück raus, ohne unterbrochen zu werden.
> Meinen Mann nervt es, mich nerve ich natürlich auch, weil ich mit niemandem drüber reden kann. Ich komm mir vor, als wenn ich dann fast platze.
>
> Ist das zuviel verlangt von meiner Therapeutin, dass ich ab und zu auch mal jammern darf? Ich will einfach auch mal lossprudeln dürfen und nicht auch noch in der Therapie immer wie in einem Minenfeld herumstaksen und überlegen: Wie formuliere ich das jetzt oder darf ich das sagen, ohne unterbrochen zu werden.
> Was meint Ihr? Wie ist das bei Eurer Therapie?
>
> Viele Grüße, Insa
depp71
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Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von depp71 »

Ist zwar total OT...

@mornings are the worst

Das funktioniert natürlich nur,wenn die zwei hier den Schlüssel nach dem abschliessen abziehen,sodass ich von aussen reinkomme,denn wir haben kein solches, ich nenne es mal, Doppelschloss.

Deshalb bin ich bei diesen Psychologen auch seehr sekptisch:

Was du brauchst ist ein neuer Schließzylinder - gibt's auch asymetrisch, da muss i.d.R nicht mal der Beschlag (wegen der Länge) gewechselt zu werden.

Den Rat bekommst du von mir kostenlos - oder, und dann für ca.ab30€ incl. Bauteil, im Baumarkt deines vertrauens

Der Tipp hätte vom Psychologen für den Stundensatz mit drinn sein können ich bin ja auch kein Schlosser...
Lerana
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Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von Lerana »

Hallo in die Runde,

ich denke, bei sich bleiben, heißt vor allem, dass man über viele Dinge in der Therapie nicht mehr sprchen muss, wenn man die grundlegenden Probleme angegeangen hat.

Seit dem ich mich zum Beispiel traue, meine Bdürfnisse zu sagen und durchzusetzten, brauche ich in der Therapie keinen Rat mehr, wie ich damit umgehe, dass mein Partner morgens immer länger schlafen will und ich mich dann alein um unseren Sohn kümmern muss etc.

Nur um diese grundelgenden Probleme zu bearbeiten braucht man Zeit in der Therapie. Zeit, in der man mit der Therapeutin überlegt: Warum kann ich nicht sagen, wass ich will? Wo kommt das her? Warum habe ich das Gefühl, es nicht verdient zu haben, dass andere auf mich Rücksicht nehmen? etc.

Diese Fragen sind dann aber eben oft nicht konkret, es geht um Gefühle, um Kindheit, um Erfahrungen.

Ich glaube, wenn eine Therapeutin das Gefühl hat vor lauter aktuellen Problemem, nicht mehr zum Grundlegendem wechseln zu können, dann wirkt es, als nähme er die konkreten Dinge nicht ernst, dabei versucht sie vielleicht den Kern des Übels zu ergründen.

Mittlerweile mache ich das so, dass ich ca. ein Dritel der Stunde über Aktuelles rede und dann weiß ich oft selbst was gerade ansteht. Z.B. Ich schäme mich immer noch, schwach zu sein und kann schelcht um Trost bitten, anstatt: Bei dem letzten Telefonat mit meiner Freundin, hat die sich schon wieder nicht für mich interessiert. Was kann ich ihr nur sagen?

Ich hoffe, es wird irgendwie klar, was ich sagen will.

Herzliche Grüße
Lerana

PS: @mornigsaretheworst:
Eltern unbedingt rausklingen. Ich würde vermuten nach dem dritten mal, ziehen sie den Schlüssel ab.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Amy1680
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Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von Amy1680 »

***
Zuletzt geändert von Amy1680 am 30. Mär 2016, 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
Insa40
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Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von Insa40 »

Hallo zusammen,

danke für Eure Antworten.

@Lerana: Wenn die Thera so handelt, weil sie vor lauter aktuellen Problemen zum eigentl. Grund hinwill, dann könnte sie es ja sagen.
Das würde mir sehr viel weiter helfen.

Die Therapie nützt mir nicht so viel, wenn ich dann zu Hause grüble, was sie nun damit eigentlich meint.
Klar, ich könnte das ja sagen, also direkt fragen, was sie meint, nur bin ich halt immer so voll mit ihren Sätzen, dass ich Probleme habe, dies in dem Moment auch auseinander zu pflücken und zu verstehen.

Das habe ich ihr auch gesagt, habe genau aufgeschrieben vorher, welche Probleme ich in der Therapiestunde habe.
Daraufhin kam sie dann selber auf die Idee mit der Therapiepause, die ich dankbar angenommen habe.

Wie ich da jetzt weiter verfahren soll, also, ob ich mir eine neue Therapeutin/Therapeut suche oder einige Zeit versuche, ohne auszukommen, weiß ich noch nicht.

Daher wäre es für mich hilfreich, wenn die Leute mir schreiben würden, ob sie bei ihren Therapeuten auch mal "jammern", mal lossprudeln dürfen/wollen, was ihnen gerade in den Kopf kommt.

Viele Grüße, Insa
DarkRaven
Beiträge: 1135
Registriert: 14. Jul 2010, 16:27

Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von DarkRaven »

TapfereScheiderin
Beiträge: 5
Registriert: 23. Aug 2012, 09:40

Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von TapfereScheiderin »

Hallo alle zusammen,

ich habe auch schon bei Therapeuten abgebrochen, die mit mir nicht kompatibel waren. Einmal war es eine Einzeltherapie, in der die Psychologin sich nicht auf meinen Wunsch nach sprachlicher Genauigkeit einlassen konnte.
Beim anderen Mal war es eine Gruppentherapie, bei der der leitende Psychologe eine anstrengende, sehr theatralische Lieblingspatientin hatte und ständig bevorzugt behandelte, ihr in Konflikten sofort beisprang und Recht gab. Deswegen sind drei Mitpatienten vor mir gegangen, die nichts in der Gruppe dazu sagten, aber hinterher, wenn man sich zufällig mal traf. Ich habe versucht, es anzusprechen, wurde ausgebremst und bin dann auch gegangen. Manchmal ist es besser, eine Pause einzulegen oder im Frieden zu gehen. Auch Psychologen sind Menschen, die nicht gerne kritisiert werden.
FrauRossi
Beiträge: 3166
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Therapeutin für mich nicht geeignet?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Leute,

Wenn ich diese Beiträge so lese, dann kommt mir der Gedanke: Warum machst du eine Therapie? Was ist DEIN Therapie Ziel?
Was soll DIR die Therapie bringen?

Hast du das für dich mal festgelegt? Oder überhaupt herausgefunden?

Darüber würde ich mit der Thera sprechen, das mit ihr zusammen herausarbeiten. Wenn das dann klar ist dann kannst du darauf hinarbeiten.

Ich glaube nämlich dass deine Thera alles richtig macht. Wenn sie dir sagt, dieses oder jenes ( Schlösser) gehören nicht hierher. Da hat sie recht.

Mir kommt es so vor als würdest du von deiner Therapeutin eine Lösung erwarten. Für was auch immer, du wirst sie nicht bekommen.
Die Thera kann dir nur dabei helfen es selbst zu lösen.

Dass du vielleicht über den Ärger mit deinen Eltern sprechen willst, sie aber abblockt. Kann genau so etwas sein. Dafür musst du selbst eine Lösung finden. Dadurch dass die Thera abblockt hat sie dir ja geholfen. Du hast es endlich geschafft die Konfrontation mit deinem Vater zu suchen. Du hast hier mit anderen gesprochen und einen Tip für ein anderes Schloss bekommen. Das hast du doch gut gemacht.

Mann kann nicht alles alleine machen und nicht jede Idee alleine haben. Aber du kannst überlegen: wie gehe ich ein Problem an? Wen kann ich fragen, was für Möglichkeiten gibt es.

Das hast du doch dieses mal schon getan, also hat die Thera dir geholfen.

Was deine Thera nicht will ist zu deiner Beraterin in jeder Lebenslage zu werden, das ist nicht ihre Aufgabe, dafür ist sie nicht da. Sie ist keine Freundin die sich deine ganzen Alltagsprobleme anhört.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, wenn du das nächstemal zu ihr gehst und ihr sagst. Ich war nach der letzten Sitzung sauer, weil sie abgeblockt haben über das Türschlossproblem zu sprechen. Jetzt habe ich das Problem so und so gelöst. Worüber ich nun sprechen möchte ist warum habe ich dafür so lange gebraucht, warum schaffe ich es nur so schwer mich den Eltern zu stellen, zu wiedersetzen. Ich bin doch nicht mehr 17 (das sagst du ja) ich müsste da doch irgendwie erwachsener heran gehen.

Ich denke deine Thera wird dir dann zuhören.

Wenn du für dich herausgefunden hast warum du eine Therapiw machst, dann kannst du vielleicht auch leichter sortieren. Gehört dieses und jenes Problem jetzt in die Therapie? Oder ist das ein Alltagsproblem, eines der Art mit der sich tausende Menschen täglich herumschlagen, die zwar nerven und ärgerlich sind, die du dir auch gern von der Seele reden möchtest, was aber auch woanders geschen kann, bei Freunden und Bekannten z.B.?

Eine Thera ist keine Lebensberatung für alles. Und das ist gut so. Deine Thera wird vermutlich verhindern wollen dass du in eine Abhängigkeit ihr gegenüber gerätst. Was leicht passieren kann und erst recht wenn sie dir nachgeben würde und für alle deine Sorgen ein Ohr hat.

Ich würde an deiner Stelle auch mir ihr darüber reden dass du nach dem Zahnarztbesuch nur noch sie anrufen wolltest.

Du brauchtest Trost und Zuspruch, den hättest du dir von Freunden Familie holen sollen. Warum willst du ihn von deiner Thera?

Du bist ja nicht depressiv, weil du jetzt mal Zahnschmerzen hattest.

Sprich mit ihr darüber, Sage ihr dass dir folgendes aufgefallen ist und bitte sie, dir ersteunmal zuzuhören und erkläre ihr was du von ihr erwartest. Dass du dir wünscht dass sie sich deine Sorgen mit dem Vater
anhört, dass mit dem Zahnarzt und und und.

Dann Frage sie was sie dazu meint, was sie wirklich leisten kann und wofür sie da ist? Denn du kommst dir etwas orientierungslos vor. Und verlierst unter den Altagsproblemen vielleicht den Blick für das in der Therapie wesentliche, oder vielleicht weist du noch garnicht was das sein soll.

Vielleicht könnt ihr euch so zusammen etwas erarbeiten wie ihr an die Therapie herangeht und an eurem
Umgang miteinander.

LG FrauRossi

p.s. Therapie ist das was zwischen den Stunden passiert.
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