Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

DarkRaven
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Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Liebe Foris,

Ich gebe auf! Hatte heute wieder ne Therapiestunde, die mich absolut nicht weitergebracht hat.
Ich kann mich einfach nicht mehr öffnen und die Therapeutin schafft es nicht mehr an mich ran zu kommen. Wir sitzen beide da und schweigen. Tiefenpsychologin halt.

Es hängt mit einem bestimmten Ereignis vor ein paar Wochen zusammen, welches mich ziemlich aus der Bahn gekickt hat. Das Ereignis hatte aber nichts mit der Therapeutin zu tun, trotzdem verschließe ich mich seit dem Tag vor jedem und allem. Irgendwie ist mein Vertrauen in die Welt, die Menschen so erschüttert, dass ich mich in mich selbst zurückziehe. Vielleicht hab ich auch deshalb hier so wenig in letzter Zeit geschrieben.

Ob das unbedingt besser ist, hat mich die Therapeutin gefragt. Nein, sicher nicht. Aber ich hab auch kein Bock mehr auf sinnlose Zeitverschwendung. Außerdem habe ich den Eindruck, das die Therapeutin mittlerweile auch genervt ist.

Vielleicht sollte ich uns beiden einen Gefallen tun und die Therapie einfach beenden. Sie wäre sicherlich froh, dann hat sie einen nervtötenden und anstrengenden Patienten weniger…

Das Ende der Therapie?

LG, DarkRaven
depp71
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von depp71 »

Morgen

..nur mal so am Rande (man wird ja mal Spass machen dürfen)...

Du schreibst gestern, dass du heute eine Sitzung hast - und heute um 8.25 wie diese gelaufen ist...

Hat deine Therapeutin auch irgendwelche Schlafstörungen oder nascht am Verschreibungspflichtigen?

(Ich mein, wenn du um 8.25Uhr absendest, musst du ja deutlich vor 8.00 schon zuhaus am Rechner gesessen haben!)
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Lustig finde ich das nicht. Sorry, versteh im Moment halt einfach keinen Spaß. Vielleicht lach ich in nem Monat drüber.

Mein Termin war um 7 Uhr (ja, extra für Berufstätige) Und gleich im Anschluss an die Therapie, war ich so blöd und hab hier meine Gedanken niedergeschrieben.
depp71
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von depp71 »

Sorry, wollte keine Gefühle verletzen..

Ich habe zwar keine Ahnung von den Gepflogenheiten der Psychologen - bin mir aber 100% sicher, das weder ich noch die allermeisten anderen Menschen einen wichtigen Termin vor 8.00 ansetzen würden.

Naja, bei Psychologen ist das sicher anders ich habe aber schon manches Mal das Gefühl gehabt, dass der allzu frühe Vogel nicht den Wurm fangen, sondern seinen Büroschlaf bezahlt haben wollte....

Wenn ich mit jemandem mich um 7.00 laut anschweige, würd ich's das nächste mal um 10.00 versuchen.
sandy1
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von sandy1 »

Hallo Dark,

hast du Erfahrungen mit anderen Therapeuten oder ist das bisher deine Einzige?
Mir ging es ähnlich. Bei meiner ersten Therapeutin hab ich nach einer Zeit gemerkt, dass ich mit Ihr nicht weitergehen kann. Mir lag ihre Art zu Arbeiten nicht. Ich habe die letzten Stunden auch "abgesessen", meist schweigend. Von ihr kamen dann nur Vorwürfe, wie "das ist Ihre Zeit. Schade, dass sie die nicht nutzen wollen..." etc. Ich hatte dann irgendwann innerlich abgeschlossen und dann hätte auch ein Gespräch nichts mehr genutzt.

Bin jetzt bei einem Therapeuten. War zuerst skeptisch, ob ich mich auf ihn einlassen kann. Aber es klappt gut, wir sind jedoch erst am Anfang.

Vielleicht wäre ein Therapeutenwechsel ein Weg für dich? Denn so ganz ohne Therapie scheinst du noch nicht klarzukommen. Was meinst du?

Sandy
bw296
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von bw296 »

Hallo Dark,

ich glaube nicht, dass Dein Therapeut froh wäre, wenn Du gehst, denn zum einen gehören "nervtötende Patienten" mit ihren Problemen zum Berufsalltag eines Therapauten, zum anderen verdient er Geld an Dir.

Am wenigsten tust Du Dir aber einen gefallen damit, wenn Du hinschmeist. Sprich mit ihr darüber und wenn Du das Gefühl hast, nicht gut aufgehoben zu sein, dann brich die Therapie nicht ab, sondern wechsel den Therapeuten. Ich habe auch zweimal gewechselt, bis ich jetzt eine Therapeutin habe, mit der die Chemie einfach stimmt.

Gruß
Wolfgang
Lerana
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Lerana »

Liebe DR,

natürlich kann es sein, dass die Chemie zwischen dir und deiner Therapeutin nicht passt. Ich fürchte, das entscheiden, kannst nur du selbst.

Vielleicht lohnt es sich aber mal, dich zu fragen: Welches Speigelbild von dir hält sie dir vor? Warum lässt dich das verstummen.

Ich kenne das Gefühl, nicht sagen zu können, was ich gerade empfinde oder denke oder was ich erlebt habe, denn im Spiegel meiner Therapeutin sah ich jemanden, der sehr viel Kummer hat und Mitgefühl verdient hat. In meinen Augen stand mir das nicht zu. Ich habe oft mit mir um einzelne Worte gerungen und dabei aus dem Fenster gesehen, weil ich ihren mitfühlenden Blick nicht ertragen konnte. Ich wollte schreien: Sieh mich nicht so an, es ist doch nichts, ich jammer doch nur rum. Du kannst nicht ernsthaft betroffen sein, von dem, was ich dir erzähle. Ich will dich nicht traurig machen. Das steht mir nicht zu. Nicht mir!! Ich bin stark!! Bitte hör auf, sonst muss ich weinen und dann zerfalle ich einfach!

So war es bei mir jedenfalls. Streich es, wenn es nicht passt.

Herzliche Grüße
Lerana

PS. Immer, wenn ich mir dann die Worte abgerungen habe, bin ich ein Stück weitergekommen. Aber es war harte Arbeit und ernsthaft schmerzhaft.

PPS: Wie gesagt, ich will gar nicht sagen, dass unsere Situationen vergleichbar sind. Das ist nur das einzige, was ich aus meiner Erfahrung kenne.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Rosenkranz
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Dark Raven

Erst mal so am Rande wegen der Bemerkung wegen der Uhrzeit, 7 Uhr ist zwar wirklich etwas früh, mein Therapeut arbeitet bis 20 Uhr, eben auch für Berufstätige, finde ich doch o.k.

Hattest du denn sonst einen guten Draht zum Therapeuthen, sonst würde ich dir auch einen Wechsel empfehlen, vielleicht wäre Verhaltenstherapie besser für dich, kann ich aber nicht einschätzen. Ich würde dir zumindest empfehlen nicht abzubrechen, was hälst du von einer Therapiepause, also nicht abbrechen nur unterbrechen und später weitermachen, wenn du das Gefühl hast das es dir besser geht und du wieder in der Lage bist zu reden. Das Schweigen kenne ich auch sehr gut, aber mein Therapeuth unterbricht es dann meistens seinerseits.

lg Rosalie
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Hallo,


Ist die Therapeutin überfordert mit mir und meinen vielen verschiedenen Baustellen? Reicht für die Masse vielleicht eine ambulante Therapie nicht aus? Würde sie das wohl ehrlich und offen zugeben? Die Thera hat mich gefragt, ob es mir durch die Therapie schlechter geht. Und selbst diese Frage kann ich nicht klar für mich beantworten.


@Dep
Da hast du mich wahrlich auf dem falschen Fuß erwischt. Wenn´s mir gut gehen würde, hätte ich wohl selber drüber gelacht. Nur geht’s mir heute ziemlich schlecht und ich bin extrem dünnhäutig.
Im übrigen passt mir die Uhrzeit ganz gut, aufgrund meiner Arbeitszeiten. Kann eben nicht mal schnell um 10 oder 15 Uhr für ne Stunde abhauen und Therapie machen. Aber vielleicht liegt es ja wirklich an der Uhrzeit?


@nojono
Hab dein Posting noch gelesen Du hast recht, ich weiß, was ich zu tun habe.
Habe der Therapeutin direkt nachdem ich hier gepostet habe, einen Brief geschrieben. Den werde ich in ein Kuvert stecken, zukleben und ihr in der nächsten Stunde geben…. Falls mir wieder die Worte fehlen.


@Sandy
Nein, das ist meine erste Therapeutin + Therapie. Hatte nur mal 5 Probesitzungen bei einer anderen, wobei da die Chemie nicht so ganz gepasst hat bzw. die wollte mich schon nach zwei Sitzungen in die Klinik einweisen und an andere Therapeuten abschieben.

Meine Thera sagte auch mal was ähnliches: Ich finde es nur schade, dass sie die Stunde nicht für sich nutzen können. Das klang bei ihr aber nicht vorwurfsvoll.

Ob ein Therapeutenwechsel hilft? Ich weiß ja nicht einmal, wo das Problem jetzt genau liegt. Liegt es an mir? Passt es einfach nicht?


@Wolfgang
Werde mit der Thera nächste Woche sprechen bzw. hab alles in einem Brief notiert. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht. Wie geht das genau mit dem Wechsel?


@Lerana,
An der Chemie liegt es wohl nicht. Ich schätze und mag die Therapeutin.
Ich bin nur extrem blockiert und es geht nicht weiter. Und sie findet auch keinen Zugang zu mir.
Bin ich also Schuld daran, dass es nicht weitergeht? Liegt der Fehler bei mir? Macht die Therapeutin irgendwas falsch? Müsste Sie mehr intervenieren?


@Rosalie,
Meinst du evtl. auch das die Thera da noch nicht richtig “wach” ist?
Wenn ich jetzt eine Therapiepause mache, werde ich nicht mehr hin gehen. Ich kenne mich. Dann war´s das.

Bzgl. des Schweigens hab ich meine Thera heute etwas provokant gefragt: ”Denken Sie nach oder warten Sie auf eine Antwort von mir ….



Wie finde ich den raus, ob es jetzt an der Therapeutin liegt oder ob es an mir liegt?

Verzweifelte Grüße
DarkRaven
Rosenkranz
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Dark

Das wollte ich nicht damit sagen, das die Therapeuthin noch nicht wach war, Ich wollte damit sagen das die Therapeuthen ihre Sprechzeiten so legen, das auch Berufstätige sie nutzen können, für mich selber wäre das zu früh, da würde ich mich selber unter Druck setzen wenn ich danach noch arbeiten gehen müßte.

Was hat dir die Therapeutin geantwortet oder hat sie dir gar keine Antwort gegeben. Hätte ich mir nicht getraut.

Habe selber die letzte Therapie kurz vor Ende abgebrochen, habe aber jetzt wieder angefangen nach über 2 Jahren. Wußte selber nicht genau, was ich machen sollte, wenn ich mir einen neuen gesucht hätte, hätte ich wieder ganz von vorne angefangen, das wollte ich nicht, hat zwar Überwindung gekostet, dort wieder anzurufen, weil ich nicht wußte wie er reagiert. Es lag damals nicht am Therapeuthen. Haben das in der ersten Stunde geklärt.

Trotzdem ich es nicht will, versinke ich auch immer wieder in meinen Gedanken und weiß dann nichtmal wo wir waren, dann unterbricht er das ganze und fragt ob er an meinen Gedanken teilhaben darf. Es kommt bei mir immer auf die Verfassung an, manche Stunden verlaufen super, dann wieder am Boden zerstört beim nächsten Mal. Was dann aber auch darauf hindeutet, das ich alles andere als stabil bin. Beim letzten mal war das kurios, da habe ich am Anfang noch gesagt, das ich mich gut fühle, aber als ich dort saß wurde ich immer kraftloser, bin zwar nicht in Gedanken versunken, da fiel mir aber regelrecht das sprechen schwer, da hat er den größten Teil geredet, was er normalerweise so auch nicht macht, glaube er hat mir angemerkt was mit mir los war und unter Druck setzen hätte auch keinen Zweck gehabt, was er auch schon versucht hat, es war sehr heiß an dem Tag, da wär das sicher nach hinten losgegangen.

lg Rosalie
jonojo

Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von jonojo »

Hallo DR,

hast du schonmal mit deiner Therapeutin über deine Zweifel bzgl. der Therapie geredet.
Du könntest sie nach ihrer Einschätzung fragen. Wie sie die Situation sieht. Wie´s weitergeht.

LG,
Norbert
ndskp01
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von ndskp01 »

Liebe Dark,

als neugieriger Mensch frage ich mich schon, was wohl in dem Brief steht, den du geschrieben hast. Ich habe ja immer schon mir durch Schreiben geholfen, das Tagebuch hört zu. Und hört vielleicht auch die Sachen, die man der Therapeutin nicht sagen kann.

puk
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Guten Morgen

@Rosalie

Die Uhrzeit macht mir weniger aus (gut das aufstehen ist schon sehr beschwerlich, aber ok)
Und wenn ich danach direkt arbeiten gehe, lenkt mich das i.d.R. erst mal ab. Es sei denn ich geh so wie gestern aus der Stunde raus. Wußte ehrlich nicht, wie ich die Arbeit schaffen sollte und dachte dauernd: Ich kann nicht mehr. Aber die Aussicht auf das Wochenende hat mich dann gerettet.

> Was hat dir die Therapeutin geantwortet oder hat sie dir gar keine Antwort gegeben. Hätte ich mir nicht getraut.
Sie sagte nur: Beides (also nachdenken und auf meine Antwort warten)
Ich glaub, sie war auch nicht so ganz glücklich über meine Frage. Aber irgendwie war ich auch böse, weil sie mich einfach da sitzen lässt - ich finde keinen Weg zum sprechen und sie findet keinen Zugang

> Es lag damals nicht am Therapeuthen. Haben das in der ersten Stunde geklärt.
Darf ich fragen, woran es bei dir lag?

> … dann unterbricht er das ganze und fragt ob er an meinen Gedanken teilhaben darf.
Weißt du darauf immer zu antworten? Ich nämlich nicht. Die Gedanken verflüchtige sich - ja manchmal fühle ich mich auch gestört durch die Therapeutin.



@Norbert
Ja, ich bin da sehr direkt (holzhammer-Methode) Vor allem das Schweigen habe ich thematisiert und gestern eben auch mein Gefühl nur noch aus Pflichtgefühl hin zu gehen, aber nicht weiter zu kommen. Das konnten wir aber nicht mehr ausdiskutieren, weil die Stunde rum wahr.


@Puk
Ach da steh so einiges drin
- das ich die Therapiestunde furchtbar fand
- das ich das Gefühl habe sie zu enttäuschen, dass sie genervt von mir ist
- das ich denke, aber nicht genau weiß, ob das mit dem oben erwähnten Vorfall zu tun hat
- das ich mich in mich selbst zurückziehe
- das irgendwas in mir kaputt gegangen ist, mein Vertrauen in mich, in die Menschen
- das ich den Eindruck habe, dass sie mit mir überfordert ist (das ich einfach zu viel Scheiße für eine ambulante Therapie mit mir rumtrage)
- das ich den Eindruck habe, sie hat Angst vor dem Thema Suizid
- das ich Angst habe das sie mich gegen meinen Willen eiweisen lässt
- das ich mich Frage, warum ich so blockiert bin
- ob sie vielleicht auch einfach nicht die richtige ist oder nur meine Angst mich blockiert

usw...

Tja, entweder ist das nächste Woche dann das Ende der Therapie oder ein neuer Anfang... im Moment hab ich wenig Hoffnung... liegt aber vielleicht auch nur daran, dass es mir schlecht geht.

LG, DarkRaven
ndskp01
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von ndskp01 »

Wäre das nicht näher bezeichnete Ereignis der Schlüssel?
Du schreibst ganz viel über deine Gefühle. Welche Gefühle sind mit dem Ereignis verbunden?
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

<< Wäre das nicht näher bezeichnete Ereignis der Schlüssel?>>
Ich glaube ja.

<< Du schreibst ganz viel über deine Gefühle.>>
Tue ich das? Sieht man mal, wie wenig ich das selber mitkriege.

<< Welche Gefühle sind mit dem Ereignis verbunden? >>
Angst … Scham … Wut … Verzweiflung … Trauer …

Es schnürt mir förmlich den Hals zu und ich hab das Gefühl ich muss ersticken.
ndskp01
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von ndskp01 »

Ich würde dich jetzt gerne in den Arm nehmen und trösten.

puk
DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Oh Puk … mir laufen nur noch die Tränen runter …

Jede Phase in meinem Körper schreit: DU HAST DAS NICHT VERDIENT!!!!
Ich komme mir so schäbig vor, im Vergleich zu den schrecklichen Erfahrungen, die mein Bruder und meine Mutter durchmachen mussten, sind meine Probleme so klein, so unwichtig, so unbedeutend… Ich hab kein Recht zum Jammern … wegen so was nicht. Ich kann und will hier nicht genau schreiben was der Auslöser war, es war schon schwer genug es der Therapeutin zu sagen…

Dachte gerade daran, die Thera um Vorverlegung des Termins zu bitten, weil gerade so viel bei mir aufgebrochen ist, aber ich bringe das nicht fertig…

Ich muss noch einkaufen, das lenkt mich hoffentlich ab und danach werde ich mir noch was zu essen kochen... irgendwie Alltag schaffen

Lg, DarkRaven
ndskp01
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von ndskp01 »

Liebe Dark Raven,

mir fällt nur ein Zitat aus einem anderen Thread der vergangenen Tage ein:

"Tue das nicht, vergleiche nicht dein Leid mit dem anderer Menschen." Leid und Schmerz sind nicht messbar, ebensowenig wie Glück und Freude. Deine Gefühle existieren und sind wichtig!

Herzlich, Puk
Salvatore
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Salvatore »

Liebe Dark Raven,

es gibt mir jedes Mal einen kleinen Stich wenn ich lese, wie du mit dir selbst umgehst. Und ich wünsche dir, dass du es (irgendwann) schaffst, deinen Kummer und Schmerz anzunehmen und hinzuschauen (ohne Schuldgefühle).

Leid lässt sich nicht vergleichen. Wer will sich denn anmaßen, darüber zu urteilen, wer "berechtigt" ist zu leiden und wer nicht?
Nicht nur erfahrener, sondern auch beobachteter Schmerz kann traumatisch sein. Du gehst zwar nie ins Detail, aber deine Andeutungen verraten schon, dass es völlig normal ist, unter den Erinnerungen und der heutigen Dynamik (z.B. bei deinem Bruder) zu leiden.
Schade, dass du in der Therapie nicht den Raum dafür findest und kein Vertrauensverhältnis eingehen kannst, um es in Worte zu fassen.
Du zweifelst schon seit Beginn der Therapie an der Therapeutin und vielleicht ist sie wirklich nicht die richtige für dich, denn dazu gehören ja zwei. Ich kann mir auch gut vorstellen, wie mein Vorschreiber, dass du mit einer KVT vielleicht mehr anfangen kannst als mit TP.

Und ich wünsche dir, dass du ein bisschen nachsichtiger umgehen lernst und Mitgefühl nicht nur für andere aufbringst.

Drüxler, wenn du magst,

Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Lerana
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Lerana »

Liebe DR,

DU HAST TROST UND MITGEFÜHL VERDIENT!!!!!! Egal, was der Grund deines Kummers ist!!!!

Und deshalb nur eins: Ich fühle mit dir. Es tut mir so schrecklich leid, was dir geschehen ist. Es ist so furchtbar, dass es dich so traurig macht und du hast allen Grund der Welt genau das zu betrauern!!
Ich drück dich ganz fest (wenn du magst)!

Mitfühlende Grüße
Lerana
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Lerana »

Sorry doppelt!

Warum passiert mir das im Moment andauernd?
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DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Hey Ihrs,

einkaufen war einfach nur schrecklich, fast schon unerträglich.
Alles ist so schnell und laut um mich herum, ich fühle mich wie ein Fremdkörper auf der Welt.

Danke für eure Zeilen - euer Mitgefühl. Auch wenn ich meilenweit davon entfernt bin, dass auch wirklich annehmen zu können.
Ich will niemanden Kummer bereiten - das tut mir leid - ich weiß halt nur nicht wohin mit mir und meinen Gedanken...

Ich hab Angst, das die Thera mir nicht helfen kann. Das sie die Falsche ist. Ich weiß nicht, ob ich noch mal dazu in der Lage wäre, so nah jemanden an mich ran kommen zu lassen.
Die Thera weiß um meine ganzen Baustellen - auch die letzte Begegebenheit... Vielleicht ist sie mit dem großen Paket einfach überfordert? Vielleicht ist das für eine ambulante Therapie einfach zu viel? Fragen die ich ihr in meinem Brief gestellt habe ... vielleicht kommt noch mehr dabei ... ich schreibe jetzt alles auf, was mir wichtig erscheint und den Müll kann sie sich dann ja durchlesen und mir hoffentlich eine ehrliche Rückmeldung geben.
Ich weiß halt nicht, ob es an mir und meinem Grundproblem jemanden zu vertrauen liegt, oder ob die Therapeutin halt nicht passt. Ich weiß es einfach nicht und ich hoffe, ich kann das mit der Thera klären.

Entweder wird sich nach meinem Brief und dem Gespräch ein neuer Weg aufzeigen oder das war´s dann

Lg, DarkRaven
Lerana
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von Lerana »

Liebe DR,

>>Ich will niemanden Kummer bereiten - das tut mir leid<<
Keine Sorge, ich bin Selbstentscheider. Sollte mir dein Kummer mal zu viel werden (bin meilenweit dovon entfernt), dann grenze ich mich ab. Lass das mal meine Sorge sein.

An einer ähnlichen Stelle, an der du jetzt bist, habe ich meiner Therapeutin auch einen Brief geschrieben. Dieser hat sehr viel in Gang gesetzt!

Ich wünsche dir alles Liebe in dieser schwierigen Zeit!

Herzliche Grüße
Lerana
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DarkRaven
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Re: Nur noch aus Pflichtgefühl zur Therapie?

Beitrag von DarkRaven »

Hey Lerana,
> An einer ähnlichen Stelle, an der du jetzt bist, habe ich meiner Therapeutin auch einen Brief geschrieben. Dieser hat sehr viel in Gang gesetzt!
Na dann will ich mal das Beste hoffen.

Bin am überlegen, ob ich ihr den Brief schon vorab in den Briefkasten schmeißen soll, oder ob ich warten soll bis Freitag.
Auf der anderen Seite#, weiß ich nicht, ob ich es überhaupt bis Freitag aushalte.

Wie hast du das damals gemacht? Hast du ihr in der Stunde den Brief gegeben?

LG, DarkRaven
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