... nicht zu kontrollierende Stressfaktoren ...

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Omnia
Beiträge: 230
Registriert: 5. Aug 2011, 13:14

... nicht zu kontrollierende Stressfaktoren ...

Beitrag von Omnia »

Hallo.

In den letzten paar Monaten sind einige für mich nicht zu kontrollierende Stressfaktoren zusammen gekommen, die ständig irgendwie auf mich einwirken, auf die ich aber keinen direkten Einfluss ausüben kann.
Ich denke, dass ist der Grund, warum ich gerade merke, dass die altbekannten Depri-Emotionen sich in meinem Kopf ausbreiten.
Zum Beispiel heute, gestern und vorgestern habe ich nichts anderes gemacht als nachzudenken und die Gedanken durch das Internet zu vertiefen. Das war meine einzige Beschäftigung - die ganze drei Tage(hab gerade frei). Mehr hab ich nicht gemacht, außer zwischendurch ein paar Kleinigkeiten zu essen und viel zu wenig zu trinken ... weil ich einfach zu nichts einen Antrieb hatte, noch nicht mal mehr zu Dingen die mir eigentlich Spaß machen. Hat sich in den letzten Wochen halt so dahin entwickelt.
Ich konnte eigentlich in der Vergangenheit immer dagegensteuern, so dass es mir relativ schnell besser ging.
Aber gegenüber diesen Stressfaktoren hat sich einfach ein unglaubliches Machtlosigkeitesgefühl ausgebreiten und ich fühle mich ausgeliefert.

Keine Ahnung. Ich will absolut nicht, dass jetzt alles schon wieder von vorn anfängt, nachdem es mir so lange Zeit relativ gut ging. Aber wer will das schon ...
Ich finde die Vorstellung auch echt grausam, dass ich nach einer längeren Zeiten in der es mir gut ging immer wieder damit rechnen muss, dass es mir schlecht geht - dass ich denke, ich habe alles im Griff und dann ist es doch nicht so.

Ich weiß, ich sollte meine selbst gewählte Isolation mal aufheben, aber das kann ich nicht. (Ich finde es schrecklich da draußen den blauen Himmel zu sehen und die Sonne, wenn es wenigstens Regnen würde ...) Ich hoffe echt, dass ich die Kurve noch kriege und sich das alles nicht verschlimmert.
Aber das habe ich auch die letzten Wochen gehofft und es hat sich verschlimmert.
Vielleicht wird es auch besser, wenn dieser ganze Stress weniger wird...
Keine Ahnung, einfach Sch**** ....!
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: ... nicht zu kontrollierende Stressfaktoren ...

Beitrag von Zarra »

Hallo Omnia,

was sind denn die konkreten Stressfaktoren?

... klingt so nämlich alles ein bißchen wie "ein Brei" (zumindest aus meiner eventuell irgendwie benebelten Wahrnehmung), zu dem man dann auch nicht viel sagen kann.

Liebe Grüße, Zarra
minino
Beiträge: 87
Registriert: 13. Jul 2011, 06:45

Re: ... nicht zu kontrollierende Stressfaktoren ...

Beitrag von minino »

"was sind denn die konkreten Stressfaktoren?"

das wäre auch erst einmal meine frage.

gruß
minino
___________________________





"Geduld ist das Schwerste und das Einzige, was zu lernen sich lohnt. ..." (Hermann Hesse)
Omnia
Beiträge: 230
Registriert: 5. Aug 2011, 13:14

Re: ... nicht zu kontrollierende Stressfaktoren ...

Beitrag von Omnia »

>>was sind denn die konkreten Stressfaktoren?

- mein befristeter Arbeitsvertrag läuft bald aus und ich muss mir so schnell wie möglich einen neuen Job suchen, bzw. suche schon danach => ich weiß nicht, ob und wie das klappt, ich weiß noch nicht mal in welcher Stadt ich dann wohnen werde, hängt halt alles von diesem Job ab, den ich bald habe oder auch nicht ...
- ich werde wahrscheinlich wieder einen befristeten Vertrag kriegen, weil es so üblich ist, in dem Bereich in dem ich arbeite ... dadurch kann ich natürlich meine Zukunft kaum planen.
- => es könnte sein oder auch nicht, dass ich bald eine Fernbeziehung führen muss, ich frage mich, ob und wie das funktioniert
- dadurch geht es mir gerade nicht so besonders gut und ich habe Angst, dass sich dieses Schlechtgehen negativ auf die Beziehung auswirkt.
- Außerdem habe ich gerade auch noch finanzielle Probleme, was aber im Grunde meine eigene Schuld ist
- und, ein etwas sehr lächerlicher Grund ich weiß, nicht lachen : Mein Haustier ist krank. Es ist ein Reptil, was ich schon sehr viel Jahre besitze. Jetzt habe ich mir irgendwelche fiesen einzelligen Parasiten eingeschleppt (vermutlich über die Futtertiere). Das macht mich gerade auch fertig, weil ich dem Tier nun Wurmkuren geben , er in einem winzigen Quarantäneterrarium sitzen muss und ich versuchen muss das riesige Terrarium desinfizieren, und hoffe, dass ich die Parasiten so wieder loskriege, er hat halt auch schon abgenommen dadurch. Wenn das lange unerkannt geblieben wäre und das Immunsystem irgendwie ein bisschen geschwächt wäre, könnte er daran sogar sterben. Die Parasiten sind wenigestens nicht auf den Menschen übertragbar. Ja, keine Ahung, kann man jetzt vermutlich nicht so richtig verstehen. Aber ich habe immer versucht das Tier so perfekt zu halten wie eben möglich und dann passiert so etwas

Also das Kernproblem ist einfach die Ungewissheit. Aber ich kann daran ja auch nichts ändern. Ich kann mich halt nur bewerben usw..... , aber direkt beeinflussen kann ich das ja Alles nicht ...
jonesy
Beiträge: 546
Registriert: 25. Feb 2011, 17:42

Re: ... nicht zu kontrollierende Stressfaktoren ...

Beitrag von jonesy »

Hallo Omnia,
ich finde das nicht zum lachen, wenn dein Haustier krank ist. Ob Maus, Spinne oder eben Reptil, man hängt daran und ich drücke dir die Daumen, dass du diese Parasiten wieder los wirst.
Was dein anderes Problem betrifft, besteht wohl eher keine Hoffnung, dass du deinen jetzigen Vertrag verlängern lassen kannst, oder?
Wenn es in deiner Berufssparte immer so ist, dass es nur befristete Verträge gibt, wirst du dich wohl damit irgend wie arrangieren müssen, denn sonst machst du dich noch ganz rappelig mit deinen Ängsten.
Es kann so blöd kommen, muss es aber nicht.
Vielleicht hast du ja auch Glück, und findest was in deiner näheren Umgebung.
Geh nicht vom Schlimmsten aus, vielleicht kommt alles viel besser als du jetzt denkst.
Bei mir in der Abteilung arbeiten auch ganz viele mit einem befristeten Vertrag und ich finde das furchtbar. Alles ist so unberechenbar. Schön ist was Anderes.
Ich wünsche dir alles Gute
LG v. Pauline
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: ... nicht zu kontrollierende Stressfaktoren ...

Beitrag von Zarra »

Hallo Omnia,

weißt Du, ich habe gefragt, weil sich zumindest manchmal mit dem Benennen "Überschwappendes" bannen läßt, das Ganze zumindest konkretere Konturen bekommt, man das eher sortieren und eventuell (keineswegs immer) Relativierungen finden kann. Mal abgesehen davon, daß ich und andere sich dann eher ein Bild machen können.

Die Sache mit Deinem Haustier und das Finanzielle sind sicher recht belastend, werden aber hoffentlich vorübergehen, wenn auch nicht von heute auf morgen. (Und für den aktuellen Beitrag zum Schlechtgehen oder Gestreßtsein finde ich das überhaupt nicht zum Lachen!)

Der Hauptknackpunkt ist wahrscheinlich Dein befristeter Arbeitsvertrag -- und das ist doch supersuperverständlich. Und ein doch sehr in den Raum gestellter Umzug + Fernbeziehung machen das nicht weniger stressig. Im Umkreis Deines jetzigen Wohnorts innerhalb einiger Monate eine neue Arbeitsstelle zu finden, ist so unwahrscheinlich?

Du hast es ja selbst schon geschrieben, daß Du an dieser Unsicherheit, wie es weitergehen kann und wird, momentan michts ändern kannst. Höchstens vielleicht, sie bewußter als vorhandene Belastung akzeptieren?

... ich drück' Dir die Daumen für ein paar glückliche Zufälle!

LG, Zarra
Omnia
Beiträge: 230
Registriert: 5. Aug 2011, 13:14

Re: ... nicht zu kontrollierende Stressfaktoren ...

Beitrag von Omnia »

Hallo!


>>Was dein anderes Problem betrifft, besteht wohl eher keine Hoffnung, dass du deinen jetzigen Vertrag verlängern lassen kannst, oder?

Nein, leider nicht. Da die externe Finanzierung der Stelle ausläuft. War halt nur für ein Projekt eingestellt. Und eine geeignetes neues Projekt ist leider in naher Zukunft nicht geplant. Die meisten Stellen sind befristet. Und nur mit Glück findet man irgendwann eine unbefristete Stelle. So ist das zumindest bei den älteren Kollegen gewesen.

>>irgend wie arrangieren müssen, denn sonst machst du dich noch ganz rappelig mit deinen Ängsten.
Ja, das stimmt, zumindest erst mal die nächsten Jahre, denke ich. Ich dachte auch, dass ich mich damit arrangiert hätte - hatte Mal die Ansicht, dass das ganz spannend ist, mal öfter was Neues zu machen...

Aber jetzt gerade, wo es ernst wird, bin ich gerade so leicht am durchdrehen ... vor allem wegen meinem Freund, Fernbeziehung etc. merke ich, dass ich mich überhaupt nicht richtig damit arrangiert habe.

>>vielleicht kommt alles viel besser als du jetzt denkst.

Oder noch schlimmer . Nein, stimmt schon, ich hab dann immer gleich "Horrorvisionen", wenn irgendetwas für mich nicht so richtig greifbar ist.

>>Im Umkreis Deines jetzigen Wohnorts innerhalb einiger Monate eine neue Arbeitsstelle zu finden, ist so unwahrscheinlich?

Also ich probiere es, hier in der Gegend einen Arbeitsplatz zu kriegen. Aber es sind nur einige wenige Stellen. Für die meisten bin ich auch nicht so 100%ig "passend" und dann die vielen anderen Mitbewerber... Mmh. Ich bewerbe mich erst hier und weite dann den Radius sozusagen aus. Das ist halt mein Plan. Also ganz unwahrscheinlich ist es nicht hier einen Job zu finden, aber auch nicht sehr wahrscheinlich.
Aber ich will halt so schnell wie möglich einen Job finden, um keine größere Lücke im Lebenslauf zu haben. Deshalb würde ich dann für einen Job auch wegziehen.
Ich hab' nämlich schon eine Lücke in meinem Lebenslauf und das reicht. Die liegt aber schon einige Zeit zurück und deshalb war die bei den Vorstellungsgesprächen vorher nie so relevant. Aber noch eine Lücke wäre ziemlich schlecht.

>>Höchstens vielleicht, sie bewußter als vorhandene Belastung akzeptieren?
Ja, ich kann wirklich nichts daran ändern.
Ich finde es halt immer schrecklich, wenn ich etwas nicht kontrollieren, planen etc. kann. Irgendwie muss bei mir immer alles geplant und durchstrukturiert sein. Aber da ich noch gar nicht konkret weiß, was wird, kann ich natürlich nur abwarten und hoffen, dass die Zeit der Ungewissheit möglichst schnell vorbei geht. Ich glaube, wenn ich alles konkret planen könnte, würde es mir dann wahrscheinlich besser gehen ...

>>... ich drück' Dir die Daumen für ein paar glückliche Zufälle!
Danke.
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: ... nicht zu kontrollierende Stressfaktoren ...

Beitrag von Zarra »

Hallo Omnia,

>Ich glaube, wenn ich alles konkret planen könnte, würde es mir dann wahrscheinlich besser gehen ...
Zunächst einmal sicher. Weil ein paar Dinge klar wären. Weil Du etwas tun könntest. Nicht zuletzt: Weil Du dann vermutlich zumindest irgendeinen "Job", eine neue Arbeitsstelle, hättest.

Doch Achtung bei dem "alles": Das kann es so nicht geben!! Es wird immer dies und das an Unvorhergesehenem geben.

Andererseits würde das sichere Wissen, daß Du weit entfernt von Deinem Freund wohnst, auch nicht wirklich beruhigend wirken. Oder?!?

>Ich finde es halt immer schrecklich, wenn ich etwas nicht kontrollieren, planen etc. kann. Irgendwie muss bei mir immer alles geplant und durchstrukturiert sein.
... das wirkliche Leben ist aber nicht so, oder?!?? -- Naja, diese "Problem" wirst Du ja vermutlich kennen ...

LG, Zarra
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