Lebensfreude zurückgewinnen...

[kleine_Möwe]

Hallo hier zusammen!

Eigentlich lese ich hier mehr als ich schreibe aber heute möchte ich mich mal wieder zur Worte melden, da es mir nicht besonders gut geht und ich eure Hilfe brauchen kann.

Das ich unter einer Depression leide habe ich schon vor einigen Jahren akzeptiert. Ich habe Therapie gemacht, sowohl stationär als auch ambulant. Ich bekomme Medikamente und bin dadurch wieder arbeitsfähig, d.h. ich funktioniere im Job aber Privat bin ich ein Wrack.

Mein Anker sind meine Haustiere. Um sie versorgen zu können, muß ich arbeiten gehen, damit Geld verdient wird, ich schaffe es, meistens, sie täglich gut zu versorgen aber ich merke, das es langsam immer schwieriger für mich wird.

Wie gesagt, das ich depressiv bin, wußte ich aber das dies im Gegenzug bedeutet, das man keine Lebensfreude spürt, das war mir gar nicht so bewußt.

Mein Therapeut brachte dies letzte Woche ins Gespräch, als er wissen wollte, ob ich früher Freude empfinden konnte.

Konnte ich, sie ist mir nur einfach abhanden gekommen und ich finde keinen Weg, sie wiederzufinden.

Tue ich Dinge, die ich früher mit Freude gemacht habe, so empfinde ich heute nichts dabei. Probiere ich neues aus, ist es genau so.

Mittlerweile strengt mich einfach alles so sehr an, das ich fast meine ganze freie Zeit nur noch mit Schlafen verbringe, weil mir die Kraft für alles fehlt.

Wie schafft man es, seine Lebensfreude zurückzugewinnen, wenn man doch keine Freude empfindet?

Mein Arzt will die Medikation ändert, will mich in eine Tagesklinik stecken aber dann wäre ich meinen Job los und meine Probleme würde noch größer.

Ratlose Grüße von der kleinen Möwe

[petra3741]

hallo kleine möwe,

also ich hab die lebensfreunde schon wieder gefunden.
ich habe so ein freudebuch angefangen.
dh ich habe jeden tag in einem buch notizen gemacht.
also aufgeschrieben, was ich so machte, dachte...
und alles wo ein funke von freude da war
habe ich gelb angestrichen.
ich mache dieses buch schon jahrelang.
und was gelb war habe ich einfach wiederholt und ausgebaut.
ich habe alte sachen probiert, wo mir früher freude machten, neue sachen probiert und immer aufgeschrieben und gelb angestrichen.

je mehr man tut um so mehr ist man auch zufriedener, das ist wie eine aufwärtsspirale.
oft hat man auch ein hauch von einem guten gefühl erstmal, weil man was gemacht hat.
bei mir ist das dann immer mehr geworden mit der zeit mit der freude.
heute habe ich meist jeden tag einige gelbe sachen auf meiner seite.
wenn ich dann mal nichts spüre, gehe ich aber die tage vorher durch und erinnere mich.
da sind gelbe sachen angestrichen.
also es hat schon mal ein bischen geklappt.
dann kann es auch wieder klappen.

was hast du den für haustiere?

lg petra

[kleine_Möwe]

Hallo Petra!

Leider ist es derzeit so, das mir wirklich gar nichts Freude bereitet. Ich mache einiges, einfach um etwas zu machen aber ich bin dann nicht wirklich bei der Sache.

Aber so ein Büchlein klingt ganz gut, wollte das mal mit meinem Kalender probieren, den ich etwas ausbauen kann.

Früher bin ich gerne spazieren gegangen, am liebsten in Wildgehege oder in Zoos und habe dort photographiert aber seit der neuen Arbeitsstelle und der 6-Tage-Woche, klappe ich Sonntags einfach zusammen und verlasse meine Wohnung gar nicht mehr.

Sicherlich würde es mir gut tun mal an die frische Luft zu kommen aber alleine bekomme ich mich nicht aufgerafft und Freunde habe ich hier keine mehr, denen wurde ich zu anstrengend, zu unzuverlässig, weil ich oft Verabredungen abgesagt habe, wenn es mir nicht gut ging und neue Freunde finden sich auch keine, weil ich zu instabil bin.

Nur meine Tiere habe ich. Drei Katzen und neun Chinchillas. Letztere werden auch bald wach und müssen dann versorgt werden.

Die Katzen mögen meine Depression, denn sie liegen gerne mit mir im Bett und schlafen.

LG kleine Möwe

[petra3741]

ja das klingt sehr deprimierend.
kannst du deine arbeit nicht irgendwie verringern?
nur 5 tage oder noch weniger?

was arbeitest du denn jetzt?
und was hast du gearbeitet als es dir besser ging?

zum glück hast ja deine tiere, das ist ja schon mal gut.

[CHF]

Liebe kleine Möwe,

ich kenne das Gefühl shehr gut auf einmal keine Lebensfreude zu haben. Auch, dass einem dann schnell alles zuviel wird.

Ich würde dir raten, vielleicht wirklich zu versuchen ob du auf der Arbeit nicht kürzer treten kannst. Vielleicht kannst du dies ja auf Krankenschein also aus therapeutischen Massnahmen heraus ein Zertifikat zu kriegen, dass im Moment einfach nicht anders geht.

Ausserdem würde ich das Angebot der Veränderung der Medikamente mal annehmen, auch wenn du dich für die Tagesklinik noch nicht entscheiden kannst.

Hast du eine Möglichkeit auf der Arbeit vielleicht mal vorzutasten, ob du wirklich deinen Arbeitsplatz verliert. Es findet sich vielleicht eine andere Lösung. (siehe oben erwähnt).

Das mit den Freunden habe ich auch erlebt. Langsam aber sicher ziehen sich alle zurück. Begründet kann dieses aber auch, da sie niccht genau wissen wie sie mit dir umgehen sollen.

Versuche vielleicht den ein oder anderen per Telefon zu erreichen. Vielleicht will der ein oder andere schon zu dir kommen, aber traut sich halt eben nicht. Da musst du allerdings die Kraft finden und es tun. Glaube mir, es kommt im Moment nicht wirklich jemand auf dich zu.

So meine Liebe, ich hoffe ich konnte dir ein bisschen Mut machen.

LG