Zeichen dafür, auf einen guten Weg aus der Depression raus zu sein

[Secret]

Hallo Forianer,

ich möchte einen Thread darüber eröffnen, woran wir merken dass wir auf einem guten Weg nach vorn sind, um uns gegenseitig Mut zu machen.

Meine Depression wurde wegen Kränkungen u.a. ausgelöst. Nun gab es mir immer einen Stich wenn jemand egal ob auf der Arbeit oder z.B. ein Vertreter von Versicherungen sagte : "Dass müssen Sie ja als (Bilanz)buchhalterin wissen". Jetzt wollte meinem Mann und mir jemand etwas verkaufen wovon wir nicht überzeugt sind und es kam wieder so ein Spruch und es berührte mich überhaupt nicht mehr - wenn das nicht ein Goldblättchen wert ist!

Ich kann mich besser in andere hineinversetzten: als mein Mann in einer Situation nervös war habe ich ihn getröstet, das habe ich früher nie so gemacht und nicht wargenommen.

[Minze]

also, das würde ich bei mir auch so sagen: ich bin dann selbstbewusst und weiß, wer ich bin. Ich bin dickhäutiger, stelle mich nicht in Frage, folge meinen eigenen Maßstäben und sehe die Dinge klar.

Ich habe dann Kraft und bin kreativ, kann mich ausprobieren und entdecke Neues. Ich würde sagen, ich bin dann in Kontakt zu mir selbst.

[jonojo]

Hallo Secret,

mein Körper gibt mir unbestechlich Auskunft, ob ich auf dem richtigen Weg bin:

Bin ich müde, (blei-)schwer und möchte mich nicht bewegen bin ich auf dem Holzweg.

Bin ich wach, möchte etwas unternehmen und hab sogar Lust auf Bewegung bin ich auf einem guten Weg.

Ein anderes Zeichen:

Bin ich auf dem Holzweg und kämpfe gegen mich, geht alle Energie in den Kopf. Die Gedanken drehen sich endlos im Kreis.

Bin ich bei mir, bin ich aufnahme- und kontaktfähig.

LG,
Norbert

[Secret]

Heute habe ich vor der IRENA Gruppe auch erzählt dass ich den Haushalt nicht alleine mache und Hilfe annehme, mich aber bisher dafür so geschämt habe dass ich es keinem erzählte.

Das ist für mich ein Zeichen dass ich zu meinen Fehlern stehe und mich auch so annehme was ja weniger Druck bedeutet.

[CHF]

Hallo,

auch ich möchte mich anschliessen.

Es gab früher oftmals auch Bemerkungen oder Situationen unter denen ich sehr gelitten habe.

Nun bin auch ich auf dem besten Weg. Vieles macht mir nichts mehr aus.

Ich schaffe es auch mal nein zu sagen und tue vor allem das was mir Spass macht.

Einige Situationen haben sich einfach ergeben, z.Bsp. das Anschaffen von 2 Hunden. Die mir übrigens sehr gut tun, da ich viel mit denen spazieren gehe und so oftmals Ordnung in meinem Kopf schaffen kann.

Dann habe ich ein Projekt angefangen, was ich langsam angehen kann und ich trotzdem regelmässig Erfolge sehen kann. Und das tut gut für's Selbstvertrauen.

Dann kommt ja noch Jobwechsel. Was natürlich auch wieder gut tut für's Selbstvertrauen.

An alle denen es nicht gut geht. Nicht aufgeben, der Weg ist oft lang und sehr steinig, aber es lohnt sich ihn zu gehen.

CHF

[heike56]

Hallo Secret,

wenn Du das Wort Fehler (bei Haushaltshilfe) durch Schwäche ersetzt, hätte der Satz in meinen Ohren einen versöhnlicheren Klang.

Die Depression kostet viel Kraft und schwächt uns. Und da ist es nachvollziehbar, dass man sich Unterstützung holen muss.

Ich wünsche dir, dass es weiter aufwärts geht.

Viele Grüße

Heike 47

[Secret]

Hallo Heike,

was genau macht es für Dich für einen Unterschied, ob Hilfe nötig zu haben ein Fehler oder Schwäche ist? Ist es so gemeint dass nur Fehler korrigierbar sind und Schwäche eben von einem akzeptiert werden sollte?

Noch an alle:

Gestern war ich mit meinem 10jährigen Sohn beim Kinderarzt zum Impfen. Der Arzt sah müde aus, ist ergraut (habe ihn aus Babyzeiten noch anders in Erinnerung gehabt) und fragte meinen Sohn was er nachher schönes macht, um ihn abzulenken. Wir sind danach ein Eis essen gegangen, während ich beim Eisessen an den arbeitenden Arzt dachte der uns viel Spass wünschte und mich das schlechte Gewissen packte da ich ja arbeitslos bin nach langer AU und meinem Kind sagte: "Wir haben es jetzt gut, der Arzt muss noch den ganzen Tag arbeiten" sagte er ungerührt: "Na und, er hat sich doch seinen Beruf ausgesucht". Da hatte ich kein schlechtes Gewissen mehr und von meinem Kind "gelernt". Ich habe geantwortet: "Er kann sich später als Rentner ausruhen und du musst dann später arbeiten."

Als an den Nachmittag mein Mann flapsig mich aufziehen wollte, da ich den ganzen Tag zu Hause bin und viel Zeit habe sagte ich nur "Jeder verdient halt was er verdient und du hast dir deinen beruf ja selber ausgesucht. ich habe kein schlechtes gewissen weil ich zu hause bin, denn ich bin nicht weniger wert nur weil ich gerade keinen job habe."

Das war sehr befreiend für mich.

Da mein Mann diese Woche Frühschicht hat und gegen 18.00 Uhr sagte: "ich ruhe mich mal aus" sagte ich flapsig "du hast doch schon so früh feierabend wie eine halbtagskraft" und dann ist er erst darauf reingefallen und ich sagte: ich mach nur spass...

da ich bis januar noch auf meine berufliche REHA warten muss habe ich mich für einmal die woche bei einem Englischkurs für vormittags angemeldet.

LG
Secret

[krimi56]

Also, ich sehe in diesem Zusammenhang den Begriff "Fehler" so:

Es ist ein Fehler nicht zu seinen Schwächen zu stehen. (Das müssen wir erst lernen.)

Aber Secret steht ja jetzt zu ihren Schwächen und so auch zu ihren Fehlern, früher keine Hilfe in Anspruch genommen zu haben.

Ich bin mit Beginn meiner Krankheiten (Gehirntumor und Epilepsie) zu anderen immer offen damit umgegangen.
Nur die Epilepsie habe ich in meinem Beruf bei meiner Chefin erst nicht offen zugegeben.
Das war meine Schwäche, mein Fehler.
In meiner Therapie habe ich gelernt, mich auch zu dieser Krankheit bei ihr zu bekennen.
Als ich es dann getan hatte, war es mir leichter und ich merkte, es war wieder ein Schritt nach vorn.

krimi

[Zarra]

Secret,

es mag sein, daß ich Dir total unrecht tue - das sehe ich durchaus -, aber manchmal ärgert es mich einfach auch, "triggern" Deine Ausssagen mich: Weißt Du, ich gehöre zu den Menschen, die eine Arbeitsstelle seit vielen Jahren durchgängig haben - dafür muß ich aber auch "durchgängig" etwas TUN und das fast jeden Tag und es ist NICHT mein Traumjob. UND ich muß JEDEN EINZELNEN Tag, den ich fehle, vor meinen Vorgesetzten und den KollegInnen "verantworten". - Wenn Du keinen angemessenen Job findest, finde ich es vollkommen okay, diese Reha ab Januar zu machen. Doch ich lese momentan nirgends (obwohl das nicht heißen muß, daß Du Dich nirgends bewirbst, das ist mir schon klar!), daß Du Dich um einen Job bemühst. Und für jemand, dem vor vielen Jahren auch schon mal unbezahlter Urlaub abgelehnt wurde, ist von jetzt bis Januar eine Menge Holz, von der Kraft für einen Englischkurs ganz zu schweigen (obwohl ich Dein Zeit-Nutzen gut finde!)!

Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen, ist auch nicht superpersönlich gemeint (zumal ich Dich eh nicht kenne), aber ich hab' halt auch meine wunden Punkte.

Zarra

[kiwilana]

Liebe Zara, es tut mir leid für dich, wenn dich beiträge von anderen berühren und ggf. runterziehen oder belasten. es liegt bei dir, in dir, deiner geschichte und situation, was du fühlst und was dich berührt und ob dies ggf. negativ oder belastend ist - nicht bei Secret oder dem was sie schreibt. das weißt du bestimmt, ich wollte es nur zur sicherheit nochmal sagen. denn es ist wichtig, dass jeder seine gefühle ausdrücken kann, ob nun arbeitslos oder beruftstätig. wenn diese unterschiede belastend sind (was auch andersrum sein kann: wenn man als arbeitsloser schmerzlich bewundert, dass andere arbeiten können, von der kraft her und so weiter), ist das verständlich, es ist nur nicht die verantwortung des anderen, dadurch dass er von sich erzählt. PS @ Secret: gut, dass du die reha organisiert hast! ich wollte dir auch noch kurz berichten: meine berufliche reha läuft gut, vorher bzw. ohne sie hätte ich kein licht gesehen je wieder arbeiten zu können. nun sehe ich erste kleine erfolge, schritte und wege in diese zukunft. PPS @ Zarra: ich habe auch nicht gearbeitet zwischen der medizinischen und der beruflichen reha und mich auch nicht bewerben bzw. arbeiten können dazwischen. eine berufliche reha ist ja dann dazu da, dass man wieder arbeitsfähig wird, in geschützem rahmen üben kann und seine belastbarkeit und stabilität sich bessert. ich wünsche euch allen ganz lieb alles gute!!!! kiwi

[Secret]

Hallo Kiliwana,

danke für deinen Post, der Thread von Zarra hätte mich sonst runtergezogen.

Zarra: ich verstehe nicht was ich triggern sollte und dass du schreibst ich würde mich nicht um eine arbeitsstelle bemühen finde ich sehr verletzend, das müsstest du als depri eigentlich wissen.

ich bin jahrelang zur abendschule gegangen, habe mich hochgearbeitet , schreibe bewerbungen, mache einen haushalt mit zwei kindern und habe es nicht nötig mir das sagen zu lassen.

teilzeitstellen neben kinder sind auch noch weniger zu bekommen. und ich habe schon so viele enttäuschungen bei jobs hinter mir, z.bsp. eine arbeitsstelle, der jedes jahr eine neue einstellt, der nächste geht insolvent. vorher zeitarbeit. vorher auch insolvenz. eine spedition die mich nach zwei monaten kündigt da ich nicht doppelt so schnell wie auf normalen stellen arbeite, einen fehlgriff bei einer arbeitsstelle mit nur ausländer, die untereinander in ihrer sprache sprechen und mich nach zwei monaten kündigen, eine intrige mich gegen einen abteilungsleiter anzusetzten und mich nach einem jahr kündigen, kündigung wegen krankheit (2 wochen wegen abgerutschten nackenwirbel) und noch viel mehr verletzungen, wie soll ich da noch vertrauen zu potentiellen arbeitgebern haben!!! Das hat überhaupt nicht mit sich keine Mühle zu geben zu tun.

überlege deine worte mal inwieweit du jemanden triggerst. im übrigen will ich gar nict mehr darüber diskutieren, das ist auch das erste mal in diesen forum, dass mich jemand verletzt, als arbeitslose fühle ich mich da diskriminiert. wenn du jahrelang die gleiche stelle hattest bist du deshalb nicht besseres als andere.

aber das gehört auch nicht in den weg aus der depression herein, sondern eher in meinen andern thread mit rückschritten, denn heute abend geht es mir nicht mehr so gut nach einem eigentlich schönen wochenende.

denn ich habe so wie so das gefühl die leute mit festen job halten sich für etwas besseres und ich gehöre nicht dazu.

[Zarra]

Hallo Secret,

ich hatte befürchtet, daß Du so ähnlich reagiert - und anscheinend liest Du auch meine Relativierungen nicht, sondern fühlst Dich nur angegriffen. (Ich antworte jetzt noch und werde mich in Zukunft zurückhalten, weil es das sonst für uns beide nicht bringt.)

Ich hätte mir gewünscht, daß Du einfach auch mal die andere Seite und deren Nachteile sehen kannst.

Es "schick" und "antideprimäßig beachtenswert" zu finden, einen abgearbeiteten Arzt zu sehen und implizit ein Recht auf den genußvollen Nachmittag zu proklamieren, finde ich einfach unter aller ... Nein, ich fände ein schlechtes Gewissen Deinerseits auch nicht angebracht. Aber so ist mir das zuviel. (Das war ja fast ein: "Bäh, geschieht ihm recht!" ... etwas Mitgefühl hätte er wenigstens vielleicht verdient gehabt, oder?! ... ohne (!) Euch etwas von Eurem Genuß zu nehmen.)

Ich habe nirgends geschrieben, daß ich besser bin (und denke das auch nicht).

Aber: Auch wenn Arbeitslosengeld weniger als ein Gehalt ist, auch wenn man sich das keineswegs ausgesucht hat (das liest Du vermutlich mal wieder nicht, auch wenn ich es schreibe), ist es Geld, für das man nicht arbeitet - während ich dank meines durchgängigen Arbeitsplatzes (ja, ich bin auch dankbar dafür) eventuell nie die Arbeitslosenversicherung in Anspruch nehme, in die ich brav einzahle; ... und dann gehen bei jemandem da einfach so mal MONATE, nicht Wochen ins Land, in denen er/sie EINFACH ANDERES MACHT ...

Du kannst Deine augenblickliche Situation nicht innerhalb von Tagen ändern. Und es ist nicht so, daß ich Deine Sichtweise aus Deiner Perspektive gar nicht verstehen kann. Aber ich würde mir wünschen, daß Du auch mal den Blickwinkel verändern und Dinge aus einer anderen Perspektive sehen kannst. Du könntest vielleicht auch mal etwas Verständnis dafür entwickeln, daß das jemanden ärgert, der TAGTÄGLICH ...

Du schreibst Deine Wahrnehmung - ich habe meine geschrieben. (Letzteres paßt Dir nicht.)

Und wie Kiwi zu Recht schrieb: Du bist nicht für ggf. bei mir ausgelöste Gefühle verantwortlich, ich aber auch nicht für die bei Dir ausgelösten.

Zarra

[moggibabe]

Ich finde es total schade, was sich aus diesem Thread entwickelt.

Das Wichtigste für jeden Einzelnen ist, dass er mit sich und seiner Situation und seinem Leben klarkommt. Das geht mal besser und mal schlechter, aber es steht keinem zu, das gut oder schlecht zu heißen. Ich finde es gut, wenn sich jemand der Hilfe / Unterstützung / Entlastung braucht, diese auch holt, denn das ist der richtige Schritt- es muss ja nicht für immer sein.

Meine Ärztin hat immer gesagt, seien Sie gut zu sich. Und das stimmt. Drum kauf ich mir manchmal ein Blümchen oder höre früher auf und koche schön für meinen Mann und mich oder kaufe mir einen sündhaft teuren Zusatz und lege mich in die Wanne... Wenn soetwas den Tag erhellt, ist man auf dem richtigen Weg.

[Rudi-Reiter]

@ Zarra

Es mag nicht sein, dass Du Secret Unrecht tust.

Du tust ihr Unrecht!


Was willst Du mit ständigen Schuldzuweisungen, für die Du Dich dann
gleich wieder entschuldigst erreichen, außer Missstimmung kommt nicht
viel zustande mit so was.

Glaubst Du, Du selbst, oder jemand anders kommt auch nur einen
Millimeter vorwärts damit? Wohl eher nicht!

Schau mal auf den Titel des Treads.



Ich bin übrigens auch voll berufstätig. Ich war 26 Jahre bei Siemens
beschäftigt, als meine Abteilung nach Tschechien verlegt wurde und man
uns kündigte.

Danach war ich 2 Monate *Arbeitssuchend* und bin jetzt durch schier
unglaubliches Glück seit 10 Jahren in einem Traumjob, wurde zu meiner
Berufung.

Dennoch kann ich solche Schicksale wie das von Secret durchaus
verstehen und bedauern und sie bewundern, weil sie einfach immer weiter
kämpft


Ich weis nicht ob ich wieder so einen ungeliebten Job erledigen könnte, wie
Du das machst, so tapfer bin ich nicht mehr.


Gruß
Rudi

[anna54]

Hallo zusammen,hallo Zarra
auch ich bedaure sehr,wie du hier schreibst.
Da haben wir dann die besseren und die schlechteren Depressiven?
Verantwortlich mit seiner Krankheit umgehen,heißt bestimmt auch keine Arbeitsstelle anzunehmen,die wieder in die nächste Krise führt.
Noch bis weit nach der Berentung habe ich Teilzeit gearbeitet,das war falsch,ich bin immer wieder schwer erkrankt mit sehr langen stationären Behandlungen.
Jeder,der das Glück hat, eine gute Arbeitsstelle zu haben,sollte zufrieden sein.
Keinesfalls hat er das Recht über andere zu urteilen.Insbesondere sind wir hier,weil wir wissen,wie schlimm unsere Erkrankung ist.
anna54

[lowrider]

@ zarra:

>> ... und dann gehen bei jemandem da einfach so mal MONATE, nicht Wochen ins Land, in denen er/sie EINFACH ANDERES MACHT ... <<

Unerhört, ja!

Ernsthafte Frage:
Warum machst du das nicht auch so?
Oder so ähnlich?
Warum hältst du an deinem Job fest?

Pflichtgefühl? Entgeld? soziale Kontakte?

Gruss
lowrider

[Secret]

Hallo Gazzoo, Rudi, Anna54, lowrider und alle anderen Forianer, die mir mit Austausch und mich aufbauen geholfen haben und ähnlich denken: TAUSEND DANK!!!! dass ihr zu mir hält, in meiner Kindheit hätte ich mir solche Beschützer gewünscht.

Ich habe heute nacht schlecht wegen diesem Thread geschlafen, ich wollte dir, Zarra erst gar nicht antworten, doch ich fühle mich auch als Opfer. In anderen Threads kamst Du mir nicht als schlechter Mensch vor, der andere verurteilt. Ich finde es schade, wie du die Sache mit dem Besuch beim Kinderarzt interpretierst, denn ich habe mich schon selber genug dafür runtergeacht, dass ich mich auf keiner Stelle halten konnte: aber ausharren um jeden Preis? Nein das will ich gar nicht.

Und ich soll Dir noch etwas von meinem Mann, der über 15 Jahre die gleiche ungeliebte Stelle hat, um unsere Familie zu ernähren: So Leute wie Du, die so Sprüch klopfen wie etwa. "wer arbeiten will bekommt auch welche" hat es schon vor 30 Jahren gegeben, lass Dir mal was neues einfallen.

Das mit dem Arzt, den ich schon seit 13 Jahren besuche ist nicht böse gegenüber dem Arzt gemeint, ich habe zum ersten Mal gesehen wie schlecht es ihm geht und finde Deine Verurteilung einfach unfair.

Ich hatte auch Angst darauf zu schreiben und mir heute nacht und morgen überlegt, ob ich besser nie mehr in diesem Forum reingehe, damit ich nicht wieder einen übergezogen bekomme. Durchfall habe ich auch schon.

Da ich eigentlich finde dass Streit nicht in so einem Thread gehört finde ich es gerade super wie Ihr anderen Mitglieder reagiert. Ich habe mir gesagt ich stelle mich der Situation und laufe nicht mehr weg wie ich es bei Konflikten am Arbeitsplatz aus Angst oft getan habe, wenn das mal nicht ein Weg aus der Depression ist!!!

Zarra, du greifst mich an weil Du dich angegriffen fühlst - das habe ich gelernt das dies nichts mit mir zu tun hat.

Also wenn Du es so toll findest noch nie Arbeitslosengeld gebraucht hast - sonne dich weiterhin in deinem Rum und werde glücklich damit. Ich finde deine Intrpretation über mich ist unfair und geht gar nicht.

[Hagebutte]

Hallo Ihr Lieben,

da fällt mir gerade beim Lesen ein, dass es für mich ein ein gutes Zeichen ist, wenn ich mit Kritik (zu Recht oder zu Unrecht) gut umgehen kann. D.h., ich grübele dann nicht den ganzen Tag und es verletzt mich auch nicht so. Ich bin dann in der Lage, meinen Alltag zu leben, wie ich es mir vorgenommen habe.

Im Gegensatz dazu reißt mich die Depression schon bei der kleinsten Stichelei ins Bodenlose.

Als weiteres positives Zeichen werte ich es, wenn ich mich nicht in Schuldgefühle verliere, sobald ich einen Fehler mache.

Insgesamt würde ich sagen, dass die Richtung stimmt, wenn ich das Leben annehmen kann, so wie es eben ist. Mit allen Höhen, Tiefen, guten und schlechten Gefühlen.

Schönes Thema, denn oft "denkt" man nur, dass es einem schlecht geht. Beim genaueren Hinsehen hat sich hier und da oft doch etwas (zum Positiven) verändert.

Ich grüße Euch alle,
Hagebutte

[CHF]

Hallo ihr Lieben alle,

möchte mich dann auch mal wieder ganz kurz melden.

Der Thread heisst: Zeichen dafür, auf einem guten Weg....

Ich finde die paar Zeilen, die Secret über die Situation bei dem Kinderarzt gechrieben hat, eher amüsant.

Eine Situation aus dem Leben halt. Ein älterer Kinderarzt, der ein bisschen müde aussah. Auch andere Leute in anderen Berufen können durchaus mal müde aussehen, oder.... ich wurde am Freitag bei uns auf der Arbeit auch drauf angesprochen, dass ich ein bisschen müde aussehen würde. Ich arbeite, gebe alles im Moment auf der Arbeit, und bin deswegen eben auch ein bisschen erschöpft.

Der kleine Sohn von Secret hat ein süsse Aussage gemacht. Muss ein quirliges Kerlchen sein...mag solche Aussagen von kleinen Kindern.

Secret ist in meinen Augen sehr wohlwollend, vor allem gegenüber sich selber, damit umgegangen.

Beweist also, dass sie auf einem guten Weg ist.

Also, lasst uns alle genau auf diesem Weg weitermachen - uns darüber freuen, dass wir auf dem gutem Weg sind.

Einen schönen Tag noch an euch alle.
LG

[flora80]

Hallo zusammen,

ich finde es einen SEHR guten Weg, das Beste aus einer Situation zu machen und sich den (eigentlich ungewollten und äußerst unfreiwilligen) freien Nachmittag zu gönnen und das Eis zu genießen, auch wenn andere arbeiten müssen!!!

Es kann mitunter sehr, sehr quälend sein, keine Struktur durch Arbeit zu haben und sich nicht wertvoll für die Gesellschaft zu fühlen, weil man ja nichts "beiträgt". Ein ungeliebter Job ist sicher auch kein Zuckerschlecken, aber auch da muss ich mir dann eben überlegen, was meine Situation verbesern kann und wie ich innerlich damit umgehe. Missgunst auf die, die nicht arbeiten und trotzdem Geld bekommen, finde ich nicht angebracht! (... ähm, eines schärferen Kommentares hierzu enthalte ich mich besser...).

Also: Jeder sollte in seiner persönlichen Situation schauen, wie er oder sie diese eben verbessern kann oder welche krankmachenden Muster man aufrecht erhält, ohne sich dessen bewusst zu sein. Das kann durchaus sein "Ja, ich darf jetzt einen freien Nachmittag haben".

Wenn ich dauernd auch noch darüber nachdenken sollte, dass es anderen ja jetzt gerade so viel schlechter geht, als mir, dann kann ich doch jegliche Lebensqualität knicken.

Also: Blos nicht ins Bockshorn jagen lassen! weiter so. Der Weg ist gut!

LG von Flora

[Secret]

Hallo zusammen,

danke für Eure lieben Antworten und ich freue mich, dass wir wieder beim Thema sind.

Ein Weg aus der Depression heraus ist für mich auch die Erkenntnis, das ich dann leichter über eine Bemerkung gekränkt bin, wenn ich mich selber noch nicht genug wertschätze und mir gutes tue.

Habe heute den Ratschlag bekommen, dass ich selber mal überlegen soll was ich an mir gut finde und es aufschreiben. Das kostet mich noch Überwindung. Eigenlob stinkt ja wie ich aus Kinderzeiten gelernt habe.

Ein weiterer Weg ist es, mehr Geduld mit sich selber zu haben. Ich merke zwar Entwicklungen bei mir seit Beginn der Therapie, jedoch geht es nicht nur bergauf. Manchmal auch drei Schritte nach vorne und zwei zurück und das zu akzeptieren ist nicht einfach.

Sich selber mal etwas erlauben und Gutes zu tun, ja auch mal gnädiger mit sich selber umzugehen.

LG
Secret

[anna54]

Hallo zusammen
ja,wir sind wieder beim Thema,gut so.
Gar nicht so einfach,sich selbst Gutes zu tun.
Es muss auch gefühlt werden,es muss meins sein.
Ich habe die Liebe zu Flohmärkten entdeckt,so finde ich viele tolle Dinge,aber sie sind nicht unbedingt meins. Eine Freundin brachte mich auf die Idee,für diese Dinge die Person zu suchen,zu denen es passt.
Das war erst mal ungewohnt für mich,dann aber habe ich die Freude entdeckt,wenn ich einen Schatz gefunden habe, und den weitergebe.
In der Freude der anderen habe ich mich freuen, wieder gelernt. Es sind keine großen Dinge,aber sie haben einen Wert,weil sie Freude bereiten.
So pflücke ich für mich in einem großen Bauerngarten Blumen,auf dem Nachhauseweg kommt die Idee,wem der Strauß gehören sollte.
Fast immer kommt es dann zu guten Gesprächen,die ich sonst nicht hätte.
So sorge ich letztlich für mich.
In dem ich es schaffe anderen durch ein Lächeln,einen Gruß zu erfreuen,kommt eine positive Reaktion.
Während der Krisenzeiten gehen mir die Leute sprichwörtlich aus dem Weg,ich mache es zu schwer,den Kontakt zu halten.
Auf dem Weg hinaus aus der Depression hab ich leider immer die Bringschuld,wenn ich nicht offen bin,bekomme ich keine positiven Rückmeldungen.
Die Kraft und die Hoffnung möchte ich jedem wünschen,ganz klein anfangen,immer üben,was geht,es wird besser.
Jeden geschafften Tag loben,wie den grünen Klee,dann wächst weitere Kraft und Bestätigung.
anna54

[hope1962]

[Secret]

Hallo zusammen,

es hilft auch die Erkenntniss, nicht immer nur Leistung von sich selber zu erwarten. Alles kann - nichts muss. Ich versuche es zumindest zu stoppen, das "Ich sollte... Ich müsste ... könnte .. usw." - Das kann im Sport, im Haushalt, Beruf, beim Abnehmen, eigenes Aussehen und alles passieren, dass mein Anspruchsdenken zu hoch ist.

Wenn ich irgendwo einen Fortschritt gemacht habe wollte ich immer noch mehr ....

[Wander]

Hallo Zusammen, ich erfahre jetzt, wo ich nicht so depressiv bin, halt ein inneres Gefühl von viel mehr Gesundheit.

Die Emotionen reißen mich nicht mehr so mit sich fort und wenn sie stark sind, dürfen sie das.

Ich fühle mich sicherer, kann klarer denken, bin weniger vergesslich, habe eine größere Palette an Emotionen, habe nicht ständig mehr Schuldgefühle oder Selbstvorwürfe, Grübeleien quälendster Art und Abstürze.

Ich fühle mich einfach oft gesund.

LG! Düne