Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

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Zarra
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Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von Zarra »

Hallo,

... ich kann anscheinend momentan nicht ein paar Tage oder Wochen zuwarten (und mir/Euch das Posting sparen!), daß es wieder vergeht ... ich bin es auch so leid ... ich weiß auch nicht, wo ich ansetzen soll. Ich nehme Medikamente, ich habe Therapie gemacht - für weitere könnte ich ja nicht einmal sagen, "was ich mir ansehen" oder "bearbeiten" will, da ich "einfach" nur will, daß es mir besser geht - dann kann ich am ehesten selbst ein paar Dinge in meinem Leben ändern (mehr Bewegung, nähere Kontakte); - doch so wie momentan eben nicht. ... es fühlt sich alles so sinnlos an, ob ich es tue oder nicht, ob ich jemandem noch rechtzeitig zum Geburtstag gratuliere oder nicht - es ist einfach alles egal, "ich bin egal" ..., es ist einfach wurscht, ob ich jetzt rumhänge oder nicht.

Wie übersteht Ihr solche Zeiten?

Zarra
elas
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Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von elas »

Ach liebe Zarra,


lass Dich einfach mal umärmeln von mir.
Ich weiß, dass ich das so sagen darf, da wir uns ja auch persönlich kennen.

Jetzt bist Du mitten im Tief angelangt. Und die Sinn_Frage oder Sinnlosigkeits_Frage ist dann da.
Also Symptom sozusagen.

Stressoren, Auslöser, verborgen oder unverborgen sind sicherlich da.

Ich kann Dir nur Mut machen, auch ganz aktuell, diese Phase geht auch wieder vorbei.
Das Schlimme ist ja, dass man selber, so ist es mir ja auch jetzt in meiner letzten depressiven Phase so ergangen, dass man selber meint, es würde nie enden, und nun sei das Ende aller Zeiten und aller Freude und allen Lebens erreicht.

Annehmen , Ausharren, mit Freunden sprechen, zur Müdigkeit und Gleichgültigkeit stehen,
oft hilft mir auch die Zuwendung von Menschen.

Liebe Zarra, ich hoffe ein klein wenig Balsam auf Dein Seelchen gebracht zu haben.


Ganz ganz herzlich
Selas
________________________________

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CHF
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Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von CHF »

Liebe Zarra,

du hängst momentan wirklich in einem Tief.

Ich kenne dieses Gefühl auch sehr gut, wenn man irgendwie nicht weiss, warum es einem geht wie es einem geht.

Meisten ist es bei mir so, dass ich einfach zulasse, dass es mir schlecht geht.

Gehe dann auf Sparkurs mit meiner Kraft bis ich merke, dass ich wieder ein bisschen aufgetankt habe.

Wenn es allerdings zu arg schlimm wird, denke ich darüber nach meinen Arzt aufzusuchen, um vielleicht mit medikamentöser Unterstützung wieder auf die Beine zu kommen.

Du hast geschrieben, für weitere könnte ich ja nicht einmal sagen, "was ich mir ansehen" oder "bearbeiten" will.

Du hast was, was du dir ansehen kannst oder bearbeiten kannst. Dein jetziger Zustand. Im Gespräch kann ja vielleicht herausgefunden werden, ob irgend ein kleines Detail deines jetzigen Lebens diesen Zustand ausgelöst haben könnte.

Bei mir ist das manchmal so. Beim Gespräch mit meiner Therapeutin kommen dann oftmals kleine Dinge zum Vorschein, die ich eigentlich gar nicht richtig wahrgenommen habe.

Schicke dir ein bisschen Kraft und hoffe, dass es dir bald ein bisschen besser geht.

LG
CHF
kaitain
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Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von kaitain »

Zarra
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Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von Zarra »

... Danke, auch wenn mir fast dafür der "Sinn" fehlt.

Das ist es ja: Außer daß zusätzlich wieder mal meine Tage kommen, gibt es keinen Auslöser. Manchmal hilft mir das Wissen, daß das eben manches verstärkt und das es ja (erst mal) vorübergeht, zumindest wieder besser wird - und vor ein paar Tagen hätte ich das vermutlich ja auch noch hoffnungsfroh bei einer/m anderen/m von Euch geschrieben (... "haha") -, doch die letzten Tage brachte die Erholung und das Der-Schlappheit-Nachgeben eben anscheinend doch nichts (oder wäre es sonst noch schlechter? ... naja, wahrscheinlich wäre ich gestreßter, was ich jetzt gerade wirklich nicht wirklich bin).

... und mit den Kontakten, die ich hatte, fange ich anscheinend nichts mehr an. - Und der Zustand verhindert halt auch "sinngebende" Kontakte - ja, das kann ich sehen; und es wirkt eben wie ein Teufelskreis auf mich.

@kaitain:
>......aushalten.
Da war ja die Frage: Wie?
Denn ich finde es bei aller Matt- und "Trostlosig"keit ziemlich "unaushaltbar"; sonst hätte ich ausgehalten, abgewartet und nicht auch noch geschrieben (Aktionismus?).

LG und sorry, Zarra
Herd04
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Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von Herd04 »

Ja, liebe Zarra,

eigentlich kann ich nur sagen, wir kennen diesen Zustand zur Genüge und erschrecken doch jedesmal wieder neu.

Ich finde es schon irgendwie irre, im Moment ist vermutlich ein besonders starker Deprivirus aktiv.

Mir geht es jetzt fast genauso wie dir. Die Phase ist auf einmal wieder da, und neben Antriebsarmut, Lustlosigkeit macht sich zurzeit ganz viel Gleichgültikeit breit.

Wie gehe ich nun damit um?

Ich habe gemerkt, dass ich die Tage vorher ziemlich vollgepackt hatte, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Das habe ich alles runtergefahren. Ich mache nur das Nötigste. Vor allem versuche ich, gelassen zu sein. Das ist ganz schwer. Immer, wenn so eine Depriwelle ranrollt, kommt zugleich der Gedanke "Bloß nicht ins Krankenhaus".
Jetzt versuche ich, bewusst zu denken "Na, ja, wenn es eben ganz schlimm wird, dann eben auch Krankenhaus".
Ich will mich nicht von Ängsten noch weiter runterziehen lassen.

Ehrlich, im Moment ist alles wieder so leer.

Aber du und ich und all die anderen, wir werden das aushalten und uns, in....Tagen, Wochen wie Selas wieder darüber freuen, wenn wir am Ende des Tunnels den ersten Lichtstrahl erblicken.

LG und eine gute Nacht, E.
Zarra
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Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von Zarra »

Hallo miteinander,

Danke Euch allen.

... ich bin ja schon froh, daß irgend etwas jetzt minimalst besser als gestern und vorgestern ist.

Die Tage davor war es auch nicht "prickelnd", aber vielleicht hatte ich eher gar kein Gefühl, null Antrieb, aber ich fühlte mich auch nicht wirklich schlecht. Da kommt man zwar zu nichts, aber es ist wenigstens aushaltbar.

Ich falle dann echt "aus allem raus", nichts erreicht mich mehr, schon auch der Gedanke, der mich dann mutlos macht, daß nicht einmal ein Therapiegespräch mir helfen könnte ... und ja, die Angst, daß jemand sagen könnte (und ja recht hätte), daß er/sie da auch nichts machen könne ... und ja, in meinen Negativ-Gedanken-Spiralen kommt Abwertung, Unwert etc. an, mein spontanes "ich bin egal" trifft ziemlich auf den Knackpunkt - ich "funktioniere" dann eben nicht einmal mehr mit Zurücklächeln etc., und ja, vermutlich ist es das, daß ich zwar kein ungeliebtes Kind etc. war, aber immer nur in der Funktion als Kind etc. (bis hin zur Arbeit) wichtig. Ich finde das auch schwer zu unterscheiden - das, was man tut und macht und mag etc. und das, was einen ausmacht angeblich. Oder rennt man da eh nur einem Phantom hinterher? (Nein, es gab da jetzt keinen Auslöser. Das kam jetzt eher so bei der "Sinnsuche" hinterher.)

@CHF
Welche Medikamente helfen bei Sinnlosigkeitsgefühlen? - Ich nehme ja ADs ein. - Mich mit Beruhigungsmitteln stillzulegen, ändert ja auch nichts.

Sorry, E. und CHF (und hoffentlich aktuell nicht mehr ganz so sehr Selas), ... Euch geht es ja auch nicht gut ... und ich ... ah, m...

Zarra
gfb
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Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von gfb »

Hai Kaitain,

>......aushalten.

"Wer spricht von Siegen?
Überstehn ist alles!"

("Requiem", R.M.Rilke, Paris 1908)


Es grüßt aus der Hauptstadt Friedrich ins "Un e hipp un e hopp un e Schoppe in de Kopp"-Land
------------

"Warum sind wir so kalt?

Warum? Das tut doch weh!"



Erika Mann, "Die Pfeffermühle"
Zarra
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Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von Zarra »

Hallo Yvi,

ja, mit der Bewertung hast Du recht - ... das ist wohl eh mein größtes Problem, vor allem weil es wohl sehr automatisch abläuft.

Hm.

... ich schau mal weiter. Momentan geht es, - auch wenn "Leben" anders aussieht.

Zarra
Herd04
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Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von Herd04 »

Liebe Zarra,

ich freue mich mit dir und mir, dass es gestern ein bisschen besser war und - bei mir jedenfalls- heute auch.

Ich "analysiere" mich auch ab und zu und komme zunehmend zu dem Schluss, dass mich die ganzen Fragen "Warum ist das jetzt so ...oder eben anders.." nicht groß weiterbringen. Gerade in den Depriphasen neige ich dazu, trotz Leere ,Lustlosigkeit und Gleichgültigkeit solche Sinnesfragen zu stellen, die eben auch tiefer gehen.

Aber was bringt es mir? Auf keinen Fall etwas, was mir hilft, die Depressionen los zu werden. Ich merke, dass es für mich am besten ist, wenn ich versuche, die Phase auszuhalten, ohne groß nachzudenken.

Ich gehe auch regelmäßig in etwas größeren Abständen zur Therapie, vor allem deshalb, weil mir das von der Reha-Psychologin in ihrem Bericht empfohlen wurde (habe ich erst im Gespräch mit meiner Hausärztin erfahren).Ich kann jetzt noch nicht richtig sagen, ob die Therapie mir etwas bringt.Etwas Neues über mich bestimmt nicht Seit 2003 habe ich stationär und ambulant die verschiedensten Therapien kennen gelernt, mitgemacht, ertragen...Zumindest helfen mir meine Erfahrungen, dass "Sinnlosgrübelein" auch immer wieder kommen, dass ich sie aber nicht überbewerten muss.

Ich hoffe, dass ich auch heute nicht so klinge, als ob ich ganz cool mit den Depressionen umgehen könnte. Sie werden immer meine Feinde bleiben, doch unterkriegen lasse ich mich von ihnen nicht.

Ich wünsche dir und allen Mitlesern ein gutes Wochenende, E.
Kodiak
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Registriert: 3. Okt 2010, 16:55

Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von Kodiak »

Hallo Zarra,

irgendwie geht es mir ähnlich und ich weiß auch nicht, wie ich das aushalten soll. Ich hatte große Hoffnung, als ich nach einem ¾ Jahr wieder arbeiten ging, doch in mir hat sich nicht viel geändert. Ich hätte auch zu Hause bleiben können. Eigentlich!

Ich sah mich in einem Fluss, bestehend aus sozialen Kontakten und strukturierten Tagen, der in einen See ansatzweiser Zufriedenheit münden sollte. Statt dessen bin ich in einem tiefen Wasser angekommen und gehe langsam unter. Ungesehen und nicht wahrgenommen. Weder an der Oberfläche noch hier unten. Es ist egal. Egal, ob ich mich bemühe, oder einfach nur treiben lasse. Der Wunsch, nichts mehr spüren zu müssen, wird größer, doch das Gefühl der Sinnlosigkeit auch und es bedrückt mich sehr. Wie soll ich das aushalten?
Ich rette mich über den Tag, indem ich Strukturen folge, deren Sinn sich nur mir erschließt und manchmal selbst das nicht. Es sind Versuche, der Depression etwas Raum zu nehmen. Sie gewinnt trotzdem. Ein oder zwei Rituale vielleicht schaffen kurzzeitig Abstand. Schon ein großer Gewinn. Von außen betrachtet auch nur sinnlos. Die Frage nach der Möglichkeit des Aushaltens bleibt. Wie viel und wie lange noch? Wann kommt die langersehnte Ruhe?

Aussitzen bringt Suizidgedanken. Wie von selbst. Es ist immer so bei mir. Und aussitzen bedeutet nicht, dass ich mich dem Tag verschließe. Dagegen steht ein Versprechen. Und irgendwo eine kleine Hoffnung, dass es irgendwann einmal anders sein könnte. So klein, dass sie kaum fassbar ist.
Nur, solange ich mit den Sinnen noch wahrnehmen kann, ist Suizid keine Lösung. So sehr die Seele auch schmerzt. Die Sinnfrage bleibt trotzdem. Es macht wohl aber keinen Sinn mehr, sich diese zu stellen.

Liebe Grüße,

Dietmar
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von Zarra »

Hallo miteinander,

Hallo E.,

bewußt stelle ich mir die Sinnfragen nicht - die Sinnlosigkeit drängt sich ja eher auf. Es ist ja nicht so, daß, wenn es mir etwas besser geht, ich eine Antwort auf die Sinnfragen hätte - dann tauchen nur die "Fragen" nicht auf oder die -losigkeit, sondern minimales Leben plätschert darüber hinweg.

Das Nicht-Überbewerten ist sicher gut und ein hilfreicher Hinweis. Manchmal klappt es, - zum Zeitpunkt meines Postings klappte es definitiv nicht mehr.

Hallo Dietmar,

eigentlich - uneigentlich?

Was helfen kann ... mir die letzten Tage: Den Balance-Akt zwischen Rückzug und Dennoch-in-Kommunikation-Treten wagen, mal mehr das eine, mal mehr das andere, kein Druck, aber zumindest die negative Spirale nicht noch füttern, kleine Schritte "raus" (ja, vermutlich bedeutet es für mich schon hauptsächlich, in irgendeiner Art und Weise mit anderen in Kommunikation zu treten, und seien es ganz kleine Dinge), damit es wenigstens Hoffnungs-Splitter geben kann. Ich zeige Interesse - und plötzlich kommt Interesse zurück. ... und manchmal bedeutet es mir auch etwas.

Strukturen können ätzend oder hilfreich sein, je nachdem wie wir sie für uns nutzen (können).

Beim Lesen Deiner Zeilen (und wahrscheinlich im Zusammenwirken mit etwas anderem) kam mir der Gedanke, daß ich an einem besseren Tag mir mal wieder aufschreiben müßte, was sich eigentlich schon verändert hat, was wieder möglich sein müßte (auch wenn Tage furchtbar sind), was ich gelernt und erkannt habe.


@all:

Es wurde zwar schon mehrfach gepostet, aber ich finde es nach wie vor tröstlich, deshalb hier der Link:
http://www.deutsche-depressionshilfe.de ... 1334749247
http://www.inge-wuthe.de/traurigetraurigkeit.htm
Und zum Nachhören: http://www.youtube.com/watch?v=0xLFOcwv5to

LG, Zarra
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von Zarra »

Was mir gestern abend und heute morgen so kam:

Akzeptieren, daß die Depression da ist, sich aber nicht von ihrem Strudel/Strom mitreißen lassen.

Zarra
ra48
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Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von ra48 »

Hallo Zarra,

>> Akzeptieren, daß die Depression da ist, sich aber nicht von ihrem Strudel/Strom mitreißen lassen. <<

manchmal denke ich auch, das ich es einfach Akzeptieren und mit der Depression leben muss.

Dann aber fällt mir ein, wie es ohne war und wie es jetzt ist, obwohl ich nicht mehr weiß was es für ein Gefühl war, nicht depressiv zu sein.

So hatte ich verschiedene Hobbys die mir wohl Freude machten und die mir heute nichts mehr bedeuten.

Auch kreativ zu sein fand ich wohl toll, aber heute bin ich es nicht mehr.

Meine Arbeit war oft nicht leicht, aber ich hatte wohl auch daran mal Spaß.

Als damals die Diagnose kam, hatte ich mich irgendwie schon damit abgefunden, das Sinn, Freude und Erfüllung kaum mehr Teil meines Lebens ist. Mein Leben nur mehr ein Dasein ist und ich nicht mehr Funktioniere.

Medikamente und Therapie haben mich dazu gebracht, wieder zu Funktionieren. Auf der Arbeit und so weit nötig auch im Alltag.

Geblieben sind meine körperliche und seelischen Wehwehchen und der Zweifel am Sinn des Ganzen.
Natürlich betrifft das ja nur mich, beziehungsweise mein Empfinden, das ja aufgrund der Erkrankung nunmal so ist.

Also für wen oder was macht mein Leben Sinn?

Meine Katze findet sicher sinnvoll das ich mich um ihr Wohl kümmere.
Meine Lebensgefährtin sicher auch, wenn ich für ihre Belange zur Verfügung stehe.
Mein Arbeitgeber begrüßt es sicher, das ich mir jeden Tag den Ar... aufreiße, damit es läuft.

Aber zu eigentlichen Frage:

Abgesehen von letzterem, hilft mir der Gedanke, für andere noch Sinnvoll zu sein, wenn ich selbst keinen mehr sehe.


Gruß
ra
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Wie geht Ihr mit Sinnlosigkeitsgefühlen um?

Beitrag von Zarra »

Hallo ra,

>hilft mir der Gedanke, für andere noch Sinnvoll zu sein, wenn ich selbst keinen mehr sehe.
Ja, vermutlich ist das der Knackpunkt bei mir, den ich wohl oft auch versucht bin, zumindest in seiner Tragweite zu verleugnen - auch weil ich nicht so direkt eine Abhilfemöglichkeit sehe: Es gibt keine wirklich nahen Menschen in meinem Leben. Das habe ich eben nicht auf die Reihe gekriegt. - Ich bin in manchen Funktionen vielleicht für andere wichtig; es freuen sich auch manche Menschen sicher aufrichtig, mich zu sehen; aber wirklich wesentlich bin ich für keinen.

Zarra
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