Zum Thema Wut

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petitigre
Beiträge: 8
Registriert: 9. Jul 2012, 14:52

Zum Thema Wut

Beitrag von petitigre »

Guten Tag,

ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen, bevor ich dann zum oben genannten Thema übergehe.


Ich bin 22 Jahre alt, männlich, lebe in einer Großstadt. Ich bin seit über anderthalb Jahren in einer festen Beziehung.

Ich leide seit mehr als einem Jahr dauerhaft an Depressionen. Vorher waren es über 4 Jahre hinweg eher akute Episoden, hauptsächlich in Verbindung mit ganz starken Ängsten (bis hin zur Panik). Ich weiß noch, wie es angefangen hat; seit dem schwebt es wie ein Schatten über/hinter/in mir.

Ich war letztes Jahr für 3 Wochen kurzfristig in einer psychiatrischen Klinik. Die Suche nach einem/r Therapeuten/in erwies sich als schwierig, denn meine Krankenkasse sperrte sich. Ca. 10 Monate später gab es dann doch eine Bewilligung der Therapie - da hatte ich aber schon den nächsten Klinikaufenthalt geplant und beantragt.
Ich war von März bis Mai diesen Jahres also noch einmal für knapp 10 Wochen in stationärer Behandlung, die mir sehr gut getan hat. Danach ging es mir erst einmal besser, seit einigen Wochen ist es eher durchwachsen.
Medikamente (Venlafaxin, welches ich gut vertragen habe) habe ich zwischendurch für ein halbes Jahr genommen, um mich über Wasser zu halten.

So viel zur Vorgeschichte.

Seither tue ich viel für mich und dafür, dass es besser wird: Psychotherapie wöchentlich, Sport (Yoga, Rückengymnastik), Spaziergänge, viel Kochen, lesen, gärtnern, schreiben, Selbsthilfegruppe.

Und irgendwie reicht es nicht. Ich arbeite gegen einen riesigen Felsbrocken an, der sich nur minimal bewegt, wenn überhaupt. Ich kann nicht geduldig sein und stehe mir selbst im Weg.
Ich weiß ganz viel - über Ursachen, Abläufe, Symptome, mich selbst, Beziehungen, Abwehrmechanismen. Ich weiß, dass es irgendwann besser wird; dass meine Sicht durch die Krankheit verklärt ist.

Ich weiß, dass ich auf den guten Erfahrungen aufbauen muss um Kraft für Neues zu gewinnen.
Aber der Schmerz ist immer da. Manchmal auch nur Leere, Gleichgültigkeit und Sinnlosigkeit.

Ich habe heraus gefunden, dass meine Depression mit ganz viel Wut verbunden ist. Zum Beispiel Wut über die Einsamkeit und die Ungerechtigkeit verlassen worden zu sein (wahrscheinlich i.d. Kindheit).

Ich bin auf so vieles wütend!

Ich habe gelernt, diese Wut zu spüren, auch wenn ich noch keinen guten Umgang damit gefunden habe. Ich vermeide Selbstverletzung, auch wenn der Impuls seit meiner Erkenntnis deutlich stärker ist.
Ich erkenne die Momente, in denen meine Wut in Depression umschlägt; ich versuche etwas dagegen zu tun, aber ich weiß nicht was.
Die Energie der Wut lähmt mich.


Ich habe einen neuen Beitrag erstellt, weil ich hier zum Thema Wut noch nichts gefunden habe.

Mit freundlichen Grüßen,


petitigre
jonojo

Re: Zum Thema Wut

Beitrag von jonojo »

jonojo

Re: Zum Thema Wut

Beitrag von jonojo »

Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Zum Thema Wut

Beitrag von Lerana »

Hallo petitigre,

>>Ich vermeide Selbstverletzung, auch wenn der Impuls seit meiner Erkenntnis deutlich stärker ist.>>
Die Moderation sieht es nicht gerne, wenn hier über dieses Thema geschrieben wird. Dennoch möchte ich dir gerne einen Rat geben, denn mir ist es ähnlich ergangen.

Fang auf gar keinen Fall an! Es hat enormen Suchtcharakter und ist echt schwer wieder los zu werden.

Es gibt eine ganze Reihe von alternativen Methoden, die du im Borderlineforum findest.
Mir hat es geholfen, Treppen zu rennen, auf ein Pfefferkorn zu beißen, in eine Zitrone zu beißen, mir einen Kühlakku auf den nackten Bauch zu legen, ein ganzes Päckchen Brause auf einmal zu essen, laut Musik zu hören und bei einem ganz schlimmen Bedürfnis habe ich mich an die Bushaltestelle gesetzt um in der Öffentlichkeit zu sein, damit ich keine Gelegenheit hatte.

Ansonsten kenne ich mich mit Wut nicht so aus. Meine Anspannung hatte einen anderen Ursprung!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Zum Thema Wut

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo auch von der Moderation,
in der Tat ist dies explizit kein Borderline Forum und wir bitten dies zu berücksichtigen. Dies soll ein "reines Depressionsforum" bleiben..
Sorry und beste Grüße
N. Niedermeier
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Zum Thema Wut

Beitrag von Lerana »

Hallo Doc,

sorry - ich weiß! Konnte nicht anders! Werde das Thema natürlich nicht weiter verfolgen!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
petitigre
Beiträge: 8
Registriert: 9. Jul 2012, 14:52

Re: Zum Thema Wut

Beitrag von petitigre »

Bei mir geht es nicht um eine Borderline-Thematik. Manche Problematiken scheinen sich aber zu überschneiden. Danke für den Hinweis, ich werde in Zukunft darauf achten!

Für mich ist der Umgang mit der Wut - die auch mit meiner Depression zu tun hat - im Moment ein sehr wichtiges Thema.
Ich freue mich über die Anteilnahme, die ich hier erfahren darf!
Muriel
Beiträge: 421
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Zum Thema Wut

Beitrag von Muriel »

Hallo petitigre,

wie wäre es mit EMDR, Imaginationen und/oder einer Wutpuppe?
Je nachdem, worauf deine Wut gründet, gibt es verschiedene Herangehensweisen. Mein Therapeut sagte immer: »Der Dreck muss raus!«
Kennst sich dein Therapeut mit EMDR oder Imaginationen aus? Oder Körperübungen?
Es ist hilfreich, wenn du am Anfang angeleitet wirst und Unterstützung von deinem Therapeut bekommst. Danach besteht die Möglichkeit, dass du es eigenverantwortlich ausführst, in den dich belastenden Situationen.

Die Wutpuppe kann alles Mögliche sein. Ein Boxsack, ein Kissen, die Matratze, ein mit weichem Material gefüllter Stoffsack und so weiter. Wichtig ist, dass sie den Zweck erfüllt, der für dich beim Ausagieren der Wut nützlich ist. Also, ob du lieber boxt, schlägst, etwas auf den Boden schleuderst, darauf herum trampelst, etc. pp.
Hört sich merkwürdig an, ich weiß.

Es geht darum, die Wut auszuagieren ohne jemanden zu verletzen. Und an die Gefühle hinter der Wut zu gelangen.
Je nachdem, wie weit du in deiner Therapie bist, könntest du das alleine ausprobieren. Die Gefühle vor dem Ausagieren (z.B. Scham) oder danach (z.B. Trauer, Schmerz) sind nicht ohne. Solltest du noch am Anfang stehen, dann lieber zuerst im geschützten Rahmen der Therapiesitzung ausprobieren, damit der Therapeut unterstützen kann.

EMDR wird in der Traumatherapie verwendet. Ursprünglich ging es dabei um Augenbewegungen, die dem Finger des Therapeuten folgen. Mittlerweile werden auch Töne und Berührungen dazu verwendet. Ziel ist es, dadurch Traumata aufzuarbeiten.
In meiner Therapie lernte ich eine Methode, die ich in belastenden Situationen selber anwenden kann. Und in Kombination mit Imaginationen lässt sich auch die Wut gut verarbeiten, denn das Gehirn unterscheidet bei der Verarbeitung nicht zwischen realen und »eingebildeten« Geschehnissen. Besonders gut in Triggersituationen zu beobachten.

Angeleitete Körperübungen könnten ebenfalls hilfreich sein. Einmal beim Erspüren der Wut (Wo kommt sie her? Was steht dahinter?) und natürlich beim Ausagieren.

Das sind jetzt die Methoden, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe. Es gibt sicher noch einige andere. Wichtig ist, denke ich, dass du etwas findest, worauf du dich einlassen kannst und mit dem du auf Dauer etwas anfangen kannst. Dann ist es, meiner Erfahrung nach, möglich, mit dieser Wut konstruktiv umzugehen. So seltsam sich das nun auch anlesen mag.


Liebe Grüße, Muriel.




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Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
jolanda
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Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Zum Thema Wut

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Wenn ich wütend bin, und besonders dann, wenn ich die Wut ausagiere, dann fühle ich mich lebendig, in dem Moment nicht depressiv. Wut schüttet ja auch Adrenalin aus - das regt an (mal platt gesagt).
ABER: hinter der Wut steckt bei mir immer noch ein anderes Gefühl, um das es eigentlich geht. Meistens ist es Schmerz oder Traurigkeit, auch mal Frustration.
Ein Wutausbruch hinterlässt immer ein schales Gefühl. Es entlastet kurzfristig und danach fühlt man sich trotzdem mies.
Hast du dich schon mal auf die Suche nach den Gefühlen hinter der Wut gemacht?

>Zum Beispiel Wut über die Einsamkeit und die Ungerechtigkeit verlassen worden zu sein (wahrscheinlich i.d. Kindheit).

Ist da nicht auch Traurigkeit? Einsamkeit? Ein Bedürfnis nach Trost und Sicherheit?

Ich höre immer wieder, Depressive müssten ihre (unterdrückte) Wut spüren lernen. Ich glaube, dass das so nicht ganz stimmt. Die Wut ist für mich nur ein Wegweiser zu etwas, das tiefer liegt. So gesehen ist das Entdecken der Wut nur ein erster Schritt auf dem Weg zu sich selbst.

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
petitigre
Beiträge: 8
Registriert: 9. Jul 2012, 14:52

Re: Zum Thema Wut

Beitrag von petitigre »

Ja, wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich, dass hinter meiner Wut i.d.R. immer noch etwas anderes steckt.
Die Auslöser sind für mich oft ersichtlicher als die Ursachen.

Ich habe dazu mal ein Bild gemalt, das ich ungefähr so beschreiben könnte:

3 Ringe o. Kreise, i.d. Mitte ein Kind. Der äußerste Kreis ist schwarz - das ist die Depression, bzw. das depressive Gefühl. Der nächste Kreis ist Rot - das ist die Wut. Der innere Kreis ist dunkelblau/violett - das ist die Traurigkeit. Und in diesem Kreis sitzt das (einsame, verlassene) Kind.
Die Kreise waren lange Zeit geschlossen, so dass ich nur die Depression (und Angst) an der Oberfläche gespürt habe. Die darunter liegenden Schichten waren mir nicht zugänglich.
Nun arbeite ich mich Stück für Stück ins Innere. (Dazu passend: das Konzept des Inneren Kindes, falls bekannt.)

Wenn ich wütend bin tut mir folgendes gut:
1. ich entscheide mich bewusst dafür, die Wut zuzulassen und zu spüren; ich versuche anzunehmen, dass sie da ist und ihre Berechtigung hat
2. ich stampfe die Treppen hoch, schlage mit der flachen Hand aufs Bett und trample auf den Fußboden
3. ich schreie laut wie wütend ich bin, evtl. auch worüber
4. ich gehe spazieren, ganz energisch

Natürlich ist die Umsetzung nicht immer so leicht, es erfordert Mut. Aber manchmal schaffe ich es. Das ist neu für mich.


Ich gebe dem Recht, dass die Wut ein sehr echtes Gefühl ist. Es ist vielleicht das Gefühl, bei dem ich mich am meisten spüre, wo ich mir der Realität bewusst bin.
jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Zum Thema Wut

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Das mit den Kreisen finde ich ein schönes Bild.
Hilft es dir denn dauerhaft gegen die Wut, wenn du sie ausagierst (schreien, trampeln etc.)?
Wahrscheinlich kommt sie immer wieder.

In letzter Zeit habe ich mich viel mit gewaltfreier Kommunikation nach Marshall Rosenberg beschäftig. Da geht es auch viel um Gefühle und die Bedürfnisse, die dahinter stecken. Und wie man damit umgeht. Da habe ich gelernt (und das war auch ein aha-Erlebnis), dass hinter der Wut immer etwas anderes steckt, und wenn man das heraus bekommt, dann findet man das zu kurz gekommene Bedürfnis. (z.B. Sicherheit, Fürsorge, Trost...)
Wenn man für sich heraus gefunden hat, was es wirklich genau in der betreffenden Situation ist, dann wird einem auf einmal leichter, obwohl sich zunächst nichts an der Situation geändert hat. Das wollte ich zunächst nicht glauben, aber es stimmt.
Es ist (leider) aber echt mühsame Arbeit, sich da selber auf die Schliche zu kommen. Da bin ich auch erst am Anfang.

Es gibt ein Buch, dass hilft mir da besonders:
"praktische Selbst-Empathie" von Gerlinde Ruth Fritsch. Sie hat noch ein weiteres Buch heraus gegeben "Der Gefühls- und Bedürfnisnavigator - Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen, eine Orientierungshilfe für Psychosomatik und Psychotherapiepatienten"
Teilweise überschneiden sich diese Bücher aber sehr, dennoch habe ich im zweiten durchaus noch interessante Aspekte gefunden, die mir weiter geholfen haben.

Der Umgang mit sich selbst ist eine Seiter der gewaltfreien Kommunikation, der Umgang mit anderen die andere Seite, aber das gehört jetzt nicht hierher.

Ich will jetzt nicht missionieren. Für mich war es eben eine Art Klick-Moment, als ich mal ein Einführungsseminar besucht habe. Es hat mich in meiner Entwicklung sehr weiter gebracht und auf einmal habe ich Sachen gefühlt, die mir intellektuell schon längst klar waren. Ein ziemlicher Raketenstart, meine Therapeutin saß mir oft nur noch grinsend gegenüber und hat sich gefreut. Sicherlich hat die Therapie den Weg vorbereitet und es tut gut, da über alles, was so in mir vorgeht und die Veränderung sprechen zu können.

Ich glaube mittlerweile ganz fest, dass vor allem der Umgang mit Gefühlen ein ganz wesentlicher Aspekt ist, der einem weiter hilft. Die GfK hat da einen ganz anderen Ansatz, als die Verhaltenstherapie. Gemeinsam haben beide allerdings, dass man erstmal lernen muss, seine Gefühle wahr zu nehmen und zu differenzieren. Wut ist eben ein Gefühl, meist ist es aber eine Mischung aus Gefühlen und das auseinander zu klamüsern ist echt schwer.

Was würde das kleine Kind in dem violetten Teil den brauchen, damit es weniger traurig ist? Und wie lässt sich das heute bewerkstelligen?
Ich bin jahrelang der Vorstellung hinterher gelaufen, ich müsse das 1 zu 1 nachholen. Und dass mir igendwer das noch schuldig sei. Das geht natürlich nicht. Diese Erkenntnis ist sehr hart. Jetzt ist da ein Vakuum, weil ich es selber noch nicht kann.
Obwohl, wie ich so schreibe, merke ich, dass es schon kleine Sachen gibt.
- meine Tiegerentenwärmflasche abends mit ins Bett nehmen
- mit einer Tasse Kakao eingemummelt auf dem Sofa sitzen und Kinderfilme gucken.

Kannst du für dich solche Strategien finden, die neben dem Ruaslassen der Wut auch die andere Seite beachtet?

LG, jolanda

PS.: zum Thema Selbstverletzung: es ist gut, dass du es nicht tust. Es baut kurzfristig Druck ab, aber erzeugt bald darauf neuen Druck, weil dann Scham und Selbsthass folgen, den man dann wieder so abbaut. Ein übler Teufelskreis, der schwer zu unterbrechen ist und dann wird es zur Sucht und verhindert dann, dass man seine Gefühle überhaupt noch klar wahrnehmen kann, was ja eigentlich bei allen Süchten so ist. Aber das nur am Rande, weil das Thema hier nicht so gerne gesehen wird. Mir ist aber wichtig, zu würdigen, dass du es nicht tust!


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
Salvatore
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Re: Zum Thema Wut

Beitrag von Salvatore »

Hallo in die Runde,

in der Apotheken-Umschau vom 1. Juli ist ein Bericht über gewaltfreie Kommunikation!

Lg, Salvatore
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Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
petitigre
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Re: Zum Thema Wut

Beitrag von petitigre »

Hallo jolanda,

danke für Deine Anteilnahme und die Wertschätzung! Alles was Du geschrieben hast, klingt für mich sehr richtig.

Die Wut ist meistens nicht weg, wenn ich (angemessen, nicht verletzend) ausagiere. Die Gefühle dahinter zu spüren ist aber schwierig für mich, ja oft sehr beängstigend.

Gestern habe ich wieder einmal ganz deutlich die Traurigkeit über die innere Einsamkeit gespürt, nachdem ich unheimlich wütend geworden war.
Ich habe dann einfach im Bett gelegen, ruhige Musik gehört und nachgespürt.

Was Du geschrieben hast würde meine Therapeutin als "lernen sich selber eine gute Mutter zu sein" bezeichnen.
Manchmal gelingt mir das. Ich tue dann Dinge, die gut für mich sind.
Ich denke auch, dass nicht alles nachgeholt werden kann, was damals - als wir noch Kinder waren - versäumt wurde. Das kann auch ein jetziger Partner nicht übernehmen. (Ich werde oft deswegen wütend, obwohl ich es weiß.)

Ich weiß schon ein paar Dinge, die mir gut tun, wenn sich mein kindlicher Teil so vernachlässigt fühlt. Z.B. Enten füttern und/oder beobachten, Kinderfilme gucken, etwas tolles kochen, ein bisschen im Beet arbeiten.
Ich übe noch, und es wird langsam besser.

Mit Grüßen,


petitigre
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