Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Lerana
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Lerana »

Liebe DR,

ich habe ihn ihr in der Stunde gegeben! Das war eine für mich sehr harte Stunde! Das kann ich nicht anders sagen, aber sie hat mich sowas von weitergebracht. Ich war nacher so stolz auf mich, dass alles gesagt zu haben. Ich hatte endlich das gesagt, was wirklich in mir vorging! Es war krass und wirklich wichtig und richtig!!

Ich denke, so ein Brief ist eine gute Idee. Was spricht denn dagegen ihn vorher zu schicken, wenn es dir so unter den Nägeln brennt?

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Danke Lerana!
Rosenkranz
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Dark Raven



Ich habe dadurch völlig dicht gemacht, da war der Thera machtlos. Es war niederschmeddernd für mich, das das so zu Ende ging, deshalb hatte auch ich große gewissensbisse ob er überhaupt mit mir weitermachen will.

Ich wußte manchmal auch nicht was ich sagen sollte, da war ich wie in meiner eigenen Welt, wo keiner zugang hat, und wie du schreibst, manchmal hast du dich gestört gefühlt, ich auch. Hab manchmal nicht mal gewußt, wo wir waren und mich wiederum nicht getraut zu fragen, also wieder Rückzug.

Das Gefühl, das in mir etwas kaputt gegangen ist, habe ich auch, das hat aber damit zutun das ich eine Grenze überschritten habe, die ich hätte nie überschreiten dürfen im Zusammenhang mit der Krankheit nicht mit der obigen Sache. Ist das Thema S. für dich ein Thema (persönlich). Werde zwar selten darauf angesprochen, kommt auf die Verfassung in der ich mich befinde an, die er ja ganz gut einschätzen kann, da ich in der Beziehung sehr ehrlich bin, wurde nie etwas gegen meinen Willen unternommen, auch ärztlicher Seite nicht, was aber auch mit Vertrauen zu tun hat beiderseits.

Bin jetzt müde und gehe endlich ins Bett ist gar nicht mehr meine Zeit zu schreiben.

Schönen Sonntag

lg Rosalie
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Liebe Rosalie
Ja, ein Unglück kommt selten alleine, das stimmt. Früher habe ich trotzdem immer noch das Positive in allem gesehen. Von dem Menschen ist anscheinend nichts mehr übrig.

<<< Ich habe dadurch völlig dicht gemacht, da war der Thera machtlos.>>>
So geht es mir auch und ich spüre auch die Hilflosigkeit der Therapeutin und das zieht mich dann auch noch mal runter. Ich hab das Gefühl sie zu enttäuschen.


<<< Das Gefühl, das in mir etwas kaputt gegangen ist, habe ich auch, das hat aber damit zutun das ich eine Grenze überschritten habe, die ich hätte nie überschreiten dürfen … >>>
Bei mir hat das eher mit dem Grundvertrauen zu tun.


<<< Ist das Thema S. für dich ein Thema (persönlich). >>>
Ja, nachdem „Vorfall“ sogar sehr massiv und die Thera ging dann erst mal in Urlaub. In dieser Stunde wollte ich auch irgendwie Abschied nehmen und ich sagte ihr, das ich nicht mehr kommen will und Sie sagte dann nur: „ICH möchte aber das sie wiederkommen.“ Ich wusste nicht, ob ich sie dafür hassen oder lieben sollte. Vielleicht hat sie was geahnt?


>>> Werde zwar selten darauf angesprochen, kommt auf die Verfassung in der ich mich befinde an, die er ja ganz gut einschätzen kann … <<<
Ich weiß nicht, ob meine Thera das kann. Ich kann es ja nicht mal selbst.


>>> da ich in der Beziehung sehr ehrlich bin, wurde nie etwas gegen meinen Willen unternommen, auch ärztlicher Seite nicht, was aber auch mit Vertrauen zu tun hat beiderseits. <<<
Ich vertraue der Therapeutin auch und sie mir auch. Sie weiß, dass ich meine Termine immer einhalte und sehr zuverlässig bin.


<<< Bin jetzt müde und gehe endlich ins Bett ist gar nicht mehr meine Zeit zu schreiben.>>>
Ich danke dir trotzdem, dass du dir die Mühe gemacht hast, mir zu schreiben!


Wie gesagt, ich habe ALLE Punkte in den Brief geschrieben - sind fast 5 DIN A4 Seiten von vorne bis hinten beschrieben. Trotzdem habe ich Angst, vor Ihrer Reaktion, vor einer Klinikeinweisung etc…

Um nicht vorher doch noch mal zu kneifen, werde ich ihr jetzt gleich noch eine Mail schicken und ihr ankündigen, dass ich einen Brief geschrieben habe und sie mich doch bitte am Freitag darauf ansprechen soll.

Lg, DarkRaven
Lerana
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Lerana »

Liebe DR,

das mit dem Brief finde ich sowas von gut!!!!!! Und dass du das ankündigst erst recht. Diesen Trick habe ich damals auch für mich genutzt, denn ich hatte auch Angst, dass ich kneife!!

Ich drücke dir ganz fest die Daumen. Ich finde, du machst das ganz toll und ich fühle mich dir sehr verbunden, weil ich das Gefühl habe, dass die Dinge bei uns in einigen Punkten sehr ähnlich verlaufen.

Bitte verabschiede dich nicht! Ich hatte auch die Gedanken, zu gehen, und dann habe ich ein AD genommen und das hat mir geholfen. Gib nicht auf. Auch wenn es sich nicht so anfühlt, aber ich glaube, du bist auf einem so schwierigen und doch richtigen Weg, denn du gehst ja irgendiwe doch auf dich zu, auch wenn du manchmal nicht weißt in welche Richtung du an welcher Kreuzung abbiegen sollst. Aber: Umwege erhöhen die Ortskenntnis!

Ich denke jedenfalls ganz oft und ganz fest an dich!

Herzlichste Grüße
Lerana
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Lerana
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Lerana »

Liebe DR,

ich bin ja nun mal auch ein Depri und im Moment quakt mein Depressionsradio auch mal kurzeitig etwas lauter. Einer meiner Standardsender möchte mir immer wieder einreden, ich nerve andere, mische mich ein, bin übergriffig, arrogant, belastend, aufdringlich, zu präsent, müsste zurückhaltender sein...

Ich schreibe dir oft. Bitte melde mir rück, wenn es dir zu viel wird. Dies gilt auch für alle anderen!

Sorry, bin nur gerade selber etwas verunsichert und brauche mal ein ehrliches! Feedback.

Sorry und herzliche Grüße
Lerana
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DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Liebe Lerana,

wir scheinen den gleichen Sender zu hören

Du willst ein ehrliches Feedback?
Ich bin froh, dass du und die anderen da sind. Das hier immer jemand ein offenes Ohr hat. Das mich hier jemand versteht.
Ich freue mich immer über jede Antwort, jeden Erfahrungsaustausch - daraus lerne ich ziemlich viel.

Was ich an dir und an den meisten schätze, obwohl es euch selber so schlecht geht, seit ihr immer für mich oder für andere Forianer da.
Da fühle ICH mich dann eher schlecht, weil ich mich oft nur um mich selbst kreise.

Also, DU brauchst dir wirklich keine Gedanken zu machen.

Ganze liebe Grüße
DarkRaven
Conny_11
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Conny_11 »

Hallo Dark Raven,

Auch ich finde die Idee mit deinem Brief super gut!!

Egal wie es ausgeht, es wird dir helfen und du wirst mit Stolz darauf zurück blicken - Stolz, dass du es gewagt hast, dich mitzuteilen und für deine Bedürfnisse zu kämpfen.

LG
Conny
anna54
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe Lerana
Ich möchte dir sagen,ich lese mit viel Anerkennung deine Worte und Beiträge.
Sie geben uns allen hier so viel!!!!
Ich fühle,es geht dir im Moment nicht gut,was können wir für dich tun???
Von Herzen
anna54
Rosenkranz
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Dark Raven

Also das du sie entsäuscht, da brauchst du dir keine Sorgen machen, die haben gelernt sich abzugrenzen. Es ist eher so, wenn ich merke, das es dem anderen besser geht, kann man zu sich selber sagen, da hat sich meine Arbeit gelohnt, wie bei jeder anderen Arbeit.

Das mit dem Vorfall nehme ich an ist im Umkreis passiert. Ich nehme an du wolltest dich von der Therapeutin verabschieden oder sehe ich das doch falsch und ist auf dich bezogen, hoffe doch nicht.

Ich denke wenn der Therapeut dich lange genug kennt, merkt er schon wenn es dir wirklich schlecht geht, er trägt ja auch eine gewisse Verantwortung für dich, natürlich kann er nicht in dich hineinsehen ein Restrisiko besteht immer.

Das mit dem Brief finde ich auch gut, habe es selber schon mal gemacht bei meiner HA, den haben Neurologe und Psychologe auch gelesen, die Reaktion war sehr positiv. Wenn du die Möglichkeit hast es anzukündigen dann machs. Ich glaube nicht, das sie dich deswegen gleich einweist, das ist ja grade was ich meine mit Vertrauen, damit sie bescheid weiß, wie es dir geht. Wenn sie es für nötig hält wird sie dir aber Hilfe für den Notfall anbieten, ich hatte letztes Jahr für den Notfall eine Einweisung bekommen (Neurologe), damit ich jederzeit aufgenommen werde und hat meine HA informiert in meinen beisein und diesbezüglich um Unterstützung gebeten falls ich sie brauche, hab ich dann aber nicht eingelöst.

liebe Grüße Rosalie
Lerana
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Lerana »

Liebe DR,

Vielen, vielen Dank!!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Hey Ihrs,

danke noch für eure Antworten.

Hab den Brief, wie gesagt, per Mail angekündigt...
Im Nachhinein kommenn mir wieder Zweifel, ob das wirklich so gut war...
Tja, jetzt hab ich mich selbst verar....
Werde ihr wohl den Brief in die Hand drücken und dann im Wartezimmer warten, mag irgendwie nicht dabei sein, wenn sie den liest... mag auch gar nicht drüber reden...

Mag auch gar nicht hingehen...
Geht eigentlich irgendjemand gerne zur Therapie?
Frage nur, weil ich in letzter Zeit irgendwie "Widerstand" in mir verspüre.

Lg, DarkRaven
ndskp01
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von ndskp01 »

manchmal gehe ich gern zur therapie, heute nicht.

Du könntest den Brief auch in die Stunde mitbringen und Erinnerungsstütze benutzen, ihr Teile daraus berichten (und am Ende der Sitzung sich mit ihr darüber einigen, ob du ihn ihr gibst oder ihn behältst). Du bist nicht verpflichtet, ihn wie angekündigt auch "abzuliefern".

puk
jonojo

Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von jonojo »

Hi DarkRaven,

o.k., es könnte etwas unangenehm werden.

Aber: Du kannst mit dem Brief nur gewinnen!

Wenn alles raus ist, bist du in jedem Fall weiter.

LG,
Norbert
jhl
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von jhl »

lieber dark raven,

auch ich finde die idee mit dem brief gut.

ich bin mir auch ganz sicher das deine thera
finden wird ,daß dies zur zeit der einzige weg ist, sie in deine gedankenwelt eintauchen zu lassen.


es wäre doch eine tolle idee, wenn ein thera
auch mal von sich aus so einen vorschlag machen würde.

derjenige der sich nicht öffnen kann, könnte
zuhause für sich oder an sich einen brief
schreiben, diesen zur nächsten therapiestd.
mitnehmen,ihn selber dort vorlesen oder weitergeben.

ich glaube so könnte ganz gut was ins rollen kommen.

da die theras ja nicht in unsere köpfe schauen können, oder unsere gedanken erahnen können ist es für die auch nicht immer leicht die richtigen worte für uns zu finden.

das sind ja auch nur menschen
die haben bestimmt auch ihr eigenes päckchen zu tragen.

sei einfach gespannt darauf was passieren wird.

viel glück und liebe grüße
jusi
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Hey

@Puk

> manchmal gehe ich gern zur therapie, heute nicht.
Warum nicht?

> Du bist nicht verpflichtet, ihn wie angekündigt auch "abzuliefern".
Behalten darf sie den sowieso nicht. Will nicht, dass sie das irgendwann einmal gegen mich verwendet... Aber danke, dass du mich dran erinnert hast, ICH MUSS GAR NICHTS … aber die Alternative wäre wohl was? JA genau, wieder eine Schweige-Stunde


@Norbert
Hab mehr Angst vor dem „drüber-reden-wollen“ seitens der Therapeutin.
Ich sehe schon, wie ich mich fast wörtlich auf dem Stuhl winde und jetzt schon an „Flucht“ denke.


@Jusi
> ich bin mir auch ganz sicher das deine thera finden wird ,daß dies zur zeit der einzige weg ist, sie in deine gedankenwelt eintauchen zu lassen.
Ja, ich schätze auch das die Thera froh sein wird, gerade weil ich in letzter Zeit einfach nicht reden kann, reden will … was auch immer

> es wäre doch eine tolle idee, wenn ein thera auch mal von sich aus so einen vorschlag machen würde
Es gibt bestimmt Therapeuten die das vorschlagen. Es sollte dann aber auch nur ein Vorschlag sein…. Wenn die thera mir jetzt gesagt hätte, hey, schreiben sie das ganze doch einfach auf… ne, da wäre ich gleich schon wieder blockiert gewesen
Aber sicherlich kann man sich damit ein wenig „selbst austricksen“ Trotzdem hab ich Angst.

Lg, DarkRaven
ndskp01
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von ndskp01 »

@Dark Raven:
Heute hatte ich meine (von mir selbst gestellte) Hausaufgabe nicht gemacht.
Ich bin da immer noch Kind.
Ist doch mein Leben, mein Leiden, meine Genesung, oder halt nicht.

Ich bin auch während der Stunde so etwas wie geflohen (sieht man sofort an der Körperhaltung) und wollte die Stunde früher beenden. Ich will mir nicht sagen lassen, dass, ja was eigentlich? Dass ich ausweiche, strategisch meine wichtigsten Schwierigkeiten umschiffe, statt sie anzupacken. Dass ich mich vor Verbindlichkeit scheue.

puk
Sprotte
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Sprotte »

Liebe DarkRaven,

"Im Nachhinein kommenn mir wieder Zweifel, ob das wirklich so gut war..."

Warum? Kannst du dich nicht mal stehenlassen?

"Tja, jetzt hab ich mich selbst verar...."

Nein, du hast dich unterstützt.

"Geht eigentlich irgendjemand gerne zur Therapie?"

Ja. Nein.
Grundsätzlich Ja: Es gibt mir Halt, es bringt mich weiter. Schrittweise. Ich fühle mich gut aufgehoben, gesehen, unterstützt, aber auch gefordert.

Nein: Wenn ich mir vornehme an meinen schweren Themen weiterzumachen. Einerseits will ich es, weil ich weiß, dass es hilft und der einzige Weg ist. Andererseits spüre ich diesen massiven Widerstand,von dem du erzählst, denn es ist ja ein Weg, den man sonst nicht geht, Themen, die Angst machen, wegen denen man sich schämt. Man kann dadurch nicht kontrollieren, vorhersehen, was passiert. Sowohl wie der Therapeut reagiert wie auch man selbst. An diesen Stellen braucht es immens Vertrauen, besonders einen Vertrauens-Vorschuss.
(Und darum finde ich darf und sollte man sich sogar so gut unterstützen wie möglich: Brief, mail, Bilder...tanzen? ..)
Nach meiner Erfahrung waren aber genau die Stunden nacher die besten!!

Nein, also immer an den Stellen, an denen es hackt, die wichtig sind. Thematisch direkt oder indirekt in der Beziehung zum Therapeuten. Dein Widerstand zeigt dir: Du bist genau auf dem richtigen Pfad! Das ist doch eigentlich super? Kann dich das nicht auch (bei allen Schwierigkeiten) motivieren?

Nein, weil: ist schließlich kein Kaffeekränzchen.
Ja, weil: Oh man, sind Kaffeekränzchen dagegen öde...

Herzlich, Sprotte
Rosenkranz
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo ihr alle

Hab ja geschrieben, das ist das auch schon gemacht habe mit einem Brief schreiben, bei mir was es so, das sie ihn mir wiedergegeben hat, mit der Begründung, das das mein Eigentum ist, aber hat mich um Erlaubnis gefragt, ob sie ihn kopieren darf und gesagt, das sie ihn zu ihren persönlichen Unterlagen (also zu Hause) nimmt, nicht in die Krankenakten. Sie hat mich auch gebeten ihn mit zum Neurologen zu nehmen, der genau dasselbe gemacht hat. Ich nehme an, das in der Beziehung gewisse Regeln gelten für Arzte und Therapeuthen.

Ich habe meinen Therapeuthen auch mal vorgeschlagen, das es am besten wäre, wenn ich jedesmal aufschreiben würde, was in mir vorgeht und mir auf der Seele lastet, weil eben mir auch das reden schwerfällt und eine Schweigestunde eine vorlorene Stunde ist, das hat er aber abgelehnt, weil er will das ich auch im normalen Leben bestehen muss und das nur in Gesprächen (auf allen Ebenen) geht und ich da ein sicheres Auftreten brauche und Gespräche sind nunmal nicht planbar, weil es immer auf Rede und Gegenrede hinausläuft, da hilft ein Zettel gar nichts, das habe ich natürlich auch eingesehen. Für die Therapie wäre es mir aber eine Stütze gewesen. Weil ich mich auch gern in mich zurückziehe und wenn er einen Anhaltspunkt hätte warum, wäre vieles leichter.

Gehe ich gern zur Therapie. Meistens ja.
Wenn ichs denn kann, kann ich über alles reden dort, einen Menschen den ich vertrauen kann und der weitestgehend verstehen kann was ich sage und der mir dazu Rückmeldung gibt, egal ob sie mir gefällt oder nicht, aber dazu bin ich ja dort um auch zu verstehen und wenn ich kann auch was zu verändern.

lg Rosalie
ndskp01
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von ndskp01 »

Liebe DR,

wie war es denn in deiner letzten Therapiestunde? Magst du berichten?

herzliche Grüße, deine puk
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Hey,

vielleicht später noch oder morgen...

Muss erst mal meine Katze einfangen, die muss zum Tierarzt ... meine Güte, ist die flink, als ob die sowas immer ahnt

Und danach werde ich mir einen neuen Teppich zulegen und somit vielleicht ein bisschen mehr Gemütlichkeit in meine Wohnung bringen

Bis denne
LG,DarkRaven
Elbi
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Elbi »

Mir geht das auch so. Nächsten Dienstag habe ich meine 20.Sitzung und ich habe vor, echt einen Schlussstrich zu machen. Mein Therapeut mag mich nicht - so macht er zumindest den Eindruck - und es ist eh immer für uns beide nur eine Quälerei. Habt ihr auch manchmal das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden? Ich spreche indirekt davon, nicht mehr leben zu wollen und das Gegenüber überhört das einfach
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Hey,

.. Ich vergesse irgendwie alles .. Die Therapiestunde scheint etliche Tage her zu sein… so weit weg..
Ich versuche mal zusammenzufassen was war:

Hab der Thera gleich den Brief in die Hand gedrückt und im Nebenzimmer gewartet (ich wollte sie dabei nicht ansehen, wenn sie den Brief liest) Nachdem sie fertig war, bin ich halt wieder rein, obwohl die Verlockung groß war, einfach durch die Tür zu verschwinden, in mein Auto zu steigen und Gas zu geben


>> Thema: Schweigen
Sie meint, das gehört zum Therapieprozess dazu und ich könnte da nichts „herbeizwingen“ und wie auf der Arbeit eines nach dem anderen abarbeiten… So einfach wäre das nicht. Und wir können halt jetzt schauen, warum ich schweige, was mich zum schweigen bringt etc…

>> Thema: Ich bin zu anstrengend, Gefühl sie zu enttäuschen, zu nerven, Therapeutin ist überfordert mit mir…
Das Gefühl sie zu enttäuschen oder zu nerven, hat sie verneint. Ich könne halt nichts herbeizwingen. Das die Arbeit mit mir anstrengend ist, hat sie bestätigt . sie hat das auch irgendwie erklärt, aber bei mir ist mal wieder NUR „Du bist zu anstrengend!“ hängengeblieben. Bzgl. der Überforderung, weil ich so viele Baustellen habe, meinte die Thera nur: „Wir sind ja gerade mittendrin in ihrer Baustelle“

>> Thema Angst vor Suizid /Klinikeinweisung
SIE könnte mich ja schon mal gar nicht einweisen (ich glaube, sie meinte, sie kann es nur ´“veranlassen“ … aber wenn sie den Eindruck hat, es wäre besser, dann würde sie das erst mal mit mir besprechen. Auf die Frage, ob sie Angst vor dem Thema Suizid hat und auf meine Gedanken dazu, ist sie nicht eingegangen.

>> Thema: richtige Therapeutin?
Ja, das kann und müsste ich selbst entscheiden. Sie will aber auf jeden Fall mit mir weiterarbeiten.

Im Groben und Ganzen war es das auch schon.
Lg, DarkRaven
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

@Puk,

Das mit der selbstgestellten Hausaufgabe, kannst du doch evtl. später noch machen?
Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben, oder?

> Dass ich ausweiche, strategisch meine wichtigsten Schwierigkeiten umschiffe, statt sie anzupacken. Dass ich mich vor Verbindlichkeit scheue.
Kenne ich leider auch von mir. Sagt dir dein Thera das denn immer? Finde ich persönlich gut (könnte meine Thera auch mehr machen).


@Sprotte
> Warum? Kannst du dich nicht mal stehenlassen?
Ich denke, einfach weil die Angst da wieder hoch kocht

Mir geht es da wie dir, wenn schwierige Themen anstehen, gehe ich nicht gerne zur Therapie

> Dein Widerstand zeigt dir: Du bist genau auf dem richtigen Pfad! Das ist doch eigentlich super? Kann dich das nicht auch (bei allen Schwierigkeiten) motivieren?
Der Widerstand scheint mir nur gerade ein unüberwindliche Hürde zu sein.
Motiviert war ich ja, nur im Moment mag ich irgendwie gar nichts .. Alles ist so bääh


@Rosalie
Meine Thera hat am Ende der Stunde gefragt, ob sie den Brief behalten kann.
Hab zugestimmt, aber im Nachhinein, ist mir das dann auch wieder nicht recht gewesen… so alles schwarz auf weiß. Vielleicht werde ich sie bitten, mir den Brief doch wieder zurück zu geben.

@loveandlive
> Mein Therapeut mag mich nicht - so macht er zumindest den Eindruck - und es ist eh immer für uns beide nur eine Quälerei
Hast du ihn schon mal darauf angesprochen?

> Habt ihr auch manchmal das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden?
Das eigentlich nicht.

Ansprechen hilft und klärt einiges, weiß ich aus eigener Erfahrung Probier es doch mal.

Lg, DarkRaven
ndskp01
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von ndskp01 »

Liebe Dark,
es freut mich sehr, dass wir dir helfen konnten. Ein wichtiger Schritt.

Meine Hausaufgabe ist eigentlich ein lange aufgeschobene Pflicht. Die natürlich in meinem Inneren da ist und nagt. Warum mache ich es nicht?

Nein,meine Thera spricht nicht immer von Verbindlichkeit, meistens ist sie nett zu mir und meistens entscheide ich, über was geredet wird. Geschwiegen wird in unseren Stunden nicht; das kann ich nicht aushalten. Stattdessen weiche ich eben aus. Wie meine Mutter.

Ich fühle mich an diesem WE schlecht, habs im Bett verbracht und so. Jetzt gehe ich aber raus! Die Sonne scheint. Ich muss heute nicht ins Büro. Also.

Vielen Dank für die konstruktive Unterstützung, dir und allen, die helfen! puk
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